Durch die anhaltenden Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche kommt auch die Frage auf, wie entstand überhaupt die katholische Kirche. Das Wort „Katholisch“ kommt in der Bibel nicht vor, so muss die katholische Kirche  außerhalb der Bibel entstanden sein. Das griechische Wort „katholikos“ bezeichnet einen Herrschaftsbereich, in dem Steuern eingehoben werden können, sagt Eusebius  (Eusebios HE VII 10,5). 410 n. Chr. wurde es als Gebiet gebraucht von einem Patriarchen von Antiochia für den Bischof von Seleukeia in Babylonien, weil der Patriarch nicht überall hin konnte.

Jesus Christus hat Seine „Herausgerufene“ (ecclesia)  Gemeinde (Synagoge) gegründet, „ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums“ (1 Petr 2, 9), das er aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat. So wurde es ein begnadetes Gottes Volk. Wenn es im Licht der Lehre der Apostel, der Heiligen Schrift wandelt, so hat es Gemeinschaft untereinander in dieser Wahrheit und wird gereinigt im Blute Jesu Christi, des Lammes, das die Sünde der Welt hinweg nimmt.

Vom Dienst zur Herrschaft

Die Diener Jesu Christi sollen nicht Herren über ihren Glauben sein, sondern Gehilfen ihrer Freude. „Wer ist denn Paulus, und wer Apollos? Was sind sie anderes als Diener, durch die ihr gläubig geworden seid, und zwar, wie es der Herr jedem gegeben hat?“ (1 Kor 3, 5).
Dieser Dienst (diakonia) wurde allmählich zu einer „heiligen Herrschaft“ (Hierarchie) unerlaubt umgewandelt. Vorsteher einer größeren Gemeinde einer Stadt erweiterten ihren Herrschaftsbereich über ein ganzes Land, schränkten Befugnisse der Ältesten (Presbyter) der Gemeinden   - heute Priester genannt – ein und machten sie zu ihren Untertanen.  So entstanden die Diözesen (griechisch dioikein) Haushaltsverwaltungsgebiete. Für das römische Kaiserreich ist es der Teilbezirk einer Provinz, später wurde umgekehrt das ganze Reich in 12 Diözesen eingeteilt.

Beginn der Staatsreligion

Das hat bald Konstantin auch erkannt und sah diese aufkommende Geistesströmung als neue einende Kraft für sein Reich. Er stattete die Bischöfe mit Gerichtsbarkeit aus und lud sie gerne in seinen Palast ein, er übernahm den Vorsitz  bei ihren Konzilien, wo ein gemeinsames Glaubensbekenntnis formuliert werden musste. So wurde dann unter Theodosius das Christentum 380 nach Christus zur Staatsreligion. Alsbald wurden alle bisherigen Religionen verboten und es begann die erste Zwangskatholisierung. Die Menschen wurden nicht zum rettenden Glauben geführt, sondern sie wechselten nur den Namen des Glaubens, blieben aber so christianisierte Heiden. Sie dachten in ihrer Frömmigkeit weiterhin in ihrem Mitraskult, in ihrer Mysterienreligion und deuteten so das Christentum um.

Die Mysterienreligion überlebt im Christentum

Früher wurden sie durch einen Initiationsritus (Einweihungsritus) in einer kultischen Handlung  in eine Gottheit hineingetaucht und so ging etwas von dieser Kraft der Gottheit auf sie über. Nun wird die Taufe solch ein Initiationsritus, sie lassen sich mit Weihwasser berieseln (Taufe) ohne jeder Bekehrung zum Glauben an den Jesus Christus, wie er in der Schrift bezeugt wird und so haben sie ihre Religion gewechselt. Sie erwarten ab nun Kraft von dieser neuen Gottheit, Jesus Christus. Sie gehen in die von Konstantin neu errichteten Basiliken (Königshalle), so hießen bisher die Hallen, in denen Gericht abgehalten wurde unter dem Standbild des Kaisers. Nun ist das Pantokratorbild (Allherrscher) des neune Christus vor ihnen. Sie nehmen in ihrem neuen Gottesdienst von dem neuen Altar die Hostie (Opfer) und meinen, dass sie so den neuen Herrn (Kyrios) aufnehmen, wie sie zuvor im Apollotempel ein Stückchen Opferfleisch aßen, um so die Gottheit des Apollo aufzunehmen, das sie Kommunion (Vereinigung) nannten, jetzt ist es ebenfalls der Empfang der Hostie die Kommunion.

Sie haben bisher die Göttin Isis mit dem kleinen Gottsohn Horus am linken Arm  verehrt und nun stellen sie genauso die neue Gottesmutter Maria mit dem Jesuskind dar. Früher führte der Halbgott Herkules bekleidet mit einem Löwenfell und einem Baumstamm  in seiner Hand den kleinen Jupiter auf der Schulter durch den Strom vom Diesseits zum Jenseits, jetzt ist es noch immer derselbe, aber er heißt Christophorus (Christusträger), der beliebte Schutzheilige der Autofahrer. Die Sterngötter als Schutzgötter (Schutzpatrone) sind jetzt die Schutzheiligen, die durch das Sternenzelt führen sollen bei ihrem Ableben.


Der Zölibat wird wichtig

 Die christianisierte Mysterienreligion hat aber weiterhin viel Angst und Unsicherheit zurückgelassen. Es wird ja alles von einer magischen Kraft überirdischer Mächte erwartet, in die man nie genug eingeweiht und hingegeben werden kann, sie zu verehren und ihnen zu opfern, um sie gnädig zu  stimmen. Am besten wird jemand einer Gottheit geweiht, wenn er ganz dieser geweiht wird und so niemand anderem mehr gehören darf, auch keiner Frau und keinen Kindern. So entstand schon Jahrhunderte vorher im Buddhismus ein Mönchtum, dem man zuschreibt, dass sie mehr mit ihren Gottheiten verbunden seien als andere.
Die Vestalinen in Rom, die das heilige Herdfeuer zu hüten hatten – heute tun es die katholischen Folularini (Hüterinnen des Feuers)  - , mussten ehelos bleiben und durften nur Eunuchen oder ehelose Männer zu Priestern haben, damit sie ein wohlgefälliges Opfer darbringen können.
Weil inzwischen diese Katholische Kirche vergessen hat, dass Jesus Christus ein vollkommenes Opfer ein für allemal dargebracht und eine Vollkommene Erlösung bewirkt hat und es daher kein weiteres Opfer mehr braucht (vgl. Hebr. 7, 21;  Hebr. 9, 11-14; Hebr. 10, 14),  bringen auch heute Priester ein „unblutiges Opfer“ in der Messe dar, in dem sie sich selber mitopfern und so am Erlösungsopfer teilhaben sollen. Das ist der heimliche Hintergrund, warum man noch immer so am Zölibat hängt. Da aber der Ritus als solcher allein die Kraft in sich habe, sei es ohne Folgen für die anderen Mitfeiernden, ob  ein Priester mit Fehlern und Verfehlungen behaftet sei. Der Zölibat steht und fällt mit dem Opferdenken. Inzwischen wurden viele Opfer des Zölibats in den Missbrauchsfällen. Darum ermahnt Paulus: „Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten etliche vom Glauben abfallen und sich irreführenden Geistern und Lehren der Dämonen zuwenden durch die Heuchelei von Lügenrednern, die in ihrem eigenen Gewissen gebrandmarkt sind. Sie verbieten zu heiraten …“ (1 Tim 4, 1-3)

Das Papsttum  - von der Staatskirche zum Kirchenstaat

Aus der reichen Erfahrung des Römischen Reiches, das mit dem Grundsatz „Teile und Herrsche“ (Divide et impera) seine Herrschaft ausübte, haben die Bischöfe von Rom allmählich die Rolle des Kaisers übernommen, der ja inzwischen seine Residenz in Konstantinopel (Konstantinstadt) aufgeschlagen hat (Ostrom).  Der Papst übernahm den heidnischen Hohepriestertitel des Pontifex Maximus (Obersten Brückenbauers zwischen den Religionen).

Woher kommt dieser Titel. Als Babylon erobert wurde, flohen die führenden Köpfe der alten Religion nach Pergamon. Diese Stadt wurde das Zentrum jenes alten heidnischen Kultes, und der König von Pergamon zum „Pontifex Maximus“.

Als der König von Pergamon Attalus III. im  Jahr 133 v. Chr. starb, vermachte er den Bürgern Roms, seine Herrschaftsgebiete, seinen großen Reichtum und sein königliches und priesterliches Amt. Demzufolge wanderten die in die alte Religion Eingeweihten nach Italien aus und ließen sich in der etruskischen Ebene nieder, von wo aus sie die etruskischen Mysterien verbreiteten.

So wurde schließlich Rom der Mittelpunkt dieses Kultes. Als Julis Cäsar  Staatsoberhaupt war, wählte man ihn zum „Pontifex Maximus“. Dieser Titel wurde von allen römischen Kaisern bis Gratian beibehalten. Letzterer weigerte sich als Christ einen heidnischen Titel zu tragen, der ihn zum Oberhaupt der heidnischen Staatsreligion machte.

Im Jahre 378 nach Chr. wurde Damasus, dem damaligen Bischof von Rom, der Titel des „Pontifex Maximus“ übertragen. So war er nicht nur das Oberhaupt der Kirche Roms, sondern galt jetzt auch als rechtmäßiger Nachfolger der alten Hohepriester Babylons, womit sein Pontifikat auch auf die Heiden ausgedehnt wurde. Diese Vermischung von Heidentum und Christentum prägt noch heute den Katholizismus. Aus diesem Hintergrund wird eine Einheit unter allen Religionen vom Vatikan angestrebt.
So wird diese Kirche nicht nur eine Staatkirche, - was Jesus nie wollte -, sondern selber auch ein Kirchenstaat, der seine diplomatischen Beziehungen zu vielen Staaten hat und sie bekommt die Züge der Hure Babylon, der Mutter der Huren, die auf dem Tier (Staatsmacht) und an vielen Wassern (Völkermeer) sitzt, mit der die Könige der Erde (geistliche) Unzucht getrieben haben (vgl. Offb 17, 1-18).  Deshalb ermahnt uns der Herr in der Offenbarung:

„Geht hinaus aus ihr, mein Volk,
damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt! Denn ihre Sünden reichen bis zum Himmel, und Gott hat ihrer Ungerechtigkeit gedacht.“ (Offb 18, 4-5).
Weitere Informationen finden Sie in meiner Broschüre: „Damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet“ (Mysterienreligion – ein Fallstrick für Christen) vom Autor erhältlich.

Johannes Ramel
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