Treue des dreieinigen Gottes
RL 380 „Amen, Amen, lauter Amen“

 

„Amen, Amen, lauter Amen

hat des treuen Gottes Mund;

ewig führet Er den Namen,

dass in Ihm der Wahrheit Grund.

Was Er sagt, trifft alles ein,

es muss Ja und Amen sein.“ (Vers 1)

 

Oft haben wir in unseren Gebetsstunden dieses schöne Lied Benjamin Schmolcks (1672-1737) gesungen. Er war als Sohn gläubiger Eltern in der Liegnitzer Gegend geboren und mit besonderer Liebe und Sorgfalt als Benjamin (Herzenssohn) erzogen worden.

 

Schon bei seinem Theologiestudium als Jüngling erwarb er die Dichterkrone und hat uns über 1.000 geistliche Lieder geschenkt. Als Pfarrer von Schweidnitz hatte er viel unter den Jesuiten zu leiden. Aber auch häusliche Leiden kehrten bei ihm ein. Zwei blühende Kinder wurden ihm genommen, und er selbst wurde etliche Male vom Schlag getroffen, so dass ihm Sehkraft, Sprache und Gedächtnis immer mehr schwanden. In all diesem wurde er ein wahrhafter Beter, und man gab ihm das Zeugnis: „Er war im Beten seiner Gemeinde Mund, im Sorgen ihr Auge und in der Liebe ihr Herz.“ Da können wir sehen, wie äußeres Leid ein Mittel ist, in des großen, allmächtigen Schmelzers Händen das reine Gold des Glaubens herauszu-schmelzen.

 

Darum klage auch du nicht, liebe Seele, wenn dich Gott tiefe Wege führt, denn Er hat dein Bestes im Auge! Auch wir haben in der Not beten gelernt, und wenn wir manchmal nicht verstehen wollten, warum unsere Tochter schon so viele Jahre gelähmt liegen musste, so zeigte uns der Gute Hirte, dass doch Er hinter allem steht. Wenn bei anderen das Lebensschifflein lustig über die Wellen dahinsegelt, so hat Er das unsere beschwert, damit es den rechten Tiefgang bekam. Auch Benjamin Schmolck wurde so geführt, und aus all den Leiden gingen diese Lieder hervor, die noch zu uns reden, wo er längst gestorben ist.

 

Er verfasste auch das schöne Lied „Der beste Freund ist in dem Himmel“. Wohl hatte auch er erfahren müssen, dass auf dieser Erde die wahren und treuen Freunde rar sind und die Redlichkeit oft auf dem Spiel steht. Aber er hatte den treuen Freund Jesus Christus kennengelernt, der uns niemals enttäuscht. 

„Die Welt verkaufet ihre Liebe dem,

der am meisten nützen kann,

und scheinet dann das Glücke trübe,

so steht die Freundschaft hintenan.“

(Vers 3 von „Der beste Freund“).

 

Bei Jesus ist es aber gerade umgekehrt, denn Er ließ sich selbst für uns töten, vergoss für uns Sein eigen Blut! Er ist der Freund, der uns beständig liebet, der Freund bis in das Grab hinein. Darum sprich auch du mit dem seligen Schmolck: „Mein Freund ist mein, und ich bin Sein!“ Denn darauf kommt es letztlich an, dass wir uns diesem besten Freund übergeben und Sein Eigen sind für Zeit und Ewigkeit!