Der alte Mann und der Psalm 1
Rolf Müller
Wer klug ist, hält sich an Gottes Wort. Das ist wahre Weisheit. Wer Gott leugnet, ist ein Narr.
Dieser Psalm zeigt uns die beiden Wege auf, zwischen denen der Mensch sich entscheiden muss. Der eine Weg führt zum Leben, der andere ins Verderben.
Was haben Christen im Rat der Gottlosen zu suchen? Nichts! Selig ist, wer auf den Herrn vertraut. Selig ist, wer sich an Gottes Wort orientiert. Wohl dem, der übers Wort Gottes nachsinnt und im Wort Gottes bleibt.
Der ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen. Er ist kein Wildling. Er ist gepflanzt und gepflegt. Die Quellen, von denen er lebt versiegen nie. Durch Gottes Gnade findet er kein Gefallen am Spott der Gottesleugner. Er bleibt nicht bei ihnen sitzen. Er kann es nicht ertragen, wenn Gottes Name gelästert wird.
Nicht so die Gottlosen! Sie werden wie Spreu vom Wind verweht. Sie haben kein Leben. Sie sind gesetzlos. Sie haben keine in die Tiefe reichenden Wurzeln. Sie gleichen leeren Hülsen, darum werden sie keinen Bestand haben. Äußerlich sind sie stolz und angesehen, innerlich sind sie hohl. Äußerlich mag es ihnen gut gehen und man beneidet sie. Innerlich haben sie keinen Frieden.
Der Herr kennt den Weg der Gerechten. Den Weg der Gottlosen kennt er nicht. Es kennt der Herr die Seinen. Ihn kann man nicht täuschen. Er kennt ihren Glauben. Er kennt ihr Herz. Er kennt ihre Nöte und Sorgen. Er steht ihnen bei. Er neigt sich den Seinen in Liebe zu.
Ob jemand gerecht oder gottlos ist, erkennt man, wenn Stürme das Leben erschüttern. Solange alles glatt geht, merkt man den Unterschied noch nicht.
Die Gottlosen bestehen nicht im Gericht. Sie werden im Gegensatz zu den Gerechten verurteilt, nicht freigesprochen. Sie werden hinausgestoßen. Gott kennt sie nicht. Er hat sie noch nie gekannt. Er hat keine Verbindung zu ihnen.
Der Weg der Gottlosen hat keinen Bestand. Er vergeht und mit ihm alle, die darauf wandeln. Die Verächter Gottes werden ein schreckliches Ende nehmen.
Psalm 1 zeigt uns Gut und Böse, Leben und Tod. Er stellt den Segen und den Fluch vor. Er will uns den richtigen Weg zeigen. Wir sollen den Weg wählen, der zur Glückseligkeit führt. Wir sollen den Weg, der in Jammer und Untergang führt, meiden.
Es scheint manchmal so, als ob wir Nachteile hätten,
wenn wir uns von den Gottlosen abwenden, wenn wir es mit ihnen verderben.
Es scheint, als ob wir verlieren.
Aber lieber sein Kleid verlieren, als seinen Charakter (Spurgeon).
Wohl denen, die da wandeln
vor Gott in Heiligkeit,
nach seinem Worte handeln
und leben allezeit,
die recht von Herzen suchen
Gott und seine Zeugnis halten,
sind stets bei ihm in Gnad.
Von Herzensgrund ich spreche:
Dir sei Dank allezeit,
weil du mich lehrst die Rechte
deiner Gerechtigkeit.
Die Gnad auch ferner mir gewähr;
ich will dein Rechte halten,
verlass mich nimmermehr.
Mein Herz hängt treu und feste
an dem, was dein Wort lehrt,
Herr, tu bei mir das Beste,
sonst ich zuschanden wird.
Wenn du mich leitest, treuer Gott,
so kann ich richtig laufen
den Weg deiner Gebot.
Dein Wort, Herr, nicht vergehet,
es bleibet ewiglich
soweit der Himmel gehet,
der stets beweget sich;
dein Wahrheit bleibt zu aller Zeit
gleichwie der Grund der Erden
durch deine Hand bereit.
(Cornelius Becker)