Klug oder töricht  (Matthäus 25, 1-13)

 

Rolf Müller

 

Das Himmelreich ist gleich zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen. Das Gleichnis ist ein Bild für uns, die der Herr in seine Nachfolge gerufen hat. Es kommt darauf an, wach zu sein und sich am Wort zu orientieren. Der Herr Jesus Christus hat verheißen, wiederzukommen. Wir gehen dem Herrn entgegen.

 

Um Mitternacht gibt es ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt! Das Warten hat lang gedauert, alle waren eingeschlafen. Jetzt  ist der Bräutigam da.

 

Bei uns in Deutschland steht fast in jedem Dorf eine Kirche. Aber viele Kirchen haben keine Botschaft mehr. Kirche ohne Christus. Die Christenheit ist eingeschlafen. Die Lampen verlöschen. Eine schläfrige Christenheit tastet sich durch das Dunkel. Es fehlt das Öl. Man kann nicht nachholen, was versäumt wurde. Die Tür wird verschlossen. Das Hochzeitsfest beginnt.

 

Die Klugen sind dabei, die Törichten stehen draußen. Herr, tu uns auf! Die Antwort des Herrn: Ich kenne euch nicht! Es ist möglich, ein Leben lang zu einer Gemeinde zu gehören, ohne Jesus zu kennen. Mitlaufen ist keine Nachfolge.

 

Judas, einer der zwölf Jünger Jesu, war die ganze Zeit dabei, ohne dazu zu gehören. Judas kennt Jesus nicht. Der Jünger verrät seinen Meister mit einem Kuss. Die Finsternis hat von Judas Besitz ergriffen. Er geht mit Jesus, aber er gehört nicht zu ihm.

 

Durch viele Gemeinden heute geht ein Riss. Eine antichristliche Strömung macht sich breit.

 

Die Gemeinden sind nicht perfekt. Die Sendschreiben des Auferstandenen an die sieben Gemeinden in Kleinasien machen das deutlich. Es sind Gemeinden, die noch nicht verherrlicht sind. Es sind Gemeinden in Knechtsgestalt. Aber es gibt in jeder Gemeinde "kluge Jungfrauen", die Öl in ihren Lampen haben. Nicht die Gemeinden als Kollektiv werden gerettet, sondern die einzelnen Gotteskinder in der Gemeinde. Sind wir bereit, dem Herrn entgegen zu gehen?

 

Alle waren eingeschlafen, die Klugen genauso wie die Törichten. Alle sind wach geworden, als der Bräutigam kam. Das konnte niemand verschlafen. Jedes Auge wird ihn sehen.

 

Den Unterschied macht das Öl. Der Heilige Geist hat uns. Es sind die Kompromisse, die wir eingehen, die unsere Leuchtkraft beeinträchtigen. Wir müssen eindeutig werden, damit in unserem Leben die Frucht des Geistes wachsen kann.

 

Jesus kommt wieder. Wir müssen uns klar an der Schrift orientieren. Wir dürfen nicht über die Schrift hinausgehen. Der Heilige Geist bezeugt sich im Wort der Schrift. Christus ist im Kommen. Seine Worte sind Geist und sind Leben.

 

Der Herr bricht ein um Mitternacht.

Jetzt ist noch alles still.

Wohl dem, der sich nun fertig macht

 

und ihm begegnen will.