Der alte Mann und das Flüchtlingsproblem.

 

Rolf Müller.

 

Der alte Mann kommt an der Thematik nicht vorbei. Täglich wird er in den Medien damit konfrontiert. Das Flüchtlingsproblem ist das Hauptthema in allen Nachrichtensendungen. Aber ist es überhaupt ein Problem?

 

Dem alten Mann wird gesagt, Deutschland könne stolz sein, dass es bei Asylsuchenden so beliebt ist. Deutschland sei ein Einwanderungsland und benötige dringend Fachkräfte. Flüchtlinge seien eine Bereicherung und die beste Lösung für das demografische Ungleichgewicht. Wir seien ein reiches Land und könnten deshalb beliebig viele Flüchtlinge aufnehmen. Die Obergrenze sei noch längst nicht erreicht.

 

Der alte Mann hat bei solcher Berichterstattung einige Fragen. Warum wollen die meisten Flüchtlinge ausgerechnet nach Deutschland? Erwarten sie ein Leben in Saus und Braus? Sind sie denn auch bereit, die deutschen Gesetze, die Lebensart und Kultur zu respektieren? Wenn Deutschland ein Einwan-derungsland ist und dringend Fachkräfte braucht, sind es denn wirklich hauptsächlich Ärzte, Computerfachleute, Ingenieure  und spezialisierte Handwerker, die kommen? Ist das nicht eine reichlich naive und blauäugige Sichtweise, fern jeder Realität? Ist Deutschland wirklich so ein reiches Land, wie immer gesagt wird? Hat es nicht auch einen kaum vorstellbaren Schulden-berg zu verkraften?

 

In den Medien wird berichtet, wie die deutsche Bevölkerung den Flüchtlingen in vorbild-licher Weise durch Willkommensfeste, durch Geld und durch Sachspenden hilft. Der alte Mann fragt, ob das bei der Menge der Flüchtlinge auf Dauer genügt? Wird es die hohen Erwartungen erfüllen können? Wird man die enttäuschten Massen mit Spielzeug für Kinder und mit Kleidersammlungen beruhigen können?

 

Der alte Mann nimmt die nach Europa drängenden Flüchtlingsströme als Völkerwanderung wahr. Das hat nichts mehr mit einzelnen Menschen zu tun, die verfolgt werden und Asyl suchen. Die Medien sprechen von der größten Flüchtlings-welle seit dem zweiten Weltkrieg.

 

Dem alten Mann ist es ein Rätsel, wieso plötzlich so viele Menschen fast gleichzeitig ihre Heimatländer verlassen und nach Europa wollen. Ist das nur Zufall oder steckt mehr dahinter? Ist es gesteuert und wenn ja, von wem?

 

Europa ist durch die Flüchtlinge gespalten, zerstritten und ratlos. Hat Deutschland alles im Griff? Was ist, wenn die Asylanten früher oder später erkennen müssen, dass auch Deutschland ihre Träume nicht erfüllen kann? Werden sie wie in anderen Ländern, auf die Straße gehen und sich mit der Polizei anlegen? Was ist, wenn die Stimmung in der Bevölkerung kippt und ins Gegenteil umschlägt? Was ist, wenn die Flüchtlinge im Winter noch keine Wohnungen haben und in Lagern, Hallen oder Zelten bleiben müssen? Was ist, wenn sie sich untereinander tätliche Auseinandersetzungen liefern? Was ist, wenn das gewohnte Leben der deutschen Bevölkerung durch die vielen Flüchtlinge stark verändert und beeinträchtigt wird?

 

Der alte Mann wünscht sich, dass alles gut wird. Das Ideal wäre, wenn die Deutschen den Flüchtlingen helfen, wo sie nur können. Wenn sie die Flüchtlinge zu sich einladen. Wenn sie ihnen nicht genutzten privaten Wohnraum zur Verfügung stellen. Wenn sie die Sprachen der Flüchtlinge lernen, damit Verständigung möglich ist. Wenn sie tolerieren, dass die Flüchtlinge die Gewohnheiten ihrer Heimatländer auch in Deutschland ausüben. Wenn sie nicht darauf pochen, dass  die Flüchtlinge dem deutschen Lebensstil Rechnung tragen, sondern akzeptieren, wenn sich die Deutschen so weit wie möglich den Flüchtlingen anpassen.

 

Und wenn es nicht gut wird? Der alte Mann mag sich die Situation gar nicht  vorstellen. Wird es so kommen, wie sich eine Politikerin der Grünen den 1. Mai 2020 vorstellt? Ein Meer von türkischen Fahnen mit ein paar wenigen deutschen dazwischen? Mehr ausländische Mitbürger als Deutsche? Gelungene multi-kulturelle Gesellschaft? Oder bilden sich  in den  Städten Parallelgesell-schaften? Kommt es zum Aufstand und Bürgerkrieg? Der alte Mann ist sich nicht sicher, ob er derartige Befürchtungen überhaupt noch äußern darf. Er befindet sich damit im Gegensatz zur öffentlichen Darstellung. Da herrscht zurzeit noch purer Optimismus vor. Gehört der alte Mann jetzt mit seinen Gedanken zum rechtsextremen Nazi-Pack? Gehört er zu denen, vor denen die Bundeskanzlerin warnt: Folgt ihnen nicht? Glaubt der alte Mann denn nicht an das Gute im Menschen?

 

Ehrlich gesagt: Nein! Der alte Mann glaubt der Bibel. Und die vermittelt ein völlig anderes Bild vom Menschen, als die Humanisten,  Sozialisten, Linken, Grünen und auch manche Theologen zeichnen. Der alte Mann versteht wenig von Politik, er kann deshalb auch keine Ratschläge erteilen. Er wünscht den Verantwortlichen Weisheit und Durchblick, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

 

Der alte Mann hat etwas Besseres: Er weiß, was Gott sagt, trifft alles ein, es muss Ja und Amen sein. Er kann sich auf die Aussagen der Bibel verlassen. Gott hat die ganze Welt in seiner Hand. Daraus gewinnt er Gelassenheit, Freude, Zuversicht und Hoffnung.