Lauer, laodizeischer Zustand!

 

Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch warm bist. (Offenbarung 3,15)

 

 

Geistliche Erkenntnis ist unverzichtbar und die Grundlage für eine geistliche Lebensführung. Doch beachten wir: Erkenntnis ist nicht Glaube, und Grundsätze sind nicht Kraft. Das eine kann das andere nicht ersetzen. Wenn Bibelwissen und an sich gute Grundsätze nicht mit Glauben und geistlicher Kraft verbunden sind, dienen sie nur dazu, einen lauen, laodizeischen Zustand herbeizuführen. Den aber haben wir wie kaum etwas anderes zu fürchten. Denn was ist der Geist Laodizeas anderes, als dass man sich des Besitzes richtiger Grundsätze rühmt, während einem die Ehre und die Forderungen des Herrn Jesus in Wirklichkeit gleichgültig sind!

 

In den Briefen des Neuen Testaments bemerken wir, dass dort jeweils zu Beginn nicht die Erkenntnis der Gläubigen im Vordergrund steht, sondern ihr Leben in Glauben und Liebe und Hoffnung (z. B. 1. Thessalonicher 1,3; Kolosser 1,4.5)

 

Wird der laue Zustand, den der Herr so verabscheut, nicht oft durch geistliche Trägheit herbeigeführt? Sollten wir uns deshalb nicht alle mit Ernst prüfen, inwieweit auch wir an dieser letzten Form des Verderbens innerhalb der Christenheit teilhaben? Wie oft werden wir in den Briefen der Apostel zum Fleiß ermahnt und vor Trägheit gewarnt!

 

Wir sollen allen Fleiß anwenden, um unserem Glauben die Tugend, die Erkenntnis, die Enthaltsamkeit, das Ausharren, die Gottseligkeit, die Bruderliebe, die Liebe hinzuzufügen, damit wir nicht träge oder fruchtleer sind in Bezug auf die Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus. Sonst wären wir – wie Laodizea – blind und kurzsichtig und hätten „die Reinigung von den früheren Sünden vergessen“ (2. Petrus 1,5-11)

 

Wohl allen, bei denen das Wachstum in der Erkenntnis Hand in Hand geht mit einem echten Wachstum in Glauben, Liebe und Hoffnung!

 

( Beitrag aus ‘‘Der Herr ist nahe‘‘ vom 26.9.2022 entnommen )