Mysterien ein Fallstrick für Christen

Die katholische Kirche versteht sich als ein Geheimnis (Mysterion), als einen mystischen Leib des Christus (Pius XII. Enzyklika „Mystici Corporis“), als eine Frau, die einen goldenen Kelch (Messkelch) in der Hand hat. Anlässlich eines Jubiläums prägte Papst Leo XII. im Jahr 1825 eine Medaille, die auf der einen Seite sein eigenes Bild trug und auf der anderen das Bild der römischen Kirche unter dem Symbol einer „Frau, die in ihrer linken Hand ein Kreuz und in ihrer rechten einen Becher hielt; rundherum stand die Inschrift: „Sedet supper universum“, also „Die ganze Welt ist ihr Sitz“.

Hier identifiziert sich die Kirche Roms als Geheimnis (Mysterion) Babylon (Offb17), die den Kelch der Mysterienreligion allen Völkern darreicht, der ein Kelch der geistlichen Unzucht und des göttlichen Gerichts ist, mit dem sie viele Völker in ihren Bann zieht.

Die Kirche Roms spricht gerne vom Geheimnis des Glaubens, der letztlich auch nicht hinterfragt werden darf. Im Wort Gottes hören wir, dass über seine Apostel und Propheten durch den Geist geoffenbart wurde, was früher den Menschenkindern nicht bekannt gemacht wurde, also ein Geheimnis war (vgl. Eph 3, 4-5). Paulus sagt den Ältesten von Ephesus: „Denn ich habe nicht verschwiegen, sondern habe euch den ganzen Ratschluss Gottes verkündigt“ (Apg 20, 27). Es bleibt also nichts als Mysterium verborgen.

Die Kirche Roms geht dem Neuheidentum entgegen und führt die Menschen auch mit anscheinend bibelgemäßen Programmen in die Mysterienreligion mit ihren Initiationsriten der Taufe, der Erstkommunion und der Firmung. Die Taufwiedergeburtslehre die auch die Evangelische Kirche mit der katholischen teilt, ist pure Mysterienreligion, wo der Einzuweihende (Myste) in ein geweihtes Wasser (durch die Weihe dazu ausschließlich bestimmt, das so eine Wirksamkeit in sich habe) eingetaucht oder damit begossen oder gar nur besprengt wird. So erhalte der Täufling Zugang zu Jesus Christus und werde geheimnisvoll (mystisch) mit Christus verbunden, er werde mit Christus begraben in den Tod und auferweckt. Er bekommt also mystisch Anteil am Heilsgeschehen Jesu. Das Erlösungsereignis Jesu werde im Ritus gegenwärtig und wirksam bei der Taufe.

Der Kult wiederholt und repräsentiert das in symbolsichen Handlungen und Gebärden. Das Wort, das die Kulthandlung begleitet, wiederhole das mystische Wort und eröffne die Realitäts- und Wirklichkeitsmacht, die alles begründet. Zur Gültigkeit und Wirksamkeit der Taufe ist also der entsprehende Ritus, die Taufformel, nötig, das bewirke die Taufe. Es ist noch kein persönlicher Glaube, sondern nur ein stellvertretender Glaube, den es aber vor Gott nicht gibt. Petrus hingegen sagt: „Die Taufe ist nicht ein Abtun der Unreinheit des Fleisches, sondern das Zeugnis eines guten Gewissens vor Gott durch die Auferstehung Jesu Christi“ (1 Petr 3, 21). Nicht die Taufe bewirkt die Wiedergeburt und Vergebung der Sünden, sondern setzt sie voraus. So sagt auch Petrus: „Denn ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem, sodnern aus unvergänglichem Samen, durch das lebendige Wort Gottes, das in Ewigkeit bleibt. Das ist aber das Wort, welches euch als Evangelium verkündigt worden ist“ ( 1 Petr 2, 23.25). So wird der Mensch durch den Glauben an das Evangelium gerettet.

Das getaufte Kind habe erst bei der Erstkommunion Jesus Christus aufgenommen, als es bei einer Messfeier zum ersten Mal die Hostie (die nach katholischem Verständnis verwandelte Oblate) in den Mund bekommt und verspeist. Es hat nicht Teil am Kelch. Jesu Aufforderung beim Abendmahl: Tut dies zu meinem Gedächtnis, ist von dem Brot zu nehmen und von der Frucht des Weinstocks zu trinken und dabei die Tragweide seines Todes und seiner Auferstehung zu verkünden, bis er wieder kommt (1 Kor 11, 26). Es setzt voraus, dass Jesus sein Erlösungswerkt vollzogen hat und es glaubend angenommen wird (Joh 1, 12 f). Gedenken können wir erst, wenn das Ereignis, dessen gedacht wird, schon geschehen ist und es auch für uns durch den Glauben seine heilbringende Bedeutung hat.

Die Frömmigkeit der Mysterienreligion der katholischen Kirche feiert bei der Eucharistie das Heilsereignis, das durch die Feier erst gegenwärtig werde und nur so heilswirksam werden könne. Die Wandlung (Verwandlung des Brotes in den Leib Christi (Transsubstantziation) bei der Messe geschehe ganz im Geist der Mysterienreligion. Durch das nehmen des Brotes und des Bechers und durch die Wandlungsworte wird das geschichtlich vergangene Heilsereignis gegenwärtig wirksam und vermittel die Verbindung mit der Gottheit Jesu. Das ist Mysterienreligion, das genau so diese Gesetze hat. Wenn ein Stückchen Opferfleisch, das zum Beispiel der Apollo-Gottheit geopfert wird, genommen und verzehrt wird, habe der Teilnehmer an der Gotheit des Apollo und seiner göttlichen Kraft teil, dieser Vorgang wurde damals schon Kommunion (Gemeinschaft) genannt. Unter Kommunion wird ebenfalls unter Katholiken es so verstanden, an Jesu Erlösungsopfer teilzuhaben durch den Verzehr der Opfergabe.

Auch die Firmung erfolgt im Geist der Mysterienreligion. Die Heilige Schrift sagt, dass Jesus mit Heiligem Geist und Feuer tauft (Mt 3, 11). Gott gibt den Heiligen Geist denen, die ihm gehorchen (Apg 5, 32). Gott hat den Heiligen Gest reichlich ausgegossen durch Jesus Christus, unseren Retter ( Tit 3, 6). Die Mysterienreligion sagt, der Geist kann nur vermittel werden durch Gegenwärtigsetzung des vergangenen Ereignisses in einem Ritus. Es geschehe durch die Handauflegung eines Bischofs oder Priesters. Der Heilige Geist werde stufenweise ausgeteilt, bei der Taufe (Taufwiedergeburt durch den Heiligen Geist), bei der Firmung und schlussendlich bei der Priesterweihe (eigentlich bei der Ordinierung zum Presbyteratum – Ältestendienst). Es erfolt durch eine Handlung mit begleitenden Worten nach dem Verstänis der Mysterienreligion.

Aus diesem Hintergrund müssen wir auch Initiativen verstehen wie „Mission Manifest“.Eine verführerische katholische Initiative auf der ökumenischen Konferenz „MEHR“ (04.-07.01.18 in Augsburg) wurde das „Mission Manifest“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Zu den Initiatoren gehören: Johannes Hartl (kath. Theologe, Gebetshaus Augsburg), Pater Karl Wallner OCist (päpstliches Missionswerk „Missio“, Wien /Österreich) und Bernhard Meuser (kath. Publizist, Augsburg). „Es geht um Einpflanzung der Kirche bei Völkern und Gemeinschaften (...) und sich freuen über die andersartige Gotteserfahrung anderer Völker, und diese Erfahrung zu eigen machen und unsere mit ihnen teilen“ („Die Gegenwart“, Pattloch 1992, S.53).H, Freiburg 2018). Es geht wieder um den Glaube der Mysterienreligion, den Becher der Greuel des Mysterions Babylon.