Oswald Chambers aus "Mein Äußerstes für Sein Höchstes"
Glaubensprogramm
"Glaubst du das?" - Johannes 11,26.
Martha glaubte an die Macht, die Jesus Christus zu Gebote stand; sie glaubte, dass Er ihren Bruder hätte heilen können, wenn Er dagewesen wäre; sie glaubte auch, dass Jesus in einer besonderen Vertrautheit mit Gott stand und dass Gott alles tun würde, was Er auch immer von Ihm erbat; sie bedurfte jedoch einer noch innigeren, persönlichen Vertrautheit mit Jesus. Sie hatte die Erfüllung ihres Glaubensprogramms in die Zukunft verlegt; Jesus führte sie weiter, bis ihr Glaube zu einem persönlichen Eigentum wurde, aus dem dann langsam ein bestimmtes Erbe hervorging: "Ja, Herr, ich glaube, dass Du der Christus bist..."
Befasst sich der Herr in einer ähnlichen Weise mit dir? Erzieht dich Jesus zu einer persönlichen Vertrautheit mit Ihm? Lass Ihn dir diese Frage einprägen: "Glaubst du das?" Worin besteht der Prüfstein deines Glaubens? Hat sich in deinem Leben, wie bei Martha, etwas Überwältigendes ereignet, so dass das Programm deines Glaubens im Begriff steht, sich in einen persönlichen Glauben zu verwandeln? Dies kann erst dann geschehen, wenn infolge einer persönlichen Schwierigkeit ein persönliches Bedürfnis in dir aufkommt.
Glauben ist: sich ausliefern. Indem ich ein Glaubensprogramm aufstelle, liefere ich mich rein verstandesmäßig aus und sage mich von all dem los, was nicht mit dieser Auslieferung verbunden ist; durch den persönlichen Glauben liefere ich mich moralisch diesem Weg des Vertrauens aus und weigere mich, mit irgend etwas anderem einen Kompromiss zu schließen; und indem ich in einer bestimmten Einzelheit glaube, liefere ich mich geistlich Jesus Christus selbst aus und fasse durch diese Sache den Entschluss, mich vom Herrn allein regieren zu lassen.
Wenn ich Jesus Christus von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehe und Er mich fragt: "Glaubst du das?" dann merke ich, dass der Glaube etwas so Natürliches ist wie das Atmen, und bin ganz bettoffen darüber, dass ich so dumm war, Ihm nicht schon eher vertraut zu haben.
Andacht zum 06. November
