Alfred Christlieb

aus "Deine Zeugnisse - mein ewiges Erbe"

Es geschahen aber viel Zeichen und Wunder durch der Apostel Hände, so, dass sie die Kranken auf Betten und Bahren legten, auf dass, wenn Petrus käme, sein Schatten etliche von ihnen überschatte. Apg. 5, 12. 15

 

Gefallen und neues Vertrauen

 

Die staunenswerten Wunder, die durch Petrus geschahen, können uns drei Tatsachen bekräftigen. -

 

Gott kann gestrauchelte Jünger wieder zu Ehren bringen. Wenn wir den Petrus vor Augen haben, der sich verflucht und schwört: "Ich kenne den Menschen nicht!"; wenn wir ihn sehen, wie er verzweifelt am Boden liegt, gleich einem waidwund geschossenen Tier, dann kann man sich kaum denken, dass es derselbe Mensch ist, der hier als göttliches Werkzeug bei großen Wundertaten gebraucht wird. Und doch ist es wirklich derselbe Mann.

 

Verzagt nicht, ihr Gestrauchelten! Noch gilt Psalm 145, 14: "Der Herr erhält alle, die da fallen (nicht abfallen!) und richtet auf alle, die niedergeschlagen sind." Tersteegen sagt: "Hat's Untreu irgendwo verdorben, so mach's durch Treue wieder gut. Gefallen sein ist nicht gestorben. Auf! Lauf mit frischem, frohem Mut!"

 

Ferner: Gott erhört die Gebete der Seinen oft auffallend wörtlich. Nach der ersten Verhaftung der Apostel hatten die versammelten Christen gebetet: "Strecke deine Hand aus, dass Gesundheit und Zeichen und Wunder geschehen" (Apg. 4, 30). Und was sehen wir hier vor uns? Die buchstäbliche Erfüllung dieses Gebetes. Ja, es bleibt für alle Zeiten: "Er tut, was die Gottesfürchtigen begehren, er hört ihr Schreien und hilft ihnen" (Psalm 145, 19).

 

Der Herr Jesus hat (Joh. 14, 12) gesagt: "Wer an mich glaubt, wird größere Werke tun, als diese, denn ich gehe zum Vater." Wie verwunderlich muss dieses Wort den Jüngern geklungen haben. Größeres vollbringen als Jesus! Unmöglich! Und hier? Der Augenschein überführt uns davon, dass Jesu Wort wahr bleibt. Es diene uns zur Glaubensstärkung: Alle Worte Jesu, mögen sie auch noch so unwahrscheinlich klingen, werden sich genau erfüllen. Wohl allen, die ihm trauen.

 

Andacht zum 20. September