Wehe mir! Denn ich bin verloren.

 

Und der HERR der Heerscharen wird im Gericht erhaben sein, und Gott, der Heilige, sich heilig erweisen in GerechtigkeitJesaja 6,5; Jesaja 5,16

 

Wie komme ich mit Gott in Ordnung? (1)

 

Der Jugendpfarrer und Evangelist Wilhelm Busch (1897-1966) erzählte von seiner Bekehrung:

 

Ich war junger Offizier im Ersten Weltkrieg. Ich brauchte keinen Jesus. Ich war ein guter Reiter und hatte mit 18 Jahren die Führung einer Batterie. Da brauchte ich doch Jesus nicht!

 

Aber dann kam die Stunde, wo sich der Abgrund vor mir auftat. Das war, als neben mir ein Freund, dem ich noch etwas sagen wollte, plötzlich tot vom Pferd fiel. Ein Splitter hatte ihn getroffen.

 

Da überfiel mich plötzlich die Frage: „Wenn du jetzt den nächsten Schuss kriegst - wo bist du dann?“ Ich wusste auf einmal: Dann stehe ich vor Gott. Und ich dachte: „Kann ich denn vor Gott stehen?“ Ich weiß noch, wie ich anfing aufzuzählen: „Ich bin doch tapfer und kämpfe für mein Vaterland, ich bin nicht schlechter als andere …“ Und es war, als wenn Gott mir entgegendonnerte: „Und deine Sünden?!“ Da tat sich der Abgrund auf, als ich plötzlich wusste: „Ich kann mit meinen Sünden nicht vor Gott bestehen; wenn ich jetzt einen Schuss kriege, dann komme ich in die Hölle.“ - Durch diese Stunde müssen wir alle einmal gehen.

 

Da betete ich zum ersten Mal: „Lieber Gott, lass mich nicht fallen, ehe ich …“ Ja, ich wusste nicht was. Da hab ich gefragt: „Wie macht man das? Wie komme ich mit Gott in Ordnung?“

 

Dann kamen wir in Ruhestellung. Und in meinem großen Koffer, der immer bei der Bagage blieb, lag obendrauf ein Büchlein, eine Bibel. Die hatte meine Mutter beim letzten Urlaub in den Koffer geschmuggelt. Ich nahm das Büchlein und blätterte darin. Da blieb mein Auge an dem Wort hängen: „Jesus Christus ist in die Welt gekommen, die Sünder selig zu machen.“

„Jesus Christus ist in die Welt gekommen, die Sünder selig zu machen.“ - Diese Stunde vergesse ich nie. Es war, als wenn‘s vor mir einschlüge: Sünder, das bin ich! Selig werden - ich wusste nicht genau, was das ist -, aber das wollte ich. Und wenn Jesus Christus Sünder selig machte, musste ich Jesus finden!

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Jesus sprach: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßenJohannes 6,37

 

Wie komme ich mit Gott in Ordnung? (2)

 

Der Bericht von Pastor Wilhelm Busch über seine Bekehrung im Ersten Weltkrieg geht weiter:

 

Aber wie macht man das? Weit und breit war kein Mensch, der mir das sagen konnte. Doch der Abgrund war aufgetan. Ich hatte Angst, in die Hölle zu kommen, schreckliche Angst. Habt ihr das schon einmal gehabt? Wenn die Leute heute lauter Problematik aus dem Christentum machen, dann sage ich: Ihr habt noch nie den Schrecken Gottes gefühlt.

 

Ich musste Jesus haben. - Wir waren damals auf dem Rückmarsch. Da stand ein zerschossenes Bauernhaus am Weg. Ich ging darauf zu. Und in dem Augenblick ging es mir auf wie ein ganz helles Licht: Jesus lebt ja! Und mit einem Lebenden kann ich doch sprechen! Wenn Jesus lebt, dann brauche ich Ihm nur zu sagen, dass ich gern selig werden möchte.

 

Bis dahin war das alles Theorie gewesen. Aber nun: Ich stürzte in das Bauernhaus, riegelte von innen die Tür zu, fiel auf meine Knie und betete zum ersten Mal in meinem Leben richtig. Etwa so: „Herr Jesus, ich hab begriffen, dass Du jetzt da bist. Du bist der Einzige, der Sünder selig macht.“

 

Ich bin ein Sünder; ich möchte selig werden. Hier, jetzt, heute! Ich möchte ein Kind Gottes werden. Herr Jesusich gebe mich Dir. Ich erinnere mich, wie ich sagte: „Herr Jesus, ich kann Dir nichts versprechen, ich habe einen sehr labilen Charakter. Aber hier bin ich.“ - Von dem Moment an habe ich einen Herrn gehabt.