Vorsicht vor geheuchelter Anteilnahme!

 

Wer sparsam sät, wird auch sparsam ernten, und wer segensreich sät,
wird auch segensreich ernten.


Einen fröhlichen Geber liebt Gott.

Gott sei Dank für seine unaussprechliche Gabe! (2. Korinther 9,6.7.15)

 

Ein vermögender Mann, der sich zu den Christen zählte, betete oft mit seiner Familie, Gott möge sich der Armen und Unglücklichen annehmen. Aber wenn jemand in Not an seiner Tür läutete, antwortete er prompt, er hätte nichts Überflüssiges wegzugeben.

 

Schon manches Mal hatte sein kleiner Sohn solche Szenen traurig mit angesehen, wenn sein Vater arme Leute wegschickte. Und doch hörte er ihn beim Abendgebet immer wieder für die Menschen beten, denen das Nötigste fehlte.

 

Eines Tages sagte er: „Papa, ich hätte so gern dein Geld!“

 

„Was würdest du denn damit machen, mein Junge?“

 

„Ich würde damit deine Gebete erhören.“

 

Kommt das nicht auch bei uns vor, dass wir gute Gebete aussprechen, ohne dass wir von dem, was wir erbitten, wirklich bewegt sind? Übersehen wir nicht oft bei unseren Bitten, dass ihre Erhörung viel mit unserer eigenen Verantwortung zu tun hat?

 

Bei wie vielen Gelegenheiten lesen wir in den Evangelien, dass unser Herr die heuchlerischen Pharisäer tadelte: Sie hatten unter dem Deckmantel schöner Gebete oft nur ihr religiöses Ansehen und ihre eigenen Interessen im Auge. Im völligen Gegensatz dazu hat uns der Herr Jesus Christus wirkliche Hingabe gezeigt und wie man sich selbst vergisst und an den Mühen anderer teilnimmt – so wie es sich für alle gehört, die sich Christen nennen. 

 

aus "Der Herr ist nahe-Kalender" 12.04.2023