Der alte Mann, die Medien, die Flüchtlinge und die Politik.

Rolf Müller.

Der alte Mann ist nicht ausgesprochen klug, aber auch nicht übermäßig dumm. Das ist seine eigene Einschätzung. Es kann durchaus sein, dass diese Einschätzung nicht von jedem geteilt wird. Der alte Mann hat weder studiert noch hat er besondere Qualifikationen. Er ist in seiner Jugend zum Glauben an Jesus Christus gekommen. Er hat vierzig Jahre in der ehemaligen DDR gelebt und ist wegen seines Glaubens benachteiligt worden. Er hat auch nach 1990 lernen müssen, was "politische Korrektheit" bedeutet. Er hat sich nie aktiv politisch betätigt. Er hat seine Kraft und Zeit dem Dienst in der Gemeinde Jesu gewidmet.

Natürlich konnte und kann sich der alte Mann dem Zeitgeschehen nicht entziehen. Er lebt auf der Erde und ist eingebunden in Staat und Gesellschaft. Er bezieht Rente, bezahlt Miete und informiert sich in den Medien über die Lage in der Welt. Da geht es zur Zeit um die Flüchtlingsströme, die nach Europa kommen. Es geht um eine Völkerwanderung in Richtung Deutschland. Und genau da liegt das Problem. Es ist gar nicht so einfach, sich als politisches "Leichtgewicht" in den oft widersprüchlichen Informationen zurechtzufinden. Was ist richtig, was ist falsch? Was ist schon wieder überholt? Was ist auch morgen noch zutreffend?

Der alte Mann ist verunsichert. Er weiß nicht was er glauben soll und wem er glauben soll. Haben die Optimisten recht, die sagen: "Das schaffen wir schon?" Haben die recht, die die Masseneinwanderung mit Sorge verfolgen? Natürlich ist es verwerflich und keine Lösung, wenn Flüchtlingsheime angezündet werden. Natürlich ist es gut, wenn freiwillige Helfer den Flüchtlingen mit dem Verteilen von Hilfsgütern beistehen. Aber ist es richtig,  wenn alle, die ihre Bedenken und Sorgen über die Menge der Asylsuchenden äußern, gleich als Pack und Gesindel bezeichnet und in die Nazi-Ecke gestellt werden? Sind denn wirklich ca. 50% der Deutschen Nazis? Der alte Mann hält das für eine verheerende Fehleinschätzung der Regierung. Dem alten Mann ist aufgefallen, dass sich in den Medien ein Richtungswechsel angedeutet hat. Er hat sich Notizen gemacht, was in verschiedenen Kommentaren veröffentlicht wurde. Er hat Fakten gesammelt aus Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen. Da sich die Meldungen häufig wider-sprechen, hat er sie in zwei Kategorien eingeordnet.

Optimismus und Zuversicht. (Zitate).

Die Aufnahme bedrohter Menschen gehört zu den Kennzeichen einer humanen Gesellschaft. Ich bin dankbar, dass  die Humanität in Deutschland an erster Stelle steht.

Wir wollen auch Zuwanderer, die sich in unseren Sozialsystemen wohl und sicher fühlen.

Deutschland wird sich bald verjüngt und ethnisch bunter wiederfinden als je zuvor.

Es gibt keine Toleranz gegenüber denen, die die Würde des Menschen infrage stellen.

Wir schaffen das! Für das Asylrecht gibt es keine Obergrenze! Wir haben Platz in Deutschland.

Die meisten Deutschen haben in den Flüchtlingen verletzliche Menschen erkannt. Aber hat Deutschland schon in vollem Umfang begriffen, welches Glück ihm gerade selbst widerfährt? Mehr Glück als Verstand! Deutschland wird sich bald verjüngt und bunter wiederfinden als je zuvor!

Nehmt Menschen aus Syrien bei euch zu Hause auf, das ist Gold wert für die Integration.

Wenn viele gut ausgebildete Leute Deutschland als Land der Hoffnung sehen, ist das eine Chance für uns.

Damit es in Deutschland besser geht, werden die Weichen aufwärts gestellt. Wir lassen nicht zu, dass Deutschland an die Wand gefahren wird.

Deutschland ist ein reiches Land, wir haben Platz genug.

Es gibt keine Deutschen, nur Nichtmigranten.

Asyl hat keine Obergrenze, wir wollen das Asylrecht nicht verschärfen, wir wollen freiwillig zurückfahren.

Wir schaffen das, aber nicht in wenigen Tagen und nicht allein.

Sehr viele freiwillige Helfer bereiten den Flüchtlingen einen wunderbaren Empfang in Deutschland.

Es ist erhebend zu sehen, wie groß die Hilfsbereitschaft und die Solidarität mit den Flüchtlingen in Deutschland ist.

 

Sorge und Bedenken. (Zitate).

Mit den Flüchtlingen kommen all deren unlösbaren Konflikte mit zu uns.

Der Großteil der Flüchtlinge hat sich Deutschland als Ziel auserkoren, weil dort die größten Futtertröge stehen.

Der Münchner Hauptbahnhof platzt aus allen Nähten. Die Helfer sind am Ende ihrer  Kräfte.

Es gibt einen Zustrom nicht integrierbarer Flüchtlinge nach Deutschland, der unsere Gesellschaft sprengen und die Demokratie handlungsunfähig machen wird. Unsere Kommunen werden in die Zahlungsunfähigkeit getrieben und unser Volk wird auf seinem eigenen Territorium zur Minderheit.

In unserem Land sind Flüchtlinge alles, der Deutsche zählt wenig.

Wir können nicht zulassen, dass unsere Grenzen massenhaft illegal überquert werden.

Die Politiker sind unfähig, die Probleme zu lösen. Mal soll es eine EU-Lösung sein, mal sollen es die Kommunen richten, mal der Gesetzgeber, mal soll der Bund mehr Geld geben, mal sollen die freiwilligen Helfer mehr leisten.

Jetzt lässt man die Katze aus dem Sack. Die Flüchtlinge kosten eine Menge Geld. Ist das die "Bereicherung", die sie ins Land bringen?

Wer widerrechtlich in ein Haus einbricht, wird bestraft. Wer widerrechtlich in einen Staat einbricht, kann mit Sozialleistungen und bevorzugter Behandlung rechnen. Das muss aufhören.

Es wird der Eindruck erweckt, dass Deutschland über grenzenlose Ressourcen verfügt und nur darauf wartet, endlich alle Mühseligen und Beladenen aufnehmen zu dürfen. Handelt es sich um eine neue Form deutschen Größenwahns?

 

Was sind das für Leute, die unkontrolliert in Europa einreisen? Einige werden den Nachbar ermordet haben, bevor sie sich auf den Weg nach dem Westen machten. Vielleicht wird es unter den Asylbewerbern sogar IS-Kämpfer geben, die sich bei uns nur ausruhen wollen.

Europa kann nicht rechtsfreies Rückzugsgebiet für sämtliche Krisenregionen der Welt werden, ohne dabei selbst zur Krisenregion zu werden.

Es kann nicht das Ziel sein, dass alle Syrer Syrien verlassen. Die Politiker müssen sich anstrengen, dass Syrien wieder ein lebenswerter Ort wird.

Deutschland und Österreich kontrollieren die Grenzen. Es gibt Stau auf den Autobahnen. Der Zugverkehr wird teilweise eingestellt. Es werden fieberhaft Notquartiere gesucht. Die Polizei ist überfordert. In der Politik herrscht Ratlosigkeit, die Lage wurde total unterschätzt.

 

Es ist eine Zerreißprobe für die EU. Keiner weiß, wie es weitergeht. Die Erstaufnahmezentren sind überfordert, die Registrierung scheitert auch am Verhalten der Flüchtlinge.

Wie viele Flüchtlinge können aufgenommen werden, ohne dass die Sozialsysteme zusammenbrechen  und die Bevölkerung auf die Barrikaden geht?

Wie verkraftet der Arbeitsmarkt die Flüchtlinge? Wer trägt die Kosten?

Deutschland - ein Irrenhaus! Wie kann Chaos verhindert werden? Obdachlose Neuankömmlinge bevölkern die Parks in Berlin. Die Ordnung bricht auseinander, Kasernen, Turnhallen, Hotels und Kirchen werden zu Flüchtlingslagern umfunktioniert. Wem ist geholfen, wenn die hiesigen Strukturen unter der Flüchtlingslast zusammenbrechen?

Es sind ja nicht nur Kriegsopfer, die bei uns ankommen. Es sind zahllose starke junge Männer dabei. Sie sind streitlustig und verprügeln sich gegenseitig. Sie fordern ein besseres Leben. Es sind die Jungen, die bei Kriegen und Katastrophen das Land verlassen. Alte und Kranke, die es sich nicht leisten können, bleiben zurück. Frauen und Kinder zuletzt! Wie stellen sich unsere Politiker unser Land in zehn Jahren vor?

Das war der Stand der Nachrichten am 18. 9. 2015. Die Zitate erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Täglich werden neue Situationen und Flüchtlingsrouten gemeldet. Menschen ertrinken, ersticken und kommen um. Ergreifende Bilder von Einzelschicksalen gehen um die Welt. Spendenaufrufe machen die Runde, sind täglicher Bestandteil der Nachrichten. Die Zuwendungen des Bundes an die Länder werden als unzureichend eingestuft. Die Regierung sieht hilflos zu. Sie weiß nicht, was zu tun ist. Wenn sie es weiß, tut sie es nicht. Sie scheitert an der Unzulänglichkeit des von Gott abgefallenen Menschen. Auch die Christen tun wenig. Sie haben allerdings auch nicht die Macht und den Auftrag, die Welt zu verbessern und zu verändern. Das können sie gar nicht. Das ist Aufgabe der Regierungen dieser Welt. Die sind aber auch nur bedingt in der Lage dazu.

Christen haben etwas Besseres, sie haben Hoffnung auf eine wunderbare Zukunft. Darauf möchte der alte Mann am Schluss hinweisen. Christen wissen sich beschützt und geborgen. Sie sind geborgen in Jesus Christus. Er ist ihr Heiland und Erlöser. Sie brauchen weder den Enthusiasmus und die unbegründete Zuversicht der Welt zu teilen, noch brauchen sie in den Sorgen und Bedenken unterzugehen. Sie wissen, dass ihr Herr die Geschicke der Welt in seiner Hand hat. Der alle Macht im Himmel und auf Erden hat, wird einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen. Dann wird endlich Gerechtigkeit herrschen. Dann wird es keine Flüchtlinge mehr geben. Dann wird Friede sein. Krieg, Leid, Tod und Geschrei wird es nicht mehr geben. Gott wird die Tränen seiner Kinder abwischen. Sie werden Jesus sehen, wie er ist. Freude und Wonne werden sie ergreifen. "Das wird allein Herrlichkeit sein." Das ist keine billige Vertröstung aufs Jenseits, sondern für alle Gläubigen selige Gewissheit!