Die Lastenträger in der Ehe 

 

Mose 31,17:  Also machte sich Jakob auf und lud seine Kinder und Weiber auf Kamele. 

Wir hören das nicht so gerne, aber unser Leben heute gleicht doch den Kamelen, die durch die Wüste ziehen, geführt von dem Fürst der Nomaden, dem Teufel, der diese Welt regiert. 

Nun haben wir geheiratet und sind zu einem Fleisch geworden, wie die Kamele unrein sind, so waren es auch wir. Schauen wir das Kamel an, es hat zwei Höcker und man kann noch zusätzlich allerhand aufladen an Lasten. So laden wir unsere gemeinsamen Sünden, wie lügen, betrügen und so allerhand mehr auf unseren gemeinsamen Leib der Ehe. Der Ehemann ist das Haupt. Ein Kamel hat einen langen Hals und streckt ihn nach vorne aus beim Gehen. So sehen wir, was vor Augen ist, auch nur nach vorne und folgen unseren Begierden. Sehen wir beim Kamel: es hat einen Passgang, es bewegt immer abwechselnd das linke und rechte Beinpaar. Bei den Soldaten würde man sagen im Gleichschritt Marsch. So folgt die Ehefrau ihrem Ehemann auf Schritt und Tritt, meist in die gleiche Sünde mit hinein. Wir nennen die Kamele auch Wüstenschiffe, weil sie durch ihre Gangart hin und her schwanken. So geht es doch in unserer Ehe zu, wie schwanken wir mal da, mal dort hin, aber die Last bekommen wir nie los. Wie ein Kamel in kürzester Zeit riesige Mengen an Wasser aufnehmen kann, so saugen wir in unserem Leben auch die Sünden auf. Wie oft betrachten und denken wir von unserem Ehemann: “Er ist und bleibt ein Trampel“, bedenken wir, wir sind ein Fleisch, somit sind wir nicht besser. Auch wir sind vor Gott das größte Trampeltier, das es gibt, wir trampeln auf seinen Geboten herum. Sind wir eine Familie mit Kindern, so ziehen wir wie eine Karawane durch die wüste Welt, von einer Oase zur anderen hin angezogen, um dort Ruhe zu finden, wo doch keine Ruhe ist. Die Welt nennt die Kamele auch Krafttiere, das ist wahr, wir wehren uns mit aller Kraft gegen Gott. 

 

Prediger 12,3: zur Zeit, wenn die Hüter im Hause zittern, und sich krümmen die Starken, und müßig stehen die Müller, weil ihrer so wenig geworden sind, und finster werden, die durch die Fenster sehen. 

Vor der Ehe war jeder von uns wie ein Dromedar, mit einem Höcker, in diesem ist nur Fett. Die Menschen nennen Dromedare auch Altweltkamele. So haben wir uns durch unsere krummen Wege im Leben einen Buckel angeschafft an Sündenschuld und haben selbst versucht, die Last loszuwerden. Aber wir sind wie die Wiederkäuer: haben wir uns geschworen es nicht mehr zu tun, war es hernach schlimmer als vorher. 

 

Hesekiel 34,12: Wie ein Hirte seine Schafe sucht, wenn sie von seiner Herde verirrt sind, also will ich meine Schafe suchen und will sie erretten von allen Örtern, dahin sie zerstreut waren zur Zeit, da es trüb und finster war. 

Wir sind nun aus Gnade lebende Frauen in Christus und leben mit unserem ungläubigen Ehemann zusammen. Wir gehören nun zu den Schafen, und auf denen trampeln manchmal auch andere Tiere herum. Darum braucht uns dies nicht wundern, wenn unser Ehemann nun anders auf uns reagiert. Oh wir tragen nun feine weiche Wolle, und so sind wir auch empfindlicher gegenüber Anfechtungen. Wie nörgeln wir oft herum, man kann das Mähen des Schafes lautstark hören. Bedenken wir, der Herr Jesus Christus ist nun unser Hirte und versorgt uns mit allem, was wir brauchen. Wir werden es oft erleben, Feindschaft und Uneinigkeit in manchen Dingen sind nun unser Alltagsbegleiter. Christin sein, ist kein Leben in einer Wohlgefühl – Oase, wir leben mitten in der Wüste der Welt und brauchen den HERRN, ohne Ihn überleben wir sonst nicht. Ein Schaf hat einen kurzen Hals, es muss immer nach oben blicken, um auf seinen Hirten zu sehen und ihm folgen wohin er geht, wenn er ruft. 

 

Lukas 11, 46: Er aber sprach: Und weh auch euch Schriftgelehrten! Denn ihr beladet die Menschen mit unerträglichen Lasten, und ihr rührt sie nicht mit einem Finger an. 

Viele Frauen gehen in ihre Gemeinde. Vernachlässigen wir aber nicht unseren Ehemann, nur weil wir dort lieber hingehen. Wir zeigen so, dass wir die Gläubigen mehr lieben als unseren Ehemann. Oh was ist die Predigt schön, sie streichelt unsere Seele, wir lieben den Gesang des Lobpreises. Dazu das süße Evangelium, da braucht man zum Einschlafen keine Schafe zählen, es geschieht schnell, und wir sind in Gefahr, dass wir von einem Wolf im Schafspelz zerfleischt werden und verloren gehen auf ewig. So fangen wir wieder an, Sündenlasten auf uns zu legen, Schafe sind keine Lasttiere, sie brechen zusammen darunter. Wir sind in eine Gemeinde gegangen, die einer Wellness Oase gleicht, da wird die Christin noch schöner gemacht, als sie schon ist, da wird der Stolz und die Selbstliebe wieder aufgebaut. Wir haben gar nicht gemerkt, dass wir einer Fata Morgana gefolgt sind. Einer Lufttrübung, einer Verführung sind wir nachgegangen und merkten es nicht, nur als der HERR uns da züchtigte um dieses falschen Weges wegen und die Augen dafür öffnete. Wie bitter müssen wir dann uns beugen und Buße tun, und sein Blut wäscht dies aus seiner Gnade hinweg. 

 

2.Timotheus 3,5: Die da haben den Schein eines gottseligen Wesens, aber seine Kraft verleugnen sie; und solche meide. 

Wir Frauen in Christus haben noch ein Problem, unsere eigene Art von Bibelverständnis. Wir lieben gar eine Maria oder eine Magdalena und meinen, wir wandeln aus eigenen Kräften so wie diese Frauen. Da machen wir uns größer als ein Schaf Ach wir sehen gar aus wie ein Lama, diese nennt man auch Neuweltkamele, das passt doch zu uns, wir haben ein neues Leben. Das hat Wolle wie ein Schaf, längere Beine, so denken wir, der HERR sagt „trachtet nach dem, was oben ist.“ Nun begeben wir uns auf die höheren Ebenen, damit sehen wir besser, vor allem auf unseren Ehemann herunter, machen den Hals lang, damit unser Haupt über ihn ragt. Oft widersprechen und schimpfen wir ihn an, wollen ihn belehren und zurechtweisen, oh wie spuckt das Lama um sich. Werden wir dann angefochten, dann kommen wir und lamentieren unsere Klagelieder. Wenn wir Jesus Christus gehorsam sein sollen, da stellen wir uns sehr ungeschickt dabei an, sind ungelenk und langsam. Welch ein Trugbild geben wir ab. Wir wandeln selbst wie eine Fee Morgana, wir haben nur einen Schein von Frömmigkeit. Wir belasten die Menschen noch mehr, anstatt ihnen den Weg zu zeigen nach Golgatha. 

Die Frau, die mit Jesus Christus lebt, ist nie alleine. Es ist nicht das Christsein allein, dass unser Ehemann sich bekehrt, denn es ist nicht unsere Sache, wir müssen dies allein Gott überlassen. Er kennt allein sein Herz, ob es einst bereit ist zur Umkehr. Egal was auch geschieht, ob in der Ehe oder in dieser wüsten Welt, wir haben Jesus Christus als unseren Hirten, der uns führt bis in die Ewigkeit, wenn wir in IHM bleiben. Das ist das Wenigste, was wir tun können als Dank. 

 

So können wir wandeln, dass alle, die um uns herum sind, den Weg zum Himmel verstehen ohne Worte, weil wir all die Lasten tragen, die uns auferlegt werden, unserem Herrn Jesus Christus geben dürfen, und so aus seiner Ruhe schöpfen, täglich. 

 

Matthäus 11,30: Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.

 

Autorin: Angelique Katzenberger

Bibelstellen aus der Luther 1912