Allein der Glaube - allein die Gnade -
allein die Schrift – allein Christus ?

Sola fide – allein der Glaube hat in der Reformationszeit hervorheben wollen, dass nicht die Zugehörigkeit und Vermittlung einer Kirche, ihre Sakramente zum Heil notwendig seien, sondern dass allein der Glaube an Jesus Christus rettet. Wir sollen aber auch dabei immer wachsam bleiben, dass wir nicht „über das hinausgehen, was geschrieben steht“ (vgl. 1 Kor 4, 6), damit wir uns nicht auf Kosten des anderen aufblähen und wichtig machen.

Die Behauptung: „Allein der Glaube“ geht statsächlich über das Zeugnis der heiligen Schrift hinaus. Das „allein“ steht in diesem Zusammenhang nicht in der Heiligen Schrift. Es ist immer ein Glaube, der sich mit dem Glaubensgehorsam verbindet (vgl. Röm 1, 5). Der Glaube des Abrahams hatte auch zum Inhalt, dass er der Stimme Gottes gehorsam gewesen ist, Seine Rechte, Gebote und Satzungen und Gesetze gehalten hat (vgt. 1 Mo 26, 5). Dämonen glauben auch, dass es einen Gott gibt und zittern (Jak 2, 19), aber sie gehen nicht in den Glaubensgehorsam. „Willst du aber erkennen, du nichtiger Mensch, dass der Glaube ohne die Werke tot ist? Wurde nicht Abraham, unser Vater, durch Werke gerechtfertigt, als er seinen Sohn Isaak auf dem Altar darbrachte? Siehst du, dass der Glaube zusammen mit seinen Werken wirksam war und dass der Glaube durch die Werke vollkommen wurde? Und so erfüllte sich die Schrift, die spricht: „Abraham aber glaubte Gott und das wurde ihm als Gerechtigkeit ange-rechnet“, und er wurde ein Freund Gottes genannt. So seht ihr nun, dass der Mensch durch Werke gerechtfertigt wird und nicht durch den Glauben allein…Denn gleichwie der Leib ohne Geist tot ist, also ist auch der Glaube ohne die Werkte tot.“ (Jak 2, 20-24.26).

Die Gerechtigkeit Gottes ist offenbar gemacht worden, die von dem Gesetz und den Propheten bezeugt wird, „nämlich die Gerechtigkeit Gottes durch den Glauben an Jesu Christus, die zu allen und auf alle kommt, die glauben.“ (Röm 3, 22). Alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit Gottes, die sie vor Gott haben sollten, „sodass sie ohne Verdienst gerechtfgertigt werden durch seine Gnade aufgrund der Erlösung, die in Christus Jesus ist.“ (Röm 3, 24) „Denn wenn du mit deinem Mund Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. Denn mit dem Herzen glaubt man, um gerecht zu werden, und mit dem Mund bekennt man, um gerettet zu werden; denn die Schrift spricht: „jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.“ (Röm 10, 9-11).

Der Glaube ist also immer eine Glaubensentscheidung im Glaubens-gehorsam in Ganzhingabe an Gottes Willen. Der Glaube an das Evan-gelium der Errettung in Jesus Christus führt immer auch zum Leben aus dem Glauben, zum Glaubensgehorsam, zu einem Leben für Christus. So wächst dann auch aus dem Glauben eine unzerstörbare Hoffnung auf das, was denen aufbewahrt ist, die ihn lieben. Der Glaube öffnet uns das Verständnis für das, was die Hoffnung seiner Berufung und was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbe in den Heiligen ist (vgl. Eph 1,18).

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