Ausrichtung
Röm.12,2 Und passt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern lasst euch in eurem Wesen verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.
( Andere Übersetzung: Und lasst euch nicht dieser Weltzeit gleichförmig machen, sondern lasst euch umgestalten durch die Erneuerung eurer Gesinnung, damit ihr beurteilen könnt, was der Wille Gottes ist, das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene. )
Als ich 1969 eingeschult wurde, waren wir 42 Kinder in der Klasse. Frau Schwarze, unsere Lehrerin, hatte, soweit ich mich erinnere, in der gesamten Grundschulzeit kaum Disziplinprobleme. Häufig hatten wir nur drei oder vier Stunden Unterricht. Jeden Morgen wurde vor dem Unterrichtsbeginn ein Gebet gesprochen. Die Hausaufgaben waren schnell gemacht, und dann wurde gespielt. Im Sandkasten Burgen bauen, Kettcar fahren, im Wald Buden bauen, jeder hatte sein Taschenmesser dabei. Wir hatten kaum Spielzeug, waren aber meistens vergnügt und heiter. Und wenn wir nach Hause kamen, war die Mama da und hat uns, wenn nötig, bei den Hausaufgaben geholfen.
Das Bildungsniveau an deutschen Grundschulen hat sich im Jahr 2022 weiter verschlechtert. So verfehlten rund 25 Prozent aller Schüler der vierten Klassen die Mindeststandards beim Textverständnis, wie aus der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) hervorgeht. Bei der vergangenen IGLU-Erhebung aus dem Jahr 2017 waren es noch 19 Prozent gewesen.
Nicht mehr Knappheit, sondern Überfluss ist heute die überwiegende alltägliche Erfahrung. Nicht mehr nehmen, was zu bekommen ist, sondern aus dem Vollen schöpfen können. Nicht Versorgung, sondern Entsorgung. Bedroht ist nicht mehr das Leben, sondern sein Sinn. Dass die Welt nicht vorwärtskommt, sondern zurückgeht, hat meines Erachtens seinen Grund darin, dass die Menschen einander um Rat fragen, statt sich mit Gott zu beraten.
Ich meine nicht, dass früher alles besser war. Doch vor wenigen Jahrzehnten begann der Unterricht noch mit Gebet, Gott spielte eine Rolle in unserer Gesellschaft. In all unseren Krisen – ob es nun die Bildungskrise, die Wirtschaftskrise oder die Klimakrise ist –, kommt Gott nicht mehr vor!
Wäre es nicht an der Zeit, eine Neuausrichtung vorzunehmen?
( Beitrag dem CLV – Newsletter entnommen! )
( Bibelstelle der Schlachter 2000 entnommen )