aus dem Buch

"Es war ein reiches Leben"

 

von Beate und

Arthur Ernest Wilder-Smith

 

Wunderbare Zeugnisse und Ratschläge, die auch heute

noch Gültigkeit haben ! 

 

Die Rolle der Frau

 

Beate begleitete mich immer zu meinen Vorträgen. Sie unterstützte mich voll und ganz, besonders durch ihr Gebet. In Bremen kam einmal eine Studentin mit einer kleinen Tochter zu ihr nach einer Vorlesung. "Ist es Ihnen nicht über, immer im Hintergrund zu stehen, während ihr berühmter Mann immer im Mittelpunkt steht und bewundert wird? Wie können Sie das aushalten? Ich habe mich gerade von meinem Mann scheiden lassen, weil ich es nicht mehr ertragen konnte, nur Ehefrau und Mutter sein zu müssen. Ich will mich jetzt selbst verwirklichen." Dabei sah sie recht bitter und unglücklich aus.

"Liebe Dame", erwiderte Beate, "es tut mir leid, dass Sie so frustriert sind. Darf ich Ihnen eine ehrliche Antwort geben?"

"Selbstverständlich, deswegen bin ich ja zu Ihnen gekommen. Außerdem sehen Sie nicht einmal unglücklich aus. Haben Sie nicht den Wunsch und das Bedürfnis, sich selbst zu verwirklichen? Ist es nicht höchste Zeit, dass wir Frauen die gleiche Rolle wie die Männer spielen?"

"Sie haben recht", antwortete Beate, "wir Frauen brauchen Erfüllung und Selbstverwirklichung. Doch ich erreiche dieses Ziel auf eine ganz andere Weise.

 

1. Ich bin der Überzeugung, dass die Rolle einer Frau nicht die gleiche wie die eines Mannes ist, besonders in der Familie. Wir haben vielfältige, unterschiedliche, aber gleichwertige Talente und Aufgaben. Ich freue mich, dass mein Mann die Vorlesungen hält und im Mittelpunkt der Öffentlichkeit steht. Ich sehe es als meine Rolle an, ihn zu unterstützen, dass er seine Aufgabe gut ausüben kann. Das tue ich, indem ich ein kleines Paradies zu Hause zu schaffen versuche, aus dem mein Mann und auch unsere Kinder Kraft für ihre Aufgaben schöpfen können. Ich glaube, eine Frau besitzt mehr Talent, aus dem Heim ein Paradies zu gestalten. Sie hat ein viel feineres Gespür herauszufühlen, was ein jedes Familienglied nötig hat und wie man es dann verwirklicht.

 

2. Nach meiner Erfahrung wird man glücklich und erfüllt, und zwar sowohl in der Familie als auch in jeglichem Beruf, indem man anderen aus ganzem Herzen dient. Glück ist nie ein Ziel in sich selbst. Es entsteht als frohmachendes Nebenprodukt, wenn man andere Menschen glücklich macht. Was befriedigt uns mehr, und wie können wir uns besser verwirklichen als dadurch, dass wir unsere Talente und unsere Fantasie dazu einsetzen, um unsere Mitmenschen glücklich zu machen? Indem wir nach dem Glück und nach Selbstverwirklichung jagen, werden unsere Ansprüche immer höher und immer noch mehr - wir erreichen es nie und sind letztlich unzufrieden."

 

Im heutigen Zeitalter der Forderung von Rechten und Selbstverwirklichung hatte die junge Frau noch nie desgleichen sagen gehört.

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