Aus der Reihe: Begegnungen auf dem Weg zur Herrlichkeit Gottes
04. Auf weiter Flur eine Gazelle
Apostelgeschichte 9, 36-37 In Joppe aber war eine Jüngerin mit Namen Tabitha, was übersetzt „ Gazelle „ heißt; diese war reich an guten Werken und Wohltätigkeit, die sie übte. Und es geschah in jenen Tagen, dass sie krank wurde und starb; und man wusch sie und legte sie ins Obergemach.
Mitten auf dem Weg zur Herrlichkeit überkam mich die traurige Nachricht über Tabitha. Es gibt wohl beim Überfliegen auf weiter Flur keine andere Jüngerin in Joppe, die solch eine erschütternde Geschichte schreibt. Das Motiv der Gazelle kenne ich nicht, aber der Grund für ihre Erwähnung ist zum Heulen, doch dazu werden wir Mägde Jesu Christi sicherlich später kommen. Ja, Gott hat das Recht, sowohl eine Gazelle als auch eine Jüngerin an irgendeinen Ort der Schöpfung hinzusetzen. Zwar kann ich im Wort Gottes selbst den Namen Tabitha, was übersetzt Gazelle heißt, wie jede Todesanzeige leichtfüßig überlesen! Jedoch der Heilige Geist gibt den Antrieb, wieder einmal in mein Oberstübchen zu gehen, um zu sehen, was Gott mir durch Tabitha persönlich zu sagen hat.
Bisher war an ihrem Platz alles gut und schön in Joppe. Der Jüngerin Herz brannte so sehr, dass sie leichtfüßig, wie sie war, jeder verlorenen Seele nachjagte. Um vom Willen Gottes weder zur Rechten noch zur Linken zu weichen, muss man schon standhaft bleiben. Es ist bekannt, und wer kennt das von uns Mägden Jesu Christi nicht, welche heftigen Kämpfe man im Alltag ausstehen muss! Da kennt dich weder der eigene Ehemann, noch ein Großteil der Familie nicht mehr. Selbst die besten Freunde und Kollegen nehmen einen schon zu Beginn ins Visier. Ihre Frage kann ebenso auf uns Mägde Jesus Christi gezielt sein: „Bist Du es?“ Ich bin`s, die man oftmals im Regen hat stehen lassen um des Glaubens Willen.
Es überkommt einem der Gedanke zu meinen, nur weil Tabitha mit allen Wassern gewaschen ist und nun oben da liegt, so muss doch irgendetwas schief gelaufen sein! Das Gefühl wird man nicht los, und darum bin ich in Tabithas Obergemach angekommen. Denn wo es kein Lebenszeichen mehr gibt, mag man wohl nicht falsch daneben liegen. Darum behaupte ich einfach, dass die Todesursache diese ist, weil sie verzagt ist und daran zu Grunde gegangen sein muss. Mag auch kein Wesensmerkmal mehr zu finden sein, so stirbt die Hoffnung auf eine Erweckung zuletzt. Mag ich auf weiter Flur mit folgender Frage ganz alleine dastehen: Aber was suchen wir den Lebenden bei den Toten im Oberstübchen? Komme ich um, so komme ich um! Wenn das Wesentliche einer Gazelle ist, nicht im Regen zu verzagen, so darf man es nicht verschweigen. Zugegeben, das ist in meinem Oberstübchen schon eine Klatsche, trotz allem bleibt die Frage: Was ist die Ursache für ihre Erwähnung, selbst wenn mich nur eine Schelle streift. Es genügt nur ein Wort und es klingelt. Öffnen wir die Tür des Herzens dafür, so wird unsere Seele gesund! Ich hoffe und wünsche, wir werden wohl daraufhin gleich alle zusammen kommen, doch dazu ist kein Raum mehr im Herzen!
Apostelgeschichte 9, 39 Da stand Petrus auf und ging mit ihnen. Und als er angekommen war, führten sie ihn in das Obergemach und alle Witwen traten zu ihm, weinten und zeigten ihm die Röcke und Kleider, die Tabitha gemacht hatte, als sie noch bei ihnen war.
Unser Herz ist wie tönendes Erz, da wir es versäumen zu kommen, wenn der Herr durch den Heiligen Geist ruft. Selbst wenn wir Weissagung hätten und alle Geheimnisse wüssten und alle Erkenntnis und Glauben besitzen, um Berge zu versetzen. Ob wir nun Maria Magdalena oder Maria heißen, wir sitzen alle an der geistigen Front nun dem Leichnam gegenüber. So ist man schnell geneigt, sich gegenseitig zu zeigen, was man so alles in der Kiste hat. Dabei ist es egal, wie viel Werke man getan oder wie viel Wohltätigkeit man geübt hat, so sind es arglistige Machenschaften. Gott hat den Menschen aufrichtig geschaffen, und dennoch sind wir leichtfüßig übergegangen, das zu tun, was ihm missfällt. Man möge das, was ich sage über der Begegnung mit Tabitha, für ein Märchen halten. Aber ich glaube, Gott gebraucht die Gazelle als eine Ohrfeige für uns, um eine Erweckung unserer ersten Liebe zum Herrn zu erwirken.
Warum treten wir denn bereits so angefressen vor dem wiederkommenden Herrn auf? Weil wir es schon beim Schellen versäumt haben, zum Herrn zu kommen. Ein kleiner Virus genügt, und bei der Heimsuchung hat uns Heiligen und Witwen der Lügengeist an der Nase herumgeführt. Mich wundert, dass ihr euch so schnell abwenden lasst von dem, der euch durch die Gnade des Christus berufen hat. Man möge mir für folgende Aussage wohl das Fell über die Ohren ziehen. Wir sind mit allen Wassern gewaschen, doch die Beweislast ist zu groß, um zu schweigen, als gäbe es keine Erweckungen mehr. Man mag mich um der Ansicht, dass wir wohl von allen guten Geistern verlassen sind, mit Haut und Haaren gefressen haben. Jedoch stehe ich damit nicht alleine auf weiter Flur, denn was sonst könnte der Grund dafür sein, dass wir bereits alle im Oberstübchen wie angefressen dastehen? Wenn nicht die Ursache von Tabitha gegeben wäre, dass der Boden im Obergemach zu hart ist? Was dann, wenn wir auf ein und demselben für unsere Entschlafenen um Erweckung beten? Selbst wenn wir das Gefühl nicht los werden, dass es auch für die Hinterbliebenen keine Erweckung mehr gibt, besagt nichts. Die Folge daraus ist, dass wir uns fühlen, als hätte man uns wie Witwen auf weiter Flur sitzen gelassen. Wenn wir auch diese hoffnungslose Gebetshaltung im Oberstübchen einnehmen und meinen, einen Gottesdienst zu erweisen, so ist das noch lange kein Grund zum Heulen. Doch wenn wir glauben, der Herr kommt noch lange nicht, und wir sitzen bleiben, dann ist das wahrlich zum Heulen!
Apostelgeschichte 9,40-41 Da ließ Petrus alle hinausgehen, kniete nieder und betete; dann wandte er sich zu dem Leichnam und sprach: Tabitha steh auf! Sie aber öffnete ihre Augen und als sie den Petrus sah, setzte sie sich auf. Und er reichte ihr die Hand und richtete sie auf. Und er rief die Heiligen und die Witwen und stellte sie ihnen lebend vor.
Zugegeben ist das Lebenszeichen, was Tabitha von sich gibt, nicht nur für Petrus, sondern auch für jede Jüngerin eine schallende Ohrfeige. Denn fleischlich gesinnt sein ist der Tod, aber geistig gesinnt sein ist das Leben. Das führt dazu, dass wir endlich alle aus unserem Oberstübchen hinausgehen, damit wir es im Herzen wahrnehmen, was es bedeutet, auf weiter Flur alleine zu sein und den Weg dem Lamme nach zu gehen. Gott der Herr hat wohl in Tabitha unserem Denken eine Ohrfeige verpasst. Aber es ist der Gnade Gottes zu verdanken, dass er uns in seiner Güte in der Gazelle die Hand gegeben hat, damit wir im Wesentlichen eins mit dem Lamm Gottes werden. Ohne den Herrn Jesus Christus können wir nichts bewirken, aber wir sind aus Gott von Neuem geboren und angehalten, unsere Opferbereitschaft zu zeigen. Mögen wir, so es darum geht, für den Abschuss bereit sein und Schwäche zeigen oder als Schwache angesehen werden, weil wir bereit sind, uns das Fell über die Ohren ziehen zu lassen, so besagt das noch gar nichts. Erst wenn wir auf weiter Flur allein sind und uns völlig aufzehren lassen, erst dann sind wir als Jüngerin verfügbar und wie eine Gazelle in der Hand des Herrn Jesus Christus. Der eigentliche Grund ist, wie Tabitha ein Lebenszeichen von uns zu geben. Das Motiv ist uns Gazellen gegeben, indem wir eine geistige Weiche sind, die nur darauf ausgerichtet ist, leichtfüßig dem Herrn zu dienen, um die Verlorenen im Wesen auf die Hoffnung, die wir haben, hinzuweisen. Selbst wenn man uns im Regen stehen lässt, tragen wir das Wesensmerkmal, indem wir eben nicht verzagen. Mögen wir Kinder Gottes mutterseelenallein sein und auf weiter Flur alleinstehenden Witwen gleichen. Alle Heiligen erwarten das Eingreifen unseres Herrn Jesus Christus, um dadurch andere vom ihrem geistigen Todesschlaf aufzurichten.
Ich wünschte nun vor Gott, es fehle jetzt an viel oder an wenig, dass nicht allein du, sondern alle, die mich heute hören, solche würden, wie ich bin, ausgenommen diese Bande. Denn wo es keine Hoffnung mehr auf Erweckung gibt, gibt es dennoch Hoffnungsträger, die eine Weiche darin sind für die Auferweckung aus den Toten. Denn wir sind gesegnet zu jedem guten Werk, um hinauszugehen, nicht um das, was schon längst Geschichte ist zu suchen, was Tabitha und uns selbst betrifft, die eigene Ehre, sondern die Herzenshaltung einzunehmen, um nach dem, was droben ist und was des Christus ist, zu trachten, damit der Ruhm Gottes sich mehrt. Um in Christus unser ganzes Dasein aufzehren zu lassen, indem wir bereit sind, unser Leben zu verlieren, so werden wir es erhalten, um als Hoffnungsträger ein Licht zu sein, welches in die Augen der Toten scheint. Gott der Herr hat in seinem Wort nicht nur den Namen Tabitha gegeben, um mit ihr als Ohrfeige nur Geschichte zu schreiben. Gott der Herr hat Tabitha auch nicht umsonst als Jüngerin erwähnt, um nur Jüngerin zu bleiben. Sondern Gott sei Dank, dass seine Gnade ihr die Hand gereicht hat, um geistig gesehen eine Hoffnungsträgerin zu sein. Tabitha hat sich durch das Wort Gottes auf den Weg gemacht, um uns eine Anweisung zu geben zur Herrlichkeit Gottes hin. Was so gut wie übersetzt heißt, auf weiter Flur eine Jüngerin, die nicht verzagt, um für den Herrn Jesus Christus zu seiner Zeit dann verfügbar zu sein. Denn nur, wo sie aufgerichtet wurde, kann sie andere aufrichten durch Jesus Christus. Was ein weiterer Beweis dafür ist, es gibt einen Gott, der lebt und dessen selbstlose Liebe allen Hoffnung gibt, die Gottes Liebe aus Glauben an Jesus Christus annehmen wollen, indem auch sie nicht alleine dastehen, um allezeit die Wiederkunft Jesu Christi mit seinen Heiligen zu erwarten!
Apostelgeschichte 9, 42
Es wurde aber in ganz Joppe bekannt, und viele wurden gläubig an den Herrn.
Autorin: Angelique Katzenberger – Bibelverse: Schlachter 2000