Kommt her, hört zu

(Psalm 66,16-20) 

 

Rolf Müller  

 

Wir dürfen uns freuen über das, was der Herr an uns getan hat und dürfen auch anderen davon erzählen. Wessen Herz voll ist, dem geht der Mund über. Der Beter des Psalms muss weitersagen, was der Herr an ihm getan hat. Er hat Gott angerufen und ist erhört worden.  

 

Auch wir können aus unseren Sorgen ein Gebet machen. Auch wir dürfen mit unseren Anliegen zum Vater kommen. Gebet ist die Tür, die herausführt aus dem Gefängnis unserer Sorge. "Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet." 

 

Der Psalmist lobt Gott, bevor er weiß, ob und wie Gott handeln wird. Was Gott tut, ist gut. Manche unserer Gebete sind Ratschläge, die Gott sagen, wie er handeln soll. Es ist besser, wir legen alles in die guten Hände Gottes. Sein Wille geschieht. Gott weiß, warum und wozu. All unser Beten hat seine Grenze an Gottes Willen.  

 

Das Bitten geht uns oft schnell über die Lippen, vergessen wir auch das Danken nicht?  Erhörung hat mit hoffnungsfroher Erwartungshaltung zu tun. "Herr, ich habe dir mein Anliegen genannt, ich bin gespannt, wie du antworten wirst." In unseren Gebeten muss immer mitklingen: "Dein Wille geschehe!"  

 

Wollen wir Gott unseren Willen aufzwingen? Das macht Gott nicht mit. Er ist der souveräne Herr. Seine Gedanken sind höher als unsere Gedanken. Gott weiß den Weg und wir erkennen, dass alle Dinge zu unserem Besen mitwirken müssen.  

 

Das macht froh und getrost. Das genügt. Mehr brauchen wir nicht.