Oswald Chambers aus "Was IHN verherrlicht"

Sein Friede im Schlaf!

 

Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und hernach lange sitzt und esst euer Brot mit Sorgen, denn Seinen Freunden gibt Er es im Schlaf. Psalm 127,2

 

Ich weiß nicht, ob du schon einmal darauf geachtet hast, was die Bibel über den Schlaf aussagt. Es ist nicht wahr, dass der Schlaf nur der körperlichen Wiederherstellung dient. Das könnte schon in einer viel kürzeren Zeit erfolgen, als Gott es einrichtete. In unserem Text erkennen wir eine viel tiefere, bedeutungsvollere Funktion des Schlafes als ausschließlich zur körperlichen Erholung "Denn Seinen Freunden gibt Er es im Schlaf."

 

Die tiefsten Anliegen unserer Seele, ob sie gut oder böse sind, werden während des Schlafes gefördert. Es ist nicht nur ein physisches Faktum, dass du ratlos zu Bett gehst und dir beim Erwachen klar vor Augen steht, wie du dich zu verhalten hast. Gott hat dir während des Schlafes zurechtgeholfen. Manchmal kommt Gott nicht an uns heran, bis wir schlafen. In der Bibel werden uns Beispiele dafür berichtet, wie Gott die Seelen Seiner Diener im tiefen Schlummer in tiefere Gemeinschaft mit Ihm brachte (vgl. 1. Mose 2,21; 15,12).

 

Wenn ein Problem oder eine ausweglose Situation dich bedrängen und keine Lösung sich abzeichnet, erscheint sie dir nach der Ruhe der Nacht oft leicht zu finden. Das Problem hat nichts Verwirrendes mehr an sich. Du weißt, dass der Glaubende im Schlaf und im wachen Zustand in Sicherheit ist. Du wirst nicht erschrecken "vor dem Grauen der Nacht" noch "vor den Pfeilen, die des Tages fliegen".

 

Der Schlaf ist Gottes Himmelsgabe. Er schaltet sanft unser Bewusstsein ab. Unterdessen wendet sich Gott dem unbewussten Seelenleben zu an den Orten, wo nur Er und Seine Engel Zutritt haben. Wenn du dich zur Ruhe legst, lass deine Seele zuvor mit Gott zusammen sein! Befiehl Ihm dein Leben an mit der Bitte um Seinen Frieden in den Stunden des Schlafes! Dann wird die freundliche Schöpferhand unseres Gottes eine tiefe und weitreichende Aufbauarbeit an Geist, Seele und Leib tun.

 

Andacht zum 19. September