Wir sind zum Gehorsam berufen!

 

da liebte Simson eine Frau im Tal Sorek, ihr Name war Delila. (Richter 16,4)

 

 

Simson, der Held Israels, ließ sich oft von seinen Begierden leiten und betrügen. Dadurch geriet er auch unter den Einfluss der Philisterin Delila; und die verriet ihn für Geld an ihr Volk. Simson konnte sich dem Bann dieser Frau nicht entziehen – so blind macht die Sünde. Delila zog ihre Schlingen immer enger, und schließlich verriet Simson das Geheimnis des HERRN: Seine große Kraft hing nach Gottes Willen davon ab, dass sein Haar nicht geschoren wurde.

 

Hier kam es also nur auf eines an: auf den Gehorsam. Doch darin strauchelte Simson wie Adam vor ihm und alle Menschen nach ihm – alle, außer dem Sohn Gottes. Und wie vollkommen hielt Christus in der Versuchung stand, obwohl Er versucht wurde, wie kein anderer überhaupt versucht werden konnte! Wissen wir, was Gehorsam in den Augen Gottes ist?

Gehorsam ist die Vollendung des Geschöpfes,

denn der Gehorsam gibt Gott den Platz, der Ihm zukommt

 – und ebenso dem Menschen. Gehorsam kennzeichnet den äußerlich niedrigsten Platz auf der Erde, doch moralisch gesehen ist es der höchste Platz. Das gilt übrigens auch für die Engel.

 

Im Fall Simsons wurde der Gehorsam nur durch ein kleines äußeres Zeichen – aber ein Zeichen völliger Unterordnung – auf die Probe gestellt: Seine langen Haare durften nicht abgeschnitten werden. Wir hingegen sind berufen, in allem gehorsam zu sein, ja uns durch den Heiligen Geist formen und leiten zu lassen gemäß dem geschriebenen Wort Gottes. Die Person Christi, sein Verhalten, sein Werk und seine Herrlichkeit lassen uns in vollem Licht erkennen, was Gehorsam bedeutet. Für uns, die wir den Herrn Jesus kennen, geht es nicht nur um ein äußeres Zeichen. Vielmehr schließt das Geheimnis des Herrn in unserem Fall etwas mit ein, was überaus kostbar ist für Gott und Menschen. Wir sind zum Gehorsam berufen, weil es den innigen Beziehungen entspricht, in die wir zum Vater und zu unserem verherrlichten Herrn gebracht sind. Nach W. Kelly

 

Tägliche Bibellese:   Hiob 33,1-22  Apostelgeschichte 15,30-41

 

( Beitrag aus ‘‘Der Herr ist nahe‘‘ vom 22.8.2022 entnommen ) 

Ausgerüstet und gehorsam!

 

Gott bestellte einen Wurm, und dieser stach den Wunderbaum. (Jona 4,7)

  

Willige Werkzeuge Gottes?

  

Der Wurm im Buch Jona hätte sagen können: „Ich bin nur ein armer, schwacher Wurm. Ich kann noch nicht einmal zu diesem großen Wunderbaum aufblicken. Gott wird doch von mir nicht erwarten, dass ich den kaputtkriege!“Empfinden wir nicht oft ähnlich?

 

Gott beauftragte und gebrauchte den kleinen Wurm. Und der kleine Wurm tat Gottes Willen ebenso wie der heftige Wind oder der große Fisch. Er tat das, wofür er erschaffen und ausgerüstet und von Gott bestellt war. Er stach den Wunderbaum, so dass er verdorrte. Und indem er das tat, gehorchte er Gottes Willen und vollführte Gottes Absicht.

 

Ist es nicht bemerkenswert, dass im Buch Jona alles dem Willen Gottes gehorcht – der heftige Sturm, der große Fisch, der Wunderbaum, der Wurm, der schwüle Ostwind? Nur einer will Ihm nicht gehorchen: Jona, das vernunftbegabte Geschöpf, der Prophet Gottes! Er ist ungehorsam, widerspenstig, verdrießlich und zornig. Was für ein trauriges Bild!

 

Wie gut, dass die Gnade – der gnädige Gott – das letzte Wort hat! Sie ist auch mit seinem ungehorsamen Knecht Jona an sein Ziel gekommen. Das dürfen wir der Tatsache entnehmen, dass Jona seine eigene Widerspenstigkeit so ungeschminkt beschreibt.

 

Wie anspornend ist in diesem Zusammenhang die Überschrift, die Gottes Wort über das Leben Davids setzt!

 

David freilich, als er zu seiner Zeit dem Willen Gottes gedient hatte, entschlief …

 

( Beitrag aus Der Herr ist nahe vom 25.8.2021 entnommen )

( Alle Bibelstellen der Schlachter 2000 entnommen )