Viele gute Gedanken in diesem Kalender sind einfach so wertvoll, dass wir diese zum Segen unserer Leser hier abdrucken 


(mit freundlicher Genehmigung CSV.Verlag.de).

 

 

2021

Gute Saat Kalender Gedanken - 2021

 

 

Preise den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht alle seine Wohltaten!  Psalm 103,2

 

Das Lied der Barmherzigkeit

( Neujahrsgedanken )

 

Der Teil unseres Gedächtnisses, in dem wir Fakten und Ereignisse abspeichern, wird episodisches Gedächtnis genannt. Von diesem Bereich unserer Erinnerung ist auch in Psalm 103 die Rede. Dort fordert König David sich selbst auf, Gott zu preisen und seine Wohltaten nicht zu vergessen.  ‘‘Was für eine nachahmenswerte Haltung zu Beginn des Jahres!‘‘

 

Wenn wir den ganzen Psalm lesen, spüren wir, wie er von Dankbarkeit bestimmt ist - und von Bewunderung über Gottes Güte. Luther nannte diesen Psalm das „Lied der Barmherzigkeit“, weil dieser in beeindruckenden Worten schildert, wie gnädig und barmherzig Gott ist.

Der Psalmdichter erinnert sich dankbar daran, dass Gott jedem gerne vergibt: „Der da vergibt alle deine Ungerechtigkeit“ (V. 3) Und im weiteren Verlauf des Psalms hält David fest, wie vollständig Gott vergibt, wenn wir unsere Schuld vor Ihm zugeben: „So weit der Osten ist vom Westen, hat er von uns entfernt unsere Übertretungen“ (V. 12)

 

Außerdem betont David, dass es möglich ist, auch im Alter, wenn das Leben mühsam wird, Gottes Güte zu erleben (V. 5)

 

Weiter illustriert David die Barmherzigkeit Got­tes mit den Worten: „Wie ein Vater sich über die Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, die ihn fürchten“ (V. 13) Dieses Bild aus dem Fa­milien­­­leben verstehen wir sehr gut. Es stellt sich nur die Frage, ob wir zu denen gehören, die vor Gott größte Hochachtung haben.

 

Wir müs­sen uns bewusst machen, dass unser Leben auf der Erde vergebens ist, wenn wir uns nicht ganz Gott anvertrauen. Er ist ein barmherziger Gott, der den Glaubenden nicht nach seinen Sünden behandelt. (V. 10)

 

Es ist daher verständlich, dass der Psalmdichter am Ende des Psalms ausruft: „Preise den HERRN, meine Seele!“

 

 

 

Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in dem Reich ihres Vaters.   Matthäus 13,43

 

Das Nordlicht

 

Im Anschluss an ein gemeinsames Mittagessen nach dem Gottesdienst zeigt M. beeindruckende Filmaufnahmen eines Norwegenurlaubs. Mit einer Drohne hat er die wunderbare Landschaft, die Fjorde, die malerischen Fischerdörfer und die unberührte Natur auf den Lofoten gefilmt. Und auch das Nordlicht hat er mit bewegten Bildern eingefangen.

 

Beim Nordlicht handelt es sich um elektrisch geladene Teilchen des Sonnenwinds, die von den Polen der Erde angezogen werden. Sie treffen dabei auf Sauerstoff- und Stickstoffatome in den oberen Schichten der Erdatmosphäre und verwandeln diese in geladene Ionen. Aber schon nach kurzer Zeit kehren die Teilchen durch Rekombination wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurück. So wird elektromagnetische Strahlung frei und es wird Licht ausgesandt.

 

Als ich diese faszinierenden Farbenspiele auf der Leinwand sah, kam mir der Tagesvers in den Sinn. Die „Gerechten“, von denen Jesus Christus an dieser Stelle spricht, sind nicht Menschen, die von Natur aus besser sind als andere.

Es handelt sich auch nicht um Menschen, die von religiösen Amts­trägern heiliggesprochen wurden. Und schon gar nicht sind solche gemeint, die sich selbst für gerecht und besser halten als andere.

 

„Leuchten wie die Sonne“ werden vielmehr einmal jene Menschen, die verstanden haben, dass sie nicht vor Gott bestehen können und daher Vergebung ihrer Schuld nötig haben. Sie sind infolgedessen Jesus als Retter und Herrn begegnet und sind darüber froh geworden. Ihr Leben besitzt Strahlkraft, weil sie Ihn persönlich kennen und in seiner Nähe leben. Und das Schönste kommt für sie noch: das Reich ihres Vaters im Himmel.

 

Gott selbst erfreut sich dann an dem Glanz seiner Kinder, weil seine eigene Herrlichkeit reflektiert wird.

 

 

 

 

Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr nicht Anstoß nehmt. Sie werden euch aus der Synagoge ausschließen. Es kommt aber die Stunde, dass jeder, der euch tötet, meinen wird, Gott einen Dienst zu erweisen. Und dies werden sie tun, weil sie weder den Vater noch mich erkannt haben. Dies aber habe ich zu euch geredet, damit, wenn die Stunde gekommen ist, ihr euch daran erinnert, dass ich es euch gesagt habe. Dies aber habe ich euch von Anfang an nicht gesagt, weil ich bei euch war.  Johannes 16,1–4

 

Jesus Christus ist der ewige Sohn Gottes

 

Jesus Christus ist der ewige Sohn Gottes. Er ist vom Himmel auf die Erde gekommen, um den Menschen Erlösung zu bringen. Schon die alten Propheten hatten sein Kommen angekündigt - das Kommen des Messias, der sein Volk befreien und sein Friedensreich aufrichten würde. Die Jünger Jesu haben Ihn lange begleitet. Sie sind überzeugt: Jesus von Nazareth ist der Messias, der Sohn Gottes.

 

Doch jetzt macht Jesus seinen Jüngern eine erschütternde Mitteilung: Er würde sterben und auferstehen und zu Gott, dem Vater, in den Himmel zurückkehren. Sie hingegen würden auf der Erde zurückbleiben und sogar um ihres Glaubens willen verfolgt werden. Sehr behutsam bereitet Jesus seine Jünger darauf vor, damit sie nicht Anstoß daran nehmen und in ihrem Glauben schwach werden. (Kapitel 13-17) Er würde weiterhin wunderbar für sie sorgen.

 

Die religiösen Führer der Juden würden die Jünger „aus der Synagoge ausschließen“. Sie glaubten zwar äußerlich an den einen wahren Gott, aber sie lehnten den Sohn Gottes ab und verfolgten seine Jünger. Damit bewiesen sie, dass sie den wahren Gott, der Licht und Liebe ist, nicht wirklich kannten. Religiöse Verfolgung und der Glaube an den wahren Gott schließen einander aus.

 

Denn in Jesus „ist die Gnade Gottes erschienen, Heil bringend für alle Menschen“ (Titus 2,11)

 

 

 Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres geben; und ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben. Hesekiel 36,26

 

Der Maulwurf

 

Ein farbenfrohes Kinderbilderbuch erzählt von einem Maulwurf, der sich bemüht, ein eigenes Mini-Auto zu bauen. Beim ersten Versuch holt der Maulwurf allerlei Autoteile wie Schrauben, Muttern, Zündkerzen und Lenkrad herbei. Er setzt sie zusammen und wundert sich, dass sein Auto nicht fährt, obwohl er doch nur Originalteile verwendet hat.

 

Beim zweiten Versuch hat er mehr Erfolg. Er findet ein zertrümmertes Spielzeugauto und schleppt es auf den Rat eines Mäusleins in eine Auto­werkstatt. Was dort mit dem Spielzeugschrott passiert, grenzt an ein Wunder: Ein Kran hebt die Trümmer auf. Herunter kommt ein funkelnagelneues Aufziehauto. Der überglückliche Maulwurf fährt mit seinem fahrbaren Untersatz zurück zu seinem Hügel, stellt die Mini-Karosse ab und verschwindet mit dem Aufziehschlüssel über Nacht in seinem Bau.

 

Eine bemerkenswerte Geschichte! Strampeln wir uns nicht allzu oft damit ab, unser Lebensglück allein zu schmieden, statt mit den Trümmern unseres Lebens - mit all dem, was die Sünde in unserem Leben angerichtet hat - zu Dem zu gehen, der uns zu einem neuen Leben voller Sinn und Hoffnung verhelfen will?

 

Christus hat mit seinem Tod am Kreuz für unsere Schuld bezahlt. Wenn wir Gott die Trümmer unseres Lebens bringen, macht Er etwas ganz Neues daraus: Wir werden von neuem geboren und empfangen ewiges Leben. - Diese Verän­derung wird gleich sichtbar werden: Wir haben das Verlangen, Gott zu gefallen und Ihm zu dienen.

 

Außerdem erfahren wir inneren Frieden und Freude, wie wir sie bis dahin nicht gekannt haben.

 

Probieren Sie es aus!

 

 

Das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, Torheit; uns aber, die wir errettet werden, ist es Gottes Kraft.  1. Korinther 1,18

 

Das Wort vom Kreuz

 

„Gott gibt es wirklich und Jesus Christus lebt“ - mit diesen Worten sprach mich einmal ein Kollege an, der an der gleichen Universität wie ich lehrte. Ich war so perplex, dass ich nichts erwiderte. Aber ich dachte mir, dieser Kollege müsse es ja wissen, denn ich kannte ihn als einen ernsthaften Christen.

 

Ich selbst war innerlich eher zwiegespalten, weil ich zwar an die Existenz Gottes glaubte, mir aber die wirkliche Überzeugung fehlte, dass Jesus Christus lebt. Dennoch beschäftigte mich dieser schlichte Satz meines Kollegen immer wieder. Dann wurde ich zu einer Evangelisation eingeladen und hörte dort, dass Jesus für mich ganz persönlich gestorben ist. Es war die Botschaft vom Kreuz, die man das Evangelium von Jesus Christus nennt. Nie zuvor hatte mir jemand so klar anhand der Bibel verdeutlicht, dass ich wie alle Menschen ein Sünder bin und daher unter dem gerechten Gerichtsurteil Gottes stehe, wenn ich Christus nicht als Retter annehme.

 

Am Ende seines Vortrags bat der Redner, dass sich die Zuhörer zu erkennen geben sollten, die von der Botschaft vom Kreuz berührt worden seien. Das traf haargenau auf mich zu. Ich saß unter den vielen anderen Zuhörern und wusste, dass Gott zu mir sprach. Aber in diesem Moment wagte ich es nicht, mich zu melden. Dennoch nahm ich im Stillen Jesus als meinen persönlichen Retter an, und in diesem Moment wurde ich „von neuem geboren“ (Johannes 3,3.5).

 

Heute weiß ich, dass Jesus lebt. Mit Überzeugung kann ich sagen, dass er nicht im Grab geblieben ist, sondern dem Tod die Macht genommen hat. Ich vertraue voll und ganz dem bib­lischen Bericht, dass Jesus Christus am dritten Tag von den Toten auferstanden ist und jetzt den höchsten Ehrenplatz bei Gott im Himmel hat.

 

 

Der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu erretten, was verloren ist.

Das Verlorene will ich suchen und das Versprengte zurückführen.

Lukas 19,10; Hesekiel 34,16

 

Jesus Christus nahm für uns alles in Kauf

 

Der junge Forscher Raymond Maufrais versuchte, alleine von Guayana nach Brasilien zu gelangen, indem er eines der am wenigsten bekannten Gebiete durchzog. Eine Zeit lang erhielt man regelmäßig Nachricht von ihm, bis er spurlos verschwand. Ein Eingeborener fand sechs Wochen später Raymonds Tagebuch, das er in einer menschenleeren Siedlung zurück­gelassen hatte.

 

Fest davon überzeugt, dass sein Sohn nicht tot war, beschloss sein Vater, ihn zu suchen. Zwölf Jahre lang legte er auf 22 Suchexpeditionen insgesamt 12.000 Kilometer zurück - ohne Rücksicht auf Mühen und Gefahren. Er suchte seinen Sohn mit unerschütterlicher Aus­dauer: in den Tiefen der Urwälder und auf den Höhen der Berge. Er ritzte seinen Namen in Baumstämme und hinterließ Botschaften in Flaschen. Von dem Wunsch beseelt, seinen Sohn zu finden, ignorierte er Hunger und Durst und die ständige Bedrohung seines Lebens durch Eingeborenenstämme, Raubtiere und Schlangen.

 

Schließlich gab er die Nachforschungen auf. Völlig gebrochen und um Jahre gealtert, kam er zurück. „Man lasse mich in Ruhe“, sagte er denen, die seinen Mut lobten, „ich bin nur ein armer Mann, der seinen Sohn verloren hat.“

 

Eine beeindruckende Begebenheit! Erinnert uns das nicht an den, der kam, um die verlorenen Menschen zu suchen und zu retten? Jesus Christus, der Sohn Gottes, verließ einst die Herrlich­keit des Himmels und kam auf diese Erde. Er nahm alles in Kauf, um eine ewige Erlösung zustande zu bringen. Von denen, die Er retten wollte, erfuhr Er bittersten Widerstand und alle Verachtung. Am Ende starb er am Kreuz - aus Liebe zu dir und zu mir! Wie dieser liebende Vater sucht Jesus Christus dich bis heute.

 

Wirst du dich finden lassen? Seine Freude wäre unvorstellbar groß.

 

 

 

Einen anderen Grund kann niemand legen, außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.   Korinther 3,11

 

Der schiefste Turm der Welt

 

Lange dachte man, dass dieser Titel dem Turm von Pisa zukomme. Doch die Ostfriesen wussten es besser. Der Kirchturm im ostfriesischen Ort Suurhusen, in der Gemeinde Hinte, gilt als der schiefste Turm der Welt. Bei einer Höhe von 27,37 Metern weist der Turm am Dachfirst einen Überhang von 2,47 Metern auf, was einer Neigung von 5,19 Grad entspricht. Zum Vergleich: Der Turm von Pisa bringt es gerade mal auf eine Neigung von 3,97 Grad.

 

Die Kirche von Suurhusen bei Emden stammt aus dem 13. Jahrhundert. Im Jahr 1450 wurde der Turm angebaut. Er ruht auf einem Fundament aus Eichenstämmen, die jahrhunderte­lang im Wasser konserviert waren. Als im 19. Jahrhundert das Umland trockengelegt wurde, sank der Grundwasserspiegel ab, und die Eichenstämme fingen an zu modern. Das Fundament gab nach, und der Turm neigte sich.

 

Auf das Fundament kommt es also an! - Davon spricht auch der Apostel Paulus in unserem Bibelvers. Auch dort ist „Kirchenbau“ das Thema. Zwar nicht der Bau von Kirchengebäuden, sondern in übertragenem Sinn der Bau der Gemeinde Jesu. Und wie für das Leben des Einzelnen, so gibt es auch für die Gemeinde nur ein einziges geeignetes und tragfähiges Fundament: Jesus Christus selbst!

 

Deshalb ist es so wichtig, dass Jesus Christus im persönlichen Leben, aber auch im Gemeindeleben nicht in den Hintergrund gedrängt wird.

 

Es kommt darauf an, dass Christus gepredigt wird und dass wir an allem festhalten, was das Neue Testament von dem Sohn Gottes bezeugt. Sonst geht es schief!

 

Deshalb: „Halte im Gedächtnis Jesus Christus, auferweckt aus den Toten, aus dem Geschlecht Davids, nach meinem Evangelium“ (2. Timotheus 2,8).

 

 

Pilatus sprach zu ihnen: ... Ich habe an diesem Menschen keine Schuld gefunden in den Dingen, derer ihr ihn anklagt; aber auch Herodes nicht, ... nichts Todeswürdiges ist von ihm getan wordenLukas 23,14.15

 

Freispruch nach 35 Jahren

 

Vor einigen Jahren erschien ein großes Bild in vielen Tageszeitungen. Es zeigte den unschuldig verurteilten Straf­täter James Bain, der einen vornehmen grauhaarigen Herrn, seinen Rechtsanwalt, umarmte. 35 Jahre hatte James Bain unschuldig im Gefängnis gesessen. Ein Gentest brachte es schließlich ans Licht: Er konnte nicht der Täter sein, der vor so vielen Jahren einen neunjährigen Jungen überfallen und vergewaltigt hatte.

 

Ähnlich wie dieser Mann wurden bereits mehrere hundert verurteilte Strafgefangene aufgrund von DNA-Tests wieder freigesprochen. Viele verbüßten langjährige Freiheitsstrafen, einige von ihnen sahen sogar dem Vollzug der Todesstrafe entgegen. Doch keiner erreichte die Zeit von 35 Jahren, die James Bain unschuldig hinter Gittern saß. Umso erstaun­licher war, dass der so lange Zeit unschuldig Inhaftierte weder Bitterkeit noch Groll empfand. Er sagte bei seiner Freilassung: „Ich habe alles in Gottes Hand gelegt.“

 

In der Bibel lesen wir, dass auch Jesus Christus unschuldig verurteilt wurde. Er wurde sogar ans Kreuz geschlagen, obwohl der römische Statthalter Pilatus und Herodes, der Fürst von Galiläa, keine Schuld an ihm fanden.

 

Im Gegensatz zu James Bain hätte sich Jesus aber im Handumdrehen aus dieser schlimmen Lage befreien können. Tat er aber nicht. Vielmehr starb er aus Liebe zu uns, weil Er uns retten wollte. Deshalb können wir jetzt durch den Glauben an Ihn Vergebung der Schuld und ewiges Leben bekommen. Er ist es wert, dass wir uns Ihm ganz anvertrauen - auch, wenn wir zu Unrecht leiden.

 

 

Du, o König, sahst: Und siehe, ein großes Bild; dieses Bild war gewaltig, und sein Glanz außergewöhnlich; es stand vor dir, und sein Aussehen war schrecklich. Dieses Bild, sein Haupt war aus feinem Gold; seine Brust und seine Arme aus Silber; sein Bauch und seine Lenden aus Kupfer; seine Schenkel aus Eisen; seine Füße teils aus Eisen und teils aus Ton.

Daniel 2,31–33

 

Wer „auf großem Fuß lebt“

 

Wer „auf großem Fuß lebt“, führt einen kostspie­ligen Lebensstil; wenn jemand „auf falschem Fuß erwischt wird“, trifft ihn irgendetwas unvorbereitet - wenn eine Sache auf tönernen Füßen steht, ist sie unsicher und hat keine feste Grundlage.

 

Die Redewendung „auf tönernen Füßen stehen“ hat ihren Ursprung in der Bibel: Im Jahr 605 v. Chr. deportiert der baby­lonische König Nebukadnezar Juden nach Babylon, darunter auch einen jungen Mann namens Daniel. Kurze Zeit später hat der König einen Traum, den nur Daniel erklären kann. Ne­bu­kadnezar sieht ein gewaltiges, außergewöhnliches Stand­bild: Der Kopf besteht aus Gold, der Oberkörper aus Silber, der Bauch aus Kupfer und die Beine aus Eisen. Die Füße aber sind „teils aus Eisen und teils aus Ton“. Im Traum sieht der König einen Stein, der sich losreißt und das Standbild an seinen Füßen trifft. „Da wurde zugleich das Eisen, der Ton, das Kupfer, das Silber und das Gold zermalmt“. (Vers 35)

 

Heute sind viele Menschen finanziell abgesichert, leben gesund und umweltbewusst, verwirklichen sich im Beruf, genießen das Leben. Offensichtlich ist alles perfekt. Doch dann kommt etwas Unvorhergesehenes in ihr Leben. Der Arbeitsplatz fällt weg, die Ehe zerbricht, eine Krankheit macht sich breit. Plötzlich bröckelt das Lebensfundament, weil es instabil ist.

 

 

Mein Leben soll nicht auf tönernen Füßen stehen - ich möch­te ein Fundament haben, auf das ich mich verlassen kann! Deshalb habe ich mein Leben auf Jesus Christus gegründet. Und dieses Lebensfundament wünsche ich Ihnen auch!

 

 Jetzt aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat, und niemand von euch fragt mich: Wohin gehst du? Doch weil ich dies zu euch geredet habe, hat Traurigkeit euer Herz erfüllt. Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist euch nützlich, dass ich weggehe, denn wenn ich nicht weggehe, wird der Sachwalter nicht zu euch kommen; wenn ich aber hingehe, werde ich ihn zu euch senden. Johannes 16,5–7

 

Sie sahen SEINE Macht und Herrlichkeit

 

Jesus, der Sohn Gottes, stand im Begriff, zu seinem himmlischen Vater zurückzukehren. Auf der Erde hatte Er gezeigt, wer und wie Gott ist in seiner Heiligkeit und in seiner Liebe. Und nun stand der Höhepunkt bevor: sein Sühnetod am Kreuz. Er, der Heilige und Gerechte, musste für uns, die Ungerechten, leiden und sterben, damit wir zu Gott kommen können. (1. Petrus 3,18)

 

In der zurückliegenden Zeit war es für die Jünger wirklich ein großer Segen gewesen, dass sie ihren Herrn auf Schritt und Tritt begleiten konnten: Sie sahen seine Werke der Macht, hörten seine Worte der Liebe, betrachteten seine Erhabenheit und erfuhren seine Fürsorge. Wäre es nicht ein unersetzlicher Verlust für sie, wenn das alles aufhören würde?

 

Aber der Gewinn würde den Verlust überwiegen. Jesus würde sie verlassen, aber er würde sie nicht allein zurücklassen. Gott, der Heilige Geist, würde als Person auf die Erde kommen, um in den Gläubigen zu wohnen. Er würde sich als Sachwalter auf der Erde ihrer Sache annehmen. Und Er würde sie mit dem auferstandenen Christus, ihrem Sach­walter bei Gott im Himmel, unauflöslich verbinden. Und das ist ein überaus großer Segen.

 

Ergeht es uns nicht manchmal ähnlich wie den Jüngern: Unsere Gedanken sind ganz von einem Verlust in Beschlag genommen, und wir übersehen dabei, wie Gott uns durch dieses Ereignis dennoch am Ende segnen will.

 

 

 

So spricht der HERR zum Haus Israel: Sucht mich und lebt!  Amos 5,4

 

Gibt es ein Leben vor dem Tod?

 

Viele treibt die Frage um: Gibt es ein Leben nach dem Tod? Andere suchen verzweifelt nach dem Sinn ihres Lebens, bevor es zu Ende ist.

 

Der Liedermacher und Lyriker Wolf Biermann wurde 1936 in Hamburg geboren und zog 1953 in die DDR. Dort wurden seine Auftritte 1965 verboten. Biermann drückte seine Ge­dan­ken zu unserer Frage einmal so aus: „Das kann doch nicht alles gewesen sein. Da muss doch noch irgendwas kommen! Nein, da muss doch noch Leben ins Leben.“

 

Die Bibel berichtet von einem König, der sich genauso mit dem Sinn des Lebens beschäftigt hat. Es war Salomo, der im fortgeschrittenen Alter das Buch „Prediger“ schrieb. Als weiser, erfolgreicher und reicher Herrscher hatte er alle Register gezogen, um glücklich zu werden. Er investierte in beeindruckende Immobilien, legte malerische Parkanlagen mit innovativer Bewässerung an, vermehrte Dienerschaft und Besitz, profitierte von den Tributzahlungen anderer Länder, förderte die Musik und heiratete zahlreiche Frauen. (vgl. Prediger 2,1–12)

 

Doch am Ende musste Salomo ernüchtert und enttäuscht feststellen, dass nichts von alledem sein Leben lebenswert gemacht hatte. Zuletzt gelangte er zu der erstaunlichen Einsicht: „Das Endergebnis des Ganzen lasst uns hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das ist der ganze Mensch.“ (Kap. 12,13)

 

Welche Lebensziele verfolgen Sie?

Worin suchen Sie Erfüllung und Glück?

 

Der Gott der Bibel lädt Sie ein, den Sinn Ihres Lebens bei Ihm zu suchen und zu finden. Er sagt: „Neigt euer Ohr und kommt zu mir; hört, und eure Seele wird leben.“ (Jesaja 55,3) Darauf kommt es an und dafür lohnt es sich zu leben: Wir dürfen mit Gott leben!

 

Dann leben wir wirklich vor dem Tod. Und dann leben wir auch nach dem Tod - in alle Ewigkeit.

 

 

Jesus antwortete und sprach zu Nikodemus: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.

Johannes 3,3

 

Die Wiedergeburt des Nikodemus

 

Man könnte diesen „Lehrer Israels“ mit Namen Nikodemus auf unsere Zeit übertragen und ihn vielleicht einen hervorragenden Theologen nennen. Er hatte viel von Jesus gehört und war beeindruckt von den Wunderzeichen, die Er tat.

 

„Dieser Mann muss doch von Gott gekommen sein, denn niemand sonst kann solche Zeichen tun“, so urteilte er nach dem, was er gesehen und gehört hatte. Und damit hatte er recht.

 

Die Wundertaten, die Jesus tat, waren „Zeichen“, mit denen Er sich als der von Gott Gesandte auswies. Die Anwesenheit des Messias wollte Nikodemus sich zunutze machen; von Ihm konnte er noch dazulernen. Aber was jeder Mensch braucht und was selbst Nikodemus nötig hatte, ist nicht, die eigene Religiosität zu verbessern. Wir brauchen eine grundlegende Verän­derung. Diesen Punkt sprach der Herr Jesus ohne Um­schweife an, als Nikodemus bei Nacht das Gespräch mit Ihm suchte.

 

Du musst von neuem geboren werden, wenn du Anteil am Reich Gottes haben willst.“ Das konnte Nikodemus nicht verstehen. Deshalb ergänzte der Herr: „Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, ist Geist“. (V. 6)

 

Die Neugeburt ist ein geistlicher Vorgang mit dem Ergebnis, dass neues, geistliches Leben entsteht.

 

Sie bewirkt ein neues Denken und Handeln, ein Leben in Übereinstimmung mit Gott - also eine Veränderung, die durch Gottes Kraft von innen heraus kommt.

 

Drei Jahre vergingen, da zeigte sich die Neugeburt im Leben von Nikodemus. Zusammen mit Joseph von Arimathia begrub er den Leib Jesu. Er hatte die Worte Jesu verstanden und war sein Jünger geworden.

 

 

 

Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt; fortan liegt mir bereit die Krone der Gerechtigkeit, die der Herr, der gerechte Richter, mir zur Vergeltung geben wird.   2. Timotheus 4,7.8

 

Wenn wir uns Jesus anvertrauen

 

Der Däne Tycho Brahe (1546-1601) war Astronom und der damals größte Sterndeuter seiner Zeit. Als er starb, wurde nicht nur der berühmteste Wissenschaftler Europas zu Grabe getragen, sondern auch die Ordnung von Erde und Himmel, wie sie seit der Antike galt. Vierzig Jahre lang hatte Brahe geforscht, hatte Sterne beobachtet, entdeckt, kartiert, gemessen, bestimmt und beschrieben. Bei ihm drehten sich, im Gegensatz zur Antike, bereits alle Planeten um die Sonne, allerdings kreiste diese weiterhin um die Erde.

 

Johannes Kepler (1571-1630), mit dem Brahe die letzten zwei Jahre seines Lebens zusammenarbeitete, sollte seinem Weltbild zum Durchbruch verhelfen. Brahe starb mit den Worten: „Möge ich nicht umsonst gelebt haben!“

 

Wünscht sich das nicht jeder von uns? Nicht umsonst zu leben … irgendetwas zu hinterlassen … nicht vergessen zu werden? In der Bibel heißt es von einem König: „Er ging hin, ohne vermisst zu werden“. (2. Chronika 21,20) Ein trauriges Ende!

 

Ganz anders sieht es aus, wenn jemand gegen Ende seines Lebens die Worte unseres Tagesverses schreiben kann.

 

Der Apostel Paulus, von dem dieser Vers stammt, war als fanatischer Christenverfolger von Jesus Christus selbst gestoppt worden, als er sich auf dem Weg nach Damaskus befand. Dann kam es zu einer Kehrtwende von 180 Grad: Er kämpfte nicht mehr gegen Christus, sondern für Ihn. Dabei hatte er ein Ziel vor Augen: bald bei Ihm in der Herrlichkeit des Himmels zu sein.

 

Diese Erfahrung steht jedem offen. Wenn wir uns Jesus anvertrauen, bekommt unser Leben eine klare Perspektive und wir brauchen uns nicht vor dem Sterben zu fürchten.

 

 

Wendet euch zu mir und werdet gerettet, alle ihr Enden der Erde! Denn ich bin Gott und keiner sonst. Jesaja 45,22

 

Die Kraft des Wortes Gottes, verändert Menschenleben

 

Zu Beginn des Viktorianischen Zeitalters lebt in Irland der Landarbeiter Andrew Dunn, der aufrichtig nach Frieden mit Gott sucht. Ein für ihn zuständiger Priester kann ihm keine zufriedenstellenden Antworten auf seine Fragen geben.

 

Dann bekommt Andrew ein Neues Testament geschenkt. Wissbegierig beginnt er, darin zu lesen. Als er zu der Stelle in Lukas 15 kommt, wo der verlorene Sohn sagt: „Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und will ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen“, fällt er auf seine Knie, wendet diese Bibelstelle auf sich selbst an und ruft ernstlich zu Gott um Vergebung.

 

Als er sein Gebet beendet hat, fällt sein erster Blick auf die Worte: „Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und wurde innerlich bewegt und lief hin und fiel ihm um den Hals und küsste ihn sehr“. (Lukas 15,20) Und auch ein anderes Bibelwort lässt ihn nicht mehr los: „Das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde“. (1. Johannes 1,7)

 

Dass Gott, der Vater, auf Menschen wartet, die in sich gehen und umkehren, und ihnen sogar entgegeneilt, berührt Andrew tief. Er vertraut sich der Barmherzigkeit Gottes an und erfährt im selben Moment den Frieden, nach dem er so lange gesucht hat.

 

Von nun an verbreitet sich das Evangelium rasch in Andrews Umgebung, zunächst in seiner eigenen Familie. Dann wird ein Nachbar, der als Schläger bekannt ist und Andrew attackieren will, sein bester Freund und Bruder im Glauben. In der Folgezeit finden weitere zwölf Familien zum Glauben an den Herrn Jesus und verbreiten wiederum viel Segen in ihrem Umfeld.

 

Diese wahre Geschichte zeigt, welche Kraft Gottes Wort hat, um das Leben von Menschen zu verändern.

 

Und die gleiche Kraft besitzt es unveränderlich bis heute.

 

Seht, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heißen sollen! 1.Johannes 3,1

 

Die Wiedergeburt

 

Wenn wir eigene Kinder haben, lieben wir sie. Die Liebe von Eltern zu ihren Kindern hat der Schöpfer in uns hineingelegt. Neben der Liebe zwischen Mann und Frau gibt es keine engere Beziehung als die zwischen Eltern und ihren Kindern. Und nun erfahren wir aus der Bibel, dass Gott Menschen zu seinen Kindern macht. Wie kann das geschehen?

 

Ein Kind entsteht durch Zeugung und Geburt. Ebenso ver­hält es sich im übertragenen Sinn mit der Gotteskindschaft. Der Jakobusbrief erläutert, dass der Gläubige nach Gottes Willen durch das Wort der Wahrheit gezeugt worden ist. (vgl. Jakobus 1,18) Und der Apostel Petrus schreibt in seinem ersten Brief: „Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der nach seiner großen Barmherzigkeit uns wiedergezeugt hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten“. (1. Petrus 1,3)

 

Die neue Geburt, die einen Menschen zu einem Kind Gottes macht, ist ein Werk Gottes. Sie geschieht losgelöst von unserer Herkunft oder Abstammung - sonst wären viele Menschen benachteiligt. Selbst soziale oder religiöse Helden­taten machen uns nicht zu Kindern Gottes - und erst recht nicht der Einfluss, den andere auf uns ausüben und sei er noch so gut. (vgl. Johannes 1,13)

 

Was geschehen muss, steht deutlich geschrieben: „So viele ihn [Jesus] aber aufnahmen, denen gab er (Gott) das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben“. (Johannes 1,12)

 

Nichts kann unser Leben reicher, glücklicher und sinnvoller machen als das Bewusstsein, ein Kind Gottes zu sein, den allmächtigen Gott als Vater zu kennen und seinem guten Willen zu folgen.

 

 

Jetzt aber, in Christus Jesus, seid ihr, die ihr einst fern wart, durch das Blut des Christus nahe geworden. Epheser 2,13

 

Aus der Ferne in die Nähe

 

Wie können wir glücklich in Gottes Nähe leben? Fangen wir vorne an: Gott hatte Adam und Eva geschaffen und sie in einen schönen Garten gesetzt. Dort hatten die ersten Menschen vertrauten Umgang mit Gott. Doch dann änderte sich plötzlich alles: Adam und Eva waren Gott ungehorsam - sie sündigten. Das hatte ungeheure Folgen für die ganze Menschheit, die der Prophet Jesaja wie folgt formuliert hat: „Eure Ungerechtigkeiten haben eine Scheidung gemacht zwischen euch und eurem Gott, und eure Sünden haben sein Angesicht vor euch verhüllt“. (Kap. 59,2)

 

Die Entfernung zwischen uns und Gott ist keine räumliche Distanz, sondern ein Beziehungskonflikt. Dieser Konflikt kann nicht einfach überspielt werden. Da wir es mit Gott zu tun haben, können wir Ihm nicht nach eigener Vorstellung gut Freund sein. Dadurch würde die Kluft zwischen uns und Gott nicht überbrückt.

 

Doch unser Tagesvers zeigt eine Möglichkeit auf, mit Gott wieder in Gemeinschaft zu kommen. Er redet vom „Blut des Christus“. Gemeint ist der Sühnetod Jesu. Der Sohn Gottes ist nämlich Mensch geworden, um für fremde Schuld sein sündloses Leben zu opfern. Wer an dieses stellvertretende Opfer Christi glaubt und seine Schuld vor Gott bekennt, erhält Zugang zu Gott. Er erfährt Vergebung seiner Schuld und wird ein Kind Gottes. Denn alles, was ihn von Gott trennte, hat Jesus beseitigt.

 

Es ist wunderbar, wenn man wissen darf: Nichts und niemand kann mich von seiner Liebe trennen.

 

Jeden Tag darf ich die Nähe Gottes erfahren.

 

Auch Menschen, die bis dahin nichts mit Ihm zu tun haben wollten, lädt Gott herzlich ein, zu Ihm zu kommen.

 

 Sie heilen die Wunde der Tochter meines Volkes leichthin und sprechen: „Frieden, Frieden!“, und da ist doch kein Frieden. Jeremia 8,11

 

Wie gehen wir damit um?

 

Manchmal traut man seinen Augen nicht. So wurden einem Orang-Utan die Handnägel lila-farben lackiert. Verrückt, nicht wahr?

 

Das Tier ist in einer Tierauffangstation operiert worden. Und gerade, als es aus der Narkose aufwacht, fängt ein Tierpfleger an, sich als Kosmetiker zu betätigen und ihm lila-farbenen Nagellack aufzutragen. Was für einen Sinn hat das? Nun, die ungewohnte Prozedur auf den Nägeln soll den Orang-Utan ablenken, damit er nicht auf die Idee kommt, an dem Verband zu spielen oder in den frischen Wunden zu kratzen. Man will, dass er sich, fasziniert vom Nagellack, erst einmal eine Weile damit beschäftigt, ihn abzukratzen. Eine solche Ablenkung ist nämlich eine Hilfe gegen die Schmerzen.

 

Auch wir Menschen werden verletzt: durch UnfallKrankheitTrennungKündigungArbeitslosigkeit. Wie gehen wir damit um? Denken wir über unser Leben und unsere Prio­ritäten nach, reflektieren und fragen wir uns, ob Gott uns etwas mitteilen möchte? Oder tragen wir einfach nur „Nagellack“ auf, lenken uns ab und fliehen aus der Situation?

 

Was bei dem Orang-Utan sinnvoll sein kann, und was wir bei den kleinen Blessuren unserer Kinder auch schon ausprobiert haben - das verfehlt sein Ziel, wenn Unterhaltung und Abwechslung der Mittelpunkt unseres Lebens werden. Es hilft nicht weiter, wenn wir nur mit dem „Nagellack“ der Ablenkung beschäftigt sind und das Reden Gottes in unserem Leben nicht hören. Gott will, dass wir heil werden.

 

Aber dazu braucht Er unsere Bereitschaft.

 

Ich will hören, was Gott mir zu sagen hat. Ich will mich nicht mit „Frieden, Frieden“ vertrösten - wenn alles in meinem Leben in Aufruhr ist. Ich möchte, dass der große Arzt mir sein Heil schenkt.

 

 

 

Da schrien sie zu dem HERRN in ihrer Bedrängnis, und aus ihren Drangsalen rettete er sie. Er führte sie heraus aus der Finsternis und dem Todesschatten und zerriss ihre Fesseln. Mögen sie den HERRN preisen wegen seiner Güte und wegen seiner Wundertaten an den Menschenkindern!  Psalm 107,13–15

 

Tiefer Friede in meinem Leben

 

Sylvain, ein Strafgefangener in einem anderen Land, der zu lebenslänglicher Haft verurteilt ist, erzählt:

Zehn Jahre lang schmiedete ich Pläne, wie ich von diesem düsteren Ort fliehen könnte. Zehn Jahre voller Rachepläne und voller Hass auf die Gesellschaft und auf die Menschen! Zehn Jahre träumte ich Tag für Tag von einem Leben außerhalb der grauen Mauern.

 

Doch dann, als ich eines Tages das Radio einschaltete, wurde gerade eine christliche Sendung ausgestrahlt. Ein Wort der Bibel berührte mich im Innersten: „Jeder, der die Sünde tut, ist der Sünde Knecht … Wenn nun der Sohn euch frei macht, werdet ihr wirklich frei sein“ (Johannes 8,34.36) Und in diesem Augenblick musste ich auch wieder an das denken, was meine Mutter mich früher gelehrt hatte. Es war, als ob Gott zu mir sagte: „Du bist zwar ein Gefangener, aber dein wirkliches Gefängnis sind gar nicht diese Mauern. In Wirklichkeit ist deine Seele gefangen und du bist ein Sklave des Bösen.“

 

Ich kniete nieder, weinte und bat Gott: „Vergib mir! Befreie mich!“ Da habe ich zum ersten Mal in meinem Leben Gottes Nähe gespürt. Tiefer Frieden zog in mein Herz ein - ich war frei! Meine Fluchtpläne gab ich auf. Ich wollte nun Gott dienen, hier im Gefängnis.

 

Wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt,
ob Stürme auch drohen von fern,

mein Herze im Glauben doch allezeit singt:
„Mir ist wohl in dem Herrn.“

Horatio G. Spafford (1828-1888)

 

 

Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; und als wir ihn sahen, da hatte er kein Aussehen, dass wir ihn begehrt hätten. Jesaja 53,2

 

Jesus Christus und seine Rettungstat nicht zu verpassen

 

Interessanterweise finden berühmte Persönlichkeiten in ihren Heimatorten oft wenig Beachtung. So war es auch am 20. Juli 1969, als der Astronaut Neil Armstrong (1930-2012) als erster Mensch seinen Fuß auf den Mond setzte. Von ihm stammt der bekannte Ausdruck „Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit“. Armstrongs Urgroßvater stammte aus Ladbergen in Westfalen. Im Ort nahm man von der Mondlandung jedoch nur am Rande Kenntnis - denn damals zogen viele vor, das örtliche Schützenfest zu feiern.

 

Vor 2000 Jahren wurde einer geboren, den auch viele nicht beachteten, den sie verkannten. Für sie hatte er „keine Gestalt und keine Pracht“, und als sie Ihn sahen, da hatte er kein Ansehen, dass sie Ihn begehrt hätten. (vgl. Jesaja 53,2) Sie verwarfen Ihn, überlieferten Ihn, kreuzigten Ihn, weil sie Ihn nicht wollten!

 

Sie wissen, von wem die Rede ist: Von Jesus Christus, dem Sohn Gottes, der Mensch wurde, hier lebte und Gutes tat, und der verworfen und gekreuzigt wurde. Unbegreiflich! Da war Gott Mensch geworden - und die Menschen ignorierten und verwarfen Ihn. Dabei war Er doch gekommen, weil Er uns Menschen retten und mit Gott versöhnen wollte.

 

Auch heute gibt es Menschen, die Jesus Christus links lie­gen lassen, die Ihn gleichgültig behandeln. Die Ladberger damals haben nur ein einmaliges weltgeschichtliches Ereignis ver­passt - vielleicht ärgerlich, aber nicht tragisch.

 

Doch Jesus Christus und seine Rettungstat vom Kreuz von Golgatha zu „verpassen“ oder zu „verkennen“, wäre verhängnisvoll.

 

Es ist in keinem anderen das Heil, denn es ist auch kein anderer Name unter dem Himmel, der unter den Menschen gegeben ist, in dem wir errettet werden müssen.

 

 

Wer ist größer, der zu Tisch Liegende oder der Dienende? Nicht der zu Tisch Liegende? Ich aber bin in eurer Mitte wie der Dienende.

Lukas 22,27

 

Martha, Martha!

 

Jesus Christus kommt mit seinen zwölf Jüngern nach Bethanien - in ein Dorf rund drei Kilometer von Jerusalem entfernt. Eine Frau mit Namen Martha nimmt die Gruppe in ihr Haus auf. So viele Personen sind gleichzeitig zu bewirten. Was für eine großzügige Gastfreundschaft! Doch Maria, die Schwester der Gastgeberin, setzt sich „zu den Füßen Jesu“ nieder und hört seinen Worten zu, während Martha alle Hände voll zu tun hat, die Gäste zu versorgen.

 

Irgendwann reicht es der fleißigen Martha und sie beschwert sich bei Jesus mit den Worten: „Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester mich allein gelassen hat zu dienen? Sage ihr, dass sie mir helfen soll.“ (Lukas 10,40)

 

Die Antwort des Herrn Jesus überrascht: „Martha, Martha! Du bist besorgt und beunruhigt um viele Dinge; eins aber ist nötig. Denn Maria hat das gute Teil erwählt, das nicht von ihr genommen werden wird.“ (V. 41.42)

 

Fragen wir uns:

  • Sind wir mit dem zufrieden, was Gott uns aufgetragen hat? Sind es nicht gerade die täglichen Aufgaben, die wir für Ihn tun können?
  • Neigen wir vielleicht manchmal dazu, uns mit anderen zu vergleichen, von denen wir denken, dass sie weniger Mühe haben als wir - und werden unzufrieden?
  • Oder stehen wir möglicherweise in Gefahr, vor lauter Aktivität den aus den Augen zu verlieren, der immer unsere ganze Aufmerksamkeit verdient?

Es gibt nichts Wichtigeres, als auf den Herrn Jesus zu hören. Wenn wir regelmäßig und mit Freude seine Nähe aufsuchen und sein Wort zu uns reden lassen, werden wir gesegnet und Gott kann uns zum Segen für unsere Umgebung gebrauchen.

 

 Die Vorschriften des HERRN sind richtig und erfreuen das Herz; das Gebot des HERRN ist lauter und erleuchtet die Augen.  Psalm 19,9

 

Er (Jesus) aber sprach: Ja, vielmehr glückselig die, die das Wort Gottes hören und bewahren!

Lukas 11,28

 

Wer bin ich, ist mit dem Tod alles aus?

 

Ein junger Mann, dem ich einen christlichen Flyer geben möchte, lehnt mit den Worten ab: „Ich bin überhaupt nicht religiös!“ - „Aber warum wollen Sie sich nicht einmal mit einem wichtigen Thema vertraut machen?“, entgegne ich.

 

„Ich bin kein Mensch für die Bibel“, fährt der andere fort. - Ob er sie denn schon kenne?, hake ich nach. „Eigentlich nicht!“, erwidert er darauf. Aber dann wird er ernster: „Das Einzige, was ich wissen will, ist, was im Jenseits ist.“ - „Sehr gut, dafür ist die Bibel gerade da.“

 

Dass die Bibel nicht bei jedem auf Interesse stößt, ändert nichts daran, dass sie als Mitteilung Gottes von größter Bedeutung für uns ist. Wer außer Gott selbst könnte uns denn die grundlegenden Fragen unseres Lebens beantworten: Wer wir selbst sind, was es mit dem Leben nach dem Tod auf sich hat, wer Er ist, wie Er uns sieht und ob es einen Himmel und eine Hölle gibt. Zu all diesen Themen haben wir Offen­barungen von Gott, die in der Bibel niedergeschrieben sind. Es lohnt sich, sich damit zu befassen.

 

Das Lukas-Evangelium berichtet von einem reichen Mann, der starb, ohne mit Gott versöhnt zu sein. Seine Lebensschuld nahm er ohne Vergebung mit ins Grab. Und so befand er sich, als er im Totenreich erwachte, plötzlich in unbeschreiblichen Qualen an einem Ort der Gottesferne. Solch ein Schicksal kann uns erspart bleiben, wenn wir rechtzeitig die Bibel zur Hand nehmen und sie auf uns wirken lassen. Wichtig ist natürlich, dass wir sie ohne Vorbehalte lesen. Wenn wir Gottes Wort Vertrauen schenken, werden wir den Weg zur ewigen Herrlichkeit bald finden.

 

 

Pilatus spricht zu ihm: Was ist Wahrheit?  Johannes 18,38

 

„Was ist Wahrheit?“

 

Pilatus im Gespräch mit Jesus Christus. Er spricht ein großes Wort gelassen aus. Vielleicht mehr oder weniger gelassen. Die Frage „Was ist Wahrheit?“ steht seit Beginn der Menschheits­geschichte auf dem Programm. Viele scheinen sich nicht mehr dafür zu interessieren. Man lügt nicht nur wie gedruckt, sondern man kann Lügen auch getrost drucken lassen - irgendwie haben wir uns an diesen Umstand gewöhnt.

 

Wahrheit wird auf diese Weise relativiert, einen absoluten Maßstab wünscht man sich auch nicht unbedingt. Das sorgt natürlich für manche Verschiebung - auch im zwischen­menschlichen Miteinander. Der eine findet gut, was andere schlecht finden und andersherum. Was tatsächlich richtig ist, lässt sich schwer sagen. Wahrheit entscheidet sich mehr und mehr an dem persönlichen Empfinden.

 

Wir wollen es natürlich auch nicht übertreiben. Denn was würde passieren, wenn ein Richter plötzlich nach seinem persönlichen Empfinden urteilte? Was würden wir sagen, wenn ein Sexualstraftäter auf freien Fuß gesetzt würde, weil der Richter für solche Vergehen Verständnis zeigt? Wer greift ein, wenn Recht nicht mehr Recht ist, weil Wahrheit relativ geworden ist?

 

Wir merken, dass Recht und Wahrheit bestehen bleiben müssen. Ohne Wertmaßstab geht es nicht. Und nicht jeder kann diesen Maßstab nach Belieben anpassen. Sonst würde nicht nur der Rechtsstaat im Handumdrehen Kopf stehen.

 

Aber wer ist befugt, einen Maßstab zu schaffen, an dem sich alles ausrichten kann? Wer hat das Recht, zu definieren, was wahr ist? Das müsste jedenfalls eine übergeordnete Instanz sein: unparteiisch, gerecht, nicht erpressbar. Diese Instanz ist eine Person. Und mit dieser Person spricht Pilatus hier. Sie konnte von sich selbst sagen: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“ (Johannes 14,6) Es ist Jesus Christus, der Sohn Gottes.

 

Ob wir das wahrhaben wollen, oder nicht.

 

 

Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht von sich selbst aus reden, sondern was er hören wird, wird er reden, und das Kommende wird er euch verkündigen. Johannes 16,12–13

 

Seit der Wiedergeburt wohnt der Heilige Geist ihn uns!

 

Die Tatsache, dass der Heilige Geist auf die Erde gekommen ist und in den Gläubigen wohnt, ist von größter Bedeutung. Sie hat eine neue Epoche in der Menschheitsgeschichte eingeleitet. Zwar hat der Heilige Geist den Lauf der gottlosen Welt nicht verändert, aber Er hat den wahren Charakter der Welt ans Licht gebracht: Sie liegt in Feindschaft gegen Gott und geht dem Gericht entgegen.

 

Für die Gläubigen ist der Besitz des Heiligen Geistes ein überaus großer Segen. Vor dem Pfingsttag damals konnten die Gläubigen manche Aussprüche Gottes nicht richtig einordnen. Selbst die Propheten forschten nach, wie sich ihre Weissagungen wohl erfüllen würden. (vgl. 1. Petrus 1,10.11) Und Jesus konnte seinen Jüngern noch nicht alles mitteilen; sie wären überfordert gewesen. Erst nach dem Kommen des Heiligen Geistes konnte der ganze Umfang der göttlichen Wahrheit offenbart werden. Zweifellos denkt der Herr hier zuerst daran, dass der Geist Gottes die Apostel „in die ganze Wahrheit leiten“ würde. Doch in den Briefen des Neuen Testaments erkennen wir das Ergebnis dieser Tätigkeit des Heiligen Geistes, der uns die Gedanken Gottes vollständig zugänglich gemacht hat.

 

Weiter sollte der Heilige Geist den Jüngern „das Kommende“ verkündigen. Es ist besonders im Buch der Offenbarung festgehalten, ebenso wie in einigen Abschnitten der apostolischen Briefe. Durch diese prophetischen Schriften ist uns die Entwicklung der Ereignisse sowohl in der Kirche als auch in der Welt in großen Zügen vorhergesagt, so dass wir nicht im Dunkeln tappen müssen. - Gott sei Dank!

 

 

Wir haben einen Sachwalter bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten. Und er ist die Sühnung für unsere Sünden.  1. Johannes 2,1.2

 

Böse Gedanken, Worte und Handlungen

 

Nyepi ist der höchste hinduistische Feiertag in Bali. Es ist der erste Tag eines neuen Jahres und soll ein Neuanfang in möglichst großer Reinheit sein. Am Tag danach besuchen sich die Balinesen gegenseitig und bitten einander um Vergebung, um gereinigt in das neue Jahr zu starten. Viele von ihnen reiben ihren Körper an diesem Tag mit Schlamm aus dem Mangrovenwald ein und baden dann im Meer, um alles Schlechte abzuwaschen: Schlamm, Negatives, Unheil. Ein großer Spaß - mit ernstem Hintergrund!

 

Reicht es denn aus, andere Menschen um Vergebung zu bitten, um rein zu sein? Was ist mit der Schuld, die ich gegen Gott aufgehäuft habe?Eure Ungerechtigkeiten haben eine Scheidung gemacht zwischen euch und eurem Gott, und eure Sünden haben sein Angesicht vor euch verhüllt, dass er nicht hört. Denn eure Hände sind mit Blut befleckt und eure Finger mit Ungerechtigkeit; eure Lippen reden Lüge, eure Zunge spricht Unrecht“ (Jesaja 59,2.3) Aus diesem Bibeltext wird deutlich: Jedes Vergehen richtet sich auch gegen den heiligen Gott. Und diese Schuld kann nur Gott tilgen. Sein Sohn Jesus Christus hat dafür bezahlt.

 

Er starb, damit wir bei Gott angenommen werden können.

 

Böse Gedanken, Worte und Handlungen kann niemand ungeschehen machen oder auslöschen. Doch wenn wir sie vor Gott aufdecken und sie aufrichtig bereuen, vergibt Er uns gern. Warum kann Er das? Weil Er „treu und gerecht“ ist: Treu, denn Er hat es gesagt und Er steht zu seinem Wort; gerecht, weil sein Sohn Jesus Christus bereits gestraft worden ist. Er ist die Sühnung für meine Sünden geworden, sein Blut ist geflossen.

 

Und dieses kostbare Blut wäscht mich rein von aller Sünde. (1. Johannes 1,7)

 

 

Wir haben Zuflucht genommen zum Ergreifen der vor uns liegenden Hoffnung, die wir als einen sicheren und festen Anker der Seele haben.  Hebräer 6,18.19

 

Jesus lebt - der sichere und feste Anker der wiedergeborenen Christen!

 

Wie benutzen wir das Wort „Hoffnung“ im Alltag? Hier einige Beispiele: Wir besteigen eine wackelige Leiter - und hoffen, dass sie hält. Wir fahren zu einer bestimmten Uhrzeit los - und hoffen, pünktlich anzukommen. Wir wechseln die Arbeitsstelle - und hoffen, dass es besser wird. Wir hoffen es … Doch diese Hoffnungen sind oft sehr unsicher, weil sie keine ausreichende Berechtigung, keine Grundlage besitzen.

 

Eine stabile Hoffnung, die tatsächlich zum erhofften Ziel führt, braucht wie ein Anker einen sicheren Halt, eine Befestigung.

 

Besonders kritisch sind unbefestigte Hoffnungen, wenn es um unser ewiges Schicksal geht. So gibt es leider viele Menschen, die meinen, anständig zu leben - und die deshalb hoffen, dass Gott sie einmal annimmt. Andere dagegen leben, als ob es weder Gott noch Ewigkeit gäbe - und doch kann es geschehen, dass bei ihrer Trauerfeier dazu aufge­fordert wird, man solle an sie denken „in der Hoffnung auf Gott“. So wie ein Pfarrer einmal über jemanden sagte, der Gott bis zum letzten Atemzug verlästert hatte: „Ich hoffe, dass der Verstorbene sich an den Himmel gewöhnt, weil er doch auf der Erde nie etwas davon wissen wollte.“

 

Wie kann man nur so leichtfertig mit der Hoffnung und der Vertröstung auf den Himmel umgehen!

 

Wenn die Bibel von Hoffnung spricht, dann meint sie nichts Unsicheres, sondern etwas Zuverlässiges, was allerdings noch zukünftig ist. Die Sicherheit der Hoffnung, die alle Gläubigen haben, liegt in der Auferstehung Jesu: „Gepriesen sei der Gott und Vater … der nach seiner großen Barm­herzigkeit uns wiedergezeugt hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi“ (1. Petrus 1,3)

 

Jesus lebt - das ist der sichere und feste Anker der Gläubigen.

 

 

 

Das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert ... und ein Beurteiler der Gedanken und Überlegungen des Herzens.

Hebräer 4,12

 

Das lebendige Wort Gottes

 

Wer aus der Bibel, dem Wort Gottes, Nutzen ziehen will, darf nie übersehen, dass dieses Wort uns beurteilt - und nicht umgekehrt. Viele Menschen meinen, sich ein eigenes Urteil über das Wort Gottes bilden zu können. Das Ergebnis ist dann leider, dass viele der Bibel ablehnend gegenüberstehen. Andere wiederum legen sich ihre eigenen Interpretationen zurecht, statt die Worte der Bibel unvoreingenommen auf sich wirken zu lassen.

 

Ja, auch wahre Gläubige verlieren viel Segen, und ihr Glaubensleben verkümmert, wenn sie sich nicht ständig der Beurteilung durch das Wort Gottes aussetzen.

 

Und wie ist es dann zu verstehen, wenn der Apostel Paulus zum Beispiel in 1. Korinther 10,15 sagt: „Ich rede als zu Verständigen; beurteilt ihr, was ich sage.“? Dann appelliert er an die Einsicht der Korinther, aber er fordert sie nicht etwa dazu auf, die Aussagen Gottes zu hinterfragen.

 

Das Wort Gottes ist in der Tat „lebendig und wirksam“: Gott hat nicht nur damals zu Menschen geredet, als es aufgezeichnet wurde. Er redet auch heute noch, jedes Mal, wenn es gelesen wird. Und dieses lebendige Wort Gottes ist „schärfer“ als jede andere Waffe. Warum? Weil es sich an unser Gewissen richtet! Das tut manchmal weh, aber die Folgen sind positiv.

 

Es dient nur zu unserem Guten, wenn uns beim Bibel­lesen gezeigt wird, was bei uns nicht so ist, wie Gott es sich wünscht. Nur auf diese Weise sind wir in der Lage, Fehlhaltungen auf den Grund zu gehen und mit Gottes Hilfe zu ändern. Der Dichter von Psalm 139 hatte verstanden, was für ein Segen darin liegt, die Bibel zu lesen und auf das eigene Leben anzuwenden: „Sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist“, so bittet er Gott. (V. 24)

 

 

Der HERR hat uns geboten, alle diese Satzungen zu tun, den HERRN, unseren Gott, zu fürchten, uns zum Guten alle Tage, damit er uns am Leben erhalte, wie es an diesem Tag ist.

5. Mose 6,24

 

Gebrauchsanweisung beachten!

 

Wenn man sich ein Kleidungsstück kauft, ist es wichtig, die Waschanleitung zu beachten. Es lohnt sich, der Empfehlung zu folgen und zum Beispiel keine empfindlichen Stoffe auf Kochwäsche zu waschen. Wer sich nicht nach der Wasch­anleitung richtet, wird vielleicht kurzfristig kaum Schäden an seiner Kleidung feststellen. Aber früher oder später treten unangenehme Folgen auf: Die Farbe ändert sich oder das Kleidungsstück läuft ein. Und irgendwann ist es unbrauchbar.

 

Ist das in unserem Leben nicht ähnlich? Gott hat uns mit der Bibel eine Art „Gebrauchsanleitung“ zur Verfügung gestellt, damit es uns gut geht. Er ist ja unser Schöpfer und weiß, wie das Leben funktioniert. Doch leider sind wir von vielen Stimmen umgeben, die sich gegen Gottes gute Anweisungen richten.

 

Ein Beispiel ist Gottes Wille zum Thema Sexualität: Sie ist ein großartiges Geschenk für die Ehe. Jede andere Praxis ist Gott zuwider. Doch viele halten Gottes Gedanken für total überholt. Stattdessen will man niemand etwas vorenthalten und klärt eifrig auf, damit unangenehme Folgen vermieden werden. Doch wenn man sich über die Anweisungen Gottes hinwegsetzt, die nur zu unserem Besten dienen, wird man früher oder später die eigene Saat ernten müssen.

 

Wenn wir Gott beim Wort nehmen und es befolgen, werden wir gesegnet sein und das Bibelwort bestätigen können: „Du hast ihnen … gute Satzungen und Gebote gegeben“ (Nehemia 9,13)

 

 

Am folgenden Tag stand Johannes wieder da und zwei von seinen Jüngern, und hinblickend auf Jesus, der da wandelte, spricht er: Siehe, das Lamm Gottes! Und die zwei Jünger hörten ihn reden und folgten Jesus nach ... Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den zweien.   Johannes 1,35–37.40

 

Andreas kommt zu Jesus

 

Simon Petrus und Andreas waren leibliche Brüder, aber sehr verschieden. Petrus, offensichtlich der Ältere, gab den Ton an und war oft der Erste. Von Andreas lesen wir dagegen wenig; offensichtlich sprach er nicht viel und trat selten in den Vordergrund. Petrus predigte vor vielen Menschen, so dass sich einmal sogar 3000 Menschen bekehrten. Andreas dagegen hatte Einzelne im Auge. Er war es, der in einer Notsituation über ein einzelnes Kind zu berichten wusste. (Apostelgeschichte 2,41; Johannes 6,9)

 

Beide waren verschieden - wie wir alle. Doch beide empfingen die Vergebung ihrer Sünden und wurden errettet - und beide bekamen Aufgaben von ihrem Herrn Jesus Christus, wenn auch unterschiedliche.

Andreas war zunächst ein Jünger von Johannes dem Täufer gewesen. Er war der Aufforderung nachgekommen: „Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen“. Dann aber sah Johannes eines Tages Jesus vorbeigehen und rief: „Siehe, das Lamm Gottes!“. Da ließ Andreas alles stehen und liegen und folgte Jesus nach, zusammen mit einem weiteren Jünger. Als Jesus sie dann fragte: „Was sucht ihr?“ sagten sie: „Rabbi, wo hältst du dich auf?“ - und blieben jenen ganzen Tag bei Ihm. (Matthäus 3,2; Johannes 1,38)

 

Andreas suchte keine Lehre, keine Religion, keine neue Kirche oder Gemeinde - er suchte eine Person: Jesus Christus. Und dann kam er zu Dem, der allein Sünden vergeben konnte, folgte Ihm und blieb bei Ihm.

 

Dieser Weg steht auch heute noch jedem Menschen offen!

 

 

Der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.  Markus 10,45

 

Jesus Christus kam nicht vergeblich auf diese Welt!

 

Am 31. Januar 1953 erfuhren die Bewohner der hollän­dischen Insel Texel, dass sich ein schwerer Nordweststurm nähere. Gleichzeitig setzte ein besonders hoher Wasserstand die Deiche der Insel unter Druck.

 

Da bekannt war, dass ein bestimmter Deich im Norden der Insel sich in einem schlechten Zustand befand, wurden noch am gleichen Abend die Männer der so genannten „Deich­armee“ zusammengerufen. Sie waren verpflichtet, bei einem drohenden Deichbruch zu kommen und zu helfen. Sie racker­ten, um den Deich zu stabilisieren. Nicht lange nach Mitter­nacht schlugen die ersten Wellen über die Deichkrone und am anderen Morgen brach der Deich. Der Polder lief voll Wasser.

 

Um diese Zeit war noch ein Bus mit weiteren Helfern unter­wegs. Sie waren bereits im Polder angekommen, wussten aber noch nichts vom Deichbruch. Als sie es bemerkten, versuchten sie, sich auf die inneren Deiche der Insel zu retten. Doch sechs Helfer ertranken. Heute erinnert ein Gedenkstein an sie. Dort steht: Im Dienst, die Insel zu schützen, verloren sie in der Sturmflut ihr Leben. Die Männer waren gekommen, um zu helfen, weil sie dazu verpflichtet waren.

 

Das lässt mich an den Einen denken, der sich zum Helfen aufmachte, ohne dass Er dazu verpflichtet gewesen wäre. Im Unterschied zu den Deichhelfern wusste Er schon im Voraus, dass es Ihn sein Leben kosten würde.

Von Jesus Christus wird gesagt: „Jesus nun, der alles wusste, was über ihn kommen würde“ (Johannes 18,4) Er war bereit, „sein Leben als Lösegeld für viele“ zu geben. Er ging freiwillig und mit festem Entschluss an das Kreuz von Golgatha - wissend, was Ihm dort bevorstand.

 

Dort starb Er, weil Er Menschen retten und sie ewig bei sich haben wollte. Und Er kam nicht vergeblich!

 

 

Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er empfangen und euch verkündigen. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum sagte ich, dass er von dem Meinen empfängt und euch verkündigen wird. Johannes 16,14.15

 

Das Wirken des Heiligen Geistes

 

Der Herr Jesus kündigt den Jüngern das Kommen des Heiligen Geistes und Einzelheiten seiner Tätigkeit an. Erstens würde der Heilige Geist sie in die ganze Wahrheit leiten und zweitens das Kommende verkündigen. Und Er würde Jesus verherrlichen, der von der Welt in höchstem Maß verunehrt worden war. Diese Aufgabe erfüllt der Heilige Geist, indem Er uns alles das verkündigt, was den Sohn Gottes und seine Herrlichkeit im Himmel betrifft sowie die Verbindung der Gläubigen mit Ihm.

 

Alles, was Gott, der Vater, besitzt, gehört auch seinem Sohn Jesus Christus.

 

Die große Tragweite dieser Aussage wollen wir nicht übersehen. An zwei früheren Stellen lesen wir, dass der Vater alles in die Hand seines Sohnes gelegt hat.(Kap. 3,35; 13,3) Dieser wird alles treu verwalten und alle Verheißungen Gottes erfüllen. Doch unser Vers geht noch weiter. Alle Dinge des Vaters waren immer auch die seinen, sie sind es und sie werden es sein.

 

Wer so spricht, erhebt den Anspruch, eine göttliche Person innerhalb der Einheit der Gottheit zu sein. Und an dieser Tatsache lässt das Neue Testament keinen Zweifel!

 

Was für eine wunderbare Aufgabe übernimmt der Heilige Geist!

 

Er übermittelt uns einen Segen, der ganz außerhalb unserer Vorstellungskraft liegt und von dem es an anderer Stelle heißt: „‚Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz aufgekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben‘; uns aber hat Gott es offenbart durch seinen Geist, denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes. Denn wer von den Menschen weiß, was im Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch niemand, was in Gott ist, als nur der Geist Gottes“ (1. Korinther 2,9–11).

 

 Von euch aus ist das Wort des Herrn erschollen ..., euer Glaube an Gott ist ausgebreitet worden.  1. Thessalonicher 1,8

 

Radiogemeinde – Wenn der Ruf Gottes gehört wird!

 

Die „Radiogemeinde“ Lettland um das Jahr 1980. Der christ­liche Glaube und die Verbreitung des Evangeliums wurden in den Ländern der damaligen UdSSR von den Machthabern mit aller Härte bekämpft. Damals hatten Christen aus Finnland, die eine Radio-Missionsstation betrieben, die Erlaubnis bekommen, nach Riga zu reisen. Bei einer Familie, die sie besuchten, trafen sie auch eine ältere Frau an. Die war aus einem weit entfernten Dorf gekommen und hatte eine interessante Geschichte zu erzählen:

 

In einem großen Dorf wohnte sie allein in ihrem Häuschen. Eines Abends stieß sie im Radio auf das Programm dieses Missionssenders, und zum ersten Mal in ihrem Leben hörte sie das Evangelium von Jesus Christus. Nach der Sendung faltete sie die Hände und nahm den Herrn Jesus als ihren Erretter an.

 

So begann ihr Leben als Christin. Von da an hörte sie regelmäßig die Sendungen dieser Radiomission und lernte die Botschaft der Bibel immer besser kennen. Doch ein Gedanke beschäftigte sie immer wieder: War sie wohl die einzige Gläubige in der ganzen Gegend? Oder gab es außer ihr noch andere Christen? Sie hatte jedenfalls noch keine kennengelernt.

 

Vorsichtig hörte sie sich unter den Bewohnern ihres Dorfes um. Und zu ihrem großen Erstaunen fand sie bald eine Frau, die sich zu Jesus Christus bekannte, dann eine ganze Familie und später noch jemand - es gab in diesem Dorf eine richtige „Radiogemeinde“!

 

Sie war also nicht die Einzige gewesen, die auf den Ruf Gottes geantwortet hatte.

 

Von da an konnte sie den christlichen Glauben gemeinsam mit anderen leben. Dadurch wurde sie innerlich sehr gestärkt und ermutigt.

 

… mein Wort … wird nicht leer zu mir zurück­­kehren, sondern es wird ausrichten, was mir gefällt, und durchführen, wozu ich es gesandt habe. Jesaja 55,11

 

 

 

Jona machte sich auf, um vom Angesicht des HERRN weg nach Tarsis zu fliehen.  Jona 1,3

 

Gott hat für jeden von uns, SEINE eigene Lektion parat!

 

Die spannende Geschichte des ungehorsamen Propheten Jona steht im ersten Teil der Bibel, im Alten Testament. Gott schickt Jona mit einer Gerichtsbotschaft nach Ninive, in die Hauptstadt des assyrischen Reichs. Jona macht sich auf den Weg, aber in die falsche Richtung! Denkt er wirklich, er könne Gott davonlaufen? Anscheinend ja, aber das ist völlig unmöglich. Und das ist vielleicht die erste wichtige Lektion, die dieses interessante Bibelbuch enthält.

 

Gott holt den ungehorsamen Propheten ein - durch einen großen Fisch, der ihn vor dem Ertrinken rettet und ihn drei Tage später wieder an Land ausspeit. In dieser Extremsituation hat Jona Zeit, gründlich über sein Leben nachzudenken. Er erhält eine zweite Chance und diese nutzt er auch. Jona predigt den Einwohnern von Ninive, dass Gott Gericht über sie bringen wird, weil sie so viel Böses getan haben. Und wie reagieren die Zuhörer? Sie nehmen Gott beim Wort, tragen Leid über ihre Sünden und ändern ihr Leben. Wie freut Gott sich darüber, wenn Menschen ihre Schuld einsehen und Gott um Erbarmen und Vergebung bitten.

Jona ist verärgert. Er kann nicht verstehen, warum Gott die Menschen nicht für ihre Sünden bestraft. Deshalb nimmt Gott ihn nochmal in seine Schule: Er lässt einen Wunderbaum wachsen, der Jona Schatten spenden und ihn erfreuen soll. Aber über Nacht geht der Baum wieder ein. Jona wird wütend. Daraufhin stellt Gott dem Propheten eine letzte Frage: „Du erbarmst dich über den Wunderbaum …; und ich sollte mich über Ninive, die große Stadt, nicht erbarmen, in der mehr als 120.000 Menschen sind?“ (Jona 4,10)

 

Sollte jemand meinen, Gott wäre im Alten Testament kein barmherziger Gott, dann wird er hier eines Besseren belehrt.

 

Du aber, Herr, bist ein barmherziger und gnädiger Gott, langsam zum Zorn und groß an Güte und Wahrheit. Psalm 86,15

 

 

 

O Herr, mir ist bange! Tritt als Bürge für mich ein!

Jesaja 38,14

 

Tritt du o Herr für mich ein!

 

Angst ist wie ein unsichtbarer Ballast, der sich über unser ganzes Leben ausbreiten kann. Der zitierte Ausspruch stammt von Hiskia, dem König des alten jüdischen Reichs. Seine Angst wird uns sofort verständlich, wenn wir das 38. Kapitel des Propheten Jesaja lesen. Hiskia hatte nämlich soeben erfahren, dass er nur noch kurze Zeit zu leben hatte.

 

Wenn die Bibel von Angst spricht, liegt die Betonung vielfach auf den äußeren Ursachen und nicht so sehr auf dem Gefühl, das durch eine Bedrohung ausgelöst wird. Die Ursachen für Ängste können sehr unterschiedlich sein: das Älterwerden, bedrohliche Situationen oder Menschen, Krankheiten oder eine ungewisse Zukunft.

 

Oft geht mit der Angst das Empfinden einher, dass uns keiner versteht und wir alleine gelassen sind. Das war bei Hiskia sicher nicht anders, denn er fürchtete sich zu sterben. Aber Hiskia wusste in seiner Angst, an wen er sich wenden konnte. Er glaubte an einen lebendigen Gott, der Herr ist über Leben und Tod. Was lag näher, als sich jetzt an Ihn zu wenden: „Tritt für mich ein!“

 

Wer heute Angst vor dem Sterben hat, kann den gleichen Weg gehen. Der Fürsprecher steht schon längst bereit: Jesus Christus, Gottes Sohn, will, dass Menschen furchtlos vor Gott treten können. Er ist der Mittler zwischen Gott und Menschen. Bitten Sie daher diesen Fürsprecher, auch Ihren „Fall“ zu übernehmen. Dafür müssen Sie allerdings ihre „Akten“ offen­legen und Ihm schonungslos den Bankrott erklären. Sie werden merken, wie dann der Friede Gottes in Ihr Herz einzieht und die Angst vor dem „Danach“ weicht.

 

Und was die Ängste in unseren Lebensumständen betrifft - wir dürfen sie jederzeit vor unseren Fürsprecher bringen: Es gibt keinen, der uns besser versteht als Jesus Christus.

 

Er steht uns gerne zur Seite und hilft uns, unsere Ängste zu überwinden.

 

  

 

Siehe, ein Äthiopier, ein Kämmerer, ein Gewaltiger der Kandaze, der Königin der Äthiopier, der über ihren ganzen Schatz gesetzt war, war gekommen, um in Jerusalem anzubeten.

Apostelgeschichte 8,27

 

Religiöse Formen und Rituale sind nutzlos für die Ewigkeit

 

Dieser Mann, von dem die Apostelgeschichte berichtet, nahm eine beachtliche Stellung ein. Nicht nur hatte er die riesigen Schätze seiner Fürstin zu verwalten, sondern er war sicher auch selbst vermögend.

 

Und doch - im tiefsten Innern fehlte ihm etwas, sonst hätte er nicht die mühsame Reise nach Jerusalem unternommen, um dort den wahren Gott kennenzulernen. Leider hatte er Ihn im Tempel von Jerusalem trotz aller seiner Pracht und vielen Rituale auch nicht finden können. Möglicherweise etwas enttäuscht trat der Kämmerer die Heimreise an.

 

Einen Schatz allerdings hatte er von Jerusalem mitgebracht: die Buchrolle des Propheten Jesaja. Darin las er auf der Rückfahrt, doch hatte er Mühe, das Gelesene zu verstehen.

 

Gott sah das Herz dieses Mannes und dessen innere Leere. Und Er sandte ihm den Evangelisten Philippus in den Weg. Der stieg zu ihm auf den Wagen und erklärte ihm das 53. Kapitel aus dem Buch des Propheten Jesaja, das er gerade las. Philippus konnte ihm zeigen, dass es dort um den Herrn Jesus Christus geht, der als das Lamm Gottes das Strafgericht Gottes für schuldige Menschen erduldet hat.

 

Der Kämmerer nahm diese gute Botschaft im Glauben an und konnte anschließend fröhlich seine Reise fortsetzen, weil er den Erlöser gefunden hatte.

 

Religiöse Formen und Rituale, so schön und prunkvoll sie sein mögen, können niemand inneren Frieden und ewiges Glück geben.

 

Das ist allein in Jesus Christus, dem Sohn Gottes, zu finden.

 

 

Jesus spricht: Größere Liebe hat niemand als diese, dass jemand sein Leben lässt für seine Freunde.  Johannes 15,13

 

Weiterleben in der Ewigkeit, weil Jesus Christus für meine Sünden starb

 

941. Der Zweite Weltkrieg tobt. Im Konzentrationslager in Auschwitz, in dem wohl mindestens eine Million Juden, Polen, Sinti und Roma sowie Russen einen grausamen Tod fanden, ist auch der Priester Maximilian Kolbe inhaftiert.

 

Als eines Tages ein Häftling nicht mehr aufgefunden wird, vermuten die sadistischen Wärter eine Flucht. Als Vergeltungsmaßnahme wählen sie willkürlich einige Männer aus, um diese zu ermorden. Darunter ist auch der Ehemann und Vater Franciszek Gajowniczek. Als er in lautes Weinen ausbricht, da er seine Familie nicht alleine zurücklassen will, passiert etwas Unvorstellbares: Maximilian Kolbe tritt hervor und bittet die Wärter, ihn anstatt des Verurteilten in den berüchtigten Hungerbunker zu stecken. Die Wachmänner stimmen zu. So wird Kolbe am 31. Juli 1941 mit den anderen Männern eingesperrt, um den grausamen Hungertod zu finden. Einige Tage später wird er mit der Giftspritze hingerichtet. Gajowniczek überlebte den Tag und sogar die Zeit im KZ Auschwitz. Er konnte nach Hause zurückkehren. Er durfte weiterleben, weil ein anderer für ihn gestorben ist.

 

Diese Begebenheit erinnert an den Tod Jesu, der auch stellvertretend für andere starb - und nicht nur als Märtyrer.

Aber es gibt auch Unterschiede:

  • Kolbe starb für einen - Christus starb für viele.
  • Kolbe erlitt den Tod durch das grausame Handeln der Menschen - an Christus wurde außerdem das Gerichtsurteil vollzogen, das Gott über die Sünde ausgesprochen hatte.
  • Der stellvertretende Tod Kolbes verschonte einen Mitmenschen vor dem physischen Tod - der Tod Christi verschont die Glaubenden vor dem ewigen Tod und schenkt ihnen ewiges Leben.

Was für eine wunderbare Liebestat Jesu!

 

 

Guter Lehrer, was soll ich tun, um ewiges Leben zu erben?

Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch aufgetan werden. Denn jeder Bittende empfängt, und der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird aufgetan werden.  Markus 10,17; Matthäus 7,7.8

 

Wer ehrlichen Herzen suchet dem wird aufgetan

 

Frau L. führte eine glückliche Ehe. Ihr Mann liebte und umsorgte sie, die Kinder waren gesund und machten ihr Freude. Es fehlte ihr eigentlich an nichts; und doch war tief in ihrem Herzen ein Sehnen nach mehr. Nein, nicht nach materiellen Dingen - ihre Seele hatte keinen Frieden.

 

Dann hörte sie eines Tages bei einer christlichen Veranstaltung zum ersten Mal die Botschaft vom Erlöser Jesus Christus und seiner unbeschreiblich großen Liebe für uns verlorene Menschen. Sie war tief beeindruckt. Später berichtete sie über diese Augenblicke:

Am liebsten hätte ich mich in dieser Stunde hingekniet und den Herrn um Vergebung meiner Schuld gebeten. Es wurde mir heiß und kalt, aber ich konnte es noch nicht. Ich wagte es in diesen Augenblicken auch nicht - ich wollte einfach nur allein mit Ihm sein.

 

Gleich danach schloss ich mich zu Hause im Bad ein und erzählte dem Herrn Jesus alles, was ich empfand, und bat Ihn, meine Schuld zu vergeben, damit ich ein Kind Gottes werden kann. Ich klopfte bei Ihm an, und Er tat mir auf. Plötzlich hatte ich die Gewissheit, dass Gott mich erhört hatte und ich tatsächlich ein Kind Gottes geworden war.

 

Ich habe nun auch keine Angst mehr vor dem Tod - ich weiß, ich gehe dann zu meinem Herrn. Auch bete ich jetzt für meine Kinder, dass sie den Weg zum Herrn finden. An diesem Tag hat mein Leben eigentlich erst einen richtigen Inhalt bekommen - zum äußeren Wohlergehen kam noch das innere Glück.

 

 

Eine kleine Zeit, und ihr schaut mich nicht mehr, und wieder eine kleine Zeit, und ihr werdet mich sehen, weil ich zum Vater hingehe. Einige von seinen Jüngern sprachen nun zueinander: Was ist dies, was er zu uns sagt: Eine kleine Zeit, und ihr schaut mich nicht, und wieder eine kleine Zeit, und ihr werdet mich sehen, und: Weil ich zum Vater hingehe? Da sprachen sie: Was ist das für eine kleine Zeit, wovon er redet? Wir wissen nicht, was er sagt.  Johannes 16,16–18

 

Des Rätsels Lösung – ER kommt bald wieder!

 

Jesus hat seinen Jüngern mitgeteilt, dass Er zu seinem himmlischen Vater zurückkehren würde. Jetzt lernen sie, dass es nur noch eine kleine Weile dauern werde. Die Jünger sind irritiert. Sie gehen davon aus, dass der ihnen verheißene Messias für immer bei ihnen auf der Erde bleiben würde. Sie stehen vor einem Rätsel, das für uns heute längst gelöst ist.

Bald würden die Jünger ihren Herrn nicht mehr schauen, aber nach einer kurzen Zeit würden sie Ihn wieder sehen. In dieser denkwürdigen Aussage benutzt der Herr zwei verschiedene Tätigkeitswörter: Das erste ist „schauen“ oder „als Zuschauer betrachten“, das zweite „sehen“, das heißt „wahrnehmen“ oder „unterscheiden“. Noch eine kurze Zeit, und sie würden ihren Herrn nicht länger schauen, also seine Wege und Werke hier auf der Erde nicht mehr zuschauend betrachten. In wenigen Stunden würde Er den Blicken der Menschen entschwinden - in dem Dunkel des Kreuzes und des Grabes.

 

Eine kleine Weile sollte vergehen, und die Jünger würden Jesus wieder sehen. Dieses Sehen liegt darin begründet, dass Jesus zum Vater ging und der Heilige Geist auf die Erde kam. So sind die Gläubigen befähigt worden, Jesus auf eine neue Art zu sehen. Gott sei gepriesen dafür, dass sie sagen können: „Wir sehen aber Jesus ... mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt“. (Hebräer 2,9)

 

 

Ihr wisst, dass ihr nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, erlöst worden seid ..., sondern mit dem kostbaren Blut Christi.  1. Petrus 1,18.19

 

Unfassbar hoch war das Lösegeld, das für DICH bezahlt wurde!

 

Erlöst sein heißt, dass ein Lösegeld gezahlt worden ist. Oft werden bei Entführungen Geldbeträge als Gegenleistung für die Freilassung von Geiseln gefordert. Solche Lösegelder sind auch in der Geschichte schon oft gezahlt worden:

  • 20 Talente Silber forderten Piraten in der Antike für den römischen Feldherrn Julius Caesar;
  • 6000 Eimer Silber wurde im Jahr 1194 für den englischen König Richard Löwenherz gefordert und
  • 25 Tonnen Gold und Silber forderte der spanische Eroberer Francisco Pizarro im Jahr 1533 für die Freilassung eines Inka-Häuptlings.

Spektakuläre Lösegeld-Forderungen in der deutschen Geschichte waren die 7 Millionen DM für Theo Albrecht (1971), die 21 Millionen DM für Richard Oetker (1976) und die 30 Millionen DM für Jan Philipp Reemtsma (1996).

 

Doch unfassbar groß ist der Preis, der gezahlt worden ist, damit alle, die nach Gottes Maßstab Sünder sind, gerettet werden können: Es waren nicht vergängliche Dinge, wie Sil­ber oder Gold - der Preis war „das kostbare Blut Christi“. Jesus Christus selbst ist Mittler zwischen Gott und Menschen geworden und hat „sich selbst als Lösegeld für alle“ gegeben. Alle können nun gerettet werden - denn das Lösegeld reicht für alle aus! Doch Jesus wusste, dass nicht alle Menschen sich auslösen, sich freikaufen lassen würden, deshalb sagte Er, dass Er sein Leben geben würde „als Lösegeld für viele“

(1. Timotheus 2,5.6; Markus 10,45)

 

Auch für Sie hat Jesus Christus das Lösegeld bezahlt. Es liegt an Ihnen, ob Sie diesen Preis akzeptieren und für sich anrechnen lassen.

 

Erst dann können Sie sagen: erlöst … mit dem kostbaren Blut Christi“.

 

 

 

Wer mich findet, hat das Leben gefunden und Wohlgefallen erlangt von dem HERRN.

Sprüche 8,35

 

Der Sinn des Lebens!

 

Im bekannten internationalen Bestseller „Das Café am Rande der Welt“ von John Strelecky steht die Frage nach dem Sinn des Lebens im Mittelpunkt. Die Handlung ist simpel: Ein über­beanspruchter Werbemanager verirrt sich in ein Café im Nir­gend­wo. Als er dort die Speisekarte liest, stößt er auf drei Fragen:

  • Warum bist du hier?
  • Hast du Angst vor dem Tod?
  • Führst du ein erfülltes Leben?

Zunächst ist er skeptisch. Er lässt sich dann aber doch auf die Fragen ein und diskutiert mit der Kellnerin, dem Koch und einem Gast darüber. In der Folge entspinnt sich eine schrittweise Auseinandersetzung über den Sinn des Lebens.

 

Die Antwort von Strelecky: „Tue, was immer du willst und was deiner Bestimmung entspricht.“ An anderer Stelle drückt er es so aus: „Wir alle bestimmen unser Schicksal selbst.“ - Strelecky hält also die Selbstverwirklichung für das einzig Sinnvolle.

 

Besonders auffällig ist, wie schnell der Autor die Frage nach der Angst vor dem Tod abhandelt. Ihm zufolge lässt sich diese Angst damit ausschalten, dass man im Leben alles verwirklicht, was man tun möchte.

 

Was sagt die Bibel dazu?

 

Sie zeigt uns, dass der Mensch längst eine sinnvolle Bestimmung hat, weil er ein Geschöpf Gottes ist. Und deshalb liegt der höchste, beste und schönste Lebenssinn darin, Gemeinschaft mit Gott zu haben und seinen guten Willen auszuleben.

 

Wie wir in diese glückliche Gemein­schaft mit Gott kommen können, darüber informieren viele Texte dieses Kalenders. „Leben finden“ bedeutet also nicht, sich selbst zu finden oder zu verwirklichen, wie Stralecky meint. Im Gegenteil - wir finden es nur in Gott.

 

Und die Angst vor dem Tod weicht dann der Vorfreude auf die Ewigkeit bei Gott im Himmel.

 

 

Die Furcht hat Pein (oder: hat es mit Strafe zu tun).  1. Johannes 4,18

 

Der Weg in die Freiheit!

 

Anfang 1978 entdeckte die Polizei in Belgrad einen ehemaligen Soldaten, der sich aus Furcht vor seiner Bestrafung auf dem Dachboden seines Hauses versteckt hielt. Und das bereits seit 1945!

 

1943 hatte er sich Partisanen angeschlossen, die der Kommunist Tito befehligte. Drei Monate später wurde er von den Deutschen gefangen genommen. Später schloss er sich einer Gruppe an, die gegen die Kommunisten kämpfte. Dann aber gewann Tito und wurde Präsident.

 

Nun fürchtete der ehemalige Soldat, für seine Aktivitäten im Zweiten Weltkrieg bestraft zu werden. Und er versteckte sich. Als er den Entschluss fasste, war er 32 Jahre alt - und als man ihn entdeckte, 64 Jahre alt. Das halbe Leben lang hatte er sich versteckt, weil er nicht entdeckt und bestraft werden wollte. Und dann erfuhr er, dass nichts gegen ihn vorlag und dass er nie angeklagt worden war. Er hatte sich selbst bestraft - 32 Jahre lang. Seine „Furcht hatte Pein“ - ein halbes Leben lang!

 

Ob es auch heute Menschen gibt, die um Gott einen Bogen machen, weil sie Ihn fürchten? Die nicht wissen, wie befreiend das Evangelium der Gnade Gottes ist? Gott hasst die Sünde, keine Frage, aber Er liebt jeden Menschen und hat den Beweis erbracht, indem Er seinen Sohn in diese Welt gesandt hat. (Johannes 3,16)

 

Sollte jemand, der diese Worte hier liest, auch voll Feindschaft und Furcht vor Gott sein, so bitte ich ihn, Mut zu fassen und zu kommen. Gott ist ein gnädiger Gott, der bereit ist, zu vergeben! Er möchte die Furcht wegnehmen und einen Frieden schenken, der nie aufhören wird. Denn Gott hat zugesagt: „Das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde.“ (1. Johannes 1,7)

 

Ob sich heute noch jemand für den Weg in die Freiheit entscheidet?

 

 

Als Stephanus aber, voll Heiligen Geistes, unverwandt zum Himmel schaute, sah er die Herrlichkeit Gottes, und Jesus zur Rechten Gottes stehen.  Apostelgeschichte 7,55

 

Stephanus der erste christliche Märtyrer!

 

Die Anfänge der Christenverfolgungen, die leider noch heute weltweit stattfinden, sind in der Apos­telgeschichte aufgezeichnet. Mit einer eindringlichen Predigt des treuen Jüngers Stephanus richtet Gott damals noch einen letzten Appell an die geistliche und politische Führung der Juden.

 

Sie haben Jesus Christus, den völlig Schuldlosen, zum Tod verurteilt. Und das hält Stephanus ihnen mit klaren Worten vor Augen.

 

Als Stephanus dann „voll Heiligen Geistes, unverwandt zum Himmel“ schaut, darf er dort hineinblicken. Darüber kann er nicht schweigen und sagt: „Siehe, ich sehe den Himmel geöffnet und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen!“

 

Die Zuhörer sind außer sich: Sie schreien, halten sich die Ohren zu und stürzen sich geschlossen auf Stephanus, um ihn zu steinigen. So wird er zum ersten christlichen Märtyrer.

 

Beachten wir, dass wahre Christen, die wegen ihres Glaubens zu Märtyrern werden, immer Liebe säen und Hass ernten. Niemals gehen sie in den Tod, um anderen zu schaden. Außerdem müssen Christen nicht ihr Leben opfern, um ihrem Gott damit einen besonderen Gefallen zu tun. Denn Gott hat sie ja bereits jetzt durch den Glauben an Jesus Christus als seine Kinder angenommen.

 

Im Hagel der auf ihn einprasselnden Steine betet der sterbende Stephanus: „Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!“ Dann kniet er nieder und spricht mit lauter Stimme sein letztes Gebet, bevor er für immer zu seinem Herrn im Himmel geht: „Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht zu!“ - Was für eine Haltung gegenüber seinen Henkern! Und was für eine beeindruckende Parallele zu den Worten Jesu am Kreuz: „Vater, in deine Hände übergebe ich meinen Geist!“ und: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“

(Lukas 23,34.46)

 

 

 

Andreas findet zuerst seinen eigenen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden (was übersetzt ist: Christus). Er führte ihn zu Jesus.  Johannes 1,41.42

 

Andreas bringt seinen Bruder zu Jesus

 

Andreas ist Jesus Christus gefolgt und er hat Ihn persönlich kennengelernt. Und nun ist er von dieser Person fasziniert und erfüllt. Er möchte anderen davon weitererzählen. So sucht er zunächst seinen Bruder Simon auf und berichtet ihm: „Wir haben den Messias gefunden“, den Erlöser, der „sein Volk erretten wird von ihren Sünden“ (Matthäus 1,21) 

 

Wir lesen im Bericht den kurzen und doch so aussagekräftigen Satz: „Er führte ihn zu Jesus“. Andreas ist selbst überzeugt - und kann deshalb auch seinen Bruder überzeugen und ihn zu Jesus führen. Andreas missioniert, evangelisiert, gibt die gute Botschaft Gottes weiter. Er rechnet nicht und fragt auch nicht: Was ist schon eine einzelne Person?

 

Nein, ihm liegt jeder Einzelne am Herzen.

 

Und so fängt er in seiner Umgebung, seiner Familie, eben bei seinem Bruder an. 

 

Andreas hat sich selbst Jesus anvertraut, nun bringt er auch seinen Bruder zu Ihm. Denn er möchte, dass auch dieser erfährt, was er selbst erfahren hat.

 

Wie sieht das bei mir aus?

 

Vielleicht habe ich durch einen „Andreas“ persönlich diesen Kalender geschenkt bekommen, vielleicht weiß ich auch, dass ein „Andreas“ für mich und meine ganz persönliche Situ­a­tion betet - dass ich auch zu Jesus finde? Oder bin ich selbst auch ein „Andreas“ und habe einem anderen, der mir am Herzen liegt, von Jesus Christus erzählt, weil ich ihn zu Ihm bringen möchte? 

 

Ja - Andreas ist ein Vorbild für jeden von uns!

 

Bis heute ist der persönliche Kontakt zu Einzelnen eine wertvolle Gelegenheit, das Evangelium weiterzugeben.

 

 

Buch des Geschlechts Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams.  Matthäus 1,1

 

Der Stammbaum von Jesus Christus

 

Das Evangelium nach Matthäus beginnt mit dem Stammbaum von Jesus Christus. Bei den einzelnen Personen, die dort verzeichnet sind, fällt auf, dass es sich um eine Aufzählung von Personen handelt, die alle mehr oder weniger versagt haben. Warum aber hat sich Gott entschieden, für den Messias gerade diese Vorfahren „auszusuchen“?

 

Wir können darin nur seine Barmherzigkeit erkennen.

 

Gerade diese Personenliste macht unzweifelhaft deutlich, warum Gott in der Person seines Sohnes gekommen ist.

 

Das zweite, was am Geschlechtsregister von Jesus Christus auffällt, sind die Frauen, die darin erwähnt werden: Tamar, die Schwiegertochter Judas; Rahab, die Prostituierte aus Jericho; Ruth, die Moabiterin; Bathseba, die Frau von Uria und zuletzt Maria, die Frau Josephs. Warum hat sich Jesus, der Herr der Herren, mit Frauen „geschmückt“, die teilweise keinen guten Ruf hatten? Offenbar wollte Er mit dem Hinweis auf seine verwandtschaftlichen Beziehungen ausdrücken, was Ihm am Herzen lag.

Als Jesus auf die Erde kam, erstrahlte seine äußerliche Herrlichkeit nämlich nicht in majestätischem Glanz. Es war vielmehr sein Wesen als wahrer Gott und wahrer Mensch, das tief berührte.

Der Apostel Johannes nennt Ihn „das Wort“, das ewig war und dann Fleisch, also Mensch, wurde. (Johannes 1,1.14)

Matthäus erwähnt, dass Er „Emmanuel“ ist, das heißt: Gott mit uns.

 

Wie unbegreiflich ist seine Barmherzigkeit!

 

Aber der Sohn Gottes kam nicht, indem Er ein prachtvolles Leben unter den Besten der Menschen führte. Er kam zu den Armen, zu seinem armseligen Volk und zu uns.

 

Was für ein Beweis seiner Liebe zu uns!

 

Egal, wie unsere Lebensgeschichte auch verlaufen ist, Jesus schämt sich nicht für uns. Wenn Er als Heiland in unser Leben tritt, dürfen wir die Vergangenheit zurücklassen.

 

 

Jesus erkannte, dass sie ihn fragen wollten, und sprach zu ihnen: Darüber fragt ihr euch untereinander, dass ich sagte: Eine kleine Zeit, und ihr schaut mich nicht, und wieder eine kleine Zeit, und ihr werdet mich sehen? Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, dass ihr weinen und wehklagen werdet, aber die Welt wird sich freuen; ihr werdet traurig sein, aber eure Traurigkeit wird zur Freude werden.  Johannes 16,19.20

 

Fragen die beim Lesen der Bibel entstehen

 

Für die Jünger ist es ein Rätsel: Jesus würde bald nicht mehr von ihnen geschaut werden, und nach einer kurzen Zeit würden sie Ihn erneut sehen. Wie sollen sie das verstehen? Bevor sie ihr Anliegen ausgesprochen haben, greift der Herr ihre Frage auf und gibt ergänzende Erläuterungen zu seinem „Rätsel“.

 

Auch uns mögen immer wieder Fragen beschäftigen - Fragen, die auftreten, wenn wir die Bibel lesen, oder in Situationen kommen, die uns ein Rätsel aufgeben. Dann sollten wir nicht zögern, diese Fragen dem lebendigen Gott vorzulegen. Er will uns weiterhelfen.

 

Jesus kündigt seinen Jüngern hier an, wie diese einschneidenden Ereignisse bei ihnen zuerst Traurigkeit und dann Freude bewirken würden. Die kurze Zeit, in der Er im Grab lag, würde eine Zeit tiefer Traurigkeit für seine Jünger sein - eine Zeit des Weinens und der Trauer um einen Toten. Ihre ganze Hoffnung für Israel war nun mit Ihm begraben. Die Welt hingegen würde sich freuen, weil sie meint, den besiegt zu haben, der sie und ihre bösen Taten bloßgestellt hatte.

 

Doch der Herr stellt für die Jünger eine Zeit der Freude in Aus­sicht. Ihre Traurigkeit sollte sich nach einer kurzen Zeit in Freude verwandeln. Und so kam es dann auch: Als Jesus sich nach seiner Auferstehung den Jüngern zeigte und ihnen „Frie­de euch!“ zurief, da freuten sie sich, „als sie den Herrn sahen (Kap. 20,20)

 

  

 

Was von Anfang an war, was wir gehört, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir angeschaut und unsere Hände betastet haben, betreffend das Wort des Lebens ..., verkündigen wir euch. 1. Johannes 1,1.3

 

Jesus Christus ist für jeden erreichbar!

 

Berühmte Persönlichkeiten haben es oft schwer, unerkannt von Paparazzi und Fans ein normales Leben zu führen. - Einmal erschien in einem Schmuckgeschäft in Los Angeles ein Mann mit angeklebtem Bart und Perücke. Der Juwelier dachte, dass es sich um einen Räuber handelte, und alarmierte die Polizei. Doch dann entpuppte sich der Verdächtige als ein bekannter Künstler, der sich getarnt hatte, um der Aufdringlichkeit seiner Bewunderer zu entgehen.

 

Da denke ich an den Sohn Gottes, der von unvergleichlich höherer Herkunft und von größerer Würde war. Auch zu Ihm kamen viele - um Ihn zu sehen und zu hören oder um bei Ihm Hilfe zu suchen. Zeitweilig umgaben Ihn große Volksmengen und gönnten Ihm keine Ruhepause. Und doch entzog Er sich den Menschen nicht. Wenn Er zum Beten allein sein wollte, benutzte Er dafür oft die Nachtstunden. - Trotzdem war Jesus Christus für jeden erreichbar, nicht nur tagsüber, sondern auch nachts, wenn jemand das wünschte. Tausende in Israel hatten seine Tätigkeit mit eigenen Augen verfolgt, viele hatten Ihm zugehört, einige Ihn sogar berührt. Und wie viele hatte Er geheilt!

 

Und doch erschollen wenig später die Sprechchöre der aufgewiegelten Volksmassen in Jerusalem: „Kreuzige ihn!“ Ausgerechnet Ihn, der nur Gutes getan hatte! - Andererseits lässt die Bibel keinen Zweifel daran, dass Er sein Leben freiwillig hingab für seine Feinde. Durch diese Tat wurde Er wahrhaft der Heiland der Welt. Noch heute ist Er der Retter für jeden, der an Ihn glaubt.

 

Was sind, verglichen mit diesem Herrn, die Berühmtheiten der Welt? Sie sind gestorben und im Grab geblieben. Aber Jesus Christus lebt!

 

 

 

Dann kommt Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, um von ihm getauft zu werden.

Matthäus 3,13

 

Keine Selbstherrlichkeit sondern reine Demut, so war Jesus Christus

 

Johannes der Täufer ist der Vorläufer des Messias, des Erlösers und Herrschers von Israel. Dessen Kommen ist im Alten Testament an vielen Stellen angekündigt, und alles deutet darauf hin, dass der Messias bald auftreten wird. Nicht nur Johannes, sondern auch das ganze Volk ist voller Erwartung. (z. B. Lukas 2,25–38; 3,15)

 

Auf welche Weise wird der Messias wohl kommen? - Woran werden sie Ihn erkennen?

 

Es muss uns beeindrucken: Genauso wenig wie Jesus Christus in einem Palast zur Welt gekommen ist, genauso wenig gibt es nun, als Er sein öffentliches Wirken beginnt, Anzeichen von äußerer Prachtentfaltung.

 

Am Jordan tauft Johannes alle, die seinem Ruf zur Umkehr folgen, um in eine erneuerte Beziehung zu Gott einzutreten und den Messias zu erwarten. Dann plötzlich kommt der Sohn Gottes selbst an den Fluss. Äußerlich ist Er nicht von den anderen zu unterscheiden. Und Er stellt sich auch nicht neben Johannes; Er ruft nicht: „Ich bin es, auf den ihr wartet!“ Nein, Jesus stellt sich zu denen, die ihre Sünden bekennen und von Johannes getauft werden. (Matthäus 3,6)

Jesus will von Johannes getauft werden? Das will Johannes nicht zulassen, denn Jesus selbst hat keinerlei Sünden zu bekennen. „Lass es jetzt geschehen; denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen“, erklärt der Herr ihm. (V. 15)

 

So etwas ist man von den Herrschern der Antike nicht gewöhnt. Hier zeigt sich keine Selbstherrlichkeit, sondern wahre Demut. Hier wird nicht in Willkür gehandelt, sondern nach dem Willen Gottes. Und hier gibt es keine Prachtentfaltung, die den Fürsten von den anderen abheben würde, sondern wirkliche Gemeinschaft zwischen dem Sohn Gottes und allen Gottesfürchtigen.

 

 

Als Jesus aber getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser herauf; und siehe, die Himmel wurden ihm aufgetan, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herniederfahren und auf ihn kommen. Und siehe, eine Stimme ergeht aus den Himmeln, die spricht: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.

Matthäus 3,16.17

 

Gottes uneingeschränktes Bekenntnis zu seinem Sohn Jesus Christus

 

Jesus Christus, der von Gott verheißene Erlöser und Herrscher seines Volkes, ist an den Jordan gekommen zu Johannes dem Täufer. Äußerlich ist der Sohn Gottes nicht von den anderen zu unterscheiden, die sich dort taufen lassen. Auch der Täufer hat Ihn erst erkannt, als Er die Taufe von ihm verlangt; zuerst will er sich sogar weigern, den Messias zu taufen. Doch Jesus erklärt ihm, dass es nötig ist, weil es dem gerechten Willen Gottes entspricht. (V. 15)

 

So stellt sich Christus unauffällig und demütig auf die Seite derjenigen, die ihre Sünden bekennen und einen neuen Anfang mit Gott machen.

 

Und doch: Der Sohn Gottes steht nicht auf derselben Stufe wie sündige Menschen. In diesem Punkt darf kein Zweifel aufkommen! Der Himmel öffnet sich über Ihm, und die Be­stä­­tigung Gottes beugt jeder möglichen Missdeutung vor. Nein, in Jesus gibt es keine Sünde, keinen Makel; Er ist der Einzige, der bei seiner Taufe keine Sünden zu bekennen hat; Er ist der geliebte Sohn, der in allem die Zustimmung und das Wohlgefallen des Vaters im Himmel besitzt.

 

Gott gibt Ihm dieses Zeugnis und der Heilige Geist kommt für alle sichtbar auf Ihn: Jetzt wird Jesus seinen Dienst in der Öffentlichkeit beginnen. Zugleich wird bestätigt, dass Er wirklich der angekündigte Messias ist. (vgl. Jesaja 11,2) So ging Er umher, „wohltuend und alle heilend, die von dem Teufel überwältigt waren; denn Gott war mit ihm.“ (Apostelgeschichte 10,38)

 

 

Du aber steh jetzt still, dass ich dich das Wort Gottes hören lasse.

Hört, und eure Seele wird leben.      1. Samuel 9,27; Jesaja 55,3

 

Ich muss Sie für 14 Tage stillsetzen!

 

Diese Entscheidung des Arztes kann vom Pa­tien­ten sehr unterschiedlich aufgenommen wer­den. - Manche fühlen sich durch eine solche Zwangspause völlig ausgehöhlt. Ohne Aktivität können sie nicht sein. Andere halten sich bisher vielleicht für unentbehrlich und können nun den Gedanken schwer ertragen, dass das Berufsleben 14 Tage lang ohne sie weitergeht.

Möglicherweise empfinden wieder andere eine solche Zeit als wohltuende Pause, die ihnen erlaubt, durchzuatmen und wieder Tritt zu fassen.

Unser Leben gleicht ja manchmal einer Flucht nach vorn, und das bei einer ganz ungewissen Zukunft. Da ist es sehr wohltuend, ja unbedingt nötig, einmal dem Wirbel unserer Zeit zu entfliehen, um in Ruhe über unser Leben und unsere persönlichen Ziele nachzudenken.

 

Noch wichtiger ist es, dass wir diese Zeit zum Zuhören ver­­wenden - nicht den zahlreichen Stimmen dieser Welt zu­zu­hören, die einen oft nur betäuben und jede innere Samm­­lung er­sticken, sondern Gott zuzuhören, der auch heute noch redet. Wie nötig ist es, auf das zu achten, was Er uns zu sagen hat! In der Bibel wendet Gott sich an jeden von uns persön­lich.

 

Seine Botschaft ist von Liebe und von Wahrheit zugleich geprägt. Zwar muss sie uns zeigen, dass wir verloren und fern von Gott sind, doch Gott stellt uns auch das Heilmittel vor: Jesus Christus errettet jeden, der Ihn aufnimmt. Durch seinen Tod hat Er alles beseitigt, was uns von Gott trennte. Er hat „Frieden gemacht durch das Blut seines Kreuzes“  (Kolosser 1,20)

 

Ruhepausen können daher lebensrettend sein, wenn wir sie nutzen, um die Verbindung mit Gott zu suchen.

 

 

Hierin ist die Liebe Gottes zu uns offenbart worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben möchten.   1. Johannes 4,9

 

Wer oder was bestimmt deine Zukunft?

 

Der Glaube an Jesus Christus wirkt sich immer positiv aus: auf ein Menschenleben, auf das Miteinander und auch insgesamt auf die Gesellschaft. Das lässt sich kaum übersehen. Ein Beispiel dafür ist die Antwort eines 77-Jährigen, der vor einiger Zeit von einem Journalisten interviewt wurde. Die letzte Frage an ihn lautete: „Wird man im Alter gläubiger? Oder anders: Ist uns dadurch etwas verloren gegangen, auch als Gesellschaft, dass das Christentum an Gewicht verloren hat?“

 

Der Befragte antwortete: „Ich kann an die christliche Erzählung nur schwer glauben, aber eins hat das Christentum und deswegen ist es über die vielen Jahre sehr erfolgreich gewesen. Und es ist ja keine billige Religion. Eins hat das Christentum denjenigen, die daran fest geglaubt haben, vermittelt - ich rede nicht von den Menschen, die nur an Weihnachten in die Kirche gehen:

  1. Trost,
  2. Lebenssinn,
  3. Hoffnung,
  4. Hilfe im Gebet,
  5. Trost in der Vergebung und
  6. die christliche Liebe, die ein unglaubliches Geschenk an die Menschheit gewesen ist.

Nur wird das alles in dem Augenblick, in dem das Christentum hier an Gewicht verliert, indem wir immer weniger glauben, verloren gehen.

 

Und die Frage ist, ob die Menschen all diese Dinge nicht auch brauchen und wenn sie sie brauchen, was an ihre Stelle treten kann und was es bedeutet, wenn in Zukunft nichts an deren Stelle tritt.“

 

 

 

 

Diese Feststellung fordert uns heraus, uns einmal ohne Vorbehalte mit der Botschaft der Bibel auseinanderzusetzen.

 

Wenn wir sie annehmen und Jesus zur Grundlage unseres Lebens machen, können wir nur gewinnen.

 

 

Diesem geben alle Propheten Zeugnis, dass jeder, der an ihn [an Jesus Christus] glaubt, Vergebung der Sünden empfängt durch seinen Namen. Apostelgeschichte 10,43

 

Zeugnis in letzter Minute

 

Eine große Wochenzeitung veröffentlichte Aussagen verurteilter Todeskandidaten. Bei vielen kam deutliche Auflehnung zum Ausdruck - nicht so bei M.

 

Er sagte: „Zunächst möchte ich der Familie meines Opfers mein aufrichtiges Bedauern aussprechen. Ich habe viel Schmerz, Kummer, Trauer, Leid verursacht. Das erfüllt mich mit sehr tiefer Traurigkeit. Ich weiß, dass nichts A. (sein Opfer) zurückbringen kann … Aber ich möchte, dass Sie wissen, dass ich nicht mehr der Mensch bin, der ich war: Dieser ist tot … Ich möchte auch meiner Familie sagen: Ich habe euch viel Leid zugefügt, ich bitte euch, mir zu verzeihen. Ich weine als erwachsener Mann wie ein kleines Kind; aber ich weine nicht über mich selbst, sondern über diejenigen, die nicht mehr sind und über diejenigen, die sterben, ohne Gott zu kennen, die nicht von ihren Sünden befreit worden sind.

 

Ich habe dreizehn Jahre im Gefängnis verbracht. Aber ich war in all den Jahren kein Gefangener im Inneren, denn ich war frei, weil Christus mich verändert hat. Selbst wenn ich für meine Schuld sterben muss: Er hat für meine Schuld bezahlt. Er hat mehr bezahlt, als ich ihm jemals zurückgeben könnte!“

 

Wie groß war die Last meiner Sünden,
wie war mein Gewissen beschwert,
bevor ich den Retter gefunden,
bevor ich von Jesus gehört.

 

Er hat gezahlt, was ich nicht zahlen konnte.
Er hat getan, was mir unmöglich war.
Er brachte mich zu Gott, dem Vater.
Er starb für mich auf Golgatha.

 

Frank Ulrich

 

  

Die Frau, wenn sie gebiert, hat Traurigkeit, weil ihre Stunde gekommen ist; wenn sie aber das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an die Bedrängnis um der Freude willen, dass ein Mensch in die Welt geboren ist. Auch ihr nun habt jetzt zwar Traurigkeit; aber ich werde euch wiedersehen, und euer Herz wird sich freuen, und eure Freude nimmt niemand von euch.

Johannes 16,21.22

 

Wiedergeborene Christen freuen sich auf das Kommen Ihres Herrn!

 

Geheimnisvoll klingende Worte, die Jesus seinen Jüngern mitteilt: Sie würden Ihn für eine kurze Zeit nicht schauen und deswegen sehr traurig sein, aber die Welt würde sich freuen. Dann würden sie Ihn wiedersehen und ihre Traurigkeit würde sich in Freude verwandeln.

 

Die Lösung ist einfach: Es geht einerseits um den Tod und andererseits um die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu. Die Wehen bei der Geburt eines Kindes dienen hier als eindrückliche Illustration, um die große Traurigkeit der Jünger zu veranschaulichen. Wie schmerzte es sie, als sie nach der Grablegung Jesu an ihren gekreuzigten und gestorbenen Herrn dachten. - Unvergleichlich schlimmer waren allerdings die Schmerzen Jesu, die der Prophet Jesaja „die Mühsal seiner Seele“ nennt, als Ihn „die Strafe zu unserem Frieden“ traf und Er „für alles den Tod schmeckte“ (Jesaja 53,5.11; Hebräer 2,9)

 

Wie groß ist die Freude einer Frau, die ihr Kind zur Welt gebracht hat! Und wie schnell sind die starken Schmerzen vergessen! So verwandelte sich nach der Auferstehung Jesu die Traurigkeit der Jünger in große Freude.

 

Niemand kann den Jüngern Jesu ihre Freude rauben.

 

Dabei handelt es sich also wohl nicht nur um die Freude, die die Jünger während der 40 Tage zwischen Auferstehung und Himmelfahrt erfüllte, als der Herr ihnen und weiteren 500 Brüdern erschien. (vgl. 1. Korinther 15,6)

 

Bis heute freuen sich die Gläubigen in dem Herrn, weil sie wissen, dass Er lebt und bald wiederkommt.

 

 

Das Andenken an den Gerechten ist zum Segen, aber der Name der Gottlosen verwest.

Sprüche 10,7

 

Die Segensspuren Gottes

 

Wenn irgendwo auf der Welt ein Pianist auf einem „Steinway & Sons“-Flügel in die Tasten greift, ist das Klangerlebnis Heinrich Engelhard Steinweg zu verdanken, der am 22. Februar 1797 in Wolfshagen im Harz geboren wurde. Heinrich begann im Alter von 15 Jahren eine Tischlerlehre. Anschließend ging er nach Goslar, wo er als Organist tätig war und sich als Instrumentenbauer ausbilden ließ. Von 1814 bis 1822 wurde er zum Militärdienst eingezogen.

 

Nachdem Steinweg zuerst nebenberuflich Gitarren, Zithern und Mandolinen hergestellt hatte, ging er bald zum Bau von Tafelklavieren, Pianos und Flügeln über. Sein erstes Tafelklavier schenkte er seiner Braut zur Hochzeit. Seinen ersten Flügel baute er elf Jahre später in einer alten, als Werkstatt hergerichteten Waschküche.

 

Im Jahr 1850 emigrierte Steinweg mit neun seiner zehn Kinder nach New York. Drei Jahre darauf machte er sich mit drei erwachsenen Söhnen selbstständig - ab 1854 hieß die Firma „Steinway & Sons“. Durch eine einteilige Gussplatte als Rahmen für die Klaviersaiten gelang es Steinweg, seine Flügel entscheidend zu optimieren.

 

Nehmen wir den Geburtstag des berühmten Klavierbauers einmal zum Anlass, uns zu fragen: Welchen Nachklang wird mein Name haben, wenn mein Leben auf der Erde vorüber ist? Mit welchen Gedanken und Empfindungen werden mich meine Mitmenschen im Gedächtnis behalten? Werden sie mich vermissen, weil mich gute Eigenschaften wie Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe, Freundlichkeit und Dankbarkeit gekennzeichnet haben? Werde ich Segensspuren Gottes im Leben anderer hinterlassen?

 

Dies wird uns aber nicht aus eigener Anstrengung gelingen, sondern nur aus der Kraft eines verborgenen Lebens mit Gott, von dem letztlich alles Gute, aller Segen ausgeht.

 

 

Er sandte seinen Knecht zur Stunde des Gastmahls aus, um den Geladenen zu sagen: Kommt, denn schon ist alles bereit. Und sie fingen alle ohne Ausnahme an, sich zu ent­schuldigen. ... Da wurde der Hausherr zornig.  Lukas 14,17.18.21

 

Gott hat ein Fest der Freude bereitet, du bist herzlich dazu eingeladen!

 

Nicht wahr, das würde Sie auch nicht kalt lassen? Sie laden Ihre besten Freunde zum Abendessen ein, geben sich viel Mühe - und wenn Sie schließlich alles zubereitet haben, sagt einer nach dem anderen kurz vorher ab …

 

Wahrscheinlich kommt solch ein beleidigendes Verhalten nur selten vor. Doch die Bibel berichtet von einem Mann, dem es genau so erging: Als alles bereit ist, will keiner der Geladenen mehr kommen! Und was für „wichtige“ Gründe sie anführen! Der eine muss seinen neuen Acker begutachten, der nächste will seine Ochsengespanne ausprobieren, der dritte schließlich hat geheiratet. Das Fest interessiert sie offensichtlich gar nicht, und der Hausherr ist ihnen ziemlich gleichgültig. Wir verstehen gut, dass der Gastgeber darüber in Zorn gerät. Aber er lässt das Abendessen deswegen nicht einfach ausfallen.

 

Nein, er sucht sich neue Gäste, denn es gab andere, die den freundlichen Gastgeber nicht verachteten und sich über die Einladung freuten: Arme, Krüppel, Lahme, Blinde

 

Auch Gott hat ein Fest der Freude bereitet und lädt jeden dazu ein.

 

Er will allen Menschen Vergebung ihrer Sünden und inneren Frieden schenken.

 

Und sie sollen einmal an der Herrlichkeit des Himmels teilhaben. Doch die Gleichgültigen, die Selbstzufriedenen und die Selbstgerechten, die Gottes Einladung verachten - für sie gibt es keine Freude. Die Gestrandeten, Heimatlosen, Zerbrochenen hingegen, die Ihm ihre Schuld bekennen - sie erfahren seine Gnade und erleben große Freude!

 

Es ist eine Ruhe vorhanden für alle fern und nah:In des Gotteslammes Wunden, am Kreuze auf Golgatha.

Eleonore Fürstin Reuß (1835-1903)

 

 

 

Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, das Verlorene zu erretten. Matthäus 18,11

 

Jesu Christus ist auch für Hoffnungslose gestorben!  

 

George Whitefield (1714-1770) war ein berühmter Prediger in England. Man schätzt, dass er in seinem Leben rund 30.000 Predigten vor fast 10 Millionen Menschen hielt.

 

Dieser Mann hatte einen Bruder, der von Gott nichts wissen wollte und auch dementsprechend lebte. Doch eines Tages kam er zum Nachdenken, war aber angesichts der großen Schuld, die ihm bewusst geworden war, nicht in der Lage, an Gottes Vergebung zu glauben. Einmal war er bei Freunden zu Gast. Da seine Gastgeberin wusste, wie verzweifelt er war, stellte sie ihm die Gnade Gottes vor, die in Jesus Christus gekommen ist. Vergebens. Schließlich sagte er deprimiert und mutlos: „My Lady, ich weiß, dass das, was Sie mir sagen, wahr ist. Die Gnade Gottes ist unendlich groß. Aber sie ist nichts für mich. Dazu bin ich zu verdorben und schlecht. Ich bin verloren.“

 

Seine Gastgeberin lächelte: „Ich freue mich zu hören, dass Sie verloren sind.“

 

Entrüstet entgegnete er: „Wie, Sie freuen sich darüber?“

 

„Ja“, sagte sie, „weil Jesus Christus gerade deshalb in die Welt gekommen ist. Er ist gekommen, zu suchen und zu erretten, was verloren ist. Es besteht also Hoffnung für Sie!“

 

Vielleicht liest jemand diese Worte, der möglicherweise auch als so genanntes schwarzes Schaf in seiner Familie gilt, den man abgeschoben oder abgeschrieben hat. Möglicherweise haben Sie sich als hoffnungslos aufgegeben oder meinen, dass alle Einsicht zu spät kommt. Doch es gibt Hoffnung - denn Jesus Christus ist gerade für solche gekommen, die wissen, dass sie verloren sind! Er hat gesagt: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen“ (Johannes 6,37)

 

Wenn Sie also befürchten, dass Sie verloren sind - dann besteht Hoffnung für Sie!

 

 

Jesus wachte auf, schalt den Wind und sprach zu dem See: Schweig, verstumme! Und der Wind legte sich, und es trat eine große Stille ein.  Markus 4,39

 

Die von Gott geschaffene Natur ist IHM untertan!  

 

Vielleicht denkt jemand: Das gibt es doch gar nicht! Ein Sturm beruhigt sich doch nicht einfach, weil irgendein Mensch ihm zuruft: „Schweig, verstumme!“ - Nein, natürlich nicht! Aber es war ja auch nicht irgendwer, der das tat, sondern Jesus Christus, der Sohn Gottes selbst.

 

Menschen unseresgleichen hätten sich mit einem solchen Versuch, Wind und Wellen zu beruhigen, nur lächerlich gemacht. Hier aber war Einer, dem Wind und Wellen gehorchten - das konnte nur der allmächtige Gott sein! Und die Jünger Jesu, die Ihn mit dem Schiff ans andere Ufer des Sees brachten, waren tief beeindruckt davon.

 

Dazu müssen wir wissen, dass der Sohn Gottes Derjenige ist, durch den Gott die Welt gemacht hat. So lesen wir es in Kolosser 1,16 und an vielen anderen Stellen der Heiligen Schrift. Warum sollte es daher für den Schöpfer des Weltalls zu schwer sein, einen Sturm zum Schweigen zu bringen? Warum sollte Er nicht fähig sein, aus Wasser guten Wein zu machen oder Kranke zu heilen oder 5000 Menschen mit geringen Mitteln zu sättigen oder Tote aufzuerwecken oder …?

Viele Menschen damals sind Augenzeugen der Wunder Jesu gewesen. Matthäus, der Zöllner, Markus, der Diener, Lukas, der Arzt, und Johannes, der Fischer, haben ihre Beobachtungen für uns aufgeschrieben. Und sie haben uns nur eine Auswahl der Wunder mitgeteilt. Johannes sagt das in seinem Evangelium: „Auch viele andere Zeichen hat nun zwar Jesus vor seinen Jüngern getan …“ (Kap. 20,30). - Es gibt keinen vernünftigen Grund, diesen Zeugen nicht zu trauen. Angenommen, der allmächtige Schöpfergott existiert. Dann steht Er über allem und dann sind Wunder für Ihn kein Problem.

 

 

Sogleich gingen sie aus der Synagoge hinaus und kamen in das Haus von Simon und Andreas. Die Schwiegermutter Simons aber lag fieberkrank danieder; und sogleich sagen sie ihm von ihr. Markus 1,29.30

 

Andreas bringt seine Probleme zu Jesus

 

Das ist das Beeindruckende an der Bibel: Dass sie auch die Schattenseiten des Lebens erwähnt - das Leid, das Versagen und den Tod. 

 

Eines Tages hielt sich Jesus Christus mit einigen seiner Jünger in der Stadt Kapernaum auf. Dort besuchte Er zunächst die Synagoge und ging dann zu Simon und Andreas nach Hause. Dort aber lag die Schwiegermutter von Simon fieberkrank danieder. Lukas, der Arzt war, schreibt sogar, dass sie von einem „starken Fieber befallen“ war. (Lukas 4,38)

 

Die Beziehung zur Schwiegermutter wird heute oft als negativ hingestellt. Doch hier erleben wir, wie Simon und An­dreas ihr mit großer Wertschätzung begegnen und sehr um sie besorgt sind. Ja, damals wie heute sind gesunde Beziehungen in Familien möglich - mit der Hilfe Gottes!

 

Das Haus von Simon und Andreas blieb allerdings nicht vor Not bewahrt. Auch wir erleben oft Krankheit, Arbeitslosigkeit, Alterserscheinungen, Missbrauch, finanzielle oder auch psychische Not. Manche Not geht sogar bis an den Rand des Todes - ohne dass ein Ausweg sichtbar ist. Machen wir es wie Simon und Andreas damals: Sagen wir es Jesus!

 

Der Herr über Leben und Tod, der große Schöpfer-Gott, der Heiland der Welt, ist willens und bereit zu hören, was uns bedrückt.

 

Er lädt uns dazu ein, Ihm unsere Not zu sagen, denn Er ist ja besorgt um uns! Darüber hinaus dürfen wir Ihm alle unsere Anliegen nennen - ohne Formalitäten, von Mund zu Ohr, voller Vertrauen. So wie hier: „Sie sagen ihm von ihr.“

 

Es ist gut, Den zu kennen, dem man alles sagen kann!

 

 

 Ist kein Balsam ... oder kein Arzt dort? Warum ist ... kein Verband angelegt worden?

Jeremia 8,22

 

Ich bin der HERR, der dich heilt.

 

Was haben eine Brandverletzung, der Sturz von einem Gerüst, ein Schlaganfall, ein schlimmer Verkehrsunfall und eine Medikamentenüberdosis gemeinsam?

 

Es sind alles Notfälle - Notfälle, die sich an einem Ort vielleicht binnen weniger Stunden ereignen und bei denen die Notrufnummer 112 gewählt wird. Ob bei Tag oder Nacht, ob Mann, Frau oder Kind, ob alt oder jung: Wenn die Nummer 112 gewählt wird, macht sich ein Rettungswagen mit erfahrenen Sanitätern und lebensrettenden Geräten auf den Weg.

Für alle diese Notfälle, so verschieden sie auch waren, gibt es eine gemeinsame Notrufnummer, eben die 112. - Auch bei Gott gibt es eine „zentrale Rufnummer“.

Gott sagt: „Rufe mich an am Tag der Bedrängnis: Ich will dich erretten, und du wirst mich verherrlichen!“ und: „Ich bin der HERR, der dich heilt.“ (Psalm 50,15; 2. Mose 15,26)

Wer Ihn anruft, weil er in „Seelennot“ gekommen ist, erfährt ebenfalls lebensrettende Maßnahmen:

  • Ihm wird vergeben und er wird gereinigt von jeder Ungerechtigkeit. (1. Johannes 1,9)
  • Er geht nicht mehr verloren, sondern erhält neues, ewiges Leben. (Johannes 3,16)
  • Er empfängt ein neues reines Herz sowie einen neuen Geist. (Psalm 51,12; Hesekiel 36,26)

Doch bei aller Übereinstimmung gibt es auch einen gravierenden Unterschied: Die Nummer 112 darf man nur in Notfällen wählen - doch zu Gott kann sich jeder Mensch zu jeder Zeit und in jeder Situation wenden. Gott ist immer sofort erreichbar und Er kümmert sich um jeden, der Ihn anruft!

 

Ob in Freude oder Leid, in Einsamkeit oder Trauer: Jeder darf kommen, mit Ihm reden und sein Herz vor Ihm ausschütten.

 

Deshalb: Rufen Sie Ihn an! Und: Rufen Sie Ihn jetzt an!

 

 

An jenem Tag werdet ihr mich nichts fragen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Um was irgend ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, das wird er euch geben. Bis jetzt habt ihr um nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude völlig sei. Dies habe ich in Gleichnissen zu euch geredet; es kommt die Stunde, da ich nicht mehr in Gleichnissen zu euch reden, sondern euch offen von dem Vater verkündigen werde.

Johannes 16,23–25

 

Wie gesegnet sind die Kinder Gottes!

 

Jesus hatte von der Freude der Jünger gesprochen, die ihnen niemand rauben würde. Diese Freude war nicht nur von kurzer Dauer, sie würde sogar eine ganze Epoche kennzeichnen, die hier „jener Tag“ genannt wird. An diesem „Tag“ leben wir.

 

Bisher hatte der Herr als Mensch auf der Erde allen Bedürfnissen der Jünger entsprochen, und sie konnten mit all ihren Fragen zu Ihm gehen. Doch jetzt würde eine neue Situation eintreten, die kein Nachteil für sie sein würde. Das hatte der Herr ihnen ja bereits mitgeteilt. Seitdem der Heilige Geist auf die Erde gekommen ist und in den Gläubigen wohnt, haben sie direkten Zugang zu Gott, dem Vater. Sie können als seine Söhne direkt zu Ihm beten. Sie brauchen jetzt nicht Jesus Christus zu bitten, dass Er sich für sie an den Vater wende. (vgl. Kap. 11,22) Wenn sie im Namen Jesu den Vater um eine Sache bitten, dürfen sie erleben, dass Er ihnen das Erbetene gibt - egoistische Bitten sind natürlich ausgeschlossen.

 

Ihnen steht eine unermessliche Hilfsquelle zur Verfügung!

 

Wer sie nutzt, wird mit großer Freude gesegnet sein.

 

Der Herr deutet eine weitere Änderung an: Er würde vom Himmel aus die Wahrheit über den Vater nicht mehr gleichnishaft, sondern in aller Klarheit vermitteln:

 

Der Heilige Geist inspirierte die Schreiber des Neuen Testaments, um über den Vater, über seinen Ratschluss, seine Herrlichkeit und seine Liebe zu schreiben.

 

Wie gesegnet sind die Kinder Gottes!

 

 

Er wurde misshandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtung geführt wird und wie ein Schaf, das stumm ist vor seinen Scherern; und er tat seinen Mund nicht auf.  Jesaja 53,7

 

Wort des Jahres - Ungehorsam und Auflehnung 

 

Die Gesellschaft für deutsche Sprache wählt seit Anfang der 70er-Jahre regelmäßig ein „Wort des Jahres“, das in der öffent­lichen Diskussion oft eine besondere Rolle gespielt hat. Das erste Mal wurde der Ausdruck „aufmüpfig“ gewählt, was so viel wie widersetzlich oder aufsässig meint. Es enthält den Gedanken an Auflehnung und Rebellion und wir können uns gut vorstellen, dass es in jener Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs vielfach gebraucht wurde.

 

Doch Aufmüpfigkeit entstand nicht erst in den Jahren um und nach 1968. Sie kennzeichnet das Verhalten des Menschen gegenüber Gott schon seit jeher. Bereits die ersten Menschen Adam und Eva lehnten sich gegen Gott auf.

 

Was mit der hinterlistigen Frage der Schlange „Hat Gott wirklich gesagt?“ anfing, endete in einer Tat, die sich gegen Gottes einziges Gebot richtete: Die Menschen aßen von der verbo­tenen Frucht. Wie undankbar verhielten sie sich damit gegen ihren Schöpfer, dem sie nicht nur ihr Leben verdankten, sondern alles, was sie umgab.

 

Aber letztlich war es schlicht Ungehorsam und Auflehnung.

 

So kam die Sünde in die Welt. Und was ist Gottes Antwort? Der Tod!

 

Doch Gott ist nicht nur heilig und gerecht, sondern auch Liebe! Und seine Liebe erweist Er darin, „dass Christus, da wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist.“ (Römer 5,8) Gott kann Übertretung nicht ungestraft lassen, doch Er straft seinen Sohn, um uns aufmüpfige Menschen zu retten.

 

Doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Ungerechtigkeiten willen zerschlagen. Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm,
und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden.

 

 

Von dem Ausharren Hiobs habt ihr gehört, und das Ende des Herrn habt ihr gesehen, dass der Herr voll innigen Mitgefühls und barmherzig ist.  Jakobus 5,11

 

Jesus Christus ist unser einziger Trost!

 

Frederick Tucker wird am 21. Mai 1853 im Nordosten In­diens geboren. Er ist der Sohn einer reichen englischen Familie, die auf der Höhe des Imperialismus lebt. Gemeinsam mit seiner ersten Frau und drei Mitarbeitern gründet er 1882 die Heilsarmee in Indien. Seine erste Frau stirbt früh in einer Cholera-Epidemie.

 

Frederick heiratet erneut. Seine zweite Frau Emma ist eine Tochter des Gründers der Heilsarmee William Booth. Mit ihr bekommt er neun Kinder, von denen drei früh sterben. Auch Emma wird in Indien schwer krank, so dass sie gezwungen sind, nach Amerika zu ziehen.

 

Eines Abends predigt Frederick darüber, dass Jesus Chris­tus voller Mitgefühl ist. Nach der Predigt spricht ihn ein Zu­hörer vorwurfsvoll an: „Wenn Ihre Frau wie meine sterben würde, und wenn Ihre Kinder weinend nach ihrer Mutter riefen, dann könnten Sie nicht mehr von einem Gott der Liebe reden, der mitfühlend ist!“

 

Nur wenige Tage später geschieht das Unfassbare: Aus­gerechnet auf dem Weg zu ihrem Mann verliert Emma ihr Leben bei einem Eisenbahnunglück! Frederick steht mit sei­nen sechs Kindern am offenen Grab. Da fallen ihm die vor­wurfs­vollen Worte des Zuhörers wieder ein, so dass er davon berichtet: „Neulich hat jemand zu mir gesagt, wenn meine Frau stürbe, dann könnte ich nicht mehr verkündigen, dass Jesus Christus voller Mitgefühl ist. Wenn dieser Mann anwesend ist, möchte ich ihm sagen, dass der Herr Jesus bei mir ist. Ja, mein Schmerz ist sehr groß, aber gerade heute ist Christus mein Trost.“ Der besagte Mann hört tatsächlich zu. Überwältigt von Tuckers Zeugnis gibt er sich zu erkennen und öffnet sich für die rettende Botschaft des Evangeliums.

 

Der Herr Jesus ist wirklich der Einzige, der in jeder Situation mit uns fühlen und uns trösten kann.

 

 

Wie werden wir entfliehen, wenn wir eine so große Errettung vernachlässigen (oder: missachten)? Hebräer 2,3

 

Die rote Laterne Gottes!

 

Es ist mittlerweile 70 Jahre her - aber ich weiß es noch, als ob es gestern war. Als Lokomotivführer war ich eines Nachts mit dem Zug unterwegs. Wir hatten es eilig, obwohl es stürmisch und sehr dunkel war. Als ich durch eine langgestreckte Kurve fuhr, sah ich plötzlich rote Lichter vor mir. „Brems, Hans, brems!“, schrie ich, „brems - oder es ist zu spät!“. Mein Kollege stieg in die Eisen und brachte den Zug zum Stehen. Keine Sekunde zu früh, denn vor uns türmten sich die Trümmer eines Güterzugs, der entgleist war. Nicht vorzustellen, was passiert wäre, wenn …

 

Ich war dankbar, dass ich die roten Schlusslichter recht­zeitig gesehen hatte. Kurze Zeit später wurde ich erneut an sie erinnert. Jemand besuchte mich und fragte mich: „Gerhard, hast du eigentlich jemals darüber nachgedacht, wie es nach dem Tod für dich weitergeht? Hast du dich gefragt, ob Gott dir eine weiße Laterne für freie Weiterfahrt zeigen kann - oder ob Er dir die rote Laterne zeigen muss?“

 

Mir war klar, dass Gott mir keine weiße Laterne zeigen konnte. Er hielt mir die rote entgegen, um mich wachzu­rütteln und zu warnen. Ich erkannte, dass ich in Gottes Augen ein Sünder war und nahm seine Errettung für mich in Anspruch. Nun weiß ich, dass ich „die Erlösung habe durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade“ (Epheser 1,7)

Jeder von uns ist unterwegs. Auf seinem ganz persön­­­­lichen Lebensweg. Und für jeden von uns endet die Fahrt in der Ewigkeit. Wenn Sie Leben aus Gott haben, leuchtet für Sie ein „weißes“ Licht. Ansonsten leuchtet es „rot“.

 

Wenn es „rot“ leuchtet, warnt Gott Sie heute noch einmal. Wollen Sie wirklich seine „große Errettung vernachlässigen“, sie miss­­­achten?

 

 

  

Kein Mensch hat Macht über den Wind, den Wind zurückzuhalten; und niemand hat Macht über den Tag des Todes.

Prediger 8,8

 

Egal was kommen mag, wir sind in IHM geborgen!

 

Ein Mann von 63 Jahren ließ sich einen neuen Zahnersatz anpassen. Im Anschluss daran entspann sich folgendes Gespräch:

 

Patient: „Die alte Zahnbrücke hat 25 Jahre gehalten!“

Zahnarzt: „Hoffentlich hält die neue genauso lange.“

Patient: „Wenn ich so lange ,halte‘ …“

Zahnarzt: „Ja, das ist die bange Frage, die uns alle bewegt.“

Patient: „Ich glaube an Jesus Christus, das lässt mich ruhig sein.“

 

Zahnarzt: „Ja, das verstehe ich. So steht es auch in der Lektüre, die Sie mir beim letzten Mal gegeben haben.“

 

Jeder weiß, dass er einmal sterben muss. Aber niemand kann über den Tag des Todes bestimmen. Der Zahnarzt hatte davon gelesen, dass Christen - bei aller Ungewissheit über den Zeitpunkt des Todes - durch den Glauben an Jesus Christus Frieden und Ruhe haben.

 

Es genügt aber nicht, davon zu lesen oder bei anderen zu beobachten, was der biblische Glaube bewirkt: Man muss selbst zu Jesus Christus kommen, indem man sich von der Botschaft der Bibel überzeugen lässt. Wegen unserer Sünden ist Er gestorben, und ER ist auferstanden, um uns ewiges Leben zu geben.

 

Wer an Ihn glaubt und seine Erlösungstat persönlich in Anspruch nimmt, darf sagen: „Ich aber, ich habe auf dich vertraut, HERR; ich sprach: Du bist mein Gott! In deiner Hand sind meine Zeiten.“ (Psalm 31,15.16)

 

Egal, was kommen mag und wann wir abberufen werden, wir sind dann in IHM geborgen.

 

 

 

Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus.  Römer 5,1

 

Hast Du Frieden? (1)

 

Meine Eltern erzogen mich im jüdischen Glauben. Meine Mutter erzählte mir von dem Messias, der eines Tages alle Menschen erlösen würde. Aber der Völkermord der Nazis hatten diesen Samen der Hoffnung in mir zerstört.

 

Nach meinem Studium wurde das Singen zu meiner Religion. Ich wurde Sänger und Schauspieler und ich war erfolgreich: Bald trat ich mit den berühmtesten Sängern auf. Aber dieser Erfolg brachte mir keinen inneren Frieden und ich fragte mich, worin der Sinn meines Lebens bestand.

 

„Hast du Frieden?“, fragte ich manchmal meine Künstler-Kollegen, mit denen ich auf Tournee war. Ich erinnere mich noch gut an die Antwort des bekannten Chansonniers Jacques Brel (1929-1978): „Mit Geld können wir für fast alles bezahlen, was wir wollen, das weißt du ja; aber dieser Frieden, von dem du sprichst, hat keinen Preis. Nicht einmal mit allem Geld die­ser Welt können wir ihn kaufen.“

 

Damit gab ich mich nicht zufrieden und diskutierte auch mit meinem Vater darüber, der viele Religionen studiert hatte. Ich erzählte ihm von meinen Fragen und meiner Suche nach dem Sinn des Lebens. Er hörte mir aufmerksam zu. Dann gab er mir ein Neues Testament, das er von einem Missionar erhalten hatte.

 

Es überraschte mich, dass er als Jude dieses Buch empfahl, das normalerweise von meinem Volk abgelehnt wird. Doch obwohl mein Vater sich den jüdischen Traditionen verpflichtet fühlte, war er liberal geprägt und zum Dialog bereit. Er vertrat die Ansicht, es sei immer besser, zurück zu den Quellen zu gehen. Und so nahm ich seinen Rat an und las das Neue Testament.

 

Von Anfang an war ich beeindruckt von den Worten Jesu, von seiner Botschaft der Liebe und des Friedens.

 

Küsst den Sohn, damit er nicht zürnt und ihr umkommt auf dem Weg, wenn nur ein wenig entbrennt sein Zorn. Glückselig alle, die zu ihm Zuflucht nehmen! Psalm 2,12

 

Hast Du Frieden? (1)

 

Einige Monate später lud mich ein Freund zu einer Konferenz ein. Dort ging es um das Verhältnis von uns Juden zu Jesus. Ich nahm nicht teil, aber im Einladungsflyer stand ein Bibelvers aus Psalm 2, der mich nachdenklich machte. Leider konnte mein Freund mir den Vers nicht näher erläutern.

 

Daraufhin öffnete ich das Alte Testament in der Übersetzung eines jüdischen Rabbiners und las den gesamten Psalm 2. Dabei bemerkte ich, dass der betreffende Vers etwas anders über­setzt war als in dem Flyer. Das machte mich stutzig. Am Ende der Einladung zur Konferenz wurde ein kostenloses Neues Testament angeboten. Das nahm ich gerne in An­spruch.

 

Sechs Monate später kam ein älterer Herr zu mir nach Hause: „Herr Gil Bernard? Ich bin gekommen, um Ihnen das Neue Testament zu bringen, um das Sie gebeten haben.“ Ich ließ ihn herein, und nach einem längeren angenehmen Gespräch fragte er, ob er mir etwas vorlesen dürfe. Langsam las er das Gleichnis vom verlorenen Sohn aus Lukas 15. Ich verstand sofort und fragte: „Ist Jesus der Messias Israels?“ Er bejahte dies.

 

Ich war erschrocken und sprachlos. Bevor der Herr mich verließ, bat er mich, ihm zu versprechen, das Neue Testament zu lesen. Ich versprach es ihm und hielt Wort. Als ich die Evan­gelien erneut las, hatte ich das Gefühl, in die Fußstapfen Jesu zu treten.

 

Ich bekehrte mich zu Ihm, wodurch sich mein Leben grundlegend veränderte. Drei Jahre später verließ ich meine bisherige Musik-Szene und entschied mich, über meinen Glauben an Jesus zu singen. Diese Entscheidung war schwierig, aber ich habe sie nie bereut. Ich erhielt mehr, als ich erwartet hatte: Ein erfülltes und glückliches Leben, trotz der schmerzhaften Momente.

 

Gott ist treu und hat mich in Freuden und Sorgen unterstützt.

 

Nun besitze ich die sichere Hoffnung, Ihn für alle Ewigkeit zu loben.

 

Küsst den Sohn, damit er nicht zürnt und ihr umkommt auf dem Weg, wenn nur ein wenig entbrennt sein Zorn. Glückselig alle, die zu ihm Zuflucht nehmen! Psalm 2,12

 

Hast Du Frieden? (2)

 

Einige Monate später lud mich ein Freund zu einer Konferenz ein. Dort ging es um das Verhältnis von uns Juden zu Jesus. Ich nahm nicht teil, aber im Einladungsflyer stand ein Bibelvers aus Psalm 2, der mich nachdenklich machte. Leider konnte mein Freund mir den Vers nicht näher erläutern.

 

Daraufhin öffnete ich das Alte Testament in der Übersetzung eines jüdischen Rabbiners und las den gesamten Psalm 2. Dabei bemerkte ich, dass der betreffende Vers etwas anders über­setzt war als in dem Flyer. Das machte mich stutzig. Am Ende der Einladung zur Konferenz wurde ein kostenloses Neues Testament angeboten. Das nahm ich gerne in An­spruch.

 

Sechs Monate später kam ein älterer Herr zu mir nach Hause: „Herr Gil Bernard? Ich bin gekommen, um Ihnen das Neue Testament zu bringen, um das Sie gebeten haben.“ Ich ließ ihn herein, und nach einem längeren angenehmen Gespräch fragte er, ob er mir etwas vorlesen dürfe. Langsam las er das Gleichnis vom verlorenen Sohn aus Lukas 15. Ich verstand sofort und fragte: „Ist Jesus der Messias Israels?“ Er bejahte dies.

 

Ich war erschrocken und sprachlos. Bevor der Herr mich verließ, bat er mich, ihm zu versprechen, das Neue Testament zu lesen. Ich versprach es ihm und hielt Wort. Als ich die Evan­gelien erneut las, hatte ich das Gefühl, in die Fußstapfen Jesu zu treten.

 

Ich bekehrte mich zu Ihm, wodurch sich mein Leben grundlegend veränderte. Drei Jahre später verließ ich meine bisherige Musik-Szene und entschied mich, über meinen Glauben an Jesus zu singen. Diese Entscheidung war schwierig, aber ich habe sie nie bereut. Ich erhielt mehr, als ich erwartet hatte: Ein erfülltes und glückliches Leben, trotz der schmerzhaften Momente.

 

Gott ist treu und hat mich in Freuden und Sorgen unterstützt.

 

Nun besitze ich die sichere Hoffnung, Ihn für alle Ewigkeit zu loben.

 

 

 

 

 

 

An jenem Tag werdet ihr bitten in meinem Namen, und ich sage euch nicht, dass ich den Vater für euch bitten werde; denn der Vater selbst hat euch lieb, weil ihr mich lieb gehabt und geglaubt habt, dass ich von Gott ausgegangen bin. Ich bin von dem Vater ausgegangen und bin in die Welt gekommen; wiederum verlasse ich die Welt und gehe zum Vater.

Johannes 16,26–28

 

Kinder Gottes haben freien Zugang zu Gott

 

Kinder Gottes haben freien Zugang zu Gott, ihrem Vater.

 

Sie wissen, welchen Wert und welche Kostbarkeit Jesus in den Augen Gottes hat.

 

In Ihm sind sie von Gott angenommen und dürfen in dieser Gewissheit vor Gott treten. Das bedeutet, in seinem Namen zu beten. Es geht also nicht um das Gebet, das der Herr seine Jünger lehrte und als „Vaterunser“ bekannt ist.

 

Ein Vater hat das größte Interesse an seinen Kindern und kennt ihre Bedürfnisse, weil er sie von Herzen liebt. Es wäre völlig unnatürlich, wenn die Bitten eines Kindes zuerst vor einem Mittler ausgesprochen werden müssten, der sie dann an den Vater weiterleitet. Dasselbe gilt für die Kinder Gottes, die eine innige Beziehung der Liebe zu ihrem himmlischen Vater haben. Wenn selbst der Herr Jesus in dieser Beziehung keine Mittlerrolle übernehmen will, wie viel weniger sind En­gel oder Menschen befugt, Fürsprache für andere zu über­nehmen.

 

Der Herr schließt diesen Teil der Rede mit einer bemerkens­werten Aussage. Die Jünger glaubten, dass Er von Gott aus­gegangen war; sie glaubten, dass Er der Christus Gottes war und dass Er als Mensch von Gott, dem Heiligen Geist, gezeugt worden war. Doch hier öffnet der Herr den Blick der Jünger für mehr: Er war vom Vater ausgegangen und würde zum Vater zurückkehren.

 

Das beinhaltet, dass Jesus eine ewige, göttliche Herrlichkeit als Sohn des Vaters besitzt.

 

Dafür beten wir Ihn an!

 

 

Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße. Lukas 5,32

 

Er verließ alles, stand auf und folgte ihm nach!

 

Das Lukasevangelium berichtet von einer bemerkenswerten Begegnung des Herrn Jesus mit einem Zöllner namens Levi.

 

Levi, der auch Matthäus genannt wird, sitzt am Zollhaus, als Jesus ihn sieht. Die Zöllner in Palästina arbeiteten damals für die römische Besatzungsmacht. Ihre Zoll- und Steuerforderungen wurden notfalls mit Militärgewalt durchgesetzt. Daher hatten sie einen schlechten Ruf unter ihren Lands­leuten.

 

Über Levis Berufspraxis wird nichts Näheres gesagt. Gut möglich ist aber, dass er sich wie andere Zöllner seiner Zeit durch überzogene Steuerforderungen bereichert hat. Der Herr Jesus sieht Levi - und Er sieht ja noch viel mehr. Er sieht, dass Levi sich im Herzen nach Liebe sehnt, aber auch nach einem reinen Gewissen und einem Leben mit Tiefgang. Und Jesus weiß, dass Er dem Zöllner das alles und noch viel mehr geben kann.

 

So spricht Er nur drei Worte zu ihm: „Folge mir nach!“

 

Versetzen wir uns in Levis Situation: Hinter ihm das Zollhaus - seine stetig sprudelnde Einnahmequelle - und vor ihm Jesus, von dem uns die Evangelien berichten, dass er keinen materiellen Besitz hatte.

 

Was muss Levi in diesem Moment überlegt haben? Soll ich sitzen bleiben? Oder soll ich diesem Jesus nachfolgen, von dem gesagt wird, dass Er der Messias sei? Was tut er? „Er verließ alles, stand auf und folgte ihm nach“ (V. 28). Und noch etwas tut Levi: Er veranstaltet ein großes Gastmahl für den Herrn Jesus und seine Jünger, zu dem er auch viele seiner Berufskollegen einlädt.

 

Den naserümpfenden Pharisäern und Schriftgelehrten erklärt Jesus bei dieser Gelegenheit, wozu Er gekommen ist: Um Sünder zur Buße, zur Lebensumkehr, und in seine Nachfolge zu rufen.

 

Levi hat seine Entscheidung sicher nie bereut.

 

Später benutzte Gott ihn, um das Matthäusevangelium zu schreiben.

 

 

Gott sei Dank für seine unaussprechliche Gabe!  2. Korinther 9,15

 

Gottes großes Gnadengeschenk an die Menschheit!

 

Martin ist stolz auf seine Tochter Sarah. Besonders jetzt, wo sie über das ganze Gesicht strahlt, weil sie ein kleines Geschenk von dem Mann am Büchertisch erhalten hat.

 

„Was sagt man, Sarah?“, fragt Martin sie.

 

„Oh, sie hat schon Danke gesagt“, versichert der Mann und wendet sich ihr noch einmal zu: „Gott segne dich, kleine Sarah!“

 

Dann wendet er sich an Martin: „Ihre Tochter hat ihre Lektion schon schön gelernt.“

 

Martin versteht ihn nicht: „Welche Lektion?“

 

„Nun, sie sagt Danke für das, was sie bekommen hat. Danken Sie auch für alles, was sie geschenkt bekommen?“

 

„Ich denke, ja“, antwortet Martin.

 

„Nun“, fährt der Mann fort, „Gott hat uns seinen Sohn Jesus Christus gegeben. Wer an Ihn glaubt, wird nicht gerichtet und hat das ewige Leben. Haben Sie Gott schon für diese Gabe, dieses Geschenk seines Sohnes, gedankt?“ Martin schüttelt den Kopf.

 

Der Mann sieht ihn freundlich an: „Ist das nicht unhöflich von Ihnen, sind Sie da nicht undankbar? - Wenn ein Freund Sie einladen würde, dann würden Sie sich doch auch für die Einladung bedanken, auch wenn Sie sie nicht annehmen können? Weshalb sagen Sie Gott heute dann nicht auch, dass Sie sich herzlich für sein Geschenk bedanken - doch dass Sie leider in Ihrem Leben keine Verwendung für seinen Sohn haben? - Jesus selbst hat gesagt: Wer an mich glaubt (also nicht: wer es fühlt oder denkt), hat ewiges Leben, wer mir aber nicht glaubt (meine Autorität nicht erkennt, mir nicht gehorcht und mein Angebot ablehnt), der wird das Leben nicht sehen. (Johannes 3,36)

 

Darf ich Sie fragen: Wollen Sie weiter undankbar sein und Ihn ablehnen?

 

Oder wollen Sie an Jesus Christus glauben und Gott für sein unfassbar großes Geschenk danken?“

 

 

 

 

Jesus sprach: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wahrhaft meine Jünger; und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. Johannes 8,31.32

 

Mit der Kraft Gottes ändert sich dein Leben!

 

Es kommt sicherlich nicht so oft vor, dass eine ordentliche Professorin für Theologie zum lebendigen Glauben an Gott kommt. Sie sagt von sich selbst, dass sie früher die bibelkritische Theologie voll und ganz vertreten habe. Sie war überzeugt, dass sie mit ihrer theologischen Arbeit Gott einen Dienst tun und einen Beitrag zur Verkündigung des Evangeliums leisten würde. Doch dabei hatte sie Philosophien zu ihrem Fundament gemacht, die Gottes Wort als Quelle der Wahrheit ausschließen.

 

Gott aber ließ auch diese kluge Frau nicht los. Zunächst geriet sie in eine seelische Krise. In „tiefer Frustration“ wurde sie, wie sie sagt, „eine Sklavin des Fernsehens“ und geriet in zunehmende Abhängigkeit vom Alkohol.

 

In dieser düsteren Seelenstimmung geschah es, dass sie mit lebendigen Christen in Kontakt kam, die Jesus Christus als ihren persönlichen Herrn und Heiland bezeugten. Sie war beeindruckt von diesen glaubwürdigen Zeugnissen und wagte es, das Erlösungswerk Christi für sich persönlich im Glauben anzunehmen und ihr Leben Ihm anzuvertrauen.

 

Mit der Kraft Gottes, die jetzt in ihr Leben kam, änderte sich ihr Leben radikal.

 

Sie wurde frei vom Alkohol, gewann einen ganz neuen Zugang zu Gottes Wort und sehnte sich auch nach Gemeinschaft mit anderen Christen. Jetzt erkannte sie auf einmal auch solche Verfehlungen ihres Lebens als Sünde, für die sie bisher immer eine Entschuldigung gehabt hatte.

 

Daher erstaunt es nicht, dass sie ihre früheren Bücher und Zeitschriften-Beiträge widerrufen hat.

 

Es ist eine Ruh gefunden für alle, fern und nah,
in des Gotteslammes Wunden, am Kreuze auf Golgatha.

Eleonore Fürstin von Reuß (1835-1903)

 

 

Den Reichen in dem gegenwärtigen Zeitlauf gebiete, nicht hochmütig zu sein noch auf die Ungewissheit des Reichtums Hoffnung zu setzen, sondern auf Gott, der uns alles reichlich darreicht zum Genuss; Gutes zu tun, reich zu sein an guten Werken, freigebig zu sein ...

1. Timotheus 6,17.18

 

Errettet und reingewaschen durch Jesu teures Blut!

 

Der amerikanische Unternehmer John Pierpont Morgan (1837-1913) gilt als der einflussreichste Bankier seiner Zeit. Mit dem von ihm gegründeten Bankhaus hatte er sich vor allem durch die Übernahme und Sanierung abgewirtschaf­teter Eisenbahnlinien ein riesiges Vermögen erworben. An­derer­seits war er bekannt dafür, dass er spekulative Geschäfte grundsätzlich ablehnte.

 

Als Morgan am 31. März 1913 starb, hinterließ er ein Testament mit 37 Artikeln. Dieses wurde drei Wochen später in vollem Wortlaut in der „New York Times“ abgedruckt. Das Wichtigste steht in Artikel 1: „Ich übergebe meine Seele in die Hände meines Erretters in der vollen Gewissheit, dass Er, der mich errettet und mich in seinem kostbaren Blut gewaschen hat, mich ohne Flecken vor dem Thron meines himmlischen Vaters darstellen wird. Und ich bitte meine Kinder eindringlich, dass sie unter allen Umständen und um jeden Preis an der Lehre festhalten und sie verteidigen, dass es eine völlige Sühnung für die Sünde gibt durch das Blut und das Sühn­opfer Jesu Christi, und dadurch allein.“

 

Morgan hatte seine Hoffnung nicht „auf die Ungewissheit des Reichtums“ gesetzt, sondern auf Gott und den Sühnetod seines Sohnes. „Ihr seid nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, erlöst worden von eurem eitlen, von den Vätern überlieferten Wandel, sondern mit dem kostbaren Blut Christi, als eines Lammes ohne Flecken und ohne Fehl“

(1. Petrus 1,18.19)

O du Lamm Gottes, das da getragen
all meiner Sünden Schuld, Fluch und Macht;
für mich ans Kreuzholz warst du geschlagen,
für mich hast alles du dort vollbracht!

Hedwig von Redern (1866-1935)

 

 

Einer von seinen Jüngern, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, spricht zu [Jesus]: Es ist ein Knabe hier, der fünf Gerstenbrote und zwei Fische hat; aber was ist dies für so viele? Johannes 6,8.9

 

Die Speisung der 5000!

 

Jesus Christus will mit seinen Jüngern allein sein. Doch eine große Volksmenge folgt Ihm, bleibt bei Ihm, hört Ihm zu. Den ganzen Tag. Er sieht ihre innere Not, aber Er weiß auch, dass sie nun, gegen Ende des Tages, Hunger haben. So stellt Er seinem Jünger Philippus die Frage: „Woher sollen wir Brote kaufen, damit diese essen?“ Dieser zählt, rechnet und entgegnet: „Für zweihundert Denare Brot reichen nicht für sie aus, dass jeder ein wenig bekomme“. Er weiß, was er hat - und er weiß, dass es nicht reichen wird! (V. 5.7)

 

Doch der Herr Jesus ist weder überrascht noch ratlos noch überfordert. Es heißt: „Denn er selbst wusste, was er tun wollte“ (V. 6)  

 

Der Jünger Andreas hat entdeckt, dass ein Junge fünf Gerstenbrote und zwei Fische dabei hat. Ihm möchte man sagen: Sehr aufmerksam! Bei 5000 Männern und sicherlich weiteren Frauen und Kindern einen Jungen zu entdecken, der Brot und Fisch dabeihat - beachtlich! Dann festzustellen: „Was ist dies für so viele?“ - verständlich! Und es trotzdem Jesus zu sagen - mutig! Gerade diese fünf Gerstenbrote und die zwei Fische nimmt nun der Herr und vermehrt sie - ein großes Wunder! Alle werden satt und es bleibt sogar noch übrig (V. 9-13)

 

Ja, Andreas hat einen Blick für das, was vorhanden ist, für das Kleine - für das, was andere leicht übersehen. Das schätze ich an ihm, weil ich von mir selbst weiß, wie oft ich Kleines übersehen oder dem Herrn gar nicht genannt habe.

 

Andreas sieht und nennt, was vorhanden ist - und Jesus Christus nimmt und verwendet es.

 

Machen wir es doch wie er!

 

 

 

 

 

 

 

Und darum danken auch wir Gott unablässig dafür, dass ihr, als ihr von uns das Wort der Kunde Gottes empfingt, es nicht als Menschenwort aufnahmt, sondern, wie es wahrhaftig ist, als Gottes Wort, das auch in euch, den Glaubenden, wirkt.

1. Thessalonicher 2,13

 

Die Bibel, das Wort Gottes, beweist sich selbst

 

Es gibt Leute, die sind davon überzeugt, dass die Bibel menschlichen Ursprungs ist, ja, einige schreiben sie sogar dem Teufel zu. Die folgende Geschichte ist zwar schon 150 Jahre alt, doch ich bin überzeugt, dass sie heute noch genauso möglich ist.

 

Auf einem Schiff unterhält sich ein Prediger mit einigen Passagieren. Dabei kommt man auch auf die Bibel zu sprechen. Einer der Zuhörer bemerkt: „Aber, Sir, die Bibel ist doch überholt und voller Fehler, ein ganz schlimmes und schreck­liches Buch!“

 

Der Prediger antwortet: „Ich möchte nicht mit Ihnen darüber diskutieren, ich lese Ihnen einmal etwas aus diesem Buch vor.“ Und er liest: „Jesus tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach: Glückselig die Armen im Geist, denn ihrer ist das Reich der Himmel. Glückselig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden. Glückselig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben. Glückselig, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie werden gesättigt werden. Glückselig die Barmherzigen, denn ihnen wird Barmherzigkeit zuteilwerden. Glückselig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott sehen. Glückselig die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes heißen …“ (-11).

 

Als er geendet hat, fragt er: Nun, Sir, was halten Sie von diesem Text? Kann ein Mensch solche Worte sagen? Kann etwa der Teufel so reden? - Die Bibel, das Wort Gottes, beweist sich selbst.

 

Wenn man sie liest und sie zu sich reden lässt, spürt man ihre Wirkung.

 

Es sind nicht menschliche Worte - hier redet Gott selbst.

 

 

Seine Jünger sprechen zu ihm: Siehe, jetzt redest du offen und sprichst kein Gleichnis; jetzt wissen wir, dass du alles weißt und nicht nötig hast, dass dich jemand fragt; darum glauben wir, dass du von Gott ausgegangen bist. Jesus antwortete ihnen: Glaubt ihr jetzt?

Johannes 16,29–31

 

Gott rückhaltlos zu vertrauen und seinem Wort zu glauben

 

Der Herr hatte den Jüngern von dem Vater erzählt. Von Ihm war Er gekommen, und zu Ihm würde Er wieder zurückkehren. Zwischen Gott, dem Vater, und seinem Sohn Jesus Christus besteht eine ewige Beziehung.

 

Hatten die Jünger das verstanden? Sie meinten es. Doch so einfach die Worte Jesu auch klangen, die Jünger hatten ihren tiefen Sinn nicht erfasst. Ihre Reaktion verriet sie: Sie sprachen immer noch davon, dass Er von Gott ausgegangen war - was natürlich durchaus richtig war.

 

Jesus dagegen hatte davon gesprochen, dass Er vom Vater ausgegangen war.

 

Bis zuletzt hingen die Jünger an den Hoffnungen Israels: Der von Gott gesandte Messias sollte sie befreien. Gewiss, dieser Zeitpunkt würde kommen, aber jetzt noch nicht. Offenbar war ihnen immer noch nicht ins Bewusstsein gedrungen, dass Jesus leiden und sterben und zum Vater gehen würde und dass sie selbst keine einfache Zeit zu erwarten hätten. Doch immerhin war den Jüngern bewusst, dass ihr Herr der Allwissende ist, der die Gedanken der Menschen von fern kennt. (vgl. Psalm 139,2) Wir Menschen müssen unsere Gedanken und Fragen aussprechen, um deutlich zu machen, was uns beschäftigt. Doch der Sohn Gottes kennt uns durch und durch.

 

Wie gnädig reagiert der Herr auf das Unverständnis der Jünger. Weder korrigiert noch tadelt Er sie.

 

Er stellt ihnen nur die eine Frage: „Glaubt ihr jetzt?“

 

Wie den Jüngern damals, so ergeht es auch uns heute oft: Manche Aussagen in der Bibel sind schwer verständlich.

 

Aber das sollte uns nicht daran hindern, Gott rückhaltlos zu vertrauen und seinem Wort zu glauben.

 

 

Petrus aber und Johannes gingen hinauf in den Tempel um die Stunde des Gebets, die neunte. Und ein gewisser Mann, der von seiner Mutter Leib an lahm war, wurde getragen, den sie täglich an die Pforte des Tempels setzten, die „die Schöne“ genannt wird, damit er von denen, die in den Tempel hineingingen, ein Almosen erbitte.  Apostelgeschichte 3,1.2

 

Der Lahme springt (1)

 

Petrus und Johannes haben eine gute Gewohnheit: Sie gehen in den Tempel, um zu beten. Wir haben auch Gewohnheiten: im Tagesablauf, im Beruf, im Miteinander.

 

Kennen wir auch die Gewohnheit, regelmäßig zu Gott zu beten?

 

Jeder für sich, aber auch, wie hier, gemeinsam mit anderen

 

An einer Pforte zum Tempel, die man „Die Schöne“ nennt, sitzt ein lahmer Bettler. Gegensätzlicher könnte es nicht sein, denn hier treffen Glanz und Elend aufeinander.

 

Ja, der Tempel ist herrlich (Markus 13,1) und der Zugang „Schöne Pforte“ trägt seinen Namen sicher zu Recht - doch all diese Herrlichkeit kann den Kranken nicht gesund machen. Denn eine Religion, ein nur äußerlicher Gottesdienst, kann nicht helfen, mag er auch noch so schön daherkommen mit Liturgien und Gewändern, mit schönen Gebäuden und geweihten Gegenständen. Nötig ist eine Überzeugung, ein Glaube, eine Person - auch heute!

 

Der Bettler, über 40 Jahre alt, lahm von Geburt, ist auf Träger und Almosengeber angewiesen - Tag für Tag. Er versinnbildlicht uns Menschen, die von Natur aus sündig und kraftlos sind - kraftlos, weil wir nicht dazu in der Lage sind, uns selbst zu erlösen. Jeder von uns ist „in Ungerechtigkeit geboren“ und jeder, der die Anforderungen Gottes an uns Menschen kennt, weiß, dass er sie nicht erfüllen kann.

 

Wir sind in uns selbst zu schwach dafür. Diese Hilflosigkeit könnte uns deprimieren, wenn es keinen Ausweg gäbe …!

 

 

 

 

 

 

Als [der Lahme] Petrus und Johannes sah, wie sie in den Tempel eintreten wollten, bat er darum, ein Almosen zu empfangen. Petrus aber blickte mit Johannes unverwandt auf ihn und sprach: Sieh uns an! Er aber gab acht auf sie, in der Erwartung, etwas von ihnen zu empfangen. Petrus aber sprach: Silber und Gold habe ich nicht!   Apostelgeschichte 3,3-6

 

Der Lahme springt (2)

 

Petrus und Johannes betreten den Tempelbezirk durch die Schöne Pforte. Dort sitzt ein Lahmer, ein Bettler. Als dieser sie sieht, bittet er um ein Almosen, eine Spende - wie er es jeden Tag unzählige Male tut. Doch dieses Mal ist alles anders. 

 

Petrus und Johannes bleiben stehen, sehen den Bettler unverwandt an, sprechen ihn an, fordern seine ungehinderte, ungeteilte Aufmerksamkeit. Und in Erwartung einer großzügigen Gabe ist er voller Spannung und Hoffnung und bekommt eine Antwort, die er so nicht erwartet hat. Petrus sagt: „Silber und Gold habe ich nicht!“. Wie enttäuschend ist diese Erklärung für den Bettler!

 

 „Sieh uns an“, lautet die Aufforderung von Petrus. Er wünscht Blickkontakt und korrigiert dann Gedanken und Erwartungen: „Silber und Gold habe ich nicht!“ Petrus muss Platz schaffen für eine ganz andere Antwort, für etwas viel Größeres, für etwas, womit der Lahme nie gerechnet hätte: Gott wollte ein Wunder tun.

 

Auch heute redet und handelt Gott. Und Er wünscht unsere volle Aufmerksamkeit, deshalb sagt Er auch uns: „Du aber steh jetzt still, dass ich dich das Wort Gottes hören lasse“ (1. Samuel 9,27)

 

Petrus besaß „nichts“, wie sein Herr und Meister Jesus, als dieser hier auf der Erde lebte - und doch konnte er „viele reich“ machen.

 

Das will er auch hier tun - der Lahme wird es noch selbst erfahren. (vgl. 2. Kor.6,10) 

 

Petrus aber sprach: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: In dem Namen Jesu Christi, des Nazaräers, steh auf und geh umher! Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Sogleich aber wurden seine Füße und Knöchel stark.

Apostelgeschichte 3,6.7

 

Der Lahme springt (3)

 

Der Bettler erwartet eine milde Gabe von den Aposteln - doch Petrus verweist ihn auf „Jesus Christus, den Nazaräer“; der Bettler erwartet etwas für den Lebensunterhalt - doch Petrus heilt ihn, macht ihn ganz gesund. (Kap. 4,9) Wie verblassen da „Silber und Gold“ und alle anderen Almosen! 

 

Petrus beruft sich dabei auf Jesus Christus, den Nazaräer. Dieser ist erst wenige Wochen vorher hier in Jerusalem verworfen und gekreuzigt worden. Er kam aus Nazareth, dieser kleinen und verachteten Stadt, über die jemand einmal sagte: „Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen?“ - Aber dieser Jesus hat auch gesagt: „Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf der Erde.“ (Johannes 1,46; Matthäus 28,18) 

 

Dann fasst Petrus den Mann bei der Hand und richtet ihn auf. Und sofort werden „Füße und Knöchel stark“ (Originalton Lukas, der selbst Arzt war), reagieren Nerven, bewegen sich Sehnen und Muskeln. Der ehemals Lahme ist gesund: sofort - vollständig - dauerhaft. Ohne Krankenhaus, Reha-Maßnahme oder Tablettenkur.

 

Wenig später muss sich Petrus für diese Heilung vor der religiösen Elite von Jerusalem verantworten und beruft sich noch einmal auf Jesus: „Wenn wir heute … verhört und gefragt werden, durch wen dieser geheilt worden ist, so sei euch allen und dem ganzen Volk Israel kund, dass in dem Namen Jesu Christi, des Nazaräers, … dass durch ihn dieser gesund vor euch steht.“ (Kap. 4,5-10)

 

Auch heute kann man durch keinen anderen Namen errettet werden als durch Jesus!

(Kap. 4,12)

 

 

Und Petrus ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Sogleich aber wurden seine Füße und Knöchel stark, und er sprang auf, stand da und ging umher.

Apostelgeschichte 3,7.8

 

Der Lahme springt (4)

 

Wer macht den Kranken gesund? Jesus Christus, der Petrus die Vollmacht gegeben hat. - Wie wird der Kranke gesund? Indem Petrus ein Wort Gottes spricht und ihn bei der Hand fasst und aufrichtet. Er springt auf (obwohl er vorher in seinem Leben noch nie gesprungen ist), kann stehen und geht umher.

 

Wer heute sein Vertrauen in Jesus, den Gekreuzigten und auferstandenen Herrn setzt, wird ebenfalls erleben, dass dieser rettend eingreift. Wie das geht? Durch das Wort Gottes, wenn wir die Bibel lesen oder eine Predigt darüber hören. Allein das „Wort des Lebens“ kann eine grundlegende Veränderung bei uns bewirken. Der Apostel Petrus schreibt später: „… die ihr nicht wiedergeboren seid aus verweslichem Samen, sondern aus unverweslichem, durch das lebendige und bleibende Wort Gottes.“ (1. Petrus 1,23)

Ein Mensch, der durch Jesus gerettet wurde, … 

  • … wird „springen“, wird mutig seinen Glauben bezeugen, weil er das machtvolle Handeln Gottes erlebt hat. 
  • … wird „stehen“. Ein Christ steht in der Gnade Gottes, das heißt: Gottes Liebe umgibt ihn und hält ihn aufrecht. „Denn ihr steht durch den Glauben“, heißt es in einem anderen Bibelvers. (2. Korinther 1,24) Das bedeutet, dass der Gläubige sich tagein tagaus auf den Beistand seines himmlischen Vaters stützt und so Kraft und Mut für alle Herausforderungen empfängt.
  • … wird „umhergehen“ und ein Leben führen, das Gottes Gedanken entspricht.

Und er ging mit ihnen in den Tempel hinein, ging umher und sprang und lobte Gott.

Apostelgeschichte 3,8

 

Der Lahme springt (5)

 

Die ersten Reaktionen des ehemals Lahmen sind aufspringen, stehen, umhergehen - Zeichen seiner persönlichen Freude. Doch dabei bleibt er nicht stehen, denn es heißt im Bibeltext, dass er „mit ihnen in den Tempel hineinging“ und dass er „Gott lobte“ - Zeichen einer gemeinsam ausgedrückten Freude. 

 

Bis dahin saß er in der Pforte, die zum Tempel führte. Doch höchstwahrscheinlich durfte er nie selbst hinein, denn er war lahm. Aber jetzt darf er es. Was mag er dabei wohl empfunden haben?

 

Petrus und Johannes begleiten ihn hinein. Jeder, der errettet ist, ist in eine Gemeinschaft gerufen. Man wird in eine neue Familie „hineingeboren“, nämlich in die Familie Gottes. Sie wird auch Gemeinde oder Versammlung Gottes genannt.

 

Wie ausgeprägt der Gemeinschaftsgedanke und das Miteinander der ersten Christen war, lesen wir in der Apostelgeschichte Kap. 2,44.

Leider sind heute, aus welchen Gründen auch immer, manche Christen allein unterwegs, ohne irgendeine geistliche Gemeinschaft!

 

Der ehemals Lahme lobt Gott. Auch dazu fordert die Bibel die Gläubigen auf: „Durch ihn (Christus) lasst uns Gott stets ein Opfer des Lobes darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen.“ (Hebräer 13,15)

 

Gott loben kann man jeden Tag.

 

Dazu braucht man weder Kirchengebäude noch Gemeinderaum. Gott freut sich und wird geehrt, wenn wir Ihm „stets“ Lob bringen. Und weil der Glaube immer auch in der Gemeinschaft mit anderen Christen gelebt wird, nutzen die Gläubigen die wöchentlichen Gottesdienste, um gemeinsam Gott zu preisen und Ihm für seine Rettung zu danken.

Die Segnung und die Herrlichkeit und die Weisheit und die Danksagung und die Ehre und die Macht und die Stärke sei unserem Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Offenbarung 7,12

 

 

Und das ganze Volk sah ihn umhergehen und Gott loben; sie erkannten ihn aber, dass er der war, der wegen des Almosens an der Schönen Pforte des Tempels gesessen hatte; und sie wurden mit Erstaunen und Verwirrung erfüllt über das, was sich mit ihm ereignet hatte.

Apostelgeschichte 3,9.10

 

Der Lahme springt (6)

 

Ein Wunder ist geschehen: Ein Lahmer, der von Geburt an und über 40 Jahre lang nicht gehen konnte, kann wieder laufen und springen! Doch die Reaktionen darauf sind enttäuschend! 

 

Die Volksmenge erkennt, dass der Lahme, der Tag für Tag an der Schönen Pforte saß, plötzlich geheilt umhergeht. Hier ist vor aller Öffentlichkeit ein Wunder geschehen, das man nicht leugnen kann. 

 

Doch leider nehmen die Kritiker das Geschehen nicht positiv auf. Man ist erstaunt - weil man damit nicht gerechnet hat. Man ist verwirrt, verwundert, kann es nicht glauben, sieht deshalb in dem Wunder auch nicht ein Handeln Gottes und lobt Ihn deshalb auch nicht. 

 

Sicher erinnern Sie sich noch an den scheinbar deprimierenden Anfang der Geschichte - die Hilflosigkeit des Lahmen. Doch das Ende der Geschichte ist wirklich deprimierend. Da hat Gott in Macht gewirkt, hat ein Wunder getan, aber die Menschen freuen sich nicht mit, sondern sind zunächst verwirrt und wollen es später sogar vertuschen.

 

Bin ich wie der Lahme, dessen Leben hoffnungslos war oder freue ich mich schon über meine Heilung, meine Ret­tung? - Gleiche ich ihm, indem ich die Gemeinschaft mit an­de­ren Gläubigen suche, um regelmäßig Gott zu loben und anzu­beten? - Oder bin ich wie einer aus der Volksmenge, der zwar weiß, was passiert ist - der aber an sich selbst noch keine Heilung und keine Errettung erlebt hat? 

 

Der Lahme springt und ist glücklich - diese Freude kann auch heute, fast zweitausend Jahre später, jeder persönlich erfahren!

 

 

 

 

Siehe, die Stunde kommt und ist gekommen, dass ihr zerstreut werdet, jeder in das Seine, und mich allein lasst; und ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir. Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden.  Johannes 16,32.33

 

Durch den Glauben an Jesus Christus!

 

Wenn es um seinen Tod ging, musste Jesus seinen Jüngern mitteilen, dass sie Ihm jetzt nicht folgen konnten. Petrus erhob einen Einwand: Er wollte sein Leben für Ihn lassen. Doch der Herr kannte Petrus besser als dieser sich selbst. Und der Herr wusste auch, wie Petrus sich verhalten würde, wenn dieser sich in den Hof des Hohenpriesters begeben würde: Er würde Ihn dreimal verleugnen. (Kap. 13,38)

 

Was würden die übrigen Jünger anlässlich der Gefangen­nahme und Kreuzigung Jesu tun? Waren sie stärker als Petrus? Nein, sie würden fliehen und ihren Herrn allein lassen.

 

Der Herr weiß alles im Voraus; Ihn kann nichts überraschen.

 

Deshalb gibt es bei Ihm auch keine Enttäuschung. Natürlich machte Ihn das Verhalten der Jünger traurig. Doch Er fand seinen Trost in der Gemeinschaft mit seinem himmlischen Vater.

 

Es ist beeindruckend, was Er hier seinen Jüngern abschließend mitgab. Hätte irgendeiner außer Ihm unter solchen Umständen gesagt: „Dieses habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt“? Oder hätte irgendeiner diesen ermutigenden Zuspruch im Blick auf die Zukunft der Jünger gegeben: „In der Welt habt ihr Bedrängnis, aber seid guten Mutes …“?

 

Man weiß nicht, ob man mehr die göttliche Autorität dieser Worte bewundern soll oder ihre unübertreffliche Gnade. Dieser Eine, der so an uns denkt, hat die Welt durch seine Auf­er­stehung und Himmelfahrt besiegt.

 

Durch den Glauben an Jesus, den Sohn Gottes, werden auch wir die Welt überwinden. (1. Johannes 5,5)

 

 

Wir wollen aber nicht, Brüder, dass ihr, was die Entschlafenen betrifft, unwissend seid, damit ihr nicht betrübt seid wie auch die Übrigen, die keine Hoffnung haben.

1. Thessalonicher 4,13

Anker der Seele

 

Mit unserem heutigen Bibelwort wendet sich der Apostel Paulus an Menschen, die er „Brüder“ nennt. Er konnte sie deshalb so anreden, weil er mit ihnen durch den Glauben an Jesus Christus verbunden war. Sie kannten, ebenso wie er selbst, Gott als ihren Vater- sie waren Kinder Gottes geworden. Darum nennen sich auch heute noch gläubige Christen „Brüder und Schwestern im Herrn“, weil sie alle zur Familie Gottes gehören.

 

Christen brauchen sich um ihre Glaubensgeschwister keine Sorgen zu machen, die schon gestorben sind. Denn jeder, der im lebendigen Glauben an den Herrn Jesus Christus stirbt, wird in der „Auferstehung des Lebens“ wieder mit ihnen vereint sein. Dann werden die Gläubigen für ewig im Himmel bei ihrem Retter Jesus Christus sein.

 

Aber dann sind da noch die „Übrigen“. Unter ihnen gibt es sowohl Gleichgültige, die sich nicht für Glaubensfragen interes­sieren, als auch erklärte Gegner des Glaubens an Chris­tus. Zu ihnen gehören die Unentschlossenen, die sich für nichts entscheiden können, und die Selbstsicheren, die meinen, keinen Glauben nötig zu haben oder „ihren Glauben“ leben zu können.

 

Bei den „Übrigen“ handelt es sich um eine vielschichtige Gesellschaft. Doch eins verbindet sie: Sie haben keine Hoffnung. An den Gräbern ihrer Lieben weinen sie Tränen der Hoffnungslosigkeit, und obwohl viele von ihnen behaupten, mit dem Tod sei alles aus, mischt sich in ihre Trauer die Furcht vor der Ewigkeit.

 

Ja, der Mensch braucht eine sichere Hoffnung, die über dieses Leben hinausgeht, einen Anker der Seele, an dem er sich halten kann: den Glauben an den Herrn Jesus Christus.

 

 

Das Leben und den Tod habe ich euch vorgelegt, den Segen und den Fluch! So wähle das Leben, damit du lebst.  5. Mose 30,19

 

Das Leben und der Tod - den Segen und den Fluch!

 

Ein junger Mann lag im Krankenhaus. Es stand ernst um ihn, denn sein Leben hing an einem seidenen Faden. Ein Besucher fragte ihn: „Glaubst du, dass es wieder besser mit dir wird?“. Der junge Mann antwortete: „Wenn ich das hier überlebe - dann ist es Gnade; wenn ich aber sterben muss - dann wird es Herrlichkeit sein!“ Nur kurze Zeit später war es Herrlichkeit für ihn geworden.

 

Ja, Leben ist Gnade. Und gesund zu sein und genug zu essen zu haben und bei guter Gesundheit alt zu werden, ist eine besondere Gnade. Doch was ist, wenn der Tod eintritt? Und jeder weiß, dass er eintreten wird: früher oder später, bei klarem Bewusstsein oder in Demenz, erwartet oder un­er­wartet. Wird es dann Herrlichkeit sein - oder wird es Ver­zweif­lung und ewige Einsamkeit, wird es die Hölle sein, wie die Bibel es nennt?

 

Gott legt jedem Menschen „das Leben und den Tod“ vor, „den Segen und den Fluch“. Gott zwingt keinen - jeder kann wählen: Leben und Segen, ewige Freude und Herrlichkeit, wenn er sich für Gott entscheidet, wenn er mit Ihm unterwegs ist - oder Tod und Fluch, ewiges „Weinen und Zähne­knirschen“, wenn er Gott ablehnt oder sich nicht um Ihn kümmert. (Matthäus 13,42)

 

Als Jesus Christus auf der Erde war, musste Er einmal traurig feststellen: „Ihr wollt nicht zu mir kommen, damit ihr Leben habt.“ (Johannes 5,40) Muss Er das heute nicht auch über viele Menschen sagen? Vielleicht auch über jemanden, der das hier gerade liest?

 

Doch noch immer fordert Er offen und ehrlich, aber auch ernst und liebevoll auf: „Wähle das Leben, damit du lebst“, „neigt euer Ohr und kommt zu mir; hört, und eure Seele wird leben.“ (Jesaja 55,3)

 

Darf man eine solche Liebe zurückweisen?

 

 

 

 

Und es bringt alle dahin, die Kleinen und die Großen, und die Reichen und die Armen, und die Freien und die Knechte, dass sie ein Malzeichen annehmen an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn; und dass niemand kaufen oder verkaufen kann als nur der, der das Malzeichen hat, den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens.

Offenbarung 13,16.17

 

Totale Überwachung

 

Die staatliche Überwachung in der westlichen Welt hat im Zuge der Terrorbekämpfung erheblich zugenommen. Mithilfe der heutigen Technik wird es immer einfacher, digitale Spuren, die die Menschen hinterlassen, zu sammeln und auszuwerten: Kamerabilder werden gescannt, Mobiltelefone lokalisiert, Nachrichten im Internet entschlüsselt. Personalausweise sind mit Chips ausgestattet, die ausgelesen werden können. Angesichts dieser Entwicklung formulierte ein Journalist die Frage: „Was würde morgen passieren, wenn ein auto­ritäres oder gar diktatorisches Regime an die Macht käme?“

 

Die totale Überwachung, die unser Tagesvers beschreibt, ist aus heutiger Sicht technologisch durchaus vorstellbar. Und sie wird kommen! Das Buch der Offenbarung teilt uns zuverlässig mit, dass in naher Zukunft ein Diktator die ganze Menschheit kontrollieren wird - eine beängstigende Perspektive!

 

Doch wer zu Jesus Christus gehört, muss davor keine Angst haben.

 

Denn er geht einer herrlichen Zukunft bei Gott im Himmel entgegen.

 

Diese Hoffnung der Gläubigen stützt sich auf die Worte des Herrn Jesus: „Euer Herz werde nicht bestürzt. Ihr glaubt an Gott, glaubt auch an mich! In dem Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn es nicht so wäre, hätte ich es euch gesagt; denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit, wo ich bin, auch ihr seiet.“ (Joh.14,1–3)

 

 

Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns jeder auf seinen Weg. Jesaja 53,6

 

Das bin ich!“ (1)

 

Vor vielen Jahren hielt sich ein junger Engländer für längere Zeit in Australien auf. Einmal verirrte er sich in einem Waldgebiet, bis er schließlich zu einer großen Farm gelangte. Auf seine Bitte um ein Nachtlager antwortete der Farmer: „Sie können in die Scheune dort drüben gehen, wenn Sie wollen. Aber es ist schon einer drin.“

 

Tatsächlich lag schon eine andere Person recht elend in einer Ecke und hustete fürchterlich. Im Gespräch zeigte sich dann, dass auch er Engländer war. Er hatte sogar dieselbe Universität besucht. Dann aber hatte er sich mit seiner Familie zerstritten und war nach Australien gegangen. Hier hatte er 25 Jahre lang ein recht wildes Leben geführt. Jetzt fühlte er, dass es ans Sterben ging, und das machte ihn unruhig.

 

„Wissen Sie vielleicht etwas über das Jenseits?“, fragte er den Neuankömmling. Der zuckte die Achseln. Als er aber die Angst des anderen sah, meinte er, dass vielleicht die Bibel Antwort geben könne.

 

Eine Bibel hatte der Kranke unter seinen Sachen. Seine Mutter hatte sie ihm damals mitgegeben, aber er hatte sie nie gelesen. Jetzt sollte sein Gefährte darin nach einer Antwort suchen. Als der die Bibel aufschlug, öffnete sie sich beim 53. Kapitel des Propheten Jesaja.

Dort begann er zu lesen. Bei den Worten: „Er war verachtet und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut“, fragte der Kranke: „Wer ist dieser ,Er‘?“ Der Vorleser wagte die fragende Antwort: „Jesus Christus?“ - „Ah!“, sagte der Liegende, „fahren Sie fort!“ Weiter ging es bis zu den Worten: „Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns jeder auf seinen Weg …“ - „Halten Sie ein!“, unterbrach der Kranke.

 

„Das bin ich, das bin ich selbst! Das ist‘s, was ich mein Leben lang getan habe.“

 

Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns jeder auf seinen Weg; und der HERR hat ihn treffen lassen unser aller Ungerechtigkeit.

Jesaja 53,6

 

Das bin ich!“ (2)

 

Als der junge Engländer seinem todkranken Landsmann in der Scheune in Australien den ersten Teil dieses Bibelverses vorlas, rief dieser aus: „Das bin ich, das bin ich selbst! Das ist‘s, was ich mein Leben lang getan habe.“ Dann schwiegen beide. Nach einer Weile bat der Kranke seinen neuen Gefährten, weiterzulesen.

 

„Der HERR hat ihn treffen lassen unser aller Ungerechtigkeit.“ - „Ah!“, sagte er wieder, „Jesus Christus!“ - „Lesen Sie den Vers noch einmal!“, bat er nach einiger Zeit. Daraufhin las der junge Mann das ganze Kapitel zu Ende. Der Kranke hatte sich im Stroh zurückgelegt und hörte ruhig zu.

 

Am nächsten Morgen schien die Sonne durch die Bretter­lücken herein, als der junge Engländer erwachte. Er sah sich nach seinem kranken Landsmann um und musste über seinen Anblick staunen. Er schien ein ganz anderer geworden zu sein, so friedevoll schaute er ihn an. „Der HERR hat ihn treffen lassen unser aller Ungerechtigkeit“, sagte der Kranke. „Jesus Christus ist jetzt auch mein Heiland.“ Und dann erzählte er, wie er Gott in der Nacht seine Sünden bekannt und durch den Glauben an den Herrn Jesus Vergebung gefunden hatte.

 

„Der Mann ist verrückt geworden!“, dachte der Jüngere zunächst. Aber er konnte beobachten, wie dieser Frieden anhielt, bis der Kranke wenige Tage später starb. Als er später davon berichtete, ergänzte er: „Es hat lange gedauert, bis das Erlebnis im australischen Busch auch mich dahin gebracht hat, Jesus als meinen Herrn zu finden.

 

Aber Gottes Gnade hat mich nicht losgelassen.

 

 

  Es waren aber einige Griechen unter denen, die hinauf­gingen, um auf dem Fest anzubeten. Diese nun kamen zu Philippus ... und baten ihn und sagten: Herr, wir möchten Jesus sehen. Philippus kommt und sagt es Andreas, und wiederum kommt Andreas mit Philippus, und sie sagen es Jesus.  Johannes 12,20–22

 

Jeus starb für mich, damit ich leben kann!

 

Zum Passahfest in Jerusalem kamen nicht nur Juden, sondern auch Menschen, die nicht zum Volk Israel gehörten. Darunter waren auch Griechen. Sie wollen Jesus sprechen und wenden sich deshalb an Philippus.

 

Aber dieser ist sich einfach unsicher, geht und sagt es Andreas. Gemeinsam gehen sie nun und „sagen es Jesus“ - eine schöne Teamarbeit!

 

 Als die zwei Jünger nun mit ihrer Bitte zu dem Herrn Jesus kommen, sagt Er zu ihnen: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht“. Ja, auch die Menschen außerhalb Israels sollen gerettet werden. So entspricht es Gottes Heilsplan. Aber dieser Heilsplan konnte nur zustande kommen, wenn Jesus Christus sterben würde, sonst hätte Er „allein“ bleiben müssen; wenn Er aber starb, sollte Leben ans Licht gebracht werden und „viel Frucht“ hervorkommen. (V. 24)

 

Jesu Tod war der einzige Weg, auf dem Menschen gerettet werden konnten.

 

Ja, Er starb, damit ich leben kann!

 

Denn der Sohn Gottes hat auch „mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben“. Deshalb sage ich: „Preise den HERRN, meine Seele, … der da vergibt alle deine Ungerechtigkeiten.“ (Galater 2,20; Psalm 103,2.3)

 

 

Dies redete Jesus und erhob seine Augen zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist gekommen; verherrliche deinen Sohn, damit dein Sohn dich verherrliche - so wie du ihm Gewalt gegeben hast über alles Fleisch, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben gebe.  Johannes 17,1.2

 

Dieses Gebet ist einzigartig

 

Es gibt wohl kaum ein Kapitel in der Bibel, das solch eine Tiefe und Fülle beinhaltet, wie das 17. Kapitel des Johannes-Evangeliums. Jesus, der Sohn Gottes, steht im Begriff, diese Welt zu verlassen und zurück zu seinem Vater im Himmel zu gehen. Darauf hatte Er seine Jünger sorgfältig und zugleich liebevoll vorbereitet. Doch jetzt spricht Er nicht mehr zu seinen Jüngern, hier spricht der Sohn Gottes zu seinem himmlischen Vater.

 

Dieses Gebet ist einzigartig.

 

Es hat die Jünger zum Thema und alle, die an Jesus glauben würden. Sie sind „in dieser Welt“, die Christus ablehnt, und sind deshalb in Gefahr. Zugleich aber sind sie schon jetzt im Besitz ewiger Dinge. Ewiges Leben, die Beziehung zu Gott als ihrem Vater, die Verbindung mit Christus in der Herrlichkeit und die sichere Zukunft bei Ihm - das alles überdauert ihren Aufenthalt „in dieser Welt“ bei weitem und macht heute schon das Glück der Kinder Gottes aus.

 

Sein Sühnetod und seine Auferstehung stehen Jesus noch bevor; davon berichten die Kapitel 18-20. Doch Er sieht hier alles als bereits geschehen an. So bittet Er darum, dass der Vater Ihn verherrlicht, Ihn mit Ehre und Herrlichkeit krönt.

 

Dabei hat der Sohn Gottes - wie immer - nur ein Ziel: Er will den Vater groß machen, und zwar vom Himmel aus.

 

Jesus ist Gott und Mensch in einer Person.

 

Seine „Gewalt über alles Fleisch“ zeigte sich damals schon bei seinen Toten-Auferweckungen. In Zukunft wird sie sich im Gericht über die Menschen zeigen.

 

Heute zeigt sie sich darin, dass Er allen, die an Ihn glauben, das ewige Leben schenkt.

 

 

 

Hört das Wort des HERRN, die ihr zittert vor seinem Wort! Jesaja 66,5

 

Die predigende Kugel

 

Im 17. Jahrhundert war es für jeden britischen Soldaten Vorschrift, eine Bibel im Gepäck zu haben. Nun war ein junger Straffälliger der Truppe beigetreten, weil er insgeheim hoffte, an Kriegsbeute heranzukommen. Wie seine Kameraden musste er eine Bibel mitnehmen. Am Ende eines harten Kampf­tages griff er hungrig in seine Tasche, um Proviant heraus­­zuholen. Dabei fiel ihm ein Buch in die Hände. Er nahm es heraus und entdeckte darin ein mysteriöses rundes Loch im Einband. Er klappte das Buch auf - es war die Bibel - und stellte fest, dass eine Kugel in den Buchblock eingedrungen war, ohne ihn zu durchschlagen. Die Spitze der Kugel steckte im Buch der Prediger. Dort las er: „Freue dich Jüngling, in deiner Jugend, und dein Herz mache dich fröhlich in den Tagen deiner Jugendzeit, … doch wisse, dass für dies alles Gott dich ins Gericht bringen wird.“ (Kap.11,9)

 

Sofort merkte er, dass Gott zu ihm sprach. Denn ohne die Bibel wäre er womöglich getötet worden! Und nun stellte er sich vor, wie es gewesen wäre, wenn er unvorbereitet gestorben wäre. Ihm wurde klar, dass er vor Gott nicht bestehen konnte. Die gute Botschaft von Jesus Christus kannte er, hatte sie aber bisher nicht ernst genommen. Und so wurde dieses Erlebnis für ihn zum Wendepunkt: Jetzt nahm er Jesus Christus als sei­nen Retter an und erfuhr eine grundlegende, dauerhafte Lebens­veränderung.

 

Er sagte gerne: „Meiner Bibel verdanke ich das Leben, das meines Körpers, das er auf dem Schlachtfeld bewahrt hat, und das Leben meiner Seele, das ich in Jesus Christus gefunden habe.“

 

Gott spricht zu den Menschen auf tausend Arten: im Alltag, durch Versagen, Gebetserhörungen, Schicksalsschläge oder vielleicht durch diese Geschichte.

 

Er möchte uns davon überzeugen, dass Er existiert und zu uns persönlich redet.

 

 

 

Das Wort ist gewiss und aller Annahme wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, um Sünder zu erretten, von denen ich der erste bin. 1.Timotheus 1,15

 

Jesus Christus ist in die Welt gekommen um Sünder zu erretten!

 

Einem jungen Mann wurde es in seinem christlichen Elternhaus zu eng. Er wusste, dass seine Eltern regelmäßig für ihn beteten, und das störte ihn noch mehr. So packte er schließlich seinen Koffer und zog in eine andere Stadt. Bei einem Taxiunternehmen fand er eine Anstellung als Fahrer.

 

Eines Tages hatte er einen schweren Verkehrsunfall. Ein Rettungswagen brachte ihn ins Krankenhaus. Er war schwer verletzt. Der Bereitschaftsarzt bemühte sich noch um ihn, da schlug er die Augen auf. „Jesus Christus hat mich gerettet!“, sagte er laut und deutlich, bevor ihm bewusst sein konnte, wo er war und wie es um ihn stand.

 

Später berichtete er, was er empfunden hatte, als sein Wagen ins Schleudern kam und auf den Straßengraben zuraste:

 

„Ich sah den Tod vor Augen, und meine vielen Sünden wurden mir schlagartig bewusst. Mir wurde klar, wie Gott die Sünde in meinem Leben beurteilt; und ich zitterte vor dem Tod und der ewigen Verdammnis. Da durchzuckte mich dieses Wort: ,Sünder, von denen ich der erste bin!` Wie hieß das doch noch genau? Ich glaubte, die Stimme meines Vaters zu hören: ,… dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, um Sünder zu erretten, von denen ich der erste bin.` - Ich, der erste!

 

Noch bevor mir die Sinne schwanden, hatte ich es ergriffen: Ich konnte mich daran klammern, dass Er mir alle meine Sünden vergeben hat!

 

Was aber wäre aus mir geworden, wenn der Tod sofort gekommen wäre und ich diese Augen­blicke nicht mehr gehabt hätte?“

 

 

Gott aber sei Dank, dass ihr Sklaven der Sünde wart, aber von Herzen gehorsam geworden seid dem Bild der Lehre, dem ihr übergeben worden seid! Frei gemacht aber von der Sünde, seid ihr Sklaven der Gerechtigkeit geworden.  Römer 6,17.1

 

Freiheit von der Sünde

 

Versklavt und befreit

 

Aus Afrika entführt und verschleppt, in schwere Eisenketten gelegt, mit dem Schiff unter schrecklichsten Umständen auf andere Kontinente gebracht, brutalen Händlern zum Verkauf angeboten, mit Gewalt zum Arbeiten gezwungen. Allein nach Brasilien wurden von portugiesischen Kaufleuten in der Neuzeit mehr als drei Millionen afrikanischer Sklaven verkauft. Erst 1865 wurde die Sklaverei in den USA abgeschafft. Leider leben heute Schätzungen zufolge weltweit immer noch mehr als zwanzig Millionen Menschen unter sklavenähnlichen Verhältnissen. Was für ein Grauen, wenn wir an die einzelnen Schicksale denken, die sich hinter dieser Zahl verbergen!

 

Die Bibel spricht von einer Versklavung, die aber nichts mit der äußeren Freiheit zu tun hat. Gemeint ist die Tatsache, dass wir unseren bösen Neigungen zwanghaft ausgeliefert sind. Woher kommt dieser Zwang, Böses zu denken, zu sagen oder zu tun?

 

Die Ursache dafür ist die Sünde, die unser Denken wie ein böses Prinzip beherrscht.

 

Das wird schon früh im menschlichen Leben sichtbar, wenn kleine Kinder sich bewusst ihren Eltern widersetzen oder mit Absicht etwas Verkehrtes tun. Deshalb ist es auch keineswegs übertrieben, wenn die Bibel uns als „Sklaven der Sünde“ bezeichnet. (Römer 6,20) Erst, wenn wir einsehen, dass wir uns selbst nicht aus dieser Versklavung befreien können, kann Gott uns seine befreiende Gnade schenken.

 

Jesus Christus befreit von der Sünde. Wer sein Leben Ihm anvertraut, erfährt echte Freiheit - Freiheit von der Sünde.

 

Der Herr Jesus verspricht: „Wenn nun der Sohn euch frei macht, werdet ihr wirklich frei sein.“ (Johannes 8,36)

 

 

Als aber der Hauptmann, der Jesus gegenüber dabeistand, sah, dass er so schrie und verschied, sprach er: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn!  Markus 15,39

 

Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

 

„Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn!“, sagte der römische Zenturio. Und wohl zum ersten Mal in seinem harten Soldatenleben fühlte er nackte Angst in sich aufsteigen. Ja, diese Kreuzigung war anders als sonst. Ganz anders. Das spürte der Römer deutlich. Sie war ganz sonderbar verlaufen - bis zum Schluss. Denn zum Beispiel hatte der Hingerichtete noch zweimal laut geschrien.

Dabei wusste der römische Söldner aus Erfahrung, dass ein Gekreuzigter gar keine Kraft mehr zum Schreien haben konnte. Aber „dieser Mensch“ hatte geschrien. In die Dunkelheit hinein. Und noch immer klang der Schrei in den Ohren des Zenturio. Was hatte Er gerufen? - „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Und nur wenig später hatte Er dann zum letzten Mal laut gerufen. Für den Hauptmann war klar: Das war kein Todesschrei, wie er ihn oft gehört hatte.

 

Dieser Gekreuzigte war kein Verbrecher. Da war sich der Zenturio ganz sicher. Ganz im Gegenteil - Er war ein Wohl­täter. Was hatte Er gesagt, kurz nachdem die Legionäre Ihn ans Kreuz geschlagen hatten? „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Nachdenklich und in sich gekehrt blickte der Römer auf das Kreuz in der Mitte. Er und seine Männer würden wohl noch eine Zeit lang bleiben müssen - bis auch die beiden anderen Hingerichteten gestorben waren.

 

Ob dieser römische Hauptmann, der bei der Kreuzigung das Kommando hatte, dann später den auferstandenen Herrn ganz persönlich als seinen Erlöser angenommen hat?

 

Du musstest es empfinden, wie Gottes Zorn so schwer
für uns und unsre Sünden, so viel wie Sand am Meer.
Du tratst an unsre Stelle aus freier Lieb und Huld,
gabst deine eigne Seele für unsre Sünde und Schuld.

Jacques Erné (1825-1883)

 

 

Indem er Frieden gemacht hat durch das Blut seines Kreuzes. Kolosser 1,20

 

Wofür steht Golgatha?

 

Die Hinrichtungsstätte Golgatha lag außerhalb der Stadt Jerusalems, zugleich aber nicht weit von ihr entfernt. (Johannes 19,17.20) Da die Römer mit ihren Kreuzigungen eine abschreckende Wirkung erzielen wollten, führte eine belebte Straße vorbei. (Matthäus 27,39)

 

Das Wort „Golgatha“ oder „Golgota“ bedeutet „Schädel“. Aufgrund archäologischer Ausgrabungen im Bereich der heutigen Grabeskirche ist anzunehmen, dass dieses Gelände bis zum ersten Jahrhundert vor Christus ein großer Steinbruch war. Bei Golgatha handelte es sich wohl um eine Felsformation, die aus der Steinbruchsohle herausragte und von ihrer Gestalt an einen Schädel erinnerte.

 

Heute noch den exakten Ort zu bestimmen, an dem das Kreuz Jesu stand, ist nicht entscheidend. Wichtiger ist die Tatsache, dass Er gekreuzigt wurde. Wie war es dazu gekommen? Die Juden hatten den römischen Statthalter Pilatus regelrecht erpresst, Jesus hinrichten zu lassen. Aufgrund mangelnder Beweise für ihre Anklage hatten sie zuletzt nur noch „Kreuzige! Kreuzige ihn!“ geschrien. Im Gegenzug ließ Pilatus es sich nicht nehmen, über dem Kreuz die Überschrift anzubringen: „Dieser ist Jesus, der König der Juden.“

 

War das zutreffend? Ja, denn Jesus Christus ist der rechtmäßige König Israels, der Messias, den die Propheten angekündigt hatten. Doch Er ist auch der Sohn Gottes, der freiwillig sein Leben in den Tod gab, damit die Menschen von ihren Sünden errettet werden können. Durch das Kreuz, durch den Sühnungstod seines eigenen Sohnes, bietet Gott nun ausnahmslos allen seit fast 2 000 Jahren Erlösung, Vergebung, Frieden und ewiges Leben an.

 

Dafür steht Golgatha.

 

  

Ihr sucht Jesus, den Nazarener, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier.

Markus 16,6

 

Jesus lebt, Er ist auferstanden!

 

Jesus Christus wurde gefangen genommen, wurde verurteilt, wurde brutal misshandelt, wurde ans Kreuz geschlagen. Doch warum wehrte Er sich nicht? Warum nahm Er das maßlose Unrecht ohne Protest hin und starb schließlich einen qualvollen, schändlichen Tod? Am Ende lag Er im Grab - und mit Ihm Hoffnungen, Erwartungen, Träume und Sehnsüchte. Alles schien aus und vorbei - am Karfreitag.

 

Am Sonntag, „früh am ersten Tag der Woche“, kommen dann einige Frauen zur Gruft. Sie haben „wohlriechende Gewürzsalben“ dabei und wollen den Leichnam salben. Ein sozusagen letzter Liebesdienst - sicherlich mit Trauer und Tränen und vielen Fragen! Doch als sie in die Gruft hineingehen, sitzt dort ein Engel und sagt zu ihnen: „Entsetzt euch nicht; ihr sucht Jesus, den Nazarener, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier“ (V. 6)

 

Jesus lebt, Er ist auferstanden! Was für eine Botschaft! - Christen haben es mit einem lebenden Herrn zu tun. Mit einem, der auferstanden und in den Himmel aufgefahren ist und der einmal in Macht und Herrlichkeit wiederkommen wird, um dann zu herrschen.

 

Die Bibel sagt: Jesus wurde geboren, starb und ist auferstanden und kommt wieder!; die Juden dagegen behaupten: Jesus ist gestorben - aber nicht auferstanden!; und der Islam sagt: Jesus ist nicht gestorben - und kann deshalb auch nicht auferstanden sein!

 

Wenn die Aussage der Bibel wahr ist - und sie ist wahr! - sind die anderen Behauptungen verkehrt.

 

„Nun aber ist Christus aus den Toten auferweckt“ worden. Für sein leeres Grab gab es viele Augenzeugen. Was würde es außerdem nützen, wenn Menschen unter Lebensgefahr das Evangelium predigten, Tote aber nicht auferweckt werden?

 

Sie wären die elendesten von allen Menschen. (1. Korinther 15,19.20.32)

Auferstehungstag

 

 

Da geschah ein großes Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam aus dem Himmel herab und trat hinzu, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. Sein Aussehen aber war wie der Blitz und sein Gewand weiß wie Schnee. Aber aus Furcht vor ihm erbebten die Wächter und wurden wie tot. Matthäus 28,2–4

 

Ja ich komme bald!

 

Wie haben wir uns die „Wächter“ vorzustellen, die das Grab Jesu bewachten? Bei der Kreuzigung Jesu werden vier Soldaten und ein Hauptmann erwähnt. Und in der Apostelgeschichte erfahren wir, dass „vier Abteilungen von je vier Soldaten“ Petrus im Gefängnis bewachten. (Johannes 19,23; Lukas 23,47; Apostelgeschichte 12,4)

 

So können wir davon ausgehen, dass es auch mehrere Soldaten waren, die das Felsengrab Jesu bewachten. Römische Wacheinheiten waren äußerst diszipliniert. Die Wachhabenden hatten vier Stunden Dienst, während die anderen im Halbkreis davor schliefen, mit den Köpfen nach innen gerichtet. Grabräuber hätten also zuerst über die Schlafenden hinwegsteigen müssen. Das Grab war rund um die Uhr gesichert.

In der Morgendämmerung des Ostersonntags bebt plötzlich die Erde. Ein Engel kommt vom Himmel herab, wälzt den Stein weg und setzt sich darauf. Die Wächter sinken toderschrocken zu Boden. Der Engel entfernt den Stein, um das bereits leere Grab zu öffnen. Den Frauen, die zur gleichen Zeit zum Grab gekommen waren, verkündet der Engel die herr­liche Botschaft: „Er ist nicht hier, denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her, seht die Stätte, wo der Herr gelegen hat, und geht eilends hin und sagt seinen Jüngern, dass er von den Toten auferstanden ist.“ (Kap. 28,6.7)

 

Jesus Christus, der am Kreuz litt und starb, um verlorene Menschen von ihren Sünden zu erlösen, ist von den Toten auferstanden.

 

Diese wunderbare Wahrheit bildet den Kern des christlichen Glaubens. Jesus Christus lebt und Er wird bald wiederkommen, wie Er selbst gesagt hat: „Ja, ich komme bald.“ (Offenbarung 22,20)

 

 

... damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit beruhe, sondern auf Gottes Kraft.

1. Korinther 2,5

 

Glauben bedeutet das bedingungslose Vertrauen auf Jesus Christus

 

In Athen, der Hochburg der griechischen Weisheit, hatte der Apostel Paulus auf dem Areopag eine ganz besondere Rede gehalten. (Apostelgeschichte 17,22–34) Dann war er nach Korinth weitergezogen, um auch dort die gute Botschaft von der Errettung durch Jesus Christus zu verkündigen. Zwar hatten auch die griechischen Religionsphilosophen über Erlösung diskutiert, aber Paulus nennt deren Überlegungen „Menschenweisheit“. Gottes Plan mit den Menschen ist nämlich nicht das Ergebnis logischer Schlussfolgerungen, vielmehr hat Er selbst offenbart, wie Er seine Geschöpfe retten will.

 

Nur durch das Sühnopfer Christi, des Gekreuzigten, ist wirkliche Erlösung möglich. Dies hatte Paulus den Korinthern in seiner Predigt dargelegt. Dabei betont er ausdrücklich, dass er nicht nach „überredenden Worten der Weisheit“ griff. Stattdessen hatte er ihnen „Christus als gekreuzigt“ verkündigt. (1. Korinther 1,23; 2,4) Das war das Entscheidende!

 

Als sehr belesener und gelehrter Mann hätte Paulus durchaus lange mit den Philosophen seiner Zeit diskutieren und Argumente austauschen können. Aber das entsprach nicht seinem Ansinnen. Denn dadurch wäre niemand zur Umkehr und zum lebendigen Glauben geführt worden. Gottes Evangelium wendet sich ja nicht nur an unseren Verstand, sondern in erster Linie an unser Herz und Gewissen.

 

Und echter, lebendiger Glaube muss den gekreuzigten, gestorbenen, auferstandenen und verherrlichten Christus zum Inhalt haben.

 

Das war der Zentralpunkt des Evangeliums für Paulus; und er ist es bis heute.

 

Mit „Glauben“ meint die Bibel also nicht irgendeine Religion und auch nicht das Für-wahr-Halten von christlichen Lehrsätzen.

 

Glauben umfasst viel mehr als nur den Verstand oder die Gefühle.

 

Glauben bedeutet das bedingungslose Vertrauen auf den Sohn Gottes und die Lebensübergabe, die Auslieferung des ganzen Menschen an Ihn, den Erlöser und Herrn.

 

 

  

Irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten! Denn was irgend ein Mensch sät, das wird er auch ernten. Denn wer für sein eigenes Fleisch sät, wird von dem Fleisch Verderben ernten; wer aber für den Geist sät, wird von dem Geist ewiges Leben ernten.  Galater 6,7.8

 

Was wir säen werden wir auch ernten!

 

Wir wissen, dass wir in der Natur das ernten, was wir gesät haben. Alles Leben steht unter dem unauflöslichen Gesetz von Saat und Ernte. Noch nie sind Feigen auf Dornen oder Trauben auf Disteln gewachsen. Und immer hat der Landwirt genau das geerntet, was er auch gesät hat.

 

Dieses Gesetz von Saat und Ernte ist auch auf moralischem Gebiet gültig: Unsere Worte und Taten sind mit Samenkörnern vergleichbar, die in unserem Leben früher oder später eine Frucht hervorbringen. So formulierte bereits der weise König Salomo: „Wer Unrecht sät, wird Unheil ernten.“ (Sprüche 22,8) Säen wir Liebe, ernten wir Liebe; säen wir Geiz, ernten wir Angst und Kälte; säen wir Hass und Gewalt, werden wir beides ernten; machen wir andere glücklich, wird es zu unserem eigenen Glück beitragen.

 

Dabei betrifft das Prinzip von Saat und Ernte sowohl die Art als auch die Menge des Saatguts. Denn: „Wer sparsam sät, wird auch sparsam ernten, und wer segensreich sät, wird auch segensreich ernten.“ (2. Korinther 9,6)

 

Wir schaden uns somit immer selbst, wenn wir die Gebote Gottes übertreten und nicht nach seinem guten Willen für unser Leben fragen. Dabei brauchen wir nicht nur an Alkoholmissbrauch, Drogen oder Pornographie zu denken, die den Geist, die Gesundheit, die Familien, ja selbst das ganze Leben eines Menschen zerstören können. Es handelt sich auch um böse Dinge wie Lügen, Betrügereien, üble Nachrede oder Karrierestreben, die wir in unserem Alltag aussäen und die eines Tages böse Früchte tragen können.

 

Erst, wenn wir unser Leben an Jesus Christus übergeben und von Ihm befähigt werden, nach Gottes Gedanken zu leben, kön­nen wir Gutes für Gott aussäen und das ewige Leben ernten.

 

 

 

Jesus aber blickte ihn an, liebte ihn und sprach zu ihm: Eins fehlt dir: Geh hin, verkaufe, was du hast, und gib es den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben; und komm, folge mir nach!   Markus 10,21

 

Der mich geliebt

 

Die Beerdigung ist zu Ende. Die Menschen verlassen den Friedhof. Erleichtert entfernen sich die einen rasch von diesem Ort, wo der Tod immer wieder eine unüberhörbare Predigt hält; andere gehen in stiller Trauer davon.

 

Am Friedhofstor bietet jemand Flyer an mit dem Titel „Der mich geliebt“.

 

Ein junger Mann in abenteuerlicher Aufmachung passiert mit den Trauergästen das Tor. Das schwarze Unterhemd - seine einzige Oberbekleidung - gibt den Blick frei auf die reich tätowierten Arme. Den linken Oberarm ziert ein Teufelskopf.

 

Auch diesem jungen Mann wird ein Flyer angeboten; und er schaut auf den Titel.

 

„Es ist Jesus Christus, der Sie liebt“, wird ihm erklärt.

„Den brauche ich nicht“, entgegnet der Tätowierte entschieden. - „Hören Sie, der, den Sie dort am Oberarm haben, der liebt Sie nicht!“ - „Doch“, erwidert der junge Mann spöttisch lächelnd, „der liebt mich.“

 

Der Christ erschaudert: „Der liebt Sie? - Ja, … wie der Mörder sein Opfer!“ Das spöttische Lächeln auf den Lippen seines Gegenübers verschwindet. Er wird ganz ernst.

 

Der gläubige Mann fährt fort: „Aber Der, von dem hier geschrieben ist, liebt Sie wirklich. Er liebt Sie so, wie Sie sind. Es ist der Herr Jesus. Ohne Ihn sind Sie verloren. Aber Er ist für Sie am Kreuz gestorben. Er will und kann Sie retten. - Bitte!“

 

Da nimmt der Angesprochene den Flyer und geht still davon.

 

 

Als Jesus auf dem Ölberg saß, dem Tempel gegenüber, fragten ihn Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas für sich allein: Sage uns, wann wird das sein, und was ist das Zeichen, wann dies alles vollendet werden soll?

Markus 13,3.4

 

Die sichtbaren Zeichen bei der Wiederkunft Jesus!

 

Wenn man heute die Überreste der ehemaligen Tempelmauer in Jerusalem sieht, ahnt man, wie gewaltig und herrlich der Tempel gewesen sein muss. So versteht man auch, dass die Jünger ehrfürchtig - und vielleicht auch ein wenig stolz - den Herrn darauf hinweisen: „Lehrer, siehe, was für Steine und was für Gebäude!“. Doch Jesus sagt ihnen: „Hier wird nicht ein Stein auf dem anderen gelassen werden, der nicht abgebrochen wird.“ Diese Ankündigung muss sie fassungslos gemacht haben. 

 

 Als sie dann wenig später auf dem Ölberg stehen, direkt dem Tempel gegenüber, bestürmen sie ihren Meister mit Fra­gen. Sie diskutieren nicht, spekulieren auch nicht, sondern stel­len Ihm in vertrauter Runde Fragen. Und Jesus erklärt ihnen die Zeichen, die seine Wiederkunft und den Beginn des Tausendjährigen Reichs ankündigen. 

Andreas hat Fragen und geht damit zu Jesus. Darin ist er wieder einmal beispielgebend für mich. Wo kann ich meine Fragen loswerden? Bei Gott! Und wie antwortet Er mir? Durch sein Wort, die Bibel. Denn „alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit.“ (2. Timotheus 3,16)

 

Meine Lebensfragen sowie meine Fragen zum Anfang und zur Zukunft des Menschen beantwortet Gott in seinem Wort. Und wenn es mir schwerfällt, die Gedanken Gottes zu verstehen, dann bitte ich Ihn im Gebet aufrichtig um Hilfe.

 

Er will mir seinen Willen kundtun und mich von der Wahrheit überzeugen.

 

 

Nahe ist der HERR denen, die zerbrochenen Herzens sind, und die zerschlagenen Geistes sind, rettet er.    Psalm 34,19

 

Psychisch krank

 

In der Statistik für Arbeitsunfähigkeit in Deutschland stehen psychische Erkrankungen mittlerweile auf Platz 3. Zu den häufigsten psychischen Krankheiten gehören Depressionen. Seit dem Jahr 2000 haben sich die Fehltage aufgrund von Depressionen mehr als verdoppelt. Eng mit Depressionen verbunden ist das „Burn-out-Syndrom“, das einen Zustand der totalen körperlichen und geistigen Erschöpfung beschreibt. Auch hier hat sich die Krankheitslast in den letzten zehn Jahren mehr als vervierfacht. Betroffen sind vor allem Berufsgruppen im sozialen Bereich und solche, die viel mit Menschen zu tun haben (Callcenter). Nach Schätzungen könnten bis zu acht Prozent der Mitarbeiter großer Unternehmen von Burn-out-Erkrankungen betroffen sein. Hinzu kommt, dass von einer hohen Dunkelziffer auszugehen ist und dass Betroffene oft lange auf eine Behandlung warten müssen.

 

Das Wort Gottes, die Bibel, erklärt uns, dass der Mensch aus einem körperlichen und einem geistig-seelischen Bereich besteht. ( Sprüche 13,25; Matthäus 10,28; 1. Thessalonicher 5,23) Da leuch­tet es ein, dass nicht nur körperliche, sondern auch seeli­sche Krankheiten unser Leben beeinträchtigen. Wir möch­ten jedem unserer Leser - ob gesund oder krank - Mut zu­sprechen: Der große Gott ist gerade dann für uns da, wenn wir mutlos sind, wenn unsere Seele leidet!

 

Der Gott der Bibel erbarmt sich über die Kranken, Müden, Traurigen und Schwachen. Das Buch der Psalmen ist zu diesem Thema eine echte Fundgrube. Es zeigt uns die ganze Vielfalt von Gefühlen und Empfindungen, die wir als Menschen durchleben. Aber nicht nur das: Wir lernen in der Bibel auch einen Gott kennen, der uns persönlich liebt, uns versteht, mit uns empfindet und der uns ewiges Leben schenken will.

 

 

Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. Ich habe dich verherrlicht auf der Erde; das Werk habe ich vollbracht, das du mir gegeben hast, dass ich es tun sollte. Und nun verherrliche du, Vater, mich bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war. Johannes 17,3–5

 

Das Hohe Priesterliche Gebet

 

Die erste Bitte dieses bemerkenswerten Gebets, das Jesus als Sohn Gottes an den Vater richtet, lautet: „Verherrliche deinen Sohn ...“ Alles steht unter der Überschrift, dass Gott, der Vater, geehrt wird. Und Er wird dadurch geehrt, dass Jesus Christus allen, die an Ihn glauben, ewiges Leben schenkt.

 

Was ist das ewige Leben? Es ist das Leben aus Gott, das die Glaubenden durch die Neugeburt empfangen und das sie befähigt, Gott, den Vater, und seinen Sohn Jesus Christus zu kennen und sich der Gemeinschaft mit Ihnen zu erfreuen. Schon die Gläubigen des Alten Testaments hatten Leben aus Gott, aber nicht in diesem tiefgehenden Charakter, weil damals Christus, das ewige Leben, noch nicht offenbart war. Heute besitzen die Gläubigen es in dem Sohn Gottes; Er selbst ist ihr Leben. (1.Johannes 1,2; 5,11)

 

Was für ein himmlischer Segen!

 

Viele haben sich Gedanken über Gott gemacht und sind zu falschen Schlussfolgerungen gekommen. Seitdem Jesus Christus gekommen ist, braucht niemand mehr einem verkehrten Gottesbild anzuhängen.

 

Er ist von Gott ausgegangen und hat Gott vollkommen kundgemacht und auch das Sühnungswerk am Kreuz vollbracht.

 

Auf dieser Grundlage bittet der Herr Jesus nun den Vater, Ihn zu verherrlichen. Für uns Menschen wäre eine solche Bitte anmaßend: nach der Herrlichkeit bei Gott selbst zu verlangen. Das konnte nur der eingeborene Sohn erbitten. Er stand im Begriff, als Mensch dorthin zurückzugehen, wo Er vor seiner Mensch­werdung immer war.

 

Und dort ist Er nun - verherrlicht mit seiner ewigen Herrlichkeit.

 

 

  

Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; schau nicht ängstlich umher, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ja, ich helfe dir, ja, ich stütze dich mit der Rechten meiner Gerechtigkeit.

Jesaja 41,10

Ich bin bei dir!

 

Ich bin bei dir, fürchte dich nicht!“ -
Schau auf den Herrn, der das verspricht.
In seiner Treue trägt dein Gott
in Liebe dich durch deine Not.


„Ich bin bei dir!“ - Bist du verzagt,
weil niemand wirklich nach dir fragt?
Dann denk an Jesus, der dich kennt
und dich bei deinem Namen nennt.

„Ich bin bei dir!“ - Auch in der Angst,
wenn du dich vor der Zukunft bangst,
bleibt sein Erbarmen für dich groß
und seine Gnade grenzenlos.

„Ich bin bei dir!“ - Er hält dich fest.
Niemals der Hirt´ sein Schaf verlässt.
Und seine Macht steht schon bereit,
zu helfen dir zur rechten Zeit.

„Ich bin bei dir!“ - Sein Plan ist gut.
Gott stützt den Glauben, gibt dir Mut.
Denn seine Güte hört nie auf,
bis bald vollendet ist dein Lauf.

 

G. Werner

 

 

Gott hat Christus Jesus dargestellt als ein Sühnmittel durch den Glauben an sein Blut, ... zur Erweisung seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, dass er gerecht sei und den rechtfertige, der des Glaubens an Jesus ist.

Römer 3,25.26

 

Die Schuld ist bezahlt, der Glaubende freigesprochen

 

Gott hat seinen eigenen Sohn gegeben als Sühnung für die Sünden verlorener Menschen. Die Sühnung durch das Blut Jesu war unbedingt notwendig, wenn Gott Sünden vergeben und sich zugleich als gerecht erweisen sollte. In 5. Mose 25,1 fordert das Gesetz Gottes nämlich: „… so soll man den Gerechten gerecht sprechen und den Schuldigen schuldig.“ Hier aber lesen wir, dass Gott selbst es ist, der schuldige Sünder gerecht spricht!

 

Das ist nur möglich, weil im Sühnungstod Christi alle Fragen, die durch die Sünde des Menschen aufgeworfen worden waren, vollständig und endgültig geregelt worden sind. Durch den Tod Christi hat Gottes Gerechtigkeit vollständige Genugtuung empfangen im Blick auf die Sünde. Die Schuld aller Menschen, die an Christus glauben würden, lag auf Ihm; Er hat das Strafgericht dafür getragen.

 

Die Schuld ist bezahlt, der Glaubende freigesprochen. Daher erweist sich Gott nicht nur als gnädig, sondern als gerecht, wenn Er schuldigen Sündern vergibt und sie gerecht spricht.

 

Gott handelt nicht in Widerspruch, sondern in völliger Übereinstimmung mit seiner Gerechtigkeit, wenn Er die Schuld nicht doppelt einfordert, die Sünde nicht doppelt bestraft. Nein, weil Christus Sühnung getan hat, ist es eine Forderung der Gerechtigkeit Gottes, alle zu rechtfertigen, denen die Sühnung zugutekommt.

 

Und wer ist das? Das sind alle, die ihre Schuld nicht mehr verbergen, die sie offen vor Gott bekennen und nicht mehr auf eigene Gerechtigkeit oder irgendeinen anderen Ausweg vertrauen, sondern die „des Glaubens an Jesus“ sind.

 

 

Und wenn der Hirte das verlorene Schaf gefunden hat, legt er es mit Freuden auf seine Schultern; und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde ... und spricht zu ihnen: Freut euch mit mir, denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war. Lukas 15,5.6

 

Jesus, erbarme dich meiner!

 

„Dieses kleine, schwarze Lamm, das Sie auf dem Hof herumspringen sehen, erinnert mich oft an Gottes Wort“, erzählte einmal eine Bauersfrau in Belgien. „Einmal war dieses kleine Lamm in einen Brunnen gefallen. Man hörte es blöken, wir wussten aber nicht, wo es war.

 

Schließlich entdeckte mein Mann es tief unten im Brunnen, wo es sich gerade noch über Wasser halten konnte. Wir sahen keine andere Rettungsmöglichkeit, als unseren Sohn in den Brunnen hinunterzulassen.

 

Unser Junge war einverstanden; denn er hatte das Lamm lieb. Mein Mann ließ ihn vorsichtig an einem Seil immer tiefer hinab. Endlich tönte es herauf: ,Ich sehe das Lamm!` Um es zu retten, musste er bis ins eiskalte Wasser hinein. Endlich gelang es ihm, das Tier auf seine Schultern zu heben. Der Aufstieg war schwierig. Schließlich aber erreichte er mit dem schwarzen Lamm wieder das Tageslicht.“

 

Wenn wir Jesus Christus noch nicht als unseren persön­lichen Retter kennen, ist die Geschichte vom kleinen, schwarzen Lamm ein gutes Bild. Auch wir befinden uns in einer auswegs­losen Lage. Angesichts dieser Notlage sind wir unruhig, unglücklich und ängstlich. Wir wissen nicht herauszu­kommen. Uns bleibt nur, dem Tod und dem ewigen Verloren­sein ent­gegen­zusehen.

 

Aber der „gute Hirte“, der Herr Jesus Christus, will uns helfen und uns retten. Er ist für uns gestorben, um uns vom ewigen Tod zu erlösen.

 

Wie unendlich groß ist seine Liebe!

 

Er wartet darauf, dass wir zum Ihm rufen: „Jesus, erbarme dich meiner!“ (Markus 10,47)

 

Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen. Denn wenn jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter, der gleicht einem Mann, der sein natürliches Angesicht in einem Spiegel betrachtet. Denn er hat sich selbst betrachtet und ist weggegangen, und er hat sogleich vergessen, wie er beschaffen war. Jakobus 1,22–24

 

In den Spiegel schauen

 

Was denken Sie, wenn Sie in den Spiegel schauen? Wenn ein gläubiger Christ das tut, kann er sich bewusst machen: Gott hat mich geschaffen, gewollt, geliebt, an sein Herz gezogen, zu seinem Kind gemacht und ich gehöre Ihm, seit ich den Herrn Jesus als meinen Retter angenommen habe.

 

Wenn ich diese Lebensgrundlage habe, fällt es mir viel leichter, mich so zu akzeptieren, wie ich von Gott geschaffen wurde. Dann bin ich nicht in erster Linie bemüht, Menschen zu gefallen, sondern Gott und brauche nicht mehr jedem „letzten Schrei“ hinterherzulaufen. Meine Umgebung sieht ja nur mein Äußeres, aber Gott kennt mein Herz. Ihm ist ein reines Herz wichtiger als das faltenfreie Gesicht oder die perfekt abgestimmte Kleidung.

 

Außerdem hat Gott uns noch einen anderen „Spiegel“ gegeben und freut sich, wenn wir regelmäßig hineinschauen: Das Wort Gottes zeigt uns, wie wir innerlich beschaffen sind. Es durchdringt uns „bis zur Scheidung von Seele und Geist … und ist ein Beurteiler der Gedanken und Überlegungen des Herzens.“ (Hebräer 4,12)

 

Wenn ich Schmutz bei mir auf der Kleidung erkenne, gebe ich sie in die Wäsche. Ebenso sollte ich reagieren, wenn Gott mir durch sein Wort Flecken zeigt, die ich vor Ihm zu bekennen habe. Vielleicht wird mir dann auch etwas klar, wofür ich einen Menschen um Verzeihung bitten muss.

 

Wie schön, wenn ich dann wieder glücklich in den Spiegel schauen kann, weil ich weiß: Es gibt nichts, was zwischen mir und Gott steht.

 

 

Eine Frau, die zwölf Jahre Blutfluss hatte und von vielen Ärzten vieles erlitten hatte und ihre ganze Habe verwandt und keinen Nutzen davon gehabt hatte - es war vielmehr schlimmer geworden -, kam, als sie von Jesus gehört hatte, in der Volksmenge von hinten und rührte sein Gewand an. Markus 5,25–27

 

Erlebe DU, die großartige Befreiung in Jesus Christus!

 

Die Frau ist krank, sie leidet. Und das schon lange Zeit. Eine traurige und offensichtlich hoffnungslose Situation. Sie hat viele Ärzte konsultiert - und durch sie noch mehr gelitten. Ihre Gesundheit, besser gesagt: ihre Krankheit, hat sie viel, nämlich ihr ganzes Vermögen, gekostet. Nichts ist ihr geblieben - nichts, außer ihrer Krankheit. Und mit der ist es nicht besser, sondern „vielmehr schlimmer geworden“.

 

Jetzt hört sie von dem Herrn Jesus, hört von dem, der gesund macht und der Sünden vergibt. Und sie glaubt und kommt und bringt Ihm die Not ihres Lebens ( Nebenbei bemerkt: Ob sie wohl auch gekommen wäre, wenn ihre Not kleiner gewesen wäre?). Sie rührt Ihn an, nur von hinten - aber immerhin. Denn sie ist überzeugt: „Wenn ich auch nur seine Kleider anrühre, werde ich geheilt werden“. Und sie wird nicht enttäuscht, denn „sogleich versiegte die Quelle ihres Blutes, und sie merkte am Leib, dass sie von der Plage geheilt war“. Sie weiß, was ihr geschehen ist, und kommt und fällt vor Ihm nieder und sagt Ihm „die ganze Wahrheit“. Ja, sie ist nun gesund. Nicht nur körperlich, nein, auch an Seele und Geist. Denn Jesus sagt zu ihr: „Geh hin in Frieden“. Und Frieden heißt mehr als nur ein gesunder Körper!

 

Hören … kommen … anrühren … wissen - so erlebte die Frau eine großartige Befreiung.

 

Da ist die (Sünden-)Not meines Lebens, die Belastung meines Gewissens, die ich nicht wegbekomme: Ich höre von Jesus … komme zu IHMvertraue IHM … und erfahre, dass ER mir vergibt.

 

 

  

Wende dich zu mir und sei mir gnädig, denn einsam und elend bin ich. Psalm 25,16

 

Einsamkeit

 

Immer mehr Menschen fühlen sich aus den verschiedensten Gründen einsam - und das in allen Altersgruppen und sozialen Schichten. Welchen Trost hält die Bibel für Einsame bereit? Zunächst darf jeder Einsame sich immer wieder neu an Gott wenden, wie schon König David es tat, als er sich einsam und elend fühlte. (vgl.Tagesvers) Zu wissen, dass Gott mir in jeder Lebenssituation beisteht, kann bereits ein großer Trost sein.

 

Beim Lesen der Bibel, zum Beispiel in den Psalmen, begegnen uns Menschen, die sich sehr einsam fühlten und mit ihrer Not zu Gott kamen. Das ist ein Ansporn, es ihnen gleich zu tun. Außerdem will Gott uns durch die Beschäftigung mit seinen guten Gedanken davor bewahren, bitter zu werden oder den Mut zu verlieren.

 

Die Bibel ist wirklich eine unerschöpfliche Kraftquelle - gerade für Einsame!

 

Zudem kann der Gedanke hilfreich sein, dass Einsamkeit nicht nur durch fehlende Kontakte verursacht wird. Denn einsam fühlen wir uns auch dann, wenn wir den Eindruck haben, dass uns niemand versteht.

 

Und gerade diese Form der Einsamkeit muss Jesus Christus als Mensch sehr tief empfunden haben. Wie heftig wurde Er von denen abgelehnt, denen Er Liebe entgegenbrachte! Hinzu kam, dass seine Jünger Ihn umgaben, ohne Ihn wirklich zu verstehen. So war der Herr Jesus mit seinen persönlichen Empfindungen oft ganz alleine. Er kann wirklich aus eigener Erfahrung mit Einsamen fühlen.

 

So darf jeder, der sich einsam fühlt und zu dem Herrn Jesus gehört, wissen: Mein Herr versteht mich, liebt mich, bewahrt mich, kann Situationen verändern und ist in allen Lebens­lagen bei mir.

 

Ich darf Ihm immer mein Herz ausschütten.

 

„Denn ich, der HERR, dein Gott, ergreife deine rechte Hand, der ich zu dir spreche: Fürchte dich nicht, ich helfe dir!“ (Jesaja 41,13)

 

 

 

Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Dein waren sie, und mir hast du sie gegeben, und sie haben dein Wort gehalten. Jetzt haben sie erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist; denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, und sie haben sie angenommen und wahrhaftig erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und haben geglaubt, dass du mich gesandt hast.

Johannes 17,6–8

 

Das Hohe Priesterliche Gebet  (2)

 

Das erste und ganz besondere Verlangen des Herrn Jesus in seinem Gebet ist, dass der Vater verherrlicht wird.(V. 1-5) Bevor Er weitere Anliegen im Blick auf seine Jünger äußert, beschreibt Er sie mit Worten, die zu Herzen gehen.

 

Die Jünger gehören nicht mehr zu dieser Welt, so wie Christus nie zu dieser Welt gehörte. Sind sie dadurch benachteiligt? Nein, im Gegenteil - sie kennen den Namen des Vaters. Ein Name steht in der Bibel für alles das, was eine Person ist. So konnten die Jünger in dem Leben und in den Werken Jesu den Vater kennenlernen. (Kap.14,9)

Weiter sagt der Herr, dass die Jünger dem Vater gehörten. Sie waren von jeher Bestandteil des Ratschlusses, den der Vater vor ewigen Zeiten gefasst hat.

 

„Sie haben dein Wort gehalten“ - wie gnädig ist diese Beurteilung! Denken wir nur daran, wie schwer von Begriff die Jünger waren und wie träge und unempfänglich, wenn der Herr zu ihnen sprach! Dennoch: Sie hatten durchaus geglaubt und erkannt, dass alles, was ihr Herr tat und sagte, von Gott, dem Vater, ausging.

 

Eins mussten die Jünger besonders lernen: Jesus war nicht nur der angekündigte Messias, sondern Er war auch der ewige Sohn, der vom Vater ausgegangen war - ein Beweis seiner eigenen Liebe. Dass außerdem der Vater seinen Sohn gesandt hat, beweist die Liebe des Vaters zu seinen Kindern, den Gläubigen.

 

 

Wer an mich glaubt, hat ewiges Leben. Johannes 6,47

 

Ohne Jesus Christus ist keine Errettung möglich!

 

Dieser Bibelvers ist kurz, aber er beschreibt sehr gut den christlichen Glauben, kurz gesagt das Evangelium.

 

„Wer“ bedeutet hier, dass jedem etwas ermöglicht wird. Das ist nicht selbstverständlich! Man denke nur an persönliche Einschränkungen, die unsere Möglichkeiten in Schule, Ausbildung und Beruf begrenzen. Doch das Evangelium, die gute Botschaft Gottes, ist für jeden - ohne Ausnahme. Jeder ist heute wie damals eingeladen, es anzunehmen, um ewiges Leben zu empfangen.

 

„Wer an mich glaubt“: Das Herzstück des Evangeliums ist Jesus Christus. Ohne Ihn (oder an Ihm vorbei) kann kein Mensch gerettet werden, kann keiner zu Gott kommen! Jesus selbst hat gesagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“ (Johannes 14,6)

 

Ohne Jesus Christus ist also keine Errettung möglich, weder damals noch heute.

 

„Wer an mich glaubt“: Glauben heißt annehmen, für-wahr-halten, sich-verlassen-auf. Der Glaube an Jesus Christus umfasst alles, was die Bibel über Ihn sagt: seine Menschwerdung, sein Sühnetod sowie seine Auferstehung und Himmelfahrt.

 

Wer an diesen Jesus Christus glaubt, indem er Ihn als Retter und Herrn annimmt, „hat ewiges Leben“: Er muss nicht hoffen oder abwarten. Nein, er ist geborgen, da das ewige Leben sein unverlierbares und unzerstörbares Eigentum geworden ist.

 

„Ewiges Leben“ meint aber nicht nur ein Leben in Ewigkeit. Jesus Christus selbst ist „das ewige Leben“ und Er lässt andere an seinem Leben teilhaben, verbindet sie mit sich selbst. Unfassbar! Deshalb kann Johannes auch schreiben: „Dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes.“  (1.Johannes 5,13.20)

 

 

 

 

 

Die ganze Volksmenge suchte ihn anzurühren, denn es ging Kraft von ihm aus und heilte alle.

Lukas 6,19

Suche immer wieder Jesu Nähe auf!

 

Die Kraft Gottes in dem Herrn Jesus

 

Nachdem der Herr Jesus auf einem Berg seine zwölf Apostel ausgewählt hat, steigt Er mit ihnen ins Tal und stellt sich auf einen „ebenen Platz mit einer großen Schar seiner Jünger und einer großen Menge des Volkes von ganz Judäa und Jerusalem“ (V. 17)  Diese vielen Menschen kommen zu Jesus, um Ihn zu hören und von Ihm geheilt zu werden.

 

Was bedeutet „Heilung“ im Sinn der Bibel? In unserem Bibel­text geht es ja um die Heilung von Krankheiten oder Ge­brechen. Doch wenn der Herr Jesus heilt, ist das nicht mit einer ärztlichen Behandlung vergleichbar. Denn als Er lebte, heilte Er alle und es ging Kraft von Ihm aus. Welcher Arzt könnte das?

 

Schon im Alten Testament ist von Heilungen die Rede. Seinem Volk hatte Gott Vorschriften gegeben, wie die vollständige Heilung von einer unheilbaren Krankheit festgestellt werden konnte (s. 3.Mose 14) Daran sehen wir, dass es Gott nicht um eine äußerliche Symptombehandlung geht. Wenn Gott heilt, beseitigt Er die Ursache eines Übels vollständig und umfassend. So wird in Psalm 103 von Gott gesagt: „der da heilt alle deine Krankheiten“ (Vers 3)

 

Die heilende Kraft Gottes ist bis heute wirksam, wenn sie uns auch nicht immer in der Art und Weise von unseren körperlichen Krankheiten befreit wie zur Lebzeit von Jesus in Israel (Apostelgeschichte 10,38) Doch auch heute möchte Er uns Zugang zu einer ganz besonderen Form von Heil geben, dass unser ganzes Leben betrifft. Suchen wir deshalb wie die Volksmengen damals seine Nähe auf, um Antworten auf unsere existentiellen Fragen zu finden, die unser Leben und Sterben betreffen.

 

 

Errette, die zum Tode geschleppt werden, und die zur Würgung hinwanken, o halte sie zurück!

Sprüche 24,11

 

Gott beantwortet jedes Gebet!

 

„Gebete werden nicht beantwortet, das ist alles nur Einbildung!“ Der das sagte, konnte gut reden und war sich seiner Sache sicher. Er sah in die Menschenmenge, die ihm zuhörte und forderte sie auf, mit ihm darüber zu diskutieren.

 

Da trat ein Mann aus der Menge hervor und stellte sich neben ihn. Man sah ihm an, dass es ihn Überwindung kostete, vor Menschen zu reden. „Ich bin nicht hierhin gekommen, um zu diskutieren“, begann er, „doch ich muss der Behauptung widersprechen, dass Gebete nicht beantwortet werden und pure Einbildung sind.

 

Ich war ein echter Schuft. Ich dealte und zockte und prügelte mich. Meine Frau und meine Tochter fürchteten sich, wenn ich nachts nach Hause kam. Doch sie beteten für mich - was ich aber nicht wusste.

 

Eines Abends kam ich früher als sonst nach Hause - noch dazu nüchtern. Offensichtlich hatte meine Frau gerade meine Tochter zu Bett gebracht, denn ich hörte sie beten: ‚Lieber Herr Jesus, bitte, rette meinen Papa.‘ Und ich hörte, wie meine Frau sagte: ‚Bitte, Herr, erhöre ihr Gebet.‘ Ich stand in der Haustür und hörte zu und war wie gelähmt. Leise verließ ich das Haus und lief ziellos durch die Straßen. Immer wieder hörte ich meine Tochter sagen: ‚Lieber Herr Jesus, bitte, rette meinen Papa!‘ Warum betete sie für mich? Ich hatte sie noch nie auf den Arm genommen, ihr auch selten einen Kuss gegeben. Ich schrie zu Gott: ‚Gott, wenn es dich gibt, hilf mir und gib eine Antwort auf ihr Gebet!‘ Und Gott tat es. Heute weiß ich, dass Jesus Christus mir meine Vergangenheit vergeben hat.“

 

Er wandte sich dem ersten Redner zu und sagte: „Ich bin überzeugt, dass Gott Gebete beantwortet - weil ich es an mir selbst erlebt habe!“

 

 

Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch aufgetan werden. Denn jeder Bittende empfängt, und der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird aufgetan werden.  Matthäus 7,7.8

 

Bandbreite mit Gott

 

Telekommunikationsbetreiber konkurrieren weltweit darum, neue und schnellere Zugänge zum Internet anzubieten. Dabei geht es nicht nur um jene Regionen, die noch kein Internet haben, sondern man möchte auch bestehende Bandbreiten verbessern, damit Privathaushalte, Bildungseinrichtungen und Unternehmen das Internet noch besser nutzen können.

 

Eine Kommunikationsverbindung gibt es jedoch, die wir alle zu wenig nutzen: Die Bandbreite ist unbegrenzt, das Paket ist kostenlos, und die Verfügbarkeit des Gesprächspartners ist garantiert - an sieben Tagen in der Woche und an 24 Stunden am Tag.

 

Wer ist der Gesprächspartner? Gott selbst! Er hört uns zu: „Dies ist die Zuversicht, die wir zu ihm haben, dass, wenn wir etwas nach seinem Willen bitten, er uns hört“ (1. Johannes 5,14) Zugleich erfahren wir aus der Bibel, was Gott will, nämlich, „dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1. Timotheus 2,4)

 

Ja, noch mehr: Wer Gott als Vater kennt, erhält eine Direktverbindung zu Ihm.

 

Bei diesem Gott finden wir zum einen Antworten auf zentrale Fragen wie die nach einem sinnvollen und erfüllten Leben. Zum anderen interessiert Gott sich auch für unsere täglichen Sorgen und Schwierigkeiten.

 

Allerdings muss zunächst die Verbindung hergestellt werden.

 

Die ist nämlich unterbrochen, seitdem der Mensch an Gott schuldig wurde und sich von Ihm abgewandt hat. Wir müssen zunächst anerkennen, dass wir schuldig vor Gott sind und den Herrn Jesus als unseren Retter brauchen.

 

Erst dann erhalten wir diese direkte und ewige Verbindung zum allmächtigen Gott, dem nichts unmöglich ist.

 

 

Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz des Herzens das Gute hervor, und der böse bringt aus dem bösen das Böse hervor; denn aus der Fülle des Herzens redet sein Mund.

Lukas 6,45

 

Lasst euch versöhnen mit Gott

 

In nur elf Wochen - von Dezember 1521 bis Februar 1522 - übersetzte Martin Luther (1483-1546) auf der Wartburg bei Eisenach das Neue Testament in die deutsche Sprache. Den letzten Teil des heutigen Bibelverses gab er mit den Worten wieder: Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.Damit schuf er einen Ausdruck, der heute noch als Sprichwort geläufig ist. Ja, wenn uns ein Thema begeistert, dann erzählen wir anderen davon. Wir können uns nicht zurückhalten, können nicht schweigen. Wenn der Urlaub toll war, schwärmen wir bei den Kollegen. Wenn unser Lieblingsfußballverein überraschenderweise gewonnen hat, dann wollen wir, dass es jeder erfährt. Bei Verliebten reden schon die Augen und man merkt am Verhalten, was in ihrem Herzen vorgeht.

 

Was uns gedanklich stark beschäftigt, darüber reden wir.

 

Das gilt allerdings auch für schlechte Dinge. In der Bibel steht: „Aus dem Herzen kommen hervor böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Hurerei, Dieberei, falsche Zeugnisse, Lästerungen“

(Matthäus 15,19)

 

Als Christen, auch die Schreiber und Verleger dieses Kalenders, sind wir von Jesus Christus eingenommen. Überzeugt und erfüllt von Ihm, möchten wir von Ihm reden. Er hat für uns gelitten und ist für uns gestorben, Er ist für unsere Sünden gestraft worden und Er hat uns errettet. Er fordert uns auf: „Fürchte dich nicht, sondern rede, und schweige nicht!“ (Apostelgeschichte 18,9)

 

Als die ersten Christen sich einmal rechtfertigen mussten, weil sie von Jesus redeten, sagten sie: „Denn uns ist es unmöglich, von dem, was wir gesehen und gehört haben, nicht zu reden“.

 

Und das ist auch heute immer noch so!

 

Deshalb bitten die, die an Jesus Christus glauben, andere Menschen - und damit auch Sie - immer wieder eindringlich: „Lasst euch versöhnen mit Gott!“ (Apostelgeschichte 4,20; 2. Korinther 5,20)

 

 

In Christus Jesus seid ihr in allem reich gemacht worden. 1. Korinther 1,5

 

Ein wahrer gelebter Glaube, zeugt immer von einer sichtbaren Umkehr!

 

Korinth gehörte zu den berühmtesten Städten im Römischen Reich.

 

Am Schnittpunkt bedeutender Handelsstraßen des Altertums gelegen, brachte der florierende Hafen viel Reichtum, aber auch manche finsteren Elemente in die Weltstadt. Die Stadt galt als Inbegriff für ein Leben in Trunkenheit und sittlicher Ausschweifung. Kurz, es war ein Handelszentrum, wie es sie heute auch gibt, mit sämtlichen Übeln der Menschheit.

 

Und dann kam das Evangelium nach Korinth, die gute Nachricht, dass Gott auch den verrufensten Sünder begnadigen und ihm neues Leben schenken will.

 

Viele Leute nahmen diese Botschaft ernst.

 

Dass sie ein schlechtes Leben führten, brauchte ihnen niemand zu sagen. Sie wussten es selbst. Dass ihr bisheriges Leben ihnen keine dauernde Befriedigung brachte, war ihnen ebenso längst bewusst. Reich an Glück war keiner von ihnen geworden. Kein Wunder also, dass viele Jesus Christus als ihren persönlichen Erretter annahmen! Durch Ihn bekam ihr Leben nicht nur Sinn und Hoffnung, sondern eine Wende. Sie steuerten nicht mehr dem Verderben entgegen, sondern einer herrlichen Zukunft.

 

Für den Apostel Paulus, der den Korinthern das Evangelium gebracht hatte, war ihre sichtbare Umkehr so eindrucksvoll, dass er Gott immer wieder dafür dankte.

 

  

Ich bitte für sie; nicht für die Welt bitte ich, sondern für die, die du mir gegeben hast, denn sie sind dein (und alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, mein), und ich bin in ihnen verherrlicht. Und ich bin nicht mehr in der Welt, und diese sind in der Welt, und ich komme zu dir. Johannes 17,9–11

 

So wertvoll für den Vater!

 

In diesen Versen erfahren wir, warum der Herr für seine Jünger betet. Er selbst war mehr als drei Jahre bei ihnen gewesen und hatte sie in Liebe umsorgt. Doch jetzt sollte eine weitreichende Änderung eintreten: Er würde zum Vater gehen und körperlich nicht mehr in dieser Welt sein. Doch eins bleibt unverändert: Das Herz des Herrn ist bei den Seinen. Er liebt sie „bis ans Ende (Kap. 13,1)

 

Der Herr erwähnt ausdrücklich, dass Er jetzt für die Jünger bittet - und nicht für die Welt. Der Zeitpunkt wird kommen, wenn Er als König der Könige im Blick auf die ganze Welt bitten wird. Dann wird der Vater zu Ihm sagen: „Fordere von mir, und ich will dir die Nationen zum Erbteil geben und die Enden der Erde zum Besitztum“ (Psalm 2,8) Doch jetzt geht es Ihm nicht um sein zukünftiges Erbe im Tausendjährigen Reich. Sein Herz ist bei seinen Miterben, weil diese noch in einer christusfeindlichen Welt leben.

 

Gott hat die Jünger seinem Sohn anvertraut. Trotzdem kann der Sohn sagen: „Sie sind dein.“ Sie haben also nicht aufgehört, dem Vater zu gehören. - Ist das nicht die größte Sicherheit für alle Gläubigen, dass sie sowohl dem Vater als auch dem Sohn gehören?

 

Das, was Gott, dem Vater, gehört, gehört auch Gott, dem Sohn, und umgekehrt. Wir könnten zu Gott sagen: „Alles, was mein ist, ist dein“, aber niemals: „Alles, was dein ist, ist mein.“ Aber Jesus konnte so sprechen, weil Er der ewige Sohn Gottes ist, eins mit dem Vater. Noch einmal geht es um die Jünger: Jesus ist in ihnen verherrlicht, Er wird also in ihnen gesehen.

 

Das macht sie so wertvoll für den Vater.

 

 

 

Er kam und verkündigte Frieden, euch, den Fernen, und Frieden den Nahen. Denn durch ihn haben wir beide den Zugang durch einen Geist zum dem Vater. Also seid ihr nun nicht mehr Fremdlinge und ohne Bürgerrecht, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes.

 

Wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat.

 

Epheser 2,17–19; 1.Johannes 4,16

 

Ein Widerschein der Liebe Gottes

 

Josiane ist ein Scheidungskind. Nachdem ihre Eltern sich getrennt hatten, kümmerten sie sich nicht mehr um ihre Tochter. So wuchs diese in Pflegefamilien und Kinderheimen auf, ohne elterliche Liebe und Zuwendung.

 

Als Jugendliche kam Josiane wieder einmal in eine neue Familie. Zu Anfang lief es dort gar nicht gut ab. Später erzählt sie davon: „Ich war sehr wild und ertrug es nicht, dass man mir Anweisungen gab. Ich wollte alles selbst entscheiden und mich durchsetzen; und wenn sich mir jemand widersetzte, fing ich an, alles kaputtzuschlagen.“

 

Einige Monate später war Josiane ganz verändert. Ihre Aggressivität war fast vollständig verschwunden; sie lernte gern und war auf einmal hilfsbereit. Sie erzählt: „In dieser Familie geht es ganz anders zu, als überall dort, wo ich vorher gewesen bin - hier herrscht Freundlichkeit. Nie hat man mir Vorhaltungen gemacht oder eine Abfuhr erteilt. Ich habe sogar ein eigenes Zimmer. Und vor allem merke ich, dass meine neuen Eltern mich lieben. Zum ersten Mal kann ich mich in ein geregeltes Familienleben einfügen.“

 

Die Freundlichkeit und Güte, die Josiane erfährt, ist wie ein Widerschein der Liebe Gottes.

 

Er liebt uns, egal, wie auch unser vergangenes Leben aussehen mag.

 

Der größte Beweis der Liebe Gottes ist die Gabe seines Sohnes: Jesus Christus ging in den Tod, um uns zu Gott zu führen. - Gottes Liebe macht es uns leicht, aus aller Entfernung und Entfremdung zu Ihm umzukehren.

 

 

Gepriesen sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit! Denn Weisheit und Macht, sie sind sein. Und er ändert Zeiten und Zeitpunkte, setzt Könige ab und setzt Könige ein.  

Daniel 2,20–21

 

Gott steht über allem!

 

Heute vor 500 Jahren, am 27. April 1521, starb der berühmte Seefahrer Ferdinand Magellan im Kampf mit Kriegern der Visa­yas. Doch der Reihe nach: Im Auftrag Spaniens sollte Magellan eine Westroute nach Indonesien zu den Gewürzinseln finden. Die dortigen Muskatnussbäume und Gewürznelken lockten die Seefahrer an.

 

Magellan stach am 20. September 1519 als Generalkapitän mit fünf Schiffen in See. Am 21. Oktober sichtete er in der Nähe des 52. Breitengrades ein Kap. Anfang November - ein 36-Stunden-Sturm hatte zwei Schiffe in eine Bucht getrieben - entdeckten die Seefahrer, dass sie durch eine Meerenge weiter nach Westen segeln konnten. Diese Meerenge zwischen dem südamerikanischen Festland und den weiter südlichen Inseln heißt heute nach ihrem Entdecker Magellanstraße. Sie hatte bis zum Bau des Panama-Kanals für die Seefahrt große Bedeutung. Anschließend überquerte Magellan als erster Europäer den Pazifik. Dabei kam es auf den Phili­p­pinen zum Konflikt mit Einheimischen, der Magellan das Leben kostete. Nur ein Schiff kehrte knapp ein Jahr später zurück nach Spanien. Von den gut 240 Mann der ursprünglichen Besatzung überlebten nur 90 die Expedition.

 

Woran denken wir bei Magellan? Hegen wir Bewunderung für seinen Mut? Oder denken wir auch an die Schatten­seiten, weil seine Entdeckung es den Europäern erleichterte, die Schätze anderer Völker zu plündern?

 

Die Bibel beschreibt Gott als einen, der das Weltgeschehen in seiner „Weisheit und Macht“ aktiv lenkt. Und das gilt im Jahr 2021 wie vor 500 Jahren. Das entbindet zwar niemand aus der persönlichen Verantwortung für sein Handeln vor Gott.

 

Aber derjenige, der Gott in Jesus Christus als Vater kennt, kann zu jeder Zeit beruhigt wissen und festhalten: Gott steht über allem!

 

 

 

 

 

 

Das Volk, das in Finsternis sitzt, hat ein großes Licht gesehen, und denen, die im Land und im Schatten des Todes sitzen - Licht ist ihnen aufgegangen.  Matthäus 4,16

 

Alles wird durch Jesus Christus offenbar!

 

Kennen Sie Daniel Düsentrieb, diesen genialen Erfinder in den Donald-Duck-Geschichten? Wenn er einen guten Einfall hat, leuchtet eine Glühbirne über seinem Kopf auf: Ihm ist dann „ein Licht aufgegangen“.

 

Und ganz sicher haben wir es auch schon selbst so erlebt: Wir tappen im Dunkeln, uns fehlt der Durchblick, wir zermartern unser Gehirn - und plötzlich macht es „klick“ und alles ist klar: Uns ist „ein Licht aufgegangen“.

 

Der Ausdruck „ein Licht aufgehen“ hat seinen Ursprung in der Bibel. Der Herr Jesus zitiert in unserem Tagesvers aus dem Propheten Jesaja und spricht von einer Zeit, die dunkel ist, von einem Volk, das „in Finsternis sitzt“, von einem Land, über das sich der Schatten des Todes gelegt hat. Überall herrscht „angstvolles Dunkel“ und „dichte Finsternis.“ (Jesaja 8,22) Doch plötzlich geht diesem Volk ein Licht auf, denn sie sehen „ein großes Licht“: Jesus Christus, der verheißene Messias, der Erlöser, ist da. Dadurch ist alles hell.

 

Als Jesus Christus in die Welt eintrat, wurde es für uns Menschen Licht.

 

Er selbst ist ja „das Licht der Welt.“ (Johannes 8,12)

 

Er hat alles offenbar gemacht, was bis dahin im Dunkeln war. Ob es um die Wahrheit über Gott geht oder um uns Menschen und wie Gott uns beurteilt - alles ist durch den Sohn Gottes offenbar geworden. Wir tappen nicht mehr im Dunkeln. Auch über die Zukunft der Erde und des Menschen sind wir zuverlässig informiert. Doch da ist einer, der uns blenden will: der Teufel. Mit aller List will er verhindern, dass den Menschen der „Lichtglanz des Evangeliums der Herrlichkeit des Christus“ ausstrahlt.

 

Lassen wir uns nicht täuschen! Nur das „wahrhaftige Licht“ erleuchtet jeden Menschen. (2. Korinther 4,4; Johannes 1,9)

 

 

Als Josua alt geworden war, hochbetagt, da rief Josua ganz Israel ... Und er sprach zu ihnen: ... Ihr habt alles gesehen, was der HERR, euer Gott, allen diesen Nationen euretwegen getan hat. Denn der HERR, euer Gott, er ist es, der für euch gekämpft hat.  Josua 23,1–3

 

Ich muss mein Leben Gott ausliefern!

 

Ein Anführer mit Gottvertrauen

 

Josua ist einer der größten Führer des alten Bundesvolkes Israel, ein Mann, der in vieler Hinsicht ausgezeichnet ist. Nächst Gott verdankte Israel ihm die Einnahme des Landes Kanaan, das Gott schon den Stammvätern des Volkes verheißen hatte.

 

Nun neigt sich das Leben dieses begnadeten Führers dem Ende zu, und er übergibt seinem Volk sozusagen sein Testament. Das ist so bedeutsam, dass es in der Heiligen Schrift aufgezeichnet worden ist.

 

Naturgemäß beginnt er mit der Vergangenheit, die er ja maß­geblich selbst mitgeprägt hat. Würde er der Versuchung erliegen, seine Verdienste herauszustellen oder sie wenigstens zu erwähnen? Nichts davon liest man. Hinweise auf seine zweifellos großen Heldentaten sucht der Leser vergeblich. Josua wusste und hielt daran fest, dass nur dem großen Gott jede Ehre dafür zukam, dass Israel in den Besitz des gelobten Lands gekommen war. Gott hatte den Kampf für sein Volk geführt, und Menschen waren nur Werkzeuge in seiner Hand. Das war eine höhere, für ihn jedoch die einzig richtige Sicht.

 

Wahrhaft große Menschen werden sich nicht bemühen, sich selbst und ihre Leistungen in den Mittelpunkt zu stellen.

 

Wer im Vertrauen auf Gott im Leben Gelingen hatte - so wie Josua -, der weiß, wem er das zu verdanken hat, und er bleibt dabei. Das ist vorbildlich für uns, denn es macht klar, dass wir unser Leben Gott ausliefern müssen, wenn es gelingen und segensreich sein soll.

 

 

Habe ich dir nicht Vortreffliches aufgeschrieben an Ratschlägen und Erkenntnis, um dir die Richtschnur der Worte der Wahrheit mitzuteilen?  Sprüche 22,20.21

 

Gottes heilige Richtschnur!

 

Bekanntlich ist der Mietspiegel die Richtschnur für die Festlegung der Mieten. Auch spannte mein Großvater früher immer eine Schnur zwischen zwei Pflöcke, bevor er eine Furche zog und Möhren säte. Und heute misst meine Frau mich manchmal an meinem Nachbarn, wenn sie mir vorhält, dass unser Wagen mal wieder gewaschen werden müsste…

 

Wir tun uns heute schwer mit einer Richtschnur, einer Richtlinie, einer allgemein gültigen Wertvorstellung. Wir möchten nicht fremdbestimmt, sondern unser eigener Herr sein und selbst entscheiden. Das beanspruchen wir für die Fragen unseres Lebens und unseres Glaubens - sowie in der Frage nach Gott.

 

Doch Gott will nicht, dass wir nach irgendeiner Richtschnur leben.

 

Deshalb hat Er uns seine „Richtschnur“, die Bibel, gegeben. Darin finden wir die „Worte der Wahrheit“, durch sie erfahren wir seine Gedanken, seinen Willen.  

 

Wenn wir uns auf Gottes Richtschnur einlassen, erfahren wir, dass sie ausschließlich zu unserem Vorteil ist. „Du hast ihnen gerade Rechte und Gesetze der Wahrheit, gute Satzungen und Gebote gegeben“, haben Gläubige einmal vor Gott bekannt. (Nehemia 9,13) Und nach dieser Richtschnur beurteilt Gott unser Leben. Er legt fest, was ein lebenswertes Leben ist und wie wir den Himmel erreichen können. „Dies ist sein Gebot, dass wir an den Namen seines Sohnes Jesus Christus glauben.“ (1. Johannes 3,23)

 

Noch ist Zeit und Gelegenheit, die Richtschnur unseres Lebens zu ändern. Was hindert uns, das Wort Gottes zu lesen und zu befolgen? Und warum fangen wir nicht schon heute damit an? 

 

 

 

 Jede Seele sei den obrigkeitlichen Gewalten untertan; denn es gibt keine Obrigkeit, außer von Gott, diejenigen aber, die bestehen, sind von Gott eingesetzt.  Römer 13,1

 

Gott setzt jede Regierung ein!

 

Seit über 100 Jahren gilt der 1. Mai als Interna­tionaler Tag der Arbeit. Der Feiertag geht zurück auf die US-amerikanische Arbeiterbewegung, die am 1. Mai 1886 zu einem mehr­tä­gigen Generalstreik aufrief. Die Industriearbeiter dort begannen an diesem Tag zu streiken, weil am 1. Mai in den USA alte Arbeitsverträge ausliefen. Man wollte neu verhandeln und forderte den Achtstundentag. Bereits am dritten Streiktag kamen bei einem Zwischenfall in Chicago zahlreiche Polizeibeamte und streikende Arbeiter ums Leben. Dieses blutige Ende des Streiks bewirkte, dass man in den Folgejahren am 1. Mai auch in Europa streikte. Im April 1919 wurde der „Tag der Arbeit“ in Deutschland als gesetzlicher Feiertag eingeführt.

 

Demonstrieren, protestieren, streiken - das tut man bis heute rund um den Globus. Und die Forderungen sind vielfältig. Mal geht es um den Klimawandel, mal um eine politische Situation, mit der man unzufrieden ist. In den meisten Fällen sollen die Verantwortlichen zum Handeln bewegt werden. Leider kommt es dabei immer wieder auch zu Gewalt oder Angriffen auf Polizisten.

 

Die Bibel erteilt dem zivilen Ungehorsam, der Auflehnung gegen die Regierung, eine eindeutige Absage.

 

Die Feststellung, dass Gott die Regierung eingesetzt hat, steht scheinbar im Widerspruch zum Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, in dem es in Artikel 2 heißt: „Alle Staatsgewalt geht vom Volk aus.“ - Aber, weil alles, was die Bibel sagt, wahr und verbindlich ist, sollten wir unbedingt festhalten: Wir schulden unserer Regierung deshalb Gehorsam, weil Gott sie eingesetzt hat.

 

Einzige Ausnahme: Wenn Gläubige an der freien Ausübung ihres Glaubens gehindert werden. Nur dann gilt: „Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen.“

(Apos­tel­geschichte 5,29)

 

 

Heiliger Vater! Bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins seien wie wir. Als ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast; und ich habe sie behütet, und keiner von ihnen ist verloren gegangen - als nur der Sohn des Verderbens, damit die Schrift erfüllt würde. Jetzt aber komme ich zu dir; und dieses rede ich in der Welt, damit sie meine Freude völlig in sich habenJohannes 17,11–1

 

Bewahre sie in deinem Namen

 

Jesus stand im Begriff, zum Vater in den Himmel zurückzukehren. Seine Jünger würden in dieser Welt voller Gefahren zurückbleiben. Deshalb die Bitte des Herrn an den Vater: „Bewahre sie in deinem Namen.“

 

Wie nötig ist diese Bitte! Denn Christus will in den Seinen verherrlicht werden. Da ist es notwendig, dass die Jünger in Übereinstimmung mit dem Namen des „heiligen Vaters“ leben.

 

Sünde - in welcher Form auch immer - passt nicht zu solchen, die Gott durch Jesus Christus ihren Vater nennen.

 

Und welches Ziel hat die Bitte des Herrn, dass sie bewahrt würden?

 

Die Jünger sollten eins sein - so wie der Vater und der Sohn.

 

Diese Einheit äußert sich in gleichen Empfindungen, gleichen Gedanken und gleichen Absichten. Als der Heilige Geist zu Pfingsten auf diese Erde kam, wurde diese Bitte erhört. Die Zwölf, die manchmal eifersüchtig aufeinander gewesen waren, zeigten dann ein einheitliches Zeugnis in Wort und Werk.

 

Kaum vorstellbar, dass es vor dem Tod Jesu unter den Zwölfen einen gab, den der Herr „Sohn des Verderbens“ nennt. Es war Judas Iskariot - ein falscher Jünger unter den echten. Die rein äußere Nähe zu Jesus hat ihn nicht verändern und nicht retten können.

 

Das Gebet des Herrn hat noch ein Ziel: Seine Jünger sollen in seiner eigenen Freude leben. Je mehr sich die Gläubigen die Liebe ihres himmlischen Vaters bewusst machen, umso größer wird ihre Freude sein.

 

 

Diese werden hingehen in die ewige Pein, die Gerechten aber in das ewige Leben.

Matthäus 25,46

 

Kehre um, bevor es zu spät ist!

 

Ein Prediger betrat einmal eine Diskothek. Der Besitzer kam auf ihn zu: „Mein Herr, hier zu evangelisieren ist zwecklos.“ - „Im Gegenteil“, antwortete der Evangelist, „gerade hier ist es wichtig, den Menschen den Weg zum wahren Glück zu zeigen. - Auch Sie müssen zu Gott umkehren, sonst sind Sie für ewig verloren.“

 

Der Inhaber entgegnete: „Ich glaube nicht an die Existenz einer Hölle. Wenn es eine gibt, dann ist sie hier.“ - „Nein, lieber Freund, die Hölle ist nicht hier, und ich will Ihnen auch sagen, warum:

  • Erstens glaube ich an den Herrn Jesus, und in der Hölle gibt es keine Gläubigen.
  • Zweitens habe ich eine Bibel, und in der Hölle gibt es keine Bibeln.
  • Drittens: Sie verkaufen hier Getränke, aber in der Hölle gibt es einen Durst, den niemand zu löschen vermag.
  • Und als Letztes: Ich werde aus diesem Haus wieder hinausgehen, aber die Hölle kann niemand mehr verlassen.“

Über die Hölle sollte sich niemand lustig machen; sie existiert tatsächlich! Jesus Christus selbst hat davor gewarnt, und das nicht nur in unserem heutigen Bibelwort.

 

Eigentlich ist die Hölle für den Teufel und seine Engel vorbereitet. (V. 41) Sündige Menschen hingegen will Gott vom ewigen Verderben erretten. (1. Timotheus 2,4) Wenn doch jemand verloren geht, liegt es nicht an Gott. Er hat ja seinen eigenen Sohn gesandt, so dass alle errettet werden können, um einen Platz im Himmel zu bekommen.

 

Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden!  Apostelgeschichte 16,31

 

 

Jesus sprach: Lasst die Kinder zu mir kommen ... Wer irgend das Reich Gottes nicht aufnimmt wie ein Kind, wird nicht dort hineinkommen. Und er nahm sie in die Arme, legte die Hände auf sie und segnete sie.  Markus 10,14–16

 

Wie ein Vater sein Kind liebt, so sehr liebt Gott uns!

 

In der Wartehalle eines Flughafens erweckte einmal ein junges Ehepaar mit seinem Kleinkind besondere Aufmerksamkeit. Immer dann, wenn eine Person es anblickte - ob jung oder alt, fröhlich oder traurig, Mann oder Frau -, gab das Baby ein Lächeln zurück und erfreute damit den ganzen Wartebereich. Es war einfach bezaubernd.

 

Als ich dieses Kind immer wieder lächeln sah, dachte ich daran, wie sehr Gott uns liebt. Er wünscht den Blickkontakt mit uns. Daran findet Er Freude. Und auch wir sollen in der Gemeinschaft mit Ihm wahre Freude finden.

 

Die Gewissheit, dass Gott uns liebt, gehört zum Kern des christlichen Glaubens. Dabei dürfen wir uns diese Liebe nicht als unbestimmt oder abstrakt vorstellen, sie ist nämlich zutiefst persönlich. Es ist nicht nur eine allgemeine Haltung, Gott möchte sich vielmehr jedem Einzelnen ganz persönlich zuwenden.

Die Sünde hatte uns die Sicht auf die Liebe Gottes verdunkelt. Doch diese göttliche Liebe manifestierte sich in aller Deutlichkeit, als der Sohn Gottes auf die Erde kam.

 

Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist Mensch geworden. Er hat sich erniedrigt, um uns zu erreichen. Wenn wir Ihn an­schauen, erkennen wir, wie die Liebe Gottes über die mora­lische Finsternis, über Hass und Gewalt triumphiert. Und Er hat noch mehr getan: Er hat sein Leben für uns gegeben. Am Kreuz von Golgatha hat Er die Sünden gesühnt, damit verlorene Menschen wieder zurückfinden zu Gott und in den Genuss seiner Gemeinschaft kommen.

 

 

Denn ihr seid um einen Preis erkauft worden; verherrlicht nun Gott in eurem Leib.

1.Korinther 6,20

 

Herr über Leben und Tod

 

Der Sprecher einer Organisation für Sterbehilfe wurde gefragt: „Wem gehört Ihr Körper?“ Er antwortete: „Mir und nur mir. Er gehört weder der Kirche noch einer politischen Partei noch der Medizin. Von Geburt an bin ich ein freier Bürger und erst recht seit meiner Volljährigkeit. Ich habe nicht die Absicht, daran etwas zu ändern, so lange ich lebe, und ich lasse mir nichts aufzwingen - weder von Ärzten noch von meiner Familie oder meinen Erben“.

 

Diese Aussage ist verständlich: Niemand hat ein Recht auf das Leben eines anderen. Aber dennoch wird eine Tatsache außer Acht gelassen: Gott hat uns das Leben geschenkt und deshalb sind wir Ihm Rechenschaft dafür schuldig, was wir mit unserem Leben anfangen.

 

So darf jeder Mensch wissen, dass er von Gott geschaffen wurde, der ihn schon vor seiner Empfängnis kannte. Und Gott ist auch derjenige, der den Tag seines Todes bestimmt: „Der HERR tötet und macht lebendig.“ (1.Samuel 2,6)

 

Wenn ich als Christ gefragt würde, wem mein Körper gehört, würde ich vielleicht so antworten: Mein Körper gehört meinem Gott ebenso wie meine Seele und mein Geist. Durch seinen Opfertod am Kreuz hat Jesus Christus für meine Schuld bezahlt und mich für Gott erkauft. (siehe Tagesvers) Daher dürfen andere ebenso wenig über mein Leben entscheiden wie ich selbst. Die Fürsorge und Verantwortung für mein Leben und Sterben überlasse ich einem Gott, der viel weiser ist als ich und der mich liebt.

 

Ich habe die Gewissheit, dass mein verweslicher Körper eines Tages in einen Herrlichkeitskörper umgestaltet werden wird. Und inzwischen erinnere ich mich, dass ich nicht mehr mir selbst gehöre, sondern Christus; und ich strebe danach, Ihn durch mein Verhalten zu ehren.

 

 

Sei mir gnädig, o Gott, nach deiner Güte! Nach der Größe deiner Erbarmungen tilge meine Übertretungen! Wasche mich völlig von meiner Ungerechtigkeit, und reinige mich von meiner Sünde! Denn ich kenne meine Übertretungen, und meine Sünde ist beständig vor mir.

Psalm 51,3–5

 

Sternenlicht – Sonnenlicht

 

Ein gebildeter Mann im heutigen Myanmar fand einmal das biblische Buch der Psalmen, das ein Reisender verloren hatte. Er begann mit Interesse, darin zu lesen. Und obwohl die Psalmen aus einer ganz anderen Zeit und Kultur stammen, wurde ihm schon bald bewusst, dass darin von zeitlos gültigen Tatsachen die Rede ist: von dem einen Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, von der Gerechtigkeit und der Liebe Gottes, aber auch von den Menschen und ihrem Bedürfnis nach Vergebung und Erlösung.

 

Noch bevor der Mann das Büchlein ganz durchgelesen hatte, warf er seine Hausgötzen weg, um nur noch dem einen, wahren Gott zu dienen. Der 51. Psalm, aus dem die heutigen Bibelverse entnommen sind, wurde sein tägliches Gebet.

 

Eines Tages traf er einen Missionar, der ihm ein Neues Testament gab. Mit großer Erwartung und Freude las er nun die Evangelien und lernte Jesus Christus als seinen Erlöser kennen.

 

Die Psalmen hatten ihm die Bereitschaft Gottes gezeigt, ihm zu vergeben und ihn zu erlösen. Doch erst durch das Neue Testament konnte ihm klar werden, auf welcher Grundlage Gott Sünden vergibt: durch den Sohn Gottes und sein stellvertretendes Leiden und Sterben am Kreuz von Golgatha. Und weil er diese gute Botschaft im Glauben für sich in Anspruch nahm, bekam der Psalmen-Finder dann auch die Gewissheit, dass Gott ihn angenommen hatte. Überglücklich bezeugte er: „Bis jetzt bin ich beim Sternenlicht gewandert, aber jetzt ist mir die Sonne aufgegangen!“

 

 

Tut Buße und glaubt an das Evangelium.  Markus 1,15

 

Kehrt um und glaubt dem Evangelium!

 

Ein Bibelvers kann Menschenleben retten!

 

Katja war vor vielen Jahren gläubig geworden. Dann wurde sie psychisch krank. Sie konnte nicht mehr glauben, dass Gott ihr wirklich vergeben hat. An einem Nachmittag setzte sie sich ins Auto und fuhr los. Ohne Ziel und ohne Lebensmut. Sie war verwirrt, konnte nicht mehr klar denken und wollte ihr Leben beenden. Bei ihrer Fahrt fuhr sie an einem Plakat vorbei. Übergroß stand dort der Bibelvers: Kehrt um und glaubt dem Evangelium!

 

Katja las das Bibelwort und es traf sie ins Herz. Sie ließ von ihrem Vorhaben ab und fuhr nach Hause. Dann suchte sie einen Seelsorger auf, der ihr Mut machte und mit ihr betete. Heute lebt sie glücklich. Sie ist überaus dankbar, Gottes Kind zu sein; sie weiß sich von Ihm geliebt.

 

Ja, Gott redet heute immer noch.

 

Mal laut und mal leise, mal ist sein Wort „wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert“, mal zieht Er „mit Seilen der Liebe“. Mal redet Er durch eine Predigt, mal durch einen Bibelvers (wie bei Katja), mal durch ein Wort, einen Blick, eine Berührung. (Jeremia 23,29; Hosea 11,4; Apostelgeschichte 17,22–31)

 

Doch immer, egal auf welchem Weg, will Er Herzen erreichen, sie verändern, Menschen zurückhalten vom „Abgrund“. Seine Worte sind „Geist und Leben“. Sie sind „Worte des Lebens“, die konkret und ganz persönlich in ein Leben hineinsprechen.

(Hiob 33,18; Johannes 6,63; Apostelgeschichte 5,20)

 

Lasse ich mich durch Gottes Wort erreichen?

Merke ich, dass Er zu mir redet?

Gerade zu mir und gerade jetzt in meine konkrete Situation hinein?

 

Er hat mich lieb und möchte mich retten, mir Gutes tun und mich ewig bei sich haben. Wie antworte ich Ihm?

Und: Wann antworte ich Ihm?

 

Heute noch, heute noch darfst du zum Kreuze kommen!
Jesus hat bis heute noch jeden angenommen.

Margret Birkenfeld (1926-2019)

 

Schicke dich an, Israel, deinem Gott zu begegnen!  Amos 4,12

 

Gott ist allwissend und gerecht!

 

„Schicke dich an!“ - Ist das nicht bemerkenswert, dass Gott keine Umschweife macht,

sondern uns sehr direkt und persönlich anspricht? Dass Gott das Recht hat, uns in der Befehlsform anzureden, liegt auch daran, dass Er unser Schöpfer ist, dass Ihm ja das ganze Universum gehört. „Schicke dich an, deinem Gott zu begegnen!“ - Das ist wirklich unmissverständlich.

 

Gott präsentiert Fakten: Jeder Mensch wird einmal vor Ihm stehen. Ob wir das wollen oder ob es in unser Weltbild passt, ändert nichts daran: Kein Mensch kommt an Ihm vorbei. - Und was wird Gott tun, wenn wir Ihm einmal begegnen werden? Er wird „das Verborgene der Menschen richten.“ (Römer 2,16)

 

Das Wissen um Gott als den Richter passt zwar nicht zur Vorstellung von einem „lieben Gott“, der alles durchgehen lässt. Doch einen „lieben Gott“ gibt es nicht. Gott ist allwissend und gerecht.

 

Er kennt und beurteilt jede unserer Handlungen, jedes Wort und jeden Gedanken.

 

Und weil Gott gerecht ist, muss Er die Sünde verurteilen und den Sünder richten.

 

Aber Gott ist auch Liebe; und deshalb lässt Er niemand ahnungslos ins ewige Verderben rennen. Es ist seine Liebe, die diese eindringliche Aufforderung an uns richtet: „Schicke dich an, deinem Gott zu begegnen!“

 

Genauso ist es Gottes Liebe, die seinen Sohn, Jesus Christus, in diese Welt sandte. Jesus musste am Kreuz sterben, damit wir Vergebung und Rettung empfangen können. Dort hat Er für alle, die zu Ihm umkehren und an Ihn glauben, das Strafgericht Gottes getragen. Wer Christus, den Retter und Herrn, im Glauben annimmt, braucht das Gericht Gottes nicht mehr zu fürchten, denn er empfängt „ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.“ (Johannes 5,24)

 

 

Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt wegnehmest, sondern dass du sie bewahrest vor dem Bösen. Sie sind nicht von der Welt, wie ich nicht von der Welt bin. Johannes 17,14–16

 

Die einmalige Fürsorge Jesu für seine Jünger!

 

Die Fürsorge Jesu für seine Jünger war einmalig. Während der dreieinhalb Jahre ihres Zusammenseins hatte Er sie bewahrt und behütet. Besonders auf ihre Herzen hatte Er achtgegeben. Zudem hatte Er ihnen auch „sein Wort“ gegeben - das Wort von dem Vater und über den Vater. So konnten die Jünger den Vater selbst kennenlernen sowie seine Gedanken und Absichten, die Er im Blick auf seinen Sohn und seine Kinder hat.

 

Wundert es uns, dass die Welt die Jünger Jesu hasst? Sie sind ja aufs Engste mit ihrem Herrn verbunden. Er wurde von der Welt gehasst, weil Er nicht von ihr war. Es gab nichts Gemeinsames zwischen Ihm und der Welt. Er war nur ein Fremdling hier; seine Beweggründe und seine Lebensführung waren der Welt ganz und gar fremd. Die Jünger befinden sich in der gleichen Position wie ihr Meister! Sie kennen Gott als ihren Vater, sie haben und kennen sein Wort, und sie können auf seine väterliche Fürsorge zählen. Selbst die Freude Jesu ist ihre Freude. Doch sie werden auch wie ihr Meister abgelehnt und verachtet, weil sie nicht „von der Welt“ sind.

 

Wenn die Jünger Jesu „Fremdkörper“ in dieser Welt sind, warum nimmt der himmlische Vater sie dann nicht gleich zu sich? - Der Zeitpunkt wird zweifellos kommen, wenn die Gläubigen in den Himmel aufgenommen werden. Aber bis dahin haben sie noch eine Aufgabe: Sie sind „Gesandte für Christus“. Wie wichtig daher, dass die Gläubigen vor dem Bösen bewahrt bleiben, damit sie ein glaubwürdiges Zeugnis ablegen.

 

So werden sie von dem Vater selbst bewahrt, denn niemand anders wäre dazu in der Lage.

 

 

Als Jesus von dem Berg herabgestiegen war, folgten ihm große Volksmengen. Und siehe, ein Aussätziger kam herzu, warf sich vor ihm nieder und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen. Und er streckte seine Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will; werde gereinigt! Und sogleich wurde er von seinem Aussatz gereinigt. Matthäus 8,1–3

 

Jesus Christus heilt vom Aussatz der Sünde!

 

Vor einer ärmlichen Lehmhütte irgendwo im Nahen Osten kauert ein Aussätziger. Seine Krankheit, die Lepra, hat schon große Teile seines Körpers befallen. Da nähert sich ihm eine junge Frau. Abwehrend hebt der Kranke die Hände; er will nicht, dass die Besucherin sich bei ihm ansteckt.

 

Doch die Frau kommt heran, spricht ihn freundlich an und holt ein Neues Testament aus ihrer Tasche. Sie liest ihm diese Geschichte von der Heilung des Aussätzigen vor.

 

Aufmerksam hört der Kranke zu. Er kann sich ja so gut in die Gedanken und Empfindungen seines Leidensgefährten hineinversetzen. Als die Vorleserin an die Stelle kommt, wo Jesus den Aussätzigen anrührt, unterbricht ihr Zuhörer sie plötzlich. Staunend ruft er aus: „Hat Jesus ihn angerührt? Hat Er ihn wirklich angerührt?“ - Jedermann pflegte doch einem Aussätzigen aus dem Weg zu gehen. Jesus dagegen war tief von seiner Not bewegt, und in seiner Liebe rührte Er den Kranken an. - Das kann dieser arme Mann nicht fassen.

 

Ja, Jesus hat sich nicht gescheut, die Kranken und „Unreinen“ anzurühren, um sie zu heilen. Und Er ist auch nicht davor zurückgeschreckt, mit dem „Aussatz“ der Sünde in Berührung zu kommen, als Er für uns ans Kreuz ging und den Sühnetod erlitt. Jeder, dem seine Sünde Not bereitet und der gerettet werden will, darf nun voller Vertrauen zu Ihm kommen. Dann gilt auch ihm das Wort des Herrn: „Ich will; werde gereinigt!“

 

 

Dem aber, der nicht wirkt, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet. Römer 4,5

 

Die gute Nachricht Gottes!

 

Wer ein Bankkonto besitzt, hat auch die Möglichkeit, seine Kontoauszüge zu lesen. Buchungen im Soll erfreuen uns meist nicht so sehr, denn dann ist unser Guthaben kleiner geworden. Buchungen im Haben hingegen bewirken, dass unser Geldbestand wächst. Und auf dieser Seite des Kontoauszugs sind uns unverhoffte Beträge allemal sehr willkommen.

Die Bibel berichtet im Römerbrief von einer Art „Konto“, das allerdings bei Gott geführt wird. Fehlhandlungen, Übertretungen oder auch Unterlassungssünden belasten unser Konto im wahrsten Sinn und damit auch uns. Wenn nun der notwendige Ausgleich fehlt, bleibt noch ein Negativsaldo, über den eine Schlussabrechnung stattfindet, ja stattfinden muss. Das ist, wie jeder weiß, schon im natürlichen Leben äußerst problematisch, erst recht aber bei der Schlussbilanz unseres Lebens. Da geht es um Segen oder Fluch, und das für die Ewigkeit.

 

Was viele nicht glauben ist dies, dass niemand selbst für den Ausgleich seines „Lebenskontos“ sorgen kann! Mit anderen Worten: In dieser Sache richten gute Werke nichts aus. Darin ist die Bibel völlig klar. Deshalb spricht unser Vers auch von dem, der nicht „wirkt“, der seine Hoffnung für die Ewigkeit nicht auf eigene gute Taten stützt.

 

Wie aber soll die Rechnung aufgehen? - Das ist eben die gute Nachricht Gottes! Er rechnet jedem Menschen, der so, wie die Bibel es sagt, an Ihn glaubt, diesen Glauben als Gerechtigkeit an. Alles, was uns bis dahin vor Gott belastet hat, wird damit gelöscht - wir müssen hinzufügen: durch das Blut Jesu. (Römer 3,24–26) Das nenne ich eine „höhere Buchführung“!

 

Das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde. 1. Johannes 1,7

 

 

Ihr wart wie ein Brandscheit, das aus dem Feuer gerettet ist. Amos 4,11

 

Sind Sie schon gerettet?

 

Für die Männer im Seenotrettungsdienst ist es ein schlimmer Gedanke, zu spät zu kommen.

 

Am 12. Mai 1975 war die Sten Trans, ein Schwimmbagger, mit einer Ladung Kies nach Kiel unterwegs. Da gab der Wetterdienst eine Warnmeldung für die Ostsee heraus. Ein Sturm zog auf, eine hohe Welle traf das Schiff, es legte sich zur Seite - und richtete sich nicht mehr auf. Der Kies war ins Rutschen geraten! Bei jeder großen Welle tauchte das Schiff nun tiefer ins Wasser. Wenig später ging der Notruf raus: „Mayday, haben Schlagseite, drohen zu sinken!“

 

Bereits zehn Minuten später lief der Seenotrettungskreuzer aus, doch er würde über eine Stunde brauchen, bis er vor Ort wäre. Würde er noch rechtzeitig eintreffen? Der Ritt über die Wellen war hart, es war dunkel, kurz nach vier Uhr morgens, und die Gischt nahm den Männern die Sicht. Sie wollten die Fahrt drosseln, da kam die nächste Nachricht: „Reling bereits unter Wasser, bereiten uns vor, das Schiff zu verlassen!“ Also weiter volle Fahrt!

 

Noch im Dunkeln trafen die Retter vor Ort ein und konnten die Männer, die bereits in eine Rettungsinsel gestiegen waren, aufnehmen. Gleichzeitig rettete ein Hubschrauber die zwei, die auf der Sten Trans geblieben waren. Gerade, als der letzte Mann, der Kapitän, im Bauch des Hubschraubers verschwand, kenterte das Schiff und sank. Es war Rettung in letzter Minute!

 

Viele Christen beten dafür, dass Menschen, die SOS für ihr Leben funken, rechtzeitig ein Wort Gottes hören und gerettet werden können. Nicht, dass Gott zu spät kommen könnte - aber oft wollen Menschen keine Hilfe annehmen, wollen sich selbst retten.

 

Doch das ist zum Scheitern verurteilt!

 

Sind Sie schon gerettet? Oder befinden sie sich noch auf einem „sinkenden Schiff“?

 

 

... bis zu dem Tag, an dem Jesus aufgenommen wurde, nachdem er den Aposteln, die er sich auserwählt hatte, durch den Heiligen Geist Befehl gegeben hatte; denen er sich auch nach seinem Leiden in vielen sicheren Kennzeichen lebend dargestellt hat, indem er ihnen vierzig Tage hindurch erschien und über die Dinge redete, die das Reich Gottes betreffen.

Apostelgeschichte 1,2.3

 

Der Auferstandene Jesus Christus, wird sichtbar für alle Menschen wieder kommen!

 

Die Apostelgeschichte

 

Der Evangelist Lukas berichtet in seinem Evangelium über das Leben und den Tod Jesu bis hin zu dessen Aufnahme in den Himmel, der so genannten Himmelfahrt. Wer dieses Evangelium liest, wird davon beeindruckt, wie Jesus in allen Lebenssituationen von dem Heiligen Geist geleitet wurde. Sogar der Missionsauftrag wurde den Aposteln „durch den Heiligen Geist“ erteilt: Sie sollten im Namen Jesu allen Nationen Buße und Vergebung der Sünden predigen. (Lukas 24,47)

 

Der zweite biblische Bericht, den Lukas verfasst hat, ist die „Apostelgeschichte“. Dieses Buch beginnt mit der Tatsache der Auferstehung Jesu. Dabei denkt Lukas an die Begegnungen Jesu mit seinen Jüngern - an die vielen Augenzeugen, die den auferstandenen Herrn gesehen haben. Zu den „vielen sicheren Kennzeichen“ gehört, dass Er ihnen nicht als Geist erschienen war, sondern in einem Auferstehungskörper mit den sichtbaren Nägelmalen der Kreuzigung. Er hatte sogar mit ihnen gegessen.

(1. Korinther 15,4-8; Lukas 24,38–43)

 

Zusätzlich hatte Jesus in den vierzig Tagen zwischen Auferstehung und Himmelfahrt mit seinen Jüngern über „das Reich Gottes“ geredet. Er hatte ihnen erklärt, dass das Reich Gottes auf der Erde überall dort ist, wo Gottes Regierung anerkannt wird und man Jesus Christus „Herr“ nennt. Sie hörten, dass dieses Reich einmal in äußerer Macht und Herrlichkeit aufgerichtet werden wird, wenn Christus wieder auf der Erde erscheint. Bis dahin zeigt sich das Reich Gottes in „Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist.“ (Römer 14,17)

Christi Himmelfahrt

 

Wie wenn jemand vor dem Löwen flieht, und es begegnet ihm ein Bär; und er kommt nach Hause und stützt seine Hand an die Mauer, und es beißt ihn eine Schlange.  Amos 5,19

 

Das Wunder der Gnade Gottes

 

Hier entkommt ein Mann einem Löwen und einem Bären. Doch dann, zu Hause und in vermeintlicher Sicherheit, wird er von einer Schlange gebissen. Der Tod lauerte dort, wo er ihn möglicherweise gar nicht vermutete!

 

Als im Jahr 1452 die osmanische Armee Kon­stantinopel belagerte, kämpften die oströmischen Soldaten um den letzten byzantinischen Kaiser Konstantinos XI. (1404-1453) mit dem Mut der Verzweiflung. Umsonst. Sie verloren die Schlacht und die Stadt und Kunstwerke von unschätzbarem Wert. Bücher mit der Weisheit von Jahrhunderten wurden zerstört, verbrannt oder geplündert.

 

Warum fiel die Stadt? Weil man die Kerkaporta, eine kleine Nebentür in der Mauer, vergessen hatte! Die Tür hatte keine strategisch militärische Bedeutung, so vergaß man sie. Aber sie war nicht verriegelt, nicht verschlossen! Durch sie kam der Feind in die Stadt, zunächst vorsichtig, weil er einen Hinterhalt vermutete, dann ungläubig, dann verwegen, dann siegreich. Eine kleine Nachlässigkeit, eine Gleichgültigkeit - und der Tod war in der Stadt.

 

Wie viele Beziehungen werden zerstört - durch eine einzige Tat, einen Klick im Internet, eine Nacht … So wie am Anfang, als „durch den Ungehorsam des einen Menschen“, Adam, die Sünde in die Welt kam und an alle Menschen weitervererbt wurde. (Römer 5,19) Und alle zu Sündern wurden. Da war der Tod eingezogen!

 

Doch es gibt auch das Gegenteil: das Wunder der Gnade Gottes. Wie durch einen einzigen Menschen Verderben kam, so kam durch einen Menschen auch das Heil, durch Jesus Christus. Dieses Mal war es keine „Tür“ zum Tod - sondern zum Leben! Denn Jesus ist die Tür, durch die jeder errettet werden kann! (Johannes 10,9)

 

 

Wenn jemand nicht geschrieben gefunden wurde in dem Buch des Lebens, so wurde er in den Feuersee geworfen.  Offenbarung 20,15

 

Registriert im Buch des Lebens

 

Am morgigen Sonntag ist der Stichtag für den Zensus 2021. Dabei handelt es sich um eine statistische Erhebung, die ermittelt, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und arbeiten. Eine regelmäßige Bestandsaufnahme der Einwohnerzahl ist notwendig, damit zum Wohl der Bevölkerung geplant und entschieden werden kann. Die Mehrheit der Bevölkerung braucht dazu nicht an einer Befragung teilzunehmen, weil viele Daten aus Verwaltungsregistern genutzt werden. Der Zensus in Deutschland ist daher eine registergestützte Bevölkerungszählung, die durch eine Stichprobe ergänzt und mit einer Gebäude- und Wohnungszählung kombiniert wird.

 

Auch in der Bibel wird eine Art Register erwähnt, das von weitaus größerer Bedeutung ist als jedes Register auf der Erde: Gemeint ist das „Buch des Lebens“. Dort sind alle Menschen erfasst, die mit Gott versöhnt sind. Was ist notwendig, um in dieses Buch eingeschrieben zu werden? Der persönliche Glaube an Jesus Christus, den Sohn Gottes. Auf dieses Buch bezog Jesus sich, als Er seinen Jüngern sagte: „Freut euch vielmehr, dass eure Namen in den Himmeln angeschrieben sind.“ (Lukas 10,20)

 

Im Buch des Lebens zu stehen, bedeutet, bei Gott angenommen zu sein und eine herrliche Zukunft bei Ihm im Himmel zu haben. Ich habe nichts mehr zu befürchten - nicht einmal den Tod! Das gibt mir einen unvergleichlichen Frieden ins Herz, „der allen Verstand übersteigt.“ (Philipper 4,7)

 

Leider gibt es Menschen, die nicht im Buch des Lebens stehen - aber nicht, weil Gott es so wollte, sondern weil sie es nicht anders wollten.

 

Sie werden für ewig von Gott getrennt sein. Wie schrecklich!

 

 

   

 

Heilige sie durch die Wahrheit: Dein Wort ist Wahrheit. Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt; und ich heilige mich selbst für sie, damit auch sie Geheiligte seien durch Wahrheit.  Johannes 17,17–19

 

Die Wahrheit ist in Gottes Wort!

 

Der Sohn Gottes als Mensch auf der Erde betet zu seinem Vater. Seine Anliegen betreffen überwiegend das Leben seiner Jünger, die Er hier in dieser Welt zurücklassen würde. Sie sollten vor dem Bösen bewahrt bleiben. Mehr noch: Der himmlische Vater sollte sie durch die Wahrheit heiligen. Die Jünger sollten ganz Gott geweiht sein und so ihr Leben führen. Das Wort des Vaters hatte sie nicht nur von der Welt abgesondert, die den Sohn Gottes ablehnte, sondern auch von den alten jüdischen Sitten und Gebräuchen, die auf den Sohn vorauswiesen.

 

Bevor der Sohn Gottes auf die Erde kam, hatte Gott den Menschen schon Wahrheiten mitgeteilt, aber nicht die Wahrheit. „Das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.“ (Kap.1,17) Mit Ihm und seiner Offenbarung des Vaters wurde deutlich, wer Gott, wer der Mensch, wer der Teufel, was Sünde ist, kurzum: wie alle Dinge wirklich sind. So kann die Wahrheit uns aus der Selbsttäuschung dieser Welt herauslösen. Wir heute besitzen die Wahrheit in der Bibel, dem vollendeten Wort Gottes.

 

Die Jünger sollten für Gott abgesondert leben, um ihre neue Aufgabe erfüllen zu können. Denn so wie der Sohn Gottes in die Welt gesandt worden war und den Vater offenbart hatte, so würden jetzt auch die Jünger in die Welt gesandt, um ihren Herrn und Meister kundzutun.

 

Für ihre Heiligung war noch etwas nötig: Der Herr selbst musste sich heiligen, das heißt, in die Herrlichkeit des Himmels eingehen, damit das Herz der Jünger sich nicht in dieser Welt verliert, sondern bei seinem „Schatz“ im Himmel ist - bei Christus.

 

 

Die Gnade Gottes ist erschienen, Heil bringend für alle Menschen.

 

Die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.

 

Wir werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist; den Gott dargestellt hat als ein Sühnmittel durch den Glauben an sein Blut.

 

Titus 2,11; Johannes 1,17; Römer 3,24.25

 

Die Gnade Gottes ist ein herausragendes Thema in der Bibel.

 

Was ist überhaupt Gnade? - Mein Universallexikon gibt Auskunft: „Gnade ist ein Grundbegriff der christlichen Lehre. Sie wird den Menschen ohne jedes Verdienst, aus freiem Wohlwollen Gottes geschenkt.“ Ein anderes Werk sagt: „Gnade ist unverdientes Erbarmen Gottes gegenüber Sündern, die genau das Gegenteil verdienen.“

 

Völlige Erlösung statt ewiger Bestrafung: Das bietet die Gnade Gottes uns an. Zum Wesen der Gnade gehört es, dass sie für uns Menschen umsonst ist und keinerlei Verdienst voraussetzt; anders wäre es auch gar nicht möglich. Denn wer könnte die gerechten Ansprüche Gottes erfüllen? Und doch erfordert Gottes Gerechtigkeit eine angemessene, gerechte Grundlage, auf der uns Gnade erwiesen wird. Deshalb redet die Bibel auch immer wieder von Jesus Christus und seinem so bezeichneten Sühnungstod am Kreuz. - Gott kann mich, den schuldigen Sünder, nur begnadigen, weil Jesus Christus für meine Schuld eingetreten ist und die Strafe auf sich genommen hat. Auf diese Weise hat Er für mich und meine Sünden der Gerechtigkeit Gottes Genüge getan.

 

In Christus ist die Gnade Gottes erschienen, „Heil bringend für alle Menschen“, lesen wir in der Bibel. Wirklich für alle? Ja, sie wird allen Menschen ohne Unterschied angeboten - umsonst. Wir müssen sie nur persönlich für uns in Anspruch nehmen, indem jeder Gott seine Schuld bekennt und an Christus und seinen Sühnungstod dafür glaubt.

 

 

Ihr Mund ist voller Fluchen und Bitterkeit. Römer 3,14

 

Ein Leben zu führen, das bei Gott Zustimmung findet.

 

Die viel befahrene Geschäftsstraße lärmt. Busse, Autos, Lastwagen bilden eine endlose Kette, und die Fußgänger hasten vorüber. Plötzlich bleiben einige stehen, denn am Straßenrand läuft ein Mann in abgerissener Kleidung und flucht laut vor sich hin, unentwegt. Das übertönt sogar den Straßenlärm. Die gemeinsten und schmutzigsten Worte kommen aus seinem Mund; es nimmt kein Ende, und die Straße ist lang.

 

Die meisten Passanten schütteln den Kopf über das seltsame Schauspiel, mir aber fällt das eingangs genannte Bibelwort ein. Sicher hatte der Fluchende Alkohol getrunken und war dadurch enthemmt. Aber - kann so etwas aus dem Mund hervorsprudeln, wenn es nicht schon vorher tief drinnen im Herzen steckte?

 

Kann man solche schlimmen Worte aussprechen, wenn sie nicht zum ureigenen Sprachschatz, ja zur Gedankenwelt gehören? Und wie viele Flüche werden ständig von vielen Menschen bei den verschiedensten Gelegenheiten ausgestoßen!

 

Vielleicht ist das ein ganz neuer Gedanke für Sie: Gott nimmt Kenntnis von jedem Fluch, der ausgesprochen wird. Und Er betrachtet fluchen als böse, als Zeichen von Gottlosigkeit. Er hat den Menschen ja in seinem Bild geschaffen und möchte, dass Sie sein Wesen widerspiegeln.

 

Doch da ist nicht nur das Fluchen.

 

In unserem Leben gibt es viele üble Gewohnheiten, die wir zwanghaft immer wieder tun und die Schaden anrichten.

 

Sie haben eine innere Ursache und diese muss beseitigt werden. „Schaffe mir, Gott, ein reines Herz.“ (Psalm 51,12), betete König David mit Recht. Denn wir können uns selbst nicht reinigen. Aber Gott will unreine, gequälte Herzen verändern und reinigen - durch den Glauben an Jesus Christus und seinen Kreuzestod. (Apostelgeschichte 15,9)

 

Dann sind wir in der Lage, ein Leben zu führen, das bei Gott Zustimmung findet.

 

 Der Apostel Paulus sagt: Ich bezeugte sowohl Juden als auch Griechen die Buße zu Gott und den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus. Apostelgeschichte 20,21

 

Wer den Willen Gottes tut.

 

Klaus studiert Medizin, aber im Gespräch mit dem zwölfjährigen Andreas ist das jetzt nicht sein Hauptthema. Er erklärt dem Jüngeren gerade die gute Botschaft von Jesus Christus. Andreas hört aufmerksam zu und meint dann: „Ich habe mich entschieden!“ - „Und wozu hast du dich entschieden?“ - „Christ zu werden, natürlich“, antwortet Andreas.

 

„Das ist gut“, erwidert Klaus, „aber es ist nicht genug.“ Und er erläutert das: „Als ich mich entschied, Arzt zu werden, bin ich es nicht automatisch an diesem Tag geworden. Ich musste meiner Entscheidung Taten folgen lassen und mich für das Studium einschreiben. Nur so durfte ich ein mehrjähriges Studium beginnen.“

 

Klaus führt den Vergleich weiter aus: „Du willst Christ werden, Andreas? - Prima, dann musst du aber auch den Schritt tun, der dich dazu macht. Und diesen Schritt kann man in weniger als fünf Minuten vollziehen.“

 

„Dieser Schritt hat zwei Aspekte: Du hast Sünden begangen; deshalb ist Buße nötig. Das bedeutet, die Sünden bereuen, sie aufgeben und sie Gott bekennen. Dann ist auch Glaube nötig, der Glaube an Jesus Christus, der für die Sünden am Kreuz eingetreten und gestorben ist. Erst wenn du diesen Schritt tust - wenn du zu Gott umkehrst und an den Sühnetod des Herrn Jesus glaubst -, bist du ein Christ.“

 

Diese Erklärung hat Andreas geholfen, seine Entscheidung auch in die Tat umzusetzen.

 

Christ zu sein bedeutet dann auch, Jesus Christus zu folgen. Seinen Willen zu tun und Ihm zu dienen ist ein Leben in innerer Freiheit.

 

Es gibt nichts Schöneres!

 

Wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit. 1. Johannes 2,17

 

 

Als Jesus die Volksmengen sah, wurde er innerlich bewegt über sie, weil sie erschöpft und hingestreckt waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.  Matthäus 9,36

 

Herr, ich öffne dir mein Herz!

 

Eine junge Frau arbeitete eine Zeit lang in einer christlichen Familie. Sie war sehr beeindruckt davon, wie es der Mutter gelang, ihre Kinder mit Liebe zu erziehen. Das war nämlich in der kleinen Wohnung gar nicht so einfach. Man betete dort vor den Mahlzeiten, und es herrschte eine Atmosphäre, in der die Aushilfe sich sehr wohlfühlte. - Litt sie doch selbst darunter, dass ihre eigene Tochter nicht von ihr selbst, sondern vom Vater des Kindes erzogen wurde.

 

Einige Jahre später wurde die junge Frau von ihrem alten Vater gebeten, ihm eine Bibel zu besorgen. Als er nach zwei Jahren im Frieden Gottes starb, kam die Bibel an seine Tochter. Diese nahm das Buch erst viel später zur Hand. Sie hatte gerade Urlaub und begann, darin zu lesen. Zunächst konnte sie nur mit Mühe die Zusammenhänge verstehen, aber an den folgenden Tagen las sie geduldig weiter.

 

Als sie an das Buch der Sprüche kam, wirkte es wie ein Spiegel auf sie. Sie entdeckte so viele Fehler und Sünden in ihrem Leben.

 

Was sollte sie tun? - Gern würde sie mit der gläubigen Christin sprechen, bei der sie Jahre zuvor einmal gearbeitet hatte. Daher entschloss sie sich, am Sonntag deren Gemeinde aufzusuchen; wahrscheinlich würde sie die Frau dort antreffen. 

 

„Dieser Tag“, so erzählte sie später, „wurde der schönste Tag meines Lebens.“ Die Predigt, die sie hörte, handelte von Jesus Christus, von seinem tiefen Mitempfinden und seiner Liebe. Sie spürte: Genau das ist es, wonach ich gesucht habe und was ich so dringend brauche.

 

Und dann betete sie: Herr, ich öffne dir mein Herz.“ Das wurde der Anfang zu einem glücklichen Glaubensleben.

 

 

Jesus musste in allem den Brüdern gleichwerden, damit er in den Sachen mit Gott ein barmherziger und treuer Hoherpriester werde, um die Sünden des Volkes zu sühnen; denn worin er selbst gelitten hat, als er versucht wurde, vermag er denen zu helfen, die versucht werden.  Hebräer 2,17.18

 

Jesus Christus und unsere Probleme

 

„Wie schwer ist das Leben doch!“ - Diese Klage hört man recht oft. Und wenn wir an das viele Leid denken, an so manche Ungerechtigkeit in der Welt, an die Schwierigkeiten und Enttäuschungen in den verschiedenen Stadien des Lebens und an den Tod, der am Ende von allem steht, dann begreifen wir, warum viele Menschen so reden. Erst recht, wenn es im Diesseits viel Unsicherheit gibt und keine Hoffnung für das Jenseits. Dann kann das Leben wirklich zur Last werden.

 

Doch es gibt Einen, der uns völlig verstehen kann: Jesus Christus. Er hat als Mensch unter Menschen auf der Erde gelebt. Er hat selbst bei bestimmten Anlässen Tränen vergossen, darum kann Er dich trösten. Er wurde von der Welt verachtet und gehasst, aber Er will dir seine Liebe erweisen. Er wurde von allen verlassen, aber Er wird dich nie aufgeben, wenn du dich Ihm anvertraust.

Er wurde abgelehnt, aber Er wird dich nie zurückweisen. „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen“, sagt Er. (Johannes 6,37)

 

Weil Er, der Gerechte, das Strafgericht Gottes für die Sünde getragen hat, kann durch Ihn jeder die Vergebung Gottes empfangen. Er starb am Kreuz für dich und will dir ewiges Leben geben.

 

Was muss man tun, um Jesus als Retter und Freund zu besitzen? Wir dürfen Ihm all unser Versagen, die dunkelsten Seiten unseres Lebens im Gebet sagen. Keine Verfehlung, keine Last ist Ihm zu schwer, dass wir uns schämen müssten, sie zu bekennen. Im Gegenteil, Er freut sich, wenn wir kommen.

 

Er will uns die Last abnehmen und uns Ruhe geben.

 

 

Gütig und gerade ist der HERR, darum unterweist er die Sünder in dem Weg.  Psalm 25,8

 

Nur ein Windstoß

 

Im Jahr 1999 wurde im Kosovo-Krieg ein Dorf von einer Gruppe bewaffneter Männer überfallen. Die Bewohner versuchten, mit ihren Traktoren in den nahen Wald zu fliehen. Doch bald waren sie umzingelt und gefangen genommen. Die Angreifer setzten die Traktoren in Brand, und dunkler Rauch stieg zum Himmel auf.

 

Die Dorfbewohner sollten erschossen werden und sich dazu in einer Reihe aufstellen. Da geschah das Unerwartete: Der Wind wendet sich plötzlich und bläst den bewaffneten Männern die dichten Rauchwolken ins Gesicht. Sie können nichts mehr erkennen; schimpfend und hustend feuern sie mit ihren Gewehren in alle Richtungen. Aber damit können sie nicht verhindern, dass die etwa hundert Gefangenen im Wald verschwinden. - Viele der Dorfbewohner sagen später, dass Gott ein Wunder getan habe.

 

Tatsächlich ist Gott als der Schöpfer auch der Gebieter über den Wind.

Die vier Evangelien lassen uns staunen, wie Wind und Wellen dem Sohn Gottes gehorchen müssen. (Matthäus 8,27) Und wenn wir etwas von seiner Macht, seinem Mitgefühl und seinen Taten der Liebe zum Heil der Menschen sehen, sollten wir dann etwa von „Zufall“ sprechen?  Diese Dorfbewohner sind auf wunderbare Weise dem Tod entronnen. Sie haben erfahren, dass Gott gütig ist.

 

Ja, Gott ist gütig. Das bedeutet, dass Er es rückhaltlos und ausnahmslos gut mit uns meint. Auch jeder von uns wird sich an Gelegenheiten erinnern können, wo er die Güte Gottes auf besondere Weise erfahren hat. Wichtig ist dann allerdings auch der Nachsatz in unserem heutigen Bibelwort: Gott erweist uns seine Güte, weil Er uns seinen guten Weg zeigen und uns darauf leiten will.

 

 

Jeder, der irgend den Namen des Herrn anruft, wird errettet werden.  Apostelgeschichte 2,21

 

Weihnachten - Ostern - Himmelfahrt – Pfingsten

 

Vor einigen Monaten war Weihnachten. Diese Feiertage erinnern daran, dass Jesus Christus geboren wurde. An welchem Tag das vor ca. 2000 Jahren geschah, können wir nicht mehr genau feststellen. Das genaue Datum ist auch nicht wichtig. Viel wichtiger ist, dass Jesus, der Sohn Gottes, Mensch geworden ist, um uns von unseren Sünden zu erlösen.

 

Dazu musste der Herr Jesus am Kreuz sterben. Er hatte nie etwas Böses getan. Und doch ließ Er sich freiwillig von Gott für die Sünde bestrafen, damit Gott uns vergeben kann. Jesus starb und ist nach drei Tagen wieder auferstanden. Daran soll „Ostern“ erinnern.

 

Nach seiner Auferstehung blieb Jesus noch vierzig Tage auf der Erde. Viele seiner Jünger sahen Ihn und konnten sich davon überzeugen, dass Er wirklich auferstanden war. Dann kehrte Er zu Gott, seinem Vater, in den Himmel zurück. Wir sprechen von „Himmelfahrt“ - ebenfalls ein christlicher Feiertag.

 

Von „Himmelfahrt“ bis zum heutigen Pfingstsonntag sind es 40 Tage. An Pfingsten kam damals der Heilige Geist auf die Erde, wie Jesus es seinen Jünger angekündigt hatte. Über dieses Ereignis berichtet die Apostelgeschichte im zweiten Kapitel.

 

Pfingsten war die Geburtsstunde der christlichen Gemeinde. Alle Gläubigen wurden durch den Heiligen Geist zu einem Leib getauft; sie sind untrennbar miteinander und mit Jesus Christus, ihrem Haupt im Himmel, verbunden.

 

Seitdem sind viele Menschen zum Glauben an den Herrn Jesus gekommen - zuerst in der Umgebung von Jerusalem, dann in Samaria, weiter über Kleinasien bis hin nach Europa. Alle Gläubigen weltweit gehören heute zu der einen Kirche oder Gemeinde oder Versammlung, von der die Bibel im Neuen Testament berichtet.

 

Pfingstsonntag

 

 

In einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie.  1. Korinther 12,13

 

Der Heilige Geist wohnt in jeden wiedergeborenen Christen!

 

Jesus Christus hatte angekündigt, dass Er den Jüngern nach seiner Himmelfahrt einen anderen Tröster oder Sachwalter senden würde. Das ging in Erfüllung, als damals am Pfingsttag in Jerusalem der Heilige Geist auf die Erde kam. Er ist gekommen, um in den einzelnen Gläubigen zu wohnen, die die gute Botschaft von Jesus Christus angenommen haben.

Es war gleichzeitig der Geburtstag der weltweiten Kirche (oder: Gemeinde, Versammlung), die aus allen besteht, die Jesus Christus persönlich kennen und den Heiligen Geist empfangen haben. Der Heilige Geist hat sie „zu einem Leib getauft“. Dieser Organismus besteht aus dem Haupt (Jesus Christus) und dem einen Körper (die Gemeinde), der wiederum aus vielen Gliedern besteht (alle wahren Gläubigen).

 

Dieser „eine Leib“ wird spürbar, wenn wir fremden Menschen begegnen, die Christus in ihrem Leben haben und Ihm in der Kraft des Heiligen Geistes nachfolgen. Bei einem Gang durch die Stadt durfte ich dies selbst erleben:

 

Eine Ägypterin bekennt sich freudig als gläubige Christin und erzählte mir von anderen ägyptischen Christen in unserer Stadt.

 

Eine junge Mutter mit einem Baby im Kinderwagen kommt aus Südafrika. Jesus Christus ist ihr Heiland; und sie freut sich, einmal bei Ihm im Himmel zu sein.

 

In der U-Bahn begegnet mir eine junge Frau, die sich mit großer Freude als Christin bekennt. Sie ist Griechin und studiert hier Zahnmedizin.

 

In solchen Begegnungen unter Christen erfahren wir, wie real die Gemeinschaft durch den Glauben unter denen ist, die Jesus Christus angehören. Sie sind aufs Engste miteinander verbunden - auch wenn sie leider in vielen Kirchen, Gemeinschaften und Gruppen zersplittert sind.

 

Pfingstmontag

 

 

Wenn wir, da wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, so werden wir viel mehr, da wir versöhnt sind, durch sein Leben gerettet werden. Römer 5,10

 

Seine persönliche Zuflucht zum Kreuz Jesu nehmen!

 

Im schottischen Glasgow hatte sich ein kleiner Junge verlaufen. Er fühlte sich ganz hilflos und brach in Tränen aus. Ein Polizist sah ihn, kam freundlich auf ihn zu und fragte, warum er denn weine. „Ich habe mich verlaufen“, schluchzte der Junge, „bitte bringen Sie mich doch zum Kreuz. Von dort finde ich den Weg nach Hause.“ Der Junge meinte die Kreuzung in der City, die Glasgow Cross heißt (Kreuz von Glasgow).

 

Diese Begebenheit illustriert, was mit dem geschieht, der seine Zuflucht zum Kreuz Jesu nimmt. Von dort aus kann er den Weg zu Gott finden, den Weg nach Hause. Das Kreuz von Golgatha bietet verlorenen Menschen Orientierung: Dort können wir Gott  kennenlernen, wie Er ist: gerecht, vergebungs­bereit und voller Liebe.

 

Und nur über das Kreuz kommen wir in Gemeinschaft mit Gott.

 

Am Kreuz hat Jesus sein Leben gegeben als Sühnopfer für die Sünden.

 

Und „am Kreuz“ wird der Sünder, der zu Gott umkehrt und an den Herrn Jesus glaubt, von der Last seiner Sünden befreit und mit Gott versöhnt. Dort findet die Seele Frieden und kommt zur Ruhe.

 

Was müssen wir tun, um diese Erfahrung zu machen?

 

Ähnlich wie bei dem kleinen Jungen ist es notwendig, zuzugeben, dass wir hilflos und verloren sind und Rettung brauchen. Wir dürfen uns im Gebet in ganz einfachen Worten an Gott wenden.

 

Dann sagen wir Ihm, wie sehr wir uns durch Ungehorsam und Eigenwille verirrt haben und nehmen sein herzliches Erbarmen in Anspruch.

 

Dort auf Golgatha stand einst ein alt’ rauhes Kreuz,
stets ein Sinnbild von Leiden und Weh;
doch ich liebe das Kreuz, denn dort hing einst mein Herr
und in Ihm ich das Gotteslamm seh.

George Bennard (1873-1958)  

 

Gott ist Liebe.   1. Johannes 4,8

 

Gott hat seine Liebe unter Beweis gestellt!

 

Es gibt wohl kaum einen Begriff, der in unserer Zeit so sehr strapaziert wird, wie der Begriff „Liebe“. Viele sagen „Liebe“ und meinen „Lust“. Oder sie sprechen von „Love“, um sich in der Sprache der jungen Generation auszudrücken. Doch bei dieser Liebe geht es dann meist um das Gefühl, um die Schmetterlinge im Bauch oder um die Sexualität.

 

Für andere ist Liebe der Inbegriff des Guten und moralisch Hochstehenden. Sie verstehen darunter die Ausübung dessen, was dem Mitmenschen hilft. Zweifellos ist selbstloser Einsatz für den Nächsten eine Tugend wahrer Liebe und etwas Großes. Eine solche Hingabe kann auch im Einzelfall wirklich groß sein. Aber sie stößt doch schnell an die Grenzen unserer menschlichen Unvollkommenheit, der wir auf der Erde nicht entkommen können. Gibt es also eine solche hingebungsvolle Liebe überhaupt nicht - eine vollkommene Liebe, auf die man sich unbegrenzt verlassen kann?

 

Doch, es gibt sie, wenngleich sie unter uns Menschen nur wenig zu finden ist! Es ist die Liebe Gottes, von der die Bibel spricht. Und was kennzeichnet sie? Dass sie bedingungslos ist. Gott liebt uns nicht, weil Er irgendeinen Grund dazu bei uns fände. Nein, wir Menschen verhalten uns gerade Ihm gegenüber nicht liebenswert. Wir mögen Gottes Autorität über uns nicht dulden. Wir lehnen Gott ab und indem wir gegen seine guten Gebote handeln, leben wir in Feindschaft gegen Ihn. (Römer 5,10; Kolosser 1,10) Und dennoch - Er liebt uns. Liebe ist genauso wie Licht sein Wesen. Es ist nicht nur eine Eigenschaft von Ihm.

 

Gott hat seine Liebe unter Beweis gestellt, als Er Jesus Christus, seinen eigenen Sohn, für uns gab. Gott liebt auch Sie! Wenn wir echte Liebe in der Welt suchen, werden wir immer wieder enttäuscht werden.

 

Wer sich dagegen auf die Liebe Gottes einlässt, wird niemals enttäuscht werden.

 

 

 

An dem Tag, da die Hüter des Hauses zittern, und sich krümmen die starken Männer, und die Müllerinnen feiern, weil sie wenige geworden sind, und sich verfinstern die aus den Fenstern Sehenden.  Prediger 12,3

 

SEINE Hoffnung gibt Kraft für den Alltag!

 

Hier beschreibt der weise König Salomo bildhaft das Altern des Menschen. Die Hände, „die Hüter des Hauses“ fangen dann oft an zu zittern, die Gliedmaßen „krümmen“ sich, die Zähne, „die feiernden Müllerinnen“, werden weniger und die Augen „verfinstern“ - die Sehkraft lässt nach. Es ist kein beliebtes Thema, das Salomo hier aufgreift. Jüngere Leute freuen sich nicht auf das Alter und viele ältere haben zunehmend mit Einschränkungen zu kämpfen.

 

Auch die Fortschritte in der Medizin, die erhöhte Mobilität oder ausgefeilte Hilfsmittel für körperliche Beeinträchtigungen können wenig daran ändern. Niemand möchte gerne altern und doch geschieht es.

 

Wie gut ist es dann zu wissen, dass das Leben hier auf der Erde nicht alles ist. Wenn wir den ewigen Gott als Vater kennen, dürfen wir Hoffnung auf ein Weiterleben haben. Er hat uns nämlich seinen Sohn Jesus gesandt, damit wir durch den Glauben an Ihn ewig leben. Ihm darf der Gläubige fest vertrauen - gerade, wenn er älter wird, wenn seine Kräfte nachlassen, wenn er mit Einschränkungen leben lernen muss.

 

Gott ist nicht ein Gott der Starken. Er ist besonders um die Kranken, Alten und Schwachen besorgt: „Er gibt dem Müden Kraft, und dem Unvermögenden reicht er Stärke dar in Fülle.“ (Jesaja 40,29)

 

Wer seine Zuversicht auf Gott setzt, darf wissen: „Deshalb ermatten wir nicht, sondern wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, so wird doch unser innerer Tag für Tag erneuert.“

(2. Korinther 4,16)

 

Die Blickrichtung des Gläubigen geht ja zu seiner ewigen Heimat, „in den ersehnten Hafen“ (Psalm 107,30), wo sein Herr und Heiland jetzt schon ist. Und diese Hoffnung gibt Kraft für den Alltag - bis zum herrlichen Ziel.

 

 

Sie sprach: Wenn ich auch nur seine Kleider anrühre, werde ich geheilt werden. Markus 5,2

 

Der Glaube an Jesus Christus wird belohnt!

 

Schon seit zwölf Jahren muss diese Frau mit ihrem Leiden leben. Sie hat ihr ganzes Vermögen für die Behandlung aufgewandt, ohne dass es besser geworden ist. Im Gegenteil: Die Krankheit hat sich nur verschlimmert! Von Jesus hat sie offenbar schon viel gehört, und jetzt ist Er in der Nähe. Sie glaubt fest, dass Er ihr helfen kann. Die Gelegenheit muss sie wahrnehmen.

 

Viele Menschen drängen sich um den Herrn Jesus. Mit Ihm sprechen kann die Kranke daher nicht, aber sie vertraut seiner Macht. Sie ist überzeugt, dass eine Berührung seiner Kleidung ausreicht, um sie zu heilen. So „rührt sie sein Kleid an“ - und wird geheilt!

 

Der Glaube an Christus und an seine Kraft wird immer belohnt.

 

Jesus blickt sich um und fragt, wer Ihn angerührt hat. Der Sohn Gottes hätte es nicht nötig, zu fragen. Doch Er will mit der Frau reden und ihr noch mehr schenken, als sie schon von Ihm empfangen hat. Da fällt sie scheu vor Ihm nieder und „sagt Ihm die ganze Wahrheit“. Sie schildert Jesus ganz offen ihre verzweifelte Lage, in der Er zu ihrer einzigen Hoffnung geworden ist. Sie hat die Kraft Jesu erfahren - nun lernt sie auch die Liebe des Sohnes Gottes kennen. Was für ein herzliches Erbarmen, was für eine tiefe Liebe liegt in den Worten Jesu: „Tochter, dein Glaube hat dich geheilt; geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage.“

 

Wenn es um die Heilung von der Sündenkrankheit geht und von der Not, die sie verursacht, gilt dasselbe: Weder die „Ärzte“ dieser Welt noch wir selbst können uns helfen, auch dann nicht, wenn wir unsere ganze Kraft und unser ganzes Vermögen aufwenden.

 

Christus ist unsere einzige Hoffnung.

 

Er hat die Kraft und die Liebe, uns zu heilen und uns Frieden zu schenken.

 

 

Der HERR lebt, ... vor dessen Angesicht ich stehe.  1. Könige 17,1

 

Die andere Hand

 

In kleinem Kreis kam die Frage auf: „Kann man dem Menschen noch zumuten, an Wunder zu glauben?“ Ein Arzt meinte sehr selbstbewusst: „Der ganze Wunderglaube kann den Resul­taten der modernen Wissenschaft nicht standhalten.“ Dagegen brachte ein junger Mann Einwände vor und fragte: „Darf ich Ihnen aus dem Stegreif ein Wunder vorführen, damit Sie sehen, worauf es bei der Beurteilung ankommt?“

 

Er nahm ein kleines Lineal vom Tisch und hielt es zwischen zwei Fingerspitzen. „Was geschieht wohl, wenn ich die Fingerspitzen öffne? Natürlich werden Sie sagen: ,Dann fällt das Lineal zu Boden und bleibt liegen.` Wegen der Schwerkraft muss das auch so geschehen, das ist ganz klar. Wenn aber das Lineal in der Luft stehen bliebe, was dann?“ - „Das wäre dann allerdings ein Wunder“, bestätigte der Arzt.

 

Da öffnete der junge Mann die Hand und ließ das Lineal fallen. Unerwartet fing er es aber mit seiner anderen Hand wieder auf. „Sehen Sie“, sagte er, „ich habe Ihnen ein Wunder gezeigt.“ - Der Arzt wurde ganz rot im Gesicht. „Das ist doch die Höhe!“, platzte er los. „Ihre andere Hand hat das Lineal doch aufgefangen! Wenn es frei in der Luft stehen geblieben wäre, dann …“

„Danke“, entgegnete der junge Mann, „dass Sie von der anderen Hand sprechen. Als die nämlich unerwartet in Aktion trat, hat sie etwas fertiggebracht, was unserem Verstand vorher als unmöglich erschien. Die Schwerkraft wurde überwunden durch eine andere, eine stärkere Kraft!

 

Die andere Hand! Wenn wir sie immer sehen könnten, dann gäbe es keine Meinungsverschiedenheiten mehr über die Wunder, die Gott tut. - Ich gehöre zu den Menschen, die in ihrem Leben schon oft diese andere Hand gespürt haben, die täglich unzählige Wunder vollbringt.“

 

 Nicht für diese allein bitte ich, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben; damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, damit auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.  Johannes 17,20.21

 

Ein Herz und eine Seele im Glaubensleben!

 

Als der Herr für die Seinen betete, hatte Er nicht nur die kleine Gruppe seiner Jünger vor Augen. Sein Herz umfasste alle, die noch zum Glauben an Ihn kommen würden. Die meisten von ihnen sind nicht durch den mündlichen Dienst der Apostel zum Glauben gekommen, da sie nur wenige Jahre auf der Erde gelebt haben.

 

Doch das Wort der Apostel in Form der inspirierten Schriften des Neuen Testaments ist uns geblieben und hat Bestand. Es war von Anfang an die maßgebliche Grundlage aller Verkündigung des Evangeliums - und ist es heute noch.

 

In Verbindung mit diesem umfassenden Kreis aller Gläubigen spricht der Herr zum zweiten Mal die Bitte um Einssein aus. Beim Vergleich mit der ersten Bitte bemerken wir einen Unterschied: Dort war die Einheit auf die Apostel begrenzt, und die Bitte lautete: „… damit sie eins seien wie wir“ (V. 11) - eins im Denken und Handeln. Hier dagegen bittet Er: „… damit auch sie in uns eins seien.“ Dies bedeutet sicherlich eine Einheit, die dadurch gebildet wird, dass die Gläubigen ein gemeinsames Interesse am Vater und am Sohn haben, weil sie das ewige Leben besitzen.

 

Was für ein Zeugnis gegenüber der ungläubigen Welt, dass Menschen von unterschiedlichster kultureller und religiöser Herkunft, die sich zudem noch gesellschaftlich und intellektuell unterscheiden, eins sein können! Bei den ersten Christen wurde diese Einheit teilweise erkennbar: „Die Menge derer, die gläubig geworden waren, war ein Herz und eine Seele.“ (Apostelgeschichte 4,32)

 

 

Besser ist mir das Gesetz deines Mundes als Tausende von Gold und Silber.

 

Ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute findet.  Psalm 119,72.162

 

Ein unerwarteter Schatzfund

 

Vor gut 20 Jahren wurden bei Renovierungsarbeiten in einem Haus in Satillieu (Ardèche/Frankreich) 283 alte Goldmünzen entdeckt. Mit seiner Spitzhacke hatte ein Mann das Gefäß getroffen, in dem die Münzen im 18. Jahrhundert verborgen worden waren.

 

Die entdeckten Stücke hatten ein Gesamtgewicht von 2,5 kg und zeigten die Bildnisse der Könige Ludwig XV. und Ludwig XVI.

 

Man kann sich leicht die große Freude des Finders vorstellen, dem laut Gesetz die Hälfte des Schatzes zufiel (die andere Hälfte stand dem Grundstückseigentümer zu). - Plötzlich und unerwartet reich zu werden, das muss einen Menschen doch glücklich machen!?

 

Größeres Glück und tiefere Freude besitzen alle, die das Wort Gottes kennen und danach leben. Darin haben sie, vielleicht zuerst unerwartet, „große Beute gefunden“.

 

Der Wert dieses Schatzes wird vom Dichter des Psalms 119 höher eingeschätzt als „Tausende von Gold und Silber“. Und die Psalmdichter wussten, wovon sie redeten. Sie hatten eine reiche Lebenserfahrung. Ob David oder Mose, ob Asaph oder die Söhne Korahs - ihr Leben hatte sie über Höhen und durch Tiefen geführt.

 

Dabei hatten sie das Wort Gottes in seinem bleibenden Wert schätzen gelernt. Es zeigt dem Menschen ja die Verbindung zu Gott im Himmel, zu seiner Macht und zu seinem Reichtum. So gibt die Bibel auch für die Wechselfälle des Lebens sicheren Halt und klare Wegweisung. Dazu sind Goldmünzen niemals in der Lage.

 

 

Thomas spricht zu Jesus: Herr, ... wie können wir den Weg wissen? Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.  Johannes 14,5.6

 

Welches Ziel wollen wir erreichen?

 

Eine Frau aus Deutschland wollte mit ihren Kindern über Fehmarn nach Dänemark fahren. Doch statt den Namen des Fährhafens Puttgarden (Fehmarn) in ihr Navigations­gerät einzutippen, gab sie „Putgarten“ ein und landete in einem kleinen Ort auf der Insel Rügen. Von dort gab es keine Möglichkeit zur Weiterfahrt.

 

Ein LKW-Fahrer aus Tschechien hingegen hatte alles richtig einprogrammiert, als er im Herbst 2007 im Südwesten Englands unterwegs war. Doch irgendwann führte ihn das GPS-System auf eine einsame, von Gestrüpp überwucherte Landstraße. In einer Kurve blieb er schließlich stecken. - Das Phänomen war den Bewohnern des nächsten Dorfes schon bekannt: Immer wieder gaben GPS-Systeme diese tückische Abkürzung zwischen zwei Nationalstraßen als die optimale Verbindung aus.

 

In unserem Leben sehen wir uns auch häufig vor die Fragen gestellt:

  • Welches Ziel wollen wir erreichen?
  • Welcher Weg führt dorthin?
  • Welchem Führer können wir uns anvertrauen?

Von größter Bedeutung sind diese Fragen - und die Antworten! -, wenn es um unseren Bestimmungsort in der Ewigkeit geht. Hier erhebt Jesus Christus den ausschließlichen Anspruch, dass Er den Weg und die Wahrheit für uns kennt, ja, dass Er selbst Weg und Wahrheit ist.

 

Ist dieser Anspruch Jesu denn berechtigt, und können wir Ihm wirklich vertrauen?

 

Um das festzustellen, brauchen und dürfen wir nicht abwarten, bis wir im Jenseits angekommen sind. Wer sich auf Christus und sein Wort einlässt, bekommt schon jetzt Gewissheit! - Jeder kann es selbst überprüfen!

 

 

Ruth traf zufällig auf das Feldstück des Boas.  Ruth 2,3

 

Oft benutzt Gott scheinbare ‘‘Zufälle‘‘

 

Die moabitische Witwe Ruth zieht mit ihrer israelitischen Schwiegermutter Ruth nach Bethlehem in Israel. Ihre Schwiegereltern hatten diesen Ort vor vielen Jahren wegen einer Hungersnot verlassen und waren nach Moab ausgewandert. Dort waren zuerst Ruths Schwiegervater und später ihr Mann gestorben. Nun beschließt Ruth, ihrer Schwiegermutter in deren Heimat zu folgen, weil sie sich dem Gott Israels und seinem Volk verbunden fühlt.

 

Es ist eine bewegende Geschichte, die ein wunderschönes Ende hat: Ruth lernt den reichen Boas kennen, sie heiraten und bekommen einen Sohn, der ein Vorfahre des späteren Königs David wird - und damit des Messias Jesus Christus. Der scheinbare „Zufall“, der Ruth und Boas zusammenbringt, ist auf Gottes Führung zurückzuführen.

 

Wer ein Leben mit Gott führt, darf solche Erfahrungen auch heute noch machen. Dies erlebte auch ein Christ, der zur Zeit des Kalten Kriegs mit Bibeln nach Russland reiste. In Rumänien bat ihn eine Frau um eine rumänische Bibel. Sie hatte nämlich versucht, den Sinti und Roma von Jesus Christus zu erzählen, ohne jedoch im Besitz einer eigenen Bibel zu sein. Leider musste ihr der Mann entgegnen, nur russische Bibeln eingepackt zu haben. Doch die Frau ließ nicht locker: „Das kann ich nicht glauben. Es ist doch so wichtig für mich. Haben Sie nicht wenigstens eine einzige rumänische Bibel dabei?“ Dabei nahm sie einzelne Bibeln im Kofferraum in die Hand. Plötzlich stutzte sie und rief aus: „Aber hier ist doch eine rumänische Bibel! Gott hat an mich gedacht!“

 

Der Christ war sprachlos, denn er hatte die Bibeln selbst zusammengestellt und verladen - und dabei wohl versehent­lich diese eine Bibel in rumänischer Sprache eingepackt.

 

Ein Zufall? Nein, Gott selbst hatte dafür gesorgt. So benutzt Gott scheinbare „Zufälle“ und Lebensführungen, um uns seine große Liebe zu zeigen.

 

 

Jesus antwortete: ... Verwundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden. Johannes 3,7

 

Gott kann etwas völlig Neues aus dir schaffen!

 

Mein Bekannter in Norfolk ist Bootsbauer. Er ist ein zuverläs­siger Handwerker. Wenn er an einem alten Boot eine schwache Stelle entdeckt, kittet er sie nicht einfach zu, sondern säubert sie sorgfältig und setzt neues, gutes Holz an die Stelle des verrotteten Materials. Er ist stolz auf die gute Arbeit, die er für seine zufriedenen Kunden leistet. Lange dachte er, auch Gott durch gute Werke zufriedenstellen zu können. Nach außen schien in seinem Leben alles in Ordnung zu sein.

 

Eines Tages kam ich zu ihm, als er bei einem neu gestrichenen Boot stand. „Ein neues Boot?“, fragte ich. „Nein, nur überholt“, erwiderte er. - „Es sieht aber ganz neu aus: Der Anstrich ist neu, und ich kann keine einzige Flickstelle entdecken.“ - „Ja“, bemerkte er, „aber ich kenne die Stellen, denn ich habe die Arbeit getan. Für dich mag alles sehr gut aussehen, und doch kann man ein überholtes Boot nicht ein neues Boot nennen.“ - „Völlig richtig“, antwortete ich ihm, „und genauso wenig kann man einen sündigen Menschen einen neuen Menschen nennen, wie gut der Anstrich auch sein mag, den er sich mit guten Werken gibt. Du musst von neuem geboren werden! Kein Mensch kann seinen Charakter, seine Natur wirklich verändern oder veredeln. Aber Gott kann etwas völlig Neues aus dir schaffen.“

 

An diesem Tag gestand sich der Bootsbauer ein, dass er nicht durch eigene Kraft ein neuer Mensch werden konnte.

 

Er gestand vor Gott ein, dass er ein Sünder war.

 

Und dann durfte er erfahren, dass es „in Christus“ kein Flickwerk, sondern etwas völlig Neues gibt.

Jesus, Er starb doch an deiner statt, darum kann Gott
auch dir verzeihn, nichts andres macht deine Seele satt!
Willst du nicht heute begnadigt sein?
Gnade, Gnade, Gnade vergibt dir und reinigt dich!
Gottes Gnade bringt die Errettung für dich und mich.

Julia Harriett Johnston (1849-1919)

 

 

Der Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.  Galater 2,20

 

Jesus hat sich selbst für mich hingegeben

 

Isaac B. Singer (1904-1991) wurde in einer Rabbinerfamilie geboren. Er schrieb Gedichte und Erzählungen, zunächst auf Hebräisch, dann auf Jiddisch, emigrierte 1935 in die USA und erhielt 1978 den Literaturnobelpreis.

 

Wenn er seine Kindheit in Warschau beschreibt, widmet er Reb Ascher, dem Milchmann, ein ganzes Kapitel. Dieser Mann rettete nämlich ihm und seiner Familie das Leben. Singer er­zählt:

 

Bei uns zu Hause war alles für die Feier des Laubhütten­fests vorbereitet. Darüber war es spät geworden und wir gingen schlafen. Doch wir vergaßen die Kerzen auszulöschen. Spät in der Nacht nun fuhr Reb Ascher zum Bahnhof, um Milch abzuholen. Dabei kam er an unserem Haus vorbei und sah im Wohnzimmer ein ungewöhnliches Licht. Es brannte. Er läutete, er läutete Sturm, er schlug gegen das Tor. Er rannte die Treppe rauf und warf sich mit aller Kraft gegen die Wohnungstür, die aufbrach. Alle schliefen - während Lese­pulte und Gebetsbücher bereits Feuer gefangen hatten. Er brüllte, holte Decken herbei und löschte das Feuer.

 

Isaac Singer schreibt: Reb Ascher war der einzige Mensch, der zu dieser Stunde auf war, der Einzige, der sich nicht scheute, so lange Lärm zu machen, bis jemand kam und der bereit war, für uns sein Leben aufs Spiel zu setzen.

 

Von Reb Asher gehen meine Gedanken zu Jesus Christus, dem Sohn Gottes, der sein Leben nicht nur aufs Spiel gesetzt, sondern der „sich selbst für mich hingegeben hat“. Er war der Einzige, der mich retten konnte, der Einzige, dem mein Verloren-Sein nicht gleichgültig war, der Einzige, der bereit war, für mich in den Tod zu gehen. Er hat „mich geliebt“ und mich so vor dem ewigen Tod gerettet. Dafür möchte ich Ihm ewig danken!

 

 

 

In Frieden werde ich sowohl mich niederlegen als auch schlafen; denn du, HERR, allein lässt mich in Sicherheit wohnen.  Psalm 4,9

 

Der Blick in den Himmel

 

Das Bild in seinem Kopf lässt ihn noch heute, 70 Jahre später, oft aus seinen Träumen aufschrecken.

Es ist D-Day, es ist der 6. Juni 1944, der Tag der Invasion der alliierten Truppen in der Normandie. Diese wollen den Strandabschnitt erobern, den man später „Omaha Beach“ nennen wird. Seine Einheit soll die Feinde aufhalten und zurücktreiben. Er sieht, wie einer der alliierten Soldaten von der Rampe der Landungsboote springt, durchs Wasser watet und zur Steilküste rennt, direkt auf ihn zu.

Da schießt er und trifft den amerikanischen Soldaten mitten in die Brust. Dieser sinkt auf die Knie, legt sein Maschinengewehr vor sich in den Sand, nimmt seinen Helm ab und faltet seine Hände. Dann legt er den Kopf in den Nacken und blickt in den Himmel. Bis er zusammensackt.

 

Dieses Bild, diesen einen Soldaten, hat er immer wieder vor Augen. Nicht die vielen Toten im Krieg schrecken ihn auf, nein, es ist dieser Eine, der betete, bevor er starb.

Immer wieder muss er daran denken: „Wie kann man nur so fromm sein, dass man in der letzten Sekunde seines Lebens noch betet?“

 

Vielleicht plagt Sie auch ein bestimmtes Erlebnis in Ihrem Leben und Ihnen steht immer wieder eine einzelne Szene vor Augen: Ein Wort … eine Begegnung … ein Blick. In Gedanken oder in Träumen. Plötzlich und immer wieder.

 

Ob durch diese Erinnerung nicht Gott zu Ihnen redet? Es ist sein Wunsch, dass Sie Ihm sagen, was Sie aufschreckt, was Sie belastet. Er möchte Ihnen Verfehlungen vergeben, möchte Ihnen Frieden schenken.

Er möchte, dass Sie innerlich ruhig werden können. Ruhig im Blick auf Vorwürfe, Fragen und Schuld in Ihrem Leben - vor allem aber ruhig im Blick auf die Ewigkeit.

 

 

Die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, damit sie eins seien, wie wir eins sind; ich in ihnen und du in mir, damit sie in eins vollendet seien und damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast.

Johannes 17,22.23

 

Mit derselben Liebe geliebt, mit der der Vater seinen Sohn liebt

 

Im ersten Teil des Gebets hat der Herr dafür gebetet, dass der Vater verherrlicht werde; im zweiten Teil denkt Er an die Seinen und bittet den Vater, sie während seiner Abwesenheit zu bewahren - damit Er in ihrem Leben gesehen wird. Im Schlussteil des Gebets geht Jesus in Gedanken bis in die kommende Herrlichkeit: Es ist sein Wille, dass die Seinen seine Herrlichkeit empfangen und sehen.

 

Was für eine unbegreifliche Tatsache: Die Herrlichkeit, die Christus als Mensch vom Vater empfangen hat, als Er in den Himmel zurückgekehrt ist, ist nun auch den Gläubigen geschenkt! Womit haben sie das verdient?

 

Der Herr redet hier so, als besäßen sie schon jetzt seine Herrlichkeit. In Gottes Ratschluss steht die Verherrlichung der Gläubigen nämlich bereits unwiderruflich fest. (Römer 8,30) Wie der Vater und der Sohn, so sollen auch die Gläubigen eins sein in Herrlichkeit. Das ist die Vollendung von Einheit, wie sie hier auf der Erde nicht erreicht wird. Im Himmel aber wird Christus uneingeschränkt in den Seinen verherrlicht werden. Die Quelle der Herrlichkeit ist der Vater selbst. Er hat sich in seinem Sohn Jesus Christus völlig offenbart. Und diese göttliche Herrlichkeit offenbart sich dann in den Gläubigen.

 

Eines Tages wird Jesus Christus wiederkommen. Alle Menschen werden Ihn sehen. Dann wird die Welt mit größtem Erstaunen erkennen, wer Er ist: der Gesandte des Vaters. Außer­dem wird in denen, die Ihn dann begleiten, die Liebe des Vaters sichtbar werden. Sie werden mit derselben Liebe geliebt, mit der der Vater seinen Sohn liebt! - Kennen Sie etwas von dieser Liebe?

 

 

Wenn aber auch unser Evangelium verdeckt ist, so ist es in denen verdeckt, die verloren gehen, in denen der Gott dieser Welt den Sinn der Ungläubigen verblendet hat, damit ihnen nicht ausstrahle der Lichtglanz des Evangeliums der Herrlichkeit des Christus, der das Bild Gottes ist.  2. Korinther 4,3.4

 

Das Wort vom Kreuz!

 

Für Kouri, einen japanischen Seemann, zählt nur eins: das Vergnügen. Mit Jesus Christus soll ihm keiner kommen - das ist für ihn der Gott der Ausländer.

 

Eines Abends ist Kouri wieder einmal in einem verrufenen Viertel Tokios unterwegs. Da fühlt er, wie eine Hand seinen Ärmel berührt. Jemand reicht ihm einen Handzettel. Was ist das denn? Etwa wieder einer dieser christlichen Flyer? Er zerknüllt ihn und wirft ihn weg.

 

Wenig später ist Kouri wieder in derselben Straße. Eine Gruppe von Christen singt Lieder von ihrem Glauben. Kouri kommt näher und hört zu. Schließlich tritt ein junger Japaner vor und liest: „Das Wort vom Kreuz ist Torheit denen, die verloren gehen; uns aber, die wir errettet werden, ist es Gottes Kraft.“ (1. Korinther 1,18)

 

Kouri hört zu; den Anfang des Textes findet er interessant und gut: „Das Wort vom Kreuz ist Torheit.“ - Aber dann dieser ärgerliche Nachsatz vom Verlorengehen! Und jetzt ergänzt der Vorleser auch noch mit lauter Stimme: „Ja, Torheit für die, die verloren gehen. Wenn jemand hier meint, dass das Evangelium Torheit sei, dann ist es das sichere Zeichen dafür, dass er ins Verderben rennt.“ Die Worte schlagen wie ein Blitz bei Kouri ein. Dann gehört er also zu denen, „die verloren gehen“?

 

Am Ende der Veranstaltung geht Kouri auf den jungen Prediger des Evangeliums zu. Er hat den tiefen Wunsch, das „Wort vom Kreuz“ genauer kennenzulernen. Er möchte mehr wissen über die Kraft Gottes, die uns retten kann.

 

 

 

 

Lobt den HERRN, alle Nationen! ... Denn mächtig über uns ist seine Güte.  Psalm 117,1.2

 

Über uns ist Gott

 

An einem strahlenden Sommertag machten wir uns frühmorgens auf, um das Silvrettahorn in den Ostalpen zu besteigen. Während des Aufstiegs ging der Blick immer wieder hinauf zum 3.244 m hohen Gipfel. Je höher wir stiegen, desto besser kam auch das neu errichtete Gipfelkreuz ins Blickfeld. Leuchtend hob sich das frische Holz vom tiefen Blau des Himmels ab. Und als wir den Gipfel erreichten, konnten wir die dunkle, eingebrannte Inschrift lesen: „Über uns ist Gott.“ Als junge Christen berührte uns eine solche Inschrift natürlich tief.

 

Von der Höhe aus eröffnete sich uns bei recht klarer Sicht ein eindrucksvolles Panorama und wir wurden für den mühsamen Aufstieg belohnt.

 

„Über uns ist Gott“, das bedeutet, dass es jemand „über uns“ gibt, dem wir Verantwortung schulden. Wenn wir das akzep­tieren, ist das nur zu unserem Guten. Denn Gott hat einen guten Plan für unser Leben. „Über uns ist Gott.“  Er hat Autorität über unser Leben und Er wacht in seiner Güte über uns.

 

Mehrere Jahrzehnte nach diesem Gipfelerlebnis fiel mir ein aktuelles Foto vom gleichen Gipfelkreuz in die Hände. Das Holz war verwittert, die Inschrift nur noch schwer zu lesen. Und doch: Wie sehr bewahrheitete sich der Wortlaut in meinem Leben!

 

Gott war schützend „über mir“. Jeden Tag. Er ist dagewesen mit seiner Güte, auch in schwierigen Situationen.

 

Preise den HERRN, meine Seele, und all mein Inneres seinen heiligen Namen! Preise den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht alle seine Wohltaten! Der da vergibt alle deine Ungerechtigkeit, der da heilt alle deine Krank­heiten; der dein Leben erlöst von der Grube, der  dich krönt mit Güte und Erbarmungen. Psalm 103,1–4

 

 

Das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist ... und ein Beurteiler der Gedanken und Überlegungen des Herzens.  Hebräer 4,12

 

Die Bibel zu lesen ist lebensnotwendig!

 

Jahrhundertelang musste man reich sein oder in einem Kloster leben, um überhaupt eine Bibel zu Gesicht zu bekommen. Und man musste Latein können, um sie zu lesen. Dann erfand Johannes Gutenberg (ca. 1400-1468) den Buchdruck mit beweglichen Lettern und druckte die Bibel. Sie kostete zunächst 70 Gulden (eine handgeschriebene kostete jedoch 400-500 Gulden!), dann 16 Gulden (um das Jahr 1500), später nur noch 1-3 Gulden. So konnten sich viele Menschen eine Bibel kaufen.

 

Als Martin Luther (1483-1546) einige Jahre später das Neue Testament in die deutsche Sprache übersetzte und dabei Wörter und Begriffe aus der Alltagssprache benutzte, konnte auch ein Laie sie lesen. Es war eine Leserevolution, die erste in Deutschland! Denn nun war das Lesen und Studieren der Bibel nicht länger mehr ein Privileg von Fachleuten - jetzt konnte jeder sie lesen.

 

Bei uns muss heute keiner mehr Opfer bringen, um eine Bibel zu erwerben.

Viele besitzen sie auch - aber sie lesen sie nicht.

 

Sie mag für sie ein kulturgeschichtliches Dokument sein, ein Familien­erbstück oder auch ein Staubfänger, vielleicht auch eine Zumutung, über die man müde lächelt. Dabei ist das Wort Gottes „lebendig“ (voller Leben, nicht antiquiert), „wirksam“ (hat Kraft und Auswirkungen), „schärfer als jedes zweischneidige Schwert“ (redet die Wahrheit: ehrlich und ungeschminkt) und „durchdringend“, indem es die „Gedanken und Überlegungen des Herzens“ beurteilt.

 

Die Bibel zu lesen ist lebensnotwendig! Durch sie redet Gott zu uns und offenbart uns die Wahrheit über sich selbst und über uns Menschen.

 

 

Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße dessen, der frohe Botschaft bringt, der Frieden verkündigt, der Botschaft des Guten bringt, der Rettung verkündigt. Jesaja 52,7

 

Das Evangelium von Jesus Christus muss gepredigt und erklärt werden!

 

Im Winter 1940 war Pfarrer Wilhelm Busch (1897-1966) wieder einmal von der Geheimen Staatspolizei gefangen genommen worden. Er saß in seiner Zelle, es war kalt und still und ihm graute vor der langen, schlaflosen Nacht. Da hörte er plötzlich: „He! Neuer!“ und dann: „Klettere am Fenster hoch und flüstere raus. Dann können wir uns unterhalten.“

 

Busch schob also den Tisch vors Fenster, stellte den Hocker darauf und kletterte auf ihn. Nun konnte er stehend die Gitterstäbe des Kellerfensters erreichen. Wenn er sich jetzt an ihnen hochzog und aus dem Fenster flüsterte, hörten die anderen Gefangenen ihn, denn in geringer Entfernung vom Gebäude war eine Mauer, von der die gesprochenen Worte zurückhallten. Er erfuhr, wer seine Mitgefangenen waren: Eine richtig bunte Gesellschaft! Und er hörte von ihrer Not, ihrer Angst, ihrer Verzweiflung.

 

Nun brachte er ihnen Abend für Abend das Evangelium: Er baute einen Turm, um drauf zu steigen und sich dann am Gitter hochziehen zu können. Und während er dort wie ein Klammeraffe hing, predigte er. Nach einem Bibelvers kam eine kurze Erklärung - je nachdem wie seine Kraft ausreichte, denn er musste immer wieder nach einiger Zeit das Gitter loslassen, um zu verschnaufen. Es waren Mehr-als-kurz-Predigten, aber er schreibt rückblickend: Ich sah keinen meiner Zuhörer, aber man spürte förmlich das gespannte Zuhören.

 

Die Schreiber dieses Kalenders sehen auch keine ihrer Leser oder Zuhörer. Doch genauso wie Wilhelm Busch sind sie überzeugt, dass das Evangelium von Jesus Christus gepredigt und erklärt werden muss. Denn auch heute beantwortet die Bibel die Probleme und Fragen der Menschen - und zwar ganz persönlich und konkret!

 

 

 

Wäre nicht dein Gesetz meine Wonne gewesen, dann wäre ich umgekommen in meinem Elend. Auf ewig werde ich deine Vorschriften nicht vergessen, denn durch sie hast du mich belebt. Ich bin dein, rette mich. Psalm 119,92–94

 

Die Bibel seiner Mutter

 

Es war im August 1944. Eine lange Reihe politischer Gefangener stand im Eingangsbereich eines Konzentrationslagers. Alle persönlichen Gegenstände mussten sie abgeben.

 

Einer der Gefangenen wollte aber gern die Bibel behalten, die ihm seine Mutter beim Abschied gegeben hatte. An einem Schreibtisch wurden sein Name, sein Alter und seine Adresse erfasst. Dann musste er das Dokument unterschreiben. Ruhig legte er dazu die Bibel auf den Tisch und leistete die Unterschrift. Der Offizier nahm das Buch in die Hand und blickte den Häftling fragend an. Der sagte leise: „Es ist die Bibel meiner Mutter.“ Da zuckte der Mann mit den Schultern und gab sie ihm zurück.

 

Warum wollte dieser junge Mann das Buch retten? Das hätte er selbst gar nicht genau sagen können. Vor allem wohl, um in der Einsamkeit eine Erinnerung an seine Mutter zu haben. Dann begann er, von Hunger, Kälte und böser Behandlung gequält, in der Bibel zu lesen; und er fand Trost und Ermutigung darin.

 

Später schrieb er: „Ich erinnere mich gut an den Tag, an dem Gott sich mir durch das Bibelwort offenbarte: ,Zu dir, HERR, nehme ich Zuflucht. Lass mich niemals beschämt werden; errette mich in deiner Gerechtigkeit!` (Psalm 31,2)

 

Ich fing an zu beten, wie ich es niemals getan hatte. In meinem Elend rief ich zu Gott, und Er hörte mein Rufen.

 

Gott ist treu: Er hat mir geantwortet.

 

In seinem Buch habe ich seine Liebe erkannt, die in Jesus offenbart ist. Ja, Jesus ist gestorben, um verlorene Menschen zu retten - um mich zu retten.

 

 

 

Als Daniel erfuhr, dass die Schrift aufgezeichnet war, ging er in sein Haus. ... und dreimal am Tag kniete er auf seine Knie und betete und lobpries vor seinem Gott, wie er vorher getan hatte.  Daniel 6,11

 

Eine Gewohnheit Daniels, das er dreimal täglich betete!

 

Der adelige junge Israelit Daniel wird von König Nebukadnezar als Gefangener nach Babylon gebracht. Der König lässt ihn mit mehreren Gefährten für den Dienst an seinem Hof ausbilden. Später gelangt Daniel durch seine von Gott gegebene Fähigkeit der Traumdeutung zu einer sehr hohen Position im Reich der Babylonier. Auch unter dem Nachfolger, Perserkönig Darius, bekleidet Daniel erneut ein hohes Amt. Als Darius Daniel noch mehr Macht verleihen möchte, treten jedoch Gegner auf den Plan. Sie bringen den König dazu, ein Dekret zu verabschieden, das sich gegen eine Gewohnheit Daniels richtet - gegen sein Gebet zu Gott, das er dreimal täglich verrichtet.

 

Doch Daniel ignoriert die Verordnung, obwohl er weiß, wie despotisch die Herrscher seiner Zeit regieren und dass sie oft gottgleiche Verehrung von ihren Untertanen verlangen. Wehe dem, der sich ihnen widersetzt!

 

Was bringt Daniel dazu, sein Leben aufs Spiel zu setzen? - Daniel hat eine enge Beziehung zum „Gott des Himmels“. Er weiß, dass sein Gott größer ist als König Darius. Er ist sich sicher, dass Gott auch jetzt an seiner Seite ist und er möchte Ihn unter allen Umständen ehren. Und wirklich: Der Allmächtige greift ein und rettet ihn - zwar nicht vor der Löwengrube, wohl aber vor den Löwen. Was für ein Wunder!

 

Vielleicht fragen wir uns bei dieser wahren Geschichte: Auf Wunder warten, ist das nicht unrealistisch? - Natürlich wusste Daniel vorher nicht, wie Gott eingreifen würde.

 

Aber er legte sein Schicksal vertrauensvoll in die Hand des allmächtigen Gottes.

 

Wie viele Gläubige haben sich schon in ihrer Not diesem Gott anvertraut und wunderbare Hilfe erfahren. Es muss nicht so ablaufen wie bei Daniel, denn Gott hat zahllose Möglichkeiten, uns zu helfen. Nur muss man wirklich wie Daniel sein Leben konsequent mit diesem Gott führen.

 

 

Vater, ich will, dass die, die du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt.  Johannes 17,24

 

Unsere Heimat ist im Himmel bei unserem Herrn Jesus!

 

In Gedanken ist der Herr schon im Himmel, im Haus seines Vaters. Die Jünger dagegen sind noch hier in dieser Welt. Doch will Er nicht für immer von ihnen getrennt sein: Er will wiederkommen und sie holen und sie auf ewig bei sich haben - dort, wo Er ist. Diesen Herzenswunsch hatte der Herr seinen Jüngern bereits zu Anfang seiner Abschiedsreden mitgeteilt. (Kap. 14,3) Hier sagt Er seinem Vater noch einmal, wie sehr Ihn nach den Seinen verlangt. Und wie können die Gläubigen darauf antworten? - „Amen; komm, Herr Jesus!“ (Offenbarung 22,20)

 

Einen schöneren Wohnort als das Haus des Vaters kann es nicht geben. Dieses Haus ist nicht Bestandteil der Schöpfung, sondern der ewige Wohnort Gottes. Dort hat es nie eine Spur von Sünde gegeben! Doch das allein ist es nicht, was den Ort für die Gläubigen so anziehend macht. Er selbst, der sie geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat - Er selbst ist dort. „Allezeit bei dem Herrn zu sein“ bedeutet vollkommene Genüge und vollkommenes Glück.

 

Die Gläubigen werden in Ewigkeit die Herrlichkeit des Sohnes Gottes schauen. Es ist nicht jene Herrlichkeit, die niemand erkennt als nur der Vater. (Matthäus 11,27) Es ist auch nicht die Herrlichkeit, die Er mit ihnen teilen will und die die Welt bei seiner Erscheinung sehen wird. (V. 23; Kolosser 3,4) Es ist eine Herrlichkeit, die aufs Engste mit der ewigen Liebe zwischen dem Vater und dem Sohn verflochten ist. Er besaß sie vor Grundlegung der Welt, und Er besitzt sie jetzt als Mensch. Diese Herrlichkeit liegt ganz außerhalb dieser Welt und ist nur für solche bestimmt, die ihre Heimat im Himmel haben.

 

 

Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.  Johannes 6,37

 

Angenommen und geliebt zu sein!

 

Eine herrliche Einladung! Jeder kann und darf kommen, keiner wird abgewiesen. Jesus Christus lädt zu sich ein, lädt ein, zu Ihm zu kommen. Und wer kommt, darf sicher sein, dass er auf- und angenommen wird. Da kommt der Konzernchef neben dem Praktikanten, die Lehrerin neben der Schülerin, der Rentner neben dem Jugendlichen, der ehrbare Bürger neben dem Strafgefangenen. Aus allen Schichten und Kulturen kommen sie, außerdem in jedem Alter. Eine buntgemischte Gesellschaft! Alle haben eine Richtung, ein Ziel: Hin zu Jesus Christus.

 

Dabei gibt es keine Eingangsvoraussetzung, keine Aufnahmeprüfung, keinen Numerus Clausus, kein Assessment-Center, kein Praktikum als Testlauf, keine Probezeit. Ist das nicht herrlich?

 

Wer bedeutet jeder - und „wer … kommt, bedeutet jetzt, im Hier und Heute, im Leben, nicht erst später einmal und erst recht nicht im Jenseits. Außerdem heißt es „zu mir“. Also kein X-beliebiges Ziel, keine selbst ausgesuchte Religion. „Zu mir“ beinhaltet durch Jesus Christus, denn Er ist „der Weg und die Wahrheit und das Leben.“ (Johannes 14,6) Doch der heutige Bibelvers lädt nicht nur ein - er bietet auch absolute Sicherheit und Verlässlichkeit. Ich darf sicher sein: Wenn ich zu Jesus komme, werde ich niemals „vor die Tür gesetzt“.

 „Ich werde ihn nicht hinausstoßen“ gilt fürs Kommen und fürs Bleiben. Meine Errettung, einmal geschehen, ist absolut sicher. Grandios!

Wer „drinnen“ ist und sich so geborgen weiß, der kann nicht schweigen. Er wird solche, die noch „draußen“ sind, einladen, zu Jesus zu kommen.

 

Auch sie sollen erleben, wie schön es ist, angenommen und geliebt zu sein.

 

Komm zu dem Heiland, komme noch heut!
Folg seinem Wort, jetzt ist es noch Zeit!
Er ist uns nah, zum Segnen bereit,
und ruft so freundlich: „Komm!“

 

George Fr. Root (1820-1895)

 

 

Ich weiß, HERR, dass ... du mich gedemütigt hast in Treue.

Wie süß sind meinem Gaumen deine Worte, mehr als Honig meinem Mund!  Psalm 119,75.103

 

Eine gute Medizin

 

Eine Dame, die häufig mit Schwermut zu kämpfen hatte, entschloss sich schließlich, einen angesehenen Arzt aufzusuchen. Dieser Mann verfügte über eine ausgezeichnete Menschenkenntnis. Er stellte ihr eine Reihe von Fragen, notierte die Antworten und beobachtete sie nachdenklich. Dann glaubte er, ihr ganz persönliches Problem erkannt zu haben. Ohne ihr etwas zu verschreiben, stand er auf und sagte: „Lesen Sie bitte von heute an jeden Abend eine Stunde lang Ihre Bibel. Nach einem Monat möchte ich Sie dann gern wiedersehen.“

 

Die Dame verabschiedete sich, ohne auf diese Empfehlung einzugehen. Sie dachte: „Der macht sich lustig über mich. Ich bin doch nicht gekommen, um einen Priester aufzusuchen, sondern einen Arzt.“ - Trotzdem holte sie am Abend ihre Bibel hervor: „Schließlich kostet es ja nichts. Ich will diese ‚Behandlung‘ mal versuchen.“ Sie las, und nach einiger Zeit hatte sie den Wunsch zu beten. So ging es Abend für Abend. Nach und nach vertrieb eine gewisse innere Ausgeglichenheit ihre finsteren Gedanken. Dann suchte sie den Arzt wieder auf.

 

„Man kann Ihnen direkt ansehen, dass es Ihnen besser geht!“, rief er aus. „Und das wundert mich gar nicht. Ich habe Ihnen nämlich dieselbe ‚Behandlung‘ verordnet, die ich bei mir selbst anwende.“ Er nahm eine viel gebrauchte Bibel vom Schreibtisch und fuhr fort: „Sehen Sie dieses Buch?

 

Darin lese ich jeden Morgen. Nie beginne ich meine Sprechstunde, ohne es konsultiert zu haben. Es gibt mir inneren Halt. Danken Sie nicht mir, danken Sie Gott! Und vor allem - setzen Sie diese ‚Behandlung‘ fort.“

 

 

Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.  Johannes 11,25

 

Auferstehung zum ewigen Leben oder zum Gericht!

 

Während meiner Jugendzeit wohnten wir auf dem Land. Wir hatten einen schönen Garten, an dem ein Bach vorbeifloss. Eines Tages kamen auf der anderen Seite ein Junge und ein Mädchen vorbei. Ich sah, wie die Kleine etwas Wasserkresse mit den Wurzeln aus der Erde zog und ins Wasser warf, und hörte sie sagen: „Die werden wieder lebendig und fangen an zu wachsen.“ - „Was?“, rief der Junge kopfschüttelnd, „die sollen wieder lebendig werden? Denk doch nur: Wenn du einmal gestorben bist, wirst du dann wieder lebendig werden?“

 

Diese kleine Unterhaltung verwirrte mich. Ich war von christlichen Eltern erzogen worden und fand es fast unbegreiflich, dass ein Junge von acht oder neun Jahren offenbar nie etwas von der christlichen Botschaft der Auferstehung gehört hatte.

 

Heute wundere ich mich nicht mehr darüber. Leider kennen viele Menschen die Bibel nicht; sie kennen weder die Berichte über die Auferstehung Jesu noch seine Ankündigung, dass alle Toten wieder auferstehen werden.

 

Und doch sieht sich früher oder später jeder mit der Frage konfrontiert: Werde ich, wenn ich einmal gestorben bin, wieder zum Leben erwachen? - Auf diese Frage kann nur Gott selbst in seinem Wort eine zuverlässige Antwort geben.

 

Und die Bibel sagt eindeutig, dass alle Gestorbenen wieder auferstehen werden - entweder in der „Auferstehung des Lebens“ oder in der „Auferstehung des Gerichts.“ (Johannes 5,28.29)

 

Jesus Christus ist der, durch den die Auferstehung historische Tatsache geworden ist. Die Auferstehung ist zugleich die Stunde der Wahrheit über das Leben eines jeden von uns. - Ist das vielleicht der Grund, weshalb so viele dieses Thema ignorieren?

 

 

Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens.

Zahlreich werden die Schmerzen derer sein, die einem anderen nacheilen.

Johannes 6,68; Psalm 16,4

 

Folgen Sie ihm nicht!

 

Kennen Sie die Sage von dem Flötenspieler, der die Stadt Hameln von der Rattenplage befreite? - Als er den versprochenen Lohn nicht erhielt, lockte er mit der unheimlichen Faszination seiner Flötenmusik die Kinder aus der Stadt und entführte sie in die Ferne.

 

Ähnlich wie dieser Rattenfänger von Hameln macht es auch Gottes Gegenspieler - der Teufel. Er weiß, wie er Menschen beeinflussen kann, und er fängt schon bei Kindern damit an. Ein Blick in Literatur und Medien, die sich an Kinder richten, zeigt mitunter die satanischen Einflüsse überdeutlich. Die Verführung zum Bösen mit allen schrecklichen Auswirkungen ist in jeder Altersgruppe groß. Satan schaffte es, schon das erste Menschenpaar mit seinen „Flötentönen“ von Gott wegzulocken. Glücklich geworden sind sie dadurch nicht. Im Gegenteil, sie und ihre Nachkommen haben die „zahlreichen Schmerzen“ als Folge der Sünde kennengelernt.

 

So erging es auch Odysseus und seinen Gefährten, wie eine bekannte Sage berichtet. Sie kamen an eine Stelle, wo die berüchtigten Sirenen mit ihrem betörenden Gesang die Schiffer ins Verderben lockten. Der Held befahl seinen Männern, sich die Ohren mit Wachs zu verstopfen und ließ sich selbst an den Mast des Schiffes anbinden. Schon in alter Zeit wusste man um die Kraft der Verführung und ihre verheerenden Folgen.

 

Der Rattenfänger und die Sirenen sind nur Sagen-Gestalten. Dagegen sind der Teufel und sein verführender Einfluss zu allen Zeiten eine Realität. Es heißt daher, wachsam zu sein.

 

Jesus Christus hingegen, der Sohn Gottes, weist uns den Weg zum wahren, ewigen Leben. Wer Ihm folgt, wird sicher „nach Hause“ gebracht, in das ewige Leben.

 

 

 

Singt dem HERRN, preist seinen Namen, verkündet Tag für Tag seine Rettung.

Psalm 96,2

 

Manchmal ist man in Gefahr und weiß es nicht!

 

Manchmal ist man in Gefahr und weiß es nicht - und wird gerettet und vergisst es wieder!

 

September 2011. Schon seit Tagen regnet es in Strömen. Kleine Rinnsale werden zu gefährlichen Bächen, die sich in den Rhein ergießen. Auf der Bahnstrecke bei St. Goar fährt ein Intercity. Plötzlich türmen sich vor der Lok Gesteinsmassen aus einem Bergrutsch auf. Der Lokführer kann nicht schnell genug bremsen und fährt in das Geröll hinein. Die schwere E-Lok wird aus dem Gleis gedrückt und kommt erst im Gegengleis zum Stehen. 800 Menschen können über Notausstiege den Zug verlassen. Fast alle sind unverletzt.

 

Die Lok steht im Gegengleis. Und es scheint wie ein Wunder, dass in diesem Augenblick auf der vielbefahrenen Strecke kein Gegenzug heranrauscht und in die Unfallstelle fährt. Ganz sicher würde es dann Tote und Verletzte geben, würden vielleicht sogar Teile des Zuges in den Rhein rutschen. Ein plötzlicher Ausfall des Stellwerks hatte dazu geführt, dass dies verhindert wurde. Ein Zufall?

 

Die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Normalerweise fährt der Intercity mit dem Steuerwagen voraus. Doch aufgrund einer Betriebsstörung wurde für diese Fahrt die Lok nach vorne gestellt. Wäre sie hinten gewesen, hätte sie den Zug vor sich her gedrückt, wären Wagen entgleist, bis die Lok endlich zum Stehen gekommen wäre. Auch hier wieder: Nur ein Zufall?

 

Vielleicht haben viele Betroffene erst später realisiert, warum nichts Schlimmeres passiert ist. Und vielleicht waren viele auch dankbar. Doch wem gegenüber? Dem Lokführer … dem Zufall dem großen Gott?

 

Wie gut, wenn ein Mensch weiß, dass sein Leben in der Hand Gottes liegt und dass er jeden Tag die Hilfe Gottes erlebt - und dann hingeht und dem großen Gott für seine Rettung und Bewahrung dankt!

 

 

Jesus nahm ein Kind und stellte es in ihre Mitte; und als er es in die Arme genommen hatte, sprach er zu ihnen: ...  Markus 9,36

 

Zu skeptisch und falsch eingeschätzt?

 

Eine erstaunliche Situation: Ein Mann nimmt ein Kind und stellt es in die Mitte der zwölf Männer, die ihn begleiten. Dann beugt er sich und nimmt das Kind in seine Arme. Es ist Jesus! Was für eine Liebe bringt der Heiland der Welt diesem Kind entgegen! Das Kind wird gewiss keine Angst bekommen haben. Vielleicht war es zunächst überrascht, doch es läuft nicht weg. Von diesem Mann lässt es sich umarmen. Eine bewegende Szene.

 

Von einem unserer Lieben oder von einem befreundeten Menschen „gedrückt“ zu werden, tut uns gut. Und wenn uns jemand echte Liebe erweist, von dem wir es kaum erwartet haben, sind wir sogar nachhaltig beeindruckt. Waren wir vielleicht zu skeptisch und haben die Person falsch eingeschätzt?

 

Das Besondere an Kindern ist, dass sie nicht misstrauisch sind. Und davon können wir lernen. Lassen wir uns doch wie ein Kind auf Jesus ein! Er meint es nur gut mit uns! Er will unser Retter sein. Dazu ist Er ja in die Welt gekommen, um „zu suchen und zu erretten, was verloren ist.“ (Lukas 19,10) Der Herr Jesus will uns von unseren Sünden befreien und uns ewiges Leben schenken.

 

Sich von Ihm geliebt zu wissen, macht unendlich glücklich. Wir werden erleben, dass seine liebenden Arme auch starke Arme sind, die uns stützen und uns tragen, damit wir nicht ermatten. Eines Tages wird Er die Seinen nach Hause bringen in die ewige Heimat - dort, wo Er zu Hause ist und wo die göttliche Liebe wohnt.

 

Sicher in Jesu Armen, los von der Sorge Qual,
sicher in der Versuchung durch Jesu Wundenmal!
Frei von dem Druck des Kummers, frei von des Zweifels Pfad,
nur noch ein wenig Prüfung, nur etwas Tränensaat!

F. J. Crosby (1820-1915) • Übersetzung: Dora Rappard (1842-1923)

 

Gerechter Vater! - Und die Welt hat dich nicht erkannt; ich aber habe dich erkannt, und diese haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen sei und ich in ihnen.

Johannes 17,25.26

Jesus soll in uns gesehen werden!

 

Niemals hat es einen so zuverlässigen Zeugen von irgendeiner Sache oder irgendeiner Person gegeben, wie Jesus Christus es von Gott, dem Vater, war. Doch die Welt erkannte den Vater nicht, und sie nahm das Zeugnis Jesu nicht an, sondern lehnte sich mehr und mehr dagegen auf.

 

In diesem Zusammenhang gebraucht der Sohn Gottes nicht die Anrede „Heiliger Vater!“ wie in Vers 11, wo es um die Bewahrung der Gläubigen geht, sondern Er sagt: „Gerechter Vater!“ Eines Tages wird die Welt wegen ihrer Sünde Gottes Gerechtigkeit zu spüren bekommen.

 

Die Jünger dagegen hatten in Jesus den Gesandten des Vaters erkannt, sie hatten Ihn aufgenommen und waren Ihm gefolgt. Ihnen hatte der Herr den Namen des Vaters kundtun können.

 

In Vers 6 hatte Er davon gesprochen, dass Er den Namen des Vaters offenbart habe. Jeder Wesenszug Gottes des Vaters ist im Leben Jesu sichtbar geworden. Doch nicht nur durch sein Leben hat Er kundgemacht, wer der Vater ist, sondern auch durch seine Worte. Und diese Worte würden nach seiner Himmelfahrt durch die Apostel zu hören sein.

 

Alles sollte dem Zweck dienen, dass die Liebe des Vaters, die in ihrer ganzen Fülle in dem Sohn war, auch „in ihnen“ sein würde. Christus war sich der Liebe seines Vaters im Leben hier auf der Erde Stunde um Stunde bewusst; sie bestimmte sein Leben. Und so darf diese Liebe auch alle glücklich machen, die Ihm angehören.

 

Wenn die Liebe des Vaters in uns wohnt, dann werden wir in der Lage sein, Jesus Christus in unserem Leben darzu­stellen. Er soll „in uns“ gesehen werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Menschen haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht, denn ihre Werke waren böse. Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht bloßgestellt werden.

 

Wandelt als Kinder des Lichts.

 

Johannes 3,19.20; Epheser 5,8

 

Jeder, der Böses tut

 

„Jeder, der Böses tut“ - dabei müssen wir nicht nur an schlimme Laster und grobe Verbrechen denken. Das geht alle Menschen an, die sich in ihrem Leben von Gott und seinem Licht abwenden.

 

Äußerlich mögen sie ein tadelloses Leben führen, das in manchem sogar beispielhaft ist. Aber tief im Innersten hat jeder Bereiche, die wir lieber für uns behalten wollen. Schuld und Sünde bringt immer Scham mit sich. Die Folge ist bei vielen ein Versteckspiel vor dem Licht der Wahrheit und der Person, die sie verkörpert: Jesus Christus.

 

Die Bibel weiß, dass der Mensch recht geschickt ist, vor Gott zu fliehen - vor dem Licht. Gottes Maßstäbe für Gut und Böse werden dann durch eigene Regeln ersetzt. Aber das ist keine Lösung, sondern bringt letztlich noch mehr Finsternis. Wir werden daran zugrunde gehen .

 

Denn vor Jesus werden wir uns nicht dauerhaft verstecken können. Er kennt unser Innerstes. Zudem werden wir uns eines Tages, nach diesem Leben, vor ihm verantworten müssen.

 

Die gute Nachricht ist, dass wir uns darauf vorbereiten können. Wir müssen auch mit der Finsternis, die Gott in unse­rem Leben aufdeckt, nicht alleine fertig werden. Nein, Jesus hat dafür bezahlt am Kreuz. Wir dürfen Ihm alle Schuld, die kleinen und die schlimmsten Sünden bringen und uns für ein Leben in seinem Licht entscheiden.

 

Jesus spricht: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird … das Licht des Lebens haben.  Johannes 8,12

 

 

Da es ja viele unternommen haben, eine Erzählung von den Dingen zu verfassen, die unter uns völlig geglaubt werden... hat es auch mir gut geschienen, ... es dir, vortrefflichster Theophilus, der Reihe nach zu schreiben.    Lukas 1,1.3

 

Wie gut kennst DU Jesus Christus?

 

Diese Verse leiten das Evangelium nach Lukas ein. Zur Zeit seiner Abfassung existierten wohl schon einige Erzählungen über das Leben und Sterben Jesu. Doch warum findet ausgerechnet Lukas‘ Bericht Eingang in die Bibel und die anderen nicht? Sie wurden von den ersten Christen nicht als von Gott inspiriert betrachtet, da sie sich nicht auf das direkte Zeugnis der Apostel bezogen. Das bedeutet zwar nicht, dass sie notwendigerweise falsch waren. Aber ein inspirierter Text stellt die Dinge so dar, wie Gott sie dargestellt haben möchte.

 

Das erklärt auch, warum die vier Evangelien zwar in großen Teilen übereinstimmend berichten, sich aber zugleich in verschiedenen Aspekten voneinander unterscheiden.

 

Matthäus, selbst ein Jude, richtet sich an Juden und beschreibt Jesus vor allem als den Messias Israels. Markus, einmal ein untreuer Diener gewesen, stellt Christus als den treuen und vollkommenen Diener vor. Lukas, der Arzt, hat den Fokus auf Ihn als wahren Menschen, während Johannes Jesus als den Sohn Gottes vorstellt.

Die Evangelien - wie die ganze Bibel - sind Dokumente, deren Autor Gott selbst ist. Aber die Inspiration hat weder die Charaktereigenschaften der Schreiber noch ihren Erfahrungshorizont ausgeschaltet. Es war also kein reines Diktat.

 

Durch die Bibel redet Gott zu uns Menschen. Das macht ihren Wert aus! Wenn wir das Wort Gottes aufrichtig lesen, merken wir, dass es Gott nicht nur um eine bloße Bericht­erstattung geht. Nein, Er teilt uns viel von sich selbst mit, und sein oberstes Ziel ist es, dass wir eine Person kennenlernen: seinen Sohn Jesus Christus. - Wie gut kennen Sie Ihn?

 

 

 

Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!

Lukas 23,34

 

Jesu Christi Liebe gilt auch Dir persönlich!

 

Diesen Ausspruch des Herrn Jesus Christus kennen wohl viele unserer Leser. Aber haben wir uns auch schon einmal bewusst gemacht, unter welchen Umständen Er diese Worte ausrief?

 

Da hing Er am Kreuz, aus seinen Wunden blutend, gepeinigt von rasenden Schmerzen und brennendem Durst. Und um die Hinrichtungsstätte herum standen die Soldaten, die eben noch die Nägel durch seine Hände und Füße getrieben hatten. Vielleicht hatten sie es mit berufsgewohnter Gefühllosigkeit getan, unter dem Gelächter ihrer hartgesottenen Genossen. Zudem berichtet die Bibel von dem beißenden Spott der Führer des Volkes.

 

Mitleidige Zuschauer mögen gedacht haben: „Die können doch nicht so grausam sein und ihm das Leben nehmen!“ Doch, gerade das wollten sie ja! Vielleicht meinte noch jemand: „Man muss solch einem Hilflosen doch beistehen!“ Aber die anderen verstanden es, das Gewissen zu beruhigen: „Lass das! Mit gemeinen Verbrechern hat man kein Mitleid.“ Noch kurz zuvor hatte Pilatus die Frage gestellt: „Was hat er denn Böses getan?“ Die Antwort steht nun schon zweitausend Jahre aus. Es gab keinen triftigen Verurteilungsgrund! Ein Unschuldiger wurde hingerichtet.

 

In dieser Lage nun betete der Herr für seine Feinde! Dafür findet man keine Worte. Niemand von uns hätte so gehandelt. Aber Jesus dachte sogar in den tiefsten Leiden an die Vergebung, die seine Hasser brauchten und die wir alle nötig haben. Das ist Liebe - eine unsagbar große, überwältigende Liebe! Jetzt, nachdem Er auferstanden ist und lebt, liebt Er noch immer. - Seine Liebe gilt auch Ihnen persönlich!

 

O, die tiefe Liebe Jesu, sei gerühmt von Ort zu Ort;
wie Er liebet, immer liebet ohne Wandel fort und fort!
Wie Er uns so reich beschenket, da Er starb als Menschensohn,
wie Er unser stets gedenket, auch noch droben vor dem Thron.

 

 

Und wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Heiland der Welt.  1. Johannes 4,14

 

Wer ist Jesus Christus für dich persönlich?

 

Es ist erstaunlich, welche Antworten man bekommen kann, wenn man die Menschen mit der Botschaft der Bibel konfrontiert.

 

Einer älteren Dame biete ich eine christliche Broschüre an und erkläre ihr kurz den Inhalt. Ihre Hand zögert. „Ich habe meinen Glauben und gehe auch in die Kirche.“ - „Darf ich Sie fragen, wer Jesus Christus für Sie ist?“ - Da blickt sie mich recht verständnislos an und erwidert: „So weit denke ich gar nicht.“

 

Ist das nicht erschütternd? - Diese Frau war durchaus religiös, wie oft wird sie den Namen Jesus gehört und auch selbst ausgesprochen haben. Dennoch hatte sie auf die Frage, was Jesus Christus ihr persönlich bedeutet, bisher keine Antwort.

 

„So weit denke ich gar nicht.“ - Sie war offenbar zufrieden mit religiösen Formen und Gewohnheiten, ohne leider Jesus Christus wirklich zu kennen und eine lebendige Beziehung zu Ihm selbst zu haben. Dabei hängt der gesamte christ­liche Glaube von der Tatsache ab, dass Gottes Sohn Mensch wurde, um für Sünder am Kreuz zu sterben, von der Tatsache, dass Jesus Christus der Heiland der Welt ist!

 

Jesus selbst ist der Weg zu Gott, dem Vater. Deshalb ist es so nötig, dass wir Christus als unseren persönlichen Erlöser kennen. Ohne eine lebendige Beziehung zu Ihm sind alle religiösen Handlungen völlig nutzlos. Es sind dann bestenfalls äußerliche Formen, aber ohne Leben, ohne Inhalt, ohne Zukunft.

 

Wer spürt, dass ihm noch das Wesentliche fehlt, sollte nicht zögern, dem Ruf Jesu zu folgen und sich direkt an Ihn, den Retter, zu wenden.

 

 

Sie zeigen das Werk des Gesetzes geschrieben in ihren Herzen, wobei ihr Gewissen mit zeugt und ihre Gedanken sich untereinander anklagen oder auch entschuldigen.  Römer 2,15

 

Das Politiker-Gewissen

 

Da dachte die Parteivorsitzende, sie könne die Patt-Situation nach der Wahl ganz pragmatisch lösen. Trotz aller gegentei­ligen Beteuerungen im Wahlkampf wollte sie sich nun mit den Stimmen einer unliebsamen Konkurrenzpartei zur Ministerpräsidentin wählen lassen. Allerdings hatte sie die Rechnung ohne eine Abgeordnete der eigenen Fraktion gemacht, die ihr die Gefolgschaft verweigerte und den Wortbruch gegenüber den Wählern nicht unterstützen wollte. Diese Politikerin verwies dabei auf ihr Gewissen.

 

Von dieser „Instanz“ hört und liest man heutzutage immer seltener, während Berichte über Wortbruch und Täuschungen oft in die Schlagzeilen eingehen. Dabei wissen wir alle, dass jeder Mensch ein Gewissen hat - ein Bewusstsein für Gut und Böse. Diese innere Stimme macht sich warnend bemerkbar, wenn wir etwas Verkehrtes getan haben oder im Begriff stehen, es zu tun.

 

Allerdings ist das Gewissen selbst kein absoluter „Maßstab“, sondern dient uns als „Zeiger“. Es darf sich nicht vom Zeitgeist beeinflussen lassen, sondern muss immer wieder an Gottes Wort und Willen ausgerichtet werden. Gott warnt uns eindringlich davor, „das Böse gut zu nennen und das Gute böse“ oder davor, unser Gewissen hart und empfindungslos zu machen. Er selbst hat uns „kundgetan, was gut ist“, und danach sollen wir leben.

(Jesaja 5,20; 1. Timotheus 4,2; Micha 6,8)

 

Wenn wir Böses getan haben und unser Gewissen belastet ist, dürfen wir Gott um Vergebung bitten. Er hat seinen Sohn sterben lassen. Der Sühnetod Jesu, sein vergossenes Blut, hat die Kraft, unser Gewissen völlig zu reinigen.

(He­bräer 9,9.14; 10,2.22)

 

 

 

Jesus sprach: Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.

 

Christus ist, da wir noch kraftlos waren, zur bestimmten Zeit für Gottlose gestorben.

 

Johannes 10,11; Römer 5,6

 

Der freiwillige Opfertod Jesu Christi!

 

Eine italienische Journalistin im Irak war gerade aus der Geiselhaft freigekommen. Mit einem Geheimdienst-Agenten, der maßgeblich an ihrer Befreiung beteiligt war, befand sie sich auf dem Weg zum Flughafen. Da gerieten sie plötzlich nur 700 m vor dem Ziel unter heftigen Beschuss. Blitzschnell warf sich der Agent über die Journalistin, um sie mit seinem Körper vor den Kugeln abzuschirmen. - Er wurde tödlich getroffen; sie aber kam mit dem Leben davon.

 

Das lässt uns an den freiwilligen Opfertod des Sohnes Gottes denken.

 

Gott ist heilig. Deshalb kann Er die Sünde nicht einfach übergehen. Er muss alles Verkehrte aufdecken und alles wieder an seinen richtigen Platz stellen; so entspricht es seinem Wesen. - Aber Gott ist auch Liebe. Deshalb hat Er seinen eigenen Sohn auf die Erde gesandt und Ihn für uns in den Tod gegeben. In seiner Liebe will Er die Gottlosen retten; so entspricht es seiner Natur.

 

Der Sohn Gottes kam in die Welt, um stellvertretend für schuldige Menschen leiden und sterben zu können.

 

In Ihm selbst gab es nicht die geringste Spur von Sünde. Deshalb war Er der Einzige, der sich schützend vor uns stellen und uns so vor dem verdienten Gericht abschirmen konnte. Und genau das hat Er getan! Am Kreuz von Golgatha erduldete Jesus die tiefsten Leiden: Gott wandte sich von Ihm ab; Er verließ Ihn; Erhat ihn treffen lassen unser aller Ungerechtigkeit.“ (Jesaja 53,6)

 

Und wem kommt das zugute?

 

Allen, die anerkennen, dass sie Gottes Strafurteil verdient haben, und die nun an Jesus Christus glauben. In seinem stellvertretenden Opfer finden sie Schutz und Erlösung.

 

 

Als Jesus dies gesagt hatte, ging er mit seinen Jüngern hinaus auf die andere Seite des Baches Kidron, wo ein Garten war, in den er hineinging, er und seine Jünger. Aber auch Judas, der ihn überlieferte, wusste den Ort, weil Jesus sich oft dort mit seinen Jüngern versammelte. Als nun Judas die Schar Soldaten und von den Hohenpriestern und Pharisäern Diener erhalten hatte, kommt er dahin mit Leuchten und Fackeln und Waffen.

Johannes 18,1–3

 

Der Verrat Judas schmerzte Jesus zu tiefst!

 

Jesus hat tröstende Worte an seine Jünger gerichtet und sich dann im Gebet an seinen himmlischen Vater gewandt. Anlass dafür hat die große bevorstehende Veränderung gegeben: Er würde zum Vater in den Himmel zurückgehen, der Heilige Geist auf diese Erde kommen, und die Jünger würden in einer ungläubigen Welt zurückbleiben müssen. Doch sie sind nicht auf sich alleine gestellt: Die drei Personen der Gottheit sind zu ihren Gunsten tätig.

 

Nun macht der Herr sich auf den Weg zum Garten Gethsemane. Wie oft mag Er mit seinen Jüngern diesen Ort aufgesucht haben, um sich dort am Abend mit ihnen zu unterreden und vielleicht auch zu beten. Dieses Mal herrscht eine besonders bedrückende Stimmung: Einer fehlt in der Runde - Judas. Sonst ist er dabei gewesen, doch jetzt steht er bei den Feinden Jesu und ist sogar ihr Anführer. Er kommt mit ungefähr 600 Soldaten, alle gut bewaffnet. Weiß Judas denn nicht, dass der Herr niemals zu einem Schlag zur Selbstverteidigung ausholen wird?

 

Was der Herr Jesus hier empfindet, als Er Judas sieht, berichtet der Evangelist nicht. Aber wir dürfen davon ausgehen, dass Ihn das zutiefst geschmerzt hat. Das Buch der Psalmen lässt uns einen Blick in sein Herz tun: „Denn nicht ein Feind ist es, der mich höhnt, sonst würde ich es ertragen; nicht mein Hasser ist es, der gegen mich großgetan hat, sonst würde ich mich vor ihm verbergen; sondern du, ein Mensch wie ich, mein Freund und mein Vertrauter“ (Psalm 55,13.14)

 

 

Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden zwar nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune.

1. Korinther 15,51.52

 

Die Gnade Gottes neigt sich dem Ende zu.

 

In Thessalonich, dem heutigen Saloniki, machte der Apostel Paulus zweimal Station. Er predigte dort in der Synagoge. Etliche Juden, aber auch Griechen kamen zum Glauben. Später schrieb Paulus zwei Briefe an diese junge Gemeinde.

 

Im ersten Brief geht Paulus auf eine brennende Frage der Thessalonicher ein. Sicher hatte der Apostel zu ihnen von der christlichen Hoffnung gesprochen, die Jesus selbst so be­schrieb: „Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit, wo ich bin, auch ihr seiet“ (Johannes 14,3) - Jesus Christus wird wiederkommen, um alle, die an Ihn glauben, zu sich in die Herrlichkeit des Himmels zu holen. Doch was, so fragten sich die Thessalonicher, geschah mit den Gläubigen, die dann bereits „entschlafen“ waren?

 

Die Antwort des Apostels: „Denn dieses sagen wir euch im Wort des Herrn, dass wir, die Lebenden, die übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit bei dem Herrn sein.“ (1. Thessalonicher 4,15–17)

 

Die Epoche der Gnade Gottes neigt sich dem Ende zu. Das Evangelium von Jesus Christus wird seit fast 2 000 Jahren weltweit verkündigt. Sicher gibt es inzwischen viele Millionen „Tote in Christus“. Sie alle werden auferstehen und gemeinsam mit den lebenden Gläubigen entrückt werden, wenn Jesus wiederkommt. Was für ein Ereignis! Danach wird es für Zurückbleibende nicht mehr möglich sein, dem Gericht Gottes zu entfliehen.

 

Ordnen Sie deshalb heute Ihre Sache mit Gott!

 

 

 

Alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes. Römer 3,23

 

Alle haben gesündigt!

 

Wir waren im Drogen- und Rotlichtmilieu einer deutschen Großstadt unterwegs und wollten die Menschen dort mit dem Evangelium erreichen, wollten ihnen erzählen, dass es einen gibt, der sie lieb hat und der für sie gestorben ist: Jesus Christus. Um mit ihnen ins Gespräch zu kommen, hatten wir kleine Geschenke dabei.

 

Als wir drei Wochen später dann dort mit dem Türsteher einer Bar sprachen, fragte er uns, ob er sein Geschenk nicht in ein anderes umtauschen könnte. Er erklärte uns: „Sie haben mir damals ein Feuerzeug geschenkt, auf dem der Bibelvers steht: ‚Alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes‘. Ich halte es nicht mehr aus, immer wieder diesen Bibelvers lesen zu müssen!“

 

Ja, es gibt Bibelverse, die nervig sind, die anklagen, die sich einbrennen. Sie erinnern uns manchmal an etwas, das wir nicht abschütteln und auch nicht vergessen können. - Doch vielleicht will Gott gerade durch diesen einen bestimmten Bibelvers zu uns persönlich reden.

 

Wir tun also gut daran, anstatt genervt zu reagieren, uns zu fragen, was Gott uns damit zu sagen hat.

 

Betrachten wir doch diesen Bibelvers einfach als eine Nachricht von jemandem, der gut und ehrlich zu uns ist. Wenn ein Arzt uns über unseren schlechten Befund aufklärt, ist dies sicher auch nicht angenehm, aber der erste Schritt auf dem Weg zur Heilung. Und die wenigsten werden so töricht sein und die Heil bringenden Empfehlungen ignorieren; normalerweise sind wir dankbar dafür und lassen uns so bald wie möglich behandeln.

 

Der Mann hatte gelesen: „Alle haben gesündigt und erreichen nicht …“ und er wusste, dass das bedeutete: Ich habe gesündigt und ich erreiche nicht! Und das war schon einmal ein ganz guter Anfang …

 

 

Ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, dass er, da er reich war, um euretwillen arm wurde, damit ihr durch seine Armut reich würdet.  2. Korinther 8,9

 

Unermesslicher und ewiger Reichtum

 

Mit einem auf 20 Milliarden Dollar geschätzten Privatvermögen gilt Sultan Hassan al-Bolkiah als der zweitreichste Monarch und einer der reichsten Männer der Welt. Als Staatsoberhaupt von Brunei auf der Insel Borneo residiert er im größten Palast der Erde mit 1 800 Zimmern und einer Wohnfläche von 200 000 Quadratmetern.

 

Der Sultan besitzt zahlreiche Liegenschaften in der ganzen Welt, mehrere davon in England. Einmal kaufte er unbesehen ein Haus in Surrey. Bei der ersten Fahrt zu diesem Anwesen folgte er einem Wagen, der ihn zum Ziel führen sollte. Doch der Sultan verlor den Sichtkontakt und irrte zweieinhalb Stunden erfolglos umher. Er kam dann zu dem Schluss, dass sich der Besitz eines Hauses, das so schwer zu finden sei, nicht lohne, und verkaufte es kurzerhand wieder.

 

Ein ganz anderer, ein unermesslicher und ewiger Reichtum stand dem Sohn Gottes in der Herrlichkeit des Himmels zur Verfügung. Und mit diesem Reichtum handelte Er nicht wie die Großen dieser Welt, sondern Er wurde freiwillig arm, um uns aus unserer geistlichen Armut und Verlorenheit erretten zu können. Jesus Christus nahm selbst die äußerste Armut auf sich, als Er Mensch wurde und am Kreuz für uns starb. Nur schrankenlose Liebe und Gnade konnte der Beweggrund zu diesem Schritt sein!

 

Der Sohn Gottes möchte seinen Reichtum in der Herrlichkeit des Himmels mit uns teilen.

 

Sein Sühnopfer am Kreuz ist die Grundlage dafür. Nun ist jeder dazu aufgerufen, durch die Hinwendung zu Gott und den Glauben an Jesus Christus diesen Reichtum auch tatsächlich für sich in Anspruch zu nehmen. Wir werden diesen Schritt nie bereuen.

 

 

Dein Wort ist Leuchte meinem Fuß und Licht für meinen Pfad.  Psalm 119,105

 

Kinder des Lichts

 

Die Heimat meines Freundes liegt im Nahen Osten. Vor eini­gen Jahrzehnten gab es dort noch kein elektrisches Licht und natürlich auch keine Taschenlampen, jedenfalls nicht in dem kleinen Dorf, wo er seine Kindheit verbrachte. Die Leute mussten sich wie in biblischen Zeiten mit kleinen Öllämpchen behelfen. Und diese beleuchteten buchstäblich nur den Fuß, also eine Schrittweite. Die Wege dort waren übersät mit Buckeln, Spurrillen und anderen Hindernissen. Wir verstehen daher, wie nötig die Lampe war, wenn man noch spät hinausgehen musste.

 

Die Verbindung zum heutigen Tagesvers liegt auf der Hand. Ohne Gottes Wort, sagt unser Psalmwort, kommen wir auch heute nicht voran. Wir brauchen Licht - gute Maßstäbe, an denen wir unsere Lebensführung ausrichten können. Denn „geistliche Finsternis“ ist mindestens so gefährlich wie die natürliche. Man kann in die Irre gehen, kann sogar zu Fall kommen.

 

Wir nehmen oft diese Bilder zu Hilfe, wenn es um falsches Denken und Fehlverhalten geht.

 

Mein Freund erzählte mir, dass er als Teenager oft gemeine Streiche ausheckte - auch mit Öllämpchen. Als er zum Beispiel eines Tages eine alte, gebeugte Frau mit ihrem Öllämpchen nach Hause gehen sah, schlich er sich unbemerkt an sie heran und blies ihr das kümmerliche Licht aus. Natürlich geriet die arme Frau in Panik und schrie laut. Aber der Junge lachte nur, weil sein Streich geglückt war.

 

Heute schämt er sich über sein Verhalten, und das nicht nur, weil er älter und reifer geworden ist: Er hat Jesus Christus als seinen Retter und Herrn angenommen.

 

Das hat ihn völlig verändert. „Denn einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht in dem Herrn; wandelt als Kinder des Lichts“ (Epheser 5,8)

 

 

Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhangen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.  Matthäus 6,24

 

Niemand kann zwei Herren dienen

 

Weil niemand zwei Herren dienen kann, wurde der Fußballspieler Mark Uth im letzten Jahr von Schalke 04 an den 1. FC Köln verliehen, durfte aber nicht gegen seinen eigenen Verein spielen.

 

Weil niemand zwei Herren dienen kann, reiben sich viele Eltern auf im Spagat zwischen Kind und Beruf, zwischen Kita und Arbeitsplatz.

 

Weil niemand zwei Herren dienen kann, sind „die Nebentätigkeiten von Beamten genehmigungspflichtig und werden untersagt, wenn dadurch die dienstlichen Interessen beeinträchtigt werden“.

 

Am Ende unseres Tagesverses wird Jesus Christus konkret: „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon“. Mammon steht für den personifizierten Reichtum oder Besitz.

 

Martin Luther (1483-1546) hat das lateinische mammona (Besitz, Habe) unübersetzt gelassen und so hat Mammonseinen Weg in die deutsche Sprache gefunden.

 

Gott lieben bedeutet, dass Er den ersten und zentralen Platz in unserem Leben hat.

 

Die Bibel sagt: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand.“ (Kap. 22,37) Er verlangt unsere ganze Entscheidung, unsere ganze Liebe, unser ganzes Herz! Doch da ist vieles, was uns hindert, was uns gefangen nimmt: PC-Spiele, Surfen im Internet, Sport, Wellness, Weiterbildung, Karriere, gesellschaftliche Verpflichtungen, Hobbies und vieles mehr.

 

Ja, wir müssen uns entscheiden: Für Gott oder gegen Gott - denn „niemand kann zwei Herren dienen“! Und sich nicht zu entscheiden, ist dann schlussendlich auch eine Entscheidung …

 

 

Ihr glaubt an Gott, glaubt auch an mich! In dem Haus meines Vaters sind viele Wohnungen.

Johannes 14,1.2

 

Keine Ausweispflicht bei Jesus Christus!

 

Sie möchte zusammen mit ihrer Freundin eine Wohnung mieten in einer deutschen Großstadt. Doch sie findet keine. Besser gesagt: Wenn sie eine gefunden hat, sind schon viele andere vor ihr da. Mit mehr Geld, mit Beziehungen, mit einem lauteren Mundwerk.

 

Schließlich muss sie sich sogar regelrecht bewerben auf eine Wohnung. Mit einer Bewerbungsmappe, die auch die Unterlagen ihres Vaters enthält, mit dessen Gehaltsabrechnung und dessen Schufa-Auskunft. Weil er für sie bürgen soll. Eigentlich gehen die Angaben keinen etwas an, aber der Vermieter möchte es wissen. Und sie braucht ja eine Wohnung. So reicht sie ihre Mappe ein und hofft, dass ihre Bewerbung erfolgreich ist.

 

Wie gut, dass ich mich nicht bewerben muss, um bei Gott an- und aufgenommen zu werden, dass ich nichts vorweisen muss, um bei Ihm ein Zuhause zu finden.

 

Was könnte ich Ihm auch präsentieren? Eine Vermögensübersicht? Spendenbescheinigungen? Taufschein? Kommunions- oder Konfirmationsnachweis? Ein Führungszeugnis? Nein, nichts davon würde mich auch nur einen Schritt näher zu Ihm bringen.

 

Jesus Christus sagt: „Ihr glaubt an Gott, glaubt auch an mich! In dem Haus meines Vaters sind viele Wohnungen ... Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit, wo ich bin, auch ihr seiet.“ (V. 1-3)

 

Es ist der Glaube an Jesus Christus - und nur an Ihn -, der mir die Tür zu Gott öffnet. Er schenkt mir ein Anrecht auf den Himmel, auf einen Platz bei Ihm, meinem Heiland. Dann bin ich Bürger des Himmels und erwarte von dort meinen Herrn Jesus Christus, der wiederkommen und mich zu sich nach Hause holen wird. (Philipper 3,20)

 

Hoffentlich schon bald!

 

 

Jesus nun, der alles wusste, was über ihn kommen würde, ging hinaus und sprach zu ihnen: Wen sucht ihr? Sie antworteten ihm: Jesus, den Nazaräer. Jesus spricht zu ihnen: Ich bin es. Aber auch Judas, der ihn überlieferte, stand bei ihnen. Als er nun zu ihnen sagte: Ich bin es, wichen sie zurück und fielen zu Boden.

Johannes 18,4–6

 

Weisheit und Macht, sie sind sein

 

Es ist dunkel. Jesus versammelt sich mit seinen Jüngern im Garten Gethsemane zum Gebet. Die Feinde Jesu, angeführt von Judas, kommen, um Jesus festzunehmen. Es „ist ihre Stunde und die Gewalt der Finsternis.“ (Lukas 22,53) Doch die dunklen Schatten, die sich über diese Szene legen, dienen nur dazu, das „wahrhaftige Licht“ noch heller erscheinen zu lassen.

 

Als Erstes sehen wir, dass Jesus von Nazareth „über allem ist, Gott, gepriesen in Ewigkeit.“ (Römer 9,5) Jeder, der nur Mensch ist, würde in einer solchen Situation zurückweichen - jedenfalls dann, wenn er ahnt, was ihn erwartet. Nur von einer göttlichen Person kann in einem absoluten Sinn gesagt werden, dass sie „alles weiß“. Jesus weiß „alles, was über ihn kommen würde“, und weicht nicht zurück! In göttlicher Souveränität geht der Herr auf seine Feinde zu. Er hat keinerlei Angst vor ihnen.

 

Obwohl Jesus genau weiß, dass man Ihn sucht, fragt Er die Menschen. Er will es aus ihrem Mund hören, um ihnen dann seine göttliche Herrlichkeit zu zeigen. Ihre Antwort lässt erkennen, was sie von Ihm halten: „Nazaräer“ - ein Ausdruck der Geringschätzung.

 

Doch wer ist der Gesuchte wirklich? Er ist der „Ich bin“, der Ewige. So hatte Gott sich bereits Mose offenbart. (2. Mose 3,14) Das kannten die Hohenpriester und Pharisäer genau. Jetzt steht Er vor ihnen - und sie fallen zu Boden. Gegen den Sohn Gottes kann die Ihm feindliche Welt, trotz vereinter Kräfte, nichts ausrichten. „Weisheit und Macht, sie sind sein.“ (Daniel 2,20)

 

 

 Irrt euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener noch Ehebrecher ... noch Trunkenbolde werden das Reich Gottes erben. 1.Korinther 6,9.10

 

Wirkliche Einsicht ist der erste Schritt zur Heilung

 

Die Unterhaltung im Haus des Seelsorgers war zu Ende. Man hatte über eine Reihe von Fragen zur Bibel gesprochen. Der Seelsorger begleitete seinen Besucher zur Tür. Dort sagte er zu ihm: „Sie haben doch Probleme mit dem Alkohol!“ Unsicher sah der Mann zu Boden. Das war in der Tat sein größtes Problem und alles andere, worüber man sich eine Stunde lang unterhalten hatte, war zweitrangig.

 

Alkohol! - Das ist ein Kernproblem vieler Menschen: nicht nur der einfachen, ungebildeten, armen Leute, sondern eben­so der klugen, angesehenen und hochgestellten Menschen. Allzu viele hängen an dieser Fessel, die kurze Freude verspricht oder Betäubung und Vergessen - und dabei doch nur in die Sucht führt. Der übermäßige Genuss von Alkohol ist wirklich eine Geißel der Menschheit!

 

Um aus dieser Abhängigkeit frei zu werden, muss man ehrlich sein vor sich selbst und vor Gott. Das fällt Betroffenen oft gar nicht so leicht, weil sie sich einreden wollen, dass es gar nicht so schlimm um sie bestellt sei. Eine wirkungsvolle ärztliche oder seelsorgerliche Beratung fängt jedoch gerade mit dem Eingeständnis an, dass es ohne Hilfe von außen nicht mehr geht. Wirkliche Einsicht ist der erste Schritt zur Heilung.

 

Noch besser ist, wenn Suchtkranke neben der notwen­digen Hilfe bei Menschen auch die Hilfe des Herrn Jesus suchen, der uns von unguten Bindungen und Sünden befreien kann. Er will uns zuerst unsere ganze Ungerechtigkeit vor Gott ins Bewusstsein bringen und uns davon erlösen. Er hat die Macht dazu, weil Er der Sohn Gottes ist. Und es ist wahr, was Er von sich selbst gesagt hat: „Wenn nun der Sohn euch frei macht, werdet ihr wirklich frei sein“ (Johannes 8,36) - frei von der Macht der Sünde, dieser menschlichen Fehlhaltung, die nur Elend bewirkt und selbst ins Elend stürzt.

 

 

So wahr der HERR lebt und deine Seele lebt, nur ein Schritt ist zwischen mir und dem Tod!

1.Samuel 20,3

Dramatische Rettung (1)

 

28. November 1951, 14.00 Uhr. Über die Nordsee peitscht ein schwerer Sturm. Die TEESWOOD, ein Küstenfrachter, verlässt die englische Küste und nimmt Kurs auf Emden. Der Dampfer stammt zwar aus dem Jahr 1915, ist aber modern nachgerüstet. Die 15 Mann an Bord sind Sturm gewöhnt. Sie wissen, dass es eine ungemütliche Fahrt wird, doch keiner von ihnen macht sich zunächst Sorgen. Gegen das Schlingern des Schiffes helfen die eigenen Beine, gegen die Nässe wasserdichte Kleidung und gegen die Kälte warme Unterwäsche. 

 

18.20 Uhr, gute vier Stunden später. Die TEESWOOD wird mit ungeheurer Wucht auf eine Sandbank vor Borkum geschmettert. Das Schiff ächzt und stöhnt, als ob ihm gerade das Rückgrat gebrochen wird. Pausenlos senden die Seeleute SOS. Sie zweifeln nicht, dass ihre Signale gehört und weitergeleitet werden. Aber ob bei einem solchen Sturm überhaupt eine Rettung möglich ist, ob ein Rettungsboot überhaupt auslaufen kann? 

 

Um 14.00 Uhr war alles noch in bester Ordnung - um 18.20 Uhr ist man plötzlich in Lebensgefahr. Und das fast ohne Überlebenshoffnung. Ein katastrophaler Wechsel war eingetreten - wie wir ihn manchmal auch in unserem Leben erleben: Da gehen wir zu einer Untersuchung ins Krankenhaus und fühlen uns gesund und zwei Stunden später ist unsere Welt zusammengebrochen; da starten wir voller Vorfreude in den Urlaub und sind wenig später dankbar, einen Unfall überlebt zu haben. 

 

Die Männer damals sandten SOS und hofften auf die Hilfe eines Rettungsboots. Kenne ich heute auch eine solche Anlaufstelle, kenne ich Den, der gesagt hat: „Rufe mich an am Tag der Bedrängnis: Ich will dich erretten, und du wirst mich verherrlichen!“? (Psalm 50,15)

 

Da ist kein Gerechter, auch nicht einer; da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der Gott sucht. Alle sind abge­wichen, sie sind allesamt untauglich geworden; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer. Römer 3,10–12

 

Dramatische Rettung (2)

 

28. November 1951, 19.15 Uhr. Die TEESWOOD liegt auf einer Sandbank vor Borkum. Hingeworfen - wie vom Tod gezeichnet. Schon zieht sich ein Spalt zwischen Brücke und Vorschiff, der mit jedem Brecher größer wird. Das Schiff droht zu zerbrechen. 

Zwischen den Seeleuten steht ein durchnässter junger Mann mit angstgeweiteten Augen. Er ist zur See gefahren, wie schon sein Vater und Großvater vor ihm. Er ist stolz, dass er in der Kombüse helfen und in der Messe bedienen konnte. Er ist gern an Bord. Doch jetzt gerät alles ins Wanken. 

 

Er sieht die Lichter der Insel Borkum, sieht die Blitze des Leuchtturms. Gleichmäßig, unermüdlich, irgendwie beruhigend. Doch dann spürt er den Sturm, der an ihm zerrt, sieht die riesigen Brecher, die über das Schiff hinwegstürzen, fühlt sich klein und hilflos und ohnmächtig. Nein, er kann sich nicht vorstellen, dass bei diesem Sturm ein Boot kommt und sie rettet. 

 

Auch unser Tagesvers klingt hoffnungslos. Es heißt, „keiner“ und „nicht einer“ entspricht den Ansprüchen Gottes, um ewiges Leben zu bekommen - das gilt für „alle“ und „allesamt“. Die Beschreibung ist ehrlich und deutlich und ohne jede Hoffnung. Wenige Verse später heißt es dann noch einmal: „Denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes“, doch dann folgt: „… und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist.“ (Römer 3,23.24)

 

Erlösung ist also möglich! Durch Jesus Christus. Er ist die einzige Rettung - für eine hoffnungslose Situation!

 

Nicht ihr Arm hat sie gerettet, sondern deine Rechte und dein Arm und das Licht deines Angesichts, weil du Wohlgefallen an ihnen hattest. Psalm 44,4

 

Dramatische Rettung (3)

 

Um 18.20 Uhr hat der englische Dampfer SOS gefunkt. Schon 15 Minuten später verlässt das Rettungsboot BORKUM den schützenden Hafen der Insel, hinaus in den Sturm, der mittlerweile Orkanstärke erreicht hat.

 

Noch ein weiteres Boot eilt der TEESWOOD zur Hilfe, der auf der Ems stationierte Bergungsdampfer SEEFALKE. Er trifft auch als Erster bei dem untergehenden Schiff ein, aber er kann nicht helfen - er hat zu viel Tiefgang und kommt nicht nah genug heran. Aber er lotst die BORKUM heran und dann, als sie ihre Arbeit aufnimmt und versucht, Seeleute von dem auseinanderbrechenden Schiff zu retten, hält er seine starken Scheinwerfer auf die Unglücksstelle gerichtet und erleichtert so die lebens­gefährlichen Rettungsmanöver.

  

Das Licht des Bergungsdampfers weist der BORKUM den Weg zur Rettung. Wie oft hat das Wort Gottes Menschen schon in das Licht Gottes gestellt! Und in diesem Licht entdeckten sie, dass sie Sünder und verloren waren. Doch sie erkannten auch, dass Gott den Weg der Rettung schon bereitet hat und das „Rettungsboot“ schon bereit liegt. 

 

Wer sich von Jesus Christus hat retten lassen, dem zeigt dann das Licht des Wortes Gottes, wie ein Leben im Glauben aussieht. Deshalb sagt die Bibel: „Die Belehrung [ist] ein Licht“ und: „Dein Wort ist Leuchte meinem Fuß und Licht für meinen Pfad.“

(Sprüche 6,23; Psalm 119,105) 

 

Der Gott, der sprach: Aus Finsternis leuchte Licht, ist es, der in unsere Herzen geleuchtet hat zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi

2. Korinther 4,6

 

 

 

 

 

 

 

Hinschauend auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens.

Hebräer 12,2

 

Dramatische Rettung (4)

 

Um 18.20 Uhr sendet der englische Dampfer SOS, um 18.35 Uhr verlässt der Seenotrettungskreuzer BORKUM die Insel, doch erst um 19.35 Uhr erreicht er die Unglücksstelle. 

 

Doch er kann nicht längsseits des Frachters gehen und kann auch keine Leinenverbindung herstellen, weil der Sturm zu stark ist. So versucht er nah genug am Bug der TEESWOOD vorbeizufahren, damit die Seeleute in das Boot hineinspringen können. Doch immer wieder wird das Rettungsboot zurückgeworfen, schiebt sich ein gewaltiger Brecher dazwischen, muss es abdrehen - aber immer wieder nimmt es neuen Anlauf, um nah genug heranzukommen. Doch keiner der Seeleute traut sich, keiner springt. 

 

Das Gesetz der See fordert, dass der Kapitän als Allerletzter sein sinkendes Schiff verlässt. Doch weil keiner springt, entschließt dieser sich unter diesen Umständen, als Erster zu springen. Sozusagen als Vorbild, als Mutmacher. Er springt - und landet sicher im Rettungsboot. Und jetzt springen auch die anderen, sie springen unter Lebensgefahr und mit dem Mut der Verzweiflung. Aber sie landen sicher im Rettungsboot

 

Der Sprung des Kapitäns ist nur ein schwaches Beispiel für etwas viel Größeres: Jesus Christus ist „der Anfänger“, der Urheber oder auch Anführer des Glaubens. Er hat den ersten Schritt getan, ist allen vorangegangen, hat die Grundlage gelegt und hat uns damit ein vollkommenes Beispiel gegeben, dem wir folgen sollen.  

 

Gleichzeitig ist Er aber auch „der Vollender des Glaubens“, der am Kreuz einen herrlichen Sieg errungen und seinen Weg im Glauben siegreich beendet hat. Ja, Jesus Christus hat „den Tod zunichtegemacht, aber Leben und Unverweslichkeit ans Licht gebracht durch das Evangelium.“ (2. Timotheus 1,10) 

 

Mit vielen anderen Worten beschwor und ermahnte [Paulus] sie, indem er sagte: Lasst euch retten von diesem verkehrten Geschlecht! Apostelgeschichte 2,40

 

Dramatische Rettung (5)

 

Nachdem der Kapitän der TEESWOOD in das Rettungsboot gesprungen ist, fassen auch die anderen Seeleute Mut und bringen sich einer nach dem anderen durch einen Sprung in Sicherheit. Doch mit jeder Fahrt werden die Schwierigkeiten für das Rettungsboot größer, denn immer mehr wird der auseinanderbrechende Dampfer zum gefährlichen Wrack. 

 

Mittlerweile hat die BORKUM schon zwanzig Anläufe gemacht, hat 13 Mann gerettet, ist schon eine Stunde unermüdlich tätig. Noch zwei Seeleute befinden sich auf dem Wrack - doch sie können sich nicht überwinden zu springen. Sie sind verzweifelt, mutlos, sind wie gelähmt. Und dann rauscht ein weiterer gewaltiger Brecher über das Schiff und nimmt sie mit … 

 

Dreizehn Seeleute wurden aus Lebensgefahr gerettet. Weil der Seenotrettungskreuzer und seine Besatzung kamen und halfen. Die Männer des Rettungsboots waren in selbstloser und unermüdlicher Weise bereit, unter Einsatz des eigenen Lebens, ihnen völlig unbekannte Menschen zu retten. - Doch springen musste schlussendlich jeder der Seeleute selbst. Sonst konnte er nicht gerettet werden.

 

Auch das Evangelium, die gute Botschaft Gottes, will retten. Und sie kann retten, weil Jesus Christus das Rettungswerk vollbracht hat, das für alle Menschen ausreicht. Doch annehmen muss es jeder Mensch für sich selbst. Es kostet Mut und Vertrauen, aber es lohnt sich.  

 

Deshalb bitten wir jeden, der das hier liest oder hört: Fassen Sie Mut, wagen Sie den Sprung in die Retterarme des Herrn Jesus! Es ist, als ob Gott durch uns ermahnte, deshalb bitten wir Sie an Christi statt: Lassen Sie sich versöhnen mit Gott! (2. Korinther 5,20)

 

 

Da fragte er sie wieder: Wen sucht ihr? Sie aber sprachen: Jesus, den Nazaräer. Jesus antwortete: Ich habe euch gesagt, dass ich es bin; wenn ihr nun mich sucht, so lasst diese gehen! - damit das Wort erfüllt würde, das er sprach: Von denen, die du mir gegeben hast, habe ich keinen verloren.  Johannes 18,7–9

 

Gottes große Liebe handelt ganz anders als wir!

 

Nichts und niemand, weder der ganze Hass und die Feind­schaft der Juden, noch die ganze Macht Roms hätten Jesus Christus ergreifen können, bevor die von Gott bestimmte Zeit gekommen war. Jetzt ist es so weit: Jesus soll als „Weizen­korn“ in die Erde fallen und sterben. (Kap. 12,23.24) Natürlich hätte der Sohn Gottes die Schar vernichten können, die Ihn festnehmen wollte. Als Er nur seinen göttlichen Namen nannte, mussten sie schon zu Boden fallen. Und später wird kraft seines Namens jedes Knie sich beugen von allen Wesen im Himmel und auf der Erde und unter der Erde, und jede Zunge wird bekennen, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters. (vgl. Philipper 2,10.11)

 

Doch nicht allein Allwissenheit, göttliche Würde und Macht zeichnen den Sohn Gottes aus. Hier erstrahlt zugleich seine unendliche Liebe, die der gute Hirte zu seinen Schafen hat. Er liefert sich freiwillig seinen Verfolgern aus, um seine Jünger vor jeglichem Schaden zu bewahren.

 

Wie ganz anders handeln wir Menschen oft. Wenn die Gefahr droht, etwas zu verlieren - Anerkennung, Wohlstand oder Freiheit - dann schieben wir gerne andere vor, um uns selbst zu schützen. Aber so handelt göttliche Liebe nie. Sie sucht nicht den eigenen Vorteil; sie ist sogar bereit, für andere das Leben zu geben.

 

Der Herr Jesus sorgt dafür, dass alle, die Ihm der himmlische Vater gegeben hat, nicht verloren gehen. Das sind zuerst die Jünger. Im erweiterten Sinn sind diejenigen gemeint, die aus Gott geboren sind. Sie werden alle nach Hause gebracht werden - ins Vaterhaus.

 

Der das Ohr gepflanzt hat, sollte er nicht hören? Der das Auge gebildet hat, sollte er nicht sehen?

 

Hörer des Gebets!

 

Psalm 94,9; Psalm 65,3

 

Es ehrt Gott, wenn wir uns im Gebet an Ihn wenden!

 

Für manche Menschen beschränkt sich das Gebet auf das Aufsagen einiger auswendig gelernter Verse. Aber eigentlich heißt beten, sich an Gott zu wenden, wie ein Kind mit seinem Vater spricht. Gott hört jedes einzelne Gebet - selbst wenn auf der ganzen Erde Millionen Menschen zur gleichen Zeit mit Gott reden. Ihm entgeht kein einziges Wort und kein einziger Gedanke.

 

Verschiedene Psalmen Davids bestätigen uns das ausdrücklich: „Du verstehst meine Gedanken von fern. … Denn das Wort ist noch nicht auf meiner Zunge, siehe, HERR, du weißt es ganz.“ - „Der HERR blickt von den Himmeln herab; er sieht alle Menschenkinder. Von der Stätte seiner Wohnung schaut er auf alle Bewohner der Erde“ (Psalm 139,2.4; 33,13.14)

 

Beten heißt Gott unsere Nöte und Bedürfnisse darlegen; und es heißt auch die Gewissheit haben, dass Er uns hört und dass Er so antworten wird, wie es seiner unendlichen Liebe und seiner vollkommenen Weisheit entspricht. Er weiß, was gut ist für alle, die sich an Ihn wenden.

 

In einem gewissen Sinn wünscht Gott den Dialog: Er redet durch sein Wort, die Bibel, zu uns, und wir sind eingeladen, durch das Gebet zu Ihm zu reden.

 

Es ehrt Gott, wenn wir uns im Gebet an Ihn wenden und Ihm alle unsere Anliegen vorlegen, und Er will uns gerne antworten. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass wir demütig sind und es aufrichtig meinen. Außerdem müssen unsere Gebetsanliegen Gott gefallen. Wer eigennützige Gebete spricht, braucht sich über ausbleibende Antworten nicht zu wundern.

 

Wer Gott noch fern ist, wird es nicht gewohnt sein, „freie Gebete“ zu sprechen. Dazu muss man zuerst in eine lebendige Beziehung zu Gott kommen. Doch selbst das geschieht im Gebet: „Sucht den HERRN, während er sich finden lässt; ruft ihn an, während er nahe ist.“ (Jesaja 55,6)

 

 

Der Herr aber richte eure Herzen zu der Liebe Gottes und zu dem Ausharren des Christus!

2.Thessalonicher 3,5

 

Jesus sollte der Regieleiter in meinem Leben sein!

 

Das wünsche ich mir auch: Dass Jesus mich beachtet und sich mir zuwendet. Und genau das tut Er! In der Bibel steht: Denn „der HERR blickt von den Himmeln herab, er sieht alle Menschenkinder.“ (Psalm 33,13) Also auch mich!

 

Wie sehr sehne ich mich danach, Gottes Liebe zu erfahren. Auch das tut Er bzw. hat Er getan! Die gute Nachricht lautet: Gott hat „seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben.“ (Römer 8,32)

 

Gott gibt das Allerliebste für uns Menschen, also auch für mich. Größer kann Liebe nicht sein. Gott meint es gut mit mir, Er will mich glücklich machen. Ihm ist es keineswegs egal, wenn ich mich abquäle, Angst habe, hoffnungslos um mich selbst drehe oder keinen Ausweg sehe. Er interessiert sich für mich - selbst dann, wenn ich Ihm vielleicht gleichgültig gegenüberstehe. Seine Liebe ist bedingungslos, sie hängt nicht davon ab, ob ich Ihn wiederliebe. Er liebt mich, weil Er Liebe ist. (1.Johannes 4,8)

 

Wenn Gott uns seine Liebe zusagt, dann sind das keine leeren Worte. Gott lässt Taten folgen. Er hat seine Liebe zu mir bewiesen, indem Jesus Christus, sein eigener Sohn, für mich gestorben ist, als ich noch ein Sünder war. (Römer 5,8) Unfassbar! Ja, ich hatte Schuld auf mich geladen, hatte mich gar nicht für Gott interessiert, meinte sogar, ohne Ihn auszu­kommen.

 

Doch Er hat mich gesehen und sich in seiner Liebe mir zugewandt. Nun muss ich sein Angebot nur noch annehmen, indem ich an Jesus Christus glaube. Dann bin ich ein Kind Gottes und Er schenkt mir Frieden und Sicherheit. Er möchte aber auch, dass ich Jesus die Regie in meinem Leben überlasse. Deshalb heißt es: „Komm, folge mir nach!“

 

 

 

 

Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen.  Lukas 15,18

 

‘‘Das ist doch eine Geschichte‘‘ (1)

 

 

Auf einem Dorfplatz gaben einmal einige Gitarrenspieler ein Freiluftkonzert ohne Eintritt. Mit ihren rhythmischen Liedern zogen sie rasch Neugierige an. Nach der Vorstellung ging einer von ihnen herum, um Spenden zu sammeln. Er klopfte auch an das Fenster eines angrenzenden Hauses.

 

„Junger Mann“, sagte man dort zu ihm, „Sie haben eine schöne Stimme. Hier ist ein Neues Testament und ein Geldstück. Es gehört Ihnen, wenn Sie den Leuten daraus die Geschichte vom verlorenen Sohn vorlesen.“

 

„Das Geld kann man sich leicht verdienen!“, dachte der junge Mann erfreut. „Meine Damen und Herren!“, rief er den Umherstehenden zu, „ich habe Ihnen etwas vorzulesen.“ Er schlug, wie ihm gezeigt worden war, das 15. Kapitel des Lukas-Evangeliums auf: „Ein gewisser Mensch hatte zwei Söhne; und der jüngere von ihnen sprach zu dem Vater: Vater, gib mir den Teil des Vermögens, der mir zufällt. Und er teilte ihnen die Habe …“

 

Hier machte der Vorlesende eine Pause. Dann fuhr er, weniger selbstsicher als vorher, fort: „Und nach nicht vielen Tagen brachte der jüngere Sohn alles zusammen und reiste weg in ein fernes Land, und dort vergeudete er sein Vermögen, indem er ausschweifend lebte …“ Da schoss dem jungen Mann der Gedanke durch den Kopf: „Das ist doch deine Geschichte!“

 

Verstört und überwältigt zugleich las er die Geschichte - die Zusammenfassung seines eigenen Lebens - weiter bis zu den Worten: „… ich aber komme hier um vor Hunger. Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen …“

 

‘‘Das ist doch eine Geschichte‘‘ (2)

 

Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und wurde innerlich bewegt und lief hin und fiel ihm um den Hals und küsste ihn sehr.  Lukas 15,20

 

Ein heimlicher Kampf spielte sich in der Seele des jungen Mannes ab. Diese Geschichte vom verlorenen Sohn erinnerte ihn an sein Zuhause, das er hinter sich gelassen hatte.

 

In Gedanken sah er seine Eltern vor sich und dachte an ihre Liebe, mit der sie ihn umgeben hatten. War es doch bloß eine „fixe Idee“ gewesen, für die er das Elternhaus verlassen hatte? Er hatte gesehen, wie sehr sein Entschluss seine Eltern schmerzte. Trotzdem hatte er sich gegen seine Eltern und auch gegen Gott und für sein „freies“ Leben entschieden. Richtig glücklich war er damit dennoch nicht geworden. Jetzt war er bemüht, seine traurige Lage und seine innere Einsamkeit zu verbergen und anderen Unterhaltung zu bieten, um überleben zu können.

 

Mit dem kleinen Neuen Testament in der Hand suchte er nun wieder den Christen auf, der es ihm geschenkt hatte. Von ihm erfuhr er, dass der Weg zurück auch ihm offen stand. Nicht nur zurück zu seinen Eltern, sondern auch zurück zu Gott. Jetzt war er bereit, Gott seine Schuld zu bekennen und Jesus Christus im Glauben als seinen Retter anzunehmen.

 

Es erging ihm wie dem verlorenen Sohn, von dem er vorgelesen hatte: Gott nahm ihn an, so wie er war und wie er kam; Er machte ihm keine Vorhaltungen; Er vergab ihm die Schuld und schenkte ihm die Gewissheit der Vergebung. Durch Jesus Christus fand er Frieden mit Gott.

 

Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott
durch unseren Herrn Jesus Christus.
Römer 5,1

 

 

Schmeckt und seht, dass der HERR gütig ist!  Psalm 34,9

 

Ein Leben das Frucht unter dem Segen Gottes bringt!

 

Alles Leben strebt nach Reife. Bei reifen Früchten denken wir an Schönheit, an Größe, an Farben, an Aroma - eben an einen echten Leckerbissen. Reife Früchte sind Zeichen der Güte Gottes, die wir schmecken und genießen dürfen. Doch leider wird nicht jede Frucht reif oder gut. Es gibt Dinge, die eine Reife verhindern: Würmer, Schnecken, Mehltau, Pilzbefall, schlechte Böden, zu viel Feuchtigkeit, noch dazu Fehler im Erbgut, Überzüchtungen, Gendefekte.

 

Denken wir an einen anderen Wachstumsprozess, den Gott ebenso in Gang gesetzt hat. Der eigentliche Beginn dieses Prozesses steht mit dem Tod und der Auferstehung Jesu in Verbindung. Die Bibel sagt: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht“ (Johannes 12,24) Es geht also um Leben aus dem Tod - wie bei einem Samenkorn, das in die Erde gelegt wird und aufsprosst. Das Weizenkorn ist Jesus Christus. Er führte ein tadelloses Leben, woran Gott großes Gefallen fand. Doch seit dem Tod und der Auferstehung Jesu gibt es Menschen von gleicher Art wie dieses „Weizenkorn“ - es sind die Gläubigen, die ewiges Leben empfangen haben. Und dieses Leben soll sich in ihnen entfalten. Damit startet ihr persönlicher Wachs­tumsprozess und ihre Frucht für Gott. Dazu gehören: „Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit“ (Galater 5,22)

 

Gott schenkt Wachstum in der Natur. Dadurch ernten wir Erzeugnisse, die wir dankbar essen und genießen. Weitaus größer als diese Gaben für den Körper ist das ewige Leben für die Seele, das Gott uns anbietet: „Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben“ (Johannes 5,24)

 

Ein solches Leben bringt Frucht für Gott, ist zum Nutzen für Ihn. Und für uns ist es zum Segen.

 

 

 

Alle diese Dinge aber widerfuhren jenen als Vorbilder und sind geschrieben worden zu unserer Ermahnung.

 

Alles, was zuvor geschrieben worden ist, ist zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch das Ausharren und durch die Ermunterung der Schriften die Hoffnung haben.

 

1. Korinther 10,11; Römer 15,4

 

Die große und wertvolle Bedeutung des Wort Gottes!

 

Am Bibelstand auf einer Ausstellung verlangt ein junger Mann ein „Neues Testament“. Er fügt hinzu, dass er keine voll­ständige Bibel kaufen will, denn das Alte Testament, sagt er, sei ja überholt. - Überholt? Wirklich? Sicher, manche Seiten des Alten Testaments sind vor über 3000 Jahren geschrieben worden. Aber Jesus Christus selbst hat uns gelehrt, wie wir es lesen sollen.

 

Einmal kehrten zwei Jünger entmutigt aus Jerusalem in ihr Heimatdorf Emmaus zurück. Auf dem Weg machte der Herr Jesus ihnen wieder Mut; Er erklärte ihnen nämlich, dass das ganze Alte Testament in bildlicher Weise auf Ihn selbst hinweist.

Wenn auch die Bibel aus einer Vielzahl von Büchern besteht und in zwei „Testamente“ unterteilt ist, bildet sie dennoch ein Ganzes. Der rote Faden ist die Person Jesus Christus. Im Alten Testament finden wir viele Lebensbilder, die deutliche Parallelen zum Herrn Jesus aufweisen, zum Beispiel Isaak, Joseph oder David. Auch haben Einrichtungen für den Gottesdienst eine starke Symbolkraft - so „das Heiligtum“ mit seiner Ausstattung und die verschiedenen Opfer.

 

Im Neuen Testament erkennt man dann, welche tiefe Bedeutung manches Geschehen oder manche Gegenstände im Alten Testament haben, wie sie auf das Leben Jesu, sein Erlösungswerk am Kreuz und seine Himmelfahrt hinweisen. Wenn wir das Alte Testament als Illustration des Neuen Testaments betrachten, begreifen wir seine geistliche Botschaft und bekommen ein Gesamtbild. Deswegen ist das Alte Testament auch für uns von großer Bedeutung.

 

 

 

Simon Petrus nun, der ein Schwert hatte, zog es und schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab. Der Name des Knechtes aber war Malchus. Da sprach Jesus zu Petrus: Stecke das Schwert in die Scheide! Den Kelch, den mir der Vater gegeben hat, soll ich den nicht trinken?   Johannes 18,10.11

 

Ein nicht hinhören wollen bringt uns aus der Verfassung!

 

Die Jünger leben in der Erwartung, dass Christus das jüdische Volk von der römischen Herrschaft befreien wird. Obwohl der Herr ihnen oft gesagt hat, dass Er überliefert und gekreuzigt werden wird, lassen sie sich nicht von ihrer Vorstellung abbringen. Jetzt kommen römische Soldaten, um ihren Herrn festzunehmen, und Er stellt sich ihnen. - Das bringt die Jünger aus der Fassung.

 

Petrus zückt sein Schwert und schlägt zu. Er will seinen Herrn schützen. Hat er nicht gemerkt, wie der Herr sich gerade erst vor sie gestellt hat, um sie zu schützen? „Lasst diese gehen“, hat Er gesagt. Doch Petrus hört nicht.

 

Petrus trifft das Ohr von Malchus. Doch Jesus erweist ihm seine Barmherzigkeit und heilt ihn. So gibt Er den Feinden keinen Anlass, Ihm Aufruhr oder andere politisch verdächtige Handlungen zu unterstellen.

 

Petrus wird kaum gedacht haben, dass sein Eifer in direktem Gegensatz zur Absicht Jesu steht. So kann es selbst echten Jüngern ergehen. Wenn sie ihre Kraft, ihren Eifer und ihren Verstand nicht den Gedanken Gottes unterordnen, wie sie in der Bibel offenbart sind, sondern im Selbstvertrauen nach vorne drängen, richten sie großen Schaden an.

 

Jesus weist Petrus zurecht. Seine Frage macht deutlich, dass Er sich in allem dem Willen des Vaters unterordnet. Selbst wenn der Vater Ihm einen Kelch gibt, der für Ihn Gericht und Tod beinhaltet - Er will ihn trinken. Niemals ist Gott, der Vater, jemals so geehrt worden.

 

 

 

 

Auch beim Lachen hat das Herz Kummer.

Sprüche 14,13

 

Sidi Musa (1)

 

Sidi Musa war Sänger und Entertainer. Er kannte Lieder ohne Ende und hatte für jedes Thema eine Geschichte, eine Anekdote, einen Witz. Sein Humor war ansteckend, so dass er für jede Menge Spaß sorgte. Bei einer Umfrage nach dem glücklichsten Menschen wäre sicherlich auch sein Name genannt worden.

 

Doch hinter einer Fassade von Fröhlichkeit steckte der wirkliche Sidi Musa: Ein junger Mann mit leerem Herzen und anklagendem Gewissen, mit Furcht vor der Zukunft, vor dem Tod. Jeder dachte, Musa wäre glücklich - doch er konnte die Wahrheit vor sich selbst nicht verstecken.

 

Er war fromm. Er fastete und betete, er spendete Geld, er kasteite sich und unternahm Wallfahrten. Er suchte nach Frieden, nach Sicherheit. Vergebens. Er fand keine Ruhe und sein Herz blieb leer.

 

Auch heute gibt es Menschen, die vom Glück begünstigt sind und sich alles leisten können. Sie sind glänzende Unterhalter, Lieblinge der Medien. Sie versprühen Charme und Witz, reiten auf einer Welle des Erfolgs, haben Geld und Einfluss, und die Fans liegen ihnen zu Füßen. Doch wenn man einen Blick hinter ihre Fassade wirft, wenn man einmal nicht ihre druckreif vorformulierten, sondern ihre ehrlichen Kommentare hört oder liest, wenn man ihre Gesichter einmal ungeschminkt sieht, dann erkennt man die Wahrheit: belastete Gewissen, leere Herzen, Angst vor dem Absturz, dem Vergessenwerden, dem Alleinsein, dem Alter, dem Ende.

 

Auch die Bibel kennt solche Menschen. Im Buch Prediger stellt ein König, der alles besaß und sich alles gönnte, als Resümee seines Lebens fest: „Und siehe, das alles war Eitelkeit und ein Haschen nach Wind; und es gibt keinen Gewinn unter der Sonne“ (Prediger 2,11) Weiß die Bibel etwa auch keinen Ausweg?

 

 Sidi Musa (2)

 

Und darum danken auch wir Gott unablässig dafür, dass ihr, als ihr von uns das Wort der Kunde Gottes empfingt, es nicht als Menschenwort aufnahmt, sondern, wie es wahrhaftig ist, als Gottes Wort, das auch in euch, den Glaubenden, wirkt.  1.Thessalonicher 2,13

 

Sidi Musa war Sänger und Entertainer. Er machte die Menschen glücklich - war selbst aber tod­unglücklich. Eines Nachmittags trieb er sich auf einem orientalischen Basar herum und genoss das Zusammenspiel der Farben und Gerüche. An diesem Nachmittag stand dort aber auch ein Missionar, der den Menschen die Botschaft von Jesus bringen wollte. Der Missio­nar hatte es nicht leicht, denn der Widerstand war groß und ihn trafen oft ablehnende und gehässige Worte.

 

Und Sidi Musa? Der hörte zu, hörte Worte, die er noch nie gehört hatte, Worte, die sein Herz erreichten. Es waren Worte des Lebens. Sollte es wirklich wahr sein, dass es im Hier und Jetzt möglich war, zu wissen, dass man vom Tod ins Leben, dass man von Gott angenommen worden war?

 

Sidi Musa sog die Worte auf, versuchte möglichst viel zu verstehen. Später traf er den Missionar, der ihm vorlas, was Jesus Christus selbst gesagt hat: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben übergegangen“ (Johannes 5,24) Und Sidi Musa glaubte dem Evangelium und bekehrte sich.

 

Er ist nun schon viele Jahre bei Jesus, seinem Herrn, doch ich kann seine Geschichte nicht vergessen. Wenn ich heute Menschen im Rampenlicht sehe, wenn ich ihre Suche (oder Sucht) nach Erfolg und Anerkennung beobachte, dann denke ich immer wieder daran, dass auch sie das Evangelium nötig haben. Oft verbirgt sich hinter Strahlen und Lachen ein Mensch, der auf der Suche nach Frieden ist. Doch auch für ihn gilt: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben (Matthäus 11,28)

  

 

 Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Überfluss haben.

Johannes 10,10

 

Jesus Christus bringt ‘‘das Leben‘‘ im Überfluss!

 

Am 21. Juli 1969 betrat Neil Armstrong als erster Mensch den Mond. Es war der berühmte „kleine Schritt für einen Menschen, aber ein großer Schritt für die Menschheit“. Doch es gibt heute Menschen, die tatsächlich daran zweifeln, ob der Mondspaziergang wirklich dort oben stattgefunden hat.

 

Dabei gab es zum einen 400.000 Menschen, die in das Apollo-Programm involviert waren und die alles miterlebt hatten. Zum anderen wurde der Funkverkehr der US-Astronauten von Russland mitgehört und sogar genau lokalisiert. Und wäre er nicht aus dem Weltall, sondern aus einem Filmstudio gekommen, hätte Russland dies damals - auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges - garantiert publik gemacht.

 

Ein wohl noch umstritteneres geschichtliches Ereignis ist die Auferstehung und Himmelfahrt von Jesus Christus, dem Sohn Gottes. Dass Er hier auf der Erde lebte und starb, bezweifeln die wenigsten. Doch wer seine Auferstehung leugnet, die im Übrigen bestens bezeugt ist, geht an dem eigentlichen Lebensauftrag Jesu vorbei. Die Bibel berichtet, dass Er in diese Welt kam, um verlorenen Menschen Hoffnung und Zukunft - ewiges Leben - zu geben. Aber dafür musste Er den Sühnetod sterben. Er starb nicht, weil Er sich etwas hatte zuschulden kommen lassen. Er war ohne Sünde und hätte niemals sterben müssen - im Gegensatz zu uns Menschen. Aber Er starb für uns und ist als Sieger über Sünde und Tod auferstanden.

 

Das Leben und die Auferstehung Jesu sind von weit­rei­chender existentieller Bedeutung für uns Menschen - viel entscheidender als der erste Schritt eines Menschen auf dem Mond. - Christus hat Leben und Unverweslichkeit ans Licht gebracht. (2. Timotheus 1,10) Er kam, damit Sie und ich „Leben haben und es in Überfluss haben“.

 

 

Alle meine Sünden hast du hinter deinen Rücken geworfen.

 

Du wirst alle ihre Sünden in die Tiefen des Meeres werfen.

 

Jesaja 38,17; Micha 7,19

 

DU musst IHM, dein ganzes moralisches Elend bekennen!

 

Bis zu seinem Ruhestand war der Mann gegenüber allem, was mit Religion oder mit dem Glauben der Bibel zu tun hat, völlig gleichgültig gewesen. Dann aber hatte ihn eine schwere Krankheit zum Nachdenken gebracht, und er hatte den Erlöser Jesus Christus gefunden. Ein früherer Arbeitskollege besuchte ihn und traf ihn im Krankenbett an.

 

„Ja, weißt du“, sagte der Kranke, „seit ich hier liege, habe ich eine große Arbeit geleistet, eine, die ich immer auf später aufgeschoben hatte.

„Tatsächlich? Was hast du denn überhaupt machen können?“

 

„Ich habe die ganze schmutzige Wäsche, die ich mit mir herumgeschleppt hatte, aufgelesen, ohne etwas davon übrig zu lassen.“

 

„Deine schmutzige Wäsche? Was hast du denn damit gemacht?“, fragte der Besucher ganz erstaunt.

 

„Ich habe sie zu einem Bündel zusammengewickelt und das Ganze zu den Füßen meines gekreuzigten Erlösers Jesus Christus niedergelegt. Seitdem bin ich sie los und muss mich nicht mehr damit herumschlagen.“

 

Damit sollte man nicht erst bis zum Ruhestand oder einer Krankheit warten.

 

Wir müssen Christus unser ganzes moralisches Elend bekennen, alle unsere Werke, von denen Gott sagt, dass selbst die besten davon vor Ihm sind wie schmutzige Wäsche. (Jesaja 64,5)

 

Wenn wir, wie der Verfasser von Psalm 51,4, aufrichtig sagen: „Wasche mich völlig von meiner Ungerechtigkeit, und reinige mich von meiner Sünde!“, dann lautet die Antwort Gottes: „Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, wie Schnee sollen sie weiß werden“ (Jesaja 1,18)

 

 

Gott lässt das Gras hervorsprossen für das Vieh, und Getreide zum Dienst der Menschen, um Brot hervorzubringen aus der Erde.  Psalm 104,14

 

Unsere tägliche Versorgung durch die Hand Gottes!

 

Gott segnet den Menschen, indem Er ihn mit Nahrung versorgt. Das war früher so - und das ist heute noch genauso.

 

Da die wenigsten noch mit der Landwirtschaft Berührung haben, geht auch das Bewusstsein immer mehr verloren, dass unsere Nahrung vollständig von der Natur abhängt. Natürlich, wir können heute mit Lebensmitteln sehr kreativ sein und sie veredeln: Wir können sie in Form, Farbe und Geschmack verändern, können sie widerstandsfähiger gegen Ungeziefer und Krankheiten, somit ertragreicher machen, ja, sie sogar manipulieren.

 

Doch eins können wir nicht (und das ist elementar!): Wir können keine Nahrung erschaffen! Wir können Samen züchten, selektieren und gentechnisch verändern - aber als Ausgangsprodukt brauchen wir immer einen Samen.

 

Ohne Samenkorn kein Wachstum!

 

Und das Samenkorn kommt von Gott, der bei der Schöpfung sagte: „Die Erde lasse Gras hervorsprossen, Kraut [oder: Gemüse, Getreide], das Samen hervorbringe, Fruchtbäume, die Frucht tragen nach ihrer Art, in der ihr Same sei, auf der Erde!“ (1.Mose 1,11)

 

Es ist also Gott, der mich täglich mit Brot, Gemüse, Fleisch und Fisch versorgt.

 

Ob es mir bewusst ist oder nicht, ich bin jeden Tag von Gott abhängig.

 

Er gibt mir zu essen, ohne Ihn kann ich nicht leben! Jedes Jahr kommt nach dem Winter der Frühling, und jedes Jahr gibt Gott den Samen Kraft, im Boden zu keimen, zu sprießen, zu wachsen, Frucht zu bringen. Alles das hat Gott sich ausgedacht, damit ich leben kann. Einfach genial!

Gott hat mich gemacht und erhält mich am Leben.

Jeden Tag. Warum? Weil Er mich lieb hat. Wozu?

 

Damit ich Ihn ehre, Ihn lobe, Ihm danke: „Preise den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht alle seinen Wohltaten!“ (Psalm 103,2)

 

 

Die Sünde ist die Gesetzlosigkeit. 1. Johannes 3,4

 

Sünde hat immer massive Auswirkungen!

 

Seit dem Sündenfall des ersten Menschenpaars haben sich die Grundprinzipien der Sünde wenig verändert. Der Mensch lebt unabhängig von Gott. Die Folgen sind Selbstgefälligkeit und Uneinsichtigkeit für eigenes Fehlverhalten. Viele leben nach der Vorgabe: „Folge dir, und sei dein eigener Gott.“ Eine Einstellung, die über die Jahrhunderte neue Schwerpunkte entwickelt und ihre Vorgehensweise angepasst hat.

 

Auch in unserer Generation bietet diese Lebenshaltung für jeden Geschmack und jedes Bedürfnis etwas. Doch wenn wir uns von unserem Eigenwillen beherrschen lassen, nehmen wir Gott den Platz, der Ihm zusteht. Wir werden an Ihm schuldig. Das nennt die Bibel Sünde!

 

Wir merken, dass sich Sünde nicht nur bei Süchtigen, Pros­tituierten oder Kriminellen vorfindet, bei allen, die von der Gesellschaft als Gestrauchelte angesehen werden. Sie versteckt sich auch hinter Kultur, Ehrbarkeit und Überfluss. Gern verschleiert sie ihren Charakter, um nicht entdeckt zu werden. Solange sie uns daran hindern kann, dass wir uns mit Gott beschäftigen, ist ihr Ziel erreicht.

 

Sünde hat auch Auswirkungen auf unsere Ethik und unsere Lebenseinstellung. Sie verunglimpft die eheliche Treue als altmodisch und überholt und stellt Beziehungen außerhalb der Ehe als interessant und normal hin. Sie lässt uns jedes Abenteuer versuchen - aber bitte, ohne Gott.

 

Eins dagegen tut die Sünde nie: Sie spricht nie über die Folgen. Sie wird nie sagen: „Der Lohn der Sünde ist der Tod“ (Römer 6,23)  Mit „Tod“ ist sowohl der zeitliche Tod als auch die ewige Trennung von Gott gemeint, dessen Liebe und Autorität die Menschen verachtet haben.

 

Aber Gott sei Dank, es gibt Befreiung von Sünde und Tod durch Jesus Christus, der „einmal für Sünden gelitten hat, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe“ (1.Petrus 3,18)

 

 

Die Schar nun und der Oberste und die Diener der Juden nahmen Jesus fest und banden ihn; und sie führten ihn zuerst zu Annas, denn er war Schwiegervater des Kajaphas, der jenes Jahr Hoherpriester war. Kajaphas aber war es, der den Juden geraten hatte, es sei nützlich, dass ein Mensch für das Volk sterbe. Simon Petrus aber folgte Jesus und der andere Jünger. Dieser Jünger aber war dem Hohenpriester bekannt und ging mit Jesus hinein in den Hof des Hohenpriesters.  Johannes 18,12–15

 

Der Kreuzestod Jesu, bringt allen das Leben!

 

Die Feinde Jesu haben gerade noch einmal erfahren, wer Jesus, der Nazaräer wirklich ist: der Sohn Gottes, der nur ein Wort zu sagen braucht - und sie fallen zu Boden. Zugleich haben sie gesehen, wie barmherzig Er ist: Er hat das Ohr von Malchus geheilt. Doch weder die Macht Jesu noch seine Gnade bewirken bei ihnen eine veränderte Haltung gegenüber Jesus.

 

Der Sohn Gottes wird festgenommen und gebunden - aber nur, weil Er es zulässt. Dreimal berichtet der Evangelist Johannes, dass die Führer der Juden Jesus greifen wollten, doch „niemand legte die Hand an ihn, weil seine Stunde noch nicht gekommen war“

(Kap. 7,30; vgl. 7,44; 10,39) Wie ein Schaf, das zur Schlachtung geführt wird, führt man Ihn nun vor den Hohenpriester Annas.

 

Annas hatte früher einmal offiziell als Hoherpriester amtiert. Und auch jetzt stand er immer noch in hohem Ansehen. Doch inzwischen war Kajaphas, sein Schwiegersohn, von der römischen Besatzungsmacht als Hoherpriester eingesetzt worden. Dessen Ratschlag, dass ein Mensch für das Volk sterben solle, damit das ganze Volk verschont bleibt, wird hier noch einmal erwähnt. (vgl. Kap. 11,50) So wird schon hier angedeutet, dass der Tod Jesu eine fest beschlossene Sache ist - egal, wie die Ergebnisse der folgenden Gerichtsverhandlungen ausfallen.

 

Die böse Absicht der religiösen Führer des Volkes benutzt Gott, um Menschen zu segnen: Der Tod Jesu bringt allen das Leben, die an Ihn glauben!

 

 

Und Jesus sah einen Zöllner, mit Namen Levi, am Zollhaus sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach! Und er verließ alles, stand auf und folgte ihm nach. Lukas 5,27.28  

 

Der Schritt in seine Nachfolge ist ein Gewinn für unser Leben!

 

Aufkleber auf der Rückscheibe eines Autos: „Hinterherfahren zwecklos! Habe mich auch verirrt.“ - Ein reiner Scherz. - Natürlich, soll auch nichts anderes sein.

 

Und doch: Ist es nicht eine weitverbreitete Neigung in unserer Welt, dass man irgendjemand nachfolgt? Der Mensch braucht Vorbilder, und so folgt er der Mode oder einem berühmten Sänger oder Filmstar. Der eine ahmt einen Politiker nach, der andere benimmt sich wie ein bestimmter Fernsehdarsteller. Man ertappt sich dabei, dass man die gleichen Ausdrücke gebraucht wie die Person, die man bewundert, selbst wenn dessen Privatleben gar nicht so beispielhaft ist.

 

Aber jeder, der einem anderen nachfolgt, muss sich doch fragen, wohin das letztlich führt! Ob das Vorbild sympathisch ist und manche positiven Eigenschaften besitzt, ist letztlich zweitrangig. Vielmehr geht es um die Frage: Welchen Weg geht dieser Mensch? Verdient sein Lebensziel, auch mein Ziel zu werden? Wenn er ehrlich wäre, müsste er mir dann vielleicht auch sagen: „Nachfolgen zwecklos!“, weil er selbst kein Ziel hat?

 

Jesus Christus sagte einmal zu dem Zöllner Levi: „Folge mir nach!“ Dieser Mann verließ dann alles, um dieser Auf­forderung zu folgen - und bereute es nie.

 

Inmitten all der Wege, die die Menschen gehen oder empfehlen, lädt der Herr Jesus Christus ein, Ihm zu folgen. Er garantiert uns bleibendes Glück. Dafür hat Er sogar sein Leben gelassen! Der Schritt in seine Nachfolge bedeutet nur Gewinn für uns. Auch wenn Er uns keinen bequemen Weg verspricht, möchte Er in all den Schwierigkeiten des Lebens an unserer Seite sein, bis wir am Ziel sind - in der Herrlichkeit Gottes.

 

 

 

 

 

 

 

Daher, wenn jemand in Christus ist, da ist eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.  2. Korinther 5,17

 

Neues Leben aus Gott

 

Was geschieht mit einem Menschen, der Jesus Christus als Retter und Herrn in sein Leben aufnimmt?

 

Denken wir zum Vergleich einmal an eine Schmetterlingsraupe. Vor einigen Tagen ist sie auf der Unterseite eines Blatts aus dem Ei geschlüpft. Sie fühlt sich dort sehr wohl, denn sie kennt nichts anderes. Außerdem findet sie hier alles, um ihren unersättlichen Hunger zu stillen. Von morgens bis abends frisst sie ein Blatt nach dem anderen. So wird sie immer größer und dicker. Eines Tages hört sie auf zu fressen. Mit einem klebrigen Faden, den sie selber produziert, hängt sie sich an die Unterseite eines Asts. Sie beginnt ihren ganzen Körper zu umspinnen, bis eine Puppe entstanden ist.

 

Wie ein abgestorbenes Blatt hängt die Puppe am Ast. Man könnte meinen, das Leben der Raupe hätte ein Ende gefunden. Einerseits stimmt es auch, denn die Raupe wird nicht mehr als Raupe die Puppe verlassen. In der nächsten Zeit findet eine erstaunliche Verwandlung im Inneren des Kokons statt.

 

Nach nur wenigen Tagen reißt der Kokon auf und anstelle der hässlichen, dicken Raupe schlüpft ein wunderschöner Schmetterling. Zuerst ist der Falter noch schwach. Aber schon bald schwebt er in den sonnigen Himmel. Die Luft ist nun sein neuer Lebensraum. Jetzt ernährt er sich von dem Nektar der Blüten und bestäubt sie. Dabei überträgt er die Pollen von einer Blume zur anderen, damit neue Samen, die Früchte, reifen können.

 

So können wir uns die Veränderung vorstellen, die geschieht, wenn ein Mensch zum Glauben an den Herrn Jesus kommt.

 

Er lebt dann nicht mehr in der Finsternis der Sünde, weil Christus ihn von der Macht der Sünde befreit hat. Gott hat ihm ein ganz neues Leben geschenkt, das ewige Leben. Sein neuer Lebenssinn besteht nun darin, Gott zu ehren und IHM zu dienen.

 

 

Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen.

Lukas 15,18

 

Bekehrung - Wiedergeburt

 

Im ersten Brief an die Thessalonicher lesen wir, dass die Men­schen dort eine „Bekehrung“ erlebt hatten. Sie hatten sich von den „Götzenbildern zu Gott bekehrt“. Damit ist die Umkehr, die Richtungsänderung im Leben gemeint, die stattfindet, wenn jemand zum Glauben an Jesus Christus kommt.

 

Bei der Bekehrung sieht der Mensch ein, dass er sich auf einem Lebensweg befindet, der von Gott wegführt und in der ewigen Gottesferne endet. Er empfindet aufrichtige Reue für das, was er getan hat und bittet Gott um Vergebung, der sie ihm gerne gibt.

Ein Beispiel für eine solche Umkehr zu Gott ist der so genannte „verlorene Sohn“ im Lukasevangelium. Dieser Sohn verlässt seinen Vater und zieht in die Welt. Reichlich mit Geld ausgestattet, gönnt er sich ein Leben in Saus und Braus - bis ihm das Geld ausgeht und er schließlich Schweinehirte wird und sich von dem Tierfutter ernährt. Aber dann heißt es im Bibeltext, dass er „zu sich selbst“ kommt: Er beschließt, zu seinem Vater zurückzukehren und ihm zu sagen: „Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen“ (Lukas 15,18).

 

Jeder, der so zu Gott kommt, empfängt völlige Vergebung und wird mit offenen Armen von Ihm angenommen - ja, Gott macht Ihn zu seinem Kind!

 

So tut nun Buße und bekehrt euch, damit eure Sünden ausgetilgt werden.

 

Apostelgeschichte 3,19

 

Gnädig und barmherzig ist der HERR, euer Gott, und er wird das Angesicht nicht von euch abwenden, wenn ihr zu ihm umkehrt.   

 

2. Chronika 30,9

 

 

Wer an mich glaubt, hat ewiges Leben. ... Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben. ... Wenn nun der Sohn euch frei macht, werdet ihr wirklich frei sein.  Johannes 6,47; 8,12.36

 

Licht des Lebens

 

Wer an Jesus Christus glaubt, dem sind drei Dinge geschenkt worden: Leben, Licht und Freiheit. Das ist mehr wert als jede Auszeichnung und jeder Reichtum. Manchen Christen ist dieser kostbare Besitz gar nicht bewusst. Deshalb ist ihr Leben weiterhin von einer gewissen Dunkelheit und Angst geprägt.

 

Wer an Jesus Christus glaubt, hat ewiges Leben. Diese Tatsache gründet sich auf die Zusagen Jesu. Eine davon lautet: „Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben“ (Johannes 5,24) Das Versprechen gilt, egal, wie wir uns fühlen - weder Menschen noch Teufel können es aufheben. Und das Leben kann mir auch niemand wieder wegnehmen. Es ist mein ewiger Besitz und macht mich zu einem Kind Gottes.

 

Jeder gläubige Christ hat zudem das „Licht des Lebens“. Während er vor seiner Bekehrung im Dunkeln tappte - ohne Ziel und Orientierung -, haben sich für ihn jetzt Schatten und Dunkelheit verzogen. Das Licht Gottes leuchtet in das Herz hinein und hilft ihm, die Dinge aus der Perspektive Gottes zu sehen. Plötzlich begreift er Zusammenhänge und erkennt, welche Vorstellungen und Ziele Gott hat, was Ihm gefällt und was nicht.

 

Und so, wie der Gläubige Leben und Licht hat, besitzt er in Jesus Christus auch Freiheit. Die Zwänge, die ihn gefangen hielten und zum Bösen verleiteten, bestehen nicht mehr. Er ist frei, nach dem Maßstab Gottes zu leben. Er braucht das Alte nicht mehr und findet seine Freude in Gott selbst und in der Gemeinschaft mit seinen Geschwistern im Glauben.

 

Leben, Licht und Freiheit - für diese Geschenke will ich Gott von Herzen danken.

 

 

 

Der HERR sprach: Gesehen habe ich das Elend meines Volkes, das in Ägypten ist, und sein Schreien wegen seiner Treiber habe ich gehört; denn ich kenne seine Schmerzen. 2. Mose 3,7

 

Gott fühlt mit (1)

 

Das Volk Israel lebte damals in Ägypten, versklavt und ohne Aussicht auf Befreiung. Da schrie es zu seinem Gott und der ließ den Israeliten sagen: „Gesehen habe ich das Elend meines Volkes … und sein Schreien … habe ich gehört; denn ich kenne seine Schmerzen“. Er nannte sie „mein Volk“ - musste allein das sie nicht schon trösten? Denn wenn jemand „mein“ sagt, dann zeugt dies doch von einer Beziehung, einem Besitz­an­spruch, einer inneren Verbindung.

 

Doch Gott sagte noch mehr: Ich bin herabgekommen, um es aus der Hand der Ägypter zu erretten und es aus diesem Land hinaufzuführen in ein gutes und geräumiges Land, in ein Land, das von Milch und Honig fließt“. Wie gnädig, dass Gott extra „herabkommt“. Oft hat Er vom Himmel aus geredet - zum Beispiel zu den Patriarchen -, aber manchmal ist Er auf der Erde den Menschen auch erschienen, um mit ihnen zu reden, sie zu trösten, wie hier bei Mose. Er selbst will sogar die Rettung des Volkes Israel herbeiführen und will sie an ein wunderschönes Ziel führen.

 

So hat Gott auch die aussichtslose Situation der Menschen gesehen und ist in Jesus Christus Mensch geworden. Er hat uns besucht, hat unsere Situation kennengelernt und ist dann am Kreuz gestorben, um für uns einen Weg der Rettung zu schaffen.

 

Wer sich jetzt zu Ihm wendet, wer Jesus Christus als Herrn und Erlöser annimmt, der wird errettet, wird befreit, geht auf dem Weg des Lebens und wird in Ewigkeit bei Ihm sein. Ein solcher kann sagen: Danke, Herr, dass du mein Elend gesehen hast. Und dass du für mich gestorben bist und mich gerettet hast! Danke, dass du mich einmal nach Hause bringen wirst!“

 

Ich bin innerlich bewegt über die Volksmenge. ... Wenn ich sie hungrig nach Hause entlasse, werden sie auf dem Weg verschmachten; und einige von ihnen sind von weit her gekommen.

Markus 8,2.3

 

Gott fühlt mit (2)

 

Der Herr Jesus steht bereit, 4000 Menschen satt zu machen. Sie sind hungrig - und Er will ihnen Nahrung geben. Ihre Lage bewegt Ihn innerlich zutiefst, heißt es im Text. Er sieht ihren Hunger, sieht ihnen an, dass sie bald nicht mehr können. Schließlich sind „einige von ihnen von weit her gekommen“, schon früh von zu Hause losgezogen und viele Kilometer gewandert, um zu IHM zu kommen.

 

Wenn Er sie jetzt am Ende des Tages hungrig nach Hause schicken würde, würden sie verhungern und verdursten, vielleicht auch geschwächt zusammenbrechen. ER kennt ja jeden Lebensweg, jeden Tagesablauf, jede individuelle Situa­tion. Und ER sieht nicht nur ihre Not, ihre Probleme - ER kennt auch deren Ursprung, weiß, wie alles entstanden ist. In SEINER Liebe versorgt ER sie dann mit Broten und Fischen, so dass alle satt werden und sogar jede Menge übrig bleibt.

 

Jesus Christus war Mensch wie du und ich (allerdings ohne jede Sünde), das heißt, Hunger, Durst, Müdigkeit waren Ihm keineswegs fremd. ER weiß, wie wir Menschen beschaffen sind und ER kennt uns durch und durch. Er kennt unsere Herkunft, unseren Charakter, unseren Lebensweg, unsere aktuelle innere Verfassung. Und Er ist „innerlich bewegt“ über uns - Er fühlt mit. „Denn worin er selbst gelitten hat, als er versucht wurde, vermag er [jetzt auch] denen zu helfen, die versucht werden.“ (Hebräer 2,18)

 

Es sind die Gütigkeiten des HERRN, dass wir nicht aufgerieben sind; denn seine Erbarmungen sind nicht zu Ende; sie sind alle Morgen neu, deine Treue ist groß.

Klagelieder 3,22.23

 

 

 

 

 

 

 

 

Petrus aber stand an der Tür draußen. Da ging der andere Jünger, der dem Hohenpriester bekannt war, hinaus und sprach mit der Türhüterin und führte Petrus hinein. Da spricht die Magd, die Türhüterin, zu Petrus: Bist nicht auch du einer von den Jüngern dieses Menschen? Er sagt: Ich bin es nicht. Es standen aber die Knechte und die Diener da, die ein Kohlenfeuer gemacht hatten, weil es kalt war, und wärmten sich; Petrus aber stand auch bei ihnen und wärmte sich.  Johannes 18,16–18

 

Die dreimalige Verleugnung des Petrus!

 

Der traurige Vorfall, dass Petrus seinen Herrn dreimal verleugnete, gehört zu den wenigen Ereignissen, die von allen vier Evangelisten berichtet werden. Niemand sollte denken, Gott finde Freude daran, die Sünden der Gläubigen mitzuteilen. Nein, Er beabsichtigt damit vielmehr eine Warnung und Belehrung, die von großer Bedeutung ist: Wer im Vertrauen auf eigene Kräfte Jesus Christus folgen will, wird kläglich scheitern.

 

Petrus und „der andere Jünger“ sind dem Herrn gefolgt. Bei dem „anderen Jünger“, der dem Hohenpriester bekannt ist, handelt es sich wahrscheinlich um Johannes. Er ist dem Hohenpriester bekannt; das verschafft ihm hier einen gewissen Vorzug, den er benutzt, auch Petrus an den gefahrvollen Ort zu bringen. Die Türhüterin weiß offensichtlich, dass Johannes ein Jünger Jesu ist. Deshalb fragt sie ihn auch nicht danach. Aber bei Petrus ist sie sich nicht sicher. Sie will es wissen und spricht ihn an.

 

Petrus hat sich selbst in Versuchung begeben; jetzt wird sie ihm zum Fallstrick.

 

Petrus spürt die Gefahr, die droht, wenn er sich als Jünger Jesu zu erkennen gibt und so lügt er vorsätzlich. Hat er nicht kurz vorher noch mit dem Schwert zugeschlagen? Jetzt fehlt ihm die Kraft, der Frage einer Magd standzuhalten. 

 

Das kann jedem Gläubigen genauso passieren, wenn er nicht sein Vertrauen ganz auf den Herrn setzt.

 

 

Wen dürstet, der komme; wer will, nehme das Wasser des Lebens umsonst. Offenbarung 22,17

 

Mit dem Anrecht auf den Himmel

 

Ich kann nicht verstehen, warum ein Mensch, der sich bemüht hat, ein moralisch einwandfreies Leben zu führen, kein besseres Anrecht auf den Himmel haben soll als ein ganz schlechter Mensch.“ So die Meinung einer Dame.

 

Die Antwort ist nicht schwer. Stellen Sie sich einmal vor, wir wollten gemeinsam eine Ausstellung besuchen. Der Eintritt kostet zehn Euro; aber Sie haben nur sieben und ich nur zwei Euro in der Tasche. Wer von uns könnte sich da wohl größere Chancen ausrechnen, eingelassen zu werden? - Natürlich keiner von beiden!

 

Mit dem Anrecht auf den Himmel verhält es sich nicht an­ders. Natürlich haben die Menschen die Gebote Gottes nicht alle in gleichem Umfang übertreten. Aber kein Einziger erfüllt die Anforderungen Gottes, keiner kann sich den Himmel ver­dienen. Vielen fällt es schwer, das anzuerkennen. Die Beweis­führung in den ersten drei Kapiteln des Römerbriefs kann jedoch eine Hilfe sein. Dort kommt der Apostel Paulus zu dem Ergebnis: „Alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes.“ (Römer 3,23)

 

Direkt im Anschluss daran betont Paulus, dass deshalb allen Menschen die Gnade Gottes und die Rechtfertigung von ihren Sünden völlig umsonst angeboten werden. - Hier begegnet uns auch wieder das Wort „umsonst“ aus unserem Eingangsvers. Das will sagen, dass Gott uns sein Heil ganz ohne Gegenleistung anbietet: Eigene Bemühungen zählen nicht.

 

Gott will, dass wir uns nicht auf eigene Leistungen stützen, sondern auf den Herrn Jesus Christus und sein Sühnopfer am Kreuz von Golgatha. Wenn es um ein „Anrecht auf den Himmel geht“, zählen nicht unsere Werke, sondern nur der Glaube an Christus.

 

 

Auf dich werden vertrauen, die deinen Namen kennen; denn du hast nicht verlassen, die dich suchen, HERR.  Psalm 9,11

 

Warum und wozu?

 

Auffahrunfall auf der Landstraße, und das in unserem Familien­urlaub! Als wir bemerkten, dass die Autos vor uns plötzlich stoppten, war es schon zu spät.

 

Warum hat Gott das zugelassen? Und wozu soll das gut sein? - Wir haben uns doch für den Urlaub bewusst in Gottes Hand gelegt. Und auch vor diesem Tagesausflug haben wir dafür gebetet, dass Er uns bewahrt. - Hat Er uns etwa vergessen?

 

Nein, keineswegs! Als wir am Abend wieder in unserem Fe­rien­haus eintreffen, können wir Gott für eine Reihe von Einzelheiten danken:

  • dass niemand bei dem Unfall verletzt wurde,
  • dass das Ehepaar im Auto vor uns so ruhig reagierte,
  • dass sich der Polizist so freundlich um die Situation kümmerte,
  • dass unsere Kinder den Unfall „verkraften“ konnten,
  • dass sich die Formalitäten wegen der beschädigten Autos so glatt erledigen ließen,
  • dass wir schon am Abend einen Leihwagen zur Verfügung hatten, den wir die restlichen Urlaubstage nutzen konnten.

Nein, Gott hatte uns nicht vergessen. Er hatte uns bewahrt; Er hatte für uns gesorgt; Er hatte uns sein tiefes Interesse an unserem Ergehen deutlich gezeigt und seine Liebe bewiesen. Wir spürten ganz real seine Nähe.

 

Natürlich fragen wir uns, ob Er uns durch diesen Unfall noch mehr zeigen will, woraus wir lernen und Nutzen ziehen sollen …

 

 

Der Glaube ist ... eine Überzeugung von Dingen, die man nicht sieht.  Hebräer 11,1

 

Der Elefant in der Wolke

 

„Schau mal, Mama!“, sagt das kleine Mädchen und zeigt in die vorüberziehenden Wolken, „da oben ist ein Elefant!“ Wenn Mama hinschaut, wird sie den Elefanten vielleicht nicht entdecken, aber sie kennt das Phänomen aus eigener Erfahrung.

 

Wir sehen Wolkenbilder, weil unser Gehirn die Wolken beim Betrachten automatisch mit bereits abgespeicherten Bildern vergleicht. Sobald es eine Übereinstimmung feststellt - und sei es mit einem Elefanten -, „verwandelt“ sich die Wolke in dieses Bild. Die Dinge, die wir in der Wolke „sehen“, existieren dort nicht wirklich. Wir können sie nur deshalb „sehen“, weil wir sie vorher einmal in der Realität angeschaut haben.

 

Mit dem Glauben verhält es sich genau umgekehrt! Da geht es nicht um sichtbare Dinge, wohl aber um Realitäten. Wenn wir im Sinn der Bibel glauben, lassen wir uns auf eine Wirklichkeit ein, die für unsere Augen unsichtbar ist. Und wir haben die völlige Gewissheit, dass es Gott gibt, obwohl wir Ihn noch nie gesehen haben.

 

Vor fast 2000 Jahren hat Gott selbst in der Person seines Sohnes Jesus Christus sichtbar auf der Erde gelebt, gewirkt und gepredigt. Die Bibel enthält viele Augenzeugenberichte von den großen Ereignissen seines Lebens: Sie berichtet von seinem Tod und seiner Auferstehung. Darüber hinaus haben Zeitgenossen unter der Leitung des Heiligen Geistes seine Worte genau aufgezeichnet.

 

Wer nun die Aufforderung zu Buße und Glauben umsetzt, der erfährt: Gott ist eine lebendige Realität in meinem Leben, obwohl ich Ihn noch nie gesehen habe. Er vergibt meine Schuld. Er macht mich zu seinem Kind. Er führt mich durch alle Herausforderungen des Lebens sicher ans Ziel, in die ewige Herrlichkeit des Himmels.

 

Und dort werde ich Christus sehen, an den ich geglaubt habe.

 

 

Ebenso ist es nicht der Wille eures Vaters, der in den Himmeln ist, dass eins dieser Kleinen verloren gehe.  Matthäus 18,14

 

Unter den Trümmern

 

Während eines Erdbebens in Armenien stürzte eine Schule wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Es schien keine Überlebenden zu geben. Dennoch begann ein Mann, die Trümmer zu durchsuchen. Es war der Vater eines Jungen, der unter den Trümmern lag. Oft hatte dieser Vater seinem Sohn versprochen: „Ich werde immer für dich da sein, wenn du mich brauchst - egal, was passiert.“

 

Er hörte nicht auf die Leute, die ihn überzeugen wollten, seine Bemühungen seien nutzlos. Er arbeitete hart. Er konnte nicht anders; er liebte seinen Sohn zu sehr, um ihn aufzugeben.

 

Nach mehr als 36 Stunden Plackerei, als er gerade einen großen Betonblock mühsam bewegt hatte, hörte er mehrere Stimmen. Er rief den Namen seines Sohnes und die Antwort kam prompt: „Papa, ich bin‘s! Hilf uns!“ Wenig später hatte er sich zu seinem Sohn und dreizehn weiteren Kindern durchgegraben, die völlig erschöpft waren. In einem Hohlraum unter den Trümmern waren sie wie durch ein Wunder am Leben geblieben. Was für eine Rettung!

 

Diese Begebenheit erinnert an die große Liebe Gottes zu uns Menschen. Gott ist für uns da. Er will uns retten. Wir sind zwar nicht unter Trümmern begraben, aber unter der großen Last unserer Schuld, die uns von Gott trennt und uns den Weg zum Himmel versperrt.

 

Deshalb hat Gott alles getan, was Er tun konnte, um uns zu retten. Er sandte seinen Sohn Jesus Christus in die Welt, um uns zu erlösen. Der Herr Jesus starb am Kreuz, damit jeder, der an Ihn glaubt, Vergebung seiner Sünden und ewiges Leben empfängt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und der Mensch sagte: Die Frau, die du mir beigegeben hast, sie gab mir von dem Baum, und ich aß.  1. Mose 3,12

 

Es geht doch nichts über eine gute Ausrede!“

 

Ich erinnere mich noch immer an einen Ausspruch, den ein Lehrer in meiner Schulzeit gern gebrauchte, wenn jemand irgendein Versäumnis oder einen Fehler beschönigen wollte. Er war ein guter Menschenkenner; und jeder von uns sollte wissen, dass er den Vorwand durchschaut hatte.

 

Das heutige Bibelwort zeigt uns, dass Ausreden so alt sind wie die Menschheit!

 

Adam war Gott ungehorsam gewesen und hatte von der verbotenen Frucht gegessen. Von Gott zur Rede gestellt, sagte er nicht Ja oder Nein, sondern versuchte mit einer Ausrede allen Ernstes, die Schuld Gott selbst zuzuschieben. Er sagte zu Ihm: „Die Frau, die du mir beigegeben hast, sie gab mir …“ - So ist es bis heute geblieben. Wir Menschen reden gern zuerst von fremder Schuld und geben am Ende höchstens das zu, was ohnehin unbestreitbar ist. Auch Adam gibt schließlich zu: „Und ich aß.“

 

Gott, der alles erschaffen hat, kennt den Menschen besser als jeder Psychologe!

 

Wir sind schließlich seine Geschöpfe. Aber Gott weiß auch das Heilmittel für jede Schuld. - Damals mussten Opfertiere ihr Leben lassen, damit das erste Menschenpaar mit Röcken von Fell bekleidet werden konnte. So sorgte Gott dafür, dass sie sich nicht mehr schämen mussten und neue Hoffnung hatten.

 

Gottes größtes Geschenk ist aber sein Sohn Jesus Christus.

 

Er hat Ihn in die Welt gesandt und Ihn als „das Lamm Gottes“ zum Opfer für unsere Schuld gegeben. Durch den Glauben an Ihn findet heute jeder, der will, Vergebung. Gott wartet darauf, dass wir Ihn im Gebet unsere Schuld bekennen. Ich möchte Mut machen, nicht mehr länger in Ausreden zu fliehen.

 

 

Jesus sprach: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und übergab den Geist.

Johannes 19,30

 

Das Sühnungswerk Jesu Christi ist vollkommen und endgültig!

 

Die Bagwido, ein Volksstamm auf Neu-Guinea, hatten schon einiges aus der Bibel gehört. Sie wussten, dass ihre Sündenschuld sie von Gott trennte und dass sie nicht in der Lage waren, die Gebote Gottes zu halten. Und auch die Opfer, die sie brachten, konnten Gott nicht endgültig zufriedenstellen.

 

Dann aber erfuhren die Bagwido, wie der Sohn Gottes Mensch geworden war und wie Er ans Kreuz ging, um die Sünden verlorener Menschen zu sühnen. Die ganze Szene auf dem Hügel Golgatha bis hin zum Sühnungstod des Herrn Jesus Christus stand lebendig vor ihren Augen. Einer von ihnen erzählte, was dann geschah:

 

„Als ich Jesus sagen hörte: ,Es ist vollbracht`, wusste ich: Das ist etwas, was wir noch nie gehört haben. … Hörst du es? Wir haben das nie zuvor gehört! Sein Werk ist vollbracht. Es gibt nichts mehr, was zu tun ist. Das freie Geschenk liegt da und wartet nur darauf, dass wir es annehmen.“

Eine Frau erkannte: „So viele Schmerzen, Leiden und Lasten hat Er für mich getragen. Mein Herz weint, wenn ich an das denke, was Er für mich getan hat. Er hat mich ganz und gar von meiner Sünde gereinigt. Er hat alles abgewaschen durch sein Blut. Mein Herz kann nicht aufhören, darüber nachzudenken. … Ich bin so glücklich über das freie Geschenk, das Jesus mir gegeben hat.“

 

Ja, das Sühnungswerk Jesu Christi ist vollkommen und endgültig.

 

Nichts müsste oder könnte ihm noch hinzugefügt werden. „Es ist vollbracht!“ Das kommt jedem zugute - wenn er nur umkehrt, an den Sohn Gottes glaubt und sein stellvertretendes Opfer im Glauben für sich in Anspruch nimmt.

 

„Es ist vollbracht!“ Was Gottes Liebe wollte,
was für den Sünder, den verlornen, sollte
zur Rettung und zum ew'gen Heile sein,
das ist vollbracht, das ist vollbracht.

 

Jacques Erné (1825-1883)

 

 

Der Hohepriester nun fragte Jesus über seine Jünger und über seine Lehre. Jesus antwortete ihm: Ich habe öffentlich zu der Welt geredet, ich habe allezeit in der Synagoge und im Tempel gelehrt, wo alle Juden zusammenkommen, und im Verborgenen habe ich nichts geredet; warum fragst du mich? Frage die, die gehört haben, was ich zu ihnen geredet habe; siehe, diese wissen, was ich gesagt habe. Johannes 18,19–21

 

Gottes Wahrheit darf und soll jeder wissen!

 

Jesus Christus, der Sohn Gottes, steht vor dem Hohenpriester Annas und wird verhört. Allein diese Tatsache lässt aufhor­chen. Muss Er sich das gefallen lassen? Nein, aber Er lässt es geschehen! In Zukunft werden sich die Verhältnisse um­keh­ren: Am Tag des Herrn wird Annas schweigend vor dem gött­li­chen Richter erscheinen und sein unabänderliches Urteil empfangen.

 

Auch die Vorgehensweise des Hohenpriesters lässt aufhorchen. Anstatt dass er seine Anschuldigung vorbringt und diese von Zeugenaussagen bestätigen lässt, fragt er den Angeklagten nach seinen Jüngern und seiner Lehre. Offensichtlich verfolgt er die Absicht, in den Antworten Jesu einen Anklagepunkt zu finden. Wie ungerecht ist dieses Verhör!

 

Annas möchte von dem Herrn etwas über seine Jünger wissen. - Vielleicht dies: Warum hat Er sie wohl um sich geschart? Oder: Wie stehen sie jetzt zu Ihm? - Meint Annas vielleicht, dass Jesus und seine Jünger eine Provokation für die Römer darstellten und damit eine Gefahr für das jüdische Volk?

 

Dann fragt er den Herrn über seine Lehre, als ob dessen Lehre im Widerspruch zum Gesetz Moses stände.

 

Der Sohn Gottes antwortet in souveräner Weise!

 

Zuerst fällt auf, dass Er kein Wort über seine Jünger verliert - Er beschützt sie. Dann macht Jesus deutlich, dass Er nicht heimlich gelehrt hat. Gottes Wahrheit darf und soll jeder wissen!

 

 Hört doch dies, törichtes Volk ohne Verstand, die Augen haben und nicht sehen, die Ohren haben und nicht hören.  Jeremia 5,21

 

Viele Menschen haben Ohren und hören doch nicht!

 

Können Pflanzen hören? Bevor Sie jetzt energisch mit dem Kopf schütteln, lesen Sie bitte erst weiter: Wissenschaftler haben starke Indizien dafür gefunden, dass einige Pflanzen auf Schallwellen in einem bestimmten Frequenzbereich reagieren. Spielt man der Pflanze das Geräusch einer fliegenden Biene oder Tonsignale mit ähnlichen Frequenzen vor, dann produzieren die Blüten innerhalb von wenigen Minuten mehr Nektar oder konzentrierteren Nektar. Offensichtlich „hören“ die Kronblätter die Biene - und erhöhen sofort die Nektarproduktion.

 

Das „Hören“ der Pflanze bedeutet eine Win-win-Situation: Die Pflanze kann ihre Ressourcen besser einsetzen - und die Biene wird mit einer erhöhten Lieferung von Nektar belohnt. Ein Vorteil für beide Seiten. Wie allerdings Pflanze und Biene das Zusammenspiel gelernt haben, ist noch ein Rätsel.

 

Einige Pflanzen haben offensichtlich „Ohren“ und hören. Doch wie viele Menschen haben Ohren, viel kunstvoller, perfekter und effektiver als bei den Pflanzen - und hören doch nicht: Kinder hören nicht, wenn man sie ruft; ältere Menschen hören nicht, weil ihr Gehör nachgelassen hat; Schüler hören nicht, weil ihre Gedanken woanders sind.

 

Auch wir Menschen sind oft taub, wenn Gott uns ruft! Er ruft durch Naturereignisse oder Unglücke. Er ruft durch Menschen, wie den Propheten Jeremia im Tagesvers, und Er ruft durch sein Wort, die Bibel. Denn Gott will, dass Menschen hören, dass sie zuhören und Ihm die Tür öffnen. Er sagt: „Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen und das Abendbrot mit ihm essen, und er mit mir.“ (Offenbarung 3,20)

 

 

Sogar der Mann meines Friedens, auf den ich vertraute, der mein Brot aß, hat die Ferse gegen mich erhoben. Psalm 41,10

 

ER tat das aus Liebe, um verlorene Menschen zu retten.

 

Heute vor 125 Jahren verstarb Karl Wilhelm Otto Lilienthal (geb. 1848 in Anklam). Ihm gelang es, erfolgreich und wiederholbar mit einem selbst konstruierten Gleitflugzeug zu fliegen. Lilienthal untersuchte die aerodynamischen Eigenschaften von Flügeln, unternahm immer wieder Flugversuche und entwickelte ab 1891 das Konzept der Tragfläche. An diesen Errungenschaften Lilien­thals zweifelt niemand. Anders verhält es sich dagegen mit einer Fotografie, die den Pionier im Jahr 1894 über Spandau zeigt. Ein Wissenschaftler entlarvte die Aufnahme vor einigen Jahren als Montage. Das Foto zeigt Lilienthal, wie er mit seinem Hängegleiter über eine Stadt mit Kirchturm und Häusern fliegt.

 

Man nimmt an, dass der Fotograf mit einer zweiten Belichtung über einem großformatigen Papierabzug nachgeholfen hat. Das Originalbild entstand auf einem Flugplatz, den Lilienthal häufig nutzte. Glücklicherweise wurde das Foto nie veröffentlicht und rückte den Fotografierten daher nicht nachträglich in ein schlechtes Licht. Die Aufnahme fand sich nur in seinem Nachlass - vielleicht war sie bloß eine Art Scherzgeschenk des Fotografen an den Flieger.

 

Viele von uns kennen wahrscheinlich das ungute Gefühl, getäuscht, hintergangen oder betrogen zu werden. Und wenn es sich dabei nicht nur um einen Scherz handelt, tut das richtig weh. So muss sich auch Jesus Christus gefühlt haben, als er von Judas Iskariot, einem seiner zwölf engsten Jünger, hintergangen wurde. Im Unterschied zu uns Menschen wusste der Herr Jesus aber als der Sohn Gottes bereits im Voraus, dass Judas ihn verraten würde. Und doch entschied ER sich ganz bewusst dazu, diesen Verrat auszuhalten. ER ließ sich unschuldig gefangen nehmen und zuletzt an das schmachvolle Kreuz auf dem Hügel Golgatha schlagen.

 

ER tat das aus Liebe, um verlorene Menschen zu retten.

 

 

Jesus sprach: In dem Haus meines Vaters sind viele Wohnungen. ... Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich. Johannes 14,2.6

 

Die Wohnungen im Vaterhaus Gottes

 

Burg Eltz in der Eifel gehört zu den schönsten Burgen Deutschlands. Sie wurde auf einer 70 m hohen Felsformation errichtet, die an drei Seiten von der Elz umflossen wird. In den 800 Jahren ihres Bestehens wurde die Burg niemals eingenommen oder zerstört und bis heute ist sie im Besitz der gleichnamigen Familie. Ihr jetziger Eigentümer, Karl Graf und Edler Herr von und zu Eltz-Kempenich, übernahm die Aufgabe, die Burg für die Öffentlichkeit zugänglich zu halten.

 

Die einzelnen Gebäude der großartigen Burganlage gehören zu drei verschiedenen Stammeslinien der Grafen von Eltz. Im Jahr 1268 wurden nämlich die Burg und der dazugehörige Grund­besitz unter den drei Brüdern von Eltz aufgeteilt, die dann in einer Erbengemeinschaft auf der Burg lebten. Ein „Burg­friedensbrief“ regelte das Zusammenleben in der Ge­mein­schaft. In der Fassung vom 15. Januar 1430 heißt es dort: „Keinem, der in die Gemeinschaft aufgenommen werden will und dazu geboren ist, kann die Aufnahme verweigert werden, wenn derselbe nach dem Burgfriedensbriefe handeln will.“

 

Vielleicht gab es im Mittelalter manche Bauern in der Umgebung, die gern in Sicherheit auf der Burg gewohnt hätten - aber sie waren nicht „dazu geboren“. Sie gehörten nicht zu den erb­berechtigten gräflichen Familien.

 

Wer einmal in die „Wohnungen im Vaterhaus Gottes“ ein­ziehen will, muss nicht von adeliger Abkunft sein. Und doch ist es nötig, dass er „dazu geboren“ ist - durch die „neue Geburt“, wie es der Herr Jesus Christus dem Theologen Nikodemus ausführlich erklärt hat. (Johannes 3) Dazu muss man den Sohn Gottes im Glauben in sein Leben aufnehmen. Denn nur durch Christus und seinen Sühnungstod können wir Frieden mit Gott empfangen und dem „Burgfriedensbrief“ Gottes entsprechen. So ist Christus selbst der Weg zum Vater und zum „Haus des Vaters“.

 

 

Wehe mir! Denn ich bin verloren.

 

Und der HERR der Heerscharen wird im Gericht erhaben sein, und Gott, der Heilige, sich heilig erweisen in Gerechtigkeit. Jesaja 6,5; Jesaja 5,16

 

Wie komme ich mit Gott in Ordnung? (1)

 

Der Jugendpfarrer und Evangelist Wilhelm Busch (1897-1966) erzählte von seiner Bekehrung:

 

Ich war junger Offizier im Ersten Weltkrieg. Ich brauchte keinen Jesus. Ich war ein guter Reiter und hatte mit 18 Jahren die Führung einer Batterie. Da brauchte ich doch Jesus nicht!

 

Aber dann kam die Stunde, wo sich der Abgrund vor mir auftat. Das war, als neben mir ein Freund, dem ich noch etwas sagen wollte, plötzlich tot vom Pferd fiel. Ein Splitter hatte ihn getroffen.

 

Da überfiel mich plötzlich die Frage: „Wenn du jetzt den nächsten Schuss kriegst - wo bist du dann?“ Ich wusste auf einmal: Dann stehe ich vor Gott. Und ich dachte: „Kann ich denn vor Gott stehen?“ Ich weiß noch, wie ich anfing aufzuzählen: „Ich bin doch tapfer und kämpfe für mein Vaterland, ich bin nicht schlechter als andere …“ Und es war, als wenn Gott mir entgegendonnerte: „Und deine Sünden?!“ Da tat sich der Abgrund auf, als ich plötzlich wusste: „Ich kann mit meinen Sünden nicht vor Gott bestehen; wenn ich jetzt einen Schuss kriege, dann komme ich in die Hölle.“ - Durch diese Stunde müssen wir alle einmal gehen.

 

Da betete ich zum ersten Mal: „Lieber Gott, lass mich nicht fallen, ehe ich …“ Ja, ich wusste nicht was. Da hab ich gefragt: „Wie macht man das? Wie komme ich mit Gott in Ordnung?“

 

Dann kamen wir in Ruhestellung. Und in meinem großen Koffer, der immer bei der Bagage blieb, lag obendrauf ein Büchlein, eine Bibel. Die hatte meine Mutter beim letzten Urlaub in den Koffer geschmuggelt. Ich nahm das Büchlein und blätterte darin. Da blieb mein Auge an dem Wort hängen: „Jesus Christus ist in die Welt gekommen, die Sünder selig zu machen.“

„Jesus Christus ist in die Welt gekommen, die Sünder selig zu machen.“ - Diese Stunde vergesse ich nie. Es war, als wenn‘s vor mir einschlüge: Sünder, das bin ich! Selig werden - ich wusste nicht genau, was das ist -, aber das wollte ich. Und wenn Jesus Christus Sünder selig machte, musste ich Jesus finden!

 

Jesus sprach: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Johannes 6,37

 

Wie komme ich mit Gott in Ordnung? (2)

 

Der Bericht von Pastor Wilhelm Busch über seine Bekehrung im Ersten Weltkrieg geht weiter:

 

Aber wie macht man das? Weit und breit war kein Mensch, der mir das sagen konnte. Doch der Abgrund war aufgetan. Ich hatte Angst, in die Hölle zu kommen, schreckliche Angst. Habt ihr das schon einmal gehabt? Wenn die Leute heute lauter Problematik aus dem Christentum machen, dann sage ich: Ihr habt noch nie den Schrecken Gottes gefühlt.

 

Ich musste Jesus haben. - Wir waren damals auf dem Rückmarsch. Da stand ein zerschossenes Bauernhaus am Weg. Ich ging darauf zu. Und in dem Augenblick ging es mir auf wie ein ganz helles Licht: Jesus lebt ja! Und mit einem Lebenden kann ich doch sprechen! Wenn Jesus lebt, dann brauche ich Ihm nur zu sagen, dass ich gern selig werden möchte.

 

Bis dahin war das alles Theorie gewesen. Aber nun: Ich stürzte in das Bauernhaus, riegelte von innen die Tür zu, fiel auf meine Knie und betete zum ersten Mal in meinem Leben richtig. Etwa so: „Herr Jesus, ich hab begriffen, dass Du jetzt da bist. Du bist der Einzige, der Sünder selig macht.“

 

Ich bin ein Sünder; ich möchte selig werden. Hier, jetzt, heute! Ich möchte ein Kind Gottes werden. Herr Jesus, ich gebe mich Dir. Ich erinnere mich, wie ich sagte: „Herr Jesus, ich kann Dir nichts versprechen, ich habe einen sehr labilen Charakter. Aber hier bin ich.“ - Von dem Moment an habe ich einen Herrn gehabt.

 

 

 

 

Trachtet nach dem HERRN und seiner Stärke, sucht sein Angesicht beständig!

1. Chronika16,11

 

Durch Gottes Wort wird mein Herz und Horizont erweitert!

 

Durch das Lesen der Bibel habe ich gelernt, wer Gott ist. Ich erfuhr darin, was Er getan hat und was Er den Menschen zu sagen hat. Durch die Bibel habe ich verstanden, dass ER ewig lebt, dass ER sich nicht verändert, dass ER alles weiß und alles sieht. ER ist seinen Verheißungen treu. Außerdem ist ER gerecht, heilig, mächtig und weise. Und ER ist gut und geduldig gegenüber seinen Geschöpfen.

 

Aber ich erkannte auch etwas, das mir Angst machte: Ich hatte Gott nicht gehorcht, ich war sein Feind, ohne es überhaupt zu merken. Ich wollte selbstbestimmt leben. Was mein Schöpfer dachte, hatte mich nicht interessiert. Ich erkannte, dass ich vor Ihm schuldig und zum ewigen Tod verurteilt war.

 

Doch ich erfuhr ebenso, dass Gott mir seine Vergebung und seinen Frieden anbot.

 

Ich hatte Ihm nichts anzubieten. Gott hatte sich ja längst um alles gekümmert. ER hatte den höchsten Preis bezahlt, indem er Jesus Christus, seinen Sohn, gab. Jesus kam auf die Erde, um uns Gott zu offenbaren. Dann starb er, damit jeder, der an Ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat.

 

Als ich sah, dass mein bisheriges Leben ein Reinfall gewesen war, erkannte ich vor Gott an, dass ich Unrecht getan hatte. Mir wurde auf einmal klar, dass ich gesündigt hatte. Ich bat Ihn, mir gnädig zu vergeben durch Jesus Christus, der für mich gestorben ist. Dann erlebte ich etwas ganz Wunderbares: Gott hat mich angenommen und mir meine ganze Schuld vergeben. Er weist niemand ab, der zu Ihm kommt.

 

Heute weiß ich, dass ich ein Kind Gottes bin. Das klingt unglaublich, ist aber wahr! Mein Leben ist ganz neu geworden. Ich bin durch Jesus Christus so reich beschenkt worden und darf mich jetzt daran erfreuen. Und falls ich sterben muss, werde ich noch am selben Tag ins Paradies gehen, in die Gegenwart Gottes. 

 

Möchten Sie nicht auch diese Sicherheit haben?

 

 

Als er aber dies gesagt hatte, schlug einer der Diener, der dabeistand, Jesus ins Angesicht und sagte: Antwortest du so dem Hohenpriester? Jesus antwortete ihm: Wenn ich übel geredet habe, so gib Zeugnis von dem Übel; wenn aber recht, warum schlägst du mich? Annas nun sandte ihn gebunden zu Kajaphas, dem Hohenpriester.

Johannes 18,22–24

 

Durch Jesu Antworten werden die Feindseligkeiten offenbar

 

Der Hohepriester Annas fragt Jesus nach seiner Lehre. Hat er selbst während der dreieinhalb Jahre, in denen Jesus öffentlich lehrte, nichts davon mitbekommen? Das spricht nicht für ihn. Als Hoherpriester hätte er sich für das geistliche Wohlergehen des Volkes Israel interessieren müssen. Der Herr macht ihm sein Versäumnis klar: Wenn Annas jetzt zu einer objektiven Beurteilung kommen will, muss er sich bei denen erkundigen, die alles aus erster Hand gehört haben.

 

Die Antwort Jesu macht die Feindseligkeit der Anwesenden offenbar. Wie oft sind Menschen gewalttätig geworden, weil ihnen die Argumente ausgegangen sind! Oder meint dieser Diener etwa, der Herr würde gegen das Gebot in 2. Mose 22,27 verstoßen, wo es heißt: „Einem Fürsten deines Volkes sollst du nicht fluchen“? Nein, der Herr hat kein Unrecht begangen, „noch wurde Trug in seinem Mund gefunden“ (1. Petrus 2,22) Nicht Jesus verhält sich hier unangemessen, sondern der Diener! Dem Sohn Gottes ins Gesicht zu schlagen ist eine schreckliche Tat.

 

Jesus schlägt nicht zurück, schimpft auch nicht, stellt aber den Diener zur Rede. Damit will Er nicht sein Recht einfordern, sondern die Anwesenden zur Besinnung bringen. So sollten auch die Jünger Jesu sich stets verhalten: in schwierigen Situationen ausharren, indem sie Gutes tun und leiden. „Das ist wohlgefällig bei Gott“ (1. Petrus 2,20) Sofern sie ein Unrecht ansprechen, dann nur, um das Unrecht bewusst zu machen - und nicht, um andere anzugreifen.

 

Der Diener kann hier offensichtlich nichts erwidern und bestätigt damit die Sündlosigkeit Jesu.

 

 

So wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod und so der Tod zu allen Menschen durchgedrungen ist, weil sie alle gesündigt haben.

Römer 5,12

 

Der Mensch wandte sich bewusst von Gott ab!

 

Es ist nicht der erste, aber doch der erste erfolgreiche Versuch, eine demokratische Verfassung in Deutschland zu etablieren. Mit der Weimarer Verfassung vom 14. August 1919 schlägt das vom Krieg gezeichnete Land einen ganz neuen Kurs ein. Doch die junge deutsche Republik steht von Beginn an auf wackeligen Beinen, denn der Friedensvertrag von Versailles bürdet ihr kaum hinnehmbare Bedingungen auf.

 

Im festen Griff der Nationalsozialisten lässt Deutschland sich dann im September 1939 wieder auf einen Krieg ein. Und dieser stürzt Deutschland ins Unglück. An seinem Ende stehen Elend und Zerstörung. Alles begann also mit dem Ersten Weltkrieg - deshalb wird dieser von manchen Historikern als „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts bezeichnet.

 

Das erinnert an eine viel schlimmere „Urkatastrophe“: An ein Ereignis ganz am Anfang unserer Zeit, als sich der Mensch ganz bewusst von Gott abgewandt hat. Diese Entscheidung, vom Schöpfer unabhängig sein zu wollen, hat die Beziehung zu Ihm zerstört. Das ist der Ursprung aller menschlichen Katastrophen überhaupt.

 

Seit dem Sündenfall befinden sich alle Menschen fest im Griff einer Macht, die uns nicht loslassen will. Doch da ist Einer, der uns aus „der Gewalt der Finsternis“ retten kann: Es ist der barmherzige Gott, der Mitleid mit unserem Elend hat. Seine Gnade „ist durch den einen Menschen, Jesus Christus, zu den vielen überströmend geworden“, so dass alle, die diese Gnade angenommen haben, aus der Sklaverei der Sünde befreit sind und am „Ende“ ewiges Leben erwarten. (Römer 5,15; 6,22)

 

 

Da ist ein Weg, der einem Menschen gerade erscheint, aber sein Ende sind Wege des Todes.

Sprüche 14,1

 

Auf unserem Lebensweg stehen Warn und Mahntafeln!

 

Australiens Zauberberg lockt viele Tausende in die unerbittlich heiße Wüste. Wie der Buckel eines Wals wölbt er sich aus der Ebene, schimmert zu Beginn des abendlichen Farbenspiels rötlich-violett, wechselt dann ins Bräunliche, um sich in der einsetzenden Dämmerung in fahlen Sandsteinfarben darzustellen. „Uluru“ nennen ihn die Ureinwohner Austra­liens, auch bekannt unter dem Namen „Ayers Rock“.

Die Touristen wollen diesen Sandstein-Koloss nicht nur bewundern, sondern ihn auch besteigen. Da ist festes Schuh­werk nötig - und ein Liter Wasser pro Person und Stun­de! Und wenn sich der Weg auf den ersten Metern auch schein­bar mühelos laufen lässt, der Uluru hat seine Tücken. Das zeigen die Gedenktafeln für die Todesopfer am Fuß des Bergs.

 

Ihr Schicksal berührt. Sie hatten sich sicher auf diese Tour gefreut und einiges investiert. Doch was nützte ihnen der farbige Reiseprospekt, die gefüllte Reisekasse? Was half es, dass die glatten Bergflanken durch Ketten gesichert waren? Diese Menschen verließen den sicheren Weg, um ihren eigenen Vorstellungen zu folgen, die sie dann ins Verderben stürzten.

 

Auch auf unserem Lebensweg stehen Warn- und Mahntafeln. Unser heutiger Bibelvers gehört dazu. Menschen, die den Sinn ihres Lebens in Genuss und Selbstverwirklichung sehen, ohne nach Gott zu fragen, sind nämlich auf Abwegen, die im ewigen Tod enden.

 

Gottes Wunsch ist jedoch, dass wir leben. Daher lesen wir in der Bibel seinen Weg, wie wir sicher ans Ziel kommen und sinnerfüllt leben können. Wer Ihm folgt und sich Jesus anvertraut, ist auf der sicheren Seite. Dort erlebt er Zuwendung, Trost und Stärkungen. Zwar gibt es auch auf diesem Weg steile Anstiege; aber das Ziel erreicht der Glaubende, weil der Herr Jesus dafür garantiert.

 

 

In jenen Tagen aber kommt Johannes der Täufer und predigt in der Wüste von Judäa und spricht: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen.

Er ... hatte seine Kleidung aus Kamelhaar und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Nahrung aber war Heuschrecken und wilder Honig.  Matthäus 3,1.2.4

 

Glaube und Vertrauen!

 

„Sag mal, wer bist du eigentlich?“ - Mit erwartungsvollen Blicken misst die Delegation von Priestern und Leviten den einfachen Mann. Der religiösen Führung in Jerusalem ist nämlich zu Ohren gekommen, dass in der Wüste von Judäa ein seltsamer Prediger für Aufsehen sorgt.

 

„Ich bin nicht der Christus“, lautet die schlichte Antwort. „Wer denn?“, so geht die Befragung weiter. „Bist du etwa Elia?“ - „Ich bin‘s nicht.“ - „Bist du der Prophet, der kommen soll?“ - „Nein.“

 

Bei jeder neuen Frage fallen die Auskünfte des Wüstenpredigers einsilbiger aus. Die Abgesandten verlieren allmählich die Geduld. „Jetzt sag uns doch, wer du bist. Wir müssen denen, die uns beauftragt haben, eine Antwort bringen. Was sagst du von dir selbst?

 

Dann endlich gibt der Prediger Auskunft: „Ich bin die ‚Stimme eines Rufenden in der Wüste: Macht gerade den Weg des Herrn‘, wie Jesaja, der Prophet, gesagt hat“ (Johannes 1,19-23)

 

Ein merkwürdiger Mann - eine merkwürdige Antwort. Johannes der Täufer, so heißt dieser Prediger, macht keine Werbung für sich selbst.

 

Seine Lebensaufgabe ist es, Jesus Christus anzukündigen, den Retter der Welt. Und als Johannes dann den Sohn Gottes zum ersten Mal sieht, ruft er aus: „Siehe, das Lamm Gottes“.

 

Das bedeutet: Nur durch den Sühnungstod Jesu Christi können wir die Vergebung unserer Sünden bekommen. Dieses Geschenk dürfen wir im Glauben für uns persönlich in Anspruch nehmen. Er wartet darauf, dass wir an Ihn glauben und uns Ihm ganz anvertrauen!

 

 

Ihr gingt in der Irre wie Schafe, aber ihr seid jetzt zurückgekehrt zu dem Hirten und Aufseher eurer Seelen.  1. Petrus 2,25

 

ER trug meine ganze Sündenlast ans Kreuz!

 

Als Stefanie ins Wohnzimmer kam, saß dort der Freund ihres Vaters, der bei ihnen zu Besuch war. Er las gerade in seiner Bibel. Stefanie wollte das Zimmer leise wieder verlassen, da sprach er sie an: „Ich würde dich gern etwas fragen, Stefanie. Ist Jesus dein Heiland, dein Retter?“ - Stefanie war recht überrascht und zögerte zunächst. Nach einem tiefen Atemzug antwortete sie: Ich wollte, ich könnte das von mir sagen.“

 

„Dann möchte ich dir vorschlagen, das 53. Kapitel im Propheten Jesaja so zu lesen, als wenn es ganz speziell für dich geschrieben wäre. Willst du das einmal tun?“ Der Freund reichte Stefanie seine Bibel, und sie begann laut zu lesen:

 

Er hat meine Leiden getragen, und meine Schmerzen hat er auf sich geladen. Und ich, ich hielt ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt.“

 

Sichtlich bewegt fuhr sie fort: „… doch um meiner Übertretungen willen war er verwundet, um meiner Ungerechtigkeiten willen zerschlagen. Die Strafe zu meinem Frieden lag auf ihm, und durch seine Striemen ist mir Heilung geworden. Wir alle irrten umher wie Schafe; wir wandten uns jeder auf seinen Weg, und der HERR hat ihn treffen lassen alle meine Ungerechtigkeit.“

 

Tief beeindruckt schloss Stefanie die Bibel und rief aus: „Ja, jetzt verstehe ich es. Jesus hat das alles für mich getan!“

 

Wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt,
ob Stürme auch toben von fern,
mein Herze im Glauben doch allezeit singt:
Mir ist wohl, mir ist wohl in dem Herrn.

Die Last meiner Sünden trug Jesus das Lamm,
und warf sie weit weg in die Fern´;
er starb ja für mich auch am blutigen Stamm:
Meine Seele lobpreise den Herrn.

Horatio Gates Spafford (1828-1888)

Übersetzung: Theodor Kübler (1832-1905)

 

 

Es ist in keinem anderen das Heil, denn es ist auch kein anderer Name unter dem Himmel, der unter den Menschen gegeben ist, in dem wir errettet werden müssen.

 

Apostelgeschichte 4,12

 

Die Bibel mit aufrichtigen Herzen lesen

 

Im Urlaubshotel angekommen bitte ich den Gastgeber um einen zweiten Zimmerschlüssel. Da holt er eine Box mit vielen Schlüsseln aus der Schublade und sucht den mit der passenden Nummer. Der ist aber leider nicht dabei. Dann beginnt er beliebige Schlüssel anzusehen. Mit einem Mal erhellt sich sein Blick, er hat den Passenden. Doch als er ihn ins Schloss steckt, merkt er, dass er nicht schließt. Nahe dran, aber leider doch nicht richtig.

 

Da kommt mir ein Vergleich in den Sinn.

 

Viele hätten gerne den passenden Zugang zum Himmel. Doch welcher „Schlüssel“ ist wohl der richtige? Manche „Schlüssel“ scheinen zielführend oder zumindest interessant. Doch was ist, wenn sich nach dem Tod herausstellt, dass sie nicht „passen“? Dann gibt es kein Zurück mehr. Niemand hat eine zweite Chance. Wer nicht in der Herrlichkeit ankommt, geht ewig verloren. Und wie bei der Zimmertür gibt es nur einen „Schlüssel“ für den Zugang zum Himmel. Jesus Christus sagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich“ (Johannes 14,6)

 

Diese absolute Aussage passt scheinbar nicht in unsere pluralistische Welt. Wie kann man nur behaupten, dass es keine Alternativen gibt? Was ist mit den Millionen Menschen, die fest von ihrer Religion überzeugt sind? Tatsächlich gibt es mehr Religionen, als mein Gastgeber Schlüssel hat. Aber alle sind letztlich nur sorgsam konstruierte Erfindungen ihrer Religionsstifter, die längst verstorben sind.

 

Nur die Botschaft der Bibel stammt von Gott selbst und lädt ein zum Glauben an den gestorbenen und auferstandenen Sohn Gottes. Das können wir selbst überprüfen, indem wir die Bibel mit der aufrichtigen Bitte lesen, dem wahren Gott zu begegnen.

 

 

Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler; denn sie lieben es, in den Synagogen und an den Ecken der Straßen stehend zu beten, um sich den Menschen zu zeigen. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn schon empfangen. Du aber, wenn du betest, so geh in deine Kammer, und nachdem du deine Tür geschlossen hast, bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist, und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird es dir vergelten.

 

Matthäus 6,5.6

Was für ein großes Gnadengeschenk ist das Gebet!

 

Was kann ich als Christ aus diesen Worten des Herrn Jesus über das Gebet lernen?

  • Mein Gebet richtet sich an Gott, meinen Vater, oder an den Herrn Jesus. Er ist der Adressat meiner Bitten und Danksagungen. Es geht nicht um eine Botschaft an andere - in der Familie oder an andere Gläubige. Sonst würde ich wie die Pharisäer mit meinem Gebet nur Menschen beein­drucken wollen.
  • Mein Gebet soll ohne Störung geschehen. Daher brauche ich einen passenden Ort, eine Möglichkeit zum Rückzug aus dem Alltag (die sprichwörtliche Kammer).
  • Mein Gebet gleicht einem vertrautenGespräch zwischen mir und Gott. Das Gebet gibt mir die Möglichkeit, wichtige Fragen und Bedürfnisse persönlich mit Gott zu besprechen und Ihm vorzulegen. Im Gebet darf ich Gott um seine Hilfe bitten, um seinen Segen, um seine Barmherzigkeit. Das macht mich ganz klein vor mir selbst und auch vor anderen.
  • Der Herr Jesus sagt nicht, dass ich nur beten kann, wenn ich alleine bin (siehe Matthäus 6,18). Beten kann ich zum Beispiel auch beim Autofahren oder am Arbeitsplatz. Überall und zu jeder Zeit darf ich zu Ihm beten.
  • Wirklich erstaunlich: Gott will mich sogar für mein Gebet belohnen. Dabei ist das Gebet das Eingeständnis, dass ich Gott für alles brauche, für jeden einzelnen Schritt. Aber allein schon dieses Bewusstsein schätzt mein Vater im Himmel und belohnt es. Wie? Vielleicht schon dadurch, dass ER mein Gebet erhört.

Was für ein Geschenk ist das Gebet! Nutze ich es?

 

Simon Petrus aber stand da und wärmte sich. Da sprachen sie zu ihm: Bist nicht auch du einer von seinen Jüngern? Er leugnete und sprach: Ich bin es nicht. Einer von den Knechten des Hohenpriesters, der ein Verwandter dessen war, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte, spricht: Sah ich dich nicht in dem Garten bei ihm? Da leugnete Petrus wiederum; und sogleich krähte der Hahn. Johannes 18,25–27     

 

Getrennt von mir könnt ihr nichts tun!

 

Petrus wärmt sich am Kohlenfeuer. Die Feinde Jesu, die es angezündet haben, sind auch dort. Petrus befindet sich also in schlechter Gesellschaft. Er will sehen, wie die Gefangennahme seines Herrn ausgeht. Doch er traut sich selbst viel zu und verhält sich deshalb leichtsinnig.

 

Wer sich am „Kohlenfeuer“ dieser Welt niederlässt, muss sich Fragen gefallen lassen. Diese Fragen bieten eigentlich Gelegenheit zu einem klaren Zeugnis für den Herrn, aber hier führen sie zum Gegenteil, weil der Gläubige am falschen Platz keine Kraft hat, sich klar zu positionieren. So geht es mit Petrus Schritt für Schritt abwärts. Drei Anläufe unternimmt der Feind, und jedes Mal leugnet Petrus. Dieser feurige Jünger, der seinen Herrn liebt, scheitert jämmerlich.

 

Wer sich selbst etwas kennengelernt hat, wird niemals behaupten, ihm könne so etwas nicht passieren.

 

Selbst wenn wir den Herrn Jesus lieben - und wir meinen es wirklich ernst - bleiben wir nicht davor bewahrt, Ihn zu verleugnen, solange wir viel von uns selbst halten und Anerkennung bei Menschen suchen. Selbst eine große Bibelkenntnis, die besten Vorsätze und viel Lebenserfahrung werden uns nicht davor bewahren, hässlichen Begierden nachzugeben, wenn die Versuchung kommt, oder zornig zu werden und Rache zu üben, wenn beleidigende Angriffe kommen - es sei denn, wir fliehen ins Gebet.

 

Stark sind wir nur in dem Herrn und in seiner Gnade, so wie Er selbst gesagt hat: „Getrennt von mir könnt ihr nichts tun.“ (Johannes 15,5)

 

 

Der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr; und er weiß, dass er sagt, was wahr ist, damit auch ihr glaubt.

Johannes 19,35

 

Gottes heiliges Wort ist ‘‘die Wahrheit‘‘!

 

Bei jahrelangen Ausgrabungen in Oxyrhynchos in Ägypten stießen die englischen Wissenschaftler B. P. Grenfell und A. S. Hunt immer wieder auf uralte Texte, die auf Papyrus geschrieben waren. In dem regenarmen Gebiet war dieses empfindliche Material vor Feuchtigkeit verschont geblieben, und die Sandverwehungen hatten das Ausbleichen der Schrift durch die Sonnenstrahlung verhindert.

 

Die beiden Forscher brachten ihre Funde nach England, wo sie nach und nach entziffert wurden. Dadurch ergaben sich ganz neue, interessante Einblicke in das Alltagsleben der Ägypter vor etwa zweitausend Jahren.

 

Doch zu Weltruhm sollte es ein Papyrusfetzen bringen, den sie im Jahr 1920 dort entdeckt hatten. Als der Forscher C. H. Roberts das Fundmaterial im Jahr 1935 sichtete, fiel ihm dieses Stück auf. Es enthält auf Vorder- und Rückseite jeweils sieben Zeilen in altgriechischer Schrift.

 

Das genügte, um eindeutig zu bestimmen, dass es sich um einige Verse aus dem Johannes-Evangelium handelt. Auch das Alter des Papyrus ließ sich mit großer Sicherheit feststellen: um 125 nach Christus. Damit war die älteste Handschrift des Neuen Testaments gefunden.

 

Um 1920 waren viele Kritiker noch der Meinung, das Johannes-Evangelium sei erst so spät entstanden, dass es unmöglich vom Apostel Johannes selbst geschrieben sein könne. - Nach der Überlieferung starb der Apostel in hohem Alter gegen Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. Wenn nun aber bereits wenige Jahre später eine Abschrift des Evangeliums in Ägypten in Gebrauch war, fällt dieses Argument der Kritiker in sich zusammen. - Bitte lesen Sie unter diesem Eindruck nochmals den Tagesvers!

 

 

Kann ein Kuschit [ein Mensch mit dunkler Hautfarbe] seine Haut wandeln, ein Leopard seine Flecken? Dann könntet auch ihr Gutes tun, die ihr Böses zu tun gewöhnt seid.  Jeremia 13,23

 

Befreiung, Erlösung von der Macht der Sünde ist nur möglich durch Jesus Christus!

 

Interessant, wie die Bibel hin und wieder Bilder aus der Natur verwendet, um uns geistliche Wahrheiten verständlich zu machen.

 

Die Flecken eines Leoparden sind genetisch festgelegt und lassen sich nicht verbergen. Selbst der Panther, die tiefschwarze Variante des Leoparden, ist nur scheinbar eine Ausnahme. Denn wenn das Sonnenlicht im richtigen Winkel auf sein Fell trifft, sieht man, dass sich in den dunklen Schwarz­tönen die bekannten Leopardenflecken verstecken.

 

Gott sagt hier also: Wenn ein Leopard seine Flecken verändern könnte, dann bestände Hoffnung für euch Menschen, dass ihr Gutes tun könntet. Doch der Leopard kann es nicht - und auch ihr könnt es nicht! Denn ihr seid gewöhnt, Böses zu tun, ihr könnt es nicht lassen. ,,Wie ein Leopard könnt ihr nicht aus eurer Haut heraus‘‘.

 

Im Brief an die Römer beschreibt der Apostel Paulus einen Mann, der die Macht der Sünde in seinem Leben begrenzen und unterdrücken will. Doch er kann es nicht. Frustriert ruft er: „Ich elender Mensch! Wer wird mich retten von diesem Leib des Todes?“ (Römer 7,24)

 

Doch das ist nicht das letzte Wort, denn er kennt die Antwort: „Ich danke Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn!“

 

Damit ist klar: Befreiung, Erlösung von der Macht der Sünde ist nur möglich durch Jesus Christus!

 

Nur ER kann unser Herz, unsere innere Schaltzentrale, die unser ganzes Leben bestimmt, verändern. Wer diese Veränderung erlebt, kann mit den Worten des Römerbriefs sagen: „Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes“. - Wie erleichtert, richtiggehend befreit das klingt. Dies zu erfahren ist auch heute noch möglich! (Römer 7,25; 8,2)

 

 

 

Eine Schlange, ... die in die Fersen des Rosses beißt, und rücklings fällt sein Reiter.

1. Mose 49,17

 

Die Sünde kommt immer listig und intelligent!

 

Nein, sie gehören nicht zu den Schlangen - aber sie sind genauso hinterhältig und listig. Ameisenlöwen, rund 1,7 cm große Larven, bauen 3 cm tiefe und 8 cm breite Trichter und graben sich in deren Grund ein. Ameisen, die an dem Trichter vorbeilaufen, rutschen hinein, werden von ihnen gelähmt und dann verspeist.

 

Für den Bau des Trichters benutzen die Tiere nur kleine Sandkörner. Größere werden von ihnen bis zu 30 cm weit weggeschleudert. Dadurch aber wird der Trichter besonders rutschig, denn kleine Körner verlieren ihren Halt an Abhängen leichter als größere. Offensichtlich wissen die Tiere über dieses physikalische Phänomen Bescheid. Außerdem bauen sie von außen nach innen, eine optimale Grabtechnik. Sie brauchen für den Bau weniger als eine halbe Stunde - dann ist der Tisch gedeckt und die Mahlzeit kann kommen.

 

Haben die Tiere etwa durch Vergleichsstudien ermittelt, dass ein Trichterbau von außen nach innen besonders effektiv ist? Woher wissen sie, dass ein Hang besser rutscht, wenn die größeren Steine entfernt sind? Wie haben sie das gelernt und wie in ihrem Erbgut verankert?

 

Nur wenige Tiere stellen anderen Tieren Fallen. Die, die das tun, verwenden dazu meistens körpereigenes Material, wie zum Beispiel die Spinnen mit ihren Fäden und Netzen. Ameisenlöwen dagegen benutzen fremdes Material, um eine Falle zu stellen. Ein Vorgehen, das sonst nur der Mensch beherrscht!

 

Die Bibel sagt, dass die Schöpfung einmal „frei gemacht werden wird von der Knechtschaft des Verderbens“. Wenn nun schon das Verderben so listig und intelligent daherkommt, wie perfekt muss dann erst die Schöpfung am Anfang gewesen sein, als noch alles „sehr gut“ war! (Römer 8,21; 1. Mose 1,31)

 

           

Wendet euch zu mir und werdet gerettet, alle ihr Enden der Erde! Denn ich bin Gott und keiner sonst. Jesaja 45,22

 

Stimmt die Richtung auch?

 

Der Strand erschien fast menschenleer, und es war neblig und kalt. Dennoch schwamm ich wie gewohnt meine etwa zweihundert Meter ins Meer hinaus. Als ich umkehren wollte, entdeckte ich plötzlich eine Frau in meiner Nähe. Sie machte einen recht unsicheren Eindruck, wollte aber offenbar noch weiter hinausschwimmen. Ich fragte sie, ob alles in Ordnung sei, und sie meinte, dass sie sehr müde sei.

 

Dann kehren Sie um!“, riet ich ihr spontan. - „Nein“, erwiderte sie, „die Richtung stimmt doch.“ Ich versicherte ihr, dass sie sich irre und sich immer weiter vom Ufer entferne. Aber sie bestand auf ihrer Meinung. Eindringlich bat ich sie, mir zu glauben; ich versprach ihr, nahe bei ihr zu bleiben, wenn sie umkehren würde. Schließlich gab sie nach und vollzog die Richtungsänderung. Als der Strand dann näherkam, stieß sie einen Seufzer der Erleichterung aus.

 

Vor ihrer Umkehr hatte diese Frau ihr Bestes gegeben, aber das hatte sie nur noch weiter in die verkehrte Richtung geführt.

 

In welche Richtung müssen wir uns wenden, wenn es um unser ewiges Heil geht? Darüber müssen wir uns Gewissheit verschaffen! Bereitwilligkeit und Ernsthaftigkeit und selbst unsere besten Anstrengungen reichen nicht aus - die Richtung muss stimmen!

 

Deshalb ruft der Gott der Bibel uns zu: „Wendet euch zu mir und werdet gerettet!“ Damit gibt Er die Richtung an, die uns ans Ziel bringt. Und Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist der Retter und Helfer, der uns bittet, dass wir Ihm unser Leben anvertrauen. Er ist es wert, dass wir Ihm unser Vertrauen schen­ken; denn Er hat ja aus Liebe zu uns den Tod am Kreuz auf sich genommen.

 

 

Verwundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden.

Johannes 3,7

 

Ihr müsst von neuem geboren werden!

 

Christ werde ich nicht dadurch, dass ich das Böse vermeide oder unterdrücke, diese „Werke des Fleisches“ (wie die Bibel sie nennt): „Hurerei, Unreinheit, Ausschweifung, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zank, Neid“ (Galater 5,19–21)  Nein, Christsein heißt nicht: „Du darfst nicht!“, auch wenn viele es meinen. - „Du darfst nicht!“ sagen mir die Zehn Gebote, das Gesetz: Sie zeigen mir indirekt, wie ich bin. Durch sie werden mir nämlich meine bösen Neigungen nur noch deutlicher bewusst. Aber die Zehn Gebote bringen bei mir nichts Gutes hervor, nichts, woran Gott Freude hat.

 

Das Besondere des Christentums liegt nicht darin, dass das Schlechte im Menschen unterdrückt oder ausgerottet werden soll, sondern dass Neues hervorkommt. Christentum (und ich meine damit etwas, was lebendig und echt ist, nicht ein Bekenntnis, eine Religion oder eine Tradition) ist eben nicht ein Ideal, was ich erreichen muss. Es geht nicht um eine Ethik, die meine schlechten Seiten korrigiert, oder um eine Kraft, die mich verbessert. Nein, ich werde Christ, indem ich neues Leben bekomme - Leben aus Gott!

 

Wenn Jesus Christus hier sagt: „Ihr müsst von neuem geboren werden“, dann wird damit jede Hoffnung beendet, die etwas von mir erwartet. So wie Unkraut nicht veredelt werden kann, so auch mein natürliches Wesen nicht.

 

„Ihr müsst von neuem geboren werden“ zeigt aber auch, dass neues Leben möglich und notwendig ist. Es empfängt jeder, der an Jesus, den Sohn Gottes, glaubt. Dieses Leben bringt gute Früchte hervor, an denen Gott seine Freude hat.

 

Als aber die Güte und die Menschenliebe unseres Heiland-Gottes erschien, errettete er uns, nicht aus Werken, die, in Gerechtigkeit vollbracht, wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit durch die Waschung der Wiedergeburt.   Titus 3,4–6

 

 

 

Mir hat es auch gut geschienen, der ich allem von Anfang an genau gefolgt bin, es dir, vortrefflichster Theophilus, der Reihe nach zu schreiben, damit du die Zuverlässigkeit der Dinge erkennst, in denen du unterrichtet worden bist.  Lukas 1,3–4

 

Ist es wahr und vertrauenswürdig?

 

Manchmal sind wir skeptisch. Wenn uns etwas berichtet wird, fragen wir uns, ob es wahr und vertrauenswürdig ist.

 

So ging es auch Theophilus, wahrscheinlich ein hoher römischer Beamter, dem einiges über Jesus Christus berichtet worden war. Nun tat dieser Mann das Gehörte augenscheinlich nicht als Gerüchte ab. Nein, er wollte Gewissheit haben. Wenn es sich bewahrheitete, konnte er die Dinge nicht einfach ignorieren. Offensichtlich hatte Theophilus mit seinem Freund Lukas darüber gesprochen. Lukas wusste eingehend Bescheid über den Sachverhalt um Jesus, denn er war „allem von Anfang an genau gefolgt“ (V.3) Daher schreibt er Theophilus nun einen ausführlichen Bericht, damit er die „Zuverlässigkeit der Dinge“ erkennen konnte, von denen er gehört hatte. Dieser Bericht ist das Evangelium nach Lukas.

 

Wir wissen nicht, wie Theophilus auf den Bericht reagiert hat. Vielleicht ging es ihm wie der Königin von Scheba, die von der Weisheit des israelitischen Königs Salomo gehört hatte. Auch sie wollte Gewissheit über das Gehörte haben und machte sich daher auf, Salomo persönlich kennenzulernen. Ihr Fazit? „Das Wort ist Wahrheit gewesen, das ich in meinem Land … gehört habe; und ich habe den Worten nicht geglaubt, bis ich gekommen bin und meine Augen es gesehen haben. Und siehe, nicht die Hälfte ist mir berichtet worden; du übertriffst an Weisheit und Gut das Gerücht, das ich gehört habe“ (1. Könige 10,6.7)

 

Was immer Sie über Jesus Christus gehört haben, gehen Sie zu den Quellen, zu den zuverlässigen biblischen Berichten zurück. Um wie Theophilus die „Zuverlässigkeit der Dinge zu erkennen“, müssen wir die Bibel lesen.

 

 

  

Sie führen nun Jesus von Kajaphas in das Prätorium; es war aber frühmorgens. Und sie gingen nicht in das Prätorium hinein, um sich nicht zu verunreinigen, sondern das Passah essen zu können.  Johannes 18,28

 

Was für eine furchtbare Heuchelei!

 

Es ist zwischen 6 und 9 Uhr am Morgen. Jesus wird in das Prätorium geführt, dem Amtssitz des römischen Statthalters. Die Passionsgeschichte Jesu setzt sich nahtlos fort, ohne Pause. Die Ereignisse der vorausgehenden Nacht können wir wie folgt datieren:

  • Am Abend isst Jesus mit seinen Jüngern das Passah sowie das Abendmahl.
  • Nachdem Judas den Obersaal verlassen hat, geht der Herr mit seinen Jüngern nach Gethsemane.
  • Zwischen 21 und 24 Uhr wird Jesus verhaftet.
  • Zwischen 24 und 3 Uhr verhört der Hohepriester Annas den Angeklagten.
  • Zwischen 3 und 6 Uhr findet das Hauptverhör vor Kajaphas und dem Hohen Rat statt.

Es gibt wohl keine unpassendere Zeit für Gerichtsverhandlungen als nachts. Doch die religiösen Führer in Israel machen die Sache zu einer dringenden Angelegenheit. Die Nacht ist für sie die beste Gelegenheit, den gehassten Jesus von Nazareth ohne Volksauflauf zu verurteilen.

Da dem jüdischen Volk nicht gestattet ist, die Todesstrafe zu vollziehen, überliefern die Hohenpriester und die Diener Jesus an den römischen Statthalter. Doch was für eine furchtbare Heuchelei! Die religiösen Führer gehen nicht in das Prätorium hinein, um sich nicht durch Berührung von heidnischen Stätten zu verunreinigen. Die Passahfeier ist ihnen überaus wichtig - so scheint es; aber sie haben keine Gewissensskrupel, für einen Mord einzutreten und falsche Zeugen ausfindig zu machen. Dazu ist Religiosität fähig, wenn der lebendige Glaube fehlt.

 

 

Ich aber will singen von deiner Stärke und am Morgen jubelnd preisen deine Güte; denn du bist mir eine hohe Festung gewesen und eine Zuflucht am Tag meiner Bedrängnis.

Psalm 59,17

 

Wie beginne ich den Tag?

 

Davids Leben ist in Gefahr. Saul ist ihm auf den Fersen. Warum? Weil die anfängliche Sympathie Sauls für den jungen Mann, der den Riesen Goliath besiegt hat, in blanken Hass umgeschlagen ist. Eines Tages lässt Saul in der Nacht Davids Haus umstellen, um ihn am anderen Morgen zu erledigen! Seine Frau erfährt davon und kann ihn warnen. Nur mit knapper Not entkommt David durch einen Sprung aus dem Fenster. (1.Samuel 19,11.12)

 

Das ist der Hintergrund für den 59. Psalm. Mitten in dieser lebensbedrohlichen Lage hatte David wieder einmal erfahren, wie Gott eingreift. Tief berührt von der Größe Gottes beschließt er, von nun an zu Beginn eines jeden Tages Gott für seine Güte zu danken. Damit ist er uns ein großes Vorbild.

 

Wenn wir den Tag wie David beginnen, wird es uns leichter fallen, auch jene Aufgaben zu bewältigen, die uns an unsere Grenzen bringen. Machen wir uns wie David immer wieder bewusst, wo wir Gottes Güte erlebt haben, damit wir mutig in die Zukunft blicken können.

 

Ich persönlich erkenne viele Dinge, für die ich Gott danken kann. Zuallererst dafür, dass Er mir durch den Herrn Jesus ewiges Leben geschenkt hat. Ich bin dankbar, dass ich auch in der schlimmsten Not nicht allein bin. Er wird nicht zulassen, dass ich unter einer zu großen Last ersticke. (1.Korinther 10,13) Er ist mir nahe, wenn ich Ihn anrufe. (Psalm 145,18)

Auch heute darf ich mit seiner Güte rechnen. Ich weiß, ER kennt mich durch und durch. (Psalm 139,1–3)

 

Bei David lösten sich trotz seiner Haltung nicht alle Probleme sofort. Seine Situation blieb zunächst unverändert. Die jahrelange Flucht vor Saul begann sogar erst richtig. Dennoch verzweifelte er nicht, sondern rechnete mit Gott. Eine Einstellung, die belohnt wurde.

 

 

Ich bin der HERR, das ist mein Name; und meine Ehre gebe ich keinem anderen, noch meinen Ruhm den geschnitzten Bildern. Jesaja 42,8

 

Geraten wir in Not, besinnen wir uns gerne auf Gott und SEIN Wort!

 

Ein japanisches Mädchen war zum zweiten Mal in der christ­lichen Sonntagsschule gewesen. Nun berichtete sie ihrer Großmutter davon: „Der Gott der Christen ist ganz anders als unser Gott. Da muss man nicht erst in den Tempel gehen, wenn man mit Ihm reden will. Der Sonntagsschullehrer dort sagt, dass man immer und jederzeit mit Ihm sprechen kann. Hier zu Hause, bei der Arbeit und auf dem Schulweg! Und er hört auch sofort zu!“

 

Die Großmutter war recht beeindruckt. „Sprichst du denn auch mit Ihm?“, fragte sie.

„Oh, ja“, antwortete die Kleine. „Du weißt ja, dass ich so schlecht im Rechnen bin. Nun bitte ich Ihn jeden Morgen, dass Er mir hilft. Jetzt kann ich die Aufgaben besser verstehen und auch lösen!“

„Aber“, so plauderte das Mädchen weiter, „eins gefällt mir an dem Christengott nicht: Er kann auch alles sehen! Der Sonntagsschullehrer hat es gesagt. Früher habe ich ab und zu Früchte aus den Gärten gestohlen. Ich war ganz geschickt; mich hat nie jemand erwischt. Aber jetzt traue ich mich nicht mehr. Wenn der Christengott doch alles sieht!“

 

Betroffen hielt die Kleine inne. Und die Großmutter sann lange nach. Endlich sagte sie: „Dann weiß ich jetzt auch, warum hier so viele Menschen zwei Götter nötig haben. Den einen brauchen sie, um sich helfen zu lassen, den anderen zum Bösestun.“

 

Auch im „christlichen Abendland“ haben viele Menschen zwei „Götter“. Geht es ihnen gut, dann dreht sich alles nur um sie selbst. Kommt aber eine Notsituation, dann besinnen sie sich gern auf den Gott der Bibel.

 

 

Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo Motte und Rost zerstören und wo Diebe einbrechen und stehlen; sammelt euch aber Schätze im Himmel ...; denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.

Er (Gott), der doch seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat - wie wird er uns mit ihm nicht auch alles schenken?

Matthäus 6,19–21; Römer 8,32

 

Der Schatz im Himmel!

 

Während meiner beruflichen Tätigkeit lernte ich einen Experten für Hausratschätzungen kennen. Er war im Lauf der Jahre in manchen Millionärshaushalt gekommen und erzählte mir: „Eines Tages war ich wieder bei einem sehr reichen Mann tätig. Ein ganz exquisiter Hausrat mit vielen Kostbarkeiten beschäftigte mich mehrere Tage. Als ich endlich das Gutachten fertig hatte, konnte ich nicht umhin, ihm für seinen außergewöhnlichen Besitz ein Kompliment zu machen. Da legte mir der alte Herr - er war schon weit über achtzig - die Hand auf die Schulter, blickte mir ernst in die Augen und sagte: ,Junger Freund, in meinem Alter ist das alles Tand!`“

 

Diese Worte hatten den Gutachter sehr beeindruckt, und auch ich war erstaunt darüber: Wenn der alte Mann so dachte, warum hatte er dann diese Schätze gesammelt? Aber mit zu­neh­mendem Alter war ihm offenbar aufgegangen, dass die Zeit, das alles zu genießen, mit jedem Tag kürzer wird, bis … zur Stunde X, in der man nicht das Geringste davon mitnehmen kann. So war er sich wohl bewusst geworden, dass materielle Reichtümer an der Schwelle zur Ewigkeit eine totale Inflation erfahren.

 

Doch es gibt eine Vermögensanlage, einen Schatz, der keinerlei Wertverlust hat.

 

Das ist der Schatz im Himmel, das Reichsein in Gott.

 

Den besitzt jeder, der sich bewusst für Jesus als persönlichen Erlöser entschieden hat.

 

Alle, die mit ihrer Schuld zu Ihm kommen, erfahren Vergebung und ewiges Leben. Sie werden sogar Kinder Gottes und Miterben von Jesus Christus genannt.

 

Reicher kann man nicht werden.

 

 

 

 

Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden gewaschen hat in seinem Blut ...

Offenbarung 1,5

 

Reingewaschen

 

Auf einem Werbeposter für ein Seifenprodukt hält ein kleiner Junge ein Stück Seife in der Hand und schaut sich nach seinem eigenen Schatten um. Darunter steht mit großen Buchstaben: „Das ist das Einzige, was ich nicht wegwaschen kann!“ - Eine gute Idee der Werbefachleute!

 

Als ich über diesen Slogan nachdenke, werde ich daran erinnert, dass wir Menschen alle noch einen anderen Schatten“ wie eine dunkle Spur mit uns herumtragen: die Sünde. Und wie das helle Sonnenlicht einen deutlichen Schlagschatten wirft, so wird dieser Schatten der Sünde auch erst dann sichtbar, wenn wir in das „Licht“ des Wortes Gottes treten.

 

Leider ist für viele heute der BegriffSünde“ sehr unscharf geworden und wird oft sprachlich verharmlost. Woran liegt das? Das liegt vor allem daran, dass die Definition der Bibel nicht mehr bekannt ist. Der Bibel zufolge ist Sünde alles, was der Mensch tut, sagt oder denkt, ohne Gottes Willen zu berücksichtigen.

 

Die Auswirkungen der Sünde im Herzen und Leben der Menschen sind unübersehbar - und sie lassen sich ähnlich einem Schatten nicht durch äußerliche Reinigung beseitigen.

 

Denn das Böse kommt aus unseren Herzen und dort muss die Reinigung von der Sünde ansetzen. Wie kann das geschehen?

 

Die Bibel gibt die Antwort: „Das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde“ (1. Johannes 1,7) Das ist der einzige Weg, von der Sünde reingewaschen zu werden.

 

Was für ein Geschenk, dass Gott jedem vergibt, der von diesem „Reinigungsmittel“ Gebrauch macht! Jeder, der an den Herrn Jesus und sein Sühnungswerk glaubt, darf wissen, dass seine Sünden abgewaschen sind. Und er wird einmal im Himmel seinem Erlöser Jesus Christus danken und Ihn für seine Liebe anbeten.

 

 

Zerreißt euer Herz und nicht eure Kleider, und kehrt um zu dem HERRN, eurem Gott; denn er ist gnädig und barmherzig, langsam zum Zorn und groß an Güte. Joel 2,13

 

Das Herz zerreißen

 

Das Zerreißen der Kleider war ein Brauch im Altertum. Er stand für äußerste Bestürzung im Zorn oder in der Trauer. Solange das Herz dabei aufrichtig war, erkannte Gott es an.

 

Aber wie bei allen äußerlichen Handlungen, so bestand auch hier die Gefahr, dabei zu heucheln oder sich unbeherrscht gehen zu lassen. Deshalb war es zum Beispiel dem Hohenpriester in Israel verboten, seine Kleider zu zerreißen. Die Nähe Gottes, in der er lebte, ließ einen solchen Ausbruch menschlicher Gefühle nicht zu.

 

So ist es nicht schwer zu verstehen, was uns der Ausdruck „zerreißt euer Herz“ zu sagen hat. Das ist keine formale Handlung. Es geht vielmehr um eine Umkehr, die tief in unserem Innern anfangen muss: im Herzen.

 

Wie kann das konkret geschehen? Ich betrachte mein bisheriges Leben und sehe ein, dass es mich immer weiter von Gott wegführt, dem ewigen Verlorensein entgegen. Dann bekenne ich Gott mein Versagen, meine Schuld und bitte Ihn aufrichtig um Vergebung.

 

So etwas geht nicht ohne innere Not - es „bleibt nicht in den Kleidern hängen“, wie man so sagt -, und genau das meint der Prophet Joel. Danach aber ist der Weg frei für den zweiten Schritt: „Kehrt um zu dem HERRN, eurem Gott.“ Beides gehört zusammen: Aufrichtiges Sündenbekenntnis und entschiedene Umkehr.

 

Das ist „Buße“, wie die Bibel sie lehrt.

 

„Buße“ bedeutet also nicht das Ableisten äußerer Buß­übungen, sondern ein Kurswechsel. Buße und Glauben gehören nämlich zusammen.

 

Gott schenkt das Heil aus Gnade jedem, der an Jesus Christus glaubt.

 

 

Das Gesetz ist unser Erzieher gewesen auf Christus hin, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden.  Galater 3,24

 

Bekenne IHM deine Schuld!

 

Bernhard orientierte sich in seiner Lebensführung an den Zehn Geboten. Er sah sich als einen anständigen Menschen, engagierte sich in der Kirche, ging regelmäßig zur Beichte und meinte, Gott könne mit seinem Leben ganz zufrieden sein. Dann schenkte ihm seine ältere Schwester eine Bibel und empfahl ihm, diese zu lesen. Sie hatte kürzlich den Herrn Jesus als ihren Retter angenommen und freute sich an der Vergebung ihrer Sünden.

 

Bernhard begann in der Bibel zu lesen. Eines Tages las er 2. Mose 20. Er stockte bei Vers 15: „Du sollst nicht stehlen.“ - Waren da nicht Dinge, die er sich unerlaubt angeeignet hatte? Naja, dachte er. Es waren ja nur Kleinigkeiten. Ob das wirklich stehlen war? Er las weiter in Vers 16: „Du sollst kein falsches Zeugnis ablegen gegen deinen Nächsten.“ - Vor Gericht hatte er noch keine Falschaussage gemacht, um einen anderen zu belasten. Aber war da in der Schulzeit nicht öfter die Situation aufgetreten, dass er andere schlecht gemacht hatte, um besser dazustehen? Und hatte er sich nicht auch später im Beruf auf Kosten anderer in ein besseres Licht gestellt?

 

Dann las Bernhard Vers 17: „Du sollst nicht begehren das Haus deines Nächsten; du sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten noch seinen Knecht, noch seine Magd, noch sein Rind, noch seinen Esel, noch alles, was dein Nächster hat.“ - Wie war das mit dem tollen Auto des Kollegen, dem musikalischen Talent des Kameraden in der Musikkapelle, dem tollen Job des Nachbarn mit dem guten Einkommen? 

 

Waren das wirklich Gottes Anforderungen an ihn? Wie oft hatte er schon gegen eines dieser Gebote verstoßen!

 

Es wurde Bernhard bewusst, dass Gott nicht mit ihm zufrieden sein konnte.

 

Das beunruhigte ihn sehr. Schließlich erzählte er seiner Schwester davon, die ihn auf den Retter Jesus Christus hinwies. Er bekannte IHM seine Schuld und ist seit vielen Jahren ein glückliches Kind Gottes!

 

 

 

 

Pilatus ging nun zu ihnen hinaus und sprach: Welche Anklage bringt ihr gegen diesen Menschen vor? Sie antwor­teten und sprachen zu ihm: Wenn dieser nicht ein Übeltäter wäre, hätten wir ihn dir nicht überliefert. Da sprach Pilatus zu ihnen: Nehmt ihr ihn und richtet ihn nach eurem Gesetz. Da sprachen die Juden zu ihm: Es ist uns nicht erlaubt, jemand zu töten - damit das Wort Jesu erfüllt würde, das er sprach, andeutend, welchen Todes er sterben sollte.

Johannes 18,29–32

 

Jedes Wort Gottes wird sich erfüllen!

 

Die religiösen Führer des jüdischen Volkes haben Jesus verhört - und abgelehnt. Jetzt wird Er vor die weltliche Gerichtsbarkeit geführt. Ob man Ihn dort anders beurteilt? Zuerst hat es den Anschein. Doch letztlich wird die Regierungsgewalt, die Gott den Menschen anvertraut hat, um das Gute zu loben und alle zu bestrafen, die Böses tun, dazu benutzt, den „Heiligen und Gerechten“ zum Tod zu verurteilen. (vgl. Römer 13,4) Das nennt man Justizmord.

 

Der römische Statthalter zeigt sich auf den ersten Blick freundlich und gerecht, verglichen mit den Hohenpriestern der Juden. Doch am Ende des Prozesses wird deutlich, dass ihm Ansehen bei Menschen wichtiger ist als Wahrheit und Gerechtigkeit.

 

Pilatus spürt, dass der vorgebrachte Fall kein Fall für ihn ist; er will seine Verantwortung dem jüdischen Volk zurück­geben. Deshalb fragt er nach einem greifbaren Anklagepunkt. Die religiösen Führer weichen aus. Entrüstet geben sie Pilatus zu verstehen, dass sie keineswegs ungerecht seien. Für sie steht unwiderruflich fest: Jesus muss sterben.

 

Mehrmals hat der Herr davon gesprochen, dass Er erhöht werden müsse - ein Hinweis auf seine Kreuzigung. (vgl. Kap. 3,14; 8,28; 12,32.33) Weil nur die Römer berechtigt waren, ein Todesurteil in Israel zu vollziehen, wurde Jesus gekreuzigt - und nicht gesteinigt, wie die Juden es sonst taten.

 

So erfüllt sich jedes Wort Gottes.

 

 

Welche Frucht hattet ihr denn damals von den Dingen, über die ihr euch jetzt schämt? Denn ihr Ende ist der Tod.  Römer 6,21

 

Kurswechsel zu Gott

 

Peter, so nennen wir ihn, hatte als Endzwanziger „sein Leben genossen“ und hatte dabei nichts ausgelassen. Eines Tages bemerkte er bei einem seiner Freunde, der bisher nicht anders gelebt hatte als er, eine ungewöhnliche Veränderung: Sein Freund machte auf einmal nicht mehr mit bei den zweifelhaften Vergnügungen und Unternehmungen. Trotzdem schien er ausgesprochen zufrieden und glücklich zu sein. Schließlich erzählte er Peter, dass er zum Glauben an Jesus Christus gekommen sei.

 

Peter wurde nachdenklich. Er erkannte, dass er im tiefsten Inneren eigentlich gar nicht glücklich war. Wie oft hatte er den bitteren Nachgeschmack seines belasteten Gewissens empfunden und versucht, es zum Schweigen zu bringen. Die Veränderung und Freude, die sein Freund jetzt ausstrahlte, berührten ihn. Wie gern würde er das Gleiche erleben. Nach langem Abwägen und Überlegen bekannte auch er Gott die Schuld seines Lebens und durfte im Glauben begreifen, dass Jesus Christus für seine Sünden am Kreuz gelitten hatte und gestorben war.

 

Was dann folgte, kam einem krassen Kurswechsel gleich. Seine ganze Blickrichtung änderte sich. Was Peter bisher interessierte, verlor nun an Attraktivität, neue Dinge wurden wichtig. Mit der Zeit lernte er Jesus immer besser kennen und was es bedeutet, Ihn als Erlöser und Herrn zu haben.

 

Heute lesen Peter und sein Freund regelmäßig in der Bibel und gehen zum Gottesdienst. Gottes Wort gibt ihnen Kraft für ein sinnerfülltes Leben. Es stärkt sie im Alltag und schenkt ihnen Orientierung. Und es ist für sie eine Quelle, Gott zu loben und Ihm zu danken.

 

 

Ich habe den ungeheuchelten Glauben in dir in Erinnerung, der zuerst in deiner Großmutter Lois und deiner Mutter Eunike wohnte, ich bin aber überzeugt, auch in dir.

2. Timotheus 1,5

 

Die Hände meiner Urgroßmutter

 

Die Erinnerungen an meine Urgroßmutter aus meiner frühen Kindheit sind leider recht spärlich. Ihre Wohnung war klein und dunkel. Ein gusseiserner Ofen, der sowohl zum Heizen als auch zum Kochen diente, bildete den räumlichen Mittelpunkt ihres letzten Lebensabschnitts. Woran ich mich aber noch recht gut erinnern kann, sind ihr freundliches und gütiges Gesicht und ihre Hände, die mich als Kind wegen ihrer vielen Falten faszinierten.

 

In ihren letzten Lebensjahren saß Urgroßmutter oft mit gefalteten Händen auf ihrem Stuhl in der Nähe des Ofens. Wie viel werden diese Hände im Lauf der Jahre gearbeitet, geholfen, gerührt, geflickt, geputzt, gewaschen, gestreichelt und - gebetet haben!

 

Zuletzt war ihr Augenlicht bereits so schwach, dass sie nicht mehr viel tun konnte. Aber gebetet hat sie dafür umso mehr. Wie viele Gebete wird sie für ihre Kinder, Enkelkinder und Urenkelkinder gesprochen haben! Und ganz bestimmt ist es auch ein Ergebnis dieser Gebete, dass so viele ihrer Nachkommen den Herrn Jesus Christus als ihren persönlichen Retter angenommen haben.

 

Für mich sind das freundliche Gesicht und die faltigen Hände meiner gläubigen Urgroßmutter eine große und bleibende Ermutigung, weil sie mir eindrücklich zeigen, dass ein Leben an der Hand Gottes sinnerfüllt, zutiefst beglückend und lohnenswert ist.

 

Ich bitte nur, dass bis zum Ende
Du mich in Dein Erbarmen hüllst;
hier hast Du meine beiden Hände;
nun mache mit mir, was Du willst.

 

Hedwig von Redern (1866-1935)

 

 

Glückselig der Mann, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen und nicht steht auf dem Weg der Sünder und nicht sitzt auf dem Sitz der Spötter.

 

Die Spötter verspottet auch er, den Demütigen aber gibt er Gnade.

 

Psalm 1,1; Sprüche 3,34

ER kennt alle deine Gedanken!

 

„Wozu liegt denn das Neue Testament hier auf dem Tisch herum?“ Die Lehrerin gibt zu erkennen, dass ihr dieser Gegenstand im Klassenzimmer nicht passt. Sie nimmt das Buch an sich, öffnet es - aufs Geratewohl, wie sie glaubt - und landet im Matthäus-Evangelium (Kap. 11,25). Mit spöttischem Ton liest sie laut vor:

„Zu jener Zeit hob Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor Weisen und Verständigen verborgen und es Unmündigen offenbart hast.“ Mit starrem Blick schlägt sie das Buch zu und legt es zurück aufs Pult.

 

Anne, eine gläubige Schülerin, die den Vorgang beobachtet hat, staunt darüber, wie Gott auch hinter den Kulissen wirkt und in eine Situation eingreift.

 

In der Tat weiß ER genau, was im Herzen eines jeden vor sich geht.

 

ER erkennt alle unsere Gedanken, auch die geheimsten.

 

So kann ER uns aus seinem Wort gerade das vorstellen, was in unser Leben hineinspricht. Den einen will Er auffordern, sich zu Ihm zu wenden, um sich retten zu lassen. Den anderen, der schon an Christus glaubt, will Er den weiteren Lebensweg zeigen.

 

Aber wer wir auch sind, Gott redet zu uns.

 

Daran sollten wir immer denken, wenn wir aus der Bibel hören oder darin lesen. Wir sollten uns dem Reden Gottes niemals versperren, selbst wenn es für uns unbequem wird.

 

Gott sagt in seinem Wort: „Nehmt zu Ohren und hört meine Stimme, horcht auf und hört meine Rede!“ (Jesaja 28,23)

 

 

Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und als der Letzte wird er auf der Erde stehen; und ist nach meiner Haut dies da zerstört, so werde ich aus meinem Fleisch Gott anschauen.

Hiob 19,25.26

Ich weiß das mein Erlöser lebt!

 

Die Überzeugung, die Hiob in diesem Bibelwort vor langer Zeit ausgedrückt hat, ist von größtem Interesse für die Menschen aller Zeiten. Er drückt seine Gedanken mit einer bewundernswerten Sicherheit und Zuversicht aus, denn er sagt: „Ich weiß …“

 

Was wusste er?

 

Erstens, dass er einen lebendigen Erlöser hatte. Zweitens, dass dieser ein mächtiger und ewiger Erlöser war, der an einem zukünftigen Tag machtvoll „auf der Erde stehen“ würde. Drittens, dass Hiob wieder auferstehen und Gott sehen würde.

 

Diese Überzeugung teilen alle, die Jesus Christus als ihren Retter kennengelernt haben.

 

Im Neuen Testament wird die Gewissheit, die Hiob hatte, noch verstärkt. Christen haben dadurch allen Grund, noch sicherer und zuversichtlicher zu sein, als Hiob es war.

 

Worin ist das begründet?

 

Erstens sagt die Bibel ihnen zu, dass sie im Herrn Jesus Christus „die Erlösung haben durch sein Blut“ (Epheser 1,7) - Das ewige Heil gründet sich auf die Tatsache, dass Jesus Christus für uns Menschen gestorben und auferstanden ist. Dies bezeugen die Evangelien ebenso wie viele andere Stellen im Neuen Testament.

 

Zweitens erhalten die Jünger bei der Himmelfahrt Jesu die Verheißung: „Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird ebenso kommen, wie ihr ihn habt auffahren sehen in den Himmel“ (Apostelgeschichte 1,11)

 

Jesus Christus wird also in Zukunft wieder seinen Fuß auf diese Erde setzen!

 

Drittens sagt Jesus selbst, dass jeder, der an Ihn glaubt, ewiges Leben hat und damit eine wunderbare Zukunft: „Ich werde ihn auferwecken am letzten Tag“ (Johannes 6,40)

 

Alle, die sich während ihrer Lebenszeit Jesus anvertraut haben und IHM gehören, werden IHN dann sehen!

 

 

Sie kamen zu Jesus und fanden den Menschen, von dem die Dämonen ausgefahren waren, bekleidet und vernünftig zu den Füßen Jesu sitzen; und sie fürchteten sich. Lukas 8,35

 

Gottes Wort deckt schonungslos auf!

 

Ein Mann lehnte einmal eine Broschüre mit dem Lukas-Evangelium ab mit den Worten: „Ich habe schon mal in dieses Buch hineingeschaut. Jedes Mal, wenn ich darin lese, wird mein Herz unruhig, und ich bekomme Angst.“

 

Wie kommt das? Lukas erzählt doch in seinem Evangelium immer wieder davon, wie liebevoll und mitfühlend Jesus Christus den Menschen begegnete und ihnen half.

 

Menschen wurden durch IHN frei von Gebundenheit und Sünde!

 

Aber die Bibel deckt auch auf und konfrontiert den Menschen mit der Wahrheit Gottes - das ist besonders unbequem für solche, die die Wahrheit nicht an sich heranlassen wollen.

 

Die folgende Geschichte zeigt, wie man es anders machen kann. Ein Mann begann mit seiner Frau in der Bibel zu lesen. Nach ein paar Tagen hielt er beim Vorlesen inne und sagte: „Wenn das Buch Recht hat, sind wir auf einem völlig falschen Weg!“ Trotzdem lasen sie weiter. „Frau“, sagte er wieder nach einiger Zeit, „wenn das Buch wahr ist, sind wir verloren!“

 

Gottes Wort hatte ihr Innerstes angerührt. Es hatte ihr Ge­wissen aufgeweckt und sie auf den Retter hingewiesen. Und jetzt wollte dieses Ehepaar den Dingen auf den Grund gehen und die Wahrheit wissen. Als sie weiterlasen, erkannten sie nicht nur immer deutlicher, was sie von Gott trennte und ver­loren sein ließ. Ihnen wurde auch bewusst, dass sie in Got­tes Augen schuldig waren und Vergebung ihrer Sünden brauch­ten. Jesus Christus und sein stellvertretendes Leiden und Sterben am Kreuz war auch für sie ganz persönlich geschehen. Ihm bekannten sie ihre Sünden und hofften auf Verge­bung.

 

Und dann sagte der Mann eines Tages zu seiner Frau: „Wenn das Buch von Gott ist - und es muss von Gott sein! -, dann sind wir errettet!“

 

 

Gott ist uns Zuflucht und Stärke, eine Hilfe, reichlich gefunden in Drangsalen. Darum werden wir uns nicht fürchten, wenn auch die Erde gewandelt würde und wenn die Berge im Herzen des Meeres wankten.  Psalm 46,2.3

 

Denn DU bist bei mir!

 

Angst - sie ist nicht erst seit dem 11. September 2001 oder der Corona-Pandemie weit verbreitet. Seit der Mensch aus dem Garten Eden vertrieben wurde, begleitet ihn die Angst. Täglich werden wir mit einer Fülle von Befürchtungen und Bedrohungen konfrontiert. Auch unsere zivilisierte, perfektio­nierte Gesellschaft kennt Lebensangst angesichts der Probleme der Menschheit und der Ausweglosigkeit des Einzelnen.

 

Die rasante Verbreitung der Coronaviren hat uns einmal mehr drastisch vor Augen geführt, wie verwundbar die globalisierte Welt ist. Vielleicht dachten wir lange Zeit, dass wir in unseren Wohnungen und Städten einigermaßen sicher seien. Aber nun mussten wir lernen, dass es nicht so ist.

 

Vielleicht will Gott uns einmal mehr daran erinnern, wie vergänglich alles auf der Erde ist. Durch diese Tatsachen redet Gott geduldig - manchmal auch sehr deutlich - zu uns Menschen, um uns daran zu erinnern, dass wir unser Leben mit Ihm in Ordnung bringen müssen. Denn ER hat einen Tag bestimmt, an dem Jesus Christus die Welt richten wird, und dann wäre keine Umkehr mehr möglich.

 

Mit einem älteren Ehepaar komme ich über dieses Thema ins Gespräch. Auch sie haben ihre Befürchtungen für die Zukunft dieser Menschheit. Da sagt der Mann plötzlich: „Wer an Jesus glaubt, braucht nichts zu fürchten. Der Herr verlässt uns nicht.“

 

Daran glaube er fest. Wie recht hat dieser ältere Mann!

 

Wer sich im Herrn Jesus Christus im Glauben geborgen weiß, braucht nichts zu fürchten.

 

Er kann mit David sagen: „Auch wenn ich wanderte im Tal des Todesschattens, fürchte ich nichts Übles, denn du bist bei mir …“ (Psalm 23,4)

 

 Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden.

 

Wenn ich zum Gesetzlosen spreche: Du musst sterben!, und du warnst ihn nicht, ... so wird er, der Gottlose, wegen seiner Ungerechtigkeit sterben, aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern.

 

Römer 1,16; Hesekiel 3,18

 

Unser Schöpfer-Gott ist heilig und gerecht!

 

Man trifft immer wieder Menschen, die meinen, das Evan­ge­lium müsse freundlicher, ansprechender und „positiver“ verkündigt werden. Man müsse doch nicht immer so „negativ“ mit dem ewigen Gericht „drohen“. - Was ist dazu zu sagen?

 

Ganz gewiss ist das Evangelium eine liebevolle Einladung Gottes an die Menschen; es ist die gute Botschaft von der Erlösung durch den Glauben an den Herrn Jesus Christus. Wer bereit ist, die Schuld seines Lebens vor Gott zu bekennen, dem öffnet Gott den Weg zur Erlösung. „Er gab seinen eingeborenen Sohn, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe“ (Johannes 3,16)

 

Gott ist heilig und gerecht; Er muss die Sünde richten. Deshalb war es nötig, dass Er seinen eigenen Sohn als stellvertretendes Sühnopfer gab. Sonst hätten alle Menschen das ewige Gericht zu erwarten! Um diesem Gericht zu entgehen, müssen wir an den Sohn Gottes glauben. Dann empfangen wir ewiges Leben.

 

Bei dem Evangelium geht es um die Frage der Ewigkeit.

 

Deshalb ist es keine Botschaft, die nur Freude und Fröhlichkeit in diesem Leben vermittelt. Gott „gebietet jetzt den Men­schen, dass sie alle überall Buße tun sollen, weil er einen Tag festgesetzt hat, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerech­tigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat“ (Apostelgeschichte 17,31)

 

Echte Sicherheit und wahres Glück bekommen wir nur, wenn wir mit Gott ins Reine kommen und die Frage der Ewigkeit geordnet ist. Deshalb trägt jeder, der gerettet ist, die Verantwortung, seine Mitmenschen zu warnen. Davon spricht auch unser heutiges Bibelwort. „Warnen“ ist aber nicht zu verwechseln mit „Drohen“.

 

 

Von da an gingen viele von seinen Jüngern zurück und wandelten nicht mehr mit ihm. Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr etwa auch weggehen? Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens.   Johannes 6,66–68

 

Zu welcher Gruppe gehöre ich?

 

Schon immer haben Menschen auf Jesus Christus unterschiedlich reagiert.

 

Damals hatte Jesus mehr als 5000 Menschen satt gemacht. Das gefiel ihnen, so einen Mann konnten sie gebrauchen. Einen, der ihre Bedürfnisse befriedigte, der ihnen gab, was sie brauchten, sie vielleicht sogar von den Römern befreite. So gingen sie Ihm nach. (V. 24)

 

Jesus erklärt ihnen dann, dass Er „das Brot Gottes“ und dass Er aus dem Himmel herabgekommen ist. Er ist Mensch geworden, um der Welt das Leben zu geben. Einige reagieren darauf mit Unverständnis und meinen: Wir wissen doch, wer sein Vater und seine Mutter ist, wie kann Er da sagen: „Ich bin aus dem Himmel herabgekommen“? (V. 33.41.42)

 

Dann erläutert der Herr Jesus, dass Er sein Leben geben wird, damit Menschen ewig leben können. Dass Er also sterben, dass sein Blut fließen wird. Nun streiten sich andere über das, was Er gesagt hat. (V. 51.52)

 

Schließlich ärgern sich einige seiner Nachfolger über seine Aussage, dass Er wieder in den Himmel zurückkehren wird, dass Er dahin auffahren wird, „wo er zuvor war“. Sie ärgern sich, stoßen sich an Ihm, gehen nicht mehr mit Ihm. (V. 62.66)

 

Doch da sind noch die Zwölf, der engste Kreis seiner Jünger. Werden sie auch weggehen? Nein!“, sagt Petrus entschlossen: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens“.

 

Eine klare Entscheidung!

 

IHN suchen, weil man IHN braucht … über IHN murren, weil man meint, es besser zu wissen … über Ihn streiten, wenn man IHN nicht versteht … sich an IHM reiben und weggehen … oder doch bei IHM bleiben.

 

Zu welcher Gruppe gehöre ich?

 

  

 

Der Teufel, der die Nationen verführte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen.

 

Fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als Leib zu verderben vermag in der Hölle.

 

Offenbarung 20,10; Matthäus 10,28

 

Gott weist uns auf die drohende Gefahr hin, die kommen wird!

 

Motorradtreff an der Autobahn. Da stehen sie - fast wie Uniformierte - in ihren schwarzen, fransenbehangenen Leder­jacken, die Helme so blitzeblank wie das Chrom und der Lack ihrer PS-schweren Maschinen.

 

Ein Blick auf die Aufkleber macht stutzig. Auffallend, wie unbekümmert da auf einigen von Hölle und Teufel die Rede ist! Ist es Gedankenlosigkeit? Wohl kaum. Vielleicht möchten sie einfach nur cool auftreten und ihre Unerschrockenheit dokumentieren.

 

Eigentlich sollte man ihnen sagen: So wie ihr euch Hölle und Teufel vorstellt, so sind sie nicht! Sie sind viel, viel furcht­barer! - Woher wir das wissen? Es gibt nur eine Informations­quelle, die ein wenig den Schleier vor diesem schaurigen Jenseits lüftet: die Bibel. Und das Wenige, was sie darüber sagt, ist erschreckend für jeden, der noch nicht zu dem leben­digen Gott umgekehrt ist. Jesus Christus bezeichnet die Hölle als „das unauslöschliche Feuer“ oder „die ewige Pein“ (Markus 9,43-48; Matthäus 25,46)

 

Lassen wir uns nicht einreden, die Bibel sei ein Mythenbuch, nur weil sie ausdrücklich auf der Existenz von Hölle und Teufel besteht. Gottes Warnungen sind ebenso wahr wie seine wunderbaren Verheißungen, die den Himmel zum Thema haben.

 

Gott weist uns auf die drohende Gefahr hin, weil Er uns davor retten will! Wer den Herrn Jesus als seinen Stellvertreter im Strafgericht Gottes annimmt, entgeht dem ewigen Verderben. Christus selbst hat gesagt:

 

Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben übergegangen(Johannes 5,24)

 

 

Gott der HERR rief den Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du?

 

Jesus spricht zu ihnen: Ihr aber, wer sagt ihr, dass ich sei?

 

Wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Heilige Gottes bist.

 

1. Mose 3,9; Matthäus 16,15; Johannes 6,69

 

Was willst du, dass ich dir tun soll?

 

Je mehr man die Bibel liest, desto klarer wird einem, dass Gott sich seit frühester Zeit darum bemüht hat, mit dem Menschen ins Gespräch zu kommen. Dieses Bestreben zieht sich wie ein goldener Faden durch die Zeitalter und die sonst so verschiedenen Bücher der Bibel. - Die Sprache Gottes in seinem Wort ist zuweilen nüchtern. Manchmal treffen uns seine Fragen in Mark und Bein. Wo bist du?“ - Die erste Frage, die Gott an den Menschen richtete, gilt heute mir und dir. Wo bin ich, wo stehe ich in Bezug auf Gott? Dann sagt Gott weiter: Was hast du da getan! Seit ich das Licht der Welt erblickte, habe ich oft ohne Gott gelebt, obwohl ich wusste, dass Er existiert. Bei diesem fragenden Ausruf geht es um alles, was ich mit meinem Leben gemacht habe, mit meiner Zeit, mit meinen Mitteln und - mit dem, was ER für mich getan hat! (1. Mose 3,13)

 

Ungefähr 4000 Jahre später fragte Jesus Christus die Menschen, was ER ihnen bedeutet. 

 

Diese Frage stellt ER auch uns.

 

Was ist ER für mich?

 

Ein Fremder oder ein Freund?

 

Jemand, den ich gern kennen möchte oder dem ich aus dem Weg gehe?

 

 

Wenn ich zu IHM komme und an IHN glaube, fragt ER noch weiter: „Was willst du, dass ich dir tun soll?“, oder: „Willst du gesund werden?“

 

Er ist der Einzige, der auch die Wunden unseres Herzens heilen kann. Heute will Er mit dir in Verbindung treten. Wir dürfen zu Ihm kommen! (Matthäus 16,13–16; Lukas 18,41; Johannes 5,6)

 

Jesus, der Herr, ruft dich heute; höre doch,
du bist gemeint! Lass alle Zweifel beiseite!
Er ist dein wirklicher Freund.

 

Friedhelm König (1931-2020)

 

 

Hiskia vertraute auf den HERRN, den Gott Israels ... Und er hing dem HERRN an, er wich nicht von ihm ab; und er hielt seine Gebote, die der HERR Mose geboten hatte. Und der HERR war mit ihm; überall, wohin er zog, gelang es ihm. 2. Könige 18,5–7

 

Deinen Dienst und Vertrauen ganz auf Gott ausrichten!

 

Leo Lionni, ein berühmter Bilderbuchkünstler, erzählt die Geschichte einer Schnecke, die hoch hinauswill. Ihr Traum: das größte Schneckenhaus der Welt. Sie entdeckt einen Mechanismus, der ihr Haus wachsen lässt und bringt auf einmal bombastische und bizarre Gebilde hervor. Sie genießt die Bewunderung …, bis sie schlagartig zu der grauenvollen Entdeckung kommt, dass das Gewicht ihres Hauses keine Fortbewegung mehr erlaubt. - Eine tiefsinnige Parabel!

 

Das, wonach wir uns ausstrecken - ein tolles Image, ein dickes Bankkonto, Riesenerfolge im Beruf und vieles mehr -, hört sich richtig gut an.

 

Aber es nagelt uns auf der Erde fest.

 

Das wird jeder irgendwann ernüchtert feststellen müssen. In den wirklich entscheidenden Lebensfragen können Erfolg und Geld uns nicht helfen.

 

Der erfolgreiche Gitarrist Eric Clapton hat es erfahren: „Ich kann alles Geld und alle Autos der Welt besitzen und doch unglücklich sein. Wenn man einmal herausfindet, dass es nicht auf Geld, Ruhm und Erfolg ankommt, was macht man dann? Das ist das große Dilemma. Ich hatte das alles: eine schöne Frau, Autos, ein Haus, Geld, Freunde - alles, was ein Mann nur brauchen kann; aber es half mir nicht, mit dem Trinken aufzuhören. Ich hatte Depressionen. Ich war selbstmordgefährdet.“

 

Auch Hiskia, der Mann in unserem Bibelwort, war erfolgreich. Er war König von Juda und sehr reich. Aber das, wonach er strebte, war nicht irdischer Reichtum und Ruhm. Sein Erfolg, sein Gelingen hatte eine ganz andere Grundlage.

Er vertraute Gott, und er diente Gott.

 

„Der HERR war mit ihm“, heißt es in der Bibel. - Darauf kommt es letztlich an!

 

 

Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wenn mein Reich von dieser Welt wäre, hätten meine Diener ge­kämpft, damit ich den Juden nicht überliefert würde; jetzt aber ist mein Reich nicht von hier. Da sprach Pilatus zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, dass ich ein König bin. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich der Wahrheit Zeugnis gebe. Johannes 18,36.37

 

Alles entscheidet sich an der Person Jesus Christus!

 

Der Apostel Paulus schreibt von „Christus Jesus, der vor Pontius Pilatus das gute Bekenntnis bezeugt hat“ (1. Timotheus 6,13) Dabei bezieht er sich auf den Gerichtsprozess vor dem römischen Statthalter, den der Evangelist Johannes am ausführlichsten beschreibt. Schauen wir, wie die Einzelheiten dieses guten Bekenntnisses hier zutage treten.

 

Jesus hat ein Reich! Was für eine kühne Aussage in Gegenwart eines Mannes, der die größte damals bestehende irdische Macht repräsentierte. Doch das Reich Jesu gleicht nicht den Staaten dieser Welt, noch leitet es seine Hoheit und Macht von hier ab.

 

SEIN Reich empfängt all SEINE Autorität und Macht vom Himmel - es trägt himmlischen Charakter.

 

Der Herr hat an anderer Stelle erklärt, dass niemand das Reich Gottes sehen kann, es sei denn, er wird von neuem geboren. (vgl. Johannes 3,3) Wer die Autorität Gottes bedingungslos anerkennt und an den Sohn Gottes glaubt, geht in das Reich Gottes ein.

 

Was für ein besonderer König ist Jesus!

 

ER hat eine ewige Existenz. Längst vor seiner Geburt wurde festgelegt, welchen Auftrag ER  hier auf der Erde erfüllen sollte, nämlich von der Wahrheit zu zeugen. Aber der Sohn Gottes hat nicht nur über Wahrheit gesprochen, sondern ER selbst ist die Wahrheit. (vgl. Kap. 14,6) ER hat offenbar gemacht, wie Gott die Dinge sieht.

 

Alles entscheidet sich an SEINER Person.

 

 

Geht ein durch die enge Pforte; denn weit ist die Pforte und breit der Weg, der zum Verderben führt, und viele sind, die durch sie eingehen. Denn eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn finden.  Matthäus 7,13

 

Der breite und der schmale Weg (1)

 

Diese Worte aus der Bergpredigt richtet Jesus an seine Jünger, seine Nachfolger.

 

Es ist, als ob ER ihnen (und damit auch uns heute) eine Illusion rauben möchte. Jesus fordert sie zu einer Entscheidung auf. ER spricht von zwei Pforten, zwei Wegen, zwei Zielen und zwei Gruppen. ER fordert direkt zur Entscheidung auf: „Geht ein durch die enge Pforte“. Erst danach beschreibt ER das Bild, nennt Anfang, Weg und Ziel.

 

Durch die weite Pforte passt alles: Kunst und Kultur, Sport, Vergnügen, Unterhaltung. Diese Pforte ist einladend, bequem und leicht zu finden.

 

Durch sie gehen alle Menschen von Geburt an.

 

Hier findet man Ehrbare, Erfolgreiche und Religiöse, aber auch Gestrauchelte und Gefallene. Hier sind die, die auf sich stolz sind sowie die, die sich aufgegeben haben. Keiner wird zurückgewiesen, für jeden ist in der weiten Pforte Platz. Doch offensichtlich ist es ein gefährlicher Durchgang, denn die Pforte führt zum Verderben.

 

Ob das jedem, der durch sie hindurchgeht, bewusst ist?

 

Ganz anders die enge Pforte. Sie ist eng, klein und schwieriger zu finden. Noch dazu wenig einladend. Wer eintritt, muss eigene Vorstellungen aufgeben. Hier passen keine „guten Werke“ durch, die jemandem einen Platz im Himmel sichern sollen. Sie hat es mit Sündenerkenntnis und -bekenntnis zu tun, mit Bekehrung und Wiedergeburt, mit der Buße zu Gott (Apostelgeschichte 20,21)

 

Die weite Pforte habe ich durch Geburt betreten - für die enge Pforte dagegen muss ich mich bewusst entscheiden. Jesus Christus lädt mich ein: „Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich eingeht, so wird er errettet werden“ (Johannes 10,9)

 

Denn weit ist die Pforte, ... [die] zum Verderben führt. ... Denn eng ist die Pforte, ... [die] zum Leben führt.  Matthäus 7,13.14

 

Der breite und der schmale Weg (2)

 

Zwei Pforten führen zu zwei Wegen, der eine breit, der andere schmal.

 

Der breite Weg ist, wie auch die breite Pforte, sehr beliebt. Und deshalb sehr belebt. Hier sind viele unterwegs, hier ist vieles erlaubt. Der Weg ist einladend, ist ausreichend breit für Entgleisungen sowie für eigene Vorstellungen. Hier ist man frei und lässt sich treiben.

 

Doch da ist der andere Weg, der schmale. Dieser Weg nach der Bibel beinhaltet Gehorsam gegen Gottes Gedanken. Hier mag es Widerstand, Anfeindung, ja, sogar Verfolgung geben.

 

Doch der schmale Weg ist ein Weg mit Gott.

 

Wenn man von beiden Wegen so liest, dann ist die Wahl doch einfach - oder? Doch halt! Etwas Wichtiges, Entscheidendes gibt es noch zu bedenken: Der breite Weg endet im Verderben - der schmale Weg dagegen führt zum Leben! Und sollte man einen Weg nicht vom Ende her beurteilen? Gott legt uns Leben und Tod vor: „So wähle das Leben, damit du lebst“ (5. Mose 30,19)

 

Viele Menschen meinen, Religion würde so funktionieren: Wir treten durch Geburt ins Leben ein … wir bemühen uns, leben aufrecht und ehrbar, tun Gutes … und am Ende des Lebens wird gegengerechnet, wird das Leben gewogen. Am Ende steht die Entscheidung zwischen Himmel und Hölle.

 

Doch die Bibel redet ganz anders.

 

Sie erklärt uns: Jetzt, hier im Leben, muss ich mich zwischen den beiden Pforten und den beiden Wegen entscheiden. Mein Ende hängt also von meinem Anfang ab! Das eine Ziel ist Verderben - das andere Leben. Verderben meint nicht Auflösung oder Vernichtung.

Nein, Verderben meint ewiges Getrenntsein von Gott.

 

Das andere Ziel ist Leben.

 

Es meint Gemeinschaft mit Gott, meint Herrlichkeit, meint ewiges Leben. Das ist also die größte anzunehmende und nicht zu übertreffende Freude

 

Denn weit ist die Pforte und breit der Weg, der zum Verderben führt, und viele sind, die durch sie eingehen. Denn eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn finden. Matthäus 7,13.14

 

Der breite und der schmale Weg (3)

 

Zwei Pforten bedeuten zwei Wege und zwei Ziele, somit aber auch zwei Gruppen von Menschen. Die eine Gruppe ist groß, die andere klein. Die eine geht hinein und erreicht wie von selbst das Ziel, die andere findet es, hat also offensichtlich danach gesucht.

 

In der großen Gruppe sind alle, die die Sünde tolerieren - aber auch alle, die ehrbar leben und trotzdem sündigen. Hier sind die, die konsequent und diszipliniert Gesetze und Regeln befolgen - die sich den Weg so breit stecken, wie es ihnen gefällt, in der Hoffnung, dass sie bei Gott noch durchkommen. Hier stützt man sich auf eigene Fähigkeiten und auch auf eigene Erfahrungen.

 

Doch dieser Weg führt ins Verderben.

 

Die andere Gruppe ist kleiner. Doch nicht, weil Gott nicht jeden annimmt oder die Gnade Gottes nicht für alle ausreicht - nein. Die Gruppe ist kleiner, weil nur wenige das ganze Wort Gottes als die Wahrheit akzeptieren, weil nur wenige Jesus Christus, den Weg zu Gott, für sich persönlich in Anspruch nehmen. Die hier unterwegs sind, haben gefragt: „Was muss ich tun, um errettet zu werden?“ und haben gehört: „Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden“. Und das haben sie getan. (Apostelgesch. 16,30.31)

 

Sie haben gesucht und gefunden, haben angeklopft und ihnen ist aufgetan worden. Jetzt wollen sie nicht mehr die Begierden der Menschen tun (den breiten Weg gehen), sondern dem Willen Gottes leben (den schmalen Weg gehen). Und das ist auch heute noch möglich! (V. 7; 1. Petrus 4,2)

 

 

Siehe, ich bin mit dir, und ich will dich behüten überall, wohin du gehst. 1. Mose 28,15

 

Gottes Zusagen für Jakob

 

Das sagt Gott zu Jakob, einem der Erzväter Israels. Was war vorausgegangen? Jakob hat seinen Bruder Esau betrogen und muss daher vor seinem zornigen Bruder fliehen. Seine Mutter muss er zurücklassen, ohne zu ahnen, dass er sie auf der Erde nie mehr wiedersehen wird. Und sein Vater hat Worte des Segens zu ihm geredet, weil er davon ausgeht, bald zu sterben. - Jakob zieht also in dem Gedanken weg, seinen Vater nicht mehr wiederzusehen. Was für ein schwerer Abschied! Nur mit einem Stab in der Hand und vielleicht ein paar Münzen im Beutel legt Jakob ganz allein und zu Fuß eine Strecke von rund 1000 Kilometern nach Haran zurück - ein gefährlicher Weg!

 

Jakob übernachtet draußen. Und es dauert nicht lange, da begegnet ihm Gott in einem Traum: Jakob sieht eine Leiter, die von der Erde zum Himmel reichte. Die Verbindung zum Elternhaus ist abgebrochen, aber die Verbindung zum Himmel besteht weiterhin. An der Leiter steigen Engel herauf und herunter - es sind die himmlischen Boten Gottes, die himmlischen Beschützer der Gläubigen. Sie symbolisieren Gottes Fürsorge für die Zeit, in der Jakob außer Landes ist. Und das Wichtigste: Über den Engeln steht Gott - der Gott seines Großvaters Abraham und seines Vaters Isaak.

 

Ohne ihn zu tadeln, verspricht Gott Jakob wie schon seinen Vorfahren, ihm das Land zu geben, auf dem er liegt. Er soll Stammvater einer großen Nation werden. Gott sichert ihm seinen Beistand und Schutz zu. Und Jakob erhält die Zusage, dass Gott ihn wieder in das verheißene Land zurückbringen wird. - Was für eine Gnade, die Gott diesem schuldigen Flüchtling direkt zu Beginn seiner Wanderschaft gewährt! Zu diesem Zeitpunkt konnte Jakob mit dieser Gnade noch nichts anfangen.

 

Erst viel später würde er Gott persönlich begegnen und zum Zerbruch vor IHM kommen.

 

 

Ich will dich unterweisen und dich den Weg lehren, den du wandeln sollst; mein Auge auf dich richtend, will ich dir raten. Psalm 32,8

 

Gottes zeigt und weist mir SEINEN Weg!

 

Wahrscheinlich haben wir alle schon die eine oder andere Erfahrung mit guten oder weniger guten Beratern gemacht. Gut und weniger gut entscheidet sich in diesem Fall zum einen daran, ob der Berater unsere Situation gründlich analy­siert und dabei sein umfangreiches Wissen sowie seinen Erfah­rungs­schatz eingebracht hat. Zum anderen darf nicht das Gefühl aufkommen, dass der Berater selbst den größten Gewinn aus den Ratschlägen zieht.

 

Auf einen Berater können wir uns in jeder Situa­tion verlassen: auf den allwissenden und allmächtigen Gott. Denn Er kennt nicht nur jedes Detail unseres Lebens, sondern Er hat auch nur das Beste für uns im Sinn. Die Bibel nennt eine Reihe von beeindruckenden Beispielen dafür, wie Gott unterschiedlichsten Menschen durch seinen wunderbaren Rat geholfen hat.

 

Wer von Gottes gutem Rat profitieren will, muss zuerst einmal zugeben, dass er mit seinem Latein am Ende ist. Vor Gott dürfen wir offen und ehrlich im Gebet aussprechen, dass wir ohne Ihn nicht zurechtkommen. Und dann müssen wir eine Beziehung zu Ihm aufnehmen, denn Gott lässt sich nicht wie ein Automat bedienen. Das bedeutet: Wir bekennen Ihm, dass wir ohne seine Gnade verloren sind. An diesem Punkt setzt Gottes Lebensberatung ein: Er zeigt uns sein Heilsangebot in Jesus Christus, der für uns starb und auferstand. Wer diesen Rat befolgt und an den Sohn Gottes glaubt, bringt Gott auf seine Seite.

 

Durch sein Wort, die Bibel, zeigt ER uns dann weiter, wie ein glückliches Leben aussieht. Es ist nicht frei von Herausforderungen und Nöten, aber nie ohne Rat und Ausweg.

 

Gott zeigt uns SEINE Sicht auf die Dinge des Lebens und weist uns den Weg.

 

Das macht uns ruhig und das macht das Leben lebenswert.

 

 

 

 

Die Abtrünnigkeit der Einfältigen wird sie töten, und die Sorglosigkeit der Toren wird sie umbringen.  Sprüche 1,32

 

Sorglosigkeit und Leichtsinn!

 

Sorglosigkeit und Leichtsinn können gefährlich, ja, sogar tödlich sein!

 

Madame Pele war eine Segeljacht, die den Besitzer gewechselt hatte. Sie lag in Kappeln an der Ostsee vor Anker und sollte nun nach Emden überführt werden. Der neue Eigner war zwar im Besitz eines Sportküsten-Schifferscheins, hatte aber sonst kaum Segelpraxis. Zunächst suchte er einen erfahrenen Mitsegler - leider vergeblich, dann holte er sich in Internetforen sachkundigen Rat für seine Überführungsfahrt.

 

Madame Pele stach am 18. August 2004 mit dem Eigner und einer allerdings unerfahrenen Mitseglerin in See. Am 26. August verließ sie den Hafen von Norderney und wurde nördlich des Juister Riffs noch einmal gesehen - dann hörte man nichts mehr von ihr. Drei Tage später sichtete die Wasserschutzpolizei den aus dem Wasser ragenden Mast der Jacht. Bei der nachfolgenden Suchaktion fand man beide Segler. Sie waren ertrunken.

 

Zeugen sagten aus, dass der Eigner schon bei geringer Windstärke mit dem Boot überfordert war. Dazu stand er offensichtlich unter Zeitdruck und hatte außerdem zu wenig Diesel mitgenommen. Und er konnte bei unruhiger See, wie sie dann auch auftrat, die Segel allein gar nicht bedienen. Dieser Leichtsinn tötete beide Segler.

 

Ja, auch ich bin in meinem Leben oft überfordert, stehe unter Zeit- und Leistungsdruck, komme an meine Grenzen.

 

Wenn ich ehrlich bin: Ich komme allein nicht zurecht!

 

Weil ich nicht leichtsinnig sein will, habe ich mich einem kompetenten Helfer anvertraut. Auch jetzt gibt es noch Probleme, doch jetzt sage ich voll Vertrauen: „Der Herr ist mein Helfer, und ich will mich nicht fürchten; was wird mir ein Mensch tun?“ (Hebräer 13,6)

 

 

 

 

 Ich weiß, wem ich geglaubt habe. 2. Timotheus 1,12

 

Sie wollen die Wahrheit wissen?

 

Eine alte Grabinschrift enthält in lateinischer Sprache die Aussage: Ich habe im Zweifel gelebt, ich bin in Furcht gestorben, und ich weiß nicht, wo ich hingehe.“

 

Zweifel über Sinn und Ziel des Lebens, Furcht vor dem Tod und Ungewissheit über das Jenseits - damit haben viele Menschen zu tun, die noch nicht an Jesus Christus glauben. Manche haben es aufgegeben, über diese Themen nachzudenken; sie verdrängen alle Fragen nach dem Jenseits und leben nur im Heute. Andere haben die Bedeutung dieser Themen erkannt. Sie fühlen, wie wichtig es ist, die Weichen für das Leben nach dem Tod rechtzeitig zu stellen. Sie wollen die Wahrheit wissen!

 

Die Wissenschaften können uns über das Jenseits nichts mitteilen.

Und doch muss niemand, der die Wahrheit sucht, in Ungewissheit bleiben.

 

Jesus Christus ist der ewige Sohn Gottes.

 

Er hat uns alles mitgeteilt, was wir über das Leben und den Tod, über das Diesseits und das Jenseits wissen müssen.

 

Aber wie zuverlässig sind die Berichte der Bibel über Jesus von Nazareth? Wer ist Christus wirklich? Können wir Ihm Glauben schenken, Ihm wirklich unser Leben und unsere ganze Zukunft anvertrauen? - Vor seiner Bekehrung hatte der Apostel Paulus die Christen verfolgt. Dann aber lernte er den Herrn Jesus kennen und mit Ihm die Wahrheit. Und seitdem sagt Paulus: „Ich weiß, wem ich geglaubt habe.“

 

Überprüfen Sie selbst, ob die Augenzeugenberichte der Bibel über das Leben, den Tod und die Auferstehung Jesu glaubwürdig sind. Lesen und vergleichen Sie dazu die vier Evangelien. Und „beobachten“ Sie Jesus, wie Er den Menschen begegnet - immer mit der Frage, ob auch Sie Ihm vertrauen können und wollen.

 

 

So spricht Gott, der HERR, der die Himmel schuf und sie ausspannte, der die Erde ausbreitete mit ihren Gewächsen, der dem Volk auf ihr den Odem gab und den Hauch des Lebens denen, die darauf wandeln: ... Ich bin der HERR, das ist mein Name; und meine Ehre gebe ich keinem anderen. Jesaja 42,5.8

 

Klettverschluss

 

Wie vieles hat sich doch die Technik von der Natur abgeschaut! - Erstaunlich, wie sich die Frucht der Klette im Fell von Tieren festhakt, um ihren Samen zu verbreiten. Dasselbe Prinzip verwendet die Industrie seit den fünfziger Jahren z. B. bei Verschlüssen für Sportbekleidung. Die Funktion: Elas­tische Plastikhäkchen verhaken sich, lassen sich aber durch starken Zug wieder lösen.

 

Klettverschluss heißt diese praktische Lösung, die die Natur entwickelt hat. Oder müssen wir nicht besser sagen: der Schöpfer? Denn die Natur selbst hat nicht die Fähigkeit zu intelligenten und bewussten Entscheidungen, die nötig sind, um so etwas fertigzubringen. - Leider wird oft heutzutage von der Natur auf eine Weise gesprochen, als ob es sich um ein intelligentes und allmächtiges Wesen handeln würde!

 

Umfragen zeigen, dass sich leider viele Wissenschaftler eine Entstehung des Weltalls und des Lebens ganz ohne einen Schöpfergott vorstellen. Damit bleiben aber viele Fragen offen, die aber eine Antwort finden, wenn wir die Bibel, das Wort Gottes, zur Hand nehmen.

 

Die Bibel spricht von einem Schöpfer, der uns liebt und diese wunderbare Welt für uns geschaffen hat. Er möchte, dass wir Ihm und niemand anders die Ehre für alle SEINE Wunder geben, und sei es auch ein so kleines Wunder wie das der Klette.

 

Du großer Gott, wenn ich die Welt betrachte,
die Du geschaffen durch dein Allmachtswort, …

 

dann jauchzt mein Herz, Dir großer Herrscher zu:
Wie groß bist du! Wie groß bist du!

 

C. Boberg (1859-1940), Deutsch: M. von Glehn (1867-1924)

 

 

 

 

Rufe mich an am Tag der Bedrängnis: Ich will dich erretten, und du wirst mich verherrlichen!

Psalm 50,15

 

Dann bete!

 

„Und vergiss nicht, wenn du in Not bist, mein Junge, dann bete!“ Mit diesen Worten entließ eine Mutter ihren einzigen Sohn, als er zur See ging. Sie war voller Sorge um ihn, denn bisher hatte er ihre Bitte, sein Leben unter die Führung Gottes zu stellen, immer wieder ausgeschlagen. Sie hoffte, dass er doch wenigstens in Notlagen an Gott denken würde!

 

„Mit dem Beten wird es vorerst wohl noch Zeit haben“, dachte der unternehmungslustige junge Mann bei sich. Auf jeden Fall wollte er das Leben erst einmal allein meistern. Er konnte kaum ahnen, dass er schon bald von diesem „Notsignal“ Gebrauch machen musste.

 

Bei einer leichten Arbeit an Deck, die gewöhnlich einen erfahrenen Seemann kaum aus dem Gleichgewicht bringt, geschah es: Durch eine unvorhergesehene Bewegung des Schiffs ging er bei der einsamen Arbeit über Bord. Noch im Fallen betete er: „Gott, wenn es Dich gibt, dann zeige es jetzt!“

 

Niemand hatte den Vorfall bemerkt, aber Gott hörte den Notruf. Gerade jetzt kam ein Matrose, um nach dem jungen Mann zu sehen. Er fand ihn nicht an Deck, schaute über Bord und entdeckte ihn genau in dem Augenblick, als sein Kopf aus dem Wasser auftauchte. Mit Mühe gelang es, ihn in letzter Minute zu retten. Als unser Freund wieder wohlbehalten an Bord war, erzählte er auch von seinem Stoßgebet. - Aber zu einer Lebenswende kam es damals noch nicht.

 

Nach seiner Rückkehr von dieser Fahrt begleitete er seine Mutter zu einem Bibelabend. Da wurde ihm bewusst, dass seine Sünden ihn von Gott trennten und er errettet werden musste. Endlich bekannte er Gott seine Schuld und empfing Vergebung und Frieden.

 

Jetzt war er auch für die Ewigkeit gerettet.

 

 

Alle werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist.  Römer 3,24

 

Umsonst gerechtfertigt!

 

Im 19. Jahrhundert herrschte in vielen Städten große Armut. Viele Kinder litten Hunger und mussten betteln, um zu über­leben.

Eines Abends schlichen zwei ärmlich gekleidete Kinder in einen Raum, in dem das Evangelium gepredigt wurde. Keiner bemerkte sie - außer der Prediger. Sie setzten sich auf eine Bank in der Nähe der Tür und hörten aufmerksam zu, als er den Bibelvers las und erklärte: „He, ihr Durstigen alle, kommt zu den Wassern! Und die ihr kein Geld habt, kommt, kauft ein und esst! Ja, kommt, kauft ohne Geld und ohne Kaufpreis Wein und Milch!“

(Jesaja 55,1)

 

Als die Predigt zu Ende war, verließen die beiden leise und unauffällig den Raum. Der Prediger war enttäuscht, dass er nicht mit ihnen sprechen konnte, doch als er später auf der Straße stand, zupfte ihn jemand am Ärmel. Es war das Mädchen von eben.

 

„Bitte, mein Herr, geben Sie mir etwas für meine kranke Mutter!“, bat sie.

 

Er fragte es: „Was soll ich dir denn geben?“

„Nur etwas Milch. Ich habe zwar kein Geld, aber Sie sagten ja: Kommt, kauft ohne Geld. Ich habe auch einen Krug für die Milch mitgebracht.“

 

Das Mädchen berief sich auf eine Verheißung in der Bibel, die eine geistliche Bedeutung hat. Doch Gott antwortete ganz praktisch auf ihren Glauben. Der Prediger begleitete das Kind nach Hause und fand dort die sehr kranke Mutter vor. Er besorgte Milch und Nahrung und auch einen Arzt. Aber er stellte ihnen auch den Erlöser Jesus Christus vor, durch den jeder Glaubende umsonst gerechtfertigt“ wird.

 

Es ist ganz einfach: Ich muss Gott beim Wort nehmen und kommen - dann erhalte ich, was ER mir umsonst geben will!

 

 

Wir bitten an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott! Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm.

2. Korinther 5,20.21

 

Mit Gott ins Reine kommen!

 

Der Pkw fliegt aus der Kurve und findet sich in einem tiefer gelegenen Garten wieder. Durch den Aufprall wird die Karosserie stark demoliert. Totalschaden! - Zwei junge Leute steigen aus. Wie durch ein Wunder ist ihnen bis auf ein paar unbedeutende Verletzungen nichts passiert. Sie stehen noch ganz benommen da und erklären, dass sie dem Tod ins Auge geschaut haben und sehr viel Glück gehabt hätten.

 

Aber welche Art von Glück ist das gewesen? Wer hat sie beschützt und sie vor einem tödlichen Ausgang bewahrt? Wo wären sie jetzt, wenn sie dieses Wunder nicht erlebt hätten?

 

In solchen Augenblicken überschlagen sich die Fragen, und die Gefühle fahren Achterbahn. Aber oft ist der Schrecken schnell vergessen, und die Sorglosigkeit gewinnt wieder die Oberhand. Das entspricht unserer menschlichen Natur mit ihrer unglaublichen Fähigkeit, schlechte Erinnerungen zu verdrängen und das Leben unbekümmert fortzusetzen.

 

Doch ist es nicht Gott, der gesprochen hat?

 

Auch wenn wir es oft nicht beachten, redet ER wiederholt zu jedem von uns, damit wir unsere Lebenszeit auf der Erde dazu nutzen, uns auf die Ewigkeit vorzubereiten. Gott will nicht, dass wir für ewig verloren gehen, sondern dass wir durch die Umkehr zu Ihm und den Glauben an Jesus Christus das ewige Leben empfangen. (Hiob 33,14; 2. Petrus 3,9)

 

Nicht immer geht eine Sache so gut aus wie bei den jungen Leuten. Die Bibel mahnt uns daher: „Heute, wenn ihr Gottes Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht“ (Hebräer 4,7)

 

Wir sollten daher jetzt die Gelegenheit ergreifen, mit IHM ins Reine zu kommen.

 

 

 

Was sagt die Schrift? „Abraham aber glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.“ Römer 4,3

 

Durch den Glauben gerechtfertigt!

 

Der Apostel Paulus lehrte, dass ein Mensch nicht durch das Halten des jüdischen Gesetzes, sondern durch den Glauben an Jesus Christus und an sein Sühnungswerk gerechtfertigt wird. Daran nahmen die Juden Anstoß. Deshalb beruft Paulus sich auf Gottes Handeln im Alten Testament:

 

Schon Abraham, der Stammvater des Volkes Israel, stand nicht aufgrund eigener Vollkommenheit als ein Gerechter vor Gott.

 

Auch er ist durch Glauben gerechtfertigt worden.

 

Die Gegner des Apostels konnten das in ihren eigenen heiligen Schriften nachlesen. (1. Mose 15,6)

 

Wie Paulus die Sündhaftigkeit aller Menschen mit Zitaten aus dem Alten Testament belegt (Römer 3,10–18), so führt er auch den Beweis für die Rechtfertigung aus Glauben mit Beispielen aus dem Alten Testament.

 

Was sagt die Schrift?“

 

Das ist ausschlaggebend für Paulus. Und wenn es um die Frage geht, wie ein Mensch mit Gott ins Reine kommen kann, dann kann auch heute die Antwort nur in der Heiligen Schrift gefunden werden. Das Wort Gottes hat letztgültige Autorität.

 

Abraham wurde Gerechtigkeit nicht deshalb „zugerechnet“, weil er ein tadelloses Leben voller Verdienste geführt hätte. Es sind nicht seine eigenen Leistungen, die seine Stellung vor Gott bestimmten. Er wurde vielmehr deshalb für gerecht erklärt, weil er nicht auf sich, sondern auf Gott vertraute: Er „glaubte Gott“. Und das wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet“. Wenn in diesem Textzusammenhang einem Menschen etwas zugerechnet oder angerechnet wird, dann ist etwas gemeint, was er in sich selbst eben nicht besitzt.

 

Deshalb konnte damals und kann heute jeder nur „aus Glauben“ mit Gott ins Reine kommen.

 

 

Vor Traurigkeit zerfließt in Tränen meine Seele; richte mich auf nach deinem Wort!

Psalm 119,28

 

Gott versteht und kennt dich am besten!

 

Ein Erlebnis auf einer Autofähre beschäftigt mich gedanklich noch lange: Ich genieße die frische Meeresluft, den Wind, die Ruhe und die Aussicht am wenig frequentierten Oberdeck.

 

Einige Meter neben mir steht eine Dame und tut es mir gleich. Erst nach einiger Zeit fällt mir auf, dass sie keine verstopfte Nase hat, sondern sie weint. Ihr Schmerz muss sehr tief sein, weil sie lange vor sich hinweint, ohne Aufsehen erregen zu wollen. Da ich sie als Fremder nicht einfach taktlos ansprechen möchte, bleibt mir in diesem Moment nur das stille Gebet für sie zu Gott, der diese Frau kennt und ihren Schmerz versteht. Dieser Gott ist zugleich der Gott des Trostes, der dazu in der Lage ist, uns in jeder Lebenssituation zu trösten.

Während ich dieses Erlebnis aufschreibe, das mich so nachdenklich stimmte, denke ich an Sie, liebe Leserin und lieber Leser. Wenn mein oft gefühlloses Herz durch das Weinen dieser mir unbekannten Frau so bewegt wurde - wie viel mehr fühlt der allwissende Gott jetzt gerade mit Ihnen. Er kennt Ihre Not. Er kennt Ihren Schmerz. Und nicht nur das, sondern Er fühlt auch tief mit Ihnen. Über Ihn wird gesagt: „In all ihrer Bedrängnis war er bedrängt und der Engel seines Angesichts hat sie gerettet. In seiner Liebe und in seiner Erbarmung hat er sie erlöst; und er hob sie empor und trug sie alle Tage der Urzeit“ (Jesaja 63,9).

 

Was für ein gewaltiger Trost liegt darin, dass Gott uns am besten kennt und versteht.

 

In Ihrer aktuellen Lebenssituation wünsche ich Ihnen von Herzen, dass Sie Gottes Beistand und Trost erfahren.

 

Breiten Sie im Gebet alles vor IHM aus!

 

Lesen Sie die Bibel, um darin dem lebendigen Gott zu begegnen, der Sie liebt und der mit Ihnen nur Gutes im Sinn hat.

 

Gott tröste Sie!

 

 

Ich sprach: „Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen“; und du hast die Ungerechtigkeit meiner Sünde vergeben. Psalm 32,5

 

Es ist alles bezahlt – ich bin frei!

 

Ein Autofahrer beschädigte in einer Großstadt einen parkenden Wagen. Er hinterließ eine Nachricht und beging Fahrerflucht. Auf einer beschrifteten Serviette, die an der Windschutzscheibe des beschädigten Wagens hing, stand: „Sorry! Musste ausweichen und bin momentan knapp bei Kasse“, verziert mit einem Emoticon mit herabhängenden Mundwinkeln.

 

Nun, der Unbekannte sagte drei Dinge: 1. Es tut ihm leid … 2. Ich weiß, wie der Schaden entstanden ist … 3. Mir ist bewusst, dass der Schaden bezahlt werden muss. Nehmen wir noch dazu an, dass er ehrlich war. Doch befreite ihn das, löschte das seine Schuld? Würde die Polizei ihn laufen lassen, wenn sie ihn fände, weil er Reue zeigte, die Schuld zugab und auch erklären konnte? Wohl kaum!

 

Nehmen wir nun einmal an, ich stehe am Ende meines Lebens vor Gott.

 

Und Er zeigt mir meine Verfehlungen: meinen Hass, meinen Hochmut, meine verletzenden Worte, meine schmutzigen Gedanken.

 

Ob es ausreichen wird, wenn ich Ihm rückblickend sage: „Sorry, tut mir leid“? Oder ob Er mich annehmen wird, wenn ich Ihm die Situation erklären kann, warum ich gelogen, gestohlen oder Menschen verletzt habe, warum ich die Steuer hinterzogen oder die Ehe gebrochen habe - zumal die Schuld nicht bei mir allein liegt? Mein Chef, meine Frau, meine Erziehung, meine ganze Lebenssituation haben schließlich mit dazu beigetragen.

 

Doch wenn ich Ihm sagen kann, dass ich zwar schuldig bin, aber ein anderer, nämlich Jesus Christus, meine Verfehlungen am Kreuz von Golgatha bezahlt hat - dann bin ich gerettet!

 

Dann hat Jesus selbst meine Stelle eingenommen und ist für mich bestraft worden.

 

Dann wird mir meine Schuld vergeben - ich bin frei!

 

 

Die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen worden (nicht freiwillig, sondern dessentwegen, der sie unterworfen hat), auf Hoffnung, dass auch die Schöpfung selbst frei gemacht werden wird von der Knechtschaft des Verderbens zu der Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes.

Römer 8,20.21

 

Knechtschaft des Verderbens

 

Schon längst ist in der Natur um uns her nicht mehr alles so, wie es sein sollte. Durch die menschliche Zivilisation bei gleichzeitig hoher Bevölkerungsdichte ist im Naturgeschehen vieles aus dem Gleichgewicht gekommen. Daher die großen Anstrengungen in unseren Tagen um Abhilfe.

 

Aber auch ohne die Folgen der Zivilisation ist die Schöpfung nicht mehr so, wie sie aus Gottes Hand hervorging. Was wir das „natürliche biologische Gleichgewicht“ nennen, ist nämlich im Grunde ein Gleichgewicht des Schreckens. Das eine Lebewesen ist der Feind des anderen und sorgt dafür, dass sich das andere nicht zu sehr vermehrt. Und auch die Menschheit findet ihre Grenzen durch Krankheit und Katastrophen.

 

Doch wer denkt schon daran, dass diese Knechtschaft des Verderbens deshalb über die Schöpfung kam, weil das erste Menschenpaar sich gegen Gott erhob und in Sünde fiel? Damals hatte Gott den Erdboden verflucht um des Menschen willen. (1.Mose 3,17) Mühsal und Not des Erdenlebens sollten seitdem erinnern, dass unsere Sache mit Gott nicht in Ordnung ist. Doch durch den Glauben an den Erlöser Jesus Christus kann bis heute jeder mit Gott ins Reine kommen und Frieden finden.

 

Und auch die Hoffnung und das sehnsüchtige Harren der Schöpfung auf Erlösung werden sich einmal erfüllen. Der Opfertod Jesu Christi am Kreuz hat auch dafür den Grund gelegt, dass einmal alle Dinge mit Gott versöhnt werden.

 

 

Jesus, Sohn Davids, erbarme dich meiner! Lukas 18,38

 

Den Blick für das Wesentliche nicht verlieren!

 

Das war der verzweifelte Ausruf eines blinden Bettlers vor den Toren Jerichos, einer der ältesten Städte der Welt. Er bat so laut schreiend um Hilfe, dass die Menschenmenge, die hinter Jesus Christus herging, ärgerlich reagierte. Aber der Mann fühlte, das war seine letzte Chance. Tatsächlich kam Jesus nie wieder dort vorbei. Kurze Zeit später wurde Er in Jerusalem gekreuzigt. - Gut zu merken: Man muss die Gelegenheit nutzen, mit Jesus Christus in Kontakt zu kommen. Es könnte die letzte sein.

 

Was konnte ein blinder Mann, zudem noch ein Bettler, schon gegen die vielen Menschen ausrichten, die Jesus umgaben und im vollen Besitz des Augenlichts waren? Aber darum ging es dem Blinden gerade: Er wollte sehen können wie die anderen. Es berührt, dass er trotz fehlendem Augenlicht den inneren Blick für das Richtige nicht verloren hatte.

 

Das hatte er manch einem Sehenden in der Volksmenge voraus.

 

Wer den Bibeltext aufmerksam liest, bemerkt schnell, dass der Bettler, und nur er, erfasst hatte, wer Jesus wirklich war. Für die anderen war Er nicht mehr als Jesus von Nazareth - also bestenfalls eine wundertätige und irgendwie auffällige Persönlichkeit. Doch eine solche Meinung bewirkt gar nichts, damals nicht und heute nicht.

 

Der Blinde hatte den anderen etwas voraus.

 

Er hatte der Nachricht geglaubt, dass Jesus Christus der Sohn Davids ist und damit der verheißene Erlöser, von dem das Alte Testament so viel vor­ausgesagt hat. Dieser Jesus konnte helfen, und mehr noch, er konnte ihn erretten!

 

Darauf kommt es an: Dass jeder sich die Augen seines Herzens öffnen lässt, und zwar für die eigene Not und Erlösungsbedürftigkeit und für den Retter Jesus Christus - und schließlich für das reiche Leben, das Er schenkt.

 

 

Da ist kein Retter als nur ich. Hosea 13,4

 

Wenn Gott eingreift!

 

Sascha (Name geändert) lebte bis zu seinem sechzehnten Lebensjahr unauffällig in seiner Familie und in einer christlichen Umgebung. Doch von diesem Zeitpunkt an wurde es anders. Er warf alles über Bord, was mit dem Glauben zu tun hatte. Abitur, Studium und eine gute Anstellung waren die nächsten Stationen seines Lebens. Geld verdienen und auch ausgeben, das war für ihn wichtig.

 

Dann kam der Bürgerkrieg mit all seinen Wirren und Schrecken. Sascha fand sich auf der falschen Seite wieder. Wäre er nicht von einflussreichen Leuten freigepresst worden, er wäre wohl heute nicht mehr am Leben. Allerdings erlebte er eine kurze Haftzeit. Nie wieder möchte er ein Gefängnis von innen sehen, geschweige denn die kleine Einzelzelle. Bei dem Gedanken daran graut es ihm heute noch. Deshalb hat er auch seine Heimat verlassen.

 

Soweit dieses nicht ganz gewöhnliche Schicksal eines jungen Menschen. Was aber hat das alles mit Gott zu tun? Dieses: Seine gläubigen Eltern beteten während der ganzen Zeit ausdauernd für ihn. Als Christen wussten sie, was ernsthafte Gebete ausrichten können.

 

Und Gott griff ein.

 

Als Sascha am tiefsten Punkt angekommen war, gequält von seinen Peinigern, den Tod vor Augen, kam ihm der Gott seiner Kindheit ins Gedächtnis; und er betete zu Ihm in seiner Zelle.

 

Gott antwortete!

 

Der junge Mann be­griff, was Jesus für ihn getan hatte und nahm Ihn als seinen per­sön­lichen Erlöser an. Und dann erlebte er Jesu Vergebung für die falschen Wege in seinem Leben. Er versprach, von jetzt an, Ihm zu folgen und seinen Willen zu tun. Plötzlich kam er überraschend frei.

 

Noch heute dankt Sascha seinem Gott für die Rettung aus der Todesgefahr und dass er so zu Jesus finden durfte.

 

 

Als sie aber die Freimütigkeit des Petrus und Johannes sahen ..., verwunderten sie sich; und sie erkannten sie, dass sie mit Jesus gewesen waren.  Apostelgeschichte 4,13

 

Gott allein kann durch SEIN Wort und SEINEN Geist Menschen verändern!

 

Eine abenteuerlich gekleidete Gestalt steigt aus einem Auto. Ein Punker. Ich gebe dem mit Ketten, Nieten und Orden dekorierten Mann einen christlichen Flyer. Der Text besteht nur aus 16 Zeilen und endet mit den Worten: „Mein Name ist Zeit; ich gehe immer vorwärts, dem Ende zu, und ich nehme dich mit in die Ewigkeit. Gott sagt: ,Siehe, jetzt ist die wohlange­nehme Zeit; siehe, jetzt ist der Tag des Heils` (2. Korinther 6,2).“ Er nimmt ihn wortlos an und steckt ihn ein.

 

Wochen vergehen. Ein Auto fährt auf den Parkplatz. Ein junger Mann steigt aus. Er grüßt mich freundlich. „Erkennen Sie mich nicht mehr? - Sie haben mir vor vielen Wochen hier an dieser Stelle einen Flyer gegeben.“ Jetzt geht mir ein Licht auf: der Punker. Wie hat er sich verändert! - „Was ist denn mit Ihnen passiert?“, entfährt es mir. Da geht er zum Auto, holt den Flyer und deutet darauf: „Der hat mich verändert. Ich gehe jetzt auch in die Kirche. Ich möchte Jesus nachfolgen.“

 

Eine innere Veränderung hatte bei ihm stattgefunden, zu der er sich bekannte und die sich auch auf sein Äußeres auswirkte.

 

Gott allein kann durch sein Wort und seinen Geist Menschen verändern.

 

Und eine Veränderung, die von Gott kommt, geht immer von innen nach außen.

 

Jesus Christus hat gesagt: „Ihr müsst von neuem geboren werden.“ Dieses Werk am inneren Menschen wird vom Heiligen Geist gewirkt. Es ist so geheimnisvoll wie die Wirkung des Windes, den man nur an seinen Auswirkungen erkennt. (Johannes 3,7.8) Aber dann kommt der Moment, wo das göttliche Wirken nach außen bezeugt und sichtbar wird. So war es auch hier.

 

Ich wirke, und wer kann es abwenden? … Siehe, ich wirke Neues; jetzt sprosst es auf;
erkennt ihr es nicht
?  Jesaja 43,13.19

 

 

David und das Volk, das bei ihm war, erhoben ihre Stimme, und sie weinten, bis keine Kraft mehr in ihnen war zu weinen. 1. Samuel 30,4

 

Gott belohnt unser Vertrauen!

 

David gerät in Panik! - Er ist der Bezwinger des Riesen Goliath. Er ist der Mann nach dem Herzen Gottes, der einmal König werden soll. Aber nun hat ihn die Angst vor dem amtierenden König Saul überwältigt. Wie lange schon muss er sich mit seinen treuen Anhängern an immer anderen Stellen vor Saul verbergen! Jetzt ist David mit seinen Kräften am Ende. Vor seinen Verfolgern flieht er zu den Philistern. Er lässt sich sogar dazu hinreißen, zu den Feinden des Volkes überzulaufen, um bei ihnen Sicherheit zu suchen!

 

Dort bei den Philistern ist David als Lehnsmann willkommen. Aber als es zum Krieg gegen Israel kommt, vertrauen sie ihm nicht wirklich. Im Kampf gegen König Saul und das Volk Israel wollen die Philister ihn nicht als Bundesgenossen haben. - Wie peinlich!

Als David und seine Getreuen dann vom Sammelplatz der Heere nach ihrem Wohnsitz Ziklag zurückkehren, finden sie die Stadt in Schutt und Asche gelegt. Frauen und Kinder sind von den feindlichen Amalekitern gefangen weggeführt! Erschüttert brechen David und seine Leute in Tränen aus. Sie weinen, „bis keine Kraft mehr in ihnen war zu weinen“.

 

Doch dann wird die Situation für David noch viel schwieriger: Seine Männer sind erbittert über den Verlust ihrer Familien; sie wollen ihren Anführer steinigen. Kann es für David noch schlimmer kommen? Aber gerade hier tritt die Wende ein: David besinnt sich wieder auf Gott. Er rechnet erneut mit seiner Hilfe. Und weil er sich „in Gott stärkt“, fassen nicht nur er selbst, sondern auch seine Männer neuen Mut. Schließlich finden sie ihre Familien und können sie befreien.

 

Auch heute will Gott allen, die IHM vertrauen, neuen Mut und neue Kraft schenken und ihnen in jeder Not helfen.

 

 

Ich habe euch zuerst überliefert, was ich auch empfangen habe: dass Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften; und dass er begraben wurde und dass er auferweckt worden ist am dritten Tag nach den Schriften. 1. Korinther 15,3.4

 

Ist es nun meine Kern oder meine Lieblingssünde?

 

Der junge Mann war jahrelang in verschiedenen christlichen Gruppen gewesen, weil er hoffte, dort Linderung von seiner depressiven Neigung zu erfahren. Es war aber nicht besser geworden, im Gegenteil. Auch das Interesse an der Bibel hatte er inzwischen wieder verloren. Resigniert meinte er, sie gäbe ihm keine Antwort für seine Probleme.

 

Als ein gläubiger Freund ihn fragte, was denn die entscheidende Botschaft der Bibel sei, zögerte er lange mit der Antwort. Doch dann brach es aus ihm heraus: Jesus Christus ist am Kreuz für Sünder gestorben!

 

Tatsächlich, das ist die großartige Nachricht für alle Menschen, die etwas von ihrem eigenen Versagen und letztlich ihrer Schuld vor Gott wissen. Aber es ist ein großer Schritt vom Eingeständnis der Schuld vor sich selbst bis zum offenen, vorbehaltlosen Bekenntnis vor Gott. Und nur das bringt den Ausweg aus der Not - auch wenn dadurch nicht alle Depressionen beseitigt werden. Sechs Jahre schon wusste dieser bedauernswerte Mann von dieser Rettungsmöglichkeit - und hatte sie doch nicht ergriffen. Nein, darüber wolle er jetzt nicht sprechen… Die Pause wurde lang, bedrückend lang.

 

Warum konnte dieser junge Mann nicht, wie so viele Menschen vor ihm, sein Leben vor Gott aufdecken? Gab es vielleicht, wie es oft der Fall ist, eine Lieblingssünde, die er nicht aufgeben wollte? In dieser Situation betete der gläubige Freund eindringlich zu Gott und flehte um Hilfe.

 

Und dann begann endlich auch der junge Mann zu bekennen und zu beten. 

 

Seine Kernsünde war die Unversöhnlichkeit gewesen.

 

 

 

Er führte sie ins Haus hinauf, setzte ihnen einen Tisch vor und frohlockte, an Gott gläubig geworden, mit seinem ganzen Haus.

Apostelgeschichte 16,34

 

Unser Schöpfer Gott geht oftmals seltsame Wege!

 

Ein Mann erzählte mir eines Tages von einer erstaunlichen Wende in seinem Leben:

 

„Ich hatte mich in meinem Beruf selbstständig gemacht. Anfangs ging alles gut. Dann kamen Rückschläge. Ich musste Konkurs anmelden, die Firma war pleite. Zurück blieben Schulden und Verpflichtungen.

 

In meiner Not griff ich zum Alkohol und sank tiefer und tiefer.

 

Dann ließ sich meine Frau scheiden. Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung ergriffen mich. In dieser Situation sah ich nur noch einen Ausweg. Zum Letzten entschlossen trat ich auf den Balkon und blickte vom achten Stock in die Tiefe. Nur ein einziger Schritt, und alle meine Probleme, so meinte ich, wären gelöst.

 

Da durchzuckte mich plötzlich der Gedanke: Gott - Gott gibt es! Ich hatte in meinem Leben nie bewusst an Gott gedacht, nie mit Ihm gerechnet. Der Gedanke überwältigte mich und ließ mich nicht mehr los.

 

Heute weiß ich, dass mich die Gnade Gottes vor dem Sprung in die Hölle bewahrt hat. Ich fing an, Gott zu suchen und fand Ihn in Jesus Christus. Ein gläubiger Christ, den ich ,zufällig‘ kennenlernte, zeigte mir den Weg. Ich bekannte meine Schuld vor Gott und glaube nun an Jesus Christus als meinen Herrn und Heiland.

 

Zwei Jahre hatte ich von meiner geschiedenen Frau nichts mehr gehört. Bangen Herzens suchte ich sie auf. Ein zweites Wunder war geschehen. Auch meine Frau hatte sich zu Jesus Christus bekehrt. Wir waren beide überwältigt von der Liebe und Gnade Gottes.

 

Als ich diesem Mann zwei Monate später erneut begegnete, strahlte er über das ganze Gesicht. An seiner rechten Hand funkelte wieder der Ehering …

 

 

Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, da wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist. Römer 5,8

 

Grauer Falke (1)

 

Grauer Falke war ein Indianer. Aber auch ein Lügner, ein Betrüger und ein Mörder. Die Weißen hatten ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt, doch immer wieder entkam er ihnen. Als er hörte, dass Missionare zu einem befreundeten Indianerstamm aufbrechen wollten, beschloss er, sich unerkannt ihrem Treck anzuschließen.

 

Er hasste die Christen, er hasste ihre Lieder und ihre Gottesdienste, besonders aber hasste er das kleine schwarze Buch, aus dem sie immer lasen. Doch jetzt war er mit ihnen unterwegs, wochenlang. Sonntags, wenn der Treck rastete, schnappte er sich sein Gewehr und ging den ganzen Tag auf die Jagd. Er wollte keine Predigten und keine Lieder hören.

 

Es wurde Juli und es wurde drückend heiß. Obwohl Sonntag war, hatte Grauer Falke erstmals keine Lust, auf die Jagd zu gehen. Er streckte sich im Schatten eines Planwagens aus und schlief ein. Als er wieder erwachte, wurde um ihn herum gesungen. Denn für den Gottesdienst hatten sich die Missionare gerade um seinen Planwagen herum versammelt. Er war zu müde, um sich zu bewegen und so blieb er, offensichtlich ungerührt und ablehnend, liegen. Der Missionar, der predigte, stellte die Liebe Gottes vor, die den Menschen alles gegeben hatte, was sie brauchten. Er erklärte, dass die Menschen Gott hassten und Ihn ablehnten. Doch Gott liebt seine Geschöpfe und sandte seinen Sohn Jesus Christus auf die Erde, der starb, damit Menschen gerettet und in den Himmel kommen können.

 

Grauer Falke hörte zu, obwohl er nicht wollte, obwohl er Gott ablehnte und die Bibel hasste

 

Vielleicht hört auch jetzt gerade jemand zu, der eigentlich gar nicht zuhören will.

 

Der aber hören soll, dass Gott ihn lieb hat und sein Herz erreichen möchte …

 

Hierin ist die Liebe Gottes zu uns offenbart worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben möchten.

1. Johannes 4,9

Grauer Falke (2)

 

Grauer Falke hatte gehört, was der Prediger gesagt hatte - offensichtlich unbeeindruckt.

 

Doch am nächsten Tag sprach er einen anderen Missionar an: „Waren das gestern nicht alles Lügen, die uns erzählt worden sind? Sollte Gott Menschen, die so verdorben sind, wirklich lieb haben?“ Der Missionar erklärte ihm, dass Gott „reich ist an Barmherzigkeit, wegen seiner vielen Liebe, womit er uns geliebt hat“. Grauer Falke dachte nach und sagte dann: „Aber dass der große Vater seinen Sohn gegeben hat, das war doch eine Lüge?“. Wieder verneinte der Missionar und erklärte ihm, dass Gott seine Liebe bewiesen hat, indem Er „seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben möchten“. Schon kam die nächste Frage: Dass Gott für solche Menschen einen wunderschönen Platz im Himmel hergerichtet hat, das war aber doch eine Lüge?“.

 

Auch das verneinte der Missionar und las vor, was Jesus selbst gesagt hat: Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. Ich komme wieder und werde euch zu mir nehmen

(Epheser 2,4; 1. Johannes 4,9; Johannes 14,2.3)

 

Lange Zeit war Grauer Falke still. Dann sagte er: Wenn das alles wahr ist, dann will ich auch diesen Weg gehen, will dieses Leben haben. Erst erschien es ihm wie eine Lüge, dann hatte er Einwände.

 

Doch Gottes Wort traf ihn.

 

Er ließ sich überzeugen und glaubte.

 

Und Gott veränderte ihn.

 

Ja, man darf Gott vertrauen, weil es unmöglich ist, dass er lügen würde. Er hat uns seine Liebe gezeigt, als „Christus, da wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist“.

Das ist wahr - auch heute noch! (Hebräer 6,18; Römer 5,8)

 

 

 

Der Mensch, von einer Frau geboren, ist kurz an Tagen und mit Unruhe gesättigt.

Hiob 14,1

 

Der Ausdauer-Segler

 

Er ist immer in Bewegung. Schon im Nest trainiert er, um für den ersten Flug fit zu sein. Er fastet, bis er sein ideales Fluggewicht hat, doch wenn er seinen ersten Flugversuch macht, sind seine Eltern oft schon auf dem Weg ins warme Afrika.

 

Wenn er dann fliegt, kann er bis zu drei Jahre (!) in der Luft bleiben. Nonstop, ohne abzusetzen. Er frisst im Flug, trinkt im Flug (indem er knapp über der Wasseroberfläche nur kurz mal den Schnabel öffnet) und schläft im Flug. Hin und wieder paart er sich auch im Flug. Nur für Nestbau und Brutpflege benötigt er festen Boden unter den Füßen.

 

Seine normale Fluggeschwindigkeit liegt bei 32 km/h. Im Schlaf ist er immer noch 23 km/h schnell, bei Flugspielen kann er allerdings auf 220 km/h beschleunigen. Dabei fliegt er jährlich bis zu 200.000 km weit. Er ist voller Unruhe - der kleine Mauersegler.

 

Ist er nicht in gewisser Weise ein Bild für uns Menschen?

 

Die Staus auf der Straße und in der Luft beweisen es. Nur der Klimawandel oder das Coronavirus bremsen uns - gezwungenermaßen. Ja, auch wir sind unterwegs. Viel und immer mehr. Sowohl auf Reisen als auch in Gedanken.

 

Oft scheint es, als ob wir ständig auf der Flucht wären.

 

Doch so können wir Gott nicht finden.

 

Schon der Kirchenvater Augustinus erkannte das und schrieb: Unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir, o Gott“. Jesus Christus lädt uns deshalb ein: „Kommt her zu mir … ich werde euch Ruhe geben. Lernt von mir … und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen“. Und weiter: „Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch“.

 

Wir sollen kein Mauersegler-Dasein führen, sondern Gott finden, um bei Ihm ruhig zu werden und seinen Frieden zu erfahren. (Matthäus 11,28.29; Johannes 14,27)

 

 

Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.

Johannes 14,6

 

Alle meine Sünden sind ver­geben!

 

Als Kind besuchte ich die Sonntagsschule einer christlichen Gemeinde. Als Abschiedsgeschenk erhielt ich eine schöne Taschenbibel mit Goldschnitt und Reißverschluss. Leider ließ ich etliche Jahre später diese Bibel versehentlich im Zug liegen. Traurig über diesen Verlust besorgte ich mir anschließend eine neue.

 

Jahre verstrichen. Inzwischen hatte ich mich an meine neue Bibel gewöhnt. Da fiel mir eines Tages plötzlich eine noch ältere Bibel in die Hände, die ich längst verloren geglaubt hatte: Es war die Bibel, die mich während meiner Kindheit begleitet hatte.

 

Wie froh war ich, sie wieder in Händen zu halten! Denn darin hatte ich meine Bekehrung, meine Lebensübergabe an Jesus Christus, schriftlich festgehalten. Auf dem letzten leeren Blatt stand in meiner kindlichen Schrift von damals: „Meine Bekehrung geschah am 7.11.1982.“ Dazu hatte ich einen Bibelvers notiert. Augenscheinlich war ich mit meinen zehn Jahren alt genug, um zu verstehen, dass Jesus Christus für mich den Weg zu Gott frei gemacht hatte.

 

Alt genug, um mit meinen Sünden zu dem Herrn Jesus zu kommen und Ihn als Retter anzunehmen. Auffallend an diesem Eintrag ist, dass mir dabei Abschreibfehler unterliefen und ich als Viertklässler sogar Buchstaben spiegelverkehrt aufschrieb. Wahrscheinlich lag es an meiner großen Freude, an die ich mich noch sehr gut erinnern kann. Ich wusste ja: Alle meine Sünden sind ver­geben!

 

Das gleiche Datum notierte ich auch an den Rand des heutigen Tagesverses. Es müssen Bibelvorträge über diese Stelle im Johannes-Evangelium gewesen sein, die Gott dazu benutzte, mir den Weg zum ewigen Leben zu zeigen.

 

Wie dankbar bin ich, dass ich schon als Kind den Herrn Jesus als meinen Retter kennenlernen durfte!

 

 

Ich, ich bin es, der deine Übertretungen tilgt um meinet­willen; und deiner Sünden will ich nicht mehr gedenken.  Jesaja 43,25

 

Jeder von uns ist schuldig geworden

 

Vor einigen Jahren nahm die Polizei in Indien vier Frauen fest, die einen Touristen bestohlen hatten. Als Strafe für ihre Tat tätowierte man ihnen auf ihre Stirn das Wort „Taschendieb“. 

 

Was würde passieren, wenn man das auch bei uns machen würde? Hätte dann nicht jeder von uns etwas auf seiner Stirn stehen? Bei dem einen stände Lügner, bei einem anderen Betrüger und bei einem Dritten Steuerhinterzieher. Wäre damit überhaupt noch ein gesellschaftliches Miteinander möglich? Und würden nicht viele Ehen und Familien daran zerbrechen

 

Zur Zeit des Herrn Jesus bringen die Menschen einmal eine Frau zu Ihm, die sie mitten im Ehebruch erwischten. Wie ist sein Urteil dazu? „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie“. ER erkennt an, dass die Frau schuldig und dass eine Strafe notwendig ist - aber ER spricht den Anklägern das Recht ab, diese Strafe selbst zu vollstrecken.

 

Nur ER, der ohne Sünde ist, hat das Recht, die Frau zu verurteilen.

 

Doch dann sagt ER ihr: „Auch ich verurteile dich nicht; geh hin und sündige nicht mehr!“ (Joh. 8,7.11)

 

Jeder von uns ist schuldig geworden.

 

Und wir sind schnell darin, Falsches bei einem anderen festzustellen und zu verurteilen. Doch Gott allein steht es zu, Übel im Herzen eines Menschen aufzudecken.

 

ER möchte ja vergeben.

 

Sein Wunsch ist, dass wir unsere Sünden bekennen, sie bereuen und lassen. Er bietet uns dann an, an das Opfer seines Sohnes zu glauben, der für diese Sünden an dem Kreuz starb.  

 

Solches sind einige von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, … geheiligt, … gerechtfertigt worden in dem Namen des Herrn Jesus und durch den Geist unseres Gottes.

1. Korinther 6,11 

 

 

Und sie knirschten mit den Zähnen gegen ihn. Als Stephanus aber ... unverwandt zum Himmel schaute, sah er die Herr­lich­keit Gottes. ... Sie schrien aber mit lauter Stimme, hielten sich die Ohren zu und stürzten einmütig auf ihn los. Und ... sie steinigten ihn.

Apostelgeschichte 7,54–58

 

Was für ein Gegensatz!

 

Was für ein Gegensatz! Ich sitze im Flugzeug und sehe auf dem Bildschirm, wie ein Mann mit einem Fallschirm vom höchsten Wasserfall der Welt springen will. Es ist kein Spielfilm, sondern eine Reportage: Der Mann versucht, was andere schon vor ihm riskierten, aber mit ihrem Leben bezahlt haben. Ich wende mich dann meiner Bibel zu und lese, wie ein anderer Mann sein Leben riskierte. Doch ihn begleiteten keine Fernsehkameras und auch keine guten Wünsche: Er stand inmitten einer tobenden Menschenmenge, die bereit war, ihn zu steinigen.

 

Ich frage mich, warum der Wasserfall-Springer sein Leben aufs Spiel setzt. Ist es der Nervenkitzel, die Grenzen des Könnens, des gerade noch Machbaren auszutesten? Ist es ein Egotrip? Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, weshalb der andere Mann, ein Christ namens Stephanus, bereit war, Menschen und ihren Meinungen zu trotzen. Er war weder tollkühn, noch lebensmüde, noch sensationssüchtig - er war ein Nachfolger von Jesus Christus, war voller Hingabe. Er empfand es als Ehre, für seinen Herrn und Erlöser zu sterben.

 

Der Fallschirmspringer hat es übrigens geschafft, die Kameras fangen seine zum Sieg geballte Faust und sein breites Grinsen ein. Stephanus dagegen starb. Doch noch während er starb, öffnete sich der Himmel und er sah die Herrlichkeit Gottes. Er sah nicht mehr die hasserfüllten Gesichter der Menschen, sah nicht auf seinen bald eintretenden Tod, er sah Jesus zur Rechten Gottes stehen, der ihm eine ewige Heimat bereitet hatte.

 

Beide Männer riskierten ihr Leben - doch wofür?

 

 

Mose erzählte seinem Schwiegervater alles, was der HERR ... getan hatte ... und dass der HERR sie errettet habe. 2. Mose 18,8

Zwei Arztbesuche (1)

 

Der Mann, der mir im Zug gegenübersaß, summte immer wieder einen alten Choral. Schließlich fragte ich ihn, warum ihm dieses Lied wichtig wäre. Da erzählte er mir seine Geschichte: 

 

„Ich arbeitete auf einer großen Farm. Mein Boss war Christ und behandelte uns gut. Immer wieder erklärte er uns das Evangelium und sagte uns, dass wir uns bekehren müssten. Viele meiner Freunde taten es - ich nicht. Ich hatte zwar nichts dagegen, erkannte sogar die Notwendigkeit, aber ich wollte mein Leben nicht ändern - wenigstens noch nicht.

 

Dann wurde ich krank. Ich quälte mich durch den Tag und schaffte meine Arbeit nicht mehr. Schließlich fiel es auch meinem Boss auf. Er ließ mich zu sich holen und sagte: ‚Tom, du reitest jetzt zum Doktor und lässt dich gründlich untersuchen. Und dann sagst du mir, was er gesagt hat.‘ 

 

Am nächsten Morgen ritt ich in die Stadt. Ich beeilte mich nicht, mir ging so vieles durch den Kopf. Ich stellte mir vor, dass der Doktor vielleicht sagen würde: ‚Junger Mann, Sie haben nicht mehr lange zu leben.‘ Dann würde ich mir wünschen, an Gott zu glauben. Aber was wäre das für ein Glaube, der allein auf der Angst vor dem Tod beruht! Wenn er aber sagen würde: ‚Junger Mann, in ein paar Wochen geht es Ihnen wieder besser‘, dann würde ich weiter abwarten. Mir wurde klar, dass das einzig Richtige und Ehrliche wäre, ich würde mich entscheiden, bevor ich zum Doktor ginge. 

 

Gedacht, getan. Ich stieg vom Pferd ab und kniete mich nieder. Ich bekannte Gott meine Sünden, bat IHN um Vergebung und bat IHN auch, mir zu helfen, mein Leben zu ändern. 

 

Wie hätten Sie gehandelt?

 

Ich bin der HERR, der dich heilt. 2. Mose 15,26

 

Zwei Arztbesuche (2)

 

Tom hatte mir erzählt, wie er krank geworden war und dass er bereits mit dem Schlimmsten gerechnet hatte, sich aber auf dem Weg zum Arzt bekehrte.

 

„Während ich weiterritt, war mir, als ob Gott zu mir reden würde. Ich spürte, dass Er vorhatte, mich zu gebrauchen, dass ich dafür aber mein Leben ändern müsste. Dazu gehörte auch das Nein zur Betrunkenheit, denn der Alkohol hatte schon viele ruiniert. So sagte ich innerlich: ‚Herr, ich will keinen Alkohol mehr anrühren.‘ Gott redete weiter mit mir: ‚Und, Tom, du sollst dann etwas von mir erzählen - doch du hast eine ganz verrauchte Stimme. Außerdem weißt du, dass das Rauchen teuer ist.‘ Wieder nickte ich innerlich und zum Beweis, dass es mir ernst war, warf ich Pfeife und Tabak gleich fort. 

 

Ich kam beim Doktor an, er untersuchte mich und verkündete mir dann: ‚Junger Mann, wenn Sie auf mich hören, werden Sie bald wieder gesund sein. Sie dürfen keinen Alkohol mehr trinken und Sie müssen mit dem Rauchen aufhören.‘

 

‚Kein Problem, Doktor‘, sagte ich, ‚genau das hat mir auf dem Weg in die Stadt ein anderer Arzt auch schon empfohlen.

 

Er hob den Kopf: ‚Welcher andere Arzt? Ich bin weit und breit der Einzige!‘

 

Da erzählte ich ihm meine Geschichte, wie ich sie jetzt Ihnen auch erzählt habe. Das Lied, das ich eben gesummt habe, ist mir in meinem Glauben wichtig geworden, deshalb singe und summe ich es oft. Es ist mein Markenzeichen geworden.“ 

 

Wenn wir mit dem Facharzt für Glaubensdinge, mit Gott selbst, sprechen würden, was würde ER uns wohl empfehlen?

 

Und - würden wir es befolgen?

 

 

 Jesus sprach: Sei guten Mutes, Kind, deine Sünden werden vergeben.

Seid guten Mutes, ich bin es; fürchtet euch nicht!

 

In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden.

 

Matthäus 9,2; Matthäus 14,27; Johannes 16,33

 

Guten Mutes? - Das ist leicht gesagt!

 

Seit dem Unfall sagen ihre Freunde, Nachbarn und fast alle, die sie trifft, zu ihr: „Nur Mut!“ Aber diese freundschaftlich gemeinten Worte stören sie, und sie reagiert immer empfind­licher darauf. Schließlich ist ihr einziger Sohn jetzt gelähmt. Viele beängstigende Fragen kommen auf: Wird er seine Beine je wieder gebrauchen können? Wie soll man sich sein Leben im Rollstuhl vorstellen? Irgendwie ist ihre Tatkraft gebrochen; sie fühlt sich völlig kraftlos. „Mut? Den haben mein Mann und ich überhaupt nicht mehr!“, sagt sie.

 

Wenn Menschen von einem schweren Schicksal betroffen sind, ist es manchmal schwierig, sie wieder aufzurichten. So sehr wir es ihnen wünschen, dass alles wieder gut wird, wissen wir oft dennoch keine Lösung.

 

Wie hat Jesus getröstet?

 

In den Evangelien lesen wir oft, wie Jesus sagt: „Sei guten Mutes!“ ER verstand es, Mutlose und Leidende nachhaltig zu ermutigen, denn ER hielt konkrete und nachhaltige Hoffnung für sie bereit. Auch heute weiß Christus, wie schwach wir Menschen unter dem Druck der Lebensumstände sein können. ER kennt auch das furchtsame und entmutigte Herz; als der vollkommene Mensch kann ER mitfühlen. Aber weil ER zugleich Gott ist, kann ER dieses Herz stärken und ihm mit Autorität sagen: „Sei guten Mutes!“

 

Jesus starb am Kreuz, damit wir ewiges Leben haben und frei von Schuld sind. ER besiegte den Tod, weil ER wieder aus dem Tod auferstand. Wenn wir Ihn haben, wird wirklich einmal alles gut werden. Daher dürfen wir dann guten Mutes sein.

 

 

Ich aber bin elend und arm; der HERR denkt an mich. Meine Hilfe und mein Erretter bist du; mein Gott, zögere nicht! Psalm 40,18

 

Wer denkt an mich?

 

In unserer Zeit leben viele Menschen alleine. Aber selbst, wenn man viele Leute um sich hat, kann man sich einsam fühlen - weil niemand einen versteht oder echtes Interesse hat.

 

Das heutige Psalmwort ist da ein großer Trost. EINER denkt immer an mich: der allmächtige und liebende Gott. ER kommt uns gerne zu Hilfe - in unserer Einsamkeit sowie in allen anderen Nöten. Doch ER will auch, dass wir Ihm sagen, was uns beschwert.

 

Der Psalmdichter teilt uns mit, wie er sich in der Not verhalten hat: „Beharrlich habe ich auf den HERRN geharrt, und er hat sich zu mir geneigt und mein Schreien gehört“ (V. 2) Das ermutigt mich, immer und immer wieder Gott zu sagen, wie es mir zumute ist.

 

Vor Gott brauche ich nichts zu beschönigen.

 

Dieser Gott, zu dem ich dann bete, ist nicht ein ferner, unnahbarer Gott. Er ist in der Person seines Sohnes Jesus Christus in unsere Umstände gekommen. Wenn wirklich jemand aus eigener Erfahrung mit mir fühlen kann, dann Jesus Christus.

 

Schauen wir, was ER erlebt hat: Als Er seinen Jüngern mitteilte, dass ER leiden, sterben und auferstehen würde, verstanden sie nichts davon. Sie lebten in einer völlig anderen Erwartung: Christus, der König Israels, sollte das Land von der Herrschaft der Römer befreien und ein neues Reich aufrichten. - So konnte der Herr Jesus seine innersten Gedanken und Empfindungen nicht mit seinen engsten Vertrauten teilen. Deshalb kann ER uns auch heute sehr gut verstehen, wenn wir uns unverstanden und alleine gelassen fühlen.

 

Gott denkt an mich, ER liebt mich und lässt alle Dinge zu meinem Guten mitwirken.

 

Dieses Bewusstsein hilft mir.

 

 

Kehrt um zu dem HERRN; sprecht zu ihm: Vergib alle Ungerechtigkeit ... Ich will ihre Abtrünnigkeit heilen, will sie willig lieben. Hosea 14,3.5

 

Von Gott weggelaufen!

 

Als der britische Thronfolger Prinz Charles einmal San Diego in Kalifornien (USA) besuchte, meldete sich an Bord seines Schiffes ein 73-jähriger Mann, der sich „Walter Talbot“ nannte. Er gab sich als Deserteur zu erkennen, der sich ausliefern wollte.

 

Talbots Geschichte ist schnell erzählt. Im Jahr 1920 war der spätere König Edward VIII. zu einem Flottenbesuch in Montreal. Der damals 19-jährige Matrose desertierte von einem der Schiffe und floh nach New York. Er trat bei der US-Marine ein, wurde wieder entlassen, später jedoch erneut angeworben und diente dann im Zweiten Weltkrieg aufseiten der USA. Aber in all diesen Jahren konnte er seine Heimat nie vergessen und wünschte nichts sehnlicher, als nach Hause zu kommen. Als er sich freiwillig stellte, erklärte er: „Ich möchte meine Vergangenheit ordnen, bevor es zu spät ist.“

 

Zwei Monate lang untersuchte das britische Konsulat seinen Fall, bis ihm schließlich mitgeteilt wurde, dass er in Ehren entlassen sei. In der Gewissheit, dass ihm vergeben war, konnte er in die Heimat zurückkehren.

 

Auch von Gott sind manche weggelaufen, die in ihrer Kind­heit von Jesus Christus gehört und vielleicht sogar Gottes­dienste besucht haben. Eine Zeit lang haben sie sich in der Atmo­sphäre des christlichen Glaubens zu Hause gefühlt, irgendwann aber sind sie „desertiert“. - Und doch, tief innen ist da eine Sehnsucht geblieben nach Gott. Solche „Deser­teure“ dürfen wissen: Gott wartet auf ihre Heimkehr.

 

ER will ihnen vergeben!

 

Komm zu dem Heiland, komme noch heut!
Folg seinem Wort, jetzt ist es noch Zeit!
Er ist uns nah, zum Segnen bereit
und ruft so freundlich: „Komm!“

 

George Fr. Root (1820-1895)

 

 

 

Gott sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!

1. Korinther 15,5

 

Die Kraft eines freudigen Christenleben

 

In einem sehr vornehmen Haus saß ein geladener Kreis von Damen und Herren. Im Lauf des Abends kam das Gespräch auf „Sünde“. Allgemeines Lächeln ringsum.

 

Da bemerkte ein Industrieller: „Ja, mit Sünde dürfen Sie dem modernen Menschen nicht mehr kommen. Aber ich will Ihnen etwas sagen: Wenn ich schon keine Sünde hätte, so habe ich doch tief in mir einen ganzen zoologischen Garten: einen Löwen, der meine Frau anbrüllt; eine Schlange, die ihr Gift verspritzt; einen Aal, der sich geschickt überall hindurchwindet auf Kosten der Wahrheit; und einen Igel, wenn der hochkommt, dann gibt es Stacheln und Wunden nach allen Seiten. O nein, keine Sünde, nur ein ganzer zoologischer Garten! Ich muss bekennen, über diese Widersacher in mir wurde ich nicht Meister. Kaum waren sie da, hatten sie auch schon alles verwüstet.“

 

Der Industrielle war aber noch nicht fertig: „Aber seit ich Jesus kenne, ist es anders. Sie kommen jetzt viel seltener. Sie wittern und fürchten ihren Bezwinger. Vor Ihm müssen sie wieder verschwinden.“

 

Aus dieser Schilderung wird deutlich: Wer sein Leben Jesus Christus übergibt, über den hat die Sünde keine Macht mehr. Das heißt nicht, dass ein Gläubiger nicht mehr sündigen kann, aber er muss es nicht mehr. Auch wiedergeborene Christen haben fortlaufend nötig, über ihr Verhalten nachzudenken und benötigen Vergebung, wenn sie gesündigt haben. Aber sie können sich im Glauben darauf stützen, dass Jesus für alle ihre Sünden am Kreuz von Golgatha bezahlt hat.

 

Die Kraft zu einem freudigen Christenleben wird getragen von der Dankbarkeit, dass sie sich von Christus geliebt und angenommen wissen. Dieser Dank spricht auch aus dem heutigen Tagesvers, den Paulus an die Christen in Korinth richtete.

 

 

Als aber die Güte und die Menschenliebe unseres Heiland-Gottes erschien, errettete er uns, nicht aus Werken, die, in Gerechtigkeit vollbracht, wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit durch die Waschung der Wiedergeburt und die Erneuerung des Heiligen Geistes.  Titus 3,4.5

Gott berührt oftmals durch Menschen unser Innerstes!

 

In unserer Nähe wohnte ein sehr einsamer Mann. Die Leute nannten ihn Badinguet. Wovon er lebte, konnte niemand genau sagen. Von der Jagd, vom Fischfang? Viel hatte er jedenfalls nicht.

 

Er war schon alt und arbeitete nicht mehr. Oder vielleicht war er auch nie einer geregelten Arbeit nachgegangen. Oft stand er in seiner Tür und beobachtete die Passanten. Doch niemand blieb stehen, um ihn anzusprechen.

 

Nur ein alter Christ richtete immer wieder einmal einige freundliche und einfühlsame Worte an ihn. Er versuchte zudem, ihn auf die Liebe Gottes aufmerksam zu machen. Doch darauf pflegte Badinguet stets mit einem gleichgültigen Lächeln zu antworten.

 

Dann starb der alte Christ. Bis dahin hatte Badinguet noch nie eine Kirche oder Kapelle betreten. Jetzt aber fühlte er sich verpflichtet, an der Beerdigung des einzigen Menschen teilzunehmen, der ihm ehrliches Interesse entgegengebracht hatte.

Der Prediger sprach von Jesus, dem Retter, der vom Himmel gekommen war, um Anteil zu nehmen am Schicksal der Menschen. Er las dabei eine Geschichte aus der Bibel vor, die vom Schicksal eines armen, blinden Mannes sprach. (Johannes 9)

 

Badinguet hörte außerdem, wie der Sohn Gottes in seiner Liebe zu uns bis ans Kreuz ging, um dort für unsere Sünden zu sterben. Er lernte verstehen, dass das Blut Jesu Christi von aller Sünde reinigt. (1. Johannes 1,7)

 

In seinem Innersten berührt, öffnete er sein Herz für die Güte und die Menschenliebe des Heiland-Gottes.

 

 

 

Wir glauben nicht mehr um deines Redens willen, denn wir selbst haben gehört und wissen, dass dieser wahrhaftig der Heiland der Welt ist.

Johannes 4,42

 

Jesus Christus ist der Heiland der Welt!

 

Die samaritische Frau, die den Herrn Jesus Christus am Jakobsbrunnen von Sichar kennengelernt hatte, konnte nicht für sich behalten, was sie von Ihm wusste. Sie ging in die Stadt, und ihr Zeugnis bewirkte, dass die Leute kamen, um selbst der Frage nachzugehen, ob ER etwa der verheißene Messias sei. Das Ergebnis war zunächst, dass viele „um des Wortes der Frau willen“ an Jesus glaubten, dann aber, dass sie Ihn baten, bei ihnen zu bleiben, und schließlich bezeugten sie die obigen Worte.

 

Die Samariter glaubten zunächst dem Zeugnis der Frau. Sie war ja Jesus schon vor ihnen begegnet und hatte Ihn kennengelernt. So fängt grundsätzlich jede Erkenntnis an, und zwar nicht nur in geistlichen Fragen. Auch der größte Forscher und Lehrer ist zuerst Schüler gewesen und hat sich sagen lassen, was andere vor ihm wussten.

 

Die Samariter nahmen die Aussagen der Frau durchaus ernst, denn sie sahen sich veranlasst, daraufhin zu handeln: zu Jesus hinauszugehen. Und nach den ersten Eindrücken haben sie an Ihn geglaubt, aber immer noch um des Wortes der Frau willen.

 

Doch dann kommt das Entscheidende: Sie haben persönlichen Umgang mit dem Herrn Jesus, hören seine Worte und lernen Ihn kennen, wer ER wirklich ist. So kommen sie sogar über die Messias-Erwartung hinaus zur Erkenntnis, dass ER der Heiland der Welt ist.

 

Fragen wir uns einmal: Haben wir unseren „Glauben“ nur aus zweiter Hand, ohne eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus? - Dann ist es noch nicht der rettende Glaube. Oder glauben wir an Ihn um seines eigenen Wortes willen und weil wir Ihn kennengelernt haben? 

 

Dann ist ER auch unser Heiland geworden.

 

 

 

Ein gewisser Gesetzgelehrter stand auf, versuchte ihn und sprach: Lehrer, was muss ich tun, um ewiges Leben zu erben? Er aber sprach zu ihm: Was steht in dem Gesetz geschrieben? Wie liest du? Lukas 10,25.26

 

Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter (1)

 

Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter dürfte zu den bekanntesten Passagen der Bibel gehören. Zunächst die Vorgeschichte: Ein gewisser Gesetz­gelehrter stand auf. Vom Lehrgespräch im Sitzen erhebt dieser Mann sich und stellt Jesus eine Frage, die bis heute viele Menschen beschäftigt: Lehrer, was muss ich tun, um ewiges Leben zu erben?“

 

Gewiss, der Beweggrund dieser Frage war schlecht - der Gesetzgelehrte wollte den Sohn Gottes versuchen! Aber die Frage als solche ist verständlich: Die Sehnsucht nach einem nie endenden Leben bei Gott haben viele Menschen.

 

Zugleich wird an der Formulierung „Was muss ich tun?“ eine Vorstellung deutlich, die nicht nur damals verbreitet war. Man könnte sie auch das religiöse Lebensprinzip nennen: Ich führe ein anständiges Leben und tue ausreichend Gutes, so dass Gott mich am Ende mit dem ewigen Leben belohnt. Liegt dieses Denken nicht letztlich allen Religionen der Welt zugrunde?

 

Die Antwort des Herrn Jesus ist erstaunlich: Was steht in dem Gesetz geschrieben? Wie liest du?“ Mit dieser Gegenfrage verweist Jesus auf die einzig verlässliche Quelle, die uns Auskunft gibt, wie wir ewiges Leben bekommen können: die Bibel, das Wort Gottes. Zur Zeit des Herrn Jesus lag das Alte Testament mit seinen 39 Büchern ja bereits vollständig vor und unser Gesetzgelehrter kannte es sicher hervorragend.

 

Heute liegt uns im Abstand von 2.000 Jahren die gleiche Quelle wie damals vor, ergänzt um die 27 Bücher des Neuen Testaments.

 

Hier finden wir Antworten auf unsere drängendsten Lebensfragen.

 

Was lesen wir darin?

 

Er aber antwortete und sprach: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Verstand, und deinen Nächsten wie dich selbst.  Lukas 10,27

 

Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter (2)

 

„Was muss ich tun, um ewiges Leben zu ­erben?“, hatte ein Gesetzgelehrter den Herrn Jesus gefragt. Jesus hatte ihn auf die Schriften des Alten Testaments verwiesen. Was war darin zu lesen? Fassen wir zusammen, was der Gesetzgelehrte antwortet: Du sollst Gott lieben und du sollst deinen Nächsten lieben. „Du hast recht geantwortet“, erwidert der Herr. Das erste Gebot der Gottesliebe scheint für den Fragesteller geklärt. Offenbar geht er davon aus, dass er den ewigen und allmächtigen Gott genügend liebt.

 

Aber ist das tatsächlich der Fall?

 

Wie sehr hatte Gott sich seit der Zeit der Patriarchen treu und verlässlich um sein Volk Israel gekümmert! Gott hatte zu ihnen gesagt: „Nicht weil ihr mehr wäret als alle Völker, hat der HERR sich euch zugeneigt und euch erwählt; denn ihr seid das geringste unter allen Völkern; sondern wegen der Liebe des HERRN zu euch … hat der HERR euch mit starker Hand herausgeführt und dich erlöst aus … der Hand des Pharaos, des Königs von Ägypten“ (5. Mose 7,7.8)

 

Ja, Gott hatte sie nicht nur erlöst, sondern auch stetig geliebt.

 

Doch hatten sie seine Liebe erwidert? Und wie war es jetzt, zum Zeitpunkt dieses Gesprächs, mit der Liebe des Fragestellers zu Gott bestellt?

 

Gott zu lieben bedeutet ja zuerst einmal, dass wir uns für IHN interessieren.

 

Wenn wir eine Person lieben, möchten wir gerne so viel wie möglich über sie erfahren, Zeit mit ihr verbringen und ihr Freude machen.

 

So ist es auch bei Gott. Das erste und wichtigste Gebot, das Er gegeben hatte, besteht darin, IHN zu lieben. Aber haben wir Menschen nicht gerade darin auf der ganzen Linie versagt?

 

Die Frage: Wie sieht es mit unserer Liebe zu Gott aus?, sollten wir uns ganz persönlich stellen.

 

Er sprach aber zu ihm: Du hast recht geantwortet; tu dies, und du wirst leben. Da er aber sich selbst rechtfertigen wollte, sprach er zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? Lukas 10,28

 

Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter (3)

 

Ein Gesetzgelehrter möchte von Jesus Christus wissen, was er tun müsse, um ewiges Leben zu erben.“ Jesus verweist ihn auf das Alte Testament, das sich zu dieser Frage in zwei Geboten verdichtet: Liebe Gott und liebe deinen Nächsten!

 

„Und wer ist mein Nächster?“, fragt der Gesetzgelehrte weiter. Der Herr Jesus weiß, wie sehr der Fragesteller von sich und seiner Erkenntnis eingenommen ist. Deshalb antwortet Er ihm mit dem bekannten Gleichnis: Auf dem Weg von Jerusalem nach Jericho fällt ein Reisender unter Räuber, die ihn ausrauben und lebensgefährlich verletzt am Wegesrand liegen lassen. Nacheinander kommen zwei geistliche Würdenträger vorbei. Aber keiner von ihnen rührt einen Finger, um dem Sterbenden zu helfen. Es ist, als würde Jesus zu dem Gesetzgelehrten sagen: „Sieh mal, da befindet sich ein Mensch in schrecklicher Not. Und ausgerechnet die, von denen man es am wenigsten erwartet, lassen ihn im Stich.“

 

Wie behutsam und doch sehr deutlich weist der Herr Jesus mit diesem Gleichnis den Gesetzgelehrten zurecht, der sich ja selbst zu den Würdenträgern seiner Zeit zählte! War es vielleicht sein Stolz auf seine Gelehrsamkeit und seine hohe gesellschaftliche Position, der ihm den Blick für seinen Nächsten trübte?

 

Im Gleichnis liegt aber noch eine weitere Bedeutung, wenn wir über den Reisenden nachdenken, der unter die Räuber gefallen war.

 

Wir Menschen gleichen von Natur aus diesem Mann.

 

Durch die Sünde, die uns von Gott trennt, ist es schlecht um uns bestellt und ohne Hilfe von außen stehen wir in Gefahr, für ewig verloren zu gehen. Doch wie gut, dass der barmherzige Samariter sich bereits der Unglücksstelle nähert!

 

 

Aber ein gewisser Samariter, der auf der Reise war, kam zu ihm hin; und als er ihn sah, wurde er innerlich bewegt. Lukas 10,33

 

Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter (4)

 

Auf die spitzfindige Frage eines Gesetzgelehrten „Wer ist mein Nächster?“ hat Jesus Christus mit einem Gleichnis geantwortet: Ein Reisender wird auf dem Weg von Jerusalem nach Jericho ausgeraubt und halbtot am Wegesrand zurückgelassen. Dann kommen zwei geistliche Würdenträger nacheinander an der Stelle vorbei, aber sie leisten keine Hilfe, sondern lassen den Schwerverletzten teilnahmslos liegen. Haben sie vielleicht Angst, sich an einem Toten zu verunreinigen?

 

Doch jetzt nähert sich ein Dritter, ein Samariter. Er wird innerlich bewegt, als er den Schwerverletzten sieht. Zeichnet der Herr Jesus hier nicht ein beeindruckendes Bild von sich selbst, dem Sohn des Menschen, der gekommen ist, um „zu suchen und zu erretten, was verloren ist“ (Lukas 19,10)

 

Jesus Christus sieht nicht nur unsere persönliche Not, sondern ER ist auch innerlich bewegt, bis ins Innerste betroffen. Vielleicht kennen Sie niemanden, der Ihre persönliche Situa­tion versteht. Dann können Sie sicher sein, dass der Herr Jesus Sie sieht, versteht und mit Ihnen fühlt. - Warum ist das so?

 

Zum einen, weil Jesus als der Sohn Gottes allwissend und zugleich „voll innigen Mitgefühls und barmherzig ist“ (Jakobus 5,11) Zum anderen, weil ER wahrer Mensch wurde, „der in allem versucht worden ist in gleicher Weise wie wir, ausgenommen die Sünde“ (Hebräer 4,15) Das bedeutet: Jesus kann uns aus seiner eigenen Erfahrung als Mensch verstehen; ER weiß, welche Herausforderung das Leben hier auf der Erde an uns stellt. Mit einem Unterschied: ER selbst war sündlos.

 

Wie wichtig ist es, dass ein Samariter innere Nöte versteht und mitfühlen kann!

 

Und das ist bei dem Herrn Jesus immer der Fall!

 

Er (der Samariter) trat hinzu und verband seine Wunden und goss Öl und Wein darauf; und er setzte ihn auf sein eigenes Tier und führte ihn in eine Herberge und trug Sorge für ihn.

Lukas 10,34

 

Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter (5)

 

Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter zeichnet ein Bild vom verlorenen Zustand des Menschen einerseits und von der liebevollen Zuwendung des Retters Jesus Christus andererseits. Im Gleichnis erbarmt sich ein Samariter über einen Todgeweihten, der von Räubern ausgeraubt und schwer verletzt wurde. Was tut der Samariter, um diesem Mann zu helfen?

  • Er tritt hinzu. - Der Herr Jesus hat unser moralisches Elend nicht vom Himmel aus „behandelt“. Er, der Sohn Gottes, ist zu uns gekommen, indem Er Mensch geworden ist, um für uns zu sterben.
  • Er verbindet seine Wunden und gießt Öl und Wein darauf. - Wer Jesus Christus als Retter und Herrn annimmt, erfährt Heilung von Verletzungen, die die Sünde in unserem Leben anrichtet. Seine Bemühungen sind wie Balsam, der uns in die Lage versetzt, Altes hinter uns zu lassen.
  • Er setzt ihn auf sein eigenes Tier und führt ihn in eine Herberge und trägt Sorge für ihn. - Diese Herberge steht symbolisch für das „Haus Gottes“ in unserer Zeit. Es ist kein materielles Gebäude, sondern es ist die Versammlung oder Gemeinde Gottes, die aus allen wahren Gläubigen besteht. In diesem Haus erfahren die Gläubigen die liebende Zuwendung des Hausherrn.

Sie finden in der Gemeinde ein Zuhause.

 

 Und am folgenden Tag zog er zwei Denare heraus und gab sie dem Wirt und sprach: Trage Sorge für ihn; und was irgend du noch dazu verwenden wirst, werde ich dir bezahlen, wenn ich zurückkomme. Wer von diesen dreien, meinst du, ist der Nächste gewesen von dem, der unter die Räuber gefallen war? Er aber sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Jesus aber sprach zu ihm: Geh hin und tu du ebenso.

Lukas 10,35–37

 

Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter (6)

 

Nachdem der barmherzige Samariter den unter die Räuber gefallenen Mann gut in einer Herberge untergebracht hat, trifft er Vorsorge für ihn. Er zahlt dem Gastwirt zwei Denare und verspricht, auch alle weiteren Kosten für die Pflege zu übernehmen, bis er zurückkommt. Dieses Zurückkommen“ weist symbolisch darauf hin, dass Jesus Christus bald wiederkommen wird für alle Menschen, die an Ihn geglaubt haben und glauben.

Jesus wird selbst wiederkommen, um alle wahren Gläubigen zu sich in den Himmel zu holen (vgl. Johannes 14,3; 1. Thessalonicher 4,16.17)

 

Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter beantwortet die Frage des Gesetzgelehrten: Wer ist mein Nächster?“ Die Antwort, die sich nach dieser Schilderung ergibt, lautet:

 

Mein Nächster ist jeder, der meine Hilfe benötigt.

 

Und das gilt ohne jede Einschränkung.

 

Doch der Herr Jesus wechselt jetzt die Perspektive und fragt den Gesetzgelehrten, wer wohl der Nächste des Hilfsbedürftigen ist. Will Er damit vielleicht deutlich machen, dass alle Menschen hilfsbedürftig sind und dass Er unser Retter sein will? Er hat tiefes Mitgefühl mit jedem von uns. ER will uns die Last unserer Sünden abnehmen, unsere Wunden verbinden, uns Freude und Trost schenken.

 

Und wenn wir SEINE Barmherzigkeit erfahren haben, wird sie uns anspornen, dabei mitzuhelfen, dass noch viele die Barmherzigkeit Gottes erfahren.

 

 

 

Und sein Kreuz tragend, ging er hinaus zu der Stätte, genannt Schädelstätte, die auf Hebräisch Golgatha heißt, wo sie ihn kreuzigten und zwei andere mit ihm, auf dieser und auf jener Seite, Jesus aber in der Mitte. Pilatus schrieb aber auch eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz. Es war aber geschrieben: Jesus, der Nazaräer, der König der Juden.

Johannes 19,17–19

 

Die Kreuzigung ist eine der qualvollsten Hinrichtungs­arten!

 

Mit schlichten Worten beschreibt der Evangelist die Kreuzigungsszene. Zuerst lesen wir, dass Jesus sein Kreuz trägt. Wer mit seinem Kreuz durch die Stadt ging, bezeugte vor allen Zuschauern, dass über ihn das Todesurteil gefällt war. Mehrfach hat der Herr dieses Bild benutzt, um zu verdeutlichen, dass seine Jünger darauf gefasst sein müssen, das Todesurteil von Seiten der ungläubigen Welt anzunehmen. Die ganze Kraft dieser bildlichen Ausdrucksweise wird hier gesehen.

 

Der Sohn Gottes trägt sein Kreuz - was für ein Anblick! - und geht „hinaus“: hinaus aus Jerusalem, der „Stadt des großen Königs“ (Matthäus 5,35)

 

Es geht nach Golgatha.

 

Der Name dieses Ortes leitet sich von der besonderen Form des felsigen Hügels ab. Aber darin liegt auch eine symbolische Bedeutung. Ein Schädel bezeugt das demütigende Ende aller menschlichen Macht und Herrlichkeit. An diesem Ort soll der Sohn Gottes sterben!

 

Die Kreuzigung ist eine der qualvollsten Hinrichtungs­arten.

 

Dass sie dem Sohn Gottes, meinem Retter, nicht erspart blieb, lässt mich voller Bewunderung an Ihn denken.

 

Jesus hängt in der Mitte - als sei Er von den dreien der größte Verbrecher. Aus Sicht der Menschen nimmt Er offenbar die Stelle von Barabbas ein. Aus Gottes Sicht aber hat ER dort stellvertretend für alle Menschen gelitten, die an Ihn glauben würden.

 

Hat ER das Kreuz auch stellvertretend für DICH erduldet?

 

 

Dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes.

1. Johannes 5,13

 

Glückselig die Toten, die im Herrn sterben!

 

Charles Stanley, ein Prediger des Wortes Gottes in England, suchte immer wieder Möglichkeiten, um den Menschen die gute Botschaft von Jesus Christus weiterzusagen. Als er einmal nach York kam, stieß er auf eine große Menschenmenge, die den Begräbniszug eines hohen kirchlichen Würdenträgers sehen wollte. Er schloss sich der Menge an; doch bald begann es zu regnen, und die Leute suchten Zuflucht unter dem Dach eines großen Schuppens.

 

Stanley nutzte die Gelegenheit und zog seine Bibel hervor. Er las die Worte: Glückselig die Toten, die im Herrn sterben!“ (Offenbarung 14,13). Dann führte er aus, dass hier niemand nur deshalb glückselig genannt wird, weil er als Mitglied dieser oder jener Kirche stirbt. Entscheidend sei vielmehr, ob jemand bei seinem Tod dem Herrn Jesus angehört.

 

Diese Worte verursachten zunächst eine gewisse Unruhe bei den Zuhörern. Aber sie hörten aufmerksam zu, als Stanley erklärte, was es bedeutet, im Herrn zu sein und in Ihm zu sterben. Er wies darauf hin, dass wir durch den Glauben an Jesus als Retter Zugang zum ewigen Leben haben. Nur durch das Heil, das Gott uns schenkt, können wir dann auch in Frieden sterben.

 

Einer der Zuhörer fragte: „Habe ich Sie recht verstanden, dass ein Mensch schon in diesem Leben wissen kann, dass er errettet ist und das ewige Leben besitzt?“ Diese Frage schien auch andere Zuhörer sehr zu interessieren.

 

In seiner Antwort wies Stanley mit einer Reihe von Bibelstellen nach, dass Gott seinen Kindern schon auf der Erde völlige Gewissheit des Heils schenken will - „… damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes.“

 

 

 

[Jesus Christus spricht:] Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben. Matthäus 11,28

 

Ein Arzt erzählt im Rückblick auf sein Leben

 

Meine Mutter hat viel für mich gebetet und nie die Hoffnung aufgegeben, dass ich noch zu Gott umkehren würde. Aber schon von meinem ersten Studienjahr an ging es mit mir rapide bergab. Meine leichtfertige Lebensweise führte dazu, dass ich einige Dinge, die ich nicht unbedingt benötigte, verkaufen musste. Dabei veräußerte ich auch die Bibel, die mir meine Mutter geschenkt hatte, als ich aus dem Haus ging.

 

Später, als ich eine Tätigkeit als Arzt in einem Krankenhaus antrat, sah ich allerlei Elend; und wenn ich gelegentlich mit überzeugten Christen in Berührung kam, musste ich wieder an meine Mutter und an meine Jugendzeit denken.

 

Eines Tages wurde ein schwer verletzter Maurer eingeliefert. Sein Zustand war hoffnungslos, und er wusste auch, dass er sterben würde. Sein glücklicher Gesichtsausdruck berührte mich jedoch eigenartig, zumal ich sah, dass er unerträgliche Schmerzen hatte.

 

Der Kranke hatte keine Angehörigen, und als er gestorben war, wurde sein spärlicher Besitz in meiner Gegenwart gesichtet. Dabei kam auch eine Bibel zum Vorschein … Wie erschrak ich, als ich erkannte, dass es die Bibel war, die meine Mutter mir früher geschenkt hatte! Mein Name stand noch darin und eine Bibelstelle, von ihrer Hand geschrieben.

 

Der letzte Besitzer hatte offenbar viel in dieser Bibel gelesen, denn manche Stellen waren angestrichen. Das alles erschütterte mich sehr. Denn plötzlich sah ich mein ganzes sündiges Leben vor mir. Ich fand nicht eher Ruhe, bis ich Jesus Christus als meinen Erretter und Herrn angenommen hatte.

 

 

Da ist ein Weg, der einem Menschen gerade erscheint, aber sein Ende sind Wege des Todes.

Der Gottlose verlasse seinen Weg und der Mann des Frevels seine Gedanken; und er kehre um zu dem HERRN. ... Eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR.

 

Sprüche 14,12; Jesaja 55,7.8

 

Das einzige sichere Gleis führt zum Kreuz von Golgatha!

 

Bei Reparaturarbeiten an einem Eisenbahngleis kostete ein schwerer Unfall zwei Arbeitern das Leben. Auf das gewohnte Warnsignal hin räumten sie zwar das Gleis, auf dem die Durchfahrt eines Güterzugs erwartet wurde, aber anstatt den Bahnkörper ganz zu verlassen, wie es Vorschrift war, hielten sie sich auf einem Parallelgleis auf. Unter dem Geräusch des durchfahrenden Güterzugs überhörten sie das Herannahen eines Schnellzugs auf dem anderen Gleis und wurden tödlich verletzt.

 

Diese Nachricht, die zwei Familien in Trauer versetzte, kann die Haltung veranschaulichen, die viele Menschen in Bezug auf ihre ewige Sicherheit einnehmen. Ebenso wie die Arbeiter glaubten, sich in Sicherheit gebracht zu haben, indem sie nur das Gleis wechselten, erkennen auch diese Menschen zwar gewisse Gefahren und tun ihr Bestes, sie zu vermeiden. Aber im Allgemeinen heißt das nur, sich einer anderen Gefahr auszusetzen. Diese Menschen tun nicht mehr, als sich von einem gefährlichen Gleis auf ein anderes, nicht weniger gefährliches, zu begeben. Sie strengen sich an, dieses oder jenes Laster aufzugeben, und manchmal haben sie Erfolg damit. Aber dadurch sind sie nicht zwangsläufig in Sicherheit, jedenfalls nicht für immer.

Das einzige sichere Gleis führt zum Kreuz von Golgatha, wo Jesus Christus für verlorene Menschen starb, um ihnen ewiges Leben zu schenken

 

Ein bloßer „Gleiswechsel“ genügt nicht!

 

 

Jesus spricht: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht. Johannes 12,24

 

Das Weizenkorn

 

Dieses Bibelwort steht auf dem Grabstein eines der bedeutendsten russischen Schriftstellers, der heute vor 200 Jahren in Moskau geboren wurde: Fjodor Michailowitsch Dostojews­ki. Seine Bücher wurden in über 170 Sprachen übersetzt.

 

Als junger Mann verurteilt man ihn aus politischen Gründen zum Tod. Glücklicherweise wird seine Strafe umgewandelt in acht Jahre Zwangsarbeit in Sibirien. Dostojewski muss die ganze Haftzeit in Ketten verbringen und darf nicht schreiben. Aber er besitzt eine Bibel, die ihm eine Mitgefangene auf dem Weg ins Lager geschenkt hat. Diese Bibel wird er sein Leben lang mit sich führen und sie ist der Grund dafür, dass er in seinen Romanen auch biblische Inhalte verarbeitet.

 

Das Tragische am Leben des Schriftstellers: Seine Spielsucht, die ihn immer wieder in den Ruin treibt.

 

Nach seiner Rückkehr nach Moskau gründet Dostojewski mit seinem Bruder Michail zwei Zeitschriften. Die erste wird verboten, die zweite ist wirtschaftlich wenig erfolgreich. Nachdem er seine Ehefrau früh verliert, verstirbt kurz darauf auch sein Bruder im Alter von nur 43 Jahren. Bald muss er den Betrieb seiner Zeitschrift einstellen. In den Folgejahren entstehen seine sechs großen Romane.

 

Wenn wir uns mit der Biografie Dostojewskis beschäftigen, fällt es uns schwer, diese Inschrift über sein Leben zu stellen, zumal solche Inschriften auf einem Grab sowieso nichts mehr ausrichten können.

 

Die Inschrift handelt von Jesus Christus.

 

ER ist wie „das Weizenkorn“ aus Liebe zu uns am Kreuz gestorben und nach drei Tagen auferstanden. ER ist der Sieger über Sünde und Tod und bei IHM werden wir von inneren Zwängen oder Süchten befreit.

 

 

Ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. Johannes 10,28

 

Zuversicht

 

Ich steh in meines Herren Hand und will drin stehen bleiben;
nicht Erdennot, nicht Erdentand soll mich daraus vertreiben.

 

Und wenn zerfällt die ganze Welt,
wer sich an Ihn und wen Er hält,
wird wohlbehalten bleiben.

Er ist ein Fels, ein sichrer Hort; und Wunder sollen schauen,
die sich auf sein wahrhaftig Wort verlassen und Ihm trauen.

 

Er hat‘s gesagt, und darauf wagt
mein Herz es froh und unverzagt
und lässt sich gar nicht grauen.

 

Und was Er mit mir machen will, ist alles mir gelegen;
ich halte Ihm im Glauben still und hoff auf seinen Segen.

 

Denn was Er tut, ist immer gut,
und wer von Ihm behütet ruht,
ist sicher allerwegen.

 

Und meines Glaubens Unterpfand ist, was Er selbst verheißen,
dass nichts mich seiner starken Hand soll je und je entreißen.

 

Was Er verspricht, das bricht Er nicht;
Er bleibet meine Zuversicht,
ich will Ihn ewig preisen.

 

Philipp Spitta (1801-1859)

 

 

Ich wünsche, dass es dir in allem wohl geht und du gesund bist, wie es deiner Seele wohl geht.

3. Johannes, 2

 

Gott wird SEINE Kinder in keiner Situation ohne Hilfe lassen!

 

Diesen Wunsch spricht der Apostel Johannes dem treuen Christen Gajus aus. Dabei sind ihm das äußere Wohlergehen und die Gesundheit ebenso wichtig wie der innere Zustand von Gajus. Was können wir zum Verhältnis zwischen äußerem und innerem Wohlergehen eines Christen festhalten?

 

Erstens: Wer Christus als seinen Retter angenommen und Ihm sein Leben übergeben hat, darf auf seinem Lebensweg mit dem Segen Gottes rechnen. Das heißt allerdings nicht, dass ein wiedergeborener Christ auch immer mit Wohlstand und körperlicher Gesundheit gesegnet ist.

 

Zweitens: Wir sollten nie in die gleiche gedank­liche Falle tappen wie die Freunde Hiobs. Sie hielten das Leid Hiobs für eine Strafe Gottes. Mit diesem voreiligen Urteil lagen sie aber gründlich daneben! Denn am Ende wurde deutlich, dass Gott nicht über Hiob, sondern über seine Freunde erzürnt war. Hüten wir uns deshalb vor Fehleinschätzungen, wenn wir Nöte und Krankheiten im Leben von Gläubigen sehen.

 

Drittens: Zufriedenheit hängt für den wiedergeborenen Christen nicht nur von Einkommen und Besitz ab, sondern vor allem von der Gemeinschaft mit seinem Gott und von der Gewissheit, dass ihn nichts von Gottes Liebe trennen kann. (Römer 8,38.39)

Ein gutes Beispiel für diese Zufriedenheit gab der Apostel Paulus, als er den Christen in Philippi schrieb: „Ich habe aber alles empfangen und habe Überfluss.“ (Philipper 4,18)

Das formulierte er nicht aus einer Luxusvilla oder von einer Urlaubsreise, sondern aus seiner Gefangenschaft in Rom. Der wahre Schatz der Erlösten, und damit ihre Zukunft, liegt im Himmel und ist dort sicher aufbewahrt.

 

Viertens: Gott wird den Gläubigen in keiner Situation ohne Hilfe lassen: Die Rettung der Gerechten ist von dem HERRN, der ihre Stärke ist zur Zeit der Bedrängnis (Psalm 37,39)

 

 

 

 

 

 

Diese Aufschrift nun lasen viele von den Juden, denn die Stätte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt; und es war geschrieben auf Hebräisch, Lateinisch und Griechisch. Die Hohenpriester der Juden sagten nun zu Pilatus: Schreibe nicht: Der König der Juden, sondern dass jener gesagt hat: Ich bin der König der Juden. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben.  Johannes 19,20–22

 

Der gehasste Jesus von Nazareth!

 

Gottes Sohn am Kreuzesstamm!“, so hat es ein Liederdichter ausgedrückt. Eine größere Schmach können wir uns kaum vorstellen. Und was können die Menschen, die sich das Schauspiel anschauen, oben am Kreuz lesen? Eine Überschrift: Jesus, der Nazaräer, der König der Juden.“ Pilatus hatte den Text verfasst und am Kreuz anbringen lassen.

 

Klar, dass die Hohenpriester mit dieser Formulierung nicht einverstanden sind. Doch sie haben Pilatus unter Druck gesetzt, Jesus zu verurteilen; jetzt vergilt er es ihnen durch die öffentliche Feststellung, dass der gehasste Jesus von Nazareth der König der Juden sei. Pilatus wird zur Korrektur aufgefordert, doch ohne Erfolg. Seine barsche Antwort ist zum geflügelten Wort geworden.

 

In alledem ist die Hand Gottes zu sehen.

 

ER hat zu allen Zeiten dafür gesorgt, dass seinem Sohn Ehre erwiesen wird. Schon bei der Geburt Jesu, als sich in Israel kaum jemand für den „König der Juden“ interessiert hat, lässt Gott die Magier aus dem Osten kommen und seinem Sohn huldigen. Hier ist es eine Holztafel, die weithin „predigt“, dass der verachtete Jesus von Nazareth tatsächlich der König der Juden ist.

 

Die Überschrift ist in den drei vorherrschenden Sprachen jener Tage zu lesen: Hebräisch, die Sprache der Religion, in der das Alte Testament verfasst ist. Griechisch, die Sprache der Kultur im ganzen Römischen Reich, Lateinisch, die Sprache der politischen Macht.

 

So gesehen ist die ganze Welt in das Kreuzesgeschehen einbezogen!

 

 

Das Wort des HERRN erging an Jona ...: Mach dich auf, geh nach Ninive. ... Aber Jona machte sich auf, um vom Angesicht des HERRN weg nach Tarsis zu fliehen.

Jona 1,1–3

 

Jona und der Fisch (1)

 

Das Buch Jona ist eines der kürzesten Bücher im Alten Testament. In ihm beschreibt sein Autor, Jona selbst, einen kurzen Abschnitt seines Lebens.

 

Gott beauftragt ihn, in Richtung Osten zu gehen, um der Stadt Ninive das Gericht anzukündigen.

 

Die Sünde der Menschen dort veranlasst Gott zu dieser Reaktion.

 

Aber Jona weigert sich zu gehen, flieht in die Hafenstadt Japho und geht an Bord eines Schiffes, das nach Westen segelt - also in die entgegengesetzte Richtung. Das Schiff legt ab und gerät kurze Zeit später in ein starkes Unwetter. Die Matrosen werfen Lose, um den Schuldigen zu finden. Das Los trifft Jona, der zugibt, vor Gott weglaufen zu wollen. Er fordert sie auf, ihn ins Meer zu werfen, denn er weiß, dass der Sturm um seinetwillen über sie alle gekommen ist. Erst weigern sich die Matrosen, doch als das Unwetter immer heftiger wird, werfen sie ihn über Bord.

 

Die packende Geschichte ist damit nicht zu Ende. Gott bestellt einen Fisch, der Jona verschlingt - und nach drei Tagen wieder ausspuckt. Erneut sendet Gott Jona aus und dieses Mal ist er gehorsam. - Ich lade Sie ein, vielleicht eine Viertelstunde zu investieren und die Geschichte Jonas einmal selbst in der Bibel zu lesen!

 

Das Buch Jona zeigt uns Gottes Allmacht.

 

Gott selbst wirft „einen heftigen Wind auf das Meer“, „bestellt einen großen Fisch, um Jona zu verschlingen“ und befiehlt diesem dann, ihn wieder auszuspucken. (Kap. 1,4; 2,1.11)

 

Doch das Buch zeigt uns auch Gottes Gnade und Liebe.

 

Gott lässt einen ungehorsamen Propheten nicht einfach laufen, sondern geht ihm nach, holt ihn zurück - und gibt ihm eine zweite Chance. So geht Gott bis heute Einzelnen nach, um sie von Wegen zurückzuholen, die von Ihm wegführen.

 

Der HERR bestellte einen großen Fisch, um Jona zu verschlingen; und Jona war im Bauch des Fisches drei Tage und drei Nächte.

Jona 2,1

 

Jona und der Fisch (1)

 

Es ist ein beeindruckendes Foto! Ein großer Wal … gerade aufgetaucht … und aus seinem Maul baumeln die Beine eines Tauchers. Dieser Taucher war im Frühjahr 2019 vor der Küste Südafrikas aufs Meer hinausgefahren, um Wale bei ihrer Jagd auf Sardinen zu fotografieren. Plötzlich tauchte ein Wal direkt neben ihm auf. Als alles um ihn herum schwarz wurde, dachte er: Okay, schlucken kann er dich nicht, der Schlund ist einfach nicht groß genug“. Dann spuckte der Wal ihn wieder aus …

 

Vielleicht hat jemand bei diesem Bericht gedacht: Dann ist die Geschichte von Jona und dem Walfisch also ein Märchen! Tatsächlich fällt beim genaueren Lesen des Bibeltextes auf, dass dort von einem großen Fisch und nicht von einem Wal die Rede ist. Interessanterweise spricht Jesus, wenn Er von Jona redet, auch nur von einem großen Fisch, einem Seeungeheuer (Matthäus 12,39.40).

 

Die Bibel lässt also offen, um welche Tierart es sich handelte, die Gott benutzte, um Jona zu retten.

 

Hinzu kommt, dass es für Jona im Inneren des Tieres alles andere als angenehm war. Das wird aus der dichterischen Sprache seines Gebets zu Gott deutlich. Jona spricht dort von Bedrängnis, vom Schoß des Scheols, von der Tiefe und vom Meergras, das sich um seinen Kopf schlang. Er hatte Todesangst und mit seinem Leben abgeschlossen. Doch Gott führte ihn aus der Grube herauf (Kap. 2,1-10)

 

Doch der wichtigste Grund, warum wir dem Bericht von Jona vertrauen können, ist folgender: Jesus Christus bezeichnet Jona als Prophet und bestätigt, dass Jona im Bauch des Fisches war. (Matthäus 12,39.40)

 

Er vergleicht sogar den Aufenthalt Jonas im Fisch mit seinem eigenen Aufenthalt im Grab.

 

Wir können der Bibel, dem Wort Gottes, in allen Einzelheiten vertrauen!

 

 

Jesus Christus ist das Bild des unsichtbaren Gottes ..., der Erstgeborene aller Schöpfung. Denn durch ihn sind alle Dinge geschaffen worden, die in den Himmeln und die auf der Erde, ...: Alle Dinge sind durch ihn und für ihn geschaffen. Und er ist vor allen, und alle Dinge bestehen durch ihn.  Kolosser 1,15–17

 

Jesus Nr. 1

 

Mittwochmorgen auf dem Weg zur Arbeit. Noch etwas müde registriere ich das Nummernschild auf dem weißen Sprinter vor mir und schaue zweimal hin: Dort steht unübersehbar: JESUS NR. 1“. Das vorgeschriebene Kennzeichen befindet sich in einigem Abstand darüber. Noch weiter oben verrät eine Beschriftung auf der Hintertür, dass der Transporter einem Handwerksbetrieb gehört.

 

Jesus Nr. 1“ - was für eine Aussage! Von Jesus Christus wird gesagt, dass ER der „Erstgeborene aller Schöpfung“ ist. DerErstgeboreneist derjenige, der den höchsten Rang hat und dem alles gehört. Der Tagesvers begründet das damit, dass durch den Herrn Jesus alle Dinge in den Himmeln und auf der Erde geschaffen worden sind. Es wurde aber nicht nur alles durch IHN geschaffen, sondern auch für IHN.

 

Zusätzlich ist der Herr Jesus auch noch „vor allen“. Das bedeutet, dass er die mächtigste, größte und hochrangigste Person des Universums ist. Zugleich bestehen auch alle Dinge „durch ihn“. Jesus Christus sorgt fortwährend dafür, dass das ganze Universum erhalten wird - vom kleinsten Lebewesen bis zur größten Galaxie.

 

Wenn wir unsere Kreativität, Zeit und Energie einsetzen, um etwas herzustellen, tun wir das, um einen Nutzen davon zu haben und uns daran zu erfreuen. So ist es auch bei dem Herrn Jesus. Der Zweck der Schöpfung besteht darin, dass sie Ihn erfreut. Und deshalb erhält unser Dasein erst dann einen tiefen Sinn, wenn wir uns seinem guten Willen unterordnen und ER den ersten Platz in unserem Leben hat.

 

 

Seht hin auf die Vögel des Himmels, dass sie nicht säen noch ernten, noch in Scheunen sammeln, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen: Sie mühen sich nicht, auch spinnen sie nicht.  Matthäus 6,26.2

 

Das Ahornblatt

 

An einem trüben verregneten Novembermorgen begleitete mich meine Frau vom Parkplatz in die Arztpraxis. Mein Rücken schmerzte furchtbar. Ich konnte kaum laufen. Plötzlich fiel mein Blick auf ein sehr großes Ahornblatt vor mir auf der Straße. Der Herbst hatte seine zackigen Ränder mit einem leuchtenden Rot überzogen - als ob es jemand liebevoll von Hand koloriert hätte. Bewundernd sagte ich zu meiner Frau: „Schau mal, was für ein wunderschönes Blatt!“

 

Als Jesus Christus auf der Erde lebte, machte Er seine Jünger auf bestimmte Tiere und Pflanzen aufmerksam: auf die Vögel des Himmels und die Lilien des Feldes (s. Tagesvers). Welche Belehrung knüpfte Er daran? Er sagte: „So seid nun nicht besorgt, indem ihr sagt: Was sollen wir essen?, oder: Was sollen wir trinken?, oder: Was sollen wir anziehen? Denn nach all diesem trachten die Nationen; denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr dies alles nötig habt.“

Wie oft sind wir gedanklich mit Nahrung und Kleidung be­schäftigt, mit denen Gott uns in seiner Fürsorge und Liebe doch jeden Tag versorgt? Und wie leicht werden wir mutlos oder niedergeschlagen, wenn wir Gott aus dem Auge ver­lieren.

 

Bei mir war es das einzelne Blatt eines Ahorns, das mich an Gott denken ließ und mir Mut machte. Bei Ihnen kann Gott etwas anderes benutzen, damit Sie nicht vergessen, dass ER für Sie da ist. ER, der Schöpfer und Erhalter der Erde, versorgt die Vögel und lässt die Lilie des Feldes wachsen.

 

Und noch viel mehr möchte ER heute für Sie sorgen.

 

 

Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen.

Lukas 13,3

 

Tue „Buße“!

 

Als Jesus auf der Erde lebte, kamen Menschen zu Ihm und berichteten von einer Gräueltat, die der Statthalter Pilatus verübt hatte. Dieser hatte Bewohner von Galiläa mit entsetzlicher Grausamkeit hinrichten lassen. Die Reaktion Jesu überrascht, weil er gar nicht auf diese grausame Tat eingeht. Stattdessen stellt er eine Gegenfrage an die Zuhörer: „Meint ihr, dass diese Galiläer mehr als alle Galiläer Sünder waren, weil sie Derartiges erlitten haben?“  (V.2)

 

Leider ist man oft viel zu schnell dabei, schlimme Ereignisse zu kommentieren.

 

Sehr schnell hat man auch ein Urteil dazu!

 

Man ereifert sich über die kaltblütige Grausamkeit der Täter. Durch die sozialen Medien ist zudem eine ganz neue Dynamik entstanden. Mit einem Mausklick verbreitet jedermann persönliche Eindrücke, Erklärungsversuche und Meinungen in alle Welt. So sind wir ständig einer Flut von Nachrichten ausgesetzt, die uns leicht daran hindert, einmal innezuhalten und gründlich nachzudenken.

 

Ganz anders geht der Herr Jesus mit Schreckensmeldungen um.

 

ER sieht hinter die Worte.

 

ER kennt nämlich die Motive für das Weitererzählen schlechter Nachrichten. Darum spricht ER das Gewissen der Anwesenden an. Statt sich über die Motive des Täters oder das Leid der Opfer zu äußern, konfrontiert ER seine Zuhörer mit der ernsten Feststellung des Tagesverses „…wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr ebenso umkommen.“

 

Die Aufforderung des Sohnes Gottes, „Buße“ zu tun, geht allerdings weiter als: Jeder kehre vor seiner eigenen Tür! Buße tun ist mehr, als Ordnung in das Leben zu bringen und fromm zu leben. Es ist mehr, als vor den Menschen tadellos zu sein. Buße tun bedeutet, mich selbst so zu beurteilen, wie Gott mich beurteilt und mit meinem ganzen Leben eine Richtungsänderung vorzunehmen. Wenn ich mich dann als schuldig erkenne, kann ich mit meiner Schuld zu Gott kommen, sie Ihm bekennen und Vergebung erfahren - damit ich nicht „umkomme“.

 

 

 

 

 

 

Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, um euch diese Dinge zu bezeugen in den Versammlungen. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der glänzende Morgenstern.

Offenbarung 22,16

 

Tod an der Laterne

 

Warum sieht man an Laternen, vor allem am Stadtrand und in Parks, häufig die ganze Nacht hindurch flatternde Falter? - Man hat festgestellt, dass die Anziehungskraft der Laternen auf die Falter mit zunehmendem UV-Anteil des Lichts noch zunimmt. Dabei werden allerdings nicht alle Falterarten vom Licht angelockt; einige fliehen sogar lieber in die Dunkelheit.

 

Manche Forscher deuten das seltsame Verhalten der scheinbar todesmüden Falter so: In der Nacht orientieren sich die Falter am Mond oder den Fixsternen. Will der Nachtfalter zum Beispiel geradeaus fliegen, hält er die Gestirne stets im gleichen Winkel neben sich. Wenn der Falter sich aber stattdessen an einer künstlichen Lichtquelle orientiert, so wird er diese in immer kleineren Bögen umkreisen - in der Meinung, er fliege geradeaus -, bis er schließlich auf der Laterne auftrifft.

 

Die Orientierung am verkehrten Objekt kostet ihn das Leben.

 

Auf eine zuverlässige Orientierung im Leben sind auch wir Menschen angewiesen.

 

Wenn wir dazu nicht den geeigneten Fixpunkt ins Auge fassen, sondern uns an verkehrter Stelle orientieren, dann hat das auch für uns die schlimmsten Folgen.

 

Der „Stern“, an dem wir unser Leben ausrichten sollen, ist Jesus Christus. Im letzten Buch der Bibel bezeichnet Er sich selbst als den glänzenden Morgenstern“.

 

Wer Christus kennengelernt hat und Ihm nachfolgt, hat die beste Orientierung für alle Fragen des Lebens; und er kommt sicher ans Ziel - in die ewige Herrlichkeit.

 

 

Die Soldaten nun nahmen, als sie Jesus gekreuzigt hatten, seine Kleider und machten vier Teile, jedem Soldaten einen Teil, und das Untergewand. Das Untergewand aber war ohne Naht, von oben an durchgehend gewebt. Da sprachen sie zueinander: Lasst uns dies nicht zerreißen, sondern darum losen, wem es gehören soll - damit die Schrift erfüllt würde, die spricht: „Sie haben meine Kleider unter sich verteilt, und über mein Gewand haben sie das Los geworfen.“ Die Soldaten nun haben dies getan.  Johannes 19,23.24

 

Der Mensch in seinem sündigen Zustand!

 

Manchmal wird behauptet, die vier Evangelisten hätten voneinander abgeschrieben oder sie seien an der Tatsächlichkeit ihrer Berichte nicht interessiert gewesen. Das Gegenteil ist der Fall. Wie genau beschreibt der Apostel Johannes hier, wie die Soldaten mit den Kleidern Jesu umgegangen sind! „Die Soldaten haben dies getan“ - er ist Augenzeuge dieser Tatsache gewesen.

 

Wissen die Soldaten, was sie hier tun? Sie erfüllen wörtlich die Prophezeiung, die ungefähr 1 000 Jahre vorher von David in Psalm 22 aufgeschrieben worden ist. So belanglos uns die Einzelheit über das nahtlose Gewand Jesu erscheinen mag - sie dient dazu, das Wort Gottes zu bestätigen.

 

Das Gewand ohne Naht hat zudem einen symbolischen Wert.

Alles an Jesus Christus, dem Sohn Gottes, ist wie aus einem Guss, ohne Risse und ohne Fugen. Ob es seine Gedanken und Empfindungen sind, seine Worte oder seine Taten - alles ist vollkommen.

 

Wie anders sind wir Menschen in unserem sündigen Zustand!

 

Das passende Symbol für uns und unsere Werke ist der Schurz aus Feigenblättern, den Adam und Eva zusammengeheftet haben, um sich zu bekleiden. Jeder, der die Form von Feigenblättern kennt, weiß, wie viele Nähte da entstehen - alles nur Flickschusterei umständlichster Art.

 

Im Gegensatz dazu steht das Leben Jesu: vollkommen, „ohne Naht“!

 

 

Bei der Menge meiner Gedanken in meinem Innern erfüllten deine Tröstungen meine Seele mit Wonne. Psalm 94,19

 

Gedanken-Wirr-Warr

 

Kennen wir das? Wir haben Mühe, uns zu konzentrieren, weil es einfach zu viel ist, was uns durch den Kopf geht. Unsere innere Unruhe lässt uns vielleicht nachts gar nicht mehr ruhig schlafen. Vielerlei Sorgen oder Probleme können uns gedanklich zu schaffen machen - ob persönlich, familiär oder beruflich. Besonders beunruhigend kann auch das Schicksal von Menschen sein, die uns nahestehen. Nicht weniger besorg­niserregend ist der Blick in unsere Welt, die zunehmend unsicherer und unberechenbarer wird.

 

In solchen Situationen stößt unser Verstand leicht an Grenzen, wenn wir versuchen, Lösungen zu finden. Doch wir brauchen nicht zu verzweifeln. Der Gott der Bibel ist dazu in der Lage, uns - wie David - zu trösten und uns innerlich wieder ruhig zu machen.

 

Der Herr Jesus hat selbst einmal gesagt: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben.“ (Matthäus 11,28)

 

IHM können wir einfach alles sagen, was uns zu schaffen macht.

 

Unsere Schuld, unser Versagen, unsere Ängste, unsere Sorgen, unsere Probleme - unsere innersten Nöte. Und wenn wir gerade nicht dazu in der Lage sind, ein schlüssiges Gebet zu formulieren, dürfen wir auch einfach nur stille werden vor Ihm.

 

ER kennt unsere Gedanken ja sowieso und ER kann sie auch sortieren.

 

ER hört uns aufmerksam zu und ist bereit, zu vergeben, zu helfen, zu trösten, uns neuen Mut und Zuversicht zu geben, uns innerlich ruhig und getrost zu machen. Weil Jesus, der Sohn Gottes, über allem steht und Mensch wurde, kann ER uns verstehen und ist voller Mitgefühl mit unserer Situation.

 

  

 

 

 

Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herab­gekommen ist; wenn jemand von diesem Brot isst, wird er leben in Ewigkeit. Johannes 6,51

 

Das Brot des Lebens!

 

Meine Frau und ich sitzen vor einer einsamen Kapelle. Die noch erstaunlich warme Novembersonne löst allmählich den Nebel über dem Inntal auf. Kufstein mit seiner imposanten Burg wird sichtbar. Wir lesen gerade gemeinsam in der Bibel, im Evangelium nach Johannes. Da kommt ein alter Tiroler Bauer des Weges mit der Mistgabel auf der Schulter. Ich grüße ihn. „Tat‘s bet‘n (betet ihr)?“, fragt er. - „Wir lesen gerade in der Heiligen Schrift, wie Judas den Herrn Jesus Christus verrät und Petrus Ihn verleugnet, bevor der Herr dann verurteilt und gekreuzigt wird.“ Er bleibt interessiert stehen.

 

„Hier habe ich für Sie etwas zu lesen, da steht noch mehr über Jesus Christus.“

 

Er dreht die beiden Blätter, die ich ihm reiche, in seinen Händen, betrachtet sie von vorn und hinten. Dann sagt er unvermittelt: „Hast a Bibl a (hast du auch eine Bibel)?“

 

Gerne gebe ich ihm ein Neues Testament aus dem Koffer­raum. Dieser ist voll beladen mit übrig gebliebenen Broten einer Großbäckerei, die ich einem Bauern bringen möchte.

 

„Magst a Brot?“

 

„Ja.“ Dankbar nimmt er auch einige Brote entgegen und zieht dann weiter seines Weges.

 

Ich schaue ihm einige Zeit nach, wie er den steilen Hang zu seinem abgelegenen Gehöft hinaufwandert. In der einen Hand Brote für den Körper, in der anderen das lebendige Brot für die Seele. Vielleicht kommt zum ersten Mal das Wort Gottes in dieses einsame Haus, um eine hungernde Seele zu sättigen.

 

Jesus Christus sagt selbst: „Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird niemals dürsten“ (Johannes 6,35)

 

 

Gott ist Liebe.

 

Gott ist Licht, und gar keine Finsternis ist in ihm.

 

1. Johannes 4,8; 1. Johannes 1,5

 

Die Natur Gottes

 

An vielen Stellen in der Bibel lesen wir von der Allmacht Gottes als Schöpfer von Himmel und Erde. Doch Gott hat nicht nur seine ewige Kraft und Größe offenbart, sondern uns in SEINEM Wort auch Entscheidendes über SEIN tiefstes Wesen mitgeteilt:

 

Gott ist Liebe, und Gott ist Licht.

 

Darin besteht SEINE eigentliche Natur.

 

Gott ist Liebe. Und weil ER in sich selbst ruht und nichts für sich braucht, hat seine Liebe keinen äußeren Anlass nötig, um tätig zu werden. So hat Gott seine Liebe zu uns Menschen erwiesen, als in uns gar nichts Liebenswürdiges zu finden war. Als wir Sünder waren und Feinde Gottes, da hat ER seinen Sohn für uns in den Tod gegeben. (Römer 5,8.10)

 

Gottes Liebe erweist sich gegenüber den Menschen als Gnade, Barmherzigkeit, Güte und Langmut.

 

Gott ist auch Licht. - Licht in sittlichem Sinn. Und das steht der moralischen Finsternis gegenüber, die den Menschen mit dem Sündenfall erfasst hat. Aber ein Mensch, der in Gott „sein Licht und sein Heil“ sieht, empfängt Klarheit und Leitung für seinen Lebensweg.

(Ps. 27,1).

 

Gott ist Licht - das bedeutet auch: ER ist wahrhaftig. (5. Mose 32,4) ER ist rein und heilig, und kann Böses nicht sehen oder ertragen, ja ER muss es bestrafen. Und in seinem Gericht über das Böse und seiner Belohnung des Guten erweist ER sich als gerecht. (1. Mose 18,25)

 

Schon zur Zeit des Alten Testaments kannte man etwas von der Natur Gottes. Doch in ihrer ganzen Herrlichkeit offenbart wurde sie erst, als der Sohn Gottes auf die Erde kam. (Johannes 1,17.18)

 

 

David ging von dort weg und entkam in die Höhle Adullam. ... Und es versammelten sich zu ihm jeder Bedrängte und jeder, der einen Gläubiger hatte, und jeder, der erbitterten Gemüts war, und er wurde ihr Oberster, und es waren etwa 400 Mann bei ihm.

1. Samuel 22,1.2

 

David - ein Hinweis auf Christus

 

Die Geschichte Davids im Alten Testament enthält an vielen Stellen deutliche Hinweise auf Jesus Christus, den wahren Sohn Davids“. So ist es auch bei der heutigen Schilderung aus dem ersten Buch Samuel. David ist bereits zum König gesalbt worden, doch der amtierende König Saul will ihn beseitigen, jagt ihn kreuz und quer durch Israel und zwingt ihn, ins benachbarte Ausland zu fliehen. Als David von dort wieder zurückkehrt, bleibt ihm nur das Versteck in einer Höhle, die sich vermutlich in der zerklüfteten Gebirgsgegend östlich von Jerusalem befindet.

 

Doch David bleibt in der Höhle Adullam nicht allein. Neben seiner Familie gesellen sich etwa 400 Männer zu ihm und David wird ihr Anführer. Was sind das für Männer? Welche Motive haben sie?

 

Wir können drei Gruppen erkennen.

 

Da sind Bedrängte, die dem Druck des Lebens nicht gewachsen sind.

 

Andere sind verschuldet, ohne Aussicht, ihre Kredite abtragen zu können.

 

Und eine weitere Gruppe ist äußerst aufgebracht.

 

In der Tat hat sich hier eine recht bunte Truppe von mehr oder minder verzweifelten Menschen David angeschlossen.

 

Doch sind ihre Probleme weit von unseren Problemen heute entfernt?

 

Zu welcher Gruppe würden wir gehören?

 

Schließlich fühlen wir uns auch zuweilen überfordert, haben uns an Gott und Menschen schuldig gemacht oder sind tief gekränkt.

 

Die Männer damals schlossen sich mit allen ihren Problemen David an. Umso mehr dürfen wir heute mit allen Schwierigkeiten, Versagen und auch mit Unrecht, das uns zu schaffen macht, zu Jesus kommen.

 

Nur bei IHM sind wir geborgen!

 

 

Erregt sind alle meine Erbarmungen. Ich will ihre Abtrünnigkeit heilen, will sie willig lieben.

Hos. 11,8; 14,5

 

Der Hausschlüssel

 

Mitternacht war vorüber. Geräuschlos nahm Raimund einen Schlüssel aus der Tasche und trat ein. Im Haus war es ganz still. Er ging die Treppe hinauf und öffnete eine Tür. Alles war genauso, wie er es von früher her kannte: das Bett gemacht, ein Schlafanzug auf dem Stuhl. Das war sein Zimmer gewesen, bis er vor fünf Jahren sein Elternhaus verlassen hatte.

 

Nach dem Tod seiner Mutter waren die Versprechungen verflogen, die er ihr gemacht hatte. Er war davongegangen, um zu leben, wie es ihm passte. Mehrfach hatte sein Vater vergeblich versucht, ihn zu erreichen, aber die Briefe kamen mit dem Vermerk „unbekannt“ zurück.

 

Doch schließlich hatte der Vater die Anschrift ausfindig machen können; und eines Tages hatte Raimund ein kleines Päckchen erreicht. Was hatte er darin gefunden? Den Hausschlüssel, den er soeben benutzt hatte.

 

Sein Vater hatte nichts von seiner Heimkehr gehört. Am Morgen öffnete er die Zimmertür seines Sohnes wie jeden Tag, seit er ihm den Schlüssel geschickt hatte. Er wurde empfangen mit den Worten: „Vater, ich bin so schlecht. Kannst du mir vergeben?“ - Ja, Raimund. Aber hast du Gott um Vergebung gebeten? - Das habe ich getan, Vater.“

 

Und ER hat mir vergeben!

 

Es gibt ein Haus, das „Vaterhaus“ Gottes, in das kein Mensch ohne Weiteres Zutritt hat, denn der heilige und gerechte Gott kann dort keinen Sünder aufnehmen.

 

Aber Gott legt in Ihre Hand einen „Schlüssel“.

 

Wenn Sie diesen benutzen, indem Sie zu Gott umkehren und den Herrn Jesus Christus als Ihren Retter annehmen, werden Sie Gott als Ihren liebenden Vater kennenlernen.

 

 

Bei dem Kreuz Jesu standen aber seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Kleopas, und Maria Magdalene. Als nun Jesus die Mutter sah und den Jünger, den er liebte, dabeistehen, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann spricht er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm der Jünger sie zu sich.

Johannes 19,25–27

 

Echte, wahre Liebe sucht nicht das Ihre!

 

An den Hohenpriestern und den rauen Soldaten vorbei sind dem Herrn einige Frauen bis ans Kreuz gefolgt. Unsere Aufmerksamkeit wird hier auf Maria, der Mutter Jesu gelenkt, obwohl sie sonst in diesem Evangelium nur anlässlich der Hochzeit in Kana ausdrücklich erwähnt wird.(Kap. 2)

Für sie ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, wo sich die Worte Simeons erfüllen, der zu ihr gesagt hat: „Aber auch deine eigene Seele wird ein Schwert durchdringen.“ (Lukas 2,35)

 

Maria weiß genau, dass ihr Sohn „vom Heiligen Geist gezeugt“ ist, dass ER Jesus ist, der sein Volk von ihren Sünden erretten wird. (vgl. Matthäus 1,20.21) Dennoch muss es für sie eine große seelische Belastung sein, ihren Sohn am Kreuz hängen zu sehen. Deshalb kümmert sich der Sohn Gottes liebevoll um sie - trotz seiner tiefen Leiden. Wie eindrücklich zeigt sich hier, dass ER wirklich Mensch ist: ER vergisst seine Mutter nicht. Und wie wahr erweist sich hier, dass echte Liebe nicht das Ihre sucht. (vgl. 1. Korinther 13,5)

 

Wie bei der Hochzeit in Kana redet Jesus Maria nicht mit Mutter, sondern mit Frau an. ER spricht nicht als Sohn Marias, sondern als Sohn Gottes zu ihr und schenkt ihr einen neuen Sohn: Johannes, den Jünger, den Jesus liebt. Johannes ist der Sohn von Marias Schwester, also ihr Neffe. Ihm wiederum vertraut der Herr Maria an; er soll für sie wie für eine Mutter sorgen, was er auch sogleich tut.

 

Inmitten aller hasserfüllten Blicke erstrahlt die Liebe Jesu vom Kreuz - und sie bleibt nicht ohne Antwort.

 

 

In dem Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn es nicht so wäre, hätte ich es euch gesagt; denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten.

Johannes 14,2

Unser Bürgerrecht im Himmel bei meinem Herrn!

 

Das „Haus seines Vaters“, von dem Jesus Christus hier spricht, ist die unmittelbare Gegenwart Gottes im Himmel. Von dort ist der Sohn Gottes auf die Erde gekommen und Mensch geworden. Dorthin ist Er nach seiner Auferstehung wieder zurückgekehrt. Und dorthin wird ER - das ist die völlig neue, großartige Zusage hier - auch einmal seine Jünger aufnehmen.

 

Dazu gehören alle, die an IHN glauben.

 

Wegen seiner Sünde war der Mensch aus dem irdischen Paradies und aus der Nähe Gottes dort vertrieben worden. Wie ist es möglich, dass er trotzdem in Gottes Wohnung aufgenommen werden kann? Ist Gott nicht rein und heilig, so dass er keine Gemeinschaft mit der Sünde haben kann?

 

Es ist der Sohn Gottes selbst, der uns den Himmel erschlossen hat.

 

Das hat ER auf eine zweifache Weise getan.

 

Zunächst einmal mussten Sünder passend gemacht werden für den Himmel. Dazu ist Jesus in den Tod gegangen und hat das Strafgericht Gottes für die Sünde erduldet. Das kommt jedem zugute, der an Ihn glaubt und Ihm seine Lebensschuld bekennt. Durch das Sühnungswerk Jesu werden wir reingewaschen von aller Sünde und Unreinheit und können ohne Furcht vor Gott treten.

 

Aber noch etwas war nötig:

Jesus, der auferstandene Sohn Gottes, ging als Mensch zurück in den Himmel, nachdem ER sein Erlösungswerk voll­endet hatte. ER ist der erste Mensch im Himmel und hat damit den Himmel für Menschen geöffnet. So hat ER dort eine Stätte für alle bereitet, die Ihm angehören.

 

Sie werden dann für alle Zeit bei IHM in Gottes Herrlichkeit sein.

 

 

 

 

 

 

Sucht den HERRN, während er sich finden lässt. Jesaja 55,6

 

Leben wollen wir ja alle!

 

Die Aushangtafel in der Kaffeestube findet immer ihr aufmerksames Publikum. Suche 3-Zimmer-Wohnung!“ - „Suche gebrauchtes Motorrad!“ - „Suche Kinderwagen!“

 

Was wird nicht alles gesucht! - Eine Suche nach Gott wird man wohl in diesem Aushang nicht finden. Dennoch fordert uns der heutige Tagesvers dazu auf.

 

Wer den Herrn und damit Gott gefunden hat, hat nämlich das Leben.

 

Wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht.

 

So sagt es uns die Bibel. (1. Johannes 5,12)

 

Und leben wollen wir ja alle!

 

Hier, bei Jesus Christus, wird uns also das ewige Leben angeboten; Leben, das über den Tod hinausreicht; Leben, das Erfüllung bringt, jetzt und zukünftig; Leben, das auch in persönlicher Not und Krankheit durchträgt. - Aber dieses Geschenk müssen wir wollen; es fällt uns nicht einfach in den Schoß. Überdies gilt Gottes Angebot nur befristet. Auch das hat der von Gott autorisierte Prophet Jesaja gesagt. Es kommt nämlich eine Zeit - und sie ist schon sehr nahe -, in der man den Herrn und seine unerschöpfliche Gnade nicht mehr finden kann. Für den aber, der den Herrn sucht, hat seine Zusage heute noch Gültigkeit: „Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet finden“ (Lukas 11,9)

 

Gehen Sie also im Gebet zu IHM, und reden Sie mit IHM geradeso, wie Ihnen zumute ist!

 

ER erhört Sie; Gott selbst sagt es.

 

Sagen Sie Ihm ohne Umschweife, was Ihr Problem ist oder wie unglücklich Sie sind. Haben Sie auch Mut, anzugehen, was zwischen Gott und uns Menschen steht: die persönliche Schuld vielfältiger Art, weil wir an seinen Geboten schuldig geworden sind. ER will diese Schuld gerne vergeben, uns davon befreien und neues Leben und neue Hoffnung schenken.

 

Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Joh. 6,37

 

 

 

Gott ist einer, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gab als Lösegeld für alle.

1. Timotheus 2,5.6

 

Der eine Mittler

 

Es gibt nur einen Mittler zwischen Gott und Menschen, nur einen, der die Kluft überbrücken konnte, die beide Seiten voneinander trennte.

 

Das Bild einer Brücke erklärt sehr gut, worum es geht.

Auf der einen Seite steht Gott, der Schöpfer, auf der anderen Seite alle Menschen. Zwischen Gott und uns liegt eine tiefe Schlucht der Entfremdung. Sie besteht, weil wir Gottes Ansprüche missachtet haben; und so trennen uns unsere Sünden von Gott.

 

Niemand kann sich selbst den Weg zu Gott bahnen, keiner kann seine Sünden ungeschehen machen oder wegnehmen. Wie ist dennoch eine Verbindung zwischen beiden Seiten - zwischen Gott und Menschen möglich? Gott selbst hat die Brücke dafür gebaut. ER ließ Jesus Christus, den Sohn Gottes, Mensch werden und am Kreuz für uns sterben.

 

So wurde ER für uns die Brücke zu Gott.

 

Durch den Sühnungstod Jesu hat jeder die Möglichkeit, zu Gott umzukehren und die Vergebung seiner Sünden zu empfangen. Jeder darf die Brücke benutzen und zu Gott kommen.

 

Jeder ist aufgerufen, dieses Angebot anzunehmen.

 

Jesus Christus ist also der eine Mittler zwischen Gott und uns Menschen.

 

Wer den Sohn Gottes als seinen Retter und Herrn kennt, kann deshalb ohne Scheu vor Gott treten, um Ihn zu loben und zu ehren und um Ihm seine Anliegen vorzutragen.

 

Weil Jesus der Mittler, „der große Hohepriester“, für die Gläubigen ist, können sie „mit Freimütigkeit hinzutreten zu dem Thron der Gnade“, um für ihre Lebensumstände Barmherzigkeit und Gnade von Gott zu empfangen. (Hebräer 4,14–16)

 

 

Wo ist der König der Juden, der geboren worden ist? Denn wir haben seinen Stern im Morgenland gesehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. Matthäus 2,2

 

Jesus Christus, der Retter der Welt!

 

Seit Jahrhunderten rätseln die Menschen, worum es sich bei dem Stern von Bethlehem gehandelt haben könnte.

 

Einige Astronomen nehmen an, bei dem Stern von Bethlehem könnte es sich um einen Kometen 2 v. Chr., einen Schweif­stern, wie Hale-Bopp gehandelt haben. Chinesische Chroniken erwähnen einen solchen Kometen im Jahr 4 v. Chr. Als weitere Erklärung wurde eine so genannte Super-Nova 3 v. Chr. in Erwägung gezogen, wie sie ebenfalls für das Frühjahr 5 v. Chr. in chinesischen Chroniken erwähnt wird. Am wahrscheinlichsten ist allerdings, dass der Schöpfer-Gott zur Geburtsankündigung einen „Sonderstern“ erscheinen und dann wieder verschwinden ließ. Denn im Bibeltext ist von einem Stern die Rede, der zuerst vom Morgenland aus gesehen wurde und einige Zeit später erneut an einem bestimmten Ort über Israel.

 

Viel wichtiger als die astronomische Frage nach der Beschaffenheit des Sterns von Bethlehem ist die Tatsache, dass Gott diesen Stern benutzte, um die Sterndeuter aus dem Osten zu Jesus zu bringen. Gott sprach mit ihnen in der Sprache, die sie verstanden: Durch einen Stern. Die Sterndeuter sahen, verstanden, und gehorchten. Und sie fanden Jesus Christus, besuchten Ihn, um Ihn anzubeten und kehrten glücklich in ihre Heimat zurück.

 

Auch heute redet Gott mit uns in einer Sprache, die wir verstehen.

 

ER hat uns die Bibel gegeben.

 

Die Bibel, Gottes Wort, berichtet ausführlich über die Geburt, das Leben und Sterben des Sohnes Gottes. Gott weist uns darin den Weg zu seinem Sohn Jesus Christus, dem Retter der Welt.

 

 

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.

 

Einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht im Herrn.

 

Johannes 5,24; Epheser 5,8

 

Ein junger Christ aus Chile erzählt:

 

Ich hatte ein sehr wildes Leben geführt, und nun war ich entschlossen, allem ein Ende zu setzen. Der Schicksalstag kam, und die Tabletten, die mich ins Jenseits bringen sollten, lagen schon bereit. - Gerade will ich die letzte Handlung vollziehen, da scheint es mir, als ob es leise an der Tür klopft. Überrascht halte ich inne; da ist es wieder, dieses leise Klopfen. Vorsichtig öffne ich die Tür einen Spalt. Zwei kleine Jungen legen etwas in meine Hand und sagen: „Das ist für Sie.“ Dann gehen sie wieder. - Es ist ein Kalender mit einem Bibelvers für jeden Tag und einer kurzen Erklärung.

 

In meiner tiefen Verzweiflung und meinem geistlichen Hunger fange ich an, die Botschaften eine nach der anderen zu lesen. Da erfahre ich, dass Jesus Christus für mich am Kreuz gestorben ist, um mich zu erretten und mir ewiges Leben zu geben. - In dieser Nacht bin ich aus dem Tod in das Leben übergegangen, aus der Finsternis zum Licht.

 

Wie aber kam es, dass ich dieses unerwartete Geschenk genau in diesem Augenblick erhielt? Am nächsten Morgen erfuhr ich, dass der Kalender vielen Politikern angeboten worden war. Einer konnte damit nichts anfangen und gab ihn seinem Gärtner weiter. Als dieser am Abend kurz hineinschaute, stellte er ärgerlich fest, dass es ein christlicher Kalender war. Da gab er seinen Kindern den Auftrag, ihn dem Nächstbesten weiterzugeben, den sie antreffen würden. Sie klopften dann an meine Tür …“

 

 

Gott ist Liebe. Hierin ist die Liebe Gottes zu uns offenbart worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben möchten.

1. Johannes 4,8.9

 

Was für ein herrliches Angebot der Liebe Gottes!

 

Als Kind hatte ich über meinem Bett einen Leucht­stern hängen. Er leuchtete im Dunkeln, wenn in meinem Zimmer sonst nichts mehr zu erkennen war. Und vom hellen Hintergrund des Sterns hob sich die aufgeprägte Schrift deutlich lesbar ab: „Gott ist Liebe“.

 

So leuchtet auch das Licht der Liebe Gottes in der Dunkelheit unserer Zeit.

 

Tag für Tag berichten die Medien von Gewalt, Hass, Ungerechtigkeit und auch von der Auflehnung gegen Gott

 

Doch die Liebe Gottes wirft einen hellen Schein in das Dunkel der Welt hinein, besonders durch die Botschaft vom Kreuz. Dort hat Gott seinen eigenen, geliebten Sohn für uns in den Tod gegeben, damit wir zu Ihm zurückkehren können, zu seinem Licht und zu seiner Liebe.

 

Um uns her ist meist wenig von Liebe zu erkennen; doch im Kreuz Jesu Christi leuchtet die Liebe Gottes hell und klar hervor. Das kann jedem Mut geben. Denn wir alle haben einen tiefen Durst nach Liebe und Geborgenheit. Der Sühnungstod Jesu ist der Beweis dafür, dass Gott jeden Menschen liebt und aus der Finsternis in sein helles Licht rufen will.

 

„Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe“ (Johannes 3,16)

 

Was für ein herrliches Angebot der Liebe Gottes!

 

Nehmen Sie es heute an, denn „wer den Sohn hat, hat das Leben“ (1. Johannes 5,12)

 

Heute will dich Jesus fragen:
Bist du ganz für Mich bereit?
Du verlierst dich sonst im Jagen
nach den Gütern dieser Zeit.
 

Wag es mit Jesus, was deine Not auch sei!
Wag es mit Jesus, Er macht dich frei!

 

Hans Christian Tischer

 

 Danach, da Jesus wusste, dass alles schon vollbracht war, spricht er - damit die Schrift erfüllt würde -: Mich dürstet! Es stand nun ein Gefäß voll Essig da. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig und legten ihn um einen Ysop und brachten ihn an seinen Mund. Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und übergab den Geist.  Johannes 19,28–30

 

Mich dürstet!

 

Jesus hängt schon ungefähr sechs Stunden am Kreuz. In seinen unermesslichen Qualen hat ER großen Durst. Und gerade hier zeigt sich wieder, dass ER nicht nur vollkommen Mensch ist, sondern auch der Sohn Gottes. Selbst in dieser dunklen Stunde überblickt ER die ganze Bandbreite der Prophezeiungen des Alten Testaments und weiß genau, dass von allen Prophezeiungen über seinen Tod nur noch eine in Erfüllung gehen muss. In Psalm 69 liest man: „In meinem Durst gaben sie mir Essig zu trinken“ (V. 22)

 

Jesus ist durstig; deshalb sagt Er: „Mich dürstet!“ Zugleich aber will ER den ganzen Willen Gottes ausführen und alles das, was über Ihn geschrieben steht. Auch deshalb sagt ER: „Mich dürstet!, und gibt damit den Anlass dazu, dass das Psalmwort an Ihm erfüllt wird. Dann folgt das bedeutende Wort: „Es ist vollbracht!“

 

Das einzigartige Werk, das Gott, der Vater, seinem Sohn aufgetragen hat, ist vollendet. Niemand kann und braucht es fortzusetzen oder zu ergänzen. Nur ER konnte durch sein Sühnopfer die Grundlage dafür legen, dass die Sünde vollständig abgeschafft wird. (Hebräer 9,26)

 

Was für ein Triumph und Segen für Menschen, Himmel und Erde!

 

„Niemand hat Macht über den Tag des Todes“, sagt der weise Salomo (Prediger 8,8), und er hat recht. Doch hier ist Einer, der über diese Macht verfügt.

ER allein hat die Gewalt und das Recht, SEIN Leben zu lassen.

 

Und so übergibt Jesus seinen Geist Gott, seinem Vater. ER stirbt freiwillig für mich und für dich! (Vgl. Johannes 10,17.18)

 

 

Gott ist ein gerechter Richter.

Psalm 7,12

 

Wer den Retter ablehnt, kommt an dem Richter nicht vorbei.

 

Manche Menschen reden vom „lieben Gott“ und es klingt, als ob Er ein wunderlicher, begriffsstutziger, alter Mann wäre, den man nicht ernst nehmen müsse.

 

Die Bibel redet nicht so.

 

Sie spricht durchaus von der „Liebe Gottes“ und davon, dass „Gott Liebe ist (1. Johannes 4,8.9) Und Er hat sich diese seine Liebe etwas kosten lassen, indem Er nämlich seinen Sohn Jesus Christus zu uns Menschen gesandt hat - das Liebste, was ER hatte. ER wollte, dass wir Zugang zu Ihm haben und gerettet werden, um für immer bei Ihm zu sein. Leider haben die Menschen Jesus Christus abgelehnt und ans Kreuz geschlagen. Sie traten Gottes Liebe mit Füßen, anstatt Ihm dafür zu danken. Hat sich daran bis heute etwas geändert?

 

Aber Gott ist auch ein gerechter Gott, der Böses nicht ertragen kann. Aus diesem Grund kann Er nicht einfach darüber hinwegsehen, dass sein Sohn verworfen wurde. Daher wird ER dieses Unrecht einmal als ein gerechter Richter“ richten. Jesus selbst sagte einmal seinen Zuhörern: „Wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben“. ER sagte ihnen aber auch: „Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben“ (Johannes 3,36; 8,24)

 

Beides ist wahr - damals wie heute.

 

Ich formuliere es einmal ganz persönlich: In seiner Liebe hat Gott alles für mich getan, indem Er seinen Sohn zu meiner Rettung gesandt hat. Deshalb werde ich mich auch einmal dafür verantworten müssen, wie ich zu Jesus stehe und was ER mir bedeutet hat. Habe ich an Ihn geglaubt, so dass ER mein Retter und Herr geworden ist - oder habe ich IHN abgelehnt?

 

Meine Antwort wird darüber entscheiden, wo ich die Ewigkeit zubringen werden.

 

Wer den Retter ablehnt, kommt an dem Richter nicht vorbei.

 

 

Um die neunte Stunde aber schrie Jesus auf mit lauter Stimme und sagte: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Matthäus 27,46

 

Von Gott verlassen

 

„Nein, das kann ich nicht verstehen, dass Gott Jesus am Kreuz verlassen hat. War das denn nicht gemein?“ - Anita ist sichtlich aufgebracht.

 

Schon seit längerer Zeit unterhalten wir uns ab und zu über Gott, die Schöpfung und die Bibel. Ja, an einen Gott glaubt Anita. Aber warum Er sich ausgerechnet in der Bibel und in Jesus Christus offenbart und gezeigt hat, will sie nicht einsehen.

 

Anita hat ihre eigenen Vorstellungen über Gott und sein Wesen; und sie glaubt, dass der Mensch im Grunde einen guten Kern hat. Die gegenteilige Aussage der Bibel, dass die Sünde den Menschen in seinem tiefsten Innern berührt und verändert hat, so dass er nun schuldig und verloren vor Gott steht, weist sie entschieden zurück.

 

Und jetzt stellt sie überraschend diese Frage. War es denn nicht gemein, dass Gott seinen eigenen Sohn Jesus Christus am Kreuz für drei Stunden ganz allein ließ und keine Antwort auf sein Rufen gab?

 

„Nein, es war nicht gemein …“, setze ich an.

 

„Aber stell dir bloß vor. Hast du denn keine Eltern? War das nicht wirklich schrecklich?“, kontert sie.

 

„Ja, Anita, es war schrecklich, aber es ist aus Liebe zu dir geschehen!

 

Gott ist heilig und gerecht.

 

Deshalb ist der Sühnungstod des Herrn Jesus die einzige Möglichkeit, durch die sündige Menschen wie du und ich wieder in Verbindung mit Ihm kommen können. - Hätte Gott so etwas getan, wenn wir Menschen im Grunde doch gut wären?“

 

Denn es hat ja Christus einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten,
damit er uns zu Gott führe.
1. Petrus 3,18

 

 

Sie kommen zu Jesus und sehen den Besessenen dasitzen, bekleidet und vernünftig.

Markus 5,15

 

Jesus verändert Menschen

 

Der US-amerikanische Prediger Dr. Harry Ironside wurde von einem Gegner des Christentums herausgefordert. Er sollte mit ihm über das Thema Agnostizismus gegen Christentum diskutieren. Der Agnostizismus vertritt die Ansicht, dass man nicht wissen kann, ob es Gott gibt.

 

Ironside akzeptierte, stellte jedoch folgende Bedingung: Sein Gegner solle zwei Leute mitbringen, deren Leben vorher kaputt gewesen sei - und die anschließend durch ein anti-christ­liches Leben aus ihrem Elend herausgekommen wären. Ironside selbst versprach, dass er im Gegenzug einhundert Menschen mitbringen würde, die ein ähnlich kaputtes Leben geführt hatten, aber durch die Kraft von Jesus Christus neuen Sinn erfahren und ihr kaputtes Leben hinter sich gelassen hätten.

 

Was geschah? Wie würde der Herausforderer reagieren? Seine Reaktion war vielsagend: Er zog die Einladung zur Diskussion zurück.

 

Unser heutiger Bibelvers erzählt von einem Mann, der durch einen Dämon nicht mehr seiner selbst war und solche Kräfte entwickelte, dass er sogar seine eisernen Fesseln zerreißen konnte. Nachts hielt er sich auf Friedhöfen auf, schrie und fügte sich Verletzungen zu. Eines Tages saß er ruhig, angezogen und vollkommen normal zu den Füßen von Jesus Christus. Was war geschehen?

Jesus hatte ihn total verändert!

 

Solch krasse Schicksale mögen die Seltenheit sein. Aber jeder von uns sehnt sich in irgendeiner Form nach Veränderung oder wünscht sich, Dinge in den Griff zu bekommen. Vielleicht belastet uns eine schwere und dunkle Vergangenheit und die Tatsache, dass Fehler nicht rückgängig gemacht werden können.

 

Dann kann Jesus Christus uns helfen!

 

Durch den Glauben an IHN werden wir zu neuen Menschen mit neuem Lebensmut.

 

So etwas kann nur Jesus Christus zustande bringen!

 

 

Wenn du die Gabe Gottes kenntest und wüsstest, wer es ist, der zu dir spricht: Gib mir zu trinken, so hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.

Johannes 4,10

 

Sie erkennen die Wohltaten Gottes nicht!

 

Ein kranker und unbemittelter Musiker, der erst gegen Ende seines Lebens bekannt wurde, empfing als Ehrung von seinen Bewunderern eine Notenrolle in einer Lederhülle. Da er mit einer finanziellen Hilfe gerechnet hatte, warf er das Geschenk verärgert in einen Schrank. Er erlebte weiter eine entbehrungs­reiche Zeit und starb nicht lange darauf.

 

Seine Erben waren überrascht, als sie in der Partitur in der Lederhülle zwischen den Blättern jeweils Geldnoten fanden! Leider hatte sich der unglückliche Komponist nicht einmal die Mühe gemacht, die Hülle zu öffnen und daher von dem kleinen Schatz keine Kenntnis genommen.

 

Wie viele Menschen gleichen ihm! Sie schauen nicht genauer hin und erkennen deshalb die Wohltaten Gottes nicht. Sie verstehen es nicht, Gesundheit, Verstand, Freiheit und alles andere, was Gott allen seinen Geschöpfen zuteilt, nach ihrem wahren Wert einzuschätzen.

 

Und vor allem gehen sie auf eine traurige und schuldhafte Weise vorbei an seiner unaussprechlichen Gabe (2. Korinther 9,15) Das höchste Glück, das ER uns anbietet, ist das ewige Leben in Jesus Christus, unserem Herrn. ER selbst stellt sich der Frau am Jakobsbrunnen als die Gabe Gottes vor.

 

Wenn wir IHN haben, sind wir die reichsten und glücklichsten Menschen.

Gott, der doch seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat: Wie wird er uns mit ihm nicht auch alles schenken?“ (Römer 8,32)

Mein Gott aber wird euch alles Nötige geben nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus. Philipper 4,19

 

 

 

 

 

 

Rufe mich an am Tag der Bedrängnis: Ich will dich erretten, und du wirst mich verherrlichen!

 

Was muss ich tun, um errettet zu werden?

 

... Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden.

 

Psalm 50,15; Apostelgeschichte 16,30.31

 

Eine zweifache Errettung

 

Ein Veteran des 2. Weltkriegs berichtet: „Ich gehörte 1940 zu den britischen Streitkräften, als die Deutschen uns bei Dünkirchen an der Kanalküste einkesselten.“ Wie viele andere betete auch dieser Soldat in der bedrohlichen Lage zu Gott.

 

Und dann kam das, was man „das Wunder der kleinen Schiffe“ genannt hat. Mithilfe von über 900 Schiffen, darunter kleinen Fischerbooten und Lebensrettungsbooten, gelang es, mehr als 330.000 Briten und Franzosen über den Ärmelkanal zu evakuieren.

 

„Das wurde meine erste Rettung“, erzählt der Veteran. „Aber ich hatte noch eine zweite Rettung nötig. Ich hatte dem Tod ins Auge gesehen und war mir darüber im Klaren, dass ich überhaupt nicht darauf vorbereitet war. Gott zeigte mir, dass ich nach dem Tod vor Ihn, den gerechten Richter, treten müsse. Ich wusste, dass es in der Bibel heißt: ,Der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn` (Römer 6,23)

 

Da betete ich zu Christus und bekannte Ihm meine Sünden.

 

Und ich sagte IHM, dass ich IHN als meinen Retter so nötig hatte.

 

Der Herr Jesus erhörte mein Gebet und errettete mich. Er schenkte mir Heilsgewissheit: ,So viele ihn aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben` (Johannes 1,12)

 

In der Tat hat dieser Mann doppelte Rettung erlebt. Er wurde aus der Gefahr eines frühen Todes gerettet, um hier auf der Erde weiterzuleben, und er wurde aus der Gefahr der ewigen Verdammnis befreit, um ewig leben zu können.

 

Was für ein Geschenk Gottes!

 

 

Hoch erfreue ich mich in dem HERRN; meine Seele soll frohlocken in meinem Gott! Denn er hat mich bekleidet mit Kleidern des Heils.  Jesaja 61,10

 

Wo ist die Wahrheit?

 

Ein junger Mann, Mitte zwanzig, erzählte: Vor zwei Jahren habe ich den Weg zu Gott gefunden. Ich habe erkannt, dass die Bibel völlige Wahrheit ist. Ich wuchs in einem atheistischen Elternhaus auf. Ich habe nie etwas von der Bibel und Jesus Christus als Retter gehört. Mir wurde gelehrt, dass es keinen Gott gibt. Die einzige Verbindung, die ich zum Christentum hatte, waren meine Cousins. Die bekamen einen Haufen Geld bei ihrer Konfirmation und erzählten mir davon. Das machte mich neidisch. Doch nie hörte ich von ihnen etwas über die Bibel, das Wort Gottes. Ich dachte, sie seien in irgendeinem Verein, wo das so üblich wäre.

 

Als ich erwachsen wurde, merkte ich immer mehr, dass manches um mich her Betrug war - ob in der Schule, in der Ausbildung oder im Studium. Und in den Medien, der Politik und der Wirtschaft war es nicht anders. Überall wurde gelogen und betrogen.

 

Doch wo gab es die Wahrheit?

 

Durch meine fehlende Orien­tierung wurde ich krank an Seele und Körper. Ich suchte die Wahrheit im Okkultismus und verschiedenen Religionen.

 

Dann bekam ich eine Bibel geschenkt und begann zu lesen. Vieles verstand ich nicht. Doch ich empfand, dass sie ein be­son­deres Buch ist. Je mehr ich las, umso mehr merkte ich, dass Gott selbst zu mir sprach, dass die Bibel SEIN Wort ist.

 

Dann las ich von Jesus Christus: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich“ (Johannes 14,6) Und dann erkannte ich die Wahrheit. Ich bekannte Gott aufrichtig, dass ich ein Sünder bin. Ja, Jesus Christus war für meine Sündenschuld am Kreuz gestorben.

 

Jetzt bin ich frei von meiner Sündenlast und habe die Wahrheit gefunden! Mir ist klar geworden, wie sehr Gott mich liebt, aber auch, was ER von mir erwartet. Ich bin so glücklich, dass ich Ihm täglich im Gebet von Herzen danke und bewusst mit Ihm lebe.

 

 

Die Juden nun baten Pilatus, dass ihre Beine gebrochen und sie abgenommen würden, damit die Leiber nicht am Sabbat am Kreuz blieben, weil es Rüsttag war - denn der Tag jenes Sabbats war groß. Da kamen die Soldaten und brachen die Beine des ersten und des anderen, der mit ihm gekreuzigt war. Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon gestorben war, brachen sie ihm die Beine nicht, sondern einer der Soldaten durchbohrte mit einem Speer seine SeiteJohannes 19,31–34

 

Das Kreuz strahlt die Herrlichkeit des Sohnes Gottes hervor!

 

Es ist beeindruckend, wie sich am Kreuz Jesu drei Dinge begegnen: die stolze Feindschaft der religiösen Führer der Juden, das rechtswidrige Urteilen und Handeln der heidnischen Autoritäten und Gottes Vorsatz, den verlorenen Menschen seine Gnade anzubieten.

 

Die Hohenpriester sind eifrige Verfechter der zeremoniellen Ordnung, und weil der Passah-Sabbat ansteht, ist in ihren Augen besondere Heiligkeit geboten. Sie fühlen sich an die Anordnung Gottes gebunden, dass ein Leichnam nicht über Nacht an einem Holz hängen soll. (vgl. 5. Mose 21,22.23) Wie widersprüchlich, wenn man bedenkt, dass dieses Gebot mit den Worten eingeleitet wird: Wenn an einem Mann eine todeswürdige Sünde ist“! Dieser Teil des Gebots wurde ganz außer Acht gelassen - Jesus war vollkommen unschuldig!

 

Wir hätten vielleicht angenommen, dass das Leben des Herrn das der beiden anderen Gekreuzigten weit überdauern würde, aber das Umgekehrte tritt ein. Er lässt in voller Absicht sein Leben, die beiden anderen sterben an den Folgen der Kreuzigung. Bezeichnend ist auch, dass Johannes die beiden Männer nicht Diebe oder Übeltäter nennt; es sind zwei andere.“ (V. 18)

 

Ihre besonders schlechten Eigenschaften brauchen nicht erwähnt zu werden, um den Gegensatz zu Jesus zu vergrößern.

 

Wie strahlt selbst am Kreuz die Herrlichkeit des Sohnes Gottes hervor!

 

 

 

 

 

 

Wir vermögen nichts gegen die Wahrheit.  2. Korinther 13,8

 

Mein Weg zu Gott

 

Meine Jugendzeit verbrachte ich in der ehemaligen Sowjetunion. Obwohl ich dort viele Bücher gegen den christlichen Glauben las, schoss mir doch eines Tages die Frage in den Sinn: Wenn Gott gar nicht existiert, warum dann all diese Bemühungen, sich gegen Ihn zu wehren? In unserer kommunistischen Gesellschaft kämpfte das ganze System - die Schule, die Medien, die Wissenschaft, die Künste - gegen den Glauben. Wie konnten die Christen, obwohl man sie aus der Gesellschaft ausstieß, ihre Glaubensgewissheit und ihren Frieden bewahren? Ich hatte das Beispiel meiner Eltern vor Augen. Sie waren engagierte Christen.

 

Eines Tages entschloss ich mich, sie zu einer christlichen Versammlung zu begleiten. Aber während der Predigt dachte ich über die Frage nach: „Wie kann man zu jemand beten, den man nicht sieht?“ Das schien mir absurd. Dennoch ließ mich diese Frage nicht los.

 

Sechs Monate später hörte ich erneut einen christlichen Prediger und war sehr angesprochen vom Evangelium. Doch von allen Seiten drangen Gedanken auf mich ein, die mich zurückhalten wollten: „Wenn du dich darauf einlässt, musst du alles aufgeben. Du wirst deine Freunde verlieren, dein Studium, deine Zukunftsaussichten …“ Dennoch ging ich auf die Knie, die Tränen flossen mir aus den Augen. Nicht weil ich vieles verlieren würde, sondern wegen der ganz neuen Erkenntnis, dass Gott mich liebt.

 

Ich rief zu IHM und bat IHN, mir meinen Unglauben zu vergeben.

 

Und Gott hat mir geantwortet; Er schenkte mir Vergebung und Frieden! Jetzt war es keine Vermutung mehr, dass Gott existiert, sondern ich wusste es. Ich bekam die Gewissheit, dass Jesus mein Retter und mein Herr war - was ER bis heute ist.

 

 

 

Denn durch die Gnade seid ihr errettet, mittels des Glaubens; und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.  Epheser 2,8.9

 

Ich muss etwas tun!

 

Bei einem Kuraufenthalt komme ich mit einem Manager ins Gespräch. Er hat gerade eine schwere Krankheit überstanden, in der er dem Tod sehr nahe gewesen ist. Der Mann steht in den besten Jahren und ist sehr froh, „dass es noch einmal gut gegangen ist“.

 

Jetzt meint er: „Ich muss etwas tun!“ Und dann erzählt er mir, dass er versucht, sich täglich für einige besinnliche Augenblicke zurückzuziehen. Nein, die Bibel lese er nur recht selten, sagt er. Aber er denke viel über das Leben nach, auch über den Glauben, und er bemühe sich jedenfalls, ein gutes Leben zu führen.

 

Ich muss etwas tun!“ Daran versuche ich anzuknüpfen. Die Frage: Was muss ich tun?“, ist ja für das ewige Heil von größter Bedeutung. Doch jedes Tun im Sinn einer Leistung, die uns zu Gott in den Himmel bringt, ist völlig ausgeschlossen. Das, was zu tun ist, hat Jesus Christus in seinem Erlösungswerk vollbracht. Deshalb lautet die einfache Aufforderung: „Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden.“ - Aufmerksam hört der Mann zu, wie ich ihm den Heilsplan Gottes anhand der Bibel erläutere. Ob er meinen Rat befolgt und das alles noch einmal in der Stille nachliest?

 

Ich muss etwas tun!“, sagt er, als wir uns herzlich verabschieden; derselbe Satz wie am Anfang. Was meint er damit? Möglicherweise ist es für einen Manager schwer zu akzeptieren, dass er nicht aufgrund eigener Leistungen vor Gott bestehen kann, sondern auf die Gnade Gottes angewiesen ist. Vielleicht meint er aber auch nur, dass er die Sache nicht auf die lange Bank schieben, sondern den Sohn Gottes als seinen Retter annehmen will.  

 

Das wäre die beste Entscheidung, „etwas zu tun“.

 

 

Zu dem HERRN rief ich in meiner Bedrängnis, und er erhörte mich.  Psalm 120,1

 

Gott hilft uns in allen Lebenslagen, wenn wir ehrlich zu IHM kommen!

 

Max ging gerne in die Natur. Am liebsten in den Stadtpark oder in die umliegenden Felder und Wälder. Dabei nutzte er passende Orte, um kleine Flyer mit Bibelworten auszulegen. Er hoffte, dass die Flyer gefunden würden und die Finder die wunderbare Botschaft vom Retter Jesus Christus lesen und annehmen würden. Doch im Lauf der Zeit wurde Max mutlos. Denn er verteilte die Flyer schon viele Jahre lang und hatte noch nie eine positive Reaktion bekommen. Sollte er trotzdem damit fortfahren? Er fragte sich auch, ob Gott überhaupt wollte, dass er weitermachte?

 

Inzwischen war er gedanklich schon fast so weit, sich eine andere Aufgabe zu suchen. Da kam eines Tages ein Arbeitskollege zu ihm und sagte: „Max, ich habe mich bekehrt! Ich bin jetzt auch ein Kind Gottes.“

 

Max war sprachlos. Denn es war ausgerechnet jener Kollege, von dem er es am allerwenigsten vermutet hätte. Max fragte ihn, wie es dazu gekommen sei.

 

Der Kollege erzählte: Ich war total ausgelaugt und vom Leben enttäuscht. Als ich mit dem Gedanken spielte, meinem Leben ein Ende zu machen, ging ich in den Wald. Dabei fand ich auf einer Bank einen christlichen Flyer. In meiner Verzweiflung fing ich an zu lesen. Ich fühlte mich angesprochen und erkannte, dass ich ein verlorener Sünder war. Wenn ich hier Abschied nehmen würde, erwartete mich nichts Gutes, im Gegenteil - Gott müsste mich verurteilen, weil Er gerecht ist. In meiner großen Not betete ich zu Gott und bat Ihn, meine Sündenschuld zu vergeben und dankte Ihm, dass er seinen Sohn für mich geopfert hatte.“

 

Zwei Personen waren verzweifelt - doch beiden wurde ge­holfen.

 

Dem einen vergab Gott seine Sündenschuld, dem anderen machte er neuen Mut, das Evangelium fleißig auszu­streuen.

 

 

Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.

Johannes 3,36

 

Mein Freund aus der Nachbarschaft

 

Wir wohnten auf einem alten Zechengrundstück im süd­lichen Ruhrgebiet. Hier standen nur ein paar Häuser. Bei uns lebten drei Kinder: meine Schwester, meine Cousine und ich. Im Mietshaus gegenüber wohnten zwei Familien mit jeweils zwei Söhnen.

 

Oft zog es mich zu den Jungs von gegenüber. Da zwei von ihnen älter und zwei jünger waren als ich, fühlte ich mich manchmal wie das fünfte Rad am Wagen.

Dennoch rauften wir uns zusammen und unternahmen viel gemeinsam. Und wenn der Hunger oder die Dunkelheit uns abends nach Hause trieb, klebte oft noch der getrocknete Schlamm von unseren Streifzügen durch die Zechenruinen an unseren Kleidern. In späteren Jahren verloren wir uns aus den Augen. Bei mir geschah dann etwas, das mein Leben von Grund auf veränderte: Ich lernte Jesus Christus als meinen Retter und Herrn kennen.

 

Jetzt, nur eine Woche vor Weihnachten, erreicht mich die Nachricht, dass mein Freund von damals - einer der Jüngeren - morgens tot im Bett aufgefunden wurde. Er hatte sich nicht wohlgefühlt und war am Wochenende länger als sonst üblich im Bett geblieben. Als Todesursache wurde ein Herzinfarkt angenommen.

 

Mir wäre deutlich wohler, wenn ich wüsste, wo mein Jugendfreund die Ewigkeit zubringen wird. Denn ich konnte ihm ja nichts mehr von meinem Glauben an den Herrn Jesus weitersagen. So bleibt die berechtigte Sorge, ob ich ihn einmal im Himmel bei Gott wiedersehen werde.

 

Siehe, jetzt ist die wohlangenehme Zeit, siehe, jetzt ist der Tag des Heils. 2. Korinther 6,2

 

 

Einer der Soldaten durchbohrte mit einem Speer seine Seite, und sogleich kam Blut und Wasser heraus. Und der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr; und er weiß, dass er sagt, was wahr ist, damit auch ihr glaubt. Denn dies geschah, damit die Schrift erfüllt würde: „Kein Bein von ihm wird zerbrochen werden.“ Und wiederum sagt eine andere Schrift: „Sie werden den anschauen, den sie durchstochen haben.“

Johannes 19,34–37

Durch den Opfertod Jesus Christus

 

Das Anliegen der Juden, den Tod der Gehängten schnell herbeizuführen, damit sie vor dem Sabbat abgenommen würden, hat zwei Folgen:

  1. Die Beine Jesu werden nicht gebrochen; und damit erfüllt sich wieder ein Bibelwort. In den Anordnungen Gottes für das Passahlamm heißt es unter anderem: „Ihr sollt kein Bein an ihm zerbrechen“ (2. Mose 12,46) Das ist sehr beachtenswert. Gott zeigt uns auf diese Weise, dass das Passahlamm in Ägypten symbolischen Charakter hat. Es findet seine Erfüllung in dem Lamm Gottes von Golgatha: Christus ist das „Passahlamm“ für uns. (1. Korinther 5,7) Er hat sich selbst zu unserer Erlösung hingegeben. Und auch in seinem Tod sind seine Knochen nicht gebrochen worden.
  2. Ein römischer Soldat durchbohrt mit einem Speer die Seite Jesu. Dass er in diesem Moment eine weitere Prophezeiung erfüllt, kann er nicht ahnen. Der Prophet Sacharja hat angekündigt, dass das Volk der Juden eines Tages ihren Messias sehen werden, Ihn, den sie durchbohrt haben. (Kap. 12,10) Die Hauptverantwortung für diese Tat liegt also bei ihnen, nicht bei den Römern.

Doch warum werden hier Blut und Wasserbesonders hervorgehoben? Zum einen, als Beweis dafür, dass Jesus tatsächlich gestorben ist. Zum anderen braucht jeder Mensch Vergebung (Blut) und Reinigung (Wasser), um ewiges Leben zu empfangen.

 

Beides ist durch den Opfertod Jesu zustande gebracht worden.

 

 

 

 

 

 

 

 

Mephiboseth, sprach der König, wird an meinem Tisch essen, wie einer von den Königssöhnen.  2. Samuel 9,11

 

So handelt Gott auch in unserer Zeit!

 

Wer war Mephiboseth? Sein Großvater war Saul gewesen, der erste König Israels. Dieser war auf den Wunsch des Volkes eingesetzt worden. Leider hatte Saul sich jedoch als unfähig erwiesen, das Volk zu regieren. Deshalb hatte Gott einen anderen zum König bestimmt: David. Doch David musste lange auf seine Herrschaft warten. Anfänglich hielt er sich am Königshof Sauls auf und freundete sich mit dem Königssohn Jonathan an. Doch schon bald schlug Sauls Sympathie für David in Hass um und er trachtete ihm nach dem Leben. Schließlich mussten David und Jonathan ihre Freundschaft beenden.

 

Jahre später starben Saul und Jonathan am selben Tag auf dem Schlachtfeld. Zu dieser Zeit hatte Jonathan einen fünfjährigen Sohn: Mephiboseth. Dessen Amme floh mit dem Jungen, als sie die Nachricht vom Tod seines Vaters bekam. Auf der Flucht dann das Unglück: Der kleine Mephiboseth fiel und verletzte sich so schwer, dass er fortan gelähmt war.

 

Wieder vergingen die Jahre. Inzwischen ist Mephiboseth selbst Vater. Als Enkel Sauls wohnt er nun in bescheidenen Verhältnissen. Aus Israel ist unter Davids Herrschaft ein großes Königreich geworden. Jetzt könnte David sich zurücklehnen. Aber das tut er nicht. Er erkundigt sich, ob noch jemand aus der Familie Sauls am Leben ist.

Hegt er Rachegedanken? Nein, er möchte den Nachkommen Sauls um Jonathans willen Gutes tun - und weil er selbst Gottes Güte erfahren hat. Was tut David? Er lässt Mephiboseth zu sich bringen und macht dem verängstigten Nachkommen Sauls Mut. Dann gibt er ihm den Besitz der Familie Sauls zurück. Und schließlich ordnet er an, dass Mephiboseth jeden Tag an seiner königlichen Tafel essen soll.

 

Ist das nicht ein ergreifendes Bild der Güte Gottes?

 

So handelt Gott auch in unserer Zeit!

 

Um Jesu willen bietet ER jedem an, zu Ihm zu kommen. Denn nur bei Gott gibt es Vergebung, Ruhe, Sicherheit und Leben in Überfluss!

 

 

Fürchte dich nicht, Zacharias, denn dein Flehen ist erhört, und deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Johannes nennen.

Lukas 1,13

 

Der Ankündiger des Messias (1)

 

Zacharias und Elisabeth waren ein gottesfürchtiges Ehepaar. Dass sie keine Kinder hatten, brachte sie ins Gebet. Als die beiden dann schon alt waren, geschah das Unerwartete: Gott erhörte ihre Gebete und beschenkte sie mit einem besonderen Kind - Johannes (der Täufer). Wie es dazu kam, berichtet der Evangelist Lukas.

 

Als Zacharias mit dem priesterlichen Dienst im Tempel an der Reihe ist, erscheint ihm ein Engel des Herrn und kündigt ihm das Unfassbare an: Seine bereits alt gewordene Frau soll einen Sohn bekommen. Zacharias hat Bedenken und äußert sie auch. Er verlangt von dem Engel einen Beweis. Damit tut er etwas, das bis heute viele tun, die mit der Botschaft der Bibel konfrontiert werden. Sie haben Schwierigkeiten damit, sich darauf einzulassen.

 

Aber Gott ist eben viel größer, als wir IHN uns vorstellen können.

 

Und zugleich ist ER ein barmherziger Gott, der uns in seiner Güte begegnen will.

 

Wie reagiert Gott auf den Einwand Zacharias? Er lässt ihm sagen: „Du wirst stumm sein und nicht sprechen können bis zu dem Tag, an dem dies geschieht, weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die sich zu ihrer Zeit erfüllen werden“ (V. 20) Zacharias verliert vorübergehend seine Stimme. Alle, die mit ihm zu tun haben, bekommen das mit. Was für ein eindrucksvolles Zeichen!

 

Und dann geschieht, was Gott angekündigt hat.

 

Elisabeth wird schwanger und Johannes wird geboren. Sein Name kann nicht passender sein, denn er bedeutet „Gott ist gütig“. Dieser wird der letzte und zugleich größte Prophet Israels. Er soll das jüdische Volk auf das Kommen Jesu vorbereiten. Seine Botschaft ist bis heute zu hören: Siehe, das Lamm Gottes!“ (Johannes 1,36)

 

Und er wird dir zur Freude und zum Jubel sein, und viele werden sich über seine Geburt freuen. Denn er wird groß sein vor dem Herrn.

Lukas 1,14

 

Der Ankündiger des Messias (2)

 

Gestern sahen wir, dass Gott die Gebete von Zacharias und Elisabeth erhörte und ihnen ein besonderes Kind im hohen Alter schenkte: Johannes.

 

Gott ist gut und ER gibt uns Gutes.

 

ER sieht auch uns und unsere Situation.

 

Gott antwortet nicht immer sofort, wenn wir Ihn um etwas bitten. Aber ER greift zu unserem Guten ein, wenn ER es für richtig hält.

 

Wie freuten sich Zacharias und Elisabeth! Aber nicht nur sie, sondern „… viele werden sich über seine Geburt freuen“, wurde seinem Vater Zacharias gesagt. Die Freude über die Geburt eines Kindes kennen wir. Doch diese Freude über die Geburt von Johannes geht darüber hinaus, weil sie in Verbindung mit der Geburt von Jesus Christus steht.

 

Ein wenig weiter im Lukasevangelium lesen wir, wie der Engel zu den Hirten auf dem Feld spricht: „Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die für das ganze Volk sein wird; denn euch ist heute in der Stadt Davids ein Erretter geboren, welcher ist Christus, der Herr“ (Lukas 2,10.11)

 

Hier geht es um die Freude über den viele Jahrhunderte zuvor angekündigten Messias, den Retter für sein Volk. Gottesfürchtige Juden hatten auf Ihn gewartet. Aber sie wussten auch, dass ein Bote den Weg des Messias bereiten würde. Das hatten die Propheten ebenso vorausgesagt. (vgl. Maleachi 3,1; Jesaja 40,3)

 

Und dieser Bote war Johannes (der Täufer). Seine Geburt zeigte: Das Kommen des Messias stand unmittelbar bevor!

 

Vor den Augen der Menschen damals entfaltete sich Gottes Rettungsplan. Johannes der Täufer ist längst gestorben, aber Jesus Christus ist auferstanden und lebt.

 

ER ist der Retter - ein Grund, sich von Herzen zu freuen.

 

 

Die Frucht der Gerechtigkeit in Frieden aber wird denen gesät, die Frieden stiften.

Jakobus 3,18

 

Friedensstifter - Hast du SEINEN Frieden im Herzen?

 

An den Weihnachtsfeiertagen trifft oft die ganze Familie zusammen, um eine schöne Zeit miteinander zu verbringen. Leider entspricht die Realität dem gar nicht immer. Einer Umfrage zufolge kommt es an Weihnachten in jeder vierten Familie immer oder gelegentlich zu Konflikten. Gestritten wird dabei über Ablauf und Organisation der Feiertage. Ebenso kommen Beziehungsprobleme, die unterschwellig vorhanden sind, an diesen Tagen besonders leicht an die Oberfläche.

 

Auch in der Bibel werden Auseinandersetzungen in Familien thematisiert.

 

Zum Beispiel in den Familien der Stamm­väter Israels. Hier reicht die Bandbreite von Neid und Missgunst bis hin zu den schlimmsten vorstellbaren Betrugsfällen - Josephs Brüder, die Söhne Jakobs, täuschen ihrem Vater einen töd­lichen Unfall vor, verkaufen ihren Bruder aber in Wahrheit an Sklavenhändler, um den verhassten Bruder loszuwerden. (vgl. 1. Mose 37) Dass sie dafür die Konsequenzen tragen müssen, wird in der weiteren Geschichte deutlich.

 

Doch wie sieht es bei uns aus - herrscht Frieden?

 

Die Bibel zeigt uns einen Weg zum Frieden auf, der mit dem Kern von Weihnachten zu tun hat: Jesus Christus, der Sohn Gottes, kam in die Welt, um uns Menschen Frieden zu bringen - Frieden mit Gott.

 

Dieser Frieden Gottes ist nicht nur ein friedliches Gefühl, das uns einmal im Jahr überkommt. Denn er beruht darauf, dass wir in Ordnung bringen, was unser Verhältnis zu Gott trübt.

 

Erst wenn wir mit Gott versöhnt sind, haben wir Frieden im Herzen.

 

Und dann haben wir auch die Kraft, die Ratschläge der Bibel in die Tat umzusetzen, zum Beispiel: „Ein zorniger Mann erregt Zank, aber ein Langmütiger beschwichtigt den Streit.“ - „Jagt dem Frieden nach mit allen und der Heiligkeit“ (Sprüche 15,18; Hebräer 12,14)

 

 

Maria gebar ihren erstgeborenen Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Raum für sie war.  Lukas 2,7

 

Öffne IHM deine Herzenstür!

 

Vor einigen Jahren machten wir zwei Eisenbahnreisen durch viele Länder Europas. In insgesamt mehr als sieben Wochen lernten wir viele neue Städte kennen. Nach der Ankunft begann jeweils die Zimmersuche. Erschöpft von der Bahnfahrt und mit schweren Rucksäcken beladen, streiften wir durch unbekannte Straßen, begegneten fremden Menschen.

 

An einem Ort trafen wir immer wieder auf das Schild: Belegt - Completo - Ocupado“. Das gleiche Wort in verschiedenen Sprachen, aber immer mit derselben Botschaft: Hier ist kein Platz, die Räume sind belegt mit Menschen, die schon früher in der Stadt waren als wir. Dann ging es zur nächsten Pension, zum nächsten Hotel. Unsere Beine wurden immer schwerer, und immer wieder das Schild: Kein Platz.

 

Seit diesem Erlebnis kann ich mich besser in Josef und Maria und in ihre Situation in Bethlehem hineinversetzen. Kein Raum in der Herberge“, hieß es. Der Messias sollte geboren werden, der doch der Schöpfer von Himmel und Erde war, aber es war kein Platz für Ihn da, die Herberge war belegt.

 

Gleicht diese Herberge nicht auch manchen Menschenherzen?

 

Viele Herzen sind belegt, ganz erfüllt mit Streben nach Reichtum und Einfluss, mit den Beschäftigungen des Lebens oder auch mit Vergnügungen. Da ist kein Platz mehr für den Sohn Gottes.

 

Jesus Christus sagt: „Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen“ (Offenbarung 3,20)

 

Öffnen Sie Ihm Ihre Herzenstür!

 

 

Und du, Bethlehem-Ephrata, ... aus dir wird mir hervorkommen, der Herrscher über Israel sein soll; und seine Ausgänge sind von der Urzeit, von den Tagen der Ewigkeit herMicha 5,1

 

Die himmlische Herkunft Jesu

 

Wie genau sind die Prophezeiungen der Propheten Gottes im Alten Testament! Der Prophet Micha (750-700 v. Chr.) wusste schon, dass der kommende Messias in der Stadt Bethlehem geboren werden sollte.

 

Den Hohenpriestern und Theologen zur Zeit Jesu war das bekannt und sie waren auch überzeugt davon. Als nämlich die orientalischen Sternkundigen kamen und fragten: „Wo ist der König der Juden, der geboren worden ist?“, konnten die jüdischen Schriftgelehrten es dem König Herodes sofort angeben.

 

Außer dem Geburtsort Jesu nennt das zitierte Prophetenwort noch etwas Bedeutendes: die himmlische Herkunft Jesu. Denn obwohl Er wirklich von einer Frau geboren werden sollte, ist sein Ausgang doch von der Urzeit ... von den Tagen der Ewigkeit her - ein Hinweis auf SEINE ewige Existenz.

 

So verbinden sich in dem Bibelwort zwei äußerst bedeutsame Tatsachen: Jesus Christus ist Gott und Mensch in einer Person. Dieses Geheimnis seiner Person können wir nicht ergründen und erklären. Wir können nur staunend erkennen, wie in seinem Leben, in seinem Kreuzestod sowie in seiner Auferstehung beides sichtbar wird.

 

Dass Jesus hier auf der Erde war und schließlich am Kreuz auf Golgatha starb, bezweifeln die wenigsten. Aber dass Er auch der ewige Sohn Gottes ist, der Mensch geworden ist und nach drei Tagen im Grab auferstand und jetzt lebt, wird leider von vielen bezweifelt. Doch der christliche Glaube beruht auf der Tatsache, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes. (Johannes 20,31) 

 

Was für eine herrliche Person ist der Herr Jesus Christus!

 

 

 

Es geschah, als Joseph und Maria in Bethlehem waren, dass die Tage erfüllt wurden, dass sie gebären sollte; und sie gebar ihren erstgeborenen Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Raum für sie war.  Lukas 2,6.7

 

Hast DU Jesus Christus in deinem Herzen schon Raum gegeben?

 

Wohlhabende Leute können Joseph und Maria kaum gewesen sein. Für solche Menschen wird noch jeder Wirt Möglichkeiten finden, sie irgendwie standesgemäß unterzubringen. Aber Jesus, der Sohn der Maria, fand bei seinem Eintritt in die Welt die unwirtlichsten Verhältnisse vor.

 

Obwohl Jesus zugleich Gottes eingeborener Sohn war, wurde ER von vornherein abgelehnt, wie unsere Geschichte es schon andeutet. Und dabei blieb es Zeit seines Lebens. ER besaß nichts, nicht einmal einen Schlafplatz, und am Ende blieb Ihm nur das rohe Kreuz.

 

Viele Menschen auf der Welt erleiden Ähnliches.

 

Sie werden ungerecht behandelt, geächtet und sterben.

 

Aber niemand kann mit dem Sohn Gottes verglichen werden.

 

Christus, der in der ewigen Herrlichkeit alles besaß, wurde freiwillig für uns arm, damit wir durch seine Armut reich werden können. (2. Korinther 8,9) Eine Frage stellt sich für uns allerdings immer noch. Haben wir Raum für Ihn? Heute geht es dabei nicht um ein Zimmer. Unser Herz, unsere ganze Persönlichkeit ist aufgefordert, den Sohn Gottes aufzunehmen. Keiner, der Ihn aufnimmt, wird anschließend so bleiben, wie er vorher war. Wenn Jesus Christus ins Leben hineinkommt, verändert sich alles: stolzes Wesen, Eigenwille, ungerechtes Handeln müssen weichen, und die Liebe und der Frieden Gottes können sich entfalten.

 

Haben Sie Christus schon Raum gegeben in Ihrem Herzen?

 

ER ruft uns zu: „Ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich hinein­gehen und das Abendbrot mit ihm essen, und er mit mir“ (Offenbarung 3,20)

 

 

Petrus stieg aus dem Schiff und ging auf den Wassern und kam zu Jesus. Als er aber den starken Wind sah, fürchtete er sich; und als er anfing zu sinken, schrie er und sprach: Herr, rette mich! Sogleich aber streckte Jesus die Hand aus, ergriff ihn und spricht zu ihm: Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?  Matthäus 14,29–31

 

Herr, rette mich!“

 

Ein Weihnachtstag wäre beinahe der letzte Tag meines Lebens gewesen. Damals war ich zehn Jahre alt. Der See in der Nähe unseres Dorfes war von einer Eisschicht bedeckt. Sie schien dick genug zu sein; bestimmt konnte man schon Schlittschuh laufen! Ich war gespannt darauf, die neuen Schlittschuhe auszuprobieren, die ich geschenkt bekommen hatte, und wagte mich neben einem Landesteg auf die Eisfläche.

 

Das Eis war viel dünner, als ich gedacht hatte. Nach kurzer Zeit hörte ich ein Knarren, und ehe ich begriff, was geschah, fand ich mich im Wasser wieder. Die eisige Kälte nahm mir den Atem, so dass ich nicht um Hilfe schreien konnte. Von mir war nur noch der rechte Arm zu sehen, wie er aus dem eiskalten Wasser ragte. Zum Glück lief sofort ein Mann vom Ufer herbei und streckte die Hand nach mir aus, um mich aus dem Wasser zu ziehen. - Ich war gerettet!

 

Diese Begebenheit illustriert den Zustand des Menschen ohne Gott.

 

Losgelöst von Ihm bewegen wir uns auf dünnem Eis. Unserem Leben fehlt die tragfähige Basis, weil wir keinen Anteil am ewigen Leben haben. Ohne Jesus, der der Weg die Wahrheit und das Leben ist, haben wir keine Hoffnung. (Johannes 14,6) Doch Jesus hat unsere Not gesehen. Voll Liebe streckt Er die Hand nach uns aus. Wir müssen sie nur ergreifen, müssen bereit sein, uns retten zu lassen.

 

Die Rettung aus dem eiskalten Wasser half mir damals auch, zu verstehen, dass ich mich nicht selbst von der Sünde befreien konnte.

 

Deshalb habe ich im Glauben die Hand ergriffen, die Jesus mir entgegenstreckte.

 

 

Geben ist seliger als Nehmen.

 

Gib dem, der dich bittet, und weise den nicht ab, der von dir borgen will.

 

Apostelgeschichte 20,35; Matthäus 5,42

 

Bücher statt Mantel

 

Der Mantel unserer Großmutter war zu unmodern geworden und wir redeten ihr zu, einen neuen zu kaufen. Eines Tages ging sie auch los, und wir glaubten, sie würde mit einem neuen zurückkommen. Aber bald merkten wir, dass der Einkauf wieder um ein Jahr verschoben worden war. Denn das Geld war stattdessen zu der armen Witwe B. gewandert, deren Herd noch deutlich antiquierter war als der Mantel unserer Großmutter. Die Witwe saß mit ihrem Kind den ganzen Tag in dickem Rauch oder sie froren, weil sie die Fenster aufsperrten, um ihn hinauszulassen. Der neue Herd war eine echte Wohltat und die Witwe erzählte überall glücklich, wie viel Kohlen sie nun sparte.

 

Im nächsten Jahr versuchen wir es erneut. „Ja, Kinder, ihr habt recht, morgen werde ich mir gewiss Mäntel ansehen“, meinte die Großmutter und steckte behutsam das Geld, das dafür bestimmt war, in die Tasche. Dann sagte sie zu der Tochter, die sie begleiten wollte: „Weißt du, ich will gern mit dir gehen, aber einen Mantel möchte ich doch lieber erst im nächsten Jahr kaufen. Lies nur diesen Brief! Der liebe Bruder B. draußen in der ärmlichen Vorstadt möchte gern einige gute Bücher für die Kinderstunde haben. Für wie viele würde das ein Segen sein, und der Mantel hilft nur einem einzigen Menschen und ist nicht einmal dringend nötig. Stell dir bloß vor: Genau die Summe, die ich für den Mantel bestimmt hatte, nennt er als ausreichend. Ist das nicht sonderbar? Da muss ich sie ihm doch schicken.“

 

So wurde der Mantel immer älter und das Gesicht unserer Großmutter immer glücklicher, wenn sie ihn ansah. „Wie viel Dank bin ich doch dem Herrn schuldig“, sagte sie, „dass Er mir durch den Mantel so manche glückliche Stunde bereitet und mich die kostbare Erfahrung hat machen lassen, dass Geben seliger ist als Nehmen.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachdem nun Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen hat, gebietet er jetzt den Menschen, dass sie alle überall Buße tun sollen, weil er einen Tag festgesetzt hat, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und er hat allen den Beweis davon gegeben, indem er ihn aus den Toten auferweckt hat.

Apostelgeschichte 17,30.31

 

Buße vor Gott zu tun, damit bekenne ich meine Sündhaftigkeit!

 

Dieses Bibelwort enthält eine gewaltige Proklamation, ein eindringliches Gebot Gottes! Gott gebietet den Menschen - ER macht ihnen nicht etwa einen unverbindlichen Vorschlag.

 

ER, der Schöpfer, hat das Recht, so zu sprechen.

 

Vielen heute ist das Wort Buße fremd. Manche entgegnen: Ich versuche doch, anständig zu leben, warum muss ich dann Buße tun?“

 

Tatsache ist jedoch, dass niemand so, wie er ist, den gerechten Anforderungen Gottes genügt. Daher hat der Mensch den Tag zu fürchten, an dem Gott den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit. Doch Gott will, dass alle Menschen vor dem Strafgericht gerettet werden. Er sandte deswegen seinen Sohn, um am Kreuz zu sterben. Denn es ist sein sehn­licher Wunsch, dass verlorene Menschen Vergebung erfahren. Wenn ER deshalb allen gebietet, Buße zu tun, dann ist dies ein Warnruf, der aus Liebe geschieht und dessen Dringlichkeit wir ernstnehmen müssen!

 

Und wie tut ein Mensch nun konkret Buße?

 

Buße schließt ein, dass der Mensch das Urteil Gottes über sich anerkennt und seine Sünden bekennt. Buße bedeutet dann aber auch Sinnesänderung. Wir müssen von unseren eigenwilligen We­gen umkehren und uns nach Gottes Geboten und seinem Wil­len ausrichten.

 

Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist auferstanden!

 

Weil Er lebt, dürfen wir Hoffnung haben. Aber Er wird auch einmal „den Erdkreis richten und damit den Plan Gottes zur Ausführung bringen.

 

 

Das Leben ist für mich Christus, und das Sterben Gewinn. Philipper 1,21

 

Gewinnbringendes Sterben

 

Als der Apostel Paulus diesen Satz an die Christen in Phi­lippi schrieb, war er nicht etwa lebensmüde oder gar suizid­gefährdet. Vielmehr ging es ihm darum, den Wert seines Glaubens aufzuzeigen. Wer an Jesus Christus glaubt und um die Vergebung seiner ganzen Lebensschuld weiß, möchte aus Dankbarkeit ganz für diesen Retter und Herrn leben. Die Zusagen des Herrn Jesus gelten schon hier und heute, aber sie gehen weit darüber hinaus. Wer an Jesus, den Sohn Gottes, glaubt, „hat ewiges Leben“ (Johannes 3,36) Insofern hat der wiedergeborene Christ eine einzigartige und feste Hoffnung, die sein Sterben zum Übergang in Gottes Herrlichkeit werden lässt.

 

Viele Menschen, die noch ohne den Herrn Jesus leben, haben verständlicherweise Angst vor dem Tod. Sie können ja nicht wissen, was mit ihnen geschehen wird, wenn sie hier ihre Augen für immer schließen.

 

 

Manche versuchen sich mit dem Gedanken zu beruhigen, dass nach dem Tod alles aus sei. Allerdings ist es kaum vorzustellen, dass sich auf dieser Grundlage sinnerfüllt leben lässt, weil ja dann das ganze Leben im Prinzip sinnlos wäre. Zugleich muss dieses Denken die Angst vor dem Tod ja noch steigern, weil sich alles auf die wenigen Jahre auf der Erde konzentriert.

 

Bei Paulus war das anders.

 

Er kannte Jesus Christus als seinen persönlichen Retter.

 

Er wusste: Wenn meine kurze Zeit auf der Erde abgelaufen ist, werde ich eine endlose Ewigkeit an dem wunderbarsten Ort verbringen. Deshalb war das Sterben für ihn ein Gewinn. Denn die Bibel verheißt dem Gläubigen, dass er beim Tod von einer Erde voller Trauer, Krieg, Verbrechen und Streit in den Himmel geht, wo „Gott selbst bei ihnen sein wird, ihr Gott. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein“ (Offenbarung 21,3.4)

 

 

Du hast einst die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk. Sie werden untergehen, du aber bleibst; und sie alle werden veralten wie ein Kleid; wie ein Gewand wirst du sie verwandeln, und sie werden verwandelt werden; du aber bist derselbe, und deine Jahre enden nicht.  Psalm 102,26–28

 

Herr bei Dir bin ich geborgen!

 

So fragen wir uns oft am Ende eines Jahres, weil wir den Eindruck haben, dass unsere Lebenszeit wie Sand in den Fingern verrinnt. Nicht weniger empfinden wir die rasanten Veränderungen in der Welt, in der Gesellschaft sowie in unserem privaten und beruflichen Umfeld.

 

Und doch gibt es Einen, der sich nicht verändert: Gott. Wer diesen ewigen Gott durch Jesus Christus als Vater kennt, darf mit Glaubenszuversicht in das neue Jahr gehen.

 

Wo ist die Stund‘ geblieben?
Sie eilt so rasch dahin.
Ich fühle mich getrieben,
vermisse dann den Sinn.

 

Wo ist der Tag geblieben,
der manchmal bringt Verdruss?
Ich würde gern verschieben,
was heut ich schaffen muss.

 

Wo ist das Jahr geblieben?
Mein Gott, ich schau zurück.
Erkenn Dein treues Lieben,
wenn dankbar ist mein Blick.

 

Herr, Du kennst auch mein Morgen.
Du trägst mich durch die Zeit.
Bei Dir bin ich geborgen -
jetzt und in Ewigkeit.

 

G. Werner