Was uns der Advent, die Ankunft Jesu, beweist

 

Er machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an,
indem er den Menschen gleich geworden ist. (Philipper 2,7)

 

Mit der Geburt Jesu wurde der Welt etwas verkündigt, und zwar, dass er, von einer Frau geboren, kommen würde, um sich selbst zu nichts zu machen, und sich, den Menschen gleich geworden, zu erniedrigen bis zum Tod am Kreuz. Diese Tatsache ist so bedeutend, so gewaltig, dass sogar einem David oder einem Jesaja die Worte fehlten, um sie umfassend zu würdigen. Ich wiederhole: Sein Kommen sollte der Welt etwas sagen, etwas verkünden, etwas beweisen. Aber was?

 

Dieses Etwas bestand aus mehreren Teilen. Wie Jesus Christus die Brotlaibe in Stücke brach, damit man sie leichter essen konnte, möchte ich die Botschaft aufteilen, damit man sie besser versteht. Das Kommen Jesu hat Folgendes bewiesen:

 

Erstens: Gott ist eine greifbare Wirklichkeit. Die Himmel öffneten sich, und eine andere Welt als diese wurde sichtbar. Von der anderen Seite der natürlichen Welt her erklang eine Botschaft: "Herrlichkeit Gott in der Höhe", sangen die himmlischen Heerscharen, "und Friede auf Erden in den Menschen des Wohlgefallens!" (Lk. 2,14). Die Hirten kennen die Erde nur allzu gut, aber jetzt hören sie von Gott und dem Himmel. Unsere irdische und die himmlische Welt verschmelzen in einen Schauplatz. In ihrer freudigen Erregung können die Hirten kaum die eine von der andern unterscheiden.

 

Es ist wenig überraschend, dass sie sich beeilten, um den zu sehen, der von oben gekommen war. Für sie war Gott keine bloße Hoffnung mehr, kein Wunschgedanke, sondern eine greifbare Wirklichkeit.

 

Zweitens: Das menschliche Leben ist im Grunde auf das Göttliche ausgerichtet. Als das ewige Wort des Vaters als Mensch geboren wird, bestätigt sich damit der göttliche Ursprung der Menschheit. Gott konnte nicht in einem Wesen Gestalt annehmen, das vollständig oder auch nur wesensmäßig Fleisch war. Damit sich Gott und Mensch vereinen konnten, mussten sie eine gewisse Ähnlichkeit haben. Das war die Grundvoraussetzung.

 

Die Menschwerdung Jesu wirft vielleicht ein paar Fragen auf, aber sie bringt viel mehr Antworten als Fragen mit sich. Die Fragen, die sich stellen, sind spekulativer Natur, aber die Fragen, die endgültig geklärt werden, berühren die Tiefe unseres moralischen Bewusstseins und sind von enormer Bedeutung für die menschliche Seele. Die Erschaffung des Menschen nach dem Ebenbild Gottes ist eine Frage, die geklärt und ohne jeden Zweifel bestätigt wird. Das Kommen Jesu, der Advent, ist ein Beweis für diese Tatsache.

 

Drittens: Gott sprach tatsächlich durch die Propheten. Die Priester und Schriftgelehrten, die sich in der Heiligen Schrift gut auskannten, konnten den beunruhigten Herodes darüber unterrichten, dass der Christus in Bethlehem in Judäa geboren werden sollte. Und danach wurde das Alte Testament in Jesus Christus lebendig. Es schien, als hätten sich Mose, David, Jesaja, Jeremia und alle kleinen Propheten um Jesus herum versammelt und seine Schritte auf dem Weg in die prophetischen Schriften gelenkt.

 

Der Messias bekräftigte seine Ansprüche auf Grundlage des Alten Testaments und musste dabei so viele Details erfüllen, wie kein anderer möglicher Kandidat das hätte schaffen können. Und doch bewerkstelligte Jesus genau das, wie ein Vergleich zwischen Altem und Neuem Testament beweist. Sein Kommen bestätigte die Wahrheit der alttestamentarischen Schriften, und diese untermauerten wiederum die Zuverlässigkeit seiner eigenen Ansprüche.

 

Viertens: Die Menschheit ist verloren, aber nicht verlassen. Das Kommen Jesu in die Welt vermittelt uns diese beiden Wahrheiten.

Wären die Menschen nicht verloren gewesen, hätten sie keinen Erlöser gebraucht. Wären sie jedoch verlassen gewesen, wäre kein Erlöser zu ihnen gekommen. Aber er kam, und damit steht fest, dass Gott Anteil nimmt am Schicksal der Menschen. Obwohl wir Gott wegen unserer Sünden nicht auch nur das geringste Verdienst vorweisen können, hat er uns nicht verlassen. "Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist" (Lk. 19,10).

 

Fünftens: Die Menschheit wird nicht vernichtet werden. Das Göttliche ergriff Besitz vom Menschlichen. "Gott, vom Wesen seines Vaters her, gezeugt vor allen Zeitaltern, Mensch vom Wesen seiner Mutter her, geboren in die Welt. Vollkommener Gott und vollkommener Mensch ... der, obwohl er Gott und Mensch ist, ist er doch nicht zwei, sondern ein Christus." Gott stattete der Menschheit nicht bloß einen Besuch ab, um sie zu retten. In Jesus Christus nahm er die menschliche Natur auf sich, und jetzt ist er einer von uns.

 

Aus diesem Grund können wir sicher sein, dass die Menschheit nicht durch eine Atombombe ausgelöscht wird oder sich die Menschen durch die Wirkung radioaktiver Strahlung auf das Erbgut in unmenschliche Ungeheuer verwandeln werden. Jesus Christus hat nicht die Natur einer aussterbenden Rasse angenommen.

 

Sechstens: Diese Welt ist nicht das Ende. Jesus Christus sprach mit freudiger Gewissheit von der zukünftigen Welt. Er berichtete von Dingen, die er im Himmel gesehen und gehört hatte, und erzählte von den vielen Wohnungen, die dort auf uns warten. Wir sind für zwei Welten geschaffen, und so sicher, wie wir jetzt die eine bewohnen, werden wir auch in der zweiten leben.

 

Siebtens: Der Tod wird eines Tages der Unsterblichkeit weichen müssen. "Hierzu ist der Sohn Gottes offenbart worden, damit er die Werke des Teufels vernichte" (1 Jo 3,8). Und was hat der Teufel Schrecklicheres vollbracht, als die Sünde in die Welt zu bringen und durch die Sünde den Tod? Aber durch das Kommen unseres Erlösers Jesus Christus ist das Leben offenbart worden, denn er hat den Tod beseitigt und durch das Evangelium Leben und Unsterblichkeit ans Licht gebracht.

von A.W. Tozer aus "Vom Himmel her" Andacht vom 4. Tag

Was uns der Advent, die Ankunft Jesu, beweist

 

Er machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an,
indem er den Menschen gleich geworden ist. (Philipper 2,7)

 

Mit der Geburt Jesu wurde der Welt etwas verkündigt, und zwar, dass er, von einer Frau geboren, kommen würde, um sich selbst zu nichts zu machen, und sich, den Menschen gleich geworden, zu erniedrigen bis zum Tod am Kreuz. Diese Tatsache ist so bedeutend, so gewaltig, dass sogar einem David oder einem Jesaja die Worte fehlten, um sie umfassend zu würdigen. Ich wiederhole: Sein Kommen sollte der Welt etwas sagen, etwas verkünden, etwas beweisen. Aber was?

 

Dieses Etwas bestand aus mehreren Teilen. Wie Jesus Christus die Brotlaibe in Stücke brach, damit man sie leichter essen konnte, möchte ich die Botschaft aufteilen, damit man sie besser versteht. Das Kommen Jesu hat Folgendes bewiesen:

 

Erstens: Gott ist eine greifbare Wirklichkeit. Die Himmel öffneten sich, und eine andere Welt als diese wurde sichtbar. Von der anderen Seite der natürlichen Welt her erklang eine Botschaft: "Herrlichkeit Gott in der Höhe", sangen die himmlischen Heerscharen, "und Friede auf Erden in den Menschen des Wohlgefallens!" (Lk. 2,14). Die Hirten kennen die Erde nur allzu gut, aber jetzt hören sie von Gott und dem Himmel. Unsere irdische und die himmlische Welt verschmelzen in einen Schauplatz. In ihrer freudigen Erregung können die Hirten kaum die eine von der andern unterscheiden.

 

Es ist wenig überraschend, dass sie sich beeilten, um den zu sehen, der von oben gekommen war. Für sie war Gott keine bloße Hoffnung mehr, kein Wunschgedanke, sondern eine greifbare Wirklichkeit.

 

Zweitens: Das menschliche Leben ist im Grunde auf das Göttliche ausgerichtet. Als das ewige Wort des Vaters als Mensch geboren wird, bestätigt sich damit der göttliche Ursprung der Menschheit. Gott konnte nicht in einem Wesen Gestalt annehmen, das vollständig oder auch nur wesensmäßig Fleisch war. Damit sich Gott und Mensch vereinen konnten, mussten sie eine gewisse Ähnlichkeit haben. Das war die Grundvoraussetzung.

 

Die Menschwerdung Jesu wirft vielleicht ein paar Fragen auf, aber sie bringt viel mehr Antworten als Fragen mit sich. Die Fragen, die sich stellen, sind spekulativer Natur, aber die Fragen, die endgültig geklärt werden, berühren die Tiefe unseres moralischen Bewusstseins und sind von enormer Bedeutung für die menschliche Seele. Die Erschaffung des Menschen nach dem Ebenbild Gottes ist eine Frage, die geklärt und ohne jeden Zweifel bestätigt wird. Das Kommen Jesu, der Advent, ist ein Beweis für diese Tatsache.

 

Drittens: Gott sprach tatsächlich durch die Propheten. Die Priester und Schriftgelehrten, die sich in der Heiligen Schrift gut auskannten, konnten den beunruhigten Herodes darüber unterrichten, dass der Christus in Bethlehem in Judäa geboren werden sollte. Und danach wurde das Alte Testament in Jesus Christus lebendig. Es schien, als hätten sich Mose, David, Jesaja, Jeremia und alle kleinen Propheten um Jesus herum versammelt und seine Schritte auf dem Weg in die prophetischen Schriften gelenkt.

 

Der Messias bekräftigte seine Ansprüche auf Grundlage des Alten Testaments und musste dabei so viele Details erfüllen, wie kein anderer möglicher Kandidat das hätte schaffen können. Und doch bewerkstelligte Jesus genau das, wie ein Vergleich zwischen Altem und Neuem Testament beweist. Sein Kommen bestätigte die Wahrheit der alttestamentarischen Schriften, und diese untermauerten wiederum die Zuverlässigkeit seiner eigenen Ansprüche.

 

Viertens: Die Menschheit ist verloren, aber nicht verlassen. Das Kommen Jesu in die Welt vermittelt uns diese beiden Wahrheiten.

Wären die Menschen nicht verloren gewesen, hätten sie keinen Erlöser gebraucht. Wären sie jedoch verlassen gewesen, wäre kein Erlöser zu ihnen gekommen. Aber er kam, und damit steht fest, dass Gott Anteil nimmt am Schicksal der Menschen. Obwohl wir Gott wegen unserer Sünden nicht auch nur das geringste Verdienst vorweisen können, hat er uns nicht verlassen. "Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist" (Lk. 19,10).

 

Fünftens: Die Menschheit wird nicht vernichtet werden. Das Göttliche ergriff Besitz vom Menschlichen. "Gott, vom Wesen seines Vaters her, gezeugt vor allen Zeitaltern, Mensch vom Wesen seiner Mutter her, geboren in die Welt. Vollkommener Gott und vollkommener Mensch ... der, obwohl er Gott und Mensch ist, ist er doch nicht zwei, sondern ein Christus." Gott stattete der Menschheit nicht bloß einen Besuch ab, um sie zu retten. In Jesus Christus nahm er die menschliche Natur auf sich, und jetzt ist er einer von uns.

 

Aus diesem Grund können wir sicher sein, dass die Menschheit nicht durch eine Atombombe ausgelöscht wird oder sich die Menschen durch die Wirkung radioaktiver Strahlung auf das Erbgut in unmenschliche Ungeheuer verwandeln werden. Jesus Christus hat nicht die Natur einer aussterbenden Rasse angenommen.

 

Sechstens: Diese Welt ist nicht das Ende. Jesus Christus sprach mit freudiger Gewissheit von der zukünftigen Welt. Er berichtete von Dingen, die er im Himmel gesehen und gehört hatte, und erzählte von den vielen Wohnungen, die dort auf uns warten. Wir sind für zwei Welten geschaffen, und so sicher, wie wir jetzt die eine bewohnen, werden wir auch in der zweiten leben.

 

Siebtens: Der Tod wird eines Tages der Unsterblichkeit weichen müssen. "Hierzu ist der Sohn Gottes offenbart worden, damit er die Werke des Teufels vernichte" (1 Jo 3,8). Und was hat der Teufel Schrecklicheres vollbracht, als die Sünde in die Welt zu bringen und durch die Sünde den Tod? Aber durch das Kommen unseres Erlösers Jesus Christus ist das Leben offenbart worden, denn er hat den Tod beseitigt und durch das Evangelium Leben und Unsterblichkeit ans Licht gebracht.

von A.W. Tozer aus "Vom Himmel her" Andacht vom 4. Tag