Wenn die Ehe nur noch Gewohnheit ist

 

Hiob 11,11:  Denn er kennt die losen Leute, er sieht die Untugend, und sollte es nicht merken?

Es gibt eine Art und Weise eine Ehe zu führen, in der kaum mehr etwas von Liebe zueinander zu erkennen ist. Viele haben, bevor sie überhaupt heiraten, schon einige Beziehungen hinter sich, so ist das Herz vernarbt von den Verletzungen, die man sich durch den ständigen Partnerwechsel zuzieht. So ist es heute die Sitte, dass jeder in der Ehe sein eigenes Leben weiterlebt, als wären wir losgelöst und frei, nur noch auf dem Papier ist es festgehalten. Aus finanziellen und steuerlichen Gründen erhalten wir die Ehe als Wert, aus Anstand zeigen wir die glückliche Ehe. Wir haben uns angewöhnt, uns gegenseitig zu belügen, dass alles Liebe ist und wenn wir wirklich in unser Herz sehen, so haben wir uns sogar selbst belogen. Man kann nicht ohne den Ehepartner leben, aber man kann auch nicht mit dem Ehepartner leben, und weil man ohne ihn nicht leben kann, so ist die Ehe nach Jahren zu einer Gewohnheit geworden. Wie wir gewohnt sind, täglich unserer Arbeit nachzugehen, so erledigen wir unsere Tätigkeiten auch in der Ehe, es ist zu einer Pflicht geworden ohne jegliche Liebe, kalt und hart. Wir haben den Pfad der Tugend schon längst verlassen.

 

Es ist sogar schon zu einem Brauch geworden, wenn es nicht passt, dann trennt man sich einfach und sucht sich was Neues. Die Ehe ist dem Sittenverfall zum Opfer gefallen, indem nun die Geschlechter egal sind, es wird einfach kunterbunt getauscht. Wir denken sogar, man könne Gott schon daran gewöhnen, dass nun modernere Zeiten sind, er wird schon nichts merken. Die Gesetze Gottes werden abgeschafft, und nichts mehr wird beibehalten und auch hat man sich in der Welt daran gewöhnt, dass es durch die Gesetzlosigkeit Tote gibt, genauso sind wir es gewöhnt, ohne Gott zu leben.

Komischerweise sagen wir hier in der Welt: der Mensch ist ein Gewohnheitstier, selbst daran sind wir gewohnt, dass wir uns mehr mit einem Tier vergleichen. Wir sind als Menschen geschaffen zum Ebenbild Gottes, und Gott wird sich nie daran gewöhnen, dass wir ihm die Ehre wegnehmen und er sollte es nicht merken? Wir selbst fürchten nicht, dass der Zorn Gottes über uns kommen wird.

Wir sollten uns angewöhnen, uns zu fürchten vor Gott, weil wir alle seine Gebote brechen.

 

Sprüche 20,11: 

Wie man einen Knaben gewöhnt, so lässt er nicht davon, wenn er alt wird.

Wir sind der Meinung, der Ehemann könnte sich doch ändern und solle dies nicht beibehalten, bedenken wir, er weiß nicht, was er tut. Für ihn ist es schon Tradition und Sitte von seinen Eltern her, von klein auf hat er es nicht besser gelernt. Je älter der Mensch nun wird, umso stärker wächst die Untugend, auch wir waren und sind nicht besser. Wenn wir nun unseren Ehemann nur so schlecht sehen, dann verurteilen wir ihn, sehen wir nicht das, was ihn beherrscht, sondern allein den Menschen, von Gott geschaffen und hassen die Sünde.

Es gibt viele Schwierigkeiten als gläubige Ehefrau, ja damals haben wir nicht darauf geachtet, welche schlechten Eigenschaften unser Mann mit in die Ehe gebracht hat. Diese üblen Gewohnheiten erkennen wir jetzt erst, weil wir es aus der Sicht des HERRN nun betrachten. Die Gewohnheiten machen schläfrig, und alles hängt nur so trostlos herum, und wie eine Motte die Kleider zerfrisst, so zerfrisst die Gewohnheit die Ehe, darum zerbrechen heute so viele Ehen. So wie die Kleider nicht zu flicken sind, weil sie dann noch mehr einreißen, so auch die Ehe. Viele wollen es nicht einmal mehr versuchen, denn sonst müssten wir von unseren Gewohnheiten lassen.

 

Hebräer 8,12:

Denn ich will gnädig sein ihrer Untugend und ihren Sünden, und ihrer Ungerechtigkeit will ich nicht mehr gedenken.

Auch wir Frauen in Christus haben täglich die Gnade nötig, oft noch nötiger, als wir es uns erdenken. Denn durch Gottes Wort haben wir nun den Willen Gottes erkannt und tun noch sehr vieles im Fleisch. Legen wir für unseren Ehemann Fürbitte vor den HERRN , damit auch Er ihn herausnehme aus seinen gewohnten Sünden. Denn nur ER kann einen Menschen verändern, wir wissen es selbst , nur leben wir es zu wenig deutlich, damit die Welt und unser Ehemann dies erkennen kann. Nicht darüber reden, wie Er uns verändert hat, sondern es muss sichtbar werden, nicht in äußerlichen Dingen wie Kleidung und Frisur und frommem Getue. Das Herz ist unser Gefäß, aus dem das Licht des Herrn Jesus Christus leuchten will. Gehört es IHM ganz allein, dann brennt es heller als alles andere. Dann sehen die Menschen zuerst Jesus Christus, um dann erst uns zu finden. So wandern wir auf dem Pfad der Tugend, den schmalen Weg hinter unserem HERRN her.

 

Für uns ist das Schlechte, dass wir der Welt unbekannt sind, fremd geworden selbst in der eigenen Familie, dies tut sehr weh, wenn sie uns verschmähen. Sehen wir nur noch auf das Gute, das ist unser Herr Jesus Christus und die Hoffnung auf das ewige Leben, das ist das beste Zeichen wenn uns die Welt verschmäht, so wissen wir, wir folgen Jesus Christus. Es ist eine schwierige Lage, in der wir uns befinden. Bis jetzt sind dies nur Kleinigkeiten, nur leichte Prüfungen, aber es werden Zeiten kommen, in denen wir um des Glaubens willen gefoltert oder getötet werden. Wir lernen aus den bis jetzt für uns schwierigen Zeiten, um auf Größeres vorbereitet zu werden, damit wir lernen, im HERRN zu bleiben in allen Trübsalen und Leiden, durch die wir gehen müssen, um in das Reich Gottes zu gelangen. Wir können dies nicht, aber Jesus Christus kann es, denn ER hat alles schon vollbracht.

 

2.Petrus 1,3:

Nachdem allerlei nach seiner göttlichen Kraft, was zum Leben und göttlichen Wandel dient, uns geschenkt ist durch die Erkenntnis des, der uns berufen hat durch seine Herrlichkeit und Tugend.

Wir brauchen uns den heiligen Wandel nicht anzugewöhnen, wir können es einfach tun, denn wir haben alle Gaben aus Gnade erhalten bei unserer Wiedergeburt. Unser Wandel soll geheiligt sein, es muss der Welt um uns herum ungewohnt werden, wie wir wandeln. Damit sie ihren eigenen Charakter und ihre eigenen Sünden und verlorenen Zustand sehen können. Wir können alle Untugenden am Kreuz lassen und uns an nichts mehr in der Welt gewöhnen. Alles woran wir uns hier gewöhnen, das lieben wir mehr als den Herrn Jesus Christus. Wenn wir uns wieder selbst suchen in dieser Welt, werden wir uns verlieren. Erdulden und ertragen wir still all die Dinge, die uns der HERR zu senden für uns als gut empfindet, damit wir verändert werden und den Pfad der Tugend einschlagen und auf diesem bleiben.

 

Es ist Zeit, alles aus Jesus Christus heraus anzuwenden an Fleiß, so können wir der Welt die Tugend in Person darreichen, damit sie aus ihren üblen Gewohnheiten herausgerissen werden, um den Weg zu Jesus Christus finden, wenn er sie ruft!

 

2.Petrus 1,5: so wendet all euren Fleiß daran und reichet dar in eurem Glauben Tugend und in der Tugend Erkenntnis.

 

 

Autorin: Angelique Katzenberger  

Bibelstellen aus der Luther 1912