Aus der Reihe: Begegnungen auf dem Weg zur Herrlichkeit Gottes
2. Die Leiter auf der Erde
1. Mose 28,10-11 Jakob aber zog von Beerscheba aus und wanderte nach Haran. Und er kam an einen Ort, wo er über Nacht blieb; denn die Sonne war untergegangen. Und er nahm von den Steinen jenes Ortes und legte sie unter sein Haupt und legte sich an dem Ort schlafen.
Eigentlich wäre es jetzt ein Traum, um auszuziehen und dahin auszuwandern, wo sich die himmlischen Örter befinden, wo auch die Leiter der Gemeinde selbst über Nacht ihrer Aufgabe nachkommen würden, damit die mannigfaltige Weisheit Gottes bekannt gemacht wird nach dem Vorsatz der Ewigkeiten, den er gefasst hat in Christus Jesus, unserem Herrn, indem wir die Freimütigkeit und den Zugang haben in Zuversicht durch den Glauben an ihn. Der Geist aber kam über mich und sprach: „Du Magd Jesu Christi, was klagst du, die Herrlichkeit sei dahin, prüfe dich im Spiegel Gottes, wo stehst du?“
Sicherlich, vom frommen Tun mag ich mich wohl wie Martha im Wandel ganz oben auf der Himmelsleiter befinden. Jedoch mangelt es mir an Kraft, das stille herrliche Wesen der Maria auszustrahlen. Wo der Mensch an der Spitze der Leiter ist, verfehlen besonders wir Frauen uns alle mannigfaltig, um hier auf Erden nicht nur als mit Christus Gekreuzigte, sondern auch geistig im Himmel als mit Christus Auferstandene etwas vom Wesen der Herrlichkeit Gottes aus uns heraus auf diesem Erdboden leben zu lassen. Dazu sei uns dringend angesagt: sich in Demut zu üben!
1. Mose 28, 12 Und er hatte einen Traum; und siehe, eine Leiter war auf die Erde gestellt, die reichte mit der Spitze bis an den Himmel.
Selbst als Magd Jesu Christi ist man doch ebenso wie die Welt mit allerhand Arbeiten beschäftigt. Ist eifrig bemüht, den Haushalt in Ordnung zu bringen, damit das Familienleben wenigstens etwas herrlicher wird. Putzen, kochen, Windeln wechseln, allen hinterher räumen, sich dem ständig wechselnden Wollen und Wünschen und Murren der Nächsten aussetzen, strengt an. Womöglich unter einem ungläubigen sowie herrschsüchtigen Ehemann, gar einem notorischen Ehebrecher, Trunkenbold oder Nichtsnutz als Magd Jesu Christi zu dienen, damit sie es herrlich haben. Da gelingt es mir nicht so, die Frucht des Geistes zu bringen, man wird heutzutage schneller unfruchtbar.
So habe ich mir den Weg zur Herrlichkeit nicht vorgestellt, es ist ein Weg puren Leidens. Es genügt, sobald ich auf Erden als Frau den stillen geheiligten Wandel führe, findet sich kaum noch Raum für eigene Ehre, um ein Sonnenbad zu nehmen. Selbst wenn ich es wollte, der Ruhm als Ehefrau, Hausfrau und Mutter muss als Magd Jesu Christi draußen bleiben. Die Herrlichkeit ist meist schon vor Sonnenaufgang bis weit nach Sonnenuntergang dahin. Es ist kein Platz mehr für Ruhm, da man in allerhand Anfechtungen gerät, und ständig ist die Gefahr, wie von einer Leiter vom Glauben abzufallen.
Was bleibt am Ende des Tages für mich übrig, wenn ich in der Nachfolge Christi um des Glaubens willen alles aufgegeben habe? Die Magd legt sich im Gebet müde vor das Angesicht Gottes hin, um wohl in verlorenen Gedankengängen den Weg hin zur Herrlichkeit Gottes zu suchen. Doch es dunkelt bereits, darum findet man keinen Ausweg, noch die Antwort Gottes. Sobald ich nur das Meine in der Leiter suche, darüber hinaus ohne Gebet bin, verliere ich noch den Zugang zum Himmel. So behandle ich die Wahrheit, nach droben zu trachten, was des Christus ist, nur noch als reine Nebensache. Da es nun dunkel ist, schläft die Magd Jesu Christi auf dem Stein der Weisheit Gottes traurig ein. Es scheint mir, als wäre alles nur ein Traum und bin ich wach, so bleibt der Weg zur Herrlichkeit Gottes verborgen.
1.Mose 28,12-13 Und siehe, auf ihr stiegen die Engel Gottes auf und nieder. Und siehe, der Herr stand über ihr und sprach: Ich bin der Herr, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks; das Land auf dem du liegst, will ich dir und deinem Samen geben.
Das wird wahrlich ein Albtraum für diejenigen Frauen innerhalb der Christenheit werden, wenn sie zwar wie Jakob von der Himmelsleiter träumen, sodann aber bei der Wiederkunft Jesu Christi am Ende doch anerkennen müssen, dass allein eine Bekehrung keine Verbindung zum Himmel ergeben kann und auch keine Wiedergeburt zustande gekommen ist, weil der Stein ihnen zum Anstoß geworden ist. Nun für diejenigen Frauen, welche durch die enge Pforte gegangen sind und aus unverdienter Gnade von neuem aus Gott geboren sind, besteht eine direkte Verbindung zum Himmel! Es ist ein von Gott selbst aufgestelltes Bildnis, und Gottes Wort daselbst ist und bleibt Realität, so wie es der Hauch seines Mundes von sich gibt und indem es in der Heiligen Schrift geschrieben steht! Da das Bild von der Leiter auf der Erde sogar schwarz auf weiß vor Augen gestellt und durch das Wort Gottes sogar direkt in die Hand gegeben ist, sollte der Magd Jesu Christi dieser Weg, der zur Herrlichkeit führt, nun klar und deutlich sein.
Selbst als Frau kann man nun Dank der Gnade Gottes diese Tatsache der Sohnschaft aus Glauben annehmen! Solange die Magd zwar noch in dieser Welt lebt und mit beiden Füßen auf dem Boden hier auf Erden steht, darf sie dennoch durch ihre Herzenseinstellung, dass sie mit Christus gekreuzigt und begraben ist, das unverdiente Geschenk der Verheißungen bereits als etwas Herrliches ins Auge fassen. Nicht nur Mose, auch eine Magd Jesu Christi darf zu seiner Zeit von der Herrlichkeit Gottes etwas zu sehen bekommen, damit gleichwie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters aus den Toten auferweckt worden ist, auch ich in einem neuen Leben wandle als Magd Jesu Christi. Ob der Ort und der Platz, auf dem ich von Gott gesetzt bin, hart ist, bleibt vollkommen Nebensache. Wenn meine Seele auf dem Weg zur Herrlichkeit Gottes vor Ehrfurcht erschüttert ist, ist das eine Herzenshaltung, in der ich einen Eifer für Gottes Liebe zu mir ihm beweisen kann, indem ich ihm meine Liebe schenke.
Und siehe, auf der Leiter steigen auch Engel auf und nieder. Sie leisten uns Hilfe, damit nur das zur Hauptsache wird, dass wir die Hoffnung mit voller Gewissheit festhalten, um in Christus zu bleiben. Sicher sind wir schwach in ihm, doch werden wir mit ihm leben aus der Kraft Gottes für andere. Gerade weil der Herr an der Spitze der Leiter steht, kann Gott, der Herr, unter seiner Führung Dinge bewirken und Verheißungen geben, damit wir zum Segen für andere sind. Und siehe gen Himmel, wir alle trachten nun nach dem, was droben und was des Christus ist. Sogleich jubeln die Engel vor Freude, denn Er hat uns auch die Herrlichkeit gegeben, auf dass wir eins seien in ihm, damit wir zu vollendeter Einheit gelangen. Damit wird die Welt erkennen und jedes Knie sich beugen, dass Gott seinen Sohn Jesus Christus gesandt hat und sie liebt, gleichwie er seinen Sohn liebt! Sie wissen, dass es eine Hölle gibt, aber sie müssen auch wiederum die Realität ins Auge fassen, es gibt den Himmel, und Gott, der Herr, lebt, und nur das Kreuz bereitet den Weg hin zur Herrlichkeit!
Römer 8,18 -19
Denn ich bin überzeugt, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll. Denn die gespannte Erwartung der Schöpfung sehnt die Offenbarung der Söhne Gottes herbei.
Autorin: Angelique Katzenberger – Bibelverse: Schlachter 2000