Dem Feuer verfallen

 

Ein gottloser Europäer wollte einen gläubigen Inder einmal davon überzeugen, dass sein Glaube sinnlos sei, weil es in Wirklichkeit ja gar keinen Gott gebe. "Was hat denn eigentlich dein Jesus für dich getan?" fragte er spöttisch. "Er hat mich erlöst", antwortete der einfache Mann tief bewegt. "Was verstehst du denn darunter?" wollte der Europäer jetzt mit einem überlegenen Lächeln wissen. "Komm mit vor die Tür, ich will es dir zeigen", war die Antwort.

 

Draußen wischte der Inder einen Haufen trockener Blätter zusammen und schichtete sie im Kreise auf. Dann sucht er einen Wurm und setzte ihn mitten hinein. Nun zündete er das Laub ringsherum an, während der Spötter mit nicht geringem Erstaunen zuschaute. Als sich das Feuer dem armen Wurm näherte, fing dieser an, sich angstvoll zu winden. Aber jeder Versuch, aus dem brennenden Ring zu fliehen, war aussichtslos, es gab kein Entkommen.

 

Da streckte der Mann plötzlich seine Hand aus, griff in das qualmende und brennende Laub, befreite den Wurm aus seiner gefährlichen Lage und setzte ihn ins frische Gras, wo er sicher war. "Das hat der hoch gelobte Herr Jesus für mich getan". erklärte er. "Ich war den Flammen der Hölle verfallen und konnte ihnen nicht entfliehen. Ich war verdammt und reif fürs Verderben, doch er befreite mich durch seinen Opfertod. Er rettete mich wie einen Brandscheit aus dem Feuer. Und dann hat er mich elenden, sterbenden Wurm an sein Herz genommen.

 

Es braucht wohl nicht sonderlich erwähnt werden, dass der Europäer eigentümlich betroffen verstummte.

 

Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht: Ohne Jesus befinden wir uns in genau der gleichen Lage wie jener Wurm. Wir mögen uns lang sicher wähnen, aber das Feuer kommt näher und näher, und am Ende wird es uns verzehren - es sei denn, wir hätten uns vorher herausretten lassen, so wie es in Amos 4,11 geschrieben steht: "Ihr wart wie ein Brandscheit, das aus dem Feuer gerissen wird."

aus "Reiseführer vom Tode zum Leben" von Stephen Menzies