Der alte Mann und der König (Sacharja 9,9)

 

Rolf Müller

 

Dieser König ist arm. Er sitzt auf keinem Thron. Er wohnt in keinem Palast. Er reitet auf einem Esel, nicht auf einem edlen Pferd. Die Leute jubeln ihm zu. Sie werfen Kleider und Palmzweige auf seinen Weg. „Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!“

 

Der alte Mann weiß, wie schnell sich das Blatt wendet. Nur wenig später schreit die Menge: „Kreuzige ihn! Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche!“ Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.

 

„Du Tochter Zion, freue dich sehr und du Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen der Eselin!“

Der Herr Jesus kommt zu jedem einzelnen von uns. Das ist Grund, sich sehr zu freuen. Er ist ein Gerechter und ein Helfer. Er macht alles richtig. Wir dürfen mit allen Anliegen zu ihm kommen. 

 

 

„Er ist gerecht, ein Helfer wert,

Sanftmütigkeit ist sein Gefährt, 

all unsre Not zum End er bringt,

derhalben jauchzt, mit Freuden singt:

Gelobet sei mein Gott!“

 

 

Der alte Mann hat erfahren, die Freude auf und über den Herrn Jesus, das ist echte Freude. Jesus kam, uns zu erlösen und er kommt wieder, uns heimzuholen in seine Herrlichkeit. Deshalb erheben wir unsere Häupter und verzagen nicht. Der Herr Jesus ist unser Mittelpunkt. Er füllt unser Leben aus.

 

Der alte Mann freut sich, dass der Herr Jesus ihn von Sünde, Tod und Gericht erlöst hat. Und er ist traurig, wenn er sieht, wie vielen Menschen das bis heute völlig gleichgültig ist. Sie warten nicht auf den Herrn. Sie sind nicht bereit. Sie fühlen sich persönlich nicht betroffen. Ihr König kommt, aber es interessiert sie nicht. Siehe, dein König kommt zu dir!

 

Wie soll ich dich empfangen

und wie begegn ich dir,

o aller Welt Verlangen,

o meiner Seele Zier?

O Jesu, Jesu setze

mir selbst die Fackel bei,

damit, was dich ergötze,

mir kund und wissend sei.

 

 

(Paul Gerhardt).