Auch Gedanken reden in der Ehe 

 

Matthäus 15,19 

Denn aus dem Herzen kommen arge Gedanken: Mord, Ehebruch, Hurerei, Dieberei, falsch Zeugnis, Lästerung. 

 

Wir können nun auf die Ungläubigen blicken und sehen dort sehr vieles, und so machen wir uns unsere Gedanken selbst über sie. Frauen in Christus lieben gerne Ehen vor Gericht, da steht unser Ehemann als Angeklagter, und wir sind natürlich die Kläger, wie schnell fällen wir dann unser Urteil, der Ehemann kann sich nicht verteidigen, und wir sind Anwalt, Richter und Henker alles gleichzeitig. 

Oh viele werden nun sagen: Nein, ich tue dies nicht!“ Wenn wir ehrlich in uns sehen lassen vom HERRN, werden wir erschrecken. 

 

Es gibt ein Lied: „Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten, sie fliehen vorbei, wie nächtliche Schatten.“ Frei haben wir in  Gedanken unseren Ehemann als elenden Sünder verurteilt. Wir sind der Meinung, unser Ehemann würde sie nicht erraten, da haben wir die Kopfrechnung ohne unseren HERRN gemacht, denn Jesus Christus kennt sie genau. Denn er lässt es ihn spüren, wie wir auf ihn reagieren um seiner Verfehlung. Es ist, als würden unsere Gedanken laut zum Ausdruck gebracht werden, sie fangen an zu reden. 

Wir können uns zwar beherrschen und schweigen, aber unsere Körpersprache verrät uns. Gar sind wir abweisend und kalt und drehen den Rücken zu ihm, verdrehen die Augen, die Stirn legt sich in tiefe Falten. Selbst unsere Füße stampfen förmlich über den Boden und auch die Hände werden schneller das Bügeleisen gleiten lassen. Wir halten uns in Schweigen als gläubige Frauen, aber wir haben schreckliche Gedanken. Wie oft brechen wir die Ehe in Gedanken, weil uns der Ehemann nicht mehr so sehr liebt, da wir nun andere Interessen haben als er, und uns mehr anfeindet. Wie oft stehlen wir seine Ehre in Gedanken, wenn wir ihn als Narr oder gar dumm bezeichnen. Oh wir sündigen schrecklich in den Gedanken, würden diese alle laut werden, könnten alle Menschen erkennen, welch falsches Zeugnis wir abgeben und gar den HERRN lästern. Jesus Christus entgeht nichts, und jeder böse Gedanke ist in seinem Licht offenbar, und dies kommt aus unserem Herzen, dies redet sehr laut zum HERRN. 

 

Jakobus 2,4  ist`s recht, dass ihr solchen Unterschied bei euch selbst macht und richtet nach argen Gedanken? 

 

In der Gemeinde tragen wir wohl eine Kopfbedeckung und denken, wir sind so freier, nein auch da sind unsere Gedanken dem HERRN offenbar, egal wieviel Schichten darauf liegen, Er dringt durch. Es kommt jemand Neues in die Gemeinde, vielleicht eine bekannte Persönlichkeit, oh sehen wir Frauen nicht schon den größten Heiligenschein auf dieser Person und machen beinahe einen Kniefall vor ihr? Dann kommt eine schäbig gekleidete Frau herein, und ihr bieten wir keinen Platz, weil wir denken, diese Frau passt doch nicht in unsere Gemeinde, was gibt sie für ein Bild ab. Wir haben nichts gehört, die kennen wir nicht, wer weiß, ob sie recht ist hier, so jemand kann nicht eine Christin sein, wir bilden Grüppchen und tuscheln. Oder wir begrüßen sie ganz fromm und scheinheilig, als würden wir uns freuen, die Gedanken sprechen anders, aber sie werden uns einst verraten, dann kommt es aus unserem Herzen direkt heraus. Es ist voll geworden von all den argen Gedanken, und schließlich zeigen wir Kälte und Härte. 

Würde so Jesus Christus von uns denken, würden wir alle draußen bleiben und kein Mensch wäre ein Christ. So leben wir nicht in der Wahrheit, denn auch die Gedanken müssen wahr werden. 

 

Lukas 24,38: Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so erschrocken, und warum kommen solche Gedanken in euer Herz. 

 

Lassen wir uns doch ehrlich auf uns sehen und gerade auf die Gedanken. Was wäre nun, wenn in diesem Augenblick der Herr Jesus Christus vor uns gläubigen Frauen stehen würde. Was würden wir erschrecken und müssten gestehen, welch böses Herz wir haben. 

Wenn er uns nun fragen würde: “wie ist dein Leben mit deinem Ehemann?“  Wir müssten bitter gestehen, dass alles von uns allein gewirkt wurde, wir haben selbst versucht, den Ehemann zu ändern, weil dies nun nicht geht, haben wir diese schrecklichen Gedanken über ihn in unser Herz wieder einziehen lassen, wie dereinst im alten Leben. Unser Fleisch hat unsere Gedanken zum Reden gebracht und somit uns ganz befleckt. Mögen wir umkehren von dieser Befleckung und vor dem HERRN niederfallen, und wenn es sein Wille ist, möge ER unsere Gedanken hinweg nehmen. Wir brauchen die Gnade, sonst sprechen die Gedanken weiter und wir hören gar nicht mehr unseren HERRN und gehen verloren. 

 

Klagelieder 3,61: HERR, du hörst ihr Schmähen und all ihre Gedanken über mich. 

Wir Frauen erzählen gerne unsere Nöte dem HERRN, gerade um der Anfeindungen. Bedenken wir, nun beklagen wir uns, weil uns der Ehemann oder andere ungläubige Menschen verschmähen. Wir waren und sind auch nicht besser, da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer. Wenn unser Ehemann uns anfeindet, gilt es unserem HERRN. Warum suchen wir nicht den Halt in Jesus Christus allein? 

Er kann uns das Gleichgewicht geben, aber wir müssen fest in Ihm wandeln, Demut und Gehorsam gehören in die erste Reihe des Glaubenslebens, damit erweisen wir die Liebe und Ehrfurcht vor unserem Retter Jesus Christus als Dank. 

Fangen wir an, in Jesus Christus zu leben und zu wandeln, und werden wir aus Ihm die Gedanken unseres Ehemannes erkennen können, so werden wir nicht überrascht sein, wenn er uns um des Glaubens Willen angreift. Dann können wir in unserem HERRN ruhen und auch stille bleiben in den Gedanken. Hören wir nur die Stimme unseres HERRN und tun dann auch seinen Willen und handeln nicht aus unserem Fleisch heraus. Er kann die Schmähungen und bösen Gedanken der Menschen hören. Nichts ist vor ihm verborgen und jeder muss selbst einmal Rechenschaft abgeben über jedes unnütze Wort und auch der Gedanken. Überlassen wir das Richten dem HERRN, wir würden nie so gerecht sein, wie Jesus Christus allein. 

 

Wir reden heute alle von Unabhängigkeit der Frauen, finden wir erst einmal die Freude im HERRN. Dann werden wir unter allen widrigen Umständen, die uns im Eheleben oder in der Welt begegnen, unabhängig von den Menschen sein, aber abhängig von Jesus Christus allein. 

 

Dann können wir sanfte liebe Worte anwenden und jedem liebevoll begegnen, denn dann spricht aus unserem Herzen Jesus Christus, und es ist sein Geist, der über unsere Gedanken herrscht, dann gehen wir den rechten Weg. 

 

Jesaja 55,8:  Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR;

 

Autorin: Angelique Katzenberger

Bibelstellen aus der Luther 1912