Die Zuflucht:

Corrie ten Boom erzählt aus ihrem Leben

1892-1945

 

Was machte man in Amsterdam während des Zweiten Weltkriegs, wenn ein Jude vor der Tür stand, der sich verstecken musste? Man ließ ihn herein, telefonierte und versuchte mit Code-Worten, ihn auf dem Land unterzubringen. Man hatte einen geheimen Raum im Haus, der bei Razzien übersehen wurde. Man übte, nachts aus dem Schlaf gerissen zu sagen: Man wisse von nichts.

 

VERFOLGUNG

Corrie ten Boom (1892–1983) erzählt, wie sie mit ihrer ganzen Familie den verfolgten Juden in dem von den Nazis besetzten Holland Schutz bietet. Schließlich fliegt ihre Untergrundorganisation auf und die ganze Familie wird selbst zu Verfolgten und inhaftiert. Nach ihrer Verhaftung kommt sie mit ihrer Schwester Betsie ins Konzentrationslager Ravensbrück, wo sie heimlich Bibelstunden und Andachten abhielten. Anders als ihre Schwester Betsie überlebt sie die Qualen und kommt 1945 frei. Ihr Vater überlebt das Gefängnis ebenso nicht. Die anderen Familienangehörigen wurden nach und nach freigelassen.

 

VERGEBUNG

Trotz alledem ist Corrie ten Boom nach dem Krieg weltweit als Botschafterin der Versöhnung unterwegs. Das Buch ist ein unglaubliches Beispiel dafür, wie man seinen Feinden vergeben kann. Für ihren Einsatz wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Von der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem erhielt sie den Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“, und die niederländische Königin verlieh ihr den „Orden von Oranien-Nassau“.

 

GOTTES BOTSCHAFT

Corrie ten Boom (1892 bis 1983) hielt trotz schwerer Schicksalsschläge ihr Leben lang an ihrem christlichen Glauben fest und trug Gottes Botschaft von Liebe und Vergebung in die Welt hinaus. Sie gab mit ihrem eigenen Leben ein beeindruckendes Beispiel für die befreiende Kraft der Vergebung.

 

KRAFT UND TROST FINDEN

Dieses Buch zeigt einerseits, wie Menschen in einer schweren notleidenden Zeit im tiefen Glauben an Gott Trost, aber auch Kraft und Mut finden, anderen zu helfen und mit wenigem zufrieden zu sein. Die Beschreibungen der schlimmen Zustände im Krieg und besonders in den Gefängnissen die Härte, im KZ Ravensbrück  und unbeschreiblichen und schrecklichen Erniedrigungen und Qualen, dazu schrecklichste sanitäre Zustände bei der Überführung ins KZ und dort selbst zeigen einmal mehr als deutlich, wie wir Gläubigen hier in den noch „freien“ Ländern ohne Verfolgung unserem HERRN und GOTT danken können, dass es uns noch so gut geht. Man bekommt eine große Achtung vor Corrie ten Boom, ihrer Schwester Betsie und ihrer Familie, dass sie dennoch immer weiter an Gott festhielten und gerade bei IHM Trost suchten und fanden.

 

GLAUBENSSTÄRKUNG

Es bewegen vor allem die „kleinen Wunder“, die Gott in so mancher Notsituation gewirkt hat. Dies stärkt einen beim Lesen sehr im Glauben, dass unser Vater im Himmel alles im Griff hat, auch wenn es hier unten nicht immer so aussieht. Bemerkenswert sind vor allem die Visionen, die die Schwester von Corrie ten Boom vom HERRN bekam, die sie selbst nicht mehr erlebt hat, die aber Corrie wieder in Freiheit mit Staunen in allen geschilderten Einzelheiten erleben und uns allen weitererzählen durfte.

 

MUT UND VERTRAUEN FINDEN

Diese Erzählung von Corrie ten Boom ist besonders zu empfehlen in einer Zeit, wo so vieles im Umbruch ist und sich anbahnt, dass Wohlstand und Ruhe mehr in Gefahr sind, als man glauben möchte. Ein Zitat von Corrie ten Boom passt hier gerade sehr gut: „Manche Menschen vertrauen dem Herrn, dass er ihre Seele rettet, nicht aber, dass er für ihr tägliches Leben sorgt.“