Wir handeln leichtsinnig, darum mangelt es an Güte

 

Jesaja 59,1-2

Siehe, die Hand des Herrn ist nicht zu kurz zum Retten und sein Ohr nicht zu schwer zum Hören; sondern eure Missetaten trennen euch von eurem Gott, und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch, dass er nicht hört.

Die Christenheit hat sehr wohl an Quantität zugenommen, aber wir handeln alle sehr leichtsinnig darin, denn nirgends tritt der frevelhafte Undank gegenüber Gott mehr hervor als gerade hier, und nicht nur an Güte mangelt es, die Gottesfurcht fehlt überhaupt!

Sehen wir dazu in die Schöpfung Gottes: „ Spinnennetz“

Nicht nur das Spinnengewebe ist ein Kunstwerk, selbst das heutige christlich religiöse Gewebe ist ein Kunstwerk. Da können plötzlich im Leben der Christen zwei Existenzen nebeneinander her leben, was sogar den Anschein erweckt, dass man trotz allem ein friedliches Miteinander schaffen kann. Sehen wir doch auf das Spinnennetz, da scheinen auch zwei Existenzen nebeneinander her leben zu können. Nur ist das eine Wesen im Netz der Spinne so verstrickt, dass es nicht mehr dem Wesen des Blutsaugers entrinnen kann. Wenn wir uns so ein friedliches Nebeneinander vorstellen, dann sind unsere Augen ebenso verblendet. Sehen wir die Güte unseres Netzwerks an, wohl erscheint die Frömmigkeit mit Güte, aber mit dem weltlichen Frevel verstrickt, so dass man dem Teufel nicht entrinnen kann. Wo gibt es noch Verständige, die nach Gott fragen? Das närrische Herz sagt uns, dass es keinen Gott gäbe!

 

Wir sind längst Gott, dem Herrn, gegenüber spinnefeind, denn wir sind allesamt abgewichen, allesamt verdorben, und es gibt keinen, der Gutes tut, auch nicht einen Einzigen, und darum ist unser ganzes Netzwerk verderbt vor Gott und erfüllt mit Frevel!

 

Jesaja 59,3 Denn eure Hände sind mit Blut befleckt und eure Finger mit Unrecht; eure Lippen reden Lügen und eure Zunge dichtet Verdrehungen.

Unser Leichtsinn ist wie eine Mücke. Weil wir davon ablassen, auf Unterweisung zu hören, weichen wir auch ständig davon ab. Dann wundern wir Frauen uns, wenn wir überall eine leichte Beute sind, jedoch selber machen wir daraus einen Elefanten. Da sehen wir schnell im Netz den Gegner als Spinner an, der sich an uns sättigt wie an den Fliegen. Jedoch sehen wir wie die Pharisäer schon gierig auf das Opfer und rechnen fest mit Vergütung unseres Lohnes. So haben wir uns den Glauben an das Kreuz zwar auf den Leib geschrieben, aber unsere Täuschung wird vergeblich sein. Denn selbst unsere Koexistenz lauert auch nur wie eine Kreuzspinne darauf, die eigene Ehre, den guten Ruf und eine rechtschaffene Anerkennung in unserem Umkreis wie Fliegen zu erhaschen. Es ist doch erstaunlich, wie wir heute unser soziales Netzwerk mit Menschen guten Willens kunstvoll erwirken können, ebenso aber dann aus Menschenfurcht heraus dieses religiöse Gewebe als Schild zwischen der Gottesfurcht aushängen. Diesen religiösen Leitfaden, egal welcher Art, haben wir von unseren Vorfahren übernommen, jedoch die Spinnereien, die wir alle durch das Netzwerk verbreiten, kommen nicht von außen. Es ist nicht anders als bei den Spinnen, es geschieht aus dem Innersten heraus. Schauen wir unser Wirken an, das in unserem Leben die Streitlust und die zum Zorn neigende Koexistenz hervortreten lässt, welche ebenso niederträchtig, gewissenlos und gemein ist. Das Wissen haben wir, die Spinne ist nützlich, um das Ungeziefer zu töten. So kann man es selbst öffentlich an den Zahlen ersehen, wie viele von uns Frauen schon im Mutterleib das friedliche Nebeneinanderherleben nicht mehr für nützlich halten. Der Spinner redet uns sogar ein, dass wir mitnichten sterben, wenn wir so etwas tun. Wenn wir auch die Wahrheit verdrehen und uns in Lügen verstricken, dennoch sind unser Geist, Seele und Leib gezeichnet von der weltlichen Lebenslust!

 

Gott rufen wir nicht um Ratschlag an, so haben wir Übeltäter keine Einsicht mehr über die Güte und Größe Gottes und weichen ständig zur Rechten und zur Linken ab, aber verschlingen Gottes Volk, als äßen wir Brot, weil wir uns vor ihnen fürchten!

 

Jesaja 59,4 Keiner erhebt Klage mit Recht, und keiner führt eine Rechtssache mit Wahrheit; man vertraut auf Nichtiges und redet Unwahres; man geht mit Unheil schwanger und gebiert Frevel.

Meine Güte, so überkommt es uns doch alle, und die Gefühle finden es sogar anstößig, uns deswegen als Spinner zu verurteilen. Unsere Häupter sprechen Recht um Geschenke, und unsere Priester lehren um Lohn, und die Propheten wahrsagen um Geld. Dabei stützen wir uns auf den Herrn und behaupten, der Herr wäre in unserer Mitte, und denken, es würde uns kein Unheil begegnen. Das friedliche Nebeneinander basiert doch nur noch auf Toleranz, indem man alles duldet außer der Wahrheit. Nur weil dieser religiöse Faden sich schon ewig in die Länge zieht und unser Leben noch nicht abgeschnitten ist, bedeutet das nicht, dass wir dem Zorn Gottes entrinnen können! Schauen wir doch, es genügt ein Windstoß, und das Unheil ist über uns hereingebrochen, und das ganze christliche Netzwerk ist plötzlich zerrissen. Dadurch werden unsere kräftigen Schritte eingeengt, und unser eigener Ratschlag wird uns nun zu Fall bringen. Denn wir sind mit unseren Füßen in diesem Netzwerk so verstrickt und wandeln dann über Fallgruben! Nun haben wir Spinner unter den Heiden keine Ruhe und finden auch keine Rast für unsere Fußsohlen. Jetzt kommt der weibliche Wankelmut zum Vorschein, denn wir hassen Spinnweben, ebensolch ein frevelhaftes Gewebe haftet nicht nur im Innersten des Herzens, sondern auf unserer Seele. Kein Besen dieser Welt kann all unsere Schuld, die auf uns lastet, einfach wegfegen oder der Ruchlose etwas Gutes vor Gott erwirken. Meine Güte, was bringt nun dies frevelhafte Wesen, das in uns wohnt, für unangenehme Überraschungen hervor, worin das Herz beben wird und erlöschende Augen und eine verzagende Seele zum Vorschein kommen. Unser Leben wird vor uns an einem Faden hängen; Tag und Nacht werden wir uns fürchten und unseres Lebens nicht mehr sicher sein. Am Morgen werden wir uns wünschen, wenn es nur schon Abend wäre. Ebenso am Abend werden wir uns wünschen, wenn es schon Morgen wäre. Wegen der Angst, die unser Herz erschreckt und wegen dem, was unsere Augen nun sehen müssen. Mein Gott, nun überkommt uns unsere Schuld, wir weben Spinngewebe, und dieses Gewebe taugt nichts zur Bekleidung mit Güte. Mit dem christlichen Wandel, den wir daraus erzeugen, kann man unseren Frevel nicht bedecken, denn die Werke sind Unheilswerke, und Gewalttat ist in unseren Händen.

So mögen wir heute Buße tun und wieder umkehren zum Herrn, denn der Herr hat unser ganzes Netzwerk zerrissen.

 

Der Herr Jesus Christus wird uns auch wieder heilen, er hat uns geschlagen, er wird uns auch verbinden, und er wird uns nach zwei Tagen lebendig machen, und am dritten Tag wird er uns aufrichten, dass wir vor ihm leben und wandeln nach seiner Güte! 

Amos 5,14 

Sucht das Gute und nicht das Böse, damit ihr lebt; dann wird der Herr so mit euch sein,
wie ihr es immer sagt.

 

Autorin: Angelique Katzenberger, Sizilien

Bibelstellen aus der Schlachter 2000


 

Die Güte Gottes beschenkt uns mit Gnade

 

Psalm 145,5 – 6

Von dem herrlichen Glanz deiner Majestät will ich sprechen und von deinen Wundertaten.

Von der Macht deines furchterregenden Waltens soll man reden, und deine Größe will ich verkünden.

Was kann aus dieser Welt noch Gutes kommen, und doch sind wir an den Ort gestellt, wo der Wankelmut die ganze Erde erfasst und die Bevölkerung völlig unzuverlässig ist, überhaupt noch Gutes zu tun, umso entschiedener sollen wir in der Güte Gottes wandeln!

Sehen wir dazu in die Schöpfung Gottes: „ Seide“

Denn dieser Aberglaube, dass im Menschen etwas Gutes zu finden ist, ist der Maulbeerbaum, von dem sich die weltlichen Spinner ernähren. Allein der Glaube an Jesus Christus haut diesen Baum samt Spinner um, so ist das Alte vergangen, und sehen wir, es ist in Christus alles neu geworden. Denn die unverdiente Gnade hüllt uns nun in Seide, und die Güte Gottes hat uns Glanz verliehen. Und wir Verständigen werden leuchten, wie der Glanz der Himmelsausdehnung, und die, welche die vielen zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich. Der Herr möge uns davor behüten, dass wir uns nicht auf unsere Schönheit verlassen und uns auf unsere Berühmtheit hin in die Hurerei dem fleischlich gesinnten Wesen wieder hingeben. Wir wissen, dass in unserem Fleisch nur der Spinner, also nichts Gutes wohnt, nur die geistige Gesinnung verleiht uns den seidigen Glanz mit Güte.

 

Der Herr Jesus Christus nimmt uns darum immer zur Seite und führt uns auf den hohen Berg der Verklärung, und die Gnade umhüllt unser ganzes Wesen, denn der Geist der Herrlichkeit, der Geist Gottes ruht auf uns, welcher den Herrn verherrlicht!

 

Psalm 145,7 Das Lob deiner großen Güte soll man reichlich fließen lassen, und deine Gerechtigkeit soll man jubelnd rühmen.

Denn was sind wir, und was sind die Brüder und Schwestern, dass wir die Kraft haben sollten, in solcher Weise freiwillig Güte zu geben? Wir sind aus Glauben an die unverdiente Gnade gebunden, an Gott unserem Vater, worin das Leben immer vom seidenen Faden der Güte Gottes abhängig ist. Gott der Herr herrscht über alles; in seiner Hand stehen Kraft und Macht; und in seiner Hand steht es, alles groß und stark zu machen. Wir sind mit dem Heiligen Geist Gottes versiegelt worden für den Tag der Erlösung, und sofern wir diesen nicht betrüben, bleibt der schimmernde Glanz auf unserem Angesicht. Betrüben wir den Heiligen Geist, so ist es allein Gottes Güte, die uns durch Zucht zur Umkehr und Buße treibt, damit der Herr uns heiligt, nachdem er uns gereinigt hat durch das Wasserbad im Wort, dann bleiben auch die Gefühle nicht verknittert. Darin stellt sich das seidige Kleid dar mit gütigem Wandel, der herrlich ist, so dass die Braut weder Flecken noch Runzeln noch ähnliches habe, sondern dass sie heilig und tadellos sei. So sind wir vom Heiligen Geist erfüllt, und dieser führt immer in die Wahrheit, und die Demut ist die natürliche Faser zum Gehorsam. Denn durch gehorsamen Wandel in der Wahrheit gibt es unserem Wesen eine Festigkeit in der Gerechtigkeit wie Seide, die niemand zerreißen kann. Die Wahrheit ist die Gesinnung, welche uns isoliert in einer Welt voller Lügen, sowohl gegen die Hitze als auch die Kälte, mit der man uns begegnet. Für die Welt ist es eine fremdartige Güte, indem wir allen Menschen gegenüber Sanftmut erweisen.

 

Es wurde uns gegeben, sich in feine Leinwand zu kleiden, rein und glänzend, denn die feine Leinwand ist die Gerechtigkeit der Heiligen, darum danken wir mit einem gleichgesinnten gütigen Wandel, denn er ist gütig und seine Gnade währet ewiglich!

 

Psalm 145,8 Gnädig und barmherzig ist der Herr, geduldig und von großer Güte.

Die Menschen in der Welt teilen die Güteklasse in mehrere Stufen von sehr gut bis sehr schlecht ein und egal, ob zur Rechten oder zur Linken, spricht man dennoch von Qualität. Gottes Güte jedoch geht über jedes menschliche Verständnis von Qualität, da kommt eine andere Dimension an Güte auf die Menschen zu. Die Güte zu leben darf nicht von unserer Geduld abhängig sein. Wir hängen aus Glauben an dem Geduldsfaden unseres Herrn, und Langmut ist die seidene Endlosfaser. Der Herr Jesus Christus ist unser Vorbild des Leidens und der Geduld, und nur er kann die Geduld in uns erwirken. Das ist der schmale Weg, die wahre Seidenstraße, worin man keinen Handel mit der Wahrheit treibt, um für sich Gewinn zu machen. Wir sehen das Unglück, in dem sich die Glaubensgeschwister befinden, wie der Glauben in Trümmern liegt und die Einfallstore in der Anfechtung verbrannt sind. Die Gläubigen irren darin hilflos und verloren umher, als hätten sie keinen Herrn mehr. Kommen wir doch und lassen den Glauben an Jesus Christus wieder als eine Mauer aufbauen, damit die himmlische Gemeinde auch nicht länger ein Gespött ist. Wir teilen durch unseren stillen und geheiligten Wandel den Menschen mit, wie gütig die Hand Gottes über uns waltet, und dazu die Worte unseres Herrn, die er zu uns redet. Denn diese Weisheit ist von oben aber erstens rein, sodann friedfertig, gütig, sie lässt sich was sagen, ist voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch und frei von Heuchelei. Die Heidenvölker sind versunken in der Grube, die sie gegraben haben; ihr Fuß hat sich gefangen in dem Netz, das sie heimlich stellten. Aber auch die Christenheit ist übermütig und wird halsstarrig, so dass sie den Geboten nicht folgen. Ebenso weigern sie sich zu hören und gedenken nicht an seine Wunder, die der Herr an ihnen getan hat. Darum haben sie sich auch selbst ein Oberhaupt gegeben, um in ihrer Widerspenstigkeit in die Knechtschaft zurückzukehren. Aber der Herr ist ein Gott der Vergebung, gnädig und barmherzig, langmütig und von großer Güte, und er hat sie nicht verlassen. Gottes Güte ist es, die den Menschen zur Umkehr und Buße treibt. Es sind ebenso darunter Menschen, welche sich gegen die Güte Gottes auflehnen und das Gesetz hinter ihren Rücken werfen. Aber um des Wohlwollens in der geistigen Gesinnung, von dem wir in unserem gutherzigen Wandel zeugen, erschlagen sie uns dann. Das Zeugnis vom Glauben an Jesus Christus, unseren Herrn, bescheinigt Gutherzigkeit, um sie zurückzuführen, und sie verüben große Lästerungen darüber. Wir sind wie einer, der zum Gespött wird für seine Freunde, der Untadelige wird zum Gespött, wie auch unser Herr für uns zum Gespött wurde. Gegen den Gütigen erzeigen wir uns gütig, gegen den Rechtschaffenen erzeigen wir uns rechtschaffen, gegen den Reinen erzeigen wir uns rein, aber dem Hinterlistigen tritt unser Glaube wie eine Mauer entgegen. Wir gehören uns nicht mehr selbst und suchen nicht mehr Hilfe bei den Menschen, wir rufen Gott, und er wird uns erhören. Gütig ist der Herr, eine Zuflucht am Tag der Not, und wir vertrauen ihm, Gottes Güte allein gilt alle Danksagung!

 

Wir trachten eifrig danach, gerecht und gütig zu sein, so finden wir Leben, Gerechtigkeit und Ehre, denn der Herr ist gütig die, welche auf ihn hoffen, gegen die Seele, die nach ihm sucht, und gut ist es schweigend zu warten auf die Rettung des Herrn!

 Psalm 145 9

Der Herr ist gütig gegen alle, und seine Barmherzigkeit waltet über allen seinen Werken. 

 

Autorin: Angelique Katzenberger, Sizilien

 

Bibelstellen aus der Schlachter 2000