Schwachheit und Kraft

 

Rolf Müller

 

Und ich war bei euch in Schwachheit und in Furcht und mit großem Zittern; und mein Wort und meine Predigt geschahen nicht mit überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft.

(1. Korinther 2,3).

 

Wir müssen keine überragenden Redner sein, wenn wir das Evangelium bezeugen. Es genügt, dass Gott seinen Segen auf sein Wort gelegt hat. Sein Wort bringt Frucht, es kommt nicht leer zu ihm zurück, es richtet aus, wozu er es bestimmt hat.

 

Wir sind schwach, aber der Herr gibt uns Kraft. Wir sind ängstlich, aber der Herr nimmt uns unsere Furcht. Wir zittern, aber der Herr ist an unserer Seite und richtet uns auf. Wir machen unseren Mund auf, obwohl wir uns lieber schweigend in eine stille Ecke zurückziehen würden. Wir wollen nicht auffallen, aber wir bekennen Farbe.

 

Wir wollen nicht im Vordergrund stehen, aber wir bezeugen unseren Mittelpunkt. Wir können nicht immer helfen, aber wir kennen den Helfer. Wir vertrauen nicht unseren ärmlichen Worten, aber wir geben das Kraftwort Gottes weiter. Wir haben diesen Schatz in "irdenen Gefäßen". Das Gefäß ist unansehnlich, deshalb stellen wir es nicht in den Vordergrund. Aber der Schatz ist unendlich kostbar und wertvoll.

 

Wir wollen nicht aufhören, von unserem Herrn zu erzählen. Vielleicht ist das ja der Grund, warum er uns trotz unseres hohen Alters noch nicht in seine Herrlichkeit geholt hat. Vielleicht hat er noch Aufgaben für uns.