Schild des Glaubens (Epheser 6,16)

 

Rolf Müller

 

Jesus Christus ist in die Welt gekommen, damit er die Werke des Teufels zerstöre. Obwohl der Gegenspieler Gottes besiegt ist, hat er noch immer Einfluss. Deshalb mahnt der Apostel Paulus:

 

Vor allem aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt (Epheser 6,16)..

 

Der Teufel treibt sein Unwesen. Wie kann man dem bösartigen Menschenverschlinger widerstehen? Mit dem Schild des Glaubens!

 

Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde als sein Gegenüber. Eine einzige Frage brachte diese Ordnung auseinander: Hat Gott wirklich gesagt?? Es gibt in der Menschheitsgeschichte keine andere Frage, die solche fatalen Auswirkungen hatte.

 

Die Autorität von Gottes Wort wird untergraben. Das Tor zur Lüge geht auf. Der Teufel bringt den Menschen durcheinander. Will uns Gott am Ende etwas Gutes vorenthalten? Der Mensch greift zur verbotenen Frucht und verliert die Gemeinschaft mit dem Schöpfer. Ist jetzt alles vorbei? Hat der Teufel gewonnen? Nein!

 

Gott in seiner Liebe gibt den Menschen nicht auf. Er spricht im Lauf der Geschichte auf verschiedene Weise mit den Menschen.

 

Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise zu den Vätern geredet hat in den Propheten, hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn. (Hebräer 1).

 

Jesus Christus ist der Hohepriester eines neuen Bundes.

Mit seinem eigenen Blut ist er ein für alle Mal in das Heiligtum hineingegangen und hat uns eine ewige Erlösung erworben. (Hebräer 9,12).

 

Durch den Glauben an die Erlösung, die Jesus Christus vollbracht hat, wird ein Mensch hineinversetzt in die Beziehung mit Gott.

 

Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gnade ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.(Epheser 2, 8-9).

 

Der Zugang zu Gott ist wieder offen. Der Glaubende ist in Christus eine neue Schöpfung, für die Ewigkeit bestimmt. Er lebt nun gemäß seiner eigentlichen Bestimmung: Um Frucht zu bringen, die bleibt. Das ist die Absicht Gottes mit jedem Menschen.

 

Genau das will der Teufel stören und verhindern. Der  Mensch soll nicht für Gott leben und nichts bewirken, das Ewigkeitswert hat. Das Evangelium von Jesus Christus deckt die Lüge des Teufels auf. Satan, der Vater der Lüge, bekämpft die Wahrheit. Wer nicht an Jesus Christus glaubt, macht Gott zum Lügner. Er zweifelt Gottes Wort an.

 

Mit List greift Satan die Gedanken und Überzeugungen des Menschen an. Er will sie abhalten, an Jesus Christus zu glauben. Er will sie abhalten, dass sie Frucht bringen. Was können wir dem teuflischen Ansinnen entgegensetzen? Vor allem müssen wir den Schild des Glaubens ergreifen und nicht mehrt aus der Hand geben.

 

Der eigentliche Machtkampf tobt in der unsichtbaren Welt, in den himmlischen Regionen. Da taugen nur geistliche Waffen. Menschliche Ideen und Möglichkeiten reichen nicht aus, menschliche Logik versagt. Mit Armeen, Geld und Propaganda lassen sich vielleicht politische Kämpfe gewinnen, aber keine geistlichen Auseinandersetzungen. Dazu brauchen wir eine göttliche Ausrüstung, Waffen aus der Höhe. Paulus fordert auf, für diesen geistlichen Kampf die ganze Waffenrüstung Gottes anzuziehen.

 

Vor allem aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr die feurigen Pfeile des Bösewichts auslöschen könnt.

 

Beim Schild des Glaubens geht es um eine innere Haltung, an der die teuflischen Angriffe wirkungslos abprallen. Der Durcheinanderbringer setzt bei der menschlichen Sehnsucht nach Erfüllung, Anerkennung und Liebe an. Er gaukelt den Menschen vor, er könne diese Sehnsucht ohne göttlichen Rat und ohne Vertrauen in Gottes Zusagen erfüllen.

 

Der Teufel steckt mit seinen feurigen Pfeilen unser Herz in Brand und bringt uns dazu, unsere Wünsche und unsere Sehnsucht auf nicht gottgewollte Weise zu befriedigen. Der Teufel sät Zweifel. Er relativiert das Wort Gottes. Sollte Gott gesagt haben? Er redet uns ein, das Wort Gottes sei unverbindlich und mehrdeutig. Er redet uns ein, es gebe viele Wahrheiten. Er will uns wehrlos machen. Deshalb müssen wir den Schild des Glaubens ergreifen, sonst werden wir von den Feuerpfeilen des Bösen mattgesetzt.

 

Satan täuscht und macht falsche Versprechungen. Mit Lügen, Gerüchten und Halbwahrheiten will er das Wort Gottes unterwandern. Damit ist er bis heute erfolgreich. Er weckt Zweifel an Gottes Güte und schürt Angst und Misstrauen. Er greift unser Vertrauen zu Gott an. Er wartet nur darauf, dass wir den Mut verlieren und den Schild des Glaubens sinken lassen. Dann hat er leichtes Spiel und kann ins aus dem Gebiet der Treue Gottes treiben.

 

Ein Beispiel:

Herr XY hat mir vor einer Woche seinen Garten verkauft. Ich besitze den Kaufvertrag. Ich stehe zum ersten Mal in meinem Eigentum. Da kommt ein Unbekannter vorbei und teilt mir mit, dass ein Teil des Gartens ihm gehört. Ich bin verunsichert. Wie verhalte ich mich?

 

Glaube ich dem fremden Mann oder berufe ich mich auf den Kaufvertrag? Wenn ich dem Mann glaube, muss ich ihn im Garten dulden. Wenn ich mich auf den Kaufvertrag berufe, kann ich ihn aus dem Garten verweisen. Worauf stütze ich mich?

 

Die Verheißungen Gottes sind wie ein Kaufvertrag, völlig zuverlässig und rechtskräftig. Der Teufel muss weichen, wenn ein Mensch den Schild des Glaubens ergreift. Wir dürfen uns nicht verführen lassen. Der Weg der Vergebung ist für Christen immer offen. Wer in Gottes Hand ist, den kann der Teufel nicht verschlingen. Niemand kann uns aus der Hand Jesu reißen, weil er stärker als alles ist.

 

Wir dürfen uns nichts vormachen. Wir sind schwach, Gott ist stark. Wir sind angreifbar, wenn wie auf uns selbst gestellt sind. Aber wir müssen den Fremden nicht in unserem Garten ein Bleiberecht geben. Wir haben den Kaufvertrag. Wir haben den Schild des Glaubens. Wir stehen auf der Seite des Siegers. Er hat die Macht, er steht uns bei. Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus.

 

Der Glaube an Jesus Christus schenkt Kraft zum Überwinden. Glaube ist gottvertrauendes Denken. Unser Glaube überwindet die Welt. Wenn wir den Schild des Glaubens ergreifen, kann uns der Böse nichts anhaben. Gott ist auf unserer Seite und steht uns bei.