Streithahn oder Friedensstifter?

 

Da sprach Abram zu Lot: Lass doch kein Gezänk sein zwischen mir und dir und zwischen meinen Hirten und deinen Hirten; denn wir sind Brüder! Ist nicht das ganze Land vor dir? Trenne dich doch von mir! Willst du zur Linken, so will ich mich zur Rechten wenden, und willst du zur Rechten, so will ich mich zur Linken wenden. (1. Mose 13,8.9)

 

Die Hirten Abrahams und die Hirten Lots streiten sich um das Weideland. Für uns ist sehr lehrreich, wie Abraham darauf reagiert:

 

„Da sprach Abraham zu Lot“: Abraham ergreift die Initiative. Er möchte wieder Frieden haben. Wie ist das bei uns? Befeuern wir Streitigkeiten noch oder stiften wir aktiv Frieden? Abraham geht auf Lot zu und spricht mit ihm.

 

Miteinander zu sprechen ist besser, als übereinander zu sprechen.

 

„Denn wir sind Brüder“: Abraham erinnert an ihre familiäre Verbundenheit. Er hat ein Empfinden dafür, dass gerade innerhalb der eigenen Familie ein besonders liebevoller Umgang angemessen ist.

 

Gleiches gilt für Brüder und Schwestern in Christus!

 

Abraham macht einen Lösungsvorschlag: Frieden erreicht man nicht durch gegenseitige Schuldzuweisungen, sondern durch konstruktive Angebote.

 

Abraham verzichtet auf das Recht des Älteren und überlässt Lot den Vortritt bei der Auswahl des Landes. Den streitenden Korinthern gibt Paulus einen ähnlichen Rat: „Warum lasst ihr euch nicht lieber unrecht tun? Warum lasst ihr euch nicht lieber übervorteilen?“

(1. Korinther 6,7)

 

Offenbar konnte Abraham deshalb so handeln, weil er mit Gott lebte und mit seiner Führung und seinem Segen rechnete. (vgl. V. 4.14-18)

 

So konnte er ein Friedensstifter sein.

 

( Beitrag aus Der Herr ist nahe vom 10.2.2021 entnommen )

( Alle Bibelstellen der Schlachter 2000 entnommen )