Ist es recht in SEINEN Augen?
Und sein Vater und seine Mutter sprachen zu ihm: Ist unter den Töchtern deiner Brüder und unter meinem ganzen Volk keine Frau, dass du hingehst, eine Frau zu nehmen von den Philistern, den Unbeschnittenen? Und Simson sprach zu seinem Vater: Diese nimm mir, denn sie ist recht in meinen Augen. (Richter 14,3)
Es ist recht in meinen Augen!
Die Zeit der Richter war eine dunkle Periode in der Geschichte des Volkes Israel, es war eine Phase der Rebellion gegen Gott. Der allgemeine moralische Zustand des Volkes Gottes wird durch den letzten Vers des Bibelbuches beschrieben: „In jenen Tagen war kein König in Israel; jeder tat, was recht war in seinen Augen.“ (Kap. 21,25) Man lehnte jede göttliche Autorität ab und folgte stattdessen dem Eigenwillen.
Doch inmitten dieser moralischen Dunkelheit gab es einzelne Gläubige, die treu und gottesfürchtig waren. Aus einem solchen frommen Elternhaus kam Simson. Gott hatte ihn als Richter berufen: Simson sollte das Volk aus der Hand der Feinde retten und eine Umkehr zu Gott bewirken. Leider kam Simson diesem Auftrag nur selten nach, stattdessen passte er sich dem Zeitgeist an. Er ging eine Beziehung zu einer heidnischen Frau ein, obwohl Gott den Israeliten ausdrücklich verboten hatte, Ehen mit den heidnischen Bewohnern des Landes zu schließen. (2. Mose 34,16; 5. Mose 7,3)
Als Simson von seinen Eltern für sein Fehlverhalten getadelt wurde, lieferte er eine erschreckende Begründung: „Sie ist recht in meinen Augen.“ Ist das die Haltung eines Nasirs?! Simson trug als Nasir langes Haar, ein Zeichen der Unterordnung unter Gottes Willen, aber das Gegenteil davon hören wir in Simsons Worten: Der gleiche Eigenwille, der in ganz Israel vorherrschte, fand sich auch bei dem Mann Gottes. (Richter 13,7)
Lasse auch ich mich anstecken von den Menschen um mich herum, die nicht nach Gottes Willen fragen, sondern so leben, wie sie selbst es für richtig halten?
Tägliche Bibellese: Jona 2,1-11 Sprüche 26,20-28
( Beitrag aus ‘‘Der Herr ist nahe‘‘ vom 21.3.2022 entnommen )