Kann Ganzhingabe retten?


Es mag provozierend klingen diese Aussage: Kann Ganzhingabe retten? Es macht aber deutlich, dass unsere Rettung nicht aus uns kommen kann, sondern nur von Gott her zu uns. Es ist immer Gott zuerst, der uns das Heil anbietet im Sohn. Schon vor Grundlegung der Welt hat er uns auserwählt, damit wir heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe durch Jesus Christus (vgl. Eph 1, 3-14).

Den Zugang zur Kindschaft Gottes erfolgt also nicht durch unsere totale Ganzhingabe, sondern indem wir Jesus aufnehmen, an ihn glauben (vgl. Joh 1,12). Wer den Namen des Herrn anruft, wird gerettet „Und es soll geschehen: Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird errettet werden.“ (Apg 2, 21) „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen.“ (Joh 5, 24) „Wer an den Sohn Gottes glaubt, der hat ewiges Leben, wer aber dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.“ (Joh 3, 36)

Bevor jemand eine Lebensübergabe an Jesus Christus macht, ist es also notwendig, dass er dem Evangelium der Errettung in Jesus Christus glaubt. Unsere Ganzhingabe ist erst die Antwort auf Gottes Erretterliebe in Jesus Christus. Unser Glaube setzt nicht auf uns, unsere eigene Gerechtigkeit, sondern auf Gottes Gerechtigkeit in Jesus Christus, der wir uns unterwerfen sollen, indem wir unsere eigene Gerechtigkeit loslassen (vgl. Röm 10, 3).

Unsere Ganzhingabe zeigt sich auch darin, indem wir so auf Gottes Tat in Jesus Christus schauen, auf sein Wort, die Botschaft des Evangeliums hören, indem wir uns dabei selber ganz vergessen: „Denn ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, durch das lebendige Wort Gottes, das in Ewigkeit bleibt.(...) Das ist das Wort, welches euch als Evangelium verkündigt worden ist.“ (vgl. 1 Petr 1,23.25).

Seien wir also wachsam, dass wir auch nach unserer Geburt von oben nicht wieder anfangen, die eigene Gerechtigkeit aufzubauen: „Seid ihr so unverständig im Geist habt ihr angefangen und wollt es nun im Fleisch vollenden?“ (Gal 3, 3).

Johannes Ramel