Die sieben „Ich bin“-Worte im Johannesevangelium

 

Ich bin das Brot des Lebens                                        Joh. 6,32-35,47-59

Ich bin das Licht der Welt                                            Joh. 8,12

Ich bin die Tür                                                              Joh.10,1-10

Ich bin der gute Hirte                                                   Joh. 10,11-18, 27-30

Ich bin die Auferstehung und das Leben                     Joh. 11,25-26

Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben            Joh. 14,6

Ich bin der wahre Weinstock                                       Joh. 15,1-6

Fotos Aus der Broschüre ‘‘Ich bin Worte‘‘ Missionswerk Friedensbote entnommen

 

 

 

Ich bin das Brot des Lebens

Joh. 6,32-35

Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot aus dem Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot aus dem Himmel. 33 Denn das Brot Gottes ist derjenige, der aus dem Himmel herabkommt und der Welt Leben gibt.

34 Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit dieses Brot! 35 Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens.[5] Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, den wird niemals dürsten.

 

Joh. 6,47-59

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der hat ewiges Leben. 48 Ich bin das Brot des Lebens. 49

Eure Väter haben das Manna gegessen in der Wüste und sind gestorben;

 

Parallelstellen:

 

Lebens: Joh. 11,25; 14,6 – die anderen ICH-BIN-WORTE

 

Hungern: Jes. 55,2-3;

Warum wiegt ihr Geld ab[1] für das, was kein Brot ist, und euren Arbeitslohn für das, was nicht sättigt? Hört doch auf mich, so sollt ihr Gutes essen, und eure Seele soll sich laben an fetter Speise! 3 Neigt eure Ohren und kommt her zu mir; hört, so wird eure Seele leben! Denn ich will euch einen ewigen Bund gewähren: die Gnadengüter Davids, die zuverlässig sind.[2]

 

Offb. 7,16

Und sie werden nicht mehr hungern und nicht mehr dürsten; auch wird sie die Sonne nicht treffen noch irgend eine Hitze;

 

Dürsten: Joh. 4,14; 7,37-38

Quelle des Lebens, Ströme lebendigen Wassers

Jesus gibt uns mit seinen „Ich-bin-Worten“ Bildnisse aus unserem irdischen Leben. Jedes einzelne ist ein Synonym für seine Wesensart in der Bedeutung für unsere Nachfolge.

 

Vor diesem Ich-bin-Wort steht auch nicht zufällig die Speisung der Fünftausend. Aus 5 Broten und 2 Fischen speiste der Herr die Volksmenge von 5000 Männern (zuzügl. Frauen, Kinder) in der Weise, das noch 12 Körbe Brocken anschließend übrig blieben. Das war nun ein ähnliches Wunderwirken wie das Manna in der Wüste. Doch Jesus wollte damit auch aufzeigen, dass es nicht nur Nahrung für den Bauch wichtig ist, sondern vielmehr geistige Speise, eine, die bis ins ewige Leben reicht. Daraufhin fragen auch die Jünger den Herrn, was Er denn wirkt, damit sie glauben können.

 

Jesus also als das Brot des Lebens ist die unentbehrliche geistliche Nahrung für unser Glaubensleben. Brot ist im Irdischen nur körperliche Nahrung. Und das soll uns das Bild des Brotes zeigen: Ohne Nahrung wird man erst mager und krank und schließlich führt Nahrungsentzug zum Tod. Und diese irdischen Tatsachen geistlich umgesetzt heißt, dass wir ohne geistliche Nahrung im Glaubensleben ebenso verkümmern, krank werden oder sogar den geistigen Tod, also Abfall vom Glauben erleiden können. Also ist der Herr Jesus als Brot des Lebens der Erhalter unseres geistlichen Lebens.

 

Schauen auf den praktischen Alltag unserer hiesigen Esskultur. Im Normalfall essen wir drei Mahlzeiten am Tag! Auch dank der Gnade und Fürsorge unseres Herrn Jesus Christus, dass wir in unserem Land nicht Hunter leiden müssen. Hier kämpfen wir eher mit dem Gegenteil, dass man übergewichtig wird. Aber man bedenke – 3x am Tag. Machen wir das auch mit dem Brot des Lebens, z.B. nehmen wir uns regelmäßig 3x – zumindest mehr als einmal morgens – die Zeit für den Herrn? Und wenn nicht, warum? Habe ich keinen Hunger nach dem Brot des Lebens? Wenn ich dreimal etwas esse, weil ich das Bedürfnis habe zu essen, wieso ist das so schwer mit dem geistlichen Appetit?

 

Auch das Abendmahl, das Brotbrechen, steht im Zusammenhang mit unserem „Brot des Lebens“, da haben wir in jedem Fall auch Gemeinschaft mit Geschwistern, wenn wir das Gedächtnismahl halten. Ist auch kein Zufall, dass der Herr das „Brot“ auch hier verwendet für sich, für seinen Leib, den er hingegeben hat.

 

Ein anderes Bild für den Gläubigen ist Kind Gottes. Und auch die Wiedergeburt ist ein Bild aus dem irdischen menschlichen Leben. Wenn man zum Glauben kommt, wird man wiedergeboren, das alles geistlich und dennoch ist es wie beim Menschen, der als Säugling auf die Welt kommt. Es ist nötig im Glauben zu wachsen wie im normalen Leben. Und dafür brauchen wir die geistliche Speise, Jesus, das Brot des Lebens.

 

Praktisch heißt das: Dabei ist auch die lebendige Gemeinschaft mit Jesus wichtig, Sein Wort – also die Bibel lesen – und beten, mit Ihm reden und mit dem Herzen hören, was Er zu sagen hat. Und nicht nur sonntags oder sonst wie sporadisch, sondern jeden TAG!

 

Vor dem Vers 35 gibt der Herr darum auch seine einleitende Erklärung und erinnert die Jünger an das Manna, dem Brot aus dem Himmel. Es war ein Vorläufer vom Herrn. Jesus erklärt nun, dass Er das wahre Brot des Lebens ist, welches vom Vater im Himmel uns gegeben wird.

 

Und hier kommt dann auch der Ausdruck „Brot Gottes“, und dieses bezieht Jesus auf sich selbst. Das Jesus als „Brot des Lebens“ eine größere Kraft und Verheißung hat, erklärt er danach in Vers 47-49. Ernährt mit IHM, also mit dem Brot des Lebens haben wir ewiges Leben, wohingegen im AT das Manna, auch von Gott aus dem Himmel gegeben, nur irdisch versorgt hat und das Volk Israel damals in der Wüste ist dennoch gestorben.

 

Das Brot des Lebens in Form unseres Herrn Jesus ist also pure unverdiente Gnade für ein ewiges Leben.

Zum Schluss noch ein Gedanke: Wes‘ Brot ich ess, des‘ Lied ich sing…..

 

 

 

 

Ich bin das Licht der Welt                        

Joh. 8,12:

Nun redete Jesus wieder zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern er wird das Licht des Lebens haben.

 

Parallelstellen:

 

LICHT

Joh. 9,5: Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.

Jes. 60,1: Mache dich auf, werde Licht! Denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir!

Eph. 5,14: Darum heißt es: Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten[2]!

Offb. 21,23: Und die Stadt bedarf nicht der Sonne noch des Mondes, daß sie in ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm.

 

FINSTERNIS

Joh. 12,35: Da sprach Jesus zu ihnen: Noch eine kleine Zeit ist das Licht bei euch. Wandelt, solange ihr das Licht noch habt, damit euch die Finsternis nicht überfällt! Denn wer in der Finsternis wandelt, weiß nicht, wohin er geht.

Joh. 12,46: Ich bin als ein Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt.

2. Mo 13,21: Und der Herr zog vor ihnen her, am Tag in einer Wolkensäule, um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie bei Tag und bei Nacht ziehen konnten.

Spr. 4,19: Der Weg der Gottlosen ist dichte Finsternis; sie wissen nicht, worüber sie straucheln.

 

Gegensatz: Licht (gut) und Finsternis (böse)

 

Tag und Nacht – am Tag, wenn alles hell ist, finden alle Aktivitäten leichter statt, alles ist offenbar, nachts im Dunklen kann man Verstecktes tun, Unrecht. So auch die beiden geistlichen MächteGottes Geist bedeutet Licht, Satans Geist bedeutet Finsternis. Die Verkleidung des Teufels als Engel des Lichts, ein falsches Licht.

 

Im Dunklen sieht man nichts, wohin man geht. Geistliche Finsternis ist Gottlosigkeit, keine Führung Gottes, kein Leuchten, kein Wort Gottes als Leuchte – ewiges Straucheln und Fallen

 

Erkenntnis = Erleuchtung. Mir geht ein Licht auf, ich erkenne etwas, was mir vorher, weil im dunklen, verborgen, nicht sichtbar war. Der Herr Jesus als Licht erleuchtet mich.

 

Ich selbst als wiedergeborener Christ und Nachfolger Jesu soll ein Licht sein und leuchten in der finsteren Welt, Zeugnis geben mit Wort und Tat

 

Zukünftig sogar ersetzt Gottes Herrlichkeit die Lichter, die er geschaffen hat. Durch Ihn haben wir Licht genug. Der Jesus als das Lamm ist dann unsere Leuchte als Herrlichkeit Gottes selbst.

Licht ist auch notwendig für Leben. Ohne Licht wachsen keine Pflanzen, die meisten Lebewesen benötigen Licht, um gesund zu leben.

Durch die ganze Bibel ziehen sich Bildnisse und Begriffe rund um Licht und Finsternis, so auch im AT bei Tag die Wolkensäule und bei Nacht die Feuersäule als Orientierung des Weges.

 

So ist das Licht von der Praxis der Physik her im Leben von uns Menschen klar an Beispielen, die gleichwohl auch im Geistlichen anwendbar sind. Vom irdischen Begriff Licht hin zum Herrn Jesus Christus als Licht des Lebens.

Der Herr Jesus war nur solange Licht der Welt, solange er in der Welt ist – anwendbar auf sein irdisches Wandeln.

 

 

Ich bin die Tür          

                                    

Joh. 10,1-10:

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht durch die Tür in die Schafhürde hineingeht, sondern anderswo hineinsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. 2 Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirte der Schafe. 3 Diesem öffnet der Türhüter, und die Schafe hören auf seine Stimme, und er ruft seine eigenen Schafe beim Namen und führt sie heraus. 4 Und wenn er seine Schafe herausgelassen hat, geht er vor ihnen her; und die Schafe folgen ihm nach, denn sie kennen seine Stimme. 5 Einem Fremden aber folgen sie nicht nach, sondern fliehen vor ihm; denn sie kennen die Stimme der Fremden nicht. 6 Dieses Gleichnis sagte ihnen Jesus. Sie verstanden aber nicht, wovon er zu ihnen redete.

7 Da sprach Jesus wiederum zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür für die Schafe. 8 Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe hörten nicht auf sie. 9 Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich hineingeht, wird er gerettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden. 10 Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu töten und zu verderben; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es im Überfluß haben.

 

Jesus bezeichnet sich als eine Tür. Was bedeutet das?

 

·         Eine Tür ist ein Eingang zu etwas zu einem Raum, wenn sie geöffnet werden kann, wenn man also einen Schlüssel hat

 

·         Eine Tür kann auch Schutz sein, wenn man in dem Raum sicher ist und eine Gefahr ausserhalb des Raums ist. Kann die Tür geschlossen werden, ist man beschützt. Wobei es darauf ankommt, wie diese Tür beschaffen ist, ob sie gewaltsam zerstört werden kann oder nicht. Wenn Jesus unsere Tür ist, verkörpert sie eine unzerstörbare Sicherheit.

 

·         Doch es geht im Grund zunächst darum, in etwas hineinzukommen, was eine Tür hat.  Der hinter der Tür befindliche Raum  ist der Glaube an Gott, den Vater im Himmel und die wiederhergestellte Gemeinschaft mit ihm trotz unserer Sünden. Es ist der Glaube an das Versöhnungswerk Jesu. Und Jesus selbst ist der einzige rechtmäßige Zugang zu diesem Raum. Was finde ich darin?

Ø  In diesem Raum finde ich


Frieden mit Gott
erfahre Vergebung meiner Sünden durch Gnade und Liebe Gottes
das Wort Gottes und damit Erkenntnis über Gott und auch mich selbst, mein bisheriges Leben und den Unterschied zwischen Welt und Gottes Reich uvm.
Sinn des Lebens überhaupt
Gewissheit über ewiges Leben nach dem irdischen Tod
Trost und Durchtragen in Nöten
Freude über Rettung und ewiges Heil
Begegnung mit anderen Geschwistern im Glauben

·         Es ist aber ein Geheimnis, denn auch Jesus als Tür selbst ist unser Herr und Gott und gleichzeitig kommen wir durch IHN als Tür zum Reich Gottes, auch wenn wir noch hier auf der Erde leben. Dabei nimmt Jesus als Beispiel die Schafe für uns Menschen und die Schafhürde, ein Platz der Sicherheit für die Schafe, die eine Tür hat.

·         Dann bezeichnet er sich selbst als die Tür. Wir Schafe finden durch ihn Eingang zu diesem sicheren Verwahrungsort.

·         Gleichzeitig ist auch die Rede vom Türhüter, später auch vom Schafhirten, auch diesen verkörpert Jesus. Es ist also wiederum ein Geheimnis, mit allen Begriffen alles unter einen Hut zu bekommen. Der Schafstall steht für seine eigene Herde: seine Gemeinde. Der Weg hinein geht über seinen Körper, den Er am Kreuz für unsere Sünden opferte. (s. herold-mission)

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Im Abreißkalender der guten Saat las ich am 14.05. auch von einer Tür, die im Jahr 1452 in einem Belagerungskrieg schlicht vergessen wurde und die dann zum Verhängnis wurde, weil der Feind durch sie eindringen konnte. Es war eine Tür zum Tod. Jesus dagegen ist die Tür zum Leben. Denn er sagt, wer durch Ihn hineingeht, wird gerettet werden.

Wie wenn jemand vor dem Löwen flieht, und es begegnet ihm ein Bär; und er kommt nach Hause und stützt seine Hand an die Mauer, und es beißt ihn eine Schlange.  Amos 5,19

 

Das Wunder der Gnade Gottes

 

Hier entkommt ein Mann einem Löwen und einem Bären. Doch dann, zu Hause und in vermeintlicher Sicherheit, wird er von einer Schlange gebissen. Der Tod lauerte dort, wo er ihn möglicherweise gar nicht vermutete!

 

Als im Jahr 1452 die osmanische Armee Kon­stantinopel belagerte, kämpften die oströmischen Soldaten um den letzten byzantinischen Kaiser Konstantinos XI. (1404-1453) mit dem Mut der Verzweiflung. UmsonstSie verloren die Schlacht und die Stadt und Kunstwerke von unschätzbarem Wert. Bücher mit der Weisheit von Jahrhunderten wurden zerstört, verbrannt oder geplündert.

 

Warum fiel die Stadt? Weil man die Kerkaporta, eine kleine Nebentür in der Mauer, vergessen hatte! Die Tür hatte keine strategisch militärische Bedeutung, so vergaß man sie. Aber sie war nicht verriegelt, nicht verschlossen! Durch sie kam der Feind in die Stadt, zunächst vorsichtig, weil er einen Hinterhalt vermutete, dann ungläubig, dann verwegen, dann siegreich. Eine kleine Nachlässigkeit, eine Gleichgültigkeit - und der Tod war in der Stadt.

 

Wie viele Beziehungen werden zerstört - durch eine einzige Tat, einen Klick im Internet, eine Nacht … So wie am Anfang, als „durch den Ungehorsam des einen Menschen“, Adam, die Sünde in die Welt kam und an alle Menschen weitervererbt wurde. (Römer 5,19) Und alle zu Sündern wurden. Da war der Tod eingezogen!

 

Doch es gibt auch das Gegenteil: das Wunder der Gnade Gottes. Wie durch einen einzigen Menschen Verderben kam, so kam durch einen Menschen auch das Heil, durch Jesus Christus. Dieses Mal war es keine „Tür“ zum Tod - sondern zum Leben! Denn Jesus ist die Tür, durch die jeder errettet werden kann! (Johannes 10,9)

Aus Gute-Saat-Kalender 14.05.2021

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Von: https://herold-mission.com/ich-bin-worte-jesu-ich-bin-die-tuer/

Im antiken Palästina gab es zwei Arten von Schafställen und auf beide bezieht Jesus sich in diesem Kapitel. Zuerst gebraucht Er im Gleichnis die am besten gesicherte Anlage in den Städten der damaligen Zeit: Ein Schafstall mit hohen Wänden und mit einem bezahlten Wachmann, in den alle Schafhirten ihre Herden bringen.

Danach bezieht Er sich auf die eher rustikalen Ställe, draußen in den Feldern. Diese waren kleiner und weniger stark ausgebaut und wurden nachts für die Sicherheit der Schafe verwendet. Das Schlüsselmerkmal dieser Schafställe war, dass sie keine Tür besaßen, sondern nur eine Öffnung in einer Mauer aus aufgeschichteten Steinen. Nachdem der Hirte seine Schafe hineingebracht hatte, legte er sich selbst mit seinem Körper vor den Eingang. Auf diese Weise wurde er selbst zur Tür.

Der bekannte Prediger Sir George Adam Smith reiste einst durch Palästina, als er einen Hirten mit dessen Schafherde erblickte. Während Smith und der Hirte sich unterhielten, zeigte er ihm den Pferch, in dem er nachts seine Schafe hütete. Dieser Pferch bestand aus vier Wänden mit einer kleinen Öffnung als Eingang. „Wenn die Schafe durch diesen Eingang hineingehen, sind sie perfekt gesichert“, erklärte ihm der Hirte. „Aber es gibt keine Tür“, stellte Sir George fest. „Ich bin die Tür“, sagte der Hirte und erklärte: „Wenn die Sonne untergegangen ist und alle Schafe in den Pferch geführt wurden, lege ich mich in die Öffnung. Kein Schaf würde jemals über meinen Körper nach draußen kommen und kein Wolf kommt zu ihnen hinein, es sei denn, er kommt an mir vorbei! Ich bin die Tür.“[1]

Genau diese Tatsache erläuterte Jesus, als Er sich mit denselben Worten bezeichnete: „Ich bin die Tür!“ Der Schafstall steht für seine eigene Herde: seine Gemeinde. Der Weg hinein geht über seinen Körper, den Er am Kreuz für unsere Sünden opferte. Jesus ist die Tür der Schafe und alle, die durch Ihn eingehen sind für alle Ewigkeit sicher.

Ich bin der gute Hirte                                       

Joh. 10,11:

Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte läßt sein Leben für die Schafe.

Joh. 10,12-18:

Der Mietling aber, der kein Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verläßt die Schafe und flieht; und der Wolf raubt und zerstreut die Schafe. 13 Der Mietling aber flieht, weil er ein Mietling ist und sich nicht um die Schafe kümmert. 14 Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und bin den Meinen bekannt, 15 gleichwie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich lasse mein Leben für die Schafe.

16 Und ich habe noch andere Schafe, die nicht aus dieser Schafhürde sind; auch diese muß ich führen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte sein. 17 Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, damit ich es wieder nehme. 18 Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir aus. Ich habe Vollmacht, es zu lassen, und habe Vollmacht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.

Joh. 10,27-30:

Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach; 28 und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht verlorengehen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. 29 Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters reißen. 30 Ich und der Vater sind eins.

 

Parallelstellen:

Hirte

1. Sam. 17,30-35: Und er wandte sich von ihm ab zu einem anderen und wiederholte seine vorige Frage. Da antwortete ihm das Volk wie zuvor. 31 Und als man die Worte hörte, die David sagte, meldete man es dem Saul; und er ließ ihn holen. 32 Und David sprach zu Saul: Niemand soll seinetwegen den Mut sinken lassen; dein Knecht wird hingehen und mit diesem Philister kämpfen! 33 Saul aber sprach zu David: Du kannst nicht hingehen, um gegen diesen Philister zu kämpfen, denn du bist noch ein Knabe; dieser aber ist ein Kriegsmann von Jugend auf! 34 David aber sprach zu Saul: Dein Knecht hütete die Schafe seines Vaters; wenn nun ein Löwe oder ein Bär kam und ein Schaf von der Herde hinwegtrug, 35 dann lief ich ihm nach und schlug ihn und entriß es seinem Rachen. Und wenn er sich gegen mich erhob, ergriff ich ihn bei seinem Bart und schlug ihn und tötete ihn.

Jes. 40,11: Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte; die Lämmer wird er in seinen Arm nehmen und im Bausch seines Gewandes tragen; die Mutterschafe wird er sorgsam führen.

Hebr. 13,20: Der Gott des Friedens aber, der unseren Herrn Jesus aus den Toten heraufgeführt hat, den großen Hirten der Schafe durch das Blut eines ewigen Bundes,

1. Pt. 2,25: Denn ihr wart wie Schafe, die in die Irre gehen;[8] jetzt aber habt ihr euch bekehrt zu dem Hirten und Hüter eurer Seelen.

Lässt

Joh. 10, 15.17-18: gleichwie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich lasse mein Leben für die Schafe. … Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, damit ich es wieder nehme. 18 Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir aus. Ich habe Vollmacht, es zu lassen, und habe Vollmacht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.

Joh. 15,13: Größere Liebe hat niemand als die, daß einer sein Leben läßt für seine Freunde.

Eph. 5,2: und wandelt in der Liebe, gleichwie auch Christus uns geliebt und sich selbst für uns gegeben hat als Darbringung und Schlachtopfer, zu einem lieblichen Geruch für Gott.

Mt. 20,28: gleichwie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.

 

Ein so umfassendes Thema! Wo soll man beginnen? Der Herr Jesus nennt sich den guten Hirten. Was bedeutet das? Die große Fülle an Parallelstellen in Gottes Wort sagt aus, wie wichtig dieses Bildnis für uns ist. Besonders darf man erkennen, dass der Herr Jesus Christus mein persönlicher Hirte ist, wenn ich wiedergeboren und ein Jünger Jesu bin.

®     Er gibt sein Leben für mich

®     Er beschützt mich

®     Er sorgt für mich

®     Er leitet mich

®     Er rettet mich, wenn ich mich verlaufe

®     Er erzieht mich

®     Er tröstet mich

®     Er verbindet meine Wunden und heilt sie

®     Er gibt mir seine Liebe und viel Geduld

Alles das erfordert viel Zeit, Mühe und Arbeit, ja des Hirten ganzer Lebensinhalt, sein Leben eben. Das bedeutet auch, ich als Schaf kann nicht einen der o.g. Punkte selbst für mich tun.

Setzt man eine wirkliche Schafherde einem Hirten, der Mensch ist, in Relation, so erahnt man trotz der lebendigen Beziehung und Gemeinschaft zum Herrn Jesus etwas von dem gewaltigen Unterschied zwischen mir als Schaf und IHM als Hirten.

Ein Schaf ist durch und durch angewiesen auf den Hirten. Er weiß, wo es Futter gibt und führt das Schaf dorthin, er baut einen Zaun zum Schutz, auf der Weide gibt es Wasserstelle zum Trinken. Der Hirte passt auf, dass keinem Schaf etwas passiert oder es wegläuft, der Hirte kennt jedes Tier mit Namen und spricht auch zum Schaf –

und geistlich betrachtet ist auch unser Glaubensleben mit dem HERRN Jesus genau das gleiche System. Praktisch heißt das, ohne Jesus Christus als unser Glaubenshirte können wir nicht überleben im Glauben.

®     Wir brauchen Sein Wort als Nahrung und lebendiges Wasser,

®     das Gebet, um mit Ihm zu reden, Ihm zu danken und mitzuteilen, wo wir Not und Mangel haben,

®     wir brauchen Seine Führung im Leben und viel Gemeinschaft, damit wir Seine Stimme kennen, um sie von falschen Stimmen der Verführer zu unterscheiden.

®     Durch Jesu Führung beschützt er uns vor Gefahren und Irrwegen.

®     In Not und Kummer finden wir bei Ihm Trost und Heilung.

 

®     Seine Geduld und unermessliche Liebe bereitet uns tiefe Freude und Frieden auf Ewigkeit.

Ich bin die Auferstehung und das Leben                                         

Joh. 11,25:

Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt

 

(Joh. 11,26:

und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das?)

 

Parallelstellen:

Auferstehung

Joh. 6,40-44: Das ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, daß jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben hat; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.

41 Da murrten die Juden über ihn, weil er gesagt hatte: Ich bin das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist, 42 und sie sprachen: Ist dieser nicht Jesus, der Sohn Josephs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann dieser denn sagen: Ich bin aus dem Himmel herabgekommen?

43 Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Murrt nicht untereinander! 44 Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, daß ihn der Vater zieht, der mich gesandt hat; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.

Leben

Joh. 1,4: In ihm war das Leben[3], und das Leben war das Licht der Menschen.

Joh. 5,21: Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will.

Joh. 5,24-26: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen. 25 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Die Stunde kommt und ist schon da, wo die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die sie hören, werden leben.

26 Denn wie der Vater das Leben in sich selbst hat, so hat er auch dem Sohn verliehen, das Leben in sich selbst zu haben.

1. Kor. 15,45: So steht auch geschrieben: Der erste Mensch, Adam, »wurde zu einer lebendigen Seele«;[9] der letzte Adam zu einem lebendigmachenden Geist.

Kol. 3,4: Wenn der Christus, unser Leben, offenbar werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit.

1. Joh. 1,2: und das Leben ist erschienen[1], und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das ewige Leben, das bei dem Vater war und uns erschienen ist

1. Joh. 5,11-13: Und darin besteht das Zeugnis, daß Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. 12 Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht.

13 Dies habe ich euch geschrieben, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes, damit ihr wißt, daß ihr ewiges Leben habt, und damit ihr [auch weiterhin] an den Namen des Sohnes Gottes glaubt.

 

Stirbt

1. Thess. 4,14: Denn wenn wir glauben, daß Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die Entschlafenen durch Jesus mit ihm führen.

 

Der Kontext rund um Joh. 11,25 zeigt, in welcher Situation Jesus das ausspricht. Er sagt es zu Martha, die in ihrem Leid über ihren gestorbenen Bruder Lazarus und einem theoretischen Glauben an eine ferne Auferstehung die Macht und Herrlichkeit des Herrn Jesus vor ihr nicht sieht. So dürfen wir auch auf uns einmal schauen, wie wir in unserem Glaubensleben zu Auferstehung und Leben trotz unseres irdischen Todes stehen und zu den Verheißungen, die wir im Wort Gottes lesen. Ja, fragen wir uns auch, glauben wir das wirklich?

 

®     Der göttliche Ratschluss, die abgefallene Menschheit vom Tod zum Leben und ewigen Leben zu bringen, ist in Jesus Christus zur Tatsache geworden, indem Jesus Christus als Sohn des allmächtigen Gottes in die Welt gesandt wurde, Mensch wurde, starb und wieder auferstehen, also lebendig wurde.

®     Das ist der Sieg über Satan, Sünde und Tod für zunächst alle Menschen und derjenige, der das im Glauben annimmt, wird schließlich auch gerettet. Insofern stehen die Worte „Auferstehung“ und „Leben“ für die göttliche Person Jesus Christus.

®     Nur Er allein konnte das Wunderwerk tun. Der allmächtige und allwissende Schöpfergott in der Person des Vaters im Himmel gab dazu den Auftrag und die Macht. Und das aus seiner unfassbaren Liebe zu seinen Geschöpfen, den Menschen. Niemand ausser Jesus konnte es vollbringen und wird es je vollbringen, d.h. niemand kann sich selbst oder jemand anders retten vor dem ewigen Tod und Verderben als Jesus allein. Jesus sagt ja auch, dass niemand zum Vater kommt außer durch IHN.

®     Kein anderer Glaube als der Glaube an Jesus Christus und Gott, den Vater im Himmel, macht ewig lebendig und rettet vor diesem ewigen Tod. Ein Tod, der niemals endet, ein zeitloser Tod, ein zeitloses Verderben. Was das bedeutet, ist jenseits unserer Vorstellungskraft genauso wie das Erfassen dieser göttlichen Liebe und Gnade, dass Gott uns ewig bei sich haben möchte und darum seinen einzigen Sohn dahingegeben hat auf diese verfluchte Erde und die Hand der verdorbenen Menschen.

®     Durch Jesus leben wir, auch wenn wir irdisch sterben.  Das bedeutet, dass nach dem irdischen Leben keine Leere ist, sondern dass es irgendwie weitergeht. Wir haben eine lebendige Seele, die mit dem irdischen Tod nicht aufhört zu existieren.

®     Das ist zunächst etwas Erschreckendes und nicht Fassbares für uns. Es ist etwas, was in einer für uns nicht erreichbaren Dimension zu sein scheint, aber da die Bibel als Wort Gottes keine Lügenmärchen erzählt, muss man davon ausgehen, dass dies Wahrheit ist.

 

®     Der Ratschluss Gottes ist nun auch eine Tatsache, an der wir kein Mitbestimmungsrecht haben. Gott hat beschlossen und es so eingerichtet, dass wir hier in unserem irdischen Leben die Entscheidung treffen müssen für oder gegen ihn. Der Einwand, dass Menschen als Säugling das nicht können, aber auch sterben, dürfen und müssen wir Gott in Seiner Allmacht überlassen, wie Er das regelt. Aber in der Regel kann sich ein Mensch irgendwann entscheiden zum Glauben an Jesus oder nicht. Diese Entscheidung ist dann maßgebend für die ewige Existenz eines jeden Menschen.

Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben  

Joh. 14,6

Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich!

 

Parallelstellen:

Weg

Hebr. 10,20 den er uns eingeweiht hat als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang hindurch, das heißt, durch sein Fleisch,

Wahrheit

1. Joh. 5,20 Wir wissen aber, daß der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen. Und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.

2. Joh. 2 um der Wahrheit willen, die in uns bleibt und mit uns sein wird in Ewigkeit.

Offb. 3,14 Und dem Engel der Gemeinde von Laodizea schreibe: Das sagt der »Amen«[8], der treue und wahrhaftige Zeuge, der Ursprung der Schöpfung Gottes:

Leben

Joh. 1,4 In ihm war das Leben[3], und das Leben war das Licht der Menschen.

Joh. 6,63 Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützt gar nichts. Die Worte, die ich zu euch rede, sind Geist und sind Leben.

Joh. 11,25 Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt;

Joh. 17,2-3 gleichwie du ihm Vollmacht gegeben hast über alles Fleisch, damit er allen ewiges Leben gebe, die du ihm gegeben hast. 3 Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.

1. Joh. 1,2 und das Leben ist erschienen[1], und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das ewige Leben, das bei dem Vater war und uns erschienen ist

Niemand

Mt. 11,27 Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden, und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater; und niemand erkennt den Vater als nur der Sohn und der, welchem der Sohn es offenbaren will.

Apg. 4,12 Und es ist in keinem anderen das Heil[1]; denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen!

 

Der 6. Vers aus Joh. 14 steht in der Abschiedsrede Jesu an seine Jünger. Jesus möchte die Jünger auf die Zeit vorbereiten, wo er nicht mehr auf der Erde sein wird. Die Jünger waren zwar leibhaftig viele Tage, Wochen und mehr mit Jesus zusammen, dennoch fehlte ihnen ein Verstehen dessen, was der Herr ihnen hier sagt. Vielleicht sagte er es provokant, um zu testen, inwieweit die Jünger Jesus und den ganzen Zusammenhang mit Gottes Reich verstanden haben. Auf jeden Fall kommen hier doch ganz einfache Fragen seitens der Jünger, wohin wird Jesus gehen und wo ist der Weg dorthin? Für die Jünger nun und natürlich auch für uns alle, die wir Gottes Wort lesen, erklärt der Herr nun das Ziel, wo er hingeht und wie seine Nachfolger, auch wir, ebenfalls dorthin kommen. Alles in allem ist der Herr die Lösung. Er ist gleichzeitig der Weg. Das nicht allein. Er nennt sich auch die Wahrheit und das Leben und schließlich kommt der Zusatz. Er ist der einzige Weg. Einen anderen gibt es nicht.

Weg

Der Weg zum Vater im Himmel, zum Schöpfergott wurde am Anfang durch die Sünde von Adam und Eva versperrt. Und Jesus nun hat am Kreuz diesen Weg wieder für die Menschheit geöffnet, durch sein Fleisch, durch den Vorhang hindurch. Früher durfte nur einmal im Jahr der Hohepriester durch den Vorhang ins Allerheiligste gehen. Was haben wir heute für eine Gnade, zu jeder Zeit vor dem Thron unseres Herrn und Heilandes und Vater im Himmel kommen zu dürfen!

 

Wahrheit

Das das so stimmt, darum ist er auch die Wahrheit. Wir dürfen auf diese Verheißung wie auf alle Verheißungen Gottes vertrauen, eben, weil Gott und der Herr die Wahrheit sagen und der Herr nicht nur die Wahrheit sagt, sondern in seiner Person auch Wahrheit ist. Somit haben wir Gewissheit von allem, was Jesus sagt, anordnet und prophezeit, sowohl das Wunderbare wie auch Gerichte und Dinge über die Hölle usw. 

 

Leben

Durch Jesu Tod am Kreuz wurden die Schulden aller Menschen getilgt. Voraussetzung ist der Glaube an diese Tatsache. Dadurch bekommt jeder, der ab der irdischen Geburt geistlich tot und keine Verbindung zu Gott hatte, ab sofort neues Leben, die sogenannte Wieder- oder Neugeburt, die geistlich ist und eine lebendige Beziehung zu Jesus und zum Vater im Himmel herstellt. Das Wunderbare ist, dass es ewig ist.  Die Veränderungen im wiedergeborenen Menschen in seinem Denken, Sprechen und Handeln nennt die Bibel ebenfalls Leben. Gottes Wort sagt auch, das Leben ist das Licht der Menschen. Ohne Jesus ist jeder in der Finsternis.

 

Niemand

Jesus ist der einzige Weg. Es gibt keine Religion oder Ideologie oder zusätzliche Bedingung, durch die man gerettet ist und den Ort des ewigen Himmels erreicht. Jeder, der dies nicht glaubt oder anwendet, ist auf einem Irrweg ins Verderben. Oft vergessen wir das und lassen uns von dem Feind in der Welt oder unter den verschiedenen Gemeinschaften zu viel Toleranz verführen. Obwohl es gefährlich ist, zu schnell zu urteilen über jemand, der sich gläubig nennt. Wenn man die Umstände und ihn nicht näher kennt, ist ein Urteil, auf welchem Weg er wirklich geht, nicht so einfach möglich. Erst die Früchte seines Wandelns vor Gott beleuchten dies näher. Ganz sicher ist der Weg eines solchen Gläubigen falsch, wenn er Jesus nicht wichtig nimmt und keine lebendige Beziehung zu ihm hat. Aufpassen muss man trotzdem, weil in manchen Irrlehren Jesus als Name auch vorkommt, hinter dem sich jedoch ein falscher Geist verbirgt.

 

 

Ich bin wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner       

Joh. 15,1

Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner.

Parallelstellen:

Weinstock

Jes. 4,2: An jenem Tag wird der Sproß[2] des Herrn schön und herrlich sein, und die Frucht des                 Landes wird der Stolz und der Schmuck für die Entkommenen Israels sein.

Hos. 14,8: Die unter seinem Schatten wohnen, sollen wiederum Getreide hervorbringen und                 blühen wie der Weinstock und so berühmt werden wie der Wein vom Libanon.

 

Weingärtner

Jes. 27,3: Ich, der Herr, behüte ihn und bewässere ihn zu jeder Zeit; ich bewache ihn Tag und Nacht, damit sich niemand an ihm vergreift.

 

Joh. 15,2-6: Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt er weg; jede aber, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt. 3 Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. 4 Bleibt in mir, und ich [bleibe] in euch! Gleichwie die Rebe nicht von sich selbst aus Frucht bringen kann, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt.

5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn getrennt von mir[1] könnt ihr nichts tun. 6 Wenn jemand nicht in mir bleibt, so wird er weggeworfen wie die Rebe und verdorrt; und solche sammelt man und wirft sie ins Feuer, und sie brennen.

 

In oder an Jesus Christus sein

Der Herr Jesus nimmt für sich das Bild eines Weinstocks und für Gott, den Vater, das Bild des Weingärtners. Ohne Kenntnis des Weinbaus heißt das zunächst für mich, dass unser Herr Jesus sich mit einer Pflanze vergleicht und Gott den Vater für den, der sich um diese Pflanze kümmert, damit sie lebt und, wie aus den weiteren Versen in Gottes Wort zu entnehmen ist, wächst und Frucht bringt.

Darum sind auch die nachfolgenden Verse sicherlich mit hinein zu nehmen, um soviel wie möglich zu verstehen, warum dieses Ich-bin-Wort so vom Herrn genannt wird. Wie die Gemeinde Jesu an anderer Stelle als Leib mit Gliedern bezeichnet wird, wo der menschliche Körper als Bild genommen wird, so ist ein Weinstock ein Organismus mit Reben und Weintrauben als Früchte zu sehen.

Warum wahrer Weinstock?

Jesus nennt sich aber auch den wahren Weinstock. Dieser Zusatz „wahrer“ ist offensichtlich nicht unwichtig, man kann davon ausgehen, dass es auch „unwahre“ gibt? Wir wissen ja von den Warnungen Jesu vor den falschen Christussen, also Verführung im Glaubensleben. Der Weingärtner ist der Vater im Himmel. Ein unwahrer Weinstock hat also keinen Weingärtner und auch keine Pflege. Gott kümmert sich einzig und allein um den wahren Weinstock, also um unseren Herrn Jesus Christus, seinen Sohn.

Was bedeutet der Weinstock für Jünger Jesu?

Aus den nachfolgenden Bibelversen dürfen wir erkennen, was dieses Ich-bin-Wort für uns als Gläubige, als Nachfolger Jesu bedeutet. Jesus nennt die Reben, die an ihm als Weinstock sind und erklärt, was mit den Reben passiert, die keine Frucht bringen. Sie werden weggetan. Da wir aus anderern Stellen der Bibel wissen, dass wir als Gläubige „Frucht“ bringen, Früchte des Geistes, Liebe, Freundlichkeit, Sanftmut, Selbstbeherrschung, Freude usw., sind wir also alles Reben am Weinstock. Er erklärt weiter, dass eine Rebe für sich allein nichts ist, nichts kann, sie stirbt ab. Seine Warnung, als Rebe an ihm zu bleiben, ist daher auch eine wichtige Sache, um das Bild des Weinstocks richtig einordnen zu können. Damit kümmert sich Gott als Weingärtner indirekt auch um uns. Es ist seine Erziehung, wenn er etwas an uns wegschneiden muss.

 

Die Parallelstellen zu Joh. 15,1 sind eher schwieriger zu verstehen. Für Weinstock finden wir den Sproß des Herrn, die Ausleger schreiben es so: hebr. zemach; ein Name für den Messias (vgl. Jer 23,5; 33,15; Sach 3,8; 6,12). Der Name »Sproß« drückt aus, daß mit dem Messias das lange abgeschnittene und brachliegende Königtum Davids einen Neuanfang nehmen wird.

Der Kontext greift hier in erster Linie auf Israel und Zion zu, doch was Israel im Irdischen ist, dürfen wir auch für uns selbst als Glied in der Gemeinde Jesu deuten. Durch die Wiedergeburt durften auch wir in unserem Leben einen Neuanfang machen.

Und Hos. 14,8 ebenso. Hier haben wir im Kontext ebenfalls Zukunftsverheißungen für Israel. Gottes Schutz und Segen dürfen auch wir bereits im jetzigen Zustand erfahren, aber ganz sicher einmal in der künftigen Herrlichkeit. Ausdrücke wie unter seinem Schatten, Schutz vor heißer Sonne, Schutz durch Gottes Bewahrung eben.

 

Jes. 27,3 benennt ebenso den Weingärtner, im Kontext ist es die Wiederherstellung Israels, für uns die Wiedergeburt und die wiederhergestellte Gottesbeziehung, Frieden mit Gott, auch hier Pflege und Schutz durch Gott als Weingärtner, zum einen für Jesus Christus, auf den im Kontext als feuriger Weinstock hingewiesen wird, auch für jedes einzelne Kind Gottes sicherlich anwendbar

 

Gedanken zu Joh. 15,1-3 -

für den praktischen Alltag

 

Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner.

Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt er weg; jede aber, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt. 

Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. 

 

Mein Glaube ist Teil eines lebendigen Organismus. Als Rebe am wahren Weinstock Jesus Christus bin ich als Teil der gesamten Pflanze mit den Wurzeln und dem Haupttrieb verbunden, ja verwachsen. Allein würde ich sterben. Das Leben des Weinstocks, das Leben Jesu macht und hält mich lebendig.

 

Als teil der Pflanze bin ich am gleichen Ort, wo auch die gesamte Pflanze steht. Ich existiere nur gemeinsam mit der Pflanze, dem Weinstock. Alles, was ich allein ohne das Leben des Weinstocks tue, bringt eher Schaden als Segen. Im Alltag bedeutet es, dass ich wissen muss, an welchen Orten der Weinstock, mein Herr Jesus, ist und wo nicht. An Plätzen, wo Er nicht ist, habe ich auch nicht Sein Leben um mich. Er ist der wahre Weinstock, heißt es. Also gibt es auch falsche Pflanzen, die mir gefährlich sein können, weil sie mir nicht das Leben geben, sondern den Tod, geistlich gesehen.

 

Jede Entscheidung in meinem Leben steht unter dem Maßstab des Lebens am Weinstock. Als einzelne Rebe am Weinstock muss ich meinen Alltag ständig nach der Gesinnung Jesu Christi ausrichten, um wachsen und Frucht bringen zu können. Ich brauche die Kraft und Nahrung aus dem Weinstock, um nicht abzusterben. Praktisch heißt das, alles im Leben an Gottes Maßstab auszurichten, unter Gebet zu stellen und erst dann zu handeln. Ohne das besteht die Gefahr von Wegen unter Not und ohne Wachstum in der Nachfolge Jesu Christi. Es besteht die Gefahr von Sorgen machen statt dem Herrn zu vertrauen.

 

Es heißt im Wort, dass es zwingend notwendig ist, Frucht zu bringen. Andernfalls wird Gott die Rebe an seinem Weinstock fortnehmen. Das ist sehr ernst! Es bedeutet abfallen, faulen und absterben, weggeschnitten werden. Was bedeutet Frucht bringen? Bei den Pflanzen gedeihen die Früchte auch zu einem bestimmten Zweck. Meistens sind sie essbar und also gut zu gebrauchen. Kann Gott mich auch gebrauchen? Wozu will er mich gebrauchen. Wozu kann ich nützlich sein? Das ist bei jedem verschieden und ein sehr großer Bereich. Welchen Dienst darf ich tun? Und gedeihen bei mir auch die geistlichen Früchte wie Liebe, Freundlichkeit, Sanftmut, Selbstbeherrschung, Freude usw.? Diese Früchte sind vielseitig in meinem Alltag einsetzbar und bringen Gutes hervor! Wenn ich nun Frucht bringen darf, muss hin und wieder der Weingärtner schneiden, damit die Wuchsrichtung stimmt und noch mehr Frucht hervorkommen kann. Das tut oft weh. Es gibt Verluste und Nöte, die beim Wachsen in der nachfolge auftauchen, die aber nötig sind,, um z.B. aus Fehlern zu lernen. Fehler macht keiner gerne. Und fast niemand freut sich, wenn man darauf aufmerksam gemacht wird. Auch können notvolle Folgen aus Fehlern im Leben  entstehen, die einen lange oder für immer begleiten. Es ist die Erziehung Gottes an unserem Herzen, damit die richtigen Früchte darin aufgehen können. Schneiden und Reinigen ist daher bei uns allen nötig.

 

Ich brauche als Rebe am Weinstock Nahrung und eine gute direkte Verbindung, um sie aufzunehmen. Wie geht das im Alltag? Vor allem Bibel lesen täglich, und das Gebet zum Herrn pflegen. Ohne die richtige Nahrung und den richtigen Dünger wachse ich nicht oder nur sehr langsam, zu langsam, um wirklich gute reife Früchte auszutragen. Ganz furchtbar: bei Nahrungsentzug kommt der geistliche Tod und der Abfall vom Glauben. Die Bibel sagt ausdrücklich auch in diesen Versen, dass das möglich ist und eine große lebensbedrohende Gefahr. Das ewige Leben gilt festzuhalten, das Festhalten am Weinstock, an Jesus! Er gibt uns dieses Bild der Pflanze mit ihren Teilen und Wurzeln als Beispiel. Wir kennen es, unterversorgte, aber auch überdüngte Blätter werden unansehnlich, vertrocknen, werden welk und mickrig, darum schneiden wir es weg. Wir "putzen" die Pflanzen, die wir lieben und wir wollen, dass sie schön aussehen. Kümmern wir uns nicht um sie, sterben sie ab und kommen auf den Müll.

 

Dieses Kümmern des Weingärtners, also Gottes, unseres Vaters im Himmel, heißen auch Erziehungswege. Wir haben z.B. Probleme in allerlei menschlichen Beziehungen. Bin ich mir bewusst, dass nicht immer die anderen Schuld haben? Kann ich Kritik einstecken? Oder reagiere ich gleich aggressiv und beleidigt? Ja, Gott lässt viel Unschönes zu im Leben, oft als Chance zur Einsicht  und zur Besserung, auf jeden Fall wissen wir aus seinem Wort, dass uns alles zum besten dient. Doch wie schwer ist es, demütig zu werden und Fehler an sich zu entdecken! Man schämt sich und ist traurig, dass man nicht so "gut" war, wie man von sich dachte.  Ich kann Gott bitten, mir zu helfen und das fehlerhafte und schlechte wegzuschneiden, ohne seine Hilfe und Pflege kann ich es auch nicht. Gebet ist wieder das, was hilft. Vor allem müssen wir unseren Stolz fürchten und auch anerkennen. Stolz ist in uns in allen Facetten. Das dicke Ich in uns möchte ihn und die Begierden daraus nicht abgeben, darum meinen wir, dass es Verlust und Opfer gibt, wenn wir dies oder das wegtun müssen aus unserer gelebten Nachfolge. Doch im Nachhinein dürfen wir erkennen mit Freude im Herzen, dass das Überwinden der Gewinn des Lebens ist. (Ertl)