Gesammelte Gedanken aus dem Gute-Saat-Kalender

Viele gute und wertvolle Gedanken in diesem Kalender sind einfach zu schade für den täglichen Papierkorb, so dass wir einige zum Segen  unserer Leser hier abdrucken 


(mit freundlicher Genehmigung CSV.Verlag.de).


Befiehl dem HERRN deine Werke, und deine Gedanken werden zustande kommen Sprüche 16,3  

 

Zum Jahresbeginn 

 

Zum Jahresbeginn startete die Zeitung eine Umfrage. Die Leser sollten mitteilen, wie sie sich eine Steigerung ihrer Arbeitsleistung vorstellen könnten. Ein Kassenprüfer, ein Manager, ein Bauarbeiter, eine Verkäuferin und viele andere kamen zu Wort. Beeindruckend, welche wichtigen Vorsätze diese Menschen für das neue Jahr gefasst hatten und welche Ansprüche sie dabei an sich selbst stellten! Ob es ihnen gelang, alle guten Vorsätze vollständig auszuführen? 

 

Viele denken am Jahresanfang auch an Schwachstellen im Privatleben, und sie fassen gute Vorsätze dafür.  

Doch hier wird die Sache schwieriger; hier sind die Bahnen noch eingefahrener. Wie will man da herauskommen? Dem einen bringt sein aufbrausendes Temperament manchen Ärger ein. Das muss anders werden. Der Zweite weiß, dass er es mit der ehelichen Treue ernster nehmen muss. Wieder andere haben Probleme mit der Wahrheitsliebe oder mit der Zuverlässigkeit. 

 

Die meisten sind sich darüber klar: Das kann und darf so nicht weitergehen.  

Aber woher bekomme ich die Kraft, mich selbst und mein Leben zu ändern? 

 

Das heutige Bibelwort gibt uns die Richtung an. Wir sollen unsere Sache dem HERRN anbefehlen. So offen und erwartungsvoll, wie ein Kind seinen Eltern etwas anvertraut, so dürfen auch wir zu Gott beten. Aber erfordert das nicht eine ungehinderte Verbindung zu Ihm? Wenn ich ein Leben lang nicht nach Gott und seinem Willen gefragt habe, fürchte ich mich vor Ihm. Was soll ich da tun? 

 

Beginnen Sie damit, regelmäßig die Bibel zu lesen!  

Dabei werden Sie erkennen, wie Gott selbst durch sein Wort zu Ihnen redet. Und dann antworten Sie Ihm und beten Sie zu Ihm!  

Benennen Sie Ihm offen alles, was Sie als Schuld in Ihrem Leben erkannt haben!  

 

Gott kann und will Ihnen die Freude und Gewissheit schenken, dass Ihre Sünden vergeben sind.  

Und Er will Ihnen die Kraft verleihen zu einem neuen Leben unter seiner Führung. 

 

 

HERR, sei mein Helfer Psalm 30,11 

  

Aufbauanleitungen für mein Leben! 

Vor mir liegt die Aufbauanleitung eines Möbels. Ich erfahre, 

  • welches Werkzeug ich benötige, 

  • dass ich mich nach einem Helfer umsehen soll, 

  • dass ich die Einzelteile vorsichtig behandeln soll, damit nichts beschädigt wird, 

  • und dass ich anrufen soll, wenn ich nicht weiterweiß. 

Die Anleitung will mir Ärger, Kosten und Zeit ersparen und mich davor bewahren, dass ich das Möbel falsch zusammenbaue. 

 

Auch mein Lebensweg besteht aus vielen Bausteinen.  

Manchmal füge ich sie spontan und ohne nachzudenken zusammen; manchmal gehe ich mit meinem Leben, meinen Beziehungen und meinen Prioritäten nicht achtsam um; manchmal bin ich zu stolz, um Hilfe anzunehmen. Doch Gott stellt mir alles für mein Leben zur Verfügung: 

  • Er will bei mir sein, will Helfer und Berater sein (Jesaja 43,2); 

  • Er hat mir die Bibel, sein Wort gegeben, durch das Er mich unterweisen und den richtigen Weg lehren will (Psalm 32,8); 

  • Er fordert mich auf, Ihn „am Tag der Bedrängnis“ im Gebet anzurufen (Psalm 50,15). 

Gott will nämlich, dass mein Leben gelingt, dass es Sinn und Ziel hat und dass es Ihn, meinen Schöpfer, ehrt. 

Doch allein auf mich gestellt, gelingt mir das nicht - ich muss mir helfen lassen! Jesus Christus muss mein Helfer und mein Herr sein: Ich muss sein Wort lesen und befolgen, muss mit Ihm im Kontakt sein und Ihn um Rat fragen, wenn ich nicht mehr weiterweiß. 

 

Aufbauanleitungen für Möbel können fehlerhaft sein oder sogar überflüssig, weil man es auch ohne sie schaffen kann.  

Mein Leben jedoch ist so komplex …, so unüberschaubar … und so wertvoll.  

Außerdem einmalig.  

Ohne Hilfe werde ich scheitern!  

Warum fällt es mir nur so schwer, Jesus Christus in mein Leben zu lassen? 

 

 

Christus Jesus war in Gestalt Gottes und machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an, indem er in Gleichheit der Menschen geworden ist Philipper 2,5–7  

 

Ameisen, gebt acht! 

 

Fasziniert beobachtet Michael eine lange Reihe Ameisen, die eine einsame Landstraße überqueren. Da hört er ein Auto herannahen und ruft: „Ameisen, Vorsicht! Ein Auto, verzieht euch schnell!“ Aber die Ameisen sind für die Warnung taub und laufen einfach weiter … 

 

Ein Mann beobachtet die vergeblichen Bemühungen Michaels und sagt ihm: „Wenn du möchtest, dass die Ameisen dich und deine Worte verstehen, dann musst du eine Ameise werden!“ Michael bleibt nachdenklich zurück.  

Er weiß, dass das unmöglich ist.  

Die Distanz, die einen kleinen Jungen von einer Ameise trennt, ist unüberbrückbar. Und doch ist das nichts im Vergleich zu dem, was den Menschen von Gott, seinem Schöpfer, trennt! 

 

Doch Gott ist auf uns Menschen zugekommen.  

Er möchte mit uns reden, mit uns Gemeinschaft haben.  

Gott hat diese unendlich große Entfernung überwunden und ist in der Person seines Sohnes Jesus Christus zu uns auf die Erde gekommen. Er ist Mensch geworden, während Er zugleich Gott geblieben ist. 

 

Als kleines Kind in bescheidenen Verhältnissen geboren, wuchs Jesus heran und lebte als Mensch unter Menschen. Eins aber unterschied Ihn von den anderen: Jesus Christus tat nie eine Sünde, sondern führte ein vollkommenes, ein sündloses Leben.  

So hat Er uns durch seine Worte und durch sein ganzes Leben gezeigt, wer Gott ist.  

 

Durch Ihn hat Gott in einer sehr verständlichen Sprache von seiner Liebe und Gnade und von seiner Heiligkeit zu uns geredet. 

 

Und dann ist Christus aus Liebe zu uns am Kreuz von Golgatha gestorben.  

Nun kann jeder, der an Ihn glaubt, das ewige Leben empfangen.  

 

 

Gott sei Dank für seine unaussprechliche Gabe 2. Korinther 9,15  

 

Nimm das Geschenk der unverdienten Gnade Gottes an! 

 

Ich wollte Christ werden - und ich meinte auch zu wissen, wie man das macht. Zunächst einmal müsste ich aufhören, etwas Falsches zu tun (und es gab eine Menge falscher Dinge in meinem Leben). Und dann müsste ich natürlich Gutes tun: viel in der Bibel lesen, viel beten und natürlich auch viel bereuen und in mich gehen. 

 

An einem Sonntag fing ich damit an. 

Es klappte ganz gut.  

Am Montag und Dienstag war ich auch noch größtenteils erfolgreich.  

Doch am Mittwoch und Donnerstag hatte ich einige schlimme Ausrutscher.  

Darüber war ich verzweifelt - und gab das Christsein für Freitag und Samstag auf. 

 

Am Sonntag fing ich dann wieder von vorne an. Ich meinte zu wissen, warum ich in der Woche vorher versagt hatte: Ich hätte noch mehr aufpassen müssen. Also las ich die Bibel noch bewusster, betete noch intensiver und länger (und schlief einige Male auf den Knien neben dem Bett ein). Doch es half alles nichts: Ich schaffte es nicht, als Christ zu leben. 

 

Dann hörte ich eine Predigt, die mir die Augen öffnete. Zwar habe ich von ihr nur einen Satz behalten, aber der hatte es in sich. Er lautete: „Alles, was du tun musst, um errettet zu werden, ist das Geschenk, das Gott gibt, anzunehmen - und Ihm dann dafür zu danken!“  

Da wusste ich, was ich falsch gemacht hatte: Ich hatte gedacht, ich müsste Gott eine Gabe bringen, um ein erlöster Christ zu werden.  

Deshalb hatte ich mich bemüht, so zu leben, dass es Ihm gefiel. Doch es war umgekehrt!  

Die Gabe der Errettung, die Gabe des ewigen Lebens, kann nur Gott geben.  

Und Er wollte sie mir wie etwas geben, was ich nur noch annehmen musste. 

 

An diesem Abend bin ich zu Gott umgekehrt und habe seine Gabe, sein Geschenk, angenommen. Noch heute sage ich Ihm immer wieder „Danke“ dafür. 

 

„Die Gnadengabe Gottes ist ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.“ Römer 6,23 

 


 

 

Buch des Geschlechts Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams.

Maria wird einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus nennen; denn er wird sein Volk erretten von ihren Sünden.   Matthäus 1,1.21

Wer ist Jesus Christus? (1)

 

Die Antwort auf diese Frage finden wir gleich zu Beginn des Neuen Testaments. Die ersten Kapitel des Matthäus-Evangeliums erwähnen verschiedene Namen und Hoheitstitel des Herrn Jesus Christus, die uns Wesentliches über seine Person mitteilen:

  • Sohn Davids (Kap. 1,1):

Der von Gott erwählte König David begründete das jüdische Königshaus. Als Nachkomme Davids ist Jesus der rechtmäßige Thronerbe.

  • Sohn Abrahams (Kap. 1,1):

Abraham ist der Stammvater des Volkes Israel. Er vertraute und gehorchte Gott; und Gott versprach ihm, dass durch seinen Nachkommen alle Völker der Erde den Segen Gottes empfangen sollten. Diese Verheißung geht durch Jesus Christus in Erfüllung. (1. Mose 22,18; Galater 3,16)

  • Jesus (Kap. 1,21.25):

Der Sohn, den Maria gebären würde, sollte Jesus genannt werden. Dieser Name bedeutet: „Der HERR ist Rettung.“ Jesus ist der Erretter, durch den schuldige Menschen die Vergebung ihrer Sünden empfangen und vor dem ewigen Verderben gerettet werden können.

  • Christus (Kap. 1,16):

Das Wort „Christus“ entspricht dem Wort „Messias“ und bedeutet „Gesalbter“.

Es ist ein offizieller Titel des im Alten Testament angekündigten Erlösers und Befreiers. Er wird einmal in Gerechtigkeit und Frieden über die ganze Welt herrschen. (Psalm 2)

 

 

 

Siehe, die Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden seinen Namen Emmanuel nennen“, was übersetzt ist: Gott mit uns.     Matthäus 1,23

 

Wer ist Jesus Christus? (2)

 

Von Jesus Christus, der von der Jungfrau Maria geboren wurde, finden wir in den ersten Kapiteln des Matthäus-Evangeliums noch weitere sehr bedeutsame Namen und Hoheitstitel:

  • Emmanuel (Kap. 1,23):

Jesus ist wahrer Mensch - und doch mehr als ein Mensch, denn in seiner Person ist „Gott mit uns“. Der ewige Sohn Gottes ist Mensch geworden, ohne aufzuhören, Gott zu sein.

  • König der Juden (Kap. 2,2):

Christus wird als der König Israels die vielen Zusagen erfüllen, die Israel, das irdische Gottesvolk, im Alten Testament empfangen hat.

  • Führer (Kap. 2,6):

Jesus Christus besitzt die Macht und die Weisheit, sein Volk zu „weiden“ - es so zu leiten, dass für alle Bedürfnisse gesorgt ist.

  • Gottes Sohn (Kap. 2,15):

Jesus Christus hat eine einzigartige Beziehung zu Gott: Er ist sein Sohn.

  • Nazaräer (Kap. 2,23):

Nach dem Ort Nazareth in Galiläa, wo Jesus aufwuchs, wurde Er Nazaräer oder Nazarener genannt. Viele religiöse Menschen seiner Zeit mochten auf den einfachen Mann aus Galiläa herabschauen (vgl. Johannes 1,46; 7,41); dennoch ist Jesus der Messias. Ja, Er ist:

  • der HERR (Kap. 3,3):

In Jesus Christus ist Gott, der Sohn, Mensch geworden.

Deshalb ist Er - wie der Vater und der Heilige Geist - der Gott des Alten Testaments:

 

Er ist der HERR; Er ist Jahwe, der Ewige.

 

 

 

 

 

 

 

Hätten mein Vater und meine Mutter mich verlassen, so nähme doch der HERR mich auf. Psalm 27,10

 

Die Lebensgeschichte einer Muslime

 

Eine junge Frau erzählt: Ich war 20 Jahre alt. Ich liebte meine Eltern und achtete sie. Aber sie wollten mich gegen meinen Willen verheiraten, um mir eine gute Zukunft zu verschaffen. Ich wollte nicht auf diese Weise beherrscht werden, aber ich konnte auch nicht über meine Empfindungen reden, denn mein Vater war gefühlskalt und sehr autoritär.

 

Wenn ich Sorgen hatte, sagte ich muslimische Gebete auf. Davon versprach ich mir Hilfe. Gott selbst schien mir unnahbar zu sein, obwohl ich wusste, dass Er existierte. Das Gebet war in meinen Augen so etwas wie eine magische Kraft. Gott spielte in meinem Leben nur die Rolle eines Beschützers - mehr nicht.

 

Dann zog ich von zu Hause fort, um in Paris zu arbeiten. Meine Eltern verstießen mich daraufhin. Ich war verzweifelt und wollte sogar meinem Leben ein Ende setzen. Zu diesem Zeitpunkt kam ich wieder in Kontakt mit einem früheren Bekannten. Der erzählte mir von Jesus und von einem Gott der Liebe, der mich kennen und verstehen würde.

 

In der Zeit, als wir uns aus den Augen verloren hatten, war dieser Bekannte Christ geworden. Nun erzählte er mir, was Gott in seinem Leben getan hatte. Das klang authentisch, denn vorher war er ganz anders gewesen. Erstaunt sah ich, welche Freude und welchen Frieden er nun ausstrahlte. Konnte sein Gott vielleicht auch mir helfen? Gott war für mich so weit weg.

Von einem Gott der Liebe, der mir wie ein Freund nahe sein könne, hatte ich bis dahin noch nie etwas gehört.

 

Was war das für eine Veränderung, als ich Christ wurde!

Durch Jesus Christus, meinen Erretter, lernte ich Gott kennen.

Gott verstand mich.

Er redete durch sein Wort zu mir. Und ich konnte zu Ihm beten, wie man mit einem liebenden Vater redet.

Ja, Gott verstand mein tiefstes Inneres.

 

Für mich begann ein ganz neues Leben.

 

 

 

 

 

 

 

 

Dies aber sagte Kajaphas nicht von sich selbst aus, sondern da er jenes Jahr Hoherpriester war, weissagte er, dass Jesus für die Nation sterben sollte; und nicht für die Nation allein, sondern damit er auch die zerstreuten Kinder Gottes in eins versammelte. Von jenem Tag an beratschlagten sie nun, ihn zu töten.

Johannes 11,51–53

Gedanken zum Johannes-Evangelium

 

Der Hohepriester Kajaphas hat der Ratsversammlung erklärt, dass es nützlich sei, wenn ein Mensch - nämlich Jesus Christus - für das Volk stirbt, damit die ganze Nation vor einem Krieg mit den Römern verschont bliebe (V. 50).

 

Bewerten wir diesen Gedanken einmal unter drei Aspekten:

  1. Politisch gesehen ist es ein geschickter Vorschlag: Man verfolgt Ziele, die für die Mehrheit des Volkes scheinbar zweckmäßig und vorteilhaft sind.
  2. Die Moral bleibt hierbei völlig auf der Strecke. Die Worte von Kajaphas sind von einem zynischen, kaltblütigen Geist bestimmt. Er ist bereit, den heiligen und gerechten Sohn Gottes zu töten, um eine schuldige Nation zu schützen.
  3. Entgegen seinen bösen Absichten hat der Hohepriester mit seinen Worten zugleich eine Prophezeiung ausgesprochen, die die Gedanken Gottes über den Tod Jesu offenbart. Das zeigen die erklärenden Worte in unseren Tagesversen.

Wie souverän ist Gott in den Mitteln, die Er benutzt!

Tatsächlich war der Herr Jesus gekommen, um für sein Volk zu sterben.

Er wollte es „erretten von ihren Sünden.“ (Matthäus 1,21)

 

Doch zugleich war Er der „Heiland der Welt“.

Durch den Tod Christi ist eine große Gemeinschaft von Gläubigen aus Juden und Heiden entstanden.

Sie sind Kinder Gottes und stehen als solche nicht getrennt voneinander, sondern werden zusammengeführt, um die eine Familie Gottes zu bilden. 

Doch davon ahnten die Feinde Jesu nichts.

 

 

 

 

 

 

Siehe, das alles tut Gott zwei-, dreimal mit dem Mann, um seine Seele abzuwenden von der Grube.

Hiob 33,29.30

 

Gott bemüht sich, jeden zu „wecken“.

 

Weil sie zu spät kam, blieb eine Stewardess am Leben. Eigentlich war sie für den Unglücksflug nach Paris eingeteilt, bei dem alle 22 Insassen den Tod fanden. Aber an diesem Tag traf sie mit eineinhalbstündiger Verspätung am Flughafen von Nancy ein. Ihr Wecker hatte nicht geläutet. So stand es in der Tageszeitung. - Ein nicht funktionierender Wecker rettete ihr das Leben!

 

War es wirklich nur der Wecker, war es nur ein zufälliger Defekt? Oder stand darüber vielleicht doch ein Mächtigerer - sagen wir ruhig: Gott? Ob die Stewardess einmal daran gedacht hat, dass Gott das Schicksal jedes Menschen in seiner Hand hält und dass seine Hand mit im Spiel ist bei allem, was uns begegnet?

 

Normalerweise erinnert ein Wecker an Zeitpunkte, die wir nicht verpassen sollten, wenn wir Unannehmlichkeiten vermeiden wollen. Moderne Wecker haben zudem eine Wiederholungsfunktion für den, der nicht sofort reagiert.

 

In diesem Sonderfall hat Gott es so geführt, dass ein nicht funktionierender Wecker ein Leben gerettet hat. Normalerweise richten nicht funktionierende Wecker eher Schaden an.

Und das gilt auch noch in einem anderen Sinn:

Besonders wichtig ist nämlich der Zeitpunkt, wo wir über unser ewiges Schicksal zu entscheiden haben, und den dürfen wir auf keinen Fall „verschlafen“.

Gott benutzt oft „Wecker“, um den Menschen daran zu erinnern, dass wir uns jetzt mit Ihm versöhnen lassen müssen.

Da ist zum Beispiel das Gewissen, das sich „meldet“, wenn wir gegen Gottes Gebote verstoßen. Wenn das nicht hilft, „weckt“ Er uns vielleicht durch Unglück oder Krankheit.

 

„Zwei- bis dreimal“ bemüht sich Gott, jeden zu „wecken“.

 

Wie folgenschwer wäre es da, „den Wecker abzustellen“, wenn Gott uns ruft!

 

 

 

 

 

 

 

 

Jesus wandte sich um und sah sie nachfolgen und spricht zu ihnen: Was sucht ihr? Johannes 1,38

 

Jesu direkt kennen lernen

 

Im Alten Testament wird dem Volk Israel das Kommen des Messias und Erlösers vielfach angekündigt. Wie der Prophet Micha es sieben Jahrhunderte zuvor vorhersagt, wird der Messias in Bethlehem geboren. (Micha 5,1)

Und nun steht das öffentliche Auftreten des Erlösers unmittelbar bevor.

 

Johannes der Täufer hat die Aufgabe, dem Erlöser den Weg zu bereiten. Weil das Volk Gott gegenüber gleichgültig geworden ist, ruft Johannes es eindringlich zur Umkehr auf.

An dieser Botschaft scheiden sich die Geister: Manche lehnen sie ab, doch viele folgen dem Ruf. Sie bekennen ihre Sünden und lassen sich von Johannes taufen. Einige schließen sich ihm sogar an und werden seine Jünger oder Schüler. (Johannes 1,20.23; Markus 1,4.5)

 

Dann kommt auch Jesus zu Johannes an den Jordan. Der Täufer erkennt in Ihm den Messias:

„Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!“ (V. 29)

Mit diesem freudigen Ausruf macht Johannes alle auf den Erlöser aufmerksam. Ja, Jesus Christus würde das Erlösungswerk am Kreuz vollbringen. Und einmal wird Er den ganzen Kosmos für immer von der Sünde reinigen.

Schon heute empfängt jeder, der an Ihn und sein Sühnopfer glaubt, die Vergebung seiner Sünden.

 

Am folgenden Tag weist Johannes wieder auf Jesus hin: „Siehe, das Lamm Gottes!“ (V. 36). Zwei Johannes-Jünger sind anwesend. Für sie ist klar: Hier steht der Messias vor uns, den wir erwarten und über den, Johannes die ganze Zeit zu uns spricht!

Weil der Messias auch ihr ganzes Interesse gewonnen hat, folgen sie Ihm nach.

Sie möchten bei Ihm sein und direkt von Ihm lernen.

 

Dem Herrn Jesus entgeht das nicht.

Er wendet sich zu ihnen um.

 „Was sucht ihr?“, fragt Er sie.

 

Und sie fragen zurück: „Wo hältst du dich auf?“ - „Kommt und seht!“, lädt Jesus sie ein. (V. 37-39)

 

Und diese Einladung gilt bis heute: Komm und sieh!

 

 

 

 

 

 

 

 

Der HERR sprach: Das Volk des Landes verübt Erpressung und begeht Raub; und den Elenden und Armen bedrücken sie, und den Fremden übervorteilen sie widerrechtlich. Und ich suchte einen Mann unter ihnen, der die Mauer zumauern und vor mir in den Riss treten würde für das Land, damit ich es nicht verderben würde; aber ich fand keinen.   Hesekiel 22,29.30

 

Gott selbst tritt in den Riss

 

Einige Bibelübersetzungen sagen hier Bresche statt Riss. Und das passt in diesem Zusammenhang sehr gut.

 

Eine Bresche ist eine Lücke, die zum Beispiel bei einer Belagerung in die Festungsmauer gebrochen worden ist.

Wenn jemand nun in die Bresche springt, dann versucht er - oft unter Gefahr seines Lebens - zu retten, was noch zu retten ist. So ähnlich wie ein Fußballspieler, der sich mit vollem Risiko in den Ball wirft, wenn der Torwart schon geschlagen ist.

 

Eine Bresche oder ein Riss in der Mauer muss geschlossen, gestopft oder zugemauert werden.

Wie in unserem Bibelwort. Da hat sich das Volk Israel von Gott abgewandt - und nun sucht Gott jemand, der sich der Sache annimmt, der Verantwortung übernimmt, der das Volk zu Ihm zurückführt. Doch Er findet keinen.

 

Ja, Unrecht und Schuld sind „wie ein sturzdrohender Riss, wie eine Ausbauchung an einer hochragenden Mauer, deren Einsturz in einem Augenblick, plötzlich, kommt“ (Jesaja 30,13)

Eine plastische, aber auch drastische Beschreibung - und heute noch genauso gültig wie damals!

 

Die Menschen sind schuldig geworden - voreinander und vor Gott.

Und niemand ist da, der das Schuldproblem lösen kann.

Ist nun alles verloren?

Nein, aber wir müssen eingestehen, dass die Lösung nicht von uns her kommen kann, nicht vom sündigen Menschen.

 

Gott selbst tritt in den Riss - in der Person seines Sohnes.

Nur in Ihm gibt es Heil und Rettung. Dafür hat der Sohn Gottes sein Leben hingegeben.

 

 

 

 

 

 

 

Ich bin der HERR, ich rede; das Wort, das ich rede, wird auch geschehen.  Hesekiel 12,25

 

Sprich nur ein Wort

 

Als Jesus einmal in die Stadt Kapernaum kam, begegnete Ihm eine Abordnung von Würdenträgern der jüdischen Religion. Sie baten Ihn, einen Kranken zu heilen, der im Sterben lag. Wer war der Kranke? Ein Knecht. Und wer sein Herr? Ein heidnischer Offizier.

Wie würde Jesus jetzt reagieren?

Er war doch „nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt“, wie Er das später einmal ausdrückte! (Matthäus 15,24)

 

Was für Verdienste hatte dieser fremde Hauptmann denn aufzuweisen, dass er eine solche Freundlichkeit erbat? Gar keine. Zweifellos hatte er dem jüdischen Volk viel Wohlwollen erwiesen. Das bezeugten die Juden dem Herrn Jesus mit den Worten:

„Er ist würdig, dass du ihm dies gewährst; denn er liebt unsere Nation, und er selbst hat uns die Synagoge erbaut.“ (Lukas 7,4.5)

 

Der Hauptmann selbst aber ließ dem Herrn etwas ganz anderes sagen:

„Ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach trittst. Darum habe ich mich selbst auch nicht für würdig erachtet, zu dir zu kommen.“

Und jetzt leuchtete sein Glaube hell hervor:

 „Sprich ein Wort, und mein Knecht wird geheilt werden.“ (V. 6.7)

 

Ein Wort genügte dem Hauptmann. Wenn Jesus das spräche, dann würde sein Knecht geheilt werden. Davon war der Hauptmann völlig überzeugt.

Jesus verwunderte sich über ihn. Selbst in Israel hatte Er so großen Glauben nicht gefunden.

Wie hätte Er da unberührt bleiben können? Die Boten dieses glaubensvollen Mannes kehrten zurück und fanden den kranken Knecht gesund vor.

 

Ja, der Glaube ehrt Gott, und Gott ehrt den Glauben.  (vgl. 1. Samuel 2,30)

 

 

 

 

 

 

 

Die heiligen Schriften sind imstande, dich weise zu machen zur Errettung durch den Glauben, der in Christus Jesus ist. Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit.  2. Timotheus 3,15.16

 

Keine Zeit für Gott?

 

Heute Morgen öffnete ich meinen Briefkasten. Er war überfüllt mit Werbung, sensationellen Sonderangeboten und verlockenden Vorschlägen. Als ich alles durchsah und die meisten dieser Drucksachen wegwarf, kam mir ein Gedanke in den Sinn: Ob nicht auch unser Leben oft diesem vollen Briefkasten gleicht? Die Überfülle der Angebote bringt die Gefahr mit sich, dass wir das Wesentliche übersehen.

In manchen Ländern ist es verboten, die Bibel zu lesen. Doch die meisten von uns leben in Verhältnissen, wo man sich leicht eine Bibel beschaffen kann. Aber schauen wir da auch jeden Tag hinein wie in unseren Briefkasten?

Und hören wir auf Botschaft der Bibel, ohne dass sie in der Flut der anderen Eindrücke untergeht, die auf uns einstürmen?

 

Was ist wirklich wichtig?

Vielleicht sollten wir da einmal kompromisslos aussortieren. Der große Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, hat sich die Mühe gemacht, zu uns zu reden. Hat diese Botschaft, die wir in der Bibel finden, nicht Vorrang vor allem anderen?

Deshalb sollten wir uns die Zeit nehmen, zu forschen, was Er uns sagen will.

Wer sehr beschäftigt ist, kommt schnell dahin, zu sagen: „Ich habe keine Minute frei.“

Haben wir wirklich, keine Minute für Gott?

 

Denken wir an den Briefkasten und überprüfen wir einmal die Rangliste unserer Tätigkeiten, ob sich nicht manches Nutzlose darin findet, auf das man verzichten kann.

Und lesen wir die Bibel, Gottes Wort!

Es wird uns Segen bringen.

 

 

 

 

 

 

 

Bin ich ein Gott aus der Nähe, spricht der HERR, und nicht ein Gott aus der Ferne? Oder kann sich jemand in Schlupfwinkeln verbergen, und ich sähe ihn nicht?, spricht der HERR. Erfülle ich nicht den Himmel und die Erde?, spricht der HERR.  Jeremia 23,23.24

 

Der allgegenwärtige Gott

 

Niemand kann sich gleichzeitig an zwei verschiedenen Orten aufhalten; das ist unmöglich. Aber Gott ist nicht nur an zwei Orten. Als der Schöpfer von allem ist Er nicht an Raum und Zeit gebunden. Er ist überall zugleich. Er ist allgegenwärtig.

 

Gott ist einerseits völlig unerreichbar für seine Geschöpfe, „denn Gott ist im Himmel, und du bist auf der Erde“, und doch ist Er ihnen gleichzeitig ganz nahe, „denn in ihm leben und weben und sind wir“. Dieses Geheimnis steht über den Naturgesetzen und ist daher für den menschlichen Verstand unfassbar - aber der Glaube erkennt es an. (Prediger 5,1; Apostelgeschichte 17,28)

 

In der Person Jesu war Gott einst auf der Erde gegenwärtig, um den Menschen die gute Botschaft des Heils zu bringen. Und vom Himmel her erging die Stimme des Vaters, um seinen geliebten Sohn vor allen Menschen auszuzeichnen. (Matthäus 3,17)

 

Jeder Christ heute weiß durch die Bibel und durch die Erfahrungen seines Glaubenslebens: „Nahe ist der HERR allen, die ihn anrufen.“ Und der Herr Jesus Christus hat uns versichert: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage“, und: „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer

Mitte“ (Psalm 145,18; Matthäus 28,20; 18,20)

 

Wer an Jesus glaubt, darf wissen:

Mein Herr ist bei mir in den schwierigsten Lebensumständen und auch dann, wenn alles gut geht. Was für einen tiefen Frieden und welche Zuversicht gibt diese Gewissheit!

 

 

 

 

 

 

 

 

Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe.  Johannes 4,34

 

Die Größe des Sohnes Gottes

 

Wo hat man das jemals gehört, dass ein Mensch ausschließlich das tun will, was Gott gefällt - so ausschließlich, dass er davon lebt wie von einer Speise?

Die Menschen im Allgemeinen und auch die wiedergeborenen Christen sind jedenfalls von Natur aus nicht so geartet.

 

Doch hier haben wir einen Menschen vor uns - zugleich Gottes eigener Sohn -, der genau das seinen Nachfolgern mit großer Selbstverständlichkeit versichert. Und in seinem täglichen Leben konnte jeder diese Hingabe an Gott sehen. Das war einmalig in der Welt; alle anderen haben ja ihre eigenen Interessen verfolgt. Sich vom Eigenwillen leiten zu lassen ist gerade das eigentliche Übel, an dem die Welt krankt und das auch schließlich das Gericht über sie bringt.

 

Dieser eine Mensch aber, Jesus Christus, hat gezeigt, wie vollkommen Er Gott liebte, indem Er sich seinem Willen unterwarf.

Ganz deutlich wurde das kurz vor seinem grausamen Tod, als der Herr im Garten Gethsemane vor Gott in ringendem Gebet ausrief: „Nicht mein Wille, sondern der deine geschehe!“ (Lukas 22,42)

 

Ja, Christus war ganz Gott geweiht; Er hat sich völlig hingegeben, und das auch aus tiefer, unvergleichlicher Liebe zu uns. Der Apostel Paulus schreibt davon:

„Seid Nachahmer Gottes, als geliebte Kinder, und wandelt in Liebe, wie auch der Christus uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat als Darbringung und Schlachtopfer, Gott zu einem duftenden Wohlgeruch.“ Epheser 5,1.2

 

Hier sollten wir einmal innehalten, um über die Einzigartigkeit, Erhabenheit und Größe des Sohnes Gottes nachzudenken!

 

Solche Eindrücke tun uns not in unserer egoistischen Zeit.

 

 

 

 

 

 

 

 

Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.  1. Mose 1,31

Wunderbar sind deine Werke, und meine Seele weiß es sehr wohl.  Psalm 139,14

 

Schutzschirm Jupiter

 

Im Juli 2009 entdeckte ein australischer Amateur-Astronom auf dem Planeten Jupiter einen dunklen Fleck, der zuvor nicht da gewesen war. Nähere Untersuchungen mit verschiedenen Teleskopen ergaben dann, dass es sich dabei um Aschewolken handeln muss, die durch den Einschlag eines Kometen oder Asteroiden verursacht wurden.

 

Im Juli 1994 hatte der viel beachtete Einschlag des Kometen Shoemaker-Levy 9 auf dem Jupiter stattgefunden. Die damals freigesetzte Energie kam der von 50 Millionen Hiroshima-Bomben gleich. Der Einschlag hinterließ dunkle Flecken von bis zu 12.000 Kilometern Durchmesser.

 

Seit langem ist bekannt, dass der Jupiter, der schwerer ist als alle anderen Planeten zusammen, stabilisierend auf das Sonnensystem wirkt. Wissenschaftler, die die jüngsten Ereignisse untersucht haben, kommen zu dem Ergebnis: „Der Jupiter trägt mit seiner Schwerkraft offenbar mehr als gedacht dazu bei, als eine Art Schutzschirm größere ,Eindringlinge‘ auf sich zu lenken und damit das innere Sonnensystem vor solchen Irrläufern zu schützen.“

 

So erfüllt der Jupiter also eine wichtige Funktion für die Erde. Und dabei geht es nur um eine von vielen Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit Leben auf unserem Planeten überhaupt möglich ist.

 

Beobachtungen dieser Art führen Wissenschaftler und Laien zum Staunen.

Und manche sind dadurch zum Glauben an Gott gekommen, der alles so wunderbar geschaffen hat und „alle Dinge durch das Wort seiner Macht trägt“ und aufrechthält.

(Hebräer 1,2.3)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Herr hat zu mir gesagt: Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft wird in Schwachheit vollbracht.

2. Korinther 12,9

 

Trotz Einschränkungen Gott ist immer da!

 

Gott will uns seine Gnade in allen Situationen des Lebens zur Verfügung stellen.

Doch wie kommt es dann, dass so viele Menschen tiefes persönliches Leid erfahren oder mit chronischen Krankheiten, Behinderungen und sonstigen Einschränkungen leben müssen?

Davon sind ja auch die Christen nicht ausgenommen.

 

Das musste auch der Apostel Paulus erfahren, der die befreiende Botschaft von der Sündenvergebung durch Jesus Christus bis nach Europa brachte.

Paulus diente Gott mit ganz besonderer Hingabe.

Liegt da nicht der Gedanke nahe, dass Gott Leid und Krankheit von so einem Menschen fernhält? Oder dass Er ihn auf sein Gebet hin heilt?

Paulus hatte ein Problem, einen „Dorn für das Fleisch“ (V. 7).

Was es genau war, wissen wir nicht. Aber es machte ihm erheblich zu schaffen; und Paulus fühlte sich dadurch in seinem Dienst behindert. Fest steht, dass Paulus so sehr darunter litt, dass er dreimal zu Gott um Linderung oder Heilung flehte.

 

Zweimal betete der Apostel eindringlich zu Gott - und es geschah nichts. Kennen wir das auch?

Wir beten zu Gott um Hilfe, aber wir können keine Hilfe erkennen?

Dann ist es gut, wenn wir geduldig warten und Ihm und seinen guten Absichten weiter vertrauen.

 

Paulus betete zum dritten Mal. Und welche Antwort erhält er schließlich?

„Meine Gnade genügt dir.“

 Der Herr würde diesen „Dorn für das Fleisch“ nicht wegnehmen.

Aber Er würde Paulus jede nötige Gnade geben, damit er Ihm dennoch freudig dienen konnte.

Ja, dieser „Dorn“ sollte ein Anlass dazu sein, dass Paulus die reiche Gnade des Herrn immer wieder in Anspruch nahm.

Was für ein gewaltiger Trost und Zuspruch für den Apostel!

Dieser zweite Brief an die Korinther ist stark davon geprägt.

 

So will Gott auch uns bei all den Einschränkungen unseres Lebens ermuntern.

 

 

 

 

 

So hütet euch in eurem Geist, und handle nicht treulos gegen die Frau deiner Jugend!   Maleachi 2,15

 

Alles Reden Gottes einfach vergessen

 

Er war ein erfolgreicher Geschäftsmann und, wie es schien, glücklich verheiratet. Seine Frau ahnte nicht, dass er es mit der ehelichen Treue oft nicht so genau nahm. Das brächte der Beruf eben mit sich, redete er sich ein, das machten ja alle. - Wirklich?

 

Früher hatte der Mann guten Kontakt zu gläubigen Christen gehabt. Er wusste, dass Ehebruch Sünde ist. Aber er dachte sich, Gott wäre mit „wichtigeren“ Dingen beschäftigt als mit seinen „kleinen Unregelmäßigkeiten“.

 

Doch dann musste er plötzlich ins Krankenhaus.

Ein Magengeschwür war geplatzt … Da schlug ihm das Gewissen, und er fürchtete sich vor dem Sterben. Die Krankenschwester, die ihn betreute, war eine gläubige Diakonisse. Sie wollte ihn trösten und betete mit ihm. Einem Bekannten, der ihn besuchte, erzählte er später: „Das war sonderbar, als die Schwester mit mir betete. Ich hatte das Gefühl, als ob Gott selbst im Zimmer gewesen wäre. Und die Schwester redete mit Gott, als ob sie zu Ihm in einem besonderen Vertrauensverhältnis stände.“

 

Die Operation glückte, und wider Erwarten erholte sich der Patient gut.

Noch einmal kam die Diakonisse und sprach ein Dankgebet.

Sein Herz wurde davon berührt, aber nur für kurze Zeit.

Je mehr seine Genesung fortschritt, desto mehr verflogen auch die ernsten Eindrücke. Bald war er wieder ganz der Alte - die früheren „Bekanntschaften“ tauchten wieder auf; alles Reden Gottes schien vergessen.

 

Ob es noch zur Umkehr in seinem Leben kam, wissen wir nicht.

 

„Der HERR ist langsam zum Zorn und groß an Güte, der Ungerechtigkeit und Übertretung vergibt - aber keineswegs hält er für schuldlos den Schuldigen.“ 4. Mose 14,18

 

 

 

 

 

Sei guten Mutes; steh auf, er ruft dich!  Markus 10,49

 

Wirf alles ab!

 

Als Jesus Christus aus der Stadt Jericho herauskam, saß Bartimäus, der Blinde, bettelnd am Weg. Man hatte ihm gesagt, dass Jesus vorübergehe. Da rief er laut, dass Er sich doch über ihn erbarmen möge. Von allen Seiten fuhr man den Blinden an, dass er still sein solle. Aber Jesus blieb stehen und ließ ihn holen. Daher riefen die Leute dem Bartimäus nun zu: „Sei guten Mutes; steh auf, er ruft dich!“ Auf dieses Wort hin warf Bartimäus seinen Umhang ab, sprang auf und kam zu Jesus.

 

Jesus selbst hatte ihn gerufen. Ist das nicht Grund genug, guten Mutes zu sein?

Das Vertrauen des Blinden zum Heiland wird nicht beschämt. Der Sohn Gottes tut das erbetene Wunder: Bartimäus kann sehen!

Und er folgt dem Herrn nach auf seinem Weg.

 

Blindheit gibt es auch auf geistlichem Gebiet. Wie viele haben sich nie für Gott interessiert und sind blind in Bezug auf Ihn - blind für seine Liebe und Gerechtigkeit und daher auch blind über sich selbst. Ihre Sünden trennen sie von Gott.

Gott bemüht sich um jeden, damit uns diese Not bewusst wird. Und dann ergeht es uns wie Bartimäus. Wir sitzen wie Bettler am Weg. Wir wissen, dass wir vor Gott schuldig sind, und fühlen uns arm, elend und verloren. Dann aber erreicht uns das Wort: „Sei guten Mutes; er ruft dich!“

 

Jesus will bei jedem stehen bleiben, der unter der Last der Sünde seufzt. Wirf alles ab, was dich hindern will, zu Ihm zu gehen. Er wartet darauf, dass du Ihm deine Schuld bekennst; Er will dir vergeben und dich von der Last befreien. Er wird deinem Herzen Frieden schenken, und du wirst Ihm mit Freuden nachfolgen.

 

Lass dich wie Bartimäus von niemand abhalten, zum Herrn Jesus zu rufen und zu Ihm zu gehen!

 

Es ist der Herr selbst, der dich ruft: Folge seinem Ruf, um glücklich zu werden, glücklich für jetzt und für ewig.

 

 

 

 

 

Jesus Christus ist die Sühnung für unsere Sünden.  1. Johannes 2,2

 

Sorry!? - Und wer bezahlt?

 

Auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums schiebt sich ein Auto in eine Parklücke. Plötzlich knirscht Metall auf Metall. Es tut weh - für die Augen und die Ohren. Der Fahrer steigt aus und besieht sich den Wagen, den er unsanft berührt hat. Er nimmt ein Stück Papier, schreibt etwas darauf, steckt es unter die Scheibenwischer und fährt weg.

 

Wenig später kommt der Fahrer des demolierten Wagens und sieht, was passiert ist. Als er sich umsieht und den Schuldigen sucht, spricht ihn ein Mann an, der alles beobachtet hat. Der sagt ihm, dass der andere eine Notiz unter die Scheibenwischer gesteckt hat. Der Geschädigte atmet tief durch: Dann hat der Schuldige sicher dort Namen und Telefonnummer hinterlassen!
Er faltet das Papier auseinander, doch dort steht nur ein einziges Wort: Sorry! - Sprachlos hält er es dem anderen hin. Der versteht erst nicht: „Ja, dann ist ja alles in Ordnung, wenn er sich entschuldigt!“ Erst jetzt findet der Mann seine Sprache wieder und schreit: „Sorry!? - Und wer bezahlt mir den Schaden?“

 

Das ist der Punkt: Sorry! (Entschuldigung!) reicht nicht!

Sorry! repariert kein Auto und bezahlt keine Rechnung! - Es ist gut, sich zu entschuldigen und zu versprechen, das nächste Mal besser aufzupassen. Doch die Frage bleibt: Wer bezahlt den Schaden?

Ich habe gegen Gott gesündigt. Er möchte, dass ich es Ihm offen eingestehe, damit Er mir meine Schuld vergeben kann.

 

Doch auch hier bleibt die Frage: Wer bezahlt meine Schuld?

Ich selbst kann es nicht.

Nur Einer kann es: Jesus Christus.

Er hat es für mich getan: Er ist „die Sühnung“ für meine Sünden, durch Ihn habe ich nun „Versöhnung empfangen“.

 

Nun ist alles geordnet: Gott hat mir vergeben - und Christus hat für mich bezahlt! (Römer 5,11)

 

 

 

 

 

 

Es hat ja Christus einmal für unsere Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe.

1. Petrus 3,18

Da ist keiner, der Gott sucht!

 

Menschen zu Gott führen! Dazu ist Jesus Christus in die Welt gekommen, dazu hat Er am Kreuz gelitten. Das ist ein großer Trost für jeden, der empfindet, dass sein Verhältnis zu Gott nicht in Ordnung ist!

 

Ja, das ist eine gute Nachricht: Einer ist da, der uns zu Gott führen kann, weil Er selbst den Weg dahin gebahnt hat! Durch Ihn, den Herrn Jesus Christus, reicht uns Gott die Hand.

 

Wir Menschen, sind ja von Natur aus fern von Gott, „wir wandten uns jeder auf seinen Weg“, wie der Prophet Jesaja es ausdrückt. (Jes.53,6)

 

Schon in den ersten Tagen der Menschheit war es so. Der Mensch versteckte sich vor Gott. Und bis heute ist es so geblieben: „Da ist keiner, der Gott sucht“ (1. Mose 3,8; Römer 3,11)

 

Vielleicht empfindet jemand unter unseren Lesern, dass es zwischen ihm und Gott nicht stimmt. Dann danken Sie Ihm, dass Er Ihr Gewissen aufgeweckt hat! Wer dahin gekommen ist, nach Gott zu fragen, dem kann geholfen werden.

 

Es sind unsere Sünden, diese zahllosen Verstöße gegen Gottes Willen, die uns den Weg zu Ihm versperren.

Doch Gott möchte uns den Weg zu Ihm bahnen. Deshalb hat Christus am Kreuz von Golgatha gelitten. Nun kann jeder Vergebung empfangen, der zu Ihm kommt und aufrichtig die Schuld seines Lebens bekennt. Er, der Gerechte, hat durch seinen Sühnungstod Gottes Ansprüche erfüllt. - Wir, die Ungerechten, hätten sie nie erfüllen können.

 

Glauben Sie an Christus und an die sühnende Kraft seines Blutes, das am Kreuz von Golgatha geflossen ist!

 

Dann werden Sie für ewig als geliebte Kinder in der Nähe Gottes sein.

 

 

 

 

 

Die Gesinnung des Fleisches ist Feindschaft gegen Gott.    Römer 8,7

 

Rache oder Gnade? (1)

 

Yang-won Son war ein Prediger des Evangeliums in Korea und hatte um seines Glaubens willen viel zu leiden. Während des Zweiten Weltkriegs, als Korea unter japanischer Besetzung stand, war Son lange inhaftiert. - Er hatte sich geweigert, dem Kaiser die geforderte göttliche Verehrung zu erweisen.

 

Nach dem Krieg, im Jahr 1948, wurde die Stadt Soon-chun, in der die beiden ältesten Söhne von Pastor Son zur Schule gingen, für einige Tage von kommunistischen Partisanen eingenommen. Einige Polizisten und die führenden Männer der Stadt wurden kurzerhand erschossen.

 

Auch auf die Christen hatten es die Aufständischen abgesehen. Matthäus und Johannes, die beiden Söhne von Yang-won Son, weigerten sich, ihren Glauben aufzugeben und wurden erschossen.

 

Die Aufständischen konnten sich nur eine Woche in der Stadt halten. Regierungssoldaten kamen nach Soon-chun, und das Blatt wendete sich. Jetzt wurden alle verhaftet, die sich an dem Aufstand beteiligt hatten. Unter ihnen war Chai-sun, ein junger Bursche, der an der Erschießung der beiden Christen teilgenommen hatte. Dafür sollte er jetzt mit seinem Leben büßen.

 

Pastor Son, der ein Lepradorf in der Nähe der Stadt betreute, hatte davon gehört, dass man den Mördern seiner Söhne auf der Spur war. Wie reagierte er darauf? Wollte er selbst Rache nehmen? Oder befriedigte ihn der Gedanke, dass die Gerechtigkeit siegen würde und dass die Mörder seiner hoffnungsvollen Söhne für ihre Tat mit dem Leben bezahlen sollten? Oder würde er sich für die Umwandlung der Todesstrafe in lebenslange Haft einsetzen? Das wäre sicher sehr großherzig …

 

 

 

Als wir Feinde waren, wurden wir mit Gott versöhnt durch den Tod seines Sohnes.  Römer 5,10

Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns … zuvorbestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst, … zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade, womit er uns begnadigt hat in dem Geliebten.  Epheser 1,3.5.6

Rache oder Gnade? (2)

 

Wie reagierte der koreanische Pastor Yang-won Son auf die Nachricht, dass man den Mördern seiner Söhne auf der Spur war und sie hinrichten wollte? - Er handelte ganz anders, als man erwarten würde: Er schickte seine 13-jährige Tochter Rahel in die Stadt. Und als Rahel am Exekutionsort erschien, brachte sie eine Nachricht mit, die alle Anwesenden erschütterte:

 

„Mein Vater bittet darum, dass der, der meine Brüder getötet hat …“ Sie musste schlucken. Entschlossen biss sie sich auf die Lippen und fuhr dann fort: „… nicht getötet oder misshandelt werden soll …“

Sie brach in Tränen aus.

Die erstaunliche Bitte von Vater Son ging noch weiter: Er bat darum, den Mörder seiner Söhne adoptieren zu dürfen.

 

Schließlich wurde dieser Bitte entsprochen; der Mörder Chai-sun wurde von Vater Son adoptiert und in seine Familie aufgenommen.

 

Diese ergreifende Begebenheit hat viel Beachtung gefunden.

Das ist Gnade!

Ein Geschenk für einen Mörder, der das Gegenteil verdient hatte.

 

Genau diese unglaubliche Chance bietet Gott jedem Menschen an. Wir alle sind bewusst oder unbewusst mitschuldig an dem Tod seines Sohnes Jesus Christus, der für uns gestorben ist.

 

Und jetzt will Gott uns als seine Kinder annehmen, uns in seine Familie aufnehmen und zu seinen Erben machen.

 

So groß ist die unbegreifliche Gnade Gottes!

 

 

 

 

 

 

 

In dem Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn es nicht so wäre, hätte ich es euch gesagt; denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten.

Johannes 14,2

Himmlischen Wohnungen

 

Der Prospekt für das schöne Monatsmagazin verheißt den Lesern ein gesteigertes Wohngefühl in ihrem Eigenheim. Neue, aktuelle Ideen sollen dazu beitragen, unser Heim noch schöner und gemütlicher zu gestalten. Aber was ist mit denen, muss ich beim Blättern denken, die kein Wohneigentum besitzen oder auch gar nicht daran denken können, weil sie sich Sorgen um ihre Arbeitsstelle machen? Oder was ist mit denen, die unterhalb der Armutsschwelle leben? Für sie ist diese interessante Zeitschrift wertlos.

 

Aber die Übrigen, die sich heute ein gepflegtes Eigenheim leisten können, sind Ansprechpartner dieser Werbung. Nichts gegen äußeren Wohnkomfort; doch ob ich mich zu Hause wirklich wohlfühle, hängt viel stärker von inneren Faktoren ab. Da kommt es auf mein Herz an: wie ich zu Gott, zu meinem Ehepartner, zu meinen Kindern oder anderen Mitbewohnern stehe.

 

Der Herr Jesus Christus sprach einmal mit seinen Jüngern über die himmlischen Wohnungen.

Davon hatten sie bis dahin nichts gewusst. Ihnen war bis dahin gar nicht klar, dass sie dort, im Vaterhaus Gottes, ihre ewige Heimat finden sollten. Da, wo Gott, der Vater, selbst sein Zuhause hat, wo alles Liebe und Frieden atmet, dorthin sollen erlöste Menschen kommen.

 

Dass dort nichts Böses Zutritt hat, leuchtet ein.

Alles Böse und die Menschen, die weiter im Bösen leben wollen, wären für den Himmel völlig unpassend.

Für alle anderen ist Jesus Christus selbst der Weg dorthin. Durch den Glauben an Ihn sind sie neue Menschen geworden, passend für die Gegenwart Gottes.

Das Wort Jesu versichert ihnen, dass sie für immer mit Ihm im Vaterhaus Gottes sein werden.

 

Und das gibt ihnen die Kraft, so manche Not auf dieser Erde zu ertragen.

 

  

 

 

 

Die Weissagung wurde niemals durch den Willen des Menschen hervorgebracht, sondern heilige Menschen Gottes redeten, getrieben vom Heiligen Geist.   2. Petrus 1,21

 

 

Lesen Sie deshalb die Bibel!

 

Vielen fällt es schwer, zu glauben, dass der große Gott, der alles erschaffen hat, auch zu uns Menschen redet oder geredet hat. Zwar leugnen sie nicht unbedingt die Existenz eines Gottes, aber sie sehen Ihn angesichts der unvorstellbaren Größe der Schöpfung doch als ein überaus fernes Wesen an. Für sie ist undenkbar, dass Gott sich um dieses Staubkörnchen, Planet Erde genannt, kümmern könnte - und noch viel weniger um jeden einzelnen Menschen. Doch wer so denkt, verkennt die Mittel, die dem allmächtigen Gott zur Verfügung stehen.

 

Unser ganzes Denken und Erkennen ist geprägt von dem Stofflichen und Sichtbaren, das uns umgibt. Etwas anderes können wir uns kaum vorstellen, selbst wenn unsere Gedanken in die fernsten Fernen des Weltalls schweifen. Deshalb kann der Mensch von sich aus niemals zur Erkenntnis Gottes kommen.

Aber Gott hat Mittel und Wege, die in ganz anderen Bereichen liegen.

Durch seinen Geist hat Er Männern, die Er dazu berufen hat, die Gedanken und Worte vermittelt, die Er uns mitteilen wollte.

Wir besitzen sie niedergeschrieben in der Bibel, dem Wort Gottes. Ist es wirklich unvorstellbar dass derselbe Gott, der durch sein Machtwort die ganze Schöpfung ins Dasein rief, auch durch die Bibel, die Heilige Schrift, zu uns reden will?

 

Lesen Sie deshalb die Bibel!

Tun Sie es mit aufrichtigem und suchendem Herzen.

 

Sie werden erkennen, wie vollkommen Gottes Wort ist und wie sich eins ins andere fügt.

Denn was von vielen niedergeschrieben wurde, hat nur einen Urheber: Gott, den Heiligen Geist.

 

 

 

 

 

Der Geist selbst bezeugt mit unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind.   Römer 8,16

 

Wer ist ein Kind Gottes?

 

Viele glauben, dass jeder Mensch ein Kind Gottes sei. Die Bibel sagt uns dazu: Alle Menschen sind zwar Geschöpfe Gottes, aber nicht alle sind Kinder Gottes. Gott hat alle Menschen geschaffen, aber durch den Sündenfall ist der Mensch von Gott getrennt worden und unter die Herrschaft des Teufels gekommen.

Aus Gottes Sicht sind alle Menschen, die noch nicht zu Ihm umgekehrt sind, sogar „tot in Vergehungen und Sünden“ (Epheser 2,1)

 

Gott aber will alle erretten; deshalb hat Er seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt: den Herrn Jesus Christus. Jeder, der an Ihn glaubt, empfängt die Vergebung seiner Sünden, Frieden mit Gott und ewiges Leben.

Gott schafft in einem solchen Menschen etwas Neues, er wird - wie die Bibel es nennt - von neuem geboren.

Das ist die neue Geburt, von der Jesus Christus in Johannes 3 redet.

 

Darüber hinaus empfängt jeder, der die gute Botschaft von Jesus Christus und seinem Sühnungswerk im Glauben für sich in Anspruch nimmt, auch den Heiligen Geist.

Diese göttliche Person wohnt in jedem Gläubigen als „Siegel und Unterpfand“, um die Zusagen Gottes zu erfüllen. (Epheser 1,13)

 

Und dann bestätigt ihm der Heilige Geist selbst, dass er ein Kind Gottes ist.

Es ist also keine Anmaßung, wenn ein gläubiger Christ sich ein Kind Gottes nennt.

 

„So viele den Sohn Gottes aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.“ Johannes 1,12

 

 

 

 

 

 

 

Das Wort ist gewiss und aller Annahme wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, um Sünder zu erretten, von denen ich der erste bin.   1. Timotheus 1,15

 

Die große Gnade Gottes

 

In jüngeren Jahren hatte Brownlow North (1810-1875) ein leichtsinniges und verschwenderisches Leben geführt. Doch im Alter von 44 Jahren vollzog er eine Lebenswende: Er kehrte um zu Gott und wurde Prediger des Evangeliums.

 

Als er einmal eines Abends den Saal betrat, wo er predigen wollte, drückte ihm jemand einen Brief in die Hand. Darin stand:

 

„Sie elender Heuchler! Erinnern Sie sich nicht daran, was am … in … geschehen ist und welche Rolle Sie dabei gespielt haben? Und wissen Sie nicht mehr, was Sie in … angerichtet haben und wie Sie in … gehandelt haben? Und obwohl Sie wissen, dass das alles wahr ist, stellen Sie sich heute Abend hin und schimpfen und eifern über andere und predigen ihnen, was Sie das Evangelium nennen, … und haben selbst ein solches Leben hinter sich!“

 

Die Veranstaltung wurde mit Gesang und Gebet eingeleitet.

Danach trat Brownlow North ans Rednerpult und setzte seine Zuhörer vom Inhalt des Briefes in Kenntnis.

Und dann erklärte er:

„Alles, was hier aufgeschrieben ist, ist wahr und ein zutreffendes Bild von dem schlimmen Sünder, der ich war. Umso erstaunlicher ist die Gnade, die mich aus dem geistlichen Tod in meinen Vergehungen und Sünden aufgeweckt und lebendig gemacht hat! So stehe ich heute Abend vor euch als ein Beispiel für die Barmherzigkeit Gottes:

Ich darf wissen, dass alle meine Sünden durch das Blut des Lammes Gottes abgewaschen sind.

 

Und von dieser erlösenden Liebe Gottes will ich euch nun erzählen.

 

Und jeden, der noch nicht mit Gott versöhnt ist, flehe ich an, doch heute im Glauben zu Jesus zu kommen, damit der Herr seine Sünden wegnimmt und ihn heilt.“

 

 

 

 

Bringt nun der Buße würdige Frucht, und denkt nicht, bei euch selbst zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater; denn ich sage euch, dass Gott dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken vermag.

Matthäus 3,8.9

Buße tun

 

Der Herr Jesus Christus steht vor dem Beginn seines öffentlichen Dienstes. Um die Menschen auf seine Botschaft vorzubereiten, sendet Gott Johannes den Täufer. Der redet über Gerechtigkeit und Buße und sagt dabei die obigen Worte, die ein wenig seltsam, ja fast ironisch klingen.

 

Große Volksmengen ließen sich von Johannes im Jordan taufen. Auch viele Männer der religiösen Elite kamen dorthin, und zwar sowohl aus der konservativen wie aus der liberalen Richtung. Doch anstatt sie willkommen zu heißen, nennt Johannes sie „Otternbrut“ und redet ihnen ins Gewissen

(V. 7).

Sinngemäß sagt er ihnen: Wer hat euch auf den Gedanken gebracht, ihr könntet dem Zorn Gottes entfliehen? Kommt doch nicht bloß darum hierher, um vor den Menschen gut dazustehen! Ändert euer Leben und zeigt damit, dass ihr wirklich Buße getan habt! Und beruft euch nicht auf euer geistliches Erbe! Ich weiß, dass Abraham euer Stammvater ist. Doch Gott kann sich selbst aus diesen Steinen Kinder erwecken. Er in seiner Macht ist nicht auf euch angewiesen. Eure Abkunft und euer Ansehen vor den Menschen beeindrucken Ihn nicht.

 

Gott will keine Heuchelei, sondern Wirklichkeit!

 

Wir können Gott nicht vorschreiben, warum Er uns anzunehmen hat.

 

Ja, in uns selbst gibt es überhaupt keinen Grund, warum Er uns annehmen sollte! Wenn Er wollte, könnte Er sich aus Steinen Kinder schaffen und aus ihnen Diener machen, die gerechter wären, als die Menschen es je waren. Wir sollten also nicht meinen, Gott müsste uns wegen unserer Tradition, unserer religiösen Rituale, unserer Herkunft, unserer strengen Frömmigkeit oder unserer liberalen Offenheit annehmen. Denn dann würden wir uns selbst völlig überschätzen und Gottes Maßstab weit unterschätzen.

 

Wenn aber jemand kommt, um Buße zu tun, um wirklich zu Gott umzukehren - den nimmt Er an.

 

Und zwar jederzeit!

 

 

 

 

Jesus ging auf den Berg hinaus, um zu beten; und er verharrte die Nacht im Gebet zu Gott.  Lukas 6,12

 

Das Gebet bewahrt und stärkt die Beziehung zu Gott

 

Der Evangelist Lukas berichtet, dass Jesus eine Nacht im Gebet „verharrte“, bevor Er seine 12 Apostel auswählte. Warum das? Und warum wird in den Evangelien wiederholt berichtet, dass Jesus betete?

 

Rufen wir uns dazu in Erinnerung, wie weit sich Jesus, der Sohn Gottes, selbst erniedrigt hat, als Er Mensch wurde.

„Er machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an, indem er in Gleichheit der Menschen geworden ist“ (Philipper 2,7)

 

Was für eine unvorstellbar große Entfernung liegt zwischen dem Wesen des ewigen Gottes und dem Wesen der Menschen! Jesus war Gott und Er blieb Gott, und doch wurde Er Mensch und nahm als Mensch freiwillig eine abhängige Stellung ein.

 

Ein Grund für das intensive Gebetsleben Jesu ist: Er ordnete sich als wahrer Mensch dem guten Willen Gottes völlig unter. Nie tat oder sagte Er etwas, was nicht Gottes Vorstellungen entsprochen hätte. Er war der erste und einzige Mensch, der Gott freiwillig und von Herzen während seines ganzen Lebens völlig gehorsam war - „gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz“ (Philipper 2,8)

 

Zum anderen ist das Gebetsleben Jesu ein Beispiel für uns. So, wie Er als Mensch auf der Erde gelebt hat, so sollen alle Menschen leben.

Dazu müssen wir durch Umkehr und Glauben in Beziehung zu Gott kommen.

Dann werden wir durch viele Bibelstellen dazu angespornt, das Gebet zu pflegen (z. B. Lukas 22,40; Kolosser 4,2; Jakobus 5,16)

Das Gebet bewahrt und stärkt die Beziehung des Gläubigen mit Gott; es gibt ihm die Möglichkeit, alle Sorgen und Herausforderungen in die gute Hand Gottes zu legen; es hilft ihm, die richtigen Entscheidungen zu treffen; es schützt ihn vor Versuchungen; und es macht ihn zu einem nützlichen Diener Gottes in der Welt.

 

 

 

 

So tut nun Buße und bekehrt euch, damit eure Sünden ausgetilgt werden.   Apostelgeschichte 3,19

 

Gott weist auf den Retter hin!

 

Eine alte chinesische Weisheit sagt: „Wer anzuhalten weiß, entgeht der Gefahr.“ Und in einem europäischen Nachbarland entdecke ich einen Hinweis, der daran anschließt. Auf den großen Anzeigetafeln des elektronischen Verkehrsleitsystems steht: „Wer anzuhalten weiß, der weiß zu fahren.“ - Diese Botschaft stimmt nachdenklich, wenn wir sie einmal auf die Abläufe in unserem Leben übertragen.

 

Wie schnell sind wir unterwegs! Und nimmt nicht die Geschwindigkeit noch von Jahr zu Jahr zu? So fühlen es jedenfalls viele, die mitten im Leben stehen. Bei dem hohen Lebenstempo können wir leicht etwas Wichtiges übersehen, was uns für den Straßenverkehr sofort einleuchtet:

 

Mit steigender Geschwindigkeit nimmt das Unfallrisiko zu. Und je mehr wir „vom Leben haben wollen“, je mehr wir beruflich oder privat in den Wochenablauf hineinpressen, desto größer wird das Risiko - sowohl für die körperliche Gesundheit als auch für den inneren Menschen.

 

Die Lösung ist dieselbe wie auf der Straße: rechtzeitig bremsen und anhalten!

So kann ich der Gefahr entgehen und mich orientieren, wie es weitergehen kann.

In Bezug auf unsere Lebensführung finden wir dazu in der Bibel das Wort „Buße“.

Damit ist allerdings etwas ganz anderes gemeint als eine Strafe für zu schnelles Fahren.

 

Buße bedeutet: Stillstehen, um auf Gott und sein Wort hören zu können; Buße bedeutet Nachdenken und Umdenken - eine grundlegende Neuorientierung, eine radikale Sinnesänderung.

Dazu muss ich mir eingestehen, dass ich vor Gott schuldig bin, weil ich bisher ohne Ihn gelebt habe.

Ich muss Ihm meine Sünden offen bekennen.

Und dann?

 

Dann weist Gott mich auf den Retter hin, auf Jesus Christus. In Ihm finde ich Vergebung, Sicherheit und Geborgenheit.

 

 

 

 

Was war dir, du Meer, dass du flohest, du Jordan, dass du dich zurückwandtest? Ihr Berge, dass ihr hüpftet wie Widder, ihr Hügel, wie junge Schafe? Erbebe vor dem Herrn, du Erde.

Psalm 114,5–7

Gott neigt sich zu uns!

 

Dieses Wort klingt für unsere Ohren heute recht merkwürdig: Die Erde, unser Wohnplatz, soll vor Gott „erbeben“? Genau das sagt die Heilige Schrift, und sie meint damit, dass die Schöpfung ihrem Schöpfer jede Ehrerbietung schuldet.

Unser Psalmwort spielt auf die Geschichte Israels und die gewaltigen Wunder Gottes an: Das Meer flieht; der Jordanfluss hat seinen Höchststand erreicht, und doch bleibt das Wasser plötzlich wie ein Damm stehen; Berge hüpfen wie Widder und Hügel wie junge Schafe. Das soll uns doch sagen:

 

Vor Gott hat nichts Bestand, auch das nicht, was in unseren Augen wie ein Sinnbild von Gewalt oder Festigkeit aussieht.

 

Gottes Größe illustriert der Prophet so: „Siehe, Inseln sind wie ein Stäubchen, das emporschwebt.“ Und über Gottes Macht sagt er: „Durch mein Schelten trockne ich das Meer aus.“ Gottes zukünftiges Handeln wird mit den Worten angekündigt: „Noch einmal, eine kurze Zeit ist es, da werde ich den Himmel erschüttern und die Erde und das Meer und das Trockene.“

 

Das wird ein unvorstellbar gewaltiges Ereignis sein. (Jesaja 40,15; 50,2; Haggai 2,6)

 

Fassen wir zusammen: Die Heilige Schrift weist uns immer wieder auf den Schöpfer-Gott hin, dem alles unterworfen ist.

Er hat sich nicht nur in der Natur, sondern auch in der Weltgeschichte als der allmächtige Gott offenbart. Wer anerkennt, dass Gott als unser Schöpfer ein Anrecht auf unseren Gehorsam hat, der darf auch seine Liebe kennenlernen.

 

Denn dieser allmächtige Schöpfergott hat sich zu seinen Geschöpfen herabgeneigt.

 

Obwohl wir uns von Ihm abgewandt hatten, hat Er seinen Sohn Jesus Christus zu uns gesandt.

 

Christus ist am Kreuz für Sünder gestorben.

Nun will Er alle von ihren Sünden erlösen, die an Ihn glauben und zu Gott umkehren.

 

 

 

 

Ich liebe dich, HERR, meine Stärke! Der HERR ist mein Fels und meine Burg und mein Retter; mein Gott, mein Schutz, zu ihm werde ich Zuflucht nehmen, mein Schild und das Horn meines Heils, meine hohe Festung.

Psalm 18,2.3

 

Gott beschirmt und bewahrt!

 

Burg Berneck im Schwarzwald ist durch ihre gewaltige Schildmauer aus dem 12. Jahrhundert berühmt. Der Bau ist 30 Meter hoch, 2,6 Meter stark und 22,3 Meter lang. Im Mittelalter wurden solche Schildmauern als Schutzschild auf der Hauptangriffsseite errichtet.

 

König David, der Dichter unseres Psalms, war in seinem Leben oft von Feinden bedroht.

Er wusste, wie notwendig sichere Zufluchtsstätten sind.

Vor allem aber erfuhr er, dass Gott selbst ihn immer wieder bei den Angriffen seiner Feinde abschirmte und bewahrte.

 

Wie überwältigend, dass Gott selbst Schild und Schutzburg für uns sein will!

Er könnte uns irgendeine starke „Festung“ bauen; aber Er will uns keine Sicherheiten zur Verfügung stellen, über die wir auch unabhängig von Ihm verfügen könnten.

Er selbst will unser mächtiger Schild sein!

Das bedeutet lebendige Gemeinschaft mit Ihm, wobei sich unser Vertrauen und unsere Liebe zu Ihm immer mehr vertiefen, so wie wir es bei David erkennen können.

 

Wenn Gott unser Schild ist, heißt das nicht unbedingt, dass uns gar kein feindlicher Angriff mehr erreicht und zu schaffen macht.

Es bedeutet aber, dass jeder Angriffsversuch erst an Gott vorbeigehen muss.

Es bedeutet, dass Er die Kontrolle über die Situation behält und uns in jeder Situation ganz nahe ist und uns stärkt.

 

Über diese gnädige Führung Gottes, über seine Wege und sein Wort sagt David dann:

„Gott - sein Weg ist vollkommen; das Wort des HERRN ist geläutert; ein Schild ist er allen, die zu ihm Zuflucht nehmen.“ Psalm 18,31

 

 

 

 

Also ist jetzt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.  Römer 8,1

 

Zweimal freigesprochen

 

Philip war Direktor eines als ehrlich bekannten Handelsunternehmens. Er hatte einen guten Ruf und führte ein angenehmes, ruhiges und sorgenfreies Leben. Gott hatte er nicht nötig - so meinte er.

 

Da begann eine Bande von Kriminellen, die Lastwagen der Firma auszuplündern. Philip wurde festgenommen und angeklagt, der Kopf dieser Bande zu sein. Doch er war absolut unschuldig. Sein Rechtsanwalt war gerade in Urlaub, und alle seine Freunde wandten sich von ihm ab.

 

In der Untersuchungshaft erhielt Philip ein christliches Andachtsbuch. Die täglichen Botschaften darin erinnerten ihn an Gott. Sie erinnerten ihn auch an Sünden, die er tatsächlich begangen hatte und wodurch er schuldig geworden war. Und sie erinnerten ihn an die Liebe Gottes, die ihn durch Jesus Christus erlösen wollte.

 

Ein Richter studierte seine Akte, und Philip erhielt Gelegenheit, mit ihm über alles zu sprechen, was ihn aufwühlte. Der Richter war überzeugter Christ und kam bei ihrer Unterhaltung auch auf Jesus Christus zu sprechen: Christus sei ja der einzige Gerechte, und Er sei stellvertretend für Ungerechte gestorben und wieder auferstanden, so der Richter.

 

Im Sinn der Anklage war Philip unschuldig. Aber dass er vor Gott ein Sünder war und dass er Jesus brauchte, um gerettet zu werden, das wurde ihm durch dieses Gespräch nur noch deutlicher bewusst. Er bekannte Gott seine Schuld und nahm den Herrn Jesus als seinen Erlöser an.

 

Einige Tage später wurde seine Unschuld anerkannt, und Philip konnte das Gefängnis verlassen.

Er war zweimal freigesprochen: befreit von falschen Anklagen und befreit vom Strafurteil Gottes - weil Jesus es für ihn auf sich genommen hat.

 

 

 

Freut euch vielmehr, dass eure Namen in den Himmeln angeschrieben sind.   Lukas 10,20

 

 

Es ist Gott, der über Himmel und Hölle entscheidet

 

Die Party war in vollem Gang. Es war „Stimmung“. Laut schmetterte die Musik der Band, und als die Ausgelassenheit ihren Höhepunkt erreicht hatte, sang jeder mit: „Wir kommen alle, alle, alle in den Himmel.“ Patrick sang die Strophe noch, als er schwankend in das Auto eines Freundes stieg. Dann geschah das Unerwartete: Der stark angetrunkene Fahrer fuhr das Fahrzeug mit hohem Tempo gegen einen Baum. Das Letzte, was Patrick noch wahrnahm, war ein furchtbares Krachen.

 

Als er wieder erwachte, befand er sich im Krankenhaus. Schonend brachte man ihm die Wahrheit bei: Alle anderen Insassen waren tot, er hatte als Einziger überlebt.

 

Lange Zeit war Patrick nicht ansprechbar. Seine Gedanken gingen ganz neue Wege. Der Schlager, den die Band gespielt hatte, ging ihm nicht mehr aus dem Kopf: „Wir kommen alle, alle, alle in den Himmel.“ - Alle? Wirklich alle? Zum ersten Mal fing er an, darüber nachzudenken. Konnte er so, wie er war, in den Himmel kommen? Die Konfrontation mit dem Tod machte den jungen Mann nachdenklich. Immer drängender wurde für ihn die Frage, was danach kommt.

 

„Wir kommen alle, alle, alle in den Himmel“ - das ist ein ganz plumper Trick Satans.

 

Dieser Schlager hat die Jahrzehnte mühelos überdauert; und viele haben mitgesungen, ohne weiter über die verkehrten Worte nachzudenken.

Doch es ist Gott, der über Himmel und Hölle entscheidet.

Und die Bibel sagt klar, dass nicht alle in den Himmel kommen.

Aber sie sagt genauso klar, dass man heute schon wissen kann, ob man einmal dort sein wird.

 

Denn für die Weichenstellung zur Ewigkeit sind wir selbst verantwortlich, jetzt auf der Erde.

 

Verschaffen Sie sich Gewissheit über Ihr endgültiges Ziel!

Die Bibel zeigt uns den Weg.

 

 

 

 

Die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes, die Gott der HERR gemacht hatte; und sie sprach zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Ihr sollt nicht essen von jedem Baum des Gartens?  1. Mose 3,1

 

Verloren - aber nicht ohne Hoffnung (1)

 

Die Bibelverse, die uns in den nächsten Tagen beschäftigen werden, erzählen eine uralte Geschichte - eine vom Anfang der Menschheit. Eine Begebenheit mit einschneidenden und weitreichenden Folgen.

 

Nach diesem Ereignis ist nichts mehr so, wie es vorher war. Vorher war:

  • ein prächtiger Garten mit allerlei Bäumen (Kap. 2,9);
  • ein Mann, geschaffen im Bild Gottes (Kap. 1,27);
  • eine Frau, die genau zu dem Mann passte (Kap. 2,20.22);
  • ein offenes, vertrauensvolles Miteinander zwischen Mann und Frau und zwischen den Menschen und Gott (Kap. 2,24).

Und nachher? - Nachher ist alles anders und alles unwiderruflich zerstört.

 

Der Mensch hatte seine Intelligenz bewiesen und den Tieren Namen gegeben. Doch dann kommt eine Versuchung auf ihn zu. Nichts Großes. Zunächst nur eine Frage - aber eine sehr listige. Eine Frage, die Zweifel sät: Zweifel an Gott, an seinen Worten, an seinen guten Absichten, an seiner Liebe.

Ist diese Frage nicht heute noch genauso aktuell? Hat Gott wirklich gesagt, …

  • dass „alle Dinge durch ihn und für ihn geschaffen sind“? Ist nicht vielleicht doch alles von selbst entstanden? (Kolosser 1,16).
  • dass der Mensch in seinem Wesen durch die Sünde verdorben ist? Hat er nicht doch einen guten Kern? (Römer 3,10–18; 7,18).
  • dass da ein Erretter ist, „welcher ist Christus, der Herr“, und dass „in keinem anderen das Heil ist“? Gibt es nicht doch noch andere Wege zum ewigen Glück? (Lukas 2,11; Apostelgeschichte 4,12).

Hat Gott wirklich gesagt …?

Und die Frau sprach zu der Schlange: Von der Frucht der Bäume des Gartens essen wir; aber von der Frucht des Baumes, der in der Mitte des Gartens ist, hat Gott gesagt: Davon sollt ihr nicht essen und sie nicht anrühren, damit ihr nicht sterbt. Und die Schlange sprach zu der Frau: Ihr werdet durchaus nicht sterben, sondern Gott weiß, dass an dem Tag, da ihr davon esst, eure Augen aufgetan werden und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses.   1. Mose 3,2–5

 

Verloren - aber nicht ohne Hoffnung (2)

 

Die Schlange redet listig. Zunächst zweifelt sie das an, was Gott gesagt hat, und dann widerspricht sie dem, was Er gesagt hat. Gott hatte gesagt: „An dem Tag, da du davon isst, musst du sterben“ (Kap. 2,17), doch die Schlange sagt: „Ihr werdet durchaus nicht sterben.“

Verführerisch listig!

 

Hier redet nicht die Stimme Gottes, sondern die Stimme des Verführers.

Es ist Satan, der durch die Schlange zu Eva spricht (siehe Offenbarung 12,9; 20,2).

Eine ganz andere Stimme!

 

Hätte nicht schon das eine Warnung sein müssen?

 

Dann antwortet Eva.

Sie diskutiert mit der Schlange und öffnet damit Tür und Tor für Versuchung und Zweifel.

Außerdem zitiert sie Gott falsch: Bei Ihm steht der „Baum des Lebens“ in der Mitte des Gartens, doch sie rückt den „Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen“ dorthin.

Gott spricht von „nicht essen“, Eva aber sagt „nicht anrühren“ (Kap. 2,9.17).

So verrückt sie die Perspektive und wandelt die Worte Gottes ab.

 

Man spürt, wie das Vertrauen zu Gott Risse bekommt, wie Zweifel an der Liebe Gottes einziehen.

 

Satan hatte ja suggeriert: Gott will euch offensichtlich etwas vorenthalten!

 

Wie oft lasse auch ich Zweifel an der Liebe Gottes zu, wie oft klage ich Ihn an oder unterstelle Ihm, dass Er mir willkürlich etwas Gutes vorenthält?

 

Und die Frau sah, dass der Baum gut zur Speise und dass er eine Lust für die Augen und dass der Baum begehrenswert wäre, um Einsicht zu geben; und sie nahm von seiner Frucht und aß, und sie gab auch ihrem Mann bei ihr, und er aß. 1. Mose 3,6

 

Verloren - aber nicht ohne Hoffnung (3)

Man spürt die Spannung: Wie die Frau den Baum betrachtet …, wie sie über die Worte der Schlange nachdenkt …, wie ihr das Wasser im Mund zusammenläuft!

Im Neuen Testament bringt der Apostel Johannes auf den Punkt, was Menschheit und Gesellschaft kennzeichnen.

Es sind:

  • „die Lust des Fleisches“ - „die Frau sah, dass der Baum gut zur Speise war“;
  • „die Lust der Augen“ - „sie sah, dass es eine Lust für die Augen war“;
  • „der Hochmut des Lebens“ - „sie sah, dass der Baum begehrenswert wäre, um Einsicht zu geben“ (1. Johannes 2,16).

Wie zutreffend und immer noch aktuell!

 

Jetzt geht alles ganz schnell: Die Frau nimmt …, isst … und gibt ihrem Mann …, der auch isst.

Und schon ist das Gebot Gottes übertreten.

 

Der erste Ungehorsam hat Einzug gehalten, der Sündenfall hat stattgefunden.

 

Mit schwerwiegenden und weitreichenden Folgen: Die Unschuld ist weg, das Miteinander zwischen Mann und Frau ist vergiftet, die Gemeinschaft mit Gott ist zerstört.

Und der Tod hält Einzug - unwiderruflich und unumkehrbar!

 

Gott hat den Menschen nicht als Marionette geschaffen oder als Computer programmiert, sondern als verantwortungsfähiges Geschöpf gebildet.

Hier hat sich der Mensch gegen Gott und sein Gebot entschieden und bekräftigt seitdem diese Entscheidung immer wieder durch sein Verhalten. Und so muss er bis heute die Folgen seiner Sünde tragen.

 

Ist das Projekt Gottes mit dem Menschen damit gescheitert?

 

Ist ab jetzt alles trostlos und ohne jede Perspektive? 

 

 

Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan, und sie erkannten, dass sie nackt waren; und sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze. … Und Gott der HERR rief den Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du? Und er sprach: Ich hörte deine Stimme im Garten, und ich fürchtete mich, denn ich bin nackt, und ich versteckte mich.   1. Mose 3,7–10

 

Verloren - aber nicht ohne Hoffnung (4)

 

Frau und Mann haben getan, was sie nicht durften.

Das hat Folgen: für sie ganz persönlich, für ihre Beziehung zu Gott und für ihre Beziehung zueinander.

 

Zunächst erkennt der Mensch, dass er nackt ist, nackt vor sich selbst und vor Gott. Deshalb bedeckt er sich mit Feigenblättern. Doch diese genügen nicht einmal seinem eigenen Anspruch, denn als Gott ihn fragt, da sagt der Mensch immer noch: „Ich bin nackt.“ Die Sünde des Menschen ist die Ursache, dass er sich nun schämt und dass er sich vor Gott fürchtet und sich vor Ihm versteckt. Und seine selbstgemachte Kleidung kann daran nichts ändern. Nichts, was der Mensch von sich aus tut, um vor Gott gut dazustehen, hält vor dem heiligen Gott stand!

 

Die Schlange hatte versprochen: „Ihr werdet sein wie Gott, erkennend Gutes und Böses.“

 

Etwas daran ist wahr: Der Mensch kennt nun aus Erfahrung den Unterschied zwischen Gut und Böse.

Er erkennt das Gute - doch er schafft es nicht, es zu tun. Und er erkennt das Böse - und kann es nicht lassen. Denn nicht das Gute, das er will, übt er aus, sondern das Böse, das er nicht will, das tut er. Warum?

Weil er von der in ihm „wohnenden Sünde“ angetrieben wird. (Römer 7,19.20)

 

Doch Gott ruft den Menschen, der Ihm aus dem Weg geht.

Denn Er möchte ihn nicht sich selbst überlassen, sondern ihm einen Ausweg aus Scham und Schuld zeigen.

Der Mensch soll seine Sünde erkennen und sie vor Gott beim Namen nennen.

Gott möchte ihn aus der Trennung zu sich selbst zurückführen.

Deshalb fragt Er: „Wo bist du?“ Ernst - aber liebevoll!

 

 

 

 

Gott sprach: … Hast du gegessen von dem Baum, von dem ich dir geboten habe, nicht davon zu essen? Und der Mensch sagte: Die Frau, die du mir beigegeben hast, sie gab mir von dem Baum, und ich aß. Und Gott der HERR sprach zu der Frau: Was hast du da getan! Und die Frau sagte: Die Schlange betrog mich, und ich aß.

 

1. Mose 3,11.12

Verloren - aber nicht ohne Hoffnung (5)

 

Nicht nur das Verhältnis zu Gott ist durch die Sünde zerstört, sondern auch das Miteinander zwischen Mann und Frau.

 

Gott fragt: „Hast du gegessen?“, und der Mann sagt sofort: Nicht ich bin schuld - sondern meine Frau!

Ja, er macht sogar Gott einen Vorwurf daraus: „Die Frau, die du mir beigegeben hast …“ So, als ob Gott schuld an dem Dilemma wäre!

Die Frau ist genauso schlagfertig: Nicht ich bin schuld - sondern die Schlange!

Verblüffend, nicht wahr?

Keiner ist selbst schuld, immer sind es andere.

Und die beiden können das sofort, ohne Vorbild und ohne Übung: Schuld abwälzen, Ausreden erfinden, sich gegenseitig Vorwürfe machen.

 

Auch kleine Kinder können das sofort: „Das war nicht ich, sondern …“ Und die Erwachsenen?

Wie oft stehen auch sie nicht zu ihrer Schuld!

Schuld ist der Ehepartner, der Freund, die Eltern, die Familie, das soziale Umfeld, der Chef.

Alle, nur nicht sie selbst!

 

Doch erst, wenn ein Mensch einsieht, dass er schuldig ist, kommt eine wirksame Schuldbereinigung und -bewältigung in Gang.

Erst dann ist Vergebung möglich: Vergebung Gottes und Vergebung unter Menschen.

Erst wenn jemand eingesteht: „Ich habe gesündigt!“, gibt es Hoffnung und Hilfe.

Denn Gott möchte, dass Menschen wieder gesund werden …, dass die Beziehung zu Ihm wiederhergestellt wird …, dass Zwischenmenschliches bereinigt wird.

Dafür musste Jesus Christus sterben!

 

Und deshalb gibt es schon unmittelbar nach dem Sündenfall Hinweise auf das Erlösungswerk Jesu am Kreuz von Golgatha.

 

 

 

 

 

 

Und Gott der HERR sprach zu der Schlange: Weil du dies getan hast, sollst du verflucht sein … Auf deinem Bauch sollst du kriechen und Staub fressen alle Tage deines Lebens. … Und zu der Frau sprach er: Ich werde die Mühsal deiner Schwangerschaft sehr mehren, mit Schmerzen sollst du Kinder gebären … Und zu Adam sprach er: … So sei der Erdboden verflucht um deinetwillen: Mit Mühsal sollst du davon essen …; und Dornen und Disteln wird er dir sprossen lassen … Im Schweiß deines Angesichts wirst du dein Brot essen, bis du zurückkehrst zur Erde.   1. Mose 3,14–19

 

Verloren - aber nicht ohne Hoffnung (6)

 

Nun kündigt Gott zunächst der Schlange das Gericht an. Weil sie dem Verführer als Werkzeug gedient hatte, soll sie nun auf dem Bauch kriechen und Staub fressen.

 

Dann kündigt Gott der Frau mühsame und schwierige Schwangerschaften an, außerdem Schmerzen und Not bei der Geburt ihrer Kinder.

Trotz allem medizinischen Fortschritt ist das bis heute immer noch so …

 

Dem Mann hält Gott vor, dass er „auf die Stimme seiner Frau gehört“ hat, obwohl Gott ihm doch ausdrücklich gesagt hatte: „Du sollst nicht davon essen!“ Ihm werden Dornen und Disteln und damit Schweiß und Tränen für seine Arbeit angekündigt. Wie viele erleben das heute noch buchstäblich: „Im Schweiß deines Angesichts wirst du dein Brot essen“!

 

Dann kommt das Entscheidende: „… bis du zurückkehrst zur Erde.“

Ja, der Mensch kehrt „zum Staub zurück“, denn der Tod hält Einzug in die Schöpfung!

 

Gott hatte gesagt: „Wenn du davon isst, musst du sterben“ - und so geschieht es: Die Lebenslänge des Menschen wird begrenzt, und seine Lebensverhältnisse ändern sich grundlegend durch den Tod, der bis heute schmerzliche und traurige Wirklichkeit ist!

 

Alles Leid, jede Krankheit und der Tod sind als Folge der Sünde in die Welt gekommen. (Römer 5,12)

 

 

 

 

 

Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du wirst ihm die Ferse zermalmen.  1. Mose 3,15

 

Verloren - aber nicht ohne Hoffnung (7)

 

Schon bei der Frage der Schlange ahnte man, dass nicht etwa nur ein Tier redete. Hier spricht Gott zu der Schlange - und redet doch zu einem ganz anderen Wesen.

 

Die „Schlange“ und die Frau werden Feinde sein. Und ihre Nachkommen ebenso.

Doch dann wird Der kommen, der der Schlange „den Kopf zermalmen“ und dem sie selbst „die Ferse zermalmen“ wird.

Im letzten Buch der Bibel erfahren wir, wer hinter der Schlange steht: Dort wird der „Drache, die alte Schlange, die der Teufel und der Satan ist“ gegriffen und „in den Abgrund“ geworfen.

Er ist der Drahtzieher alles Bösen! (Offenbarung 20,2)

 

Hier wird völlig klar: Hinter der Schlange steht Satan, der große Gegenspieler Gottes. Sein Hass erreichte den Höhepunkt, als Jesus Christus Mensch wurde. Deshalb sagte Jesus, als man Ihn gefangen nahm: „Dies ist eure Stunde und die Gewalt der Finsternis“ (Lukas 22,53)

Menschen brachten Ihn um - aber angestiftet von Satan. Ja, Satan hat Ihm am Kreuz „die Ferse“ zermalmt.

 

Doch am Kreuz hat Jesus Christus dem Teufel „den Kopf“ zermalmt, hat „durch den Tod den zunichtegemacht, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel“ (Hebräer 2,14)

 

Unser Tagesvers ist ein deutlicher Hinweis auf die Erlösung. Ja, Gott bleibt Sieger - auch wenn hier auf der Erde noch kaum etwas darauf hindeutet!

Adam hört die Worte Gottes, er glaubt sie und nennt seine Frau deshalb Eva (das heißt „Leben“; 1. Mose 3,20).

Wo der Tod Einzug gehalten hat, sieht Adam nicht auf sich, sondern auf Gott - und redet von Leben. Das ist echter Glaube!

 

 

 

 

Und Gott der HERR machte Adam und seiner Frau Kleider aus Fell und bekleidete sie.  1. Mose 3,21

 

Verloren - aber nicht ohne Hoffnung (8)

 

Dieser Bibelvers bildet den wunderbaren Abschluss für eine so traurige Geschichte!

 

Gott gibt Adam und Eva hier „Kleider aus Fell“. Es sind Kleider von ganz anderer Machart und Qualität als die aus Feigenblättern, die sie sich selbst gemacht hatten. Das ist Gottes Antwort auf die Sünde! Und weil Er sie gibt - darum bedecken, „bekleiden“ sie.

 

„Kleider aus Fell“ sind vielleicht nur unwesentlich schöner als solche aus Feigenblättern, aber „Kleider aus Fell“ zeigen, dass ein Tier sterben musste. Ein unschuldiges Tier, das gar nichts dafürkonnte, dass der Mensch gesündigt hatte! Und dieses Tier, das unschuldig sterben musste, weist hin auf das Kreuz von Golgatha.

Dort ist ein völlig Unschuldiger, der keine Sünde getan hatte, für andere gestorben.

(1. Petrus 2,22)

Er ist gestorben - damit andere leben können!

Jesus Christus ist gestorben, damit die Sünde, die durch den Menschen in die Welt gekommen ist, vor den Augen Gottes bedeckt und gesühnt werden konnte.

 

Dass der Mensch sich gegen Gott auflehnte und sein Gebot übertrat, ist schrecklich.

Und die Auswirkungen des Sündenfalls sind bitter und quälen und zerreißen Menschen bis heute. Allein der Tod, der unausweichlich ist - wie viel Not macht er!

Doch der Sündenfall hat Gott nicht vor ein unlösbares Problem gestellt! Er hatte bereits den Plan gefasst, dass sein Sohn Jesus Christus als Mensch auf die Erde kommen und leiden und sterben sollte - damit schuldige Menschen gerettet werden können!

 

„Es hat ja Christus einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe.“ 1. Petrus 3,18

 

 

 

 

 

 

Am folgenden Tag, als eine große Volksmenge, die zu dem Fest gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem komme, nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus, ihm entgegen, und riefen: Hosanna! Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König Israels! Jesus aber fand einen jungen Esel und setzte sich darauf.  Johannes 12,12–14

 

Gedanken zum Johannes-Evangelium

 

Die Bibel, das Wort Gottes, ist einmalig: „Alle Schrift ist von Gott eingegeben“; „heilige Menschen Gottes redeten, getrieben vom Heiligen Geist“ (2. Timotheus 3,16; 2. Petrus 1,21).

Daran halten wir fest.

Je genauer wir die Bibel erforschen, umso mehr beeindruckt uns, wie Gott seine Gedanken Wort für Wort hat aufschreiben lassen, ohne dass die Schreiber dabei ihre Individualität aufgegeben haben.

So werden in den Evangelien einige Ereignisse nur von einem Evangelisten beschrieben, andere dagegen von allen vier Evangelisten.

 

Auch wenn es nicht immer leicht fällt, zu erkennen, was Gott im Einzelnen beabsichtigt, so ist die Auferweckung des Lazarus doch ein besonderes Zeugnis, das zum Thema des Johannes-Evangeliums passt: Jesus ist der Sohn Gottes (vgl. Kap. 20,31).

Im Vergleich dazu berichten alle vier Evangelien vom Einzug Jesu in Jerusalem, bei dem Er vom Volk freudig empfangen und als König geehrt wird.

Dieses Ereignis ist von allgemeiner Bedeutung, weil es deutlich macht, welche Ehre dem Herrn als dem angekündigten Messias des Volkes zukommt.

 

Der Herr findet einen jungen Esel und setzt sich darauf. Das störrische Wesen dieses Tieres bringt Er unter Kontrolle. Doch hätte Ihm als König nicht ein stattliches Pferd zugestanden? Warum reitet der König Israels auf einem Esel?

Wir wundern uns nicht darüber.

Denn immer nimmt der Herr bereitwillig einen niedrigen Platz ein. Er ist demütig wie kein Zweiter. Darin kommt seine moralische Größe zum Ausdruck.

 

 

 

 

 

Jesus sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird niemals dürsten.  Johannes 6,35

 

Jesus verändert dein Leben!

 

Eine Französin, die die Studentenunruhen vom Mai 1968 miterlebt hat, erzählt aus ihrem Leben:

 

„Ich habe immer nach Gerechtigkeit gestrebt - nach wirklicher Gerechtigkeit, nach der Wahrheit. Im Mai 1968 glaubte ich fest, dass wir endlich Gleichheit und Brüderlichkeit erreichen würden. Aber dann musste ich einsehen, dass selbst ich immer noch fähig war, Unrecht zu begehen.

 

Dann habe ich anderswo nach Gerechtigkeit gesucht, selbst in Indien - aber überall stieß ich auf das gleiche Elend, die gleichen Ungerechtigkeiten, die gleichen Probleme.“

 

Dann fand die junge Frau Kontakt zu gläubigen Christen. Eine von ihnen sagte: „Jesus hat mein Leben verändert.“

Sie sagte nicht bloß: „Ich glaube an Gott“, oder: „Es gibt einen Gott“, sondern: „Jesus hat mein Leben verändert.“

Das traf die suchende Frau wie ein aufrüttelnder Schock.

 

Später begegnete sie einem Arzt.

Der bezeugte ihr: „Seit 20 Jahren glaube ich an Jesus; Er hat mich noch nie enttäuscht.“ Das war der zweite aufrüttelnde Schock in ihrem Leben.

 

Die Frau erzählt, wie es weiterging:

Ich ging in mein Zimmer, um zu beten. Ich musste Jesus kennenlernen. Eine halbe Stunde lang durchlebte ich einen schweren inneren Kampf. Dann brach ich zusammen.

Ich kniete nieder und betete: ,Ich kenne Dich nicht, ich weiß nicht, ob das wirklich wahr ist, was man mir von Dir erzählt.

Wenn Du aber existierst, dann möchte ich wirklich, dass Du mein Leben veränderst, dass Du in mein Leben kommst.‘

Ich war von Tränen überströmt.

Als ich meine Bibel öffnete, stieß ich auf die Stelle, wo Jesus sagt:

,Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch aufgetan werden.‘ (Matthäus 7,7)

 

So habe ich Jesus Christus kennengelernt. In diesem Moment veränderte sich mein Leben von Grund auf.

 

 

 

 

Wer im Schutz des Höchsten sitzt, wird bleiben im Schatten des Allmächtigen. Ich sage von dem HERRN: Meine Zuflucht und meine Burg; mein Gott, auf ihn will ich vertrauen.

Psalm 91,1.2

 

Behütet und beschützt sein!

 

Eine gewaltige Aussage! Sie spricht von Behütet-Sein, Beschützt-Sein, Sicher-Sein. Im „Schutz des Höchsten“ brauche ich nichts zu befürchten, vor nichts mehr Angst zu haben. Ich lese es … und versuche, es mir vorzustellen.

 

Doch dann erzählt mir meine Großmutter die Geschichte ihrer Flucht: Es ist Nachkriegszeit, und sie wohnt als junges Mädchen bei Verwandten in Leipzig. Der Vater ist im Krieg gefallen, die gläubige Mutter vor kurzem gestorben. Die ungläubigen Verwandten unternehmen alles, um ihren schwachen und kleinen Glauben auszulöschen. Doch im Westen gibt es eine gläubige Tante, die sie einlädt, zu ihr zu kommen. Im Vertrauen auf Gott macht sie sich auf den Weg, um über die bewachte, aber noch nicht befestigte deutsch-deutsche Grenze zu gehen. Sie fährt mit der Bahn Richtung Grenze, unbedarft, unerfahren, ohne große Orientierung. Überall Kontrollen und Polizei. Und mittendrin begegnet sie einer gläubigen Frau, die mit ihr unseren heutigen Tagesvers liest und mit ihr betet.

 

Ich spüre, wie ergriffen meine Großmutter ist, als dieser Bibelvers mitten in ihre Flucht und Angst hinein zu ihr redet. Konkret, greifbar, lebendig. Ganz nah und ganz real.

Sie erfährt diesen „Schutz des Höchsten“, und sie fühlt sich darin geborgen.

 

Wie kann ein Mensch zu diesem Glaubensvertrauen finden?

Wie kann er Gewissheit darüber bekommen, dass Gott nicht gegen ihn ist, sondern dass Er für ihn ist und ihm hilft?

 

Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist Mensch geworden, um uns von unseren Sünden zu retten.

 

In Ihm erkennen wir die Liebe Gottes.

Der Mensch muss sich nur aufmachen und seine Sünden Gott bekennen; er muss Jesus Christus als seinen Retter und Herrn annehmen.

Dann erfährt Er die Freude der Vergebung.

Nun weiß Er, dass er dem Gott der Liebe in jeder Lage vertrauen kann.

 

 

 

 

 

Die Gnade Gottes ist erschienen, Heil bringend für alle Menschen.  Titus 2,11

 

Gott bietet jeden Mensch das Heil an!

 

Gott bietet das Heil, die ewige Errettung, allen Menschen ohne Ausnahme an.

Niemand wird einmal deshalb verloren gehen, weil die Möglichkeit der Errettung nicht bestanden hätte.

 

Aber nicht alle Menschen sind willig, die Gnade Gottes anzunehmen.

 

Dadurch machen sie „in Bezug auf sich selbst den Ratschluss Gottes wirkungslos“, wie Jesus Christus es einmal von den Pharisäern sagte. (Lukas 7,30)

 

„Gott will, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“, aber Er zwingt niemand.

Das Problem ist nur zu oft, dass der Mensch nicht will. (1. Timotheus 2,4)

 

Als Christus auf der Erde war, klagte Er: „Ihr wollt nicht zu mir kommen, damit ihr Leben habt.“

Und über die Stadt Jerusalem sagt Er: „Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt!“ Hier sehen wir es wieder:

Der Herr hat gewollt, die Menschen aber haben nicht gewollt. (Johannes 5,40; Matthäus 23,37)

 

Heute ist es ähnlich:

Viele wollen nicht an Gott glauben, andere wieder wollen nicht einsehen, dass sie verloren sind und Christus als ihren Retter nötig haben.

 

Wer aber sein Herz für Gott und sein Wort öffnet, der erkennt seine Schuld und sein Verlorensein.

 

Was für eine gute Botschaft ist es dann für ihn, dass Gott den Menschen retten will und dass jeder, der Gottes Heil annehmen will, es auch erreichen kann.

 

Jeder steht vor der Frage: Bist du bereit und willig, dich retten zu lassen?

 

Gottes Arme strecken sich dir entgegen.

 

Du brauchst nur zu Ihm zu kommen und einzugestehen, dass du verloren bist.

Du bist gerettet, wenn du Ihm deine Sünden bekennst und das Erlösungswerk Jesu Christi im Glauben für dich in Anspruch nimmst.

 

Willst du das nicht heute tun?

 

 

  

 

 

Andreas findet zuerst seinen eigenen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden, was übersetzt ist: Christus. Er führte ihn zu Jesus.   Johannes 1,41.42

 

Wer war ich wirklich? (1)

 

William erzählt: Ich bin als Sohn einer jüdischen Familie in Tunesien geboren. In den 1950er-Jahren zogen meine Eltern nach Paris. Damals fing ich an, mir Fragen über meine Identität zu stellen. Mit 16 Jahren ging ich nach Israel, um dort für ein halbes Jahr in einem Kibbuz zu leben. Das war eine außerordentliche Erfahrung, die meine Fragen vertiefte:

 

Wer war ich wirklich? - Ein Jude, geboren in Tunesien, aufgewachsen in Frankreich, immer auf der Suche nach seiner Identität. Sollte ich die Kultur meiner Eltern annehmen?

Oder sollte ich die Traditionen meiner Vorfahren ablegen und mich ganz in die französische Kultur integrieren?

 

Im Kibbuz lernte ich Judy kennen, eine Christin aus Kanada, die das Land der Bibel entdecken wollte. Ich stellte ihr Fragen über ihren Glauben, und schließlich kaufte ich mir eine Bibel. Je mehr ich darin las, desto mehr Fragen kamen in mir auf.

Aber schon damals fand ich in der Bibel auch viele Antworten.

 

Die Bibel erwähnte Persönlichkeiten, die mir vertraut waren, wie Abraham, Mose oder König David. Ich entdeckte, dass sie ein Leben mit Gott geführt hatten. Das, was ich las, überraschte und fesselte mich immer mehr. Und dann machte es wirklich „Klick“: Auch ich, ein tunesischer Jude, konnte mit Gott in Verbindung treten und sogar eine persönliche Beziehung zu Ihm haben!

 

Das Bild, das ich bis dahin von Jesus gehabt hatte, wurde völlig auf den Kopf gestellt: Ich hatte Ihn immer als einen Nicht-Juden gesehen. Doch beim weiteren Lesen erkannte ich in Ihm einen Rabbi, der ganz anders war als der, den man mir beschrieben hatte.

 

Ich stellte fest: Jesus liebte das jüdische Volk.

 

 

Philippus findet Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von dem Mose in dem Gesetz geschrieben hat und die Propheten, Jesus, den Sohn des Joseph, den von Nazareth. Und Nathanael sprach zu ihm: Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh!

 

Johannes 1,45.46

 

Wer war ich wirklich? (2)

 

William erzählt weiter: Ich erkannte in Jesus einen Rabbi, der die Wahrheit sprach. Er redete in einer Weise, die jeder Jude verstehen konnte, und auf eine Art, die mich erstaunte. Das konnte ich in allen Berichten der Evangelien feststellen.

 

Nach einigen Wochen erklärte ich, dass ich wirklich davon überzeugt war, dass Jesus der Messias ist. Ich betrachtete mich als einen seiner Jünger. Ich brauchte dazu keine besondere Offenbarung, sondern nur den einfachen Glauben an Ihn und sein Wort. Ich bekam die Gewissheit, dass ich Jesus Christus angehörte, der gestorben und auferstanden war, damit ich ewiges Leben empfangen konnte.

Als ich nach Frankreich zurückkehrte, reagierten meine Eltern ziemlich ungehalten auf meine neuen Überzeugungen. Sie fühlten sich betrogen. Alle Hoffnungen, die sie in mich gesetzt hatten, waren zerschlagen.

 

Dann ging ich nach Kanada. Dort durfte ich im Jahr 1976 Judy heiraten. Die Liebe hatte uns zusammengeführt. Dass meine Eltern nicht bei unserer Hochzeit zugegen waren, bedauerte ich sehr. Doch seitdem ich meinen Glauben an Jesus Christus bekannte, sprachen sie nicht mehr mit mir. Elf Jahre lang verweigerten sie jeden Kontakt. Das änderte sich erst, als unsere Kinder geboren wurden. Dafür bin ich Gott dankbar.

 

Ich habe nie bereut, dass ich mein Vertrauen auf den Herrn Jesus gesetzt und mein Leben in seine Hände gelegt habe. In Ihm habe ich die Antworten auf die wichtigen Fragen des Lebens gefunden. Ewig werde ich Gott dafür danken.

 

 

 

 

 

Jesus fragte seine Jünger und sprach:

Wer sagen die Menschen, dass ich, der Sohn des Menschen, sei?

Ihr aber, wer sagt ihr, dass ich sei?

Matthäus 16,13.15

Die zwei Fragen Jesu

 

Die erste Frage „Wer sagen die Menschen, dass ich, der Sohn des Menschen, sei?“ bereitet den meisten Leuten keine Probleme. Sie ist ja auch nicht direkt persönlich an sie gerichtet.

 

Die Meinung der Zeitgenossen Jesu Christi über seine Person war durchaus positiv. Man verglich Ihn mit den großen Propheten des Alten Testaments. Das war tatsächlich eine hohe Meinung. Aber - sie war falsch! Noch so gut gemeinte Vergleiche mit herausragenden Menschen liegen daneben.

Nicht einmal die größten Persönlichkeiten können mit dem Sohn Gottes auf eine Stufe gestellt werden.

 

Damit kommen wir zur zweiten Frage: „Ihr aber, wer sagt ihr, dass ich sei?“ - Da standen sie vor ihrem Herrn und Meister, die Männer aus Galiläa, die seine Jünger genannt wurden. Simon Petrus war ein Fischer vom See Genezareth, der alles verlassen hatte, um Jesus nachzufolgen.

Er antwortete: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“ Diese Männer hatten Jesus, den Sohn Gottes, wirklich erkannt!

 

Wir heute sind keine Augenzeugen der Wunder Jesu. Seine Predigten haben wir nicht selbst gehört. Seine liebevolle Zuwendung können wir nicht auf dieselbe Weise erfahren, wie die Menschen damals, denen Er so freundlich geholfen hat.

Doch wir haben ausführliche, zuverlässige Aufzeichnungen darüber in der Bibel, in den Evangelien-Berichten.

Und der Sohn Gottes lebt, Er offenbart sich jedem, der nach Ihm fragt.

 

So ist es auch uns möglich, Ihn zu erkennen.

Und daher gilt auch heute jedem die Frage: „Wer ist Jesus Christus für dich?“

 

 

 

 

 

 

Hätten mein Vater und meine Mutter mich verlassen, so nähme doch der HERR mich auf.  Psalm 27,10

 

Meine Zuflucht ist bei Gott

 

Immer wieder brechen Familien auseinander, weil die Spannungen zu groß geworden sind. Für die Kinder ist das besonders schwer. Und manchmal werden Kinder sogar von beiden Elternteilen verlassen. Das reißt tiefe Wunden in die Herzen. Wo kann man dann einen Halt finden? David, der Dichter dieses Psalms, wusste, wohin er sich wenden konnte: Er fand seine Zuflucht bei Gott.

Für ihn war Gott nicht ein weit entferntes Wesen, sondern er hatte eine persönliche innere Beziehung zu Ihm.

 

Emma ist ein Scheidungskind. Die Eltern haben sich getrennt. Emma steht den Karriereplänen von Vater und Mutter im Weg und wird irgendwohin abgeschoben. Wie gut, dass der Herr Jesus gerade auch für Kinder gestorben ist, um sie zu retten und ihnen eine Hilfe in der Not zu sein!

 

Lukas hat seine Eltern bei einem schweren Unfall verloren. Urplötzlich steht er allein in der großen Welt. Doch sein Schöpfer liebt ihn und möchte ihn zu sich ziehen. Trotz aller Trauer findet Lukas Trost in Gottes Wort.

 

Fred ist auf böse Wege geraten. Als er zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt wird, brechen seine Eltern jeden Kontakt zu ihm ab. Einsam sitzt er in seiner Zelle. Dort liegt eine Bibel. Und als er sie liest, schöpft er neue Hoffnung. Er bekennt Gott sein ganzes verpfuschtes Leben und seine Sünden; und er stützt sich im Glauben auf die Zusage, dass Jesus auch für ihn gestorben ist. So findet er Halt für seine einsame Seele. Selbst die Mauern des Gefängnisses können die vertraute Beziehung zu seinem Retter nicht hindern.

 

Ganz gleich, aus welchem Grund du dich allein gelassen und einsam fühlst: Der Herr Jesus wird dich annehmen, wenn du aufrichtig zu ihm betest.

Und dann wirst du wie David sagen können: „Nicht fürchtet sich mein Herz“ (Psalm 27,3)

 

 

 

 

Sie lernen allezeit und können niemals zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.    2. Timotheus 3,7

 

Gott sucht Dich!

 

„Warum macht Gott es den Menschen so schwer, Ihn kennenzulernen?“, fragen manche Leute. „Ihr Christen sagt uns, Gott will sich bekannt machen, aber wenn man Ihn sucht, dann gelingt es doch nicht!“

 

Es gibt Menschen, die würden gern mal ihr Staatsoberhaupt kennenlernen, sind aber nicht bereit, die dazu nötigen Regeln zu beachten. Sie möchten ihm nur mal eben die Hand schütteln und mit ihm wie mit einem netten Bekannten plaudern. Aber so geht das nicht.

 

So kann man auch nicht zu Gott kommen! Der Abstand zu Ihm ist ja unvergleichlich viel größer. Was den Umgang mit Gott vor allem hindert, so erklärt uns die Bibel, sind die Sünden des Menschen, die eine Trennung zwischen Ihm und uns gemacht haben. Das ist der Grund, warum viele Mühe haben, Gott zu erreichen. Sie möchten Ihn zwar gern kennenlernen, aber sie wollen nicht anerkennen, dass Er Anspruch auf ihren Gehorsam hat; und daher wollen sie auch ihren Ungehorsam und ihre Schuld nicht eingestehen.

Wer aber demütig zu Gott kommt, von dem lässt Er sich finden, und mit dem beginnt Er zu reden. Dann lernt man Ihn wirklich kennen, auch als den Schöpfer des Himmels und der Erde, der über allem steht. Die ganze Bibel ist voll von Mitteilungen Gottes an die Menschen.

 

Unser Bibelwort hingegen erfüllt sich an Leuten, die zwar ständig auf der Suche sind, aber doch niemals zur wahren Erkenntnis über Gott kommen können, und zwar deshalb nicht, weil sie die Bedingungen nicht einhalten, die Gott selbst gestellt hat. Denn erst wenn die Voraussetzungen stimmen, kann auch der „Anschluss“ zustande kommen.

 

Aber Gott sucht Sie! Das sollten Sie wissen.

 

 

 

 

Jesus sprach zu seinen Jüngern: Lasst uns übersetzen an das jenseitige Ufer des Sees. Und sie fuhren ab. Während sie aber fuhren, schlief er ein. Und es fiel ein Sturm auf den See, und das Schiff lief voll Wasser, und sie waren in Gefahr. Sie traten aber hinzu und weckten ihn auf und sprachen: Meister, Meister, wir kommen um!    Lukas 8,22–24

 

Du darfst mit deiner Angst zu Jesus Christus kommen! (1)

 

Jesus hat denen, die Ihm vertrauen, keine ruhige Überfahrt verheißen, wohl aber eine sichere Ankunft am himmlischen Ziel.

 

Der See Genezareth im oberen Jordangraben liegt über 200 Meter unter dem Meeresspiegel. Die umgebenden Berge erheben sich um etwa 400 Meter über den See; der tiefe Taleinschnitt führt zu plötzlichen Fallwinden und Stürmen.

 

Ein solcher Sturm peitscht den See auf und bringt das Boot in Gefahr, als Jesus mit seinen Jüngern unterwegs ist. Ermüdet von einem langen Tag, an dem Er nicht nur gepredigt, sondern auch viele Kranke geheilt hat, ist Jesus während der Überfahrt eingeschlafen.

 

Die Jünger kennen die Tücken des Sees; einige von ihnen sind ja Fischer. Doch jetzt, als der Sturm stärker wird und viel Wasser ins Boot dringt, sind sie mit ihren Fähigkeiten am Ende. Wie gut, dass sie wissen, an wen sie sich in dieser Gefahr wenden können!

 

Sie haben Glauben an Christus, echten Glauben.

Deshalb gehen sie zu Ihm, wecken Ihn auf und schildern Ihm die Not.

Hören wir noch einmal, wie sie rufen: „Meister, Meister, wir kommen um!“ Mit ihrem Hilferuf sind sie an der richtigen Adresse; aber ihre Worte verraten pure Verzweiflung, nackte Angst.

 

Die Jünger sind beeindruckt von der Stärke des Sturms; plötzlich sind alle Eindrücke, die sie von der Größe ihres Meisters schon empfangen haben, in den Hintergrund getreten. - „Wir kommen um!“ Mit dieser Angst kommen sie zu Jesus. Wird Er noch ein Wunder tun?

 

 

 

 Du darfst mit deiner Angst zu Jesus Christus kommen! (2)

 

Jesus aber wachte auf, schalt den Wind und das Wogen des Wassers, und sie hörten auf, und es trat Stille ein. Er aber sprach zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Erschrocken aber erstaunten sie und sagten zueinander: Wer ist denn dieser, dass er auch den Winden und dem Wasser gebietet und sie ihm gehorchen?

Lukas 8,24.25

 

Mit den angstvollen Worten: „Meister, Meister, wir kommen um!“, haben die Jünger den Herrn geweckt. Aber wie können sie umkommen, wenn der Sohn Gottes selbst im Boot ist?

 

Wenn Er in unserem „Lebens“-Schiff ist, das heißt, wenn wir eine lebendige Beziehung zu Ihm haben, können auch wir unmöglich untergehen oder umkommen.

Dann ist Christus uns heute durch den Heiligen Geist nicht weniger nahe als den Jüngern damals.

 

Machtvoll gebietet der Herr dem Wind und den Wellen.

Da zeigt sich, dass Er nicht nur der Meister der Jünger, sondern auch der Meister der Natur ist.

Er spricht ein Wort und es geschieht.

Die Bedrohung fällt in sich zusammen. Es wird ganz still.

 

„Wo ist euer Glaube?“, fragt der Herr seine Jünger.

Hätten die Jünger auf ihren Meister geblickt, auf seine Macht und auf seine Liebe, dann wäre ihr Glaube gestärkt und alle Furcht ausgetrieben worden.

Sie hatten zwar den Glauben, sich an Ihn zu wenden, und doch waren sie völlig verzweifelt.

Jetzt, als der Herr dieses erstaunliche Wunder getan hat, erschrecken sie - so unerwartet ist für sie das Ergebnis, diese tiefe Stille.

 

„Wer ist denn dieser?“ Ein Ausruf der Erleichterung und des Staunens! Und zugleich eine Frage - ein Eingeständnis, dass sie den Sohn Gottes noch viel zu wenig kannten.

 

Jesus, der Herr, ist größer als alles, was uns ängstigen oder bedrücken könnte.

Und der beste Weg, dass unser Glaube gestärkt wird, besteht darin, Christus besser kennenzulernen.

 

 

 

 

Alles, was zuvor geschrieben worden ist, ist zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch das Ausharren und durch die Ermunterung der Schriften die Hoffnung haben.  Römer 15,4

 

Gottes Wort ist Wahrheit!

 

Der Volksstamm der Guanano in Südamerika hat keine 1000 Angehörige mehr. Einige von ihnen sind Christen. Seit einigen Jahren besitzen sie das Neue Testament in ihrer eigenen Sprache. Natürlich haben sie die Botschaft und die Erzählungen der Bibel mit ihren eigenen Traditionen verglichen. Ein Guanano-Mann berichtet davon:

 

„Wir haben unsere eigenen Überlieferungen darüber, woher wir kommen. Als ich dann Gottes Version davon hörte, wie alles mit Adam und Eva begonnen hat, konnte ich das zuerst nicht glauben. Ich dachte, das sind einfach die Geschichten des weißen Mannes.

 

Aber je mehr ich von der ganzen Geschichte zwischen Gott und dem Menschen hörte, desto deutlicher wurde mir, dass sie wahr ist - ich wurde überzeugt.

Unsere Überlieferungen haben uns nie irgendwelche Hoffnung gegeben. Das Leben endete im Grab; und es gab nur Klagen und Verzweiflung.

Gottes Berichte aber führen uns über das Grab hinaus.

Dort bei Christus erwartet uns eine unvorstellbare Herrlichkeit; und auch unsere Angehörigen werden wir wiedersehen.

 

Gottes Erzählung hat uns Hoffnung gegeben!“

 

„Erinnert euch daran, dass ihr einst … ohne Christus wart, … keine Hoffnung habend und ohne Gott in der Welt. Jetzt aber, in Christus Jesus, seid ihr, die ihr einst fern wart, durch das Blut des Christus nahe geworden.“ Epheser 2,11–13

 

„Gott hat Christus aus den Toten auferweckt und ihm Herrlichkeit gegeben, damit euer Glaube und eure Hoffnung auf Gott sei.“ 1. Petrus 1,21

 

 

 

 

 

Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. Johannes 10,27.28

 

Wem folgen wir nach?

 

 

Was bedeutet es heute, dem Sohn Gottes nachzufolgen? Offensichtlich bedeutet es nicht, mit Ihm durch das Land zu ziehen, wie seine Jünger es taten, als Jesus auf der Erde war.

 

Die Voraussetzung oder der Startbeginn für die Nachfolge ist heute wie damals, dass wir in eine Glaubensbeziehung zu Ihm eintreten.

Das ist immer eine Kehrtwende und bedeutet, dass wir nicht mehr nach unseren eigenwilligen Vorstellungen leben wollen, sondern Christus als Retter und Herrn in unser Leben aufnehmen.

 

Diese Glaubensbeziehung zu Christus ist durch Liebe geprägt - durch seine Liebe, mit der Er für uns gestorben ist.

 

Diese Liebe zieht die Herzen der Gläubigen an und spornt sie an, Ihm dann auch tatsächlich nachzufolgen.

 

Nachfolge bedeutet, dass wir sein Wort hören und in die Tat umsetzen, ja unser Leben danach ausrichten.

So hat Jesus es gemeint, als Er sagte, dass seine Schafe seine Stimme hören und Ihm folgen.

Im Allgemeinen spricht Christus heute allerdings nicht auf hörbare Weise zu uns, sondern durch die Heilige Schrift, die Er durch seinen Geist für unsere Herzen und unsere Lebenssituation lebendig macht.

Wenn wir die Bibel regelmäßig lesen und den Herrn um Verständnis bitten, wird uns die Stimme Jesu, des Guten Hirten, schnell vertraut werden.

 

In einem Leben der Nachfolge können wir die ewige Liebe Gottes täglich neu erfahren:

 

„Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dir fortdauern lassen meine Güte.“

Jeremia 31,3

  

 

 

Sie haben eine Form der Gottseligkeit, aber verleugnen deren Kraft.  2. Timotheus 3,5

 

Das Christentum wurde zu einem Plagiat

 

Eine große Anzahl von Marken- und Produktpiraten fügt der Wirtschaft gewaltigen Schaden zu.

Diese modernen Freibeuter stehlen nicht Waren, sondern geistiges Eigentum; oder sie eignen sich den guten Ruf anderer an. Produkte aller Art werden unrechtmäßig nachgebaut.

 

Häufig wird das Warenzeichen eines anderen unerlaubt benutzt, oder es wird eine falsche Herkunftsangabe angebracht.

 

Sehen Sie, so ergeht es auch dem Christentum. Selbst gutwillige Beobachter sind verwirrt, weil sich unter dieser Bezeichnung so viel Verschiedenartiges präsentiert. Und jeder meint, das Richtige zu tun. - Was ist denn nun wahr?

 

Mit dem ursprünglichen Christentum ging es wie mit einem guten Originalprodukt: Es wurde kopiert.

 

Zunächst einmal spricht das für seinen Wert. Aber oft sind die Nachahmungen von wertvollen Stücken nicht nur wenig wert, sondern sogar schädlich, und zwar immer dann, wenn sie für das Original ausgegeben werden.

 

Vom Christentum blieb vielfach nur eine äußere Form: gelegentlicher Gottesdienstbesuch, feierliche Zeremonien, moralische und soziale Aktivitäten.

Wie exakt ist doch die Vorhersage aus unserem Tagesvers eingetroffen!

Nicht die „Form“ ist das Entscheidende, sondern die „Kraft“ - die lebendige Verbindung mit der Person, von der alles abhängt: Jesus Christus!

 

Jesus hat unter uns gelebt.

Er ist am Kreuz von Golgatha für die Schuld von anderen gestorben.

Doch Gott hat Ihn auferweckt, weil Er selbst völlig gerecht und heilig war.

 

Von Ihm, von Jesus Christus, hängt unser persönliches Schicksal ab.

 

Wer Ihn annimmt, wird erlöst von Sünde und Hölle zu einer großartigen Zukunft in der Herrlichkeit Gottes.

 

Deshalb möchten wir Ihnen nicht eine äußere Form nahebringen oder irgendeine Nachahmung, sondern Christus selbst, den Sohn Gottes.

 

 

 

 

 

 

 

 

Es waren aber einige Griechen unter denen, die hinaufgingen, um auf dem Fest anzubeten. Diese nun kamen zu Philippus, dem von Bethsaida in Galiläa, und baten ihn und sagten: Herr, wir möchten Jesus sehen. Philippus kommt und sagt es Andreas, und wiederum kommt Andreas mit Philippus, und sie sagen es Jesus. Jesus aber antwortet ihnen und spricht: Die Stunde ist gekommen, dass der Sohn des Menschen verherrlicht werde.  Johannes 12,20–23

 

Gedanken zum Johannes-Evangelium

 

Die Auferweckung des Lazarus hat die Herrlichkeit des Sohnes Gottes hier auf der Erde in einer Deutlichkeit sichtbar werden lassen wie kaum zuvor. Die Auswirkungen haben wir gesehen:

  1. Viele Menschen glaubten an Jesus und begrüßten Ihn beim Einzug in Jerusalem als König Israels.
  2. Die Pharisäer waren schwer verärgert.
  3. Bei einigen Griechen, die den Gott Israels als den wahren Gott verehrten und zum Passahfest gekommen waren, kam der Wunsch auf, Jesus zu sehen.

Warum sprachen die Griechen Philippus an?

Er kam aus einer Gegend, die von der griechischen Kultur stark beeinflusst war.

Zudem war Philippus offensichtlich eine kontaktfreudige Person (vgl. Kap. 1,43-46).

 

Die Antwort des Herrn ist tief gehend: Jetzt war für Ihn nicht die Zeit, sich der Welt in Macht und Herrlichkeit zu offenbaren.

Es war nicht das Königreich, an das der Herr dachte, als Er von der Stunde seiner Verherrlichung sprach, sondern das Kreuz, auf das Er erhöht werden musste.

Dort wollte Er Gott verherrlichen (Kap. 3,14; 13,31).

Die folgenden Verse machen deutlich, dass sein Tod notwendig war, wenn die Menschheit durch Ihn gesegnet werden sollte.

 

Der Titel „Sohn des Menschen“ beinhaltet die Verwerfung und den Tod sowie die Himmelfahrt und Herrschaft Jesu - zum Segen für das ganze Universum. (vgl. Psalm 8,5–7; Lukas 9,22.26)

 

 

 

 

Petrus aber tat den Mund auf und sprach: In Wahrheit begreife ich, dass Gott die Person nicht ansieht.

Apostelgeschichte 10,34

Der Sohn Gottes hat mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben.

Galater 2,20

 

Jesus interessiert sich für mich

 

Das Johannes-Evangelium stellt uns Jesus Christus besonders in seiner Eigenschaft als Sohn Gottes vor. Wer es liest, ist erstaunt, wie oft Er mit einer einzigen Person im Gespräch ist und sich um sie kümmert.

 

In Kapitel 3 finden wir seine Begegnung mit Nikodemus, in Kapitel 4 ist es die Frau von Samaria, in Kapitel 5 der Gelähmte von Bethesda, in Kapitel 8 eine Ehebrecherin und in Kapitel 9 ein Blindgeborener. Diese Begebenheiten zeigen uns deutlich, was für ein Interesse der allmächtige Sohn Gottes jedem Einzelnen zuwendet - auch dir und mir.

Jesus, der Herr, nimmt keine Rücksicht auf Unterschiede in der sozialen Stellung, der Nationalität oder der Rasse, die den Menschen oft so wichtig sind. Er weiß, dass jedes seiner Geschöpfe Ihn nötig hat: ein Rechtsgelehrter genauso wie eine Frau, die auf die schiefe Bahn geraten ist; ein Jude ebenso wie ein Fremder.

 

Jesus wendet sich auch heute an jeden, weil Er weiß, dass jeder Einzelne seine drängenden Probleme hat, die nur Er für uns lösen kann.

Nikodemus hatte sie, und er hatte die Antwort darin gesucht, dass er das gerechte und gute Gesetz Gottes halten wollte. Aber er war nicht zu seinem Ziel gekommen. Die Frau von Samaria hatte vergeblich nach dem wahren Leben und nach Liebe gesucht. Aber ihre Seele litt immer noch Durst. Alle diese Menschen mit ihren unterschiedlichen Lebensschicksalen fanden in Jesus Christus die Antwort auf ihre Fragen und Probleme.

 

Jesus Christus interessiert sich auch für dich - für dich ganz persönlich!

Er spricht dich an, um dich zu retten und dir zu helfen.

 

 

 

 

Petrus schrie und sprach: Herr, rette mich! Sogleich aber streckte Jesus die Hand aus und ergriff ihn.

Matthäus 14,30.31

 

Mister Barnes (1)

  

Der Engländer Erwin Barnes ist 19 Jahre alt, als er sich Ende 1944 zur englischen Luftwaffe meldet. Am Abend des 7. März 1945 hebt seine Einheit ab, um einen Angriff auf Hamburg zu fliegen. Beim Anflug wird die Maschine getroffen, drei der vier Motoren fangen Feuer - doch dem Piloten gelingt eine Notlandung in der Dunkelheit, irgendwo in der Nordsee. Der Aufprall ist heftig, doch das Flugzeug bricht nicht auseinander. Es geht aber auch nicht unter, es ist auf einer Art Sandbank im Mündungsgebiet der Weser notgelandet. Am Morgen kommt die Flut, das Wasser steigt und die Maschine läuft voll.

 

Da hält ein Boot auf sie zu - ein Seenotrettungskreuzer. Doch Barnes will sich nicht von den Deutschen retten lassen. Er weigert sich, in das rettende Boot umzusteigen. Lieber will er untergehen. Schließlich - den Tod vor Augen - willigt er ein, ergreift die helfenden Hände, geht an Bord und ist gerettet. Wenige Wochen später ist der Krieg beendet, und Barnes kehrt nach England zurück.

 

Seine tiefe Abneigung gegen den Feind war verständlich. Doch die Seenotretter kamen, um ihn zu retten. Was musste er tun? Er musste seine Abneigung beiseiteschieben und die rettenden Hände ergreifen.

 

Manche Menschen verhalten sich Gott gegenüber ähnlich.

Sie betrachten Ihn als ihren Feind, sie meinen, Er wolle ihnen schaden, ihnen Böses tun.

Doch Gott möchte sie retten!

Er kann es aber nur, wenn sie sich von Ihm retten lassen.

Denn Gott zwingt keinen!

Bei Ihm im Himmel werden einmal nur solche sein, die bereit waren, sich retten zu lassen.

 

Auch heute streckt Gott seine Hände noch aus.

Denn Er möchte retten - auch Sie!

 

 

 

Glückselig der, dessen Übertretung vergeben, dessen Sünde zugedeckt ist!

Psalm 32,1

Mister Barnes (2)

 

Der Engländer Erwin Barnes ist nach dem Abschuss seines Flugzeugs von deutschen Seenotrettern gerettet worden. Er kehrt nach England zurück - doch er kann seine Retter nicht vergessen. Immer wieder sieht er ihre helfenden Hände, die nach ihm greifen. Er denkt über seine feindselige Haltung nach. Und im Lauf der Zeit wird aus seinen Zweifeln die Gewissheit, dass er ihnen Unrecht getan hat.

 

Barnes fasst den Entschluss, sich zu entschuldigen - obwohl mehr als 60 Jahre seit seiner Rettung vergangen sind. Er macht sich auf, fährt nach Bremerhaven, findet im Hafen die Seenotrettungsstation. Und dann bekennt er vor den ihm fremden Männern: Ich habe euch als meine Feinde angesehen. Ich möchte mich entschuldigen. Erst heute kann ich würdigen, was ihr getan habt. Ich möchte mich bei euch bedanken.“

 

60 Jahre ist sein Gewissen belastet, doch dann macht er sich auf …, bekennt …, und erfährt Versöhnung. 

Wie viele Menschen sind in einer ähnlichen Situation wie er: Sie haben Schuld auf sich geladen: gegen Eltern, Freunde, Ehepartner oder Kinder.

Doch im Gegensatz zu Mister Barnes bekennen sie es nicht! Wenn sie sich aber aufmachen und ihre Schuld bekennen würden, dann könnten auch sie Vergebung und Versöhnung durch Menschen erfahren.

 

Mister Barnes hat auf sein Gewissen gehört, und das war gut. Wie gut wäre es, wenn Menschen das auch gegenüber Gott tun würden! Wenn sie Ihm offen eingestehen würden: „Wir haben gegen Dich gesündigt, wir haben Dich abgelehnt, Dich nicht gewollt!“

Dann könnte Gott ihnen ihre Schuld vergeben und ihnen Befreiung schenken.

 Sie würden den „Weg des Friedens“ kennenlernen. (Jesaja 59,8)

 

 

 

 

Ich bitte dich, von wem sagt der Prophet dieses, von sich selbst oder von einem anderen? Philippus aber tat seinen Mund auf, und anfangend von dieser Schrift verkündigte er ihm das Evangelium von Jesus.

Apostelgeschichte 8,34.35

 

Jesu Christus Retter und Erlöser

 

Viele können nicht verstehen, warum gläubige Christen oft von Personen und Ereignissen aus dem Alten Testament reden und dann sagen, es gehe da um Jesus Christus. Und was haben die umfangreichen Vorschriften im Gesetz Moses über den Gottesdienst in Israel, so wird gefragt, mit Christus und dem Glaubensgut der Christen von heute zu tun? Eine gute Hilfe bei solchen Fragen ist das Gespräch des Evangelisten Philippus mit dem hohen äthiopischen Hofbeamten, dem unser heutiger Bibelvers entnommen ist.

 

Der hochgestellte Mann war nach Jerusalem gereist, um dort anzubeten. So viel hatte er schon über Gott erfahren, dass ihm klar war: In der Götterwelt der Heiden konnte er keine Ruhe und keinen Frieden für seine Seele finden. Gott fügte es so, dass ihm ausgerechnet eine Abschrift des Buches Jesaja in die Hände kam; denn kein Prophet hat deutlicher das Kommen des Erretters und sein Erlösungswerk angekündigt als er.

 

So las der Hofbeamte denn auf der Rückreise in sein Land: „Er wurde wie ein Schaf zur Schlachtung geführt, und wie ein Lamm stumm ist vor seinem Scherer, so tut er seinen Mund nicht auf“ (V. 32)

Und jetzt kommt das Entscheidende: Dem Mann war aufgegangen, hier könnte nicht von Jesaja selbst, sondern „von einem anderen“ die Rede sein - aber von wem?

Da konnte Philippus helfen: Dieser Andere ist Jesus (daher schreiben wir es diesmal groß).

Und die Verkündigung, die von dieser Schriftstelle ausging, war so wirkungsvoll, dass der Äthiopier noch im Beisein von Philippus zum Glauben kam.

Seitdem hat noch mancher Jesus als seinen Erretter gefunden, indem er dasselbe Kapitel - Jesaja 53 - gelesen hat.

 

 

 

 

Der HERR spricht: Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, wie Schnee sollen sie weiß werden; wenn sie rot sind wie Karmesin, wie Wolle sollen sie werden.   Jesaja 1,18

 

Es lohnt sich mit Jesus zu leben

 

Es war dumm gelaufen in der großen Firma mit den Hunderten Beschäftigten. Jetzt sollte ein Techniker eine Analyse vornehmen, und das am Sonntag - weil es dann nämlich keinen Produktionsstopp gab.

Der Techniker wäre gern zum Gottesdienst gegangen, aber er musste diesen Auftrag erfüllen. Er betete: „Herr Jesus, bitte gib mir einen Hinweis, warum du mich jetzt, am Sonntag, zu dieser Firma schickst!“

 

Der Betrieb war wie leergefegt. Ein junger Mann - wohl der Hausmeister oder der Betriebsschlosser - öffnete dem Techniker die Tür und wies ihn ein.

Die Anlage wurde für die Messungen hochgefahren. Und beide Männer wussten: Nun kamen erst einmal einige Stunden Wartezeit auf sie zu.

 

Die beiden hatten Zeit, viel Zeit zum Gespräch. Der Techniker erzählte von seinem Leben als Christ - durch alle Höhen und Tiefen hindurch.

Freudig bezeugte er, dass es sich lohnt, mit Jesus zu leben. Unter keinen Umständen wolle er wieder aussteigen, um ein Leben ohne Gott zu führen.

 

Der junge Mann hörte interessiert zu. Doch plötzlich verließ er den Raum und blieb einige Stunden fort.

Als er zurückkam, brach es aus ihm heraus: Ja, er habe auch einmal geglaubt, aber jetzt sei alles so hoffnungslos.

Die Sünde habe sein Leben ruiniert.

Er wusste nur noch eins: „Die Sünde, die ich begangen habe, ist so schlimm, die wird mir Jesus nie vergeben!“

 

Doch mit einigen Bibelworten konnte der Techniker dem jungen Mann beweisen, dass es auch für ihn Hoffnung gab. - Der junge Mann hatte in den Stunden zuvor nachgedacht.

Er war dahin gekommen, sein Leben so zu sehen, wie Gott es beurteilt. Und jetzt betete er und bekannte Ihm seine Sünden. Und dann vertraute er den Zusagen der Bibel, dass Gott ihm vergeben hatte.

 

Das Gespräch mit dem Techniker hatte zum Neustart in seinem Leben geführt.

 

Das war ein tieferer Grund für die Arbeit am Sonntag.

 

 

 

 

 

Jesus sprach: Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben.  Johannes 6,63

 

Treu ist er, der die Verheißung gegeben hat. Hebräer 10,23

 

 

Was uns wiedergeborenen Christen nicht widerfahren wird - sieben Zusagen des Sohnes Gottes

 

 

„Wer irgend von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit.“ Johannes 4,14

„Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird niemals dürsten.“ Johannes 6,35

„Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“ Johannes 6,37

 

„Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Johannes 8,12

 

„Wenn jemand mein Wort bewahrt, so wird er den Tod nicht sehen in Ewigkeit.“ Johannes 8,51

 

„Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben.“ Johannes 10,27.28

 

„Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt; und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit.“ Johannes 11,25.26

 

 

 

 

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht.  Johannes 12,24

 

Gedanken zum Johannes-Evangelium

 

Im Johannes-Evangelium heißt es 25-mal: „Wahrlich, wahrlich …“ Jedes Mal folgt eine Aussage, die von großer Bedeutung ist.

 

Der Herr Jesus spricht von dem Weizenkorn, das in die Erde fällt - ein gewöhnlicher Vorgang, der jedes Jahr millionenfach stattfindet. Doch hier geschieht etwas Außergewöhnliches, weil Er selbst das Weizenkorn ist:

  1. Der Mensch Jesus Christus geht in den Tod, obwohl Er der Einzige ist, der nicht zu sterben brauchte.
  2. Wenn Menschen sterben, dann ist das zwar nicht ihr Ende - sie alle werden eines Tages auferstehen -, aber wer von ihnen könnte durch seinen Tod viel Frucht hervorbringen?

Was für ein unendlicher Wert liegt in dem Tod und der Auferstehung Jesu!

Wäre Er nicht gestorben, würde der Himmel leer bleiben. Doch Er ist gestorben, so dass jetzt Menschen an seinem Leben teilhaben. Denn darum geht es hier: um Frucht von derselben Art. Der Prophet Jesaja hat viele Hundert Jahre vorher geweissagt: „Wenn seine Seele das Schuldopfer gestellt haben wird, so wird er Samen sehen“ (Jesaja 53,10)

 

Wer glaubt, dass Jesus stellvertretend für ihn gestorben ist, hat ewiges Leben. Er hat dasselbe Leben wie sein Retter. Und sogar der Körper der Gläubigen wird eines Tages „umgestaltet zur Gleichförmigkeit mit seinem Leib der Herrlichkeit“. Dann sind sie passend für die ewige Herrlichkeit.

 

Dann erfüllt sich das Wort: „Wie der Himmlische [Christus], so sind auch die Himmlischen [die Gläubigen]“ (Philipper 3,21; 1. Korinther 15,48)

 

„Er geht hin unter Weinen und trägt den Samen zur Aussaat; er kommt heim mit Jubel und trägt seine Garben.“ Psalm 126,6

 

 

 

 

Rette dich um deines Lebens willen …; rette dich auf das Gebirge, damit du nicht weggerafft wirst!

1. Mose 19,17

Rette dich!

Es war ein schönes Seminarhaus, in dem ich mich gut aufgehoben fühlte. Das Thema des Seminars war sehr interessant, und nach einem spannenden Abendvortrag saßen wir noch lange zusammen.

 

Müde legte ich mich dann ins Bett und schlief auch sofort ein. In der Nacht wurde ich wach, als mich ein durchdringender, sehr lauter und unangenehmer Ton weckte. Schlaftrunken wälzte ich mich von der einen auf die andere Seite - der Ton wollte nicht verstummen. Endlich war es wieder still, und ich konnte weiterschlafen. Am Morgen erfuhr ich, dass in der Nacht Feueralarm ausgelöst worden war.

 

Es war ein Feueralarm - und ich war im Zimmer geblieben. Ich hatte ihn nicht ernst genommen, ihn ignoriert, ihn lästig gefunden, ja mich sogar über ihn geärgert. Doch eigentlich sollte er mein Leben retten! Ich war froh, als ich erfuhr, dass es nur ein Fehlalarm war.

 

Es gibt Menschen, die verhalten sich in ihrem Leben so wie ich in dieser Nacht. Sie leben und schlafen - ungestört und unbehelligt.

Wenn Gott sie einmal anspricht oder aufrüttelt, dann nehmen sie sein Reden nicht ernst.

Sie empfinden seine Warnungen als lästig. Die Botschaft der Bibel ärgert sie und macht sie wütend.

Sie versuchen, die Stimme ihres Gewissens zum Schweigen zu bringen. Sie lesen die Bibel nicht, denn ihre Worte beunruhigen sie; sie hören auf, regelmäßig einen Tageskalender wie diesen zu lesen, denn auch er spricht von Buße und Bekehrung. Es ist ihnen lästig … unangenehm. Es stört sie.

 

Ein Feueralarm soll Leben retten! Genau das möchten auch die Worte in Gottes Buch! Sie rufen: „Rette dich!“ - Und es ist kein Fehlalarm!

 

„Das Wort ist gewiss und aller Annahme wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, um Sünder zu erretten.“ 1. Timotheus 1,15

 

 

 

 

 

Es ist leichter, dass ein Kamel durch das Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher in das Reich Gottes eingehe.

Markus 10,25

Ins Reich Gottes kann nicht einfach jeder eingehen!

Mit einem „Nadelöhr“ bezeichnete man im Judentum sprichwörtlich die kleinste Öffnung. Wenn der Talmud ausdrücken möchte, dass etwas unmöglich ist, dann gebraucht er die Wendung, dass kein Elefant durch ein Nadelöhr gehen könne. Und auch Jesus will mit dem Bildwort von dem Kamel und dem Nadelöhr eine Unmöglichkeit ausdrücken.

Ins Reich Gottes kann nicht einfach jeder eingehen. Wir müssen die Voraussetzungen erfüllen. Und „ein Reicher“ - das ist hier jemand, der sein Herz an sein Vermögen hängt und ganz darauf vertraut (V. 24) - erfüllt die Voraussetzungen nicht. Offenbar meint Jesus nicht nur Leute, die reich an irdischem Besitz sind, sondern alle, die ihr Herz dem Geld oder irgendeiner anderen Sache verschrieben haben.

 

Der Prediger Johannes Gossner (1773-1858) schreibt dazu sinngemäß: „Viele wollen selig werden; aber sie wollen nicht das, was zum Bleiben darin erforderlich ist, sie wollen nicht in der Gnade leben.“ Das ist das große Hindernis für viele.

 

Wir können nicht zwei Dinge gleichzeitig erstreben und ihnen dienen, die vom Prinzip her unvereinbar sind: Gott und Mammon, Gnade und eigenes Verdienst, Himmel und Welt. Wenn ein Mensch sein Herz nicht für die Gnade Gottes öffnet, ganz darauf vertraut und jede andere Stütze und jeden anderen Götzen aufgibt, wird er nicht zum lebendigen Glauben kommen.

 

Alle, die im Glauben zu Gott gekommen sind, sind durch das „Nadelöhr“ eingegangen.

Sie sind bei allem, was sie sind und haben, doch so „klein“ geworden, dass sie sich nur auf Gottes Gnade stützen.

Das Reich Gottes ist ja ein geistliches Reich, in das wir nur eingehen können, wenn wir uns rückhaltlos in die Arme des Retters Jesus Christus werfen.

 

 

 

 

Hört, ihr Tauben, und ihr Blinden, schaut her, um zu sehen!  Jesaja 42,18

 

Blind und keine Erkenntnis?

 

Gott hat die Schöpfung in Farbe geschaffen. Er hätte sie auch in Schwarz-Weiß erschaffen können, doch stattdessen hat Er uns eine Fülle von Farben gegeben. Wir genießen das tiefe Blau des Himmels vor weiß verschneiten Hängen; wir erfreuen uns im Frühjahr an dem unterschiedlich zarten Grün der Bäume; wir begeistern uns für das kräftige Gelb oder dunkle Rot der Blumen und staunen über die Farbenpracht eines Sonnenuntergangs vor dunklem Abendhimmel.

Alle diese Momente lösen etwas in unseren Herzen aus: GlückDankbarkeitZufriedenheitFreude.

 

Leider ist durch die Sünde vieles in der Natur zerstört worden, jetzt herrschen dort Krankheit und Tod. In der ursprünglichen Schöpfung hingegen war alles vollkommen - dort gab es noch keine Sünde. Doch lassen uns die Farben in der Natur nicht noch immer etwas von der Schönheit des Anfangs erahnen?

 

Oft nehmen wir das alles nicht wahr. Dann haben wir nur uns und unsere eigenen Ansprüche vor Augen. Wir sind blind für die Schönheit der Natur - und für Gott, der sie erschaffen hat. In der Bibel sind Blinde ein Bild von Menschen, die Gott nicht erkennen. So manchem Blinden hat Jesus Christus, als Er hier als Mensch auf der Erde war, das Augenlicht wiedergegeben. Und diese ehemals Blinden haben dann Gott gelobt …

 

Ob heute Menschen auch „blind für Gott“ sein können? Sie sehen …, genießen …, freuen sich an den Farben, doch sie erkennen nicht, dass Gott das alles gemacht hat!

Gott will uns Freude schenken - doch nicht nur durch die Farben in der Schöpfung. Vielmehr hat Er seinen eigenen Sohn für mich gegeben: Jesus Christus. Erkenne ich das? Oder bin ich vielleicht auch blind und erkenne nicht, dass Er gestorben ist, um auch mich von meinen Sünden zu erretten?

 

Jesus Christus spricht: „Ich rate dir, … Augensalbe zu kaufen, um deine Augen zu salben, damit du sehen kannst“ (Offenbarung 3,18)

 

 

 

 

 

Sucht den HERRN, während er sich finden lässt; ruft ihn an, während er nahe ist.  Jesaja 55,6

 

Suche Jesus Christus, solange noch die Möglichkeit besteht!

 

Vor mir sitzt ein junger Mann und erzählt seine Lebensgeschichte. Er wirkt sympathisch, und das nicht nur durch seine fremdländische Aussprache. Es macht ihm Mühe, sich verständlich auszudrücken, aber sein innerstes Anliegen wird doch deutlich.

 

Er wuchs in einer Umgebung auf, in der man viel Wert auf äußerliches Christentum legte.

Innerlich aber blieb er vom Glauben unberührt. Als er dann in die große Stadt kam, stürzte er sich schnell in das vergnügungssüchtige Leben dort. Es gab viel Spaß, aber kein Glück; er fand Rausch, aber keine Erfüllung.

Und die hässlichen Eindrücke aus dieser Zeit lassen ihn bis heute nicht los.

 

Studium, Berufsleben und finanzielle Sicherheit, Reisen und Kontakte mit vielen Menschen, das alles hat er nun kennengelernt. Die innere Leere ist geblieben. Ist das denn wirklich alles, was das Leben ihm zu bieten hat? Diese große Frage schimmert durch alle seine Worte hindurch. Und die Antwort darauf hat er noch nicht gefunden.

 

„Der Mann weicht von der Norm ab, dieses Suchen hat Seltenheitswert!“, sagt vielleicht jemand. Nein, entgegnen wir, es gibt zwar viele, die die Sehnsucht nach dem wirklichen Leben mit billigem Zeitvertreib überdecken, aber die Sehnsucht selbst ist bei allen da!

 

Vor seiner Lebenswende hatte Augustinus von Hippo (354-430) ebenfalls Glück und Erfüllung im irdischen Vergnügen gesucht und auch in der Philosophie. In der Niederschrift seiner Lebensbeichte, den „Bekenntnissen“, betet er zu Gott: „Du hast uns auf Dich hin geschaffen, und unruhig ist unser Herz, bis es ruht in Dir. … So will ich Dich denn suchen, o Herr, indem ich Dich anrufe.“

 

 

Noch eine ganz kleine Zeit, und der Kommende wird kommen und nicht ausbleiben.  Hebräer 10,37

 

 

 

 

 

Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. - Amen; komm, Herr Jesus! Offenbarung 22,20

 

Jesus kommt bald, bist Du bereit?

 

 

Die Bibel informiert uns über ein Ereignis von gewaltiger Bedeutung, das jeden Augenblick eintreten kann. Alles deutet darauf hin, dass es unmittelbar bevorsteht. Jesus Christus wird wiederkommen!

 

Ein erstes Mal ist Christus vor 2000 Jahren gekommen, um Rettung zu bringen für verlorene Menschen. Und jetzt wird Er zum zweiten Mal kommen, um alle wahren Gläubigen in den Himmel aufzunehmen, ob sie schon gestorben sind oder noch leben. Dieses Versprechen, das Jesus gegeben hat, wird sich erfüllen (Johannes 14,3; 1. Thessalonicher 4,16.17)

Jesus kommt wieder! Mit dieser Zusicherung endet die Bibel. Alle, die nicht an Ihn glauben und keine Vergebung ihrer Sünden haben, bleiben dann hier auf der Erde zurück, wo eine Zeit schwerster Strafgerichte beginnen wird.

 

Vielleicht lächelt jemand, wenn er diese Zeilen liest. Schon immer hat es ja Menschen gegeben, die das Kommen des Sohnes Gottes und den Sieg seiner Gerechtigkeit auf der Erde bezweifeln.

Die Bibel sagt, dass solche Menschen spöttisch danach fragen, wo denn seine verheißene Ankunft bliebe.

Sie argumentieren: „Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so von Anfang der Schöpfung an.“ Doch dann erklärt der Apostel Petrus: „Der Herr zögert die Verheißung nicht hinaus …, sondern er ist langmütig euch gegenüber, da er nicht will, dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur Buße kommen“ (2. Petrus 3,3.4.8.9)

 

Jesus kommt wieder! - Sind Sie darauf vorbereitet? Erwarten Sie Ihn?

 

 

 

 

 

Dies habe ich zu euch geredet, damit meine Freude in euch sei und eure Freude völlig werde.  Johannes 15,11

 

Jesus gibt reiche Herzensfreude!

 

Freude möchten alle Menschen gern erleben. Manche geben viel Geld aus und kaufen dafür doch nur zweifelhafte, oberflächliche Fröhlichkeit ein. Andere wiederum sind zurückhaltender. Sie halten es mit dem Bühnenschriftsteller Jean Anouilh aus Frankreich, den seine Kollegen „den skeptischsten Mann des Jahrhunderts“ nannten. Anouilh sagte einmal: „Die wahren Lebenskünstler sind bereits glücklich, wenn sie nicht unglücklich sind!“

 

Der Herr Jesus Christus aber hat mit seinen Erlösten viel Besseres im Sinn. Er ist der Einzige, der wahre, unvergängliche Freude geben kann. So wurde Er schon anlässlich seiner Geburt von einem Engel angekündigt. Und dabei blieb es nicht. Immer wieder erzählte Er seinen Jüngern davon, wie reich eine lebendige Beziehung zu Gott macht, damit sie Freude haben sollten, nicht nur ein bisschen, sondern eine reiche Herzensfreude.

 

Diese Freude, von der Jesus Christus spricht, ist nicht abhängig von den äußeren Lebensumständen. Die sind oft niederdrückend, auch für die Christen. Die Nöte des Lebens können ihnen bisweilen die äußere Fröhlichkeit nehmen, nicht aber die tiefe Herzensfreude. Hatte Jesus nicht zuvor in Johannes 15 davon gesprochen, was seine eigene Freude ausmachte? Es war der Genuss der Liebe seines Vaters, dass Er „in seiner Liebe blieb“. Diese Freude konnte Ihm nichts und niemand nehmen.

 

Von menschlicher Liebe verstehen die meisten etwas. Aber göttliche Liebe geht weit darüber hinaus, weil sie von oben kommt und ohne Begrenzung ist. Wenn der große Gott die Seinen liebt, dann wird Er mit ihnen alles gut machen, dann geht es ihnen (innerlich) gut, selbst wenn die (äußeren) Verhältnisse sich ganz anders darstellen.

 

Das ist dann mehr, als nur ein „Lebenskünstler“ zu sein!

 

 

 

 

 

 

Schicke dich an, Israel, deinem Gott zu begegnen!  Amos 4,12

 

Die Vergebung all meiner Sünden!

 

Ein etwa 25-jähriger junger Mann namens Williams unternahm auf eigene Faust eine gefährliche Abenteuerreise in das Gebiet des Hay River, eines Flusses in Kanada. Sein Vorhaben endete in einer Tragödie.

 

Nach einiger Zeit fanden kanadische Gebirgsjäger seinen Leichnam in einer einsamen Hütte. Seine abgezehrte Hand ruhte auf einem Brief, den er in den letzten Stunden, schon von Schwäche befallen, seiner Mutter geschrieben hatte. Die ergreifenden Zeilen lauten:

 

„Die Sonne scheint, Mutter, und doch friere ich. Ich kann noch ein wenig gehen, aber das ist auch fast alles. Es ist keine Kraft mehr in mir, da ich schon lange nichts mehr gegessen habe. Seit 40 Tagen ist mir keine Menschenseele mehr begegnet. Ich habe zwar einige Zeitschriften bei mir, aber die Berichte sind so nichtssagend. Auch Spielkarten habe ich, doch sie geben mir nichts in meiner Einsamkeit. Das Einzige, was mich bewegt, ist die Frage, ob Gott mir meine Sünden vergeben wird.“

 

Wie erschütternd: schwindende Kraft, Aussichtslosigkeit, Einsamkeit und Furcht!

Der junge Mann hatte nichts, um sich abzulenken; er konnte dem Gedanken nicht ausweichen, dass er die Welt bald verlassen musste.

 

Die Bibel gibt uns die Antwort auf seine letzte Frage: Wer Gott seine Sünden aufrichtig bekennt und sich im Glauben auf Jesus Christus und sein Sühnungswerk stützt, der hat die Vergebung seiner Sünden. Dann ist er bereit, Gott zu begegnen.

 

„Ich tat dir meine Sünde kund und habe meine Ungerechtigkeit nicht zugedeckt. Ich sprach:

 „Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen‘; und du hast die Ungerechtigkeit meiner Sünde vergeben.“  Psalm 32,5

 

 

 

 

 

 

Jesus sprach: Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich eingeht, so wird er errettet werden. Johannes 10,9

 

Jesus ist die Tür – hindurchgehen muss Du selbst!

 

Einige Touristen wollten ein altes Schloss besichtigen. Als sie sich beim Verwalter des Schlosses anmeldeten, übergab dieser ihnen einen Schlüssel mit den Worten: „Öffnen Sie bitte schon selbst das Tor zum Schlosshof und warten Sie dort auf mich; ich komme sofort nach.“ Einer der Besucher steckte den großen Schlüssel ins Schloss; es gelang ihm aber nicht, ihn umzudrehen. Vergeblich versuchten es auch die anderen immer wieder, bis der Verwalter hinzukam.

 

„Wir bekommen das Tor nicht auf“, sagte einer der Touristen. „Ach, entschuldigen Sie bitte“, entgegnete der Verwalter, „ich hatte nicht daran gedacht, dass vorher schon eine andere Gruppe im Schlosshof war und die Tür gar nicht verschlossen ist. Sie hätten nur die Klinke herunterdrücken müssen, um hineinzukommen.“

 

Wenn es um den Zugang zum Himmel, in die ewige Gemeinschaft mit Gott, geht, verhält es sich ähnlich. Gott selbst hat durch seinen Sohn Jesus Christus und sein Sühnopfer am Kreuz die Gnadentür zu unserem Heil längst aufgeschlossen. Dem können wir mit unseren eigenen Anstrengungen gar nichts mehr hinzufügen.

Der Zugang zu Gott ist gebahnt. Die Tür ist „aufgeschlossen“!

Wir müssen nur durch den Glauben eintreten: Jeder, der an den Sohn Gottes glaubt, empfängt die Vergebung seiner Sünden und ewiges Leben.

 

„Durch die Gnade seid ihr errettet, mittels des Glaubens; und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.“ Epheser 2,8.9

 

 

 

Geht ein durch die enge Pforte; denn weit ist die Pforte und breit der Weg, der zum Verderben führt, und viele sind, die durch sie eingehen. Denn eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn finden.  Matthäus 7,13.14

 

Den richtigen Weg wählen

 

In Unterhaltungen hört man manchmal Wendungen wie „Jedem seine Wahrheit“, „Jeder muss seinen Weg selbst finden“ oder dergleichen.

 

Über unsere ewige Zukunft lehrt die Bibel aber etwas ganz anderes. Es gibt keine tausend Wege dorthin, sondern nur zwei: den breiten Weg und den schmalen. Ob wir alt sind oder jung, gebildet oder ungebildet, arm oder reich - das ist nicht entscheidend. Für Gott kommt es darauf an, welchem Ziel man entgegenlebt.

 

Der breite Weg ist ein müheloser Weg; da finden sich alle möglichen Meinungen, und jeder tut, was er will. Und wer durch die weite Pforte geht, muss auf nichts verzichten: weder auf seine schlechten Gewohnheiten noch auf seine Selbstzufriedenheit. Viele Menschen gehen diesen Weg - aber wo endet er? Im Verderben, fern von Gott.

 

Doch es gibt noch einen anderen Weg. Er ist schmal und viel weniger Menschen sind auf ihm unterwegs.

Dort zählt nicht das, was alle tun. Wer diesen Weg betritt, der erkennt die Ansprüche Gottes an sein Leben an und gibt alle eigenwilligen Vorstellungen auf. Er empfängt das ewige Leben als Geschenk der Gnade Gottes. Die Pforte, durch die man diesen Weg betritt, ist eng - jeder muss ganz für sich selbst zur Umkehr und zum Glauben an den Herrn Jesus Christus kommen.

 

So ist dieser Weg keine Philosophie, keine Tradition, sondern eine Lebensbeziehung zu Christus, dem Sohn Gottes. Diesen Weg geht man in Gemeinschaft mit Ihm und in dem Frieden und der Freude, die nur Er geben kann.

 

 

  

 

  

Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben.   Johannes 3,36

 

Dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes.   1. Johannes 5,13

 

Den wahren, echten Frieden schenkt nur Jesus allein!

 

Wie klar und eindeutig sind die Zusagen Gottes in diesen Bibelversen! Aber warum erheben Christen manchmal Einwände dagegen? Sie sagen zum Beispiel: Ich fühle das nicht … Ich bin nicht treu genug … Ich liebe nicht genug … Ich bin ein zu großer Sünder.

 

Wir müssen verstehen lernen, dass unsere wechselhaften Gefühle niemals eine Zusage Gottes ungültig machen können!

 

Solange ein Mensch seinen Gefühlen mehr Bedeutung beimisst als dem, was Gott uns in seinem Wort mitteilt, kommt er aus dem eigenen Bemühen nicht heraus. Auf diese Weise kann er niemals die Gewissheit erlangen, dass er errettet und für ewig sicher ist. Und deshalb kann er sich auch nicht an dem tiefen Frieden erfreuen, den Christus allen schenkt, die Ihm und seinem Wort vertrauen.

 

Um Frieden mit Gott zu empfangen, müssen wir auf Christus blicken und nicht auf uns! Er ist es, der Gottes gerechte Ansprüche durch sein Sühnopfer völlig erfüllt hat. So hat Er „Frieden gemacht hat durch das Blut seines Kreuzes“ (Kolosser 1,20).

 

Ganz ohne Zweifel macht der Glaube an Christus und an die Heilszusagen Gottes uns auch tatsächlich glücklich. Der Glaube ruft die entsprechenden Gefühle hervor; aber umgekehrt geht es nicht: Unsere Gefühle können nicht die Grundlage für unseren Frieden sein! Um Frieden zu empfangen, müssen wir uns schlicht und einfach auf das stützen, was Gott in seinem Wort sagt.

 

Jesus Christus spricht: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht.“ Johannes 5,24

 

 

 

Ein Aussätziger kommt zu Jesus, bittet ihn und kniet vor ihm nieder und spricht zu ihm: Wenn du willst, kannst du mich reinigen. Und innerlich bewegt streckte Jesus seine Hand aus, rührte ihn an und spricht zu ihm: Ich will; werde gereinigt! Und sogleich wich der Aussatz von ihm, und er wurde gereinigt.

Markus 1,40–42

 

Trotz Krankheit einen tiefen und festen Glauben

 

Um die Szene hier richtig zu verstehen, müssen wir die Verzweiflung begreifen, die die Diagnose Aussatz mit sich brachte: In biblischer Zeit war Aussatz nämlich nicht heilbar. Aussätzig zu sein bedeutete: ein entstelltes Äußeres, verkrüppelte Gliedmaßen, trostloses Alleinsein. Aussatz war ansteckend - deshalb wurde ein Aussätziger aus der Gemeinschaft des Volkes ausgestoßen.

 

Der Mann hier ist aussätzig - mehr wissen wir nicht über ihn. Sein Anblick ruft Ekel hervor. Familie und Freunde haben ihn verlassen. Eigentlich wartet er nur noch auf den Tod. Doch bis dahin leidet er äußerlich und innerlich. Als er zu Jesus kommt, fällt er „auf sein Angesicht“ und bittet Ihn um Hilfe. Er ist spürbar verzweifelt. (Lukas 5,12)

 

Er sagt: „Du kannst …“ - Er ist völlig davon überzeugt, dass der Herr die Macht dazu hat, die kein anderer hat: die Macht, ihn zu heilen.

Er hat Glauben, großen Glauben sogar! Doch etwas macht ihn unsicher, und davon hängt alles ab: Er weiß offenbar nicht, ob Jesus will. Wie bedauerlich, dass der Aussätzige die Liebe Jesu noch nicht kennt! Er sagt: Ich weiß, Du kannst - aber ich bin mir nicht sicher, ob Du willst!

 

Vielleicht bist du selbst auch in einer Situation, in der du glaubst, dass der Herr kann. Doch du bist nicht sicher, ob Er auch will? Oder du fragst dich, ob Er dich vergessen hat? - Was tut der Herr hier? Innerlich bewegt sagt Er: „Ich will; werde gereinigt!“ Er rührt den Kranken an, sicher die erste Berührung nach vielen Jahren! Und sofort ist der Kranke gesund.

 

Auch Sie blickt der Herr Jesus voll Mitgefühl an.

Er kann und Er will sich mächtig erweisen, um Ihnen zu helfen und Sie zu segnen.

 

 

 

Jesus hat durch den Tod den zunichtegemacht, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel, und alle die befreit, die durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren.

Hebräer 2,14.15

Ewiges Leben durch den Kreuzestod Jesus Christus

 

Es ist eine wunderbare Befreiung, die Jesus Christus, der Sohn Gottes, zustande gebracht hat: die Befreiung von der Knechtschaft des Teufels.

 

Sicher haben Sie schon einmal von David und Goliath gehört: Der junge Hirte David brachte den schwer bewaffneten Krieger Goliath mit einem Stein aus seiner Schleuder zu Fall und lief dann hin und versetzte ihm mit dessen eigenem Schwert den Todesstoß. Damals jubelte das Volk, dass es nun von der Knechtschaft der Philister befreit war.

 

Todesfurcht liegt heute auf der ganzen Menschheit. Sie ist die Quelle zahlloser anderer Ängste und Befürchtungen. Deshalb verdrängt man den Gedanken an den Tod auch so oft.

 

Unser Bibelwort zeigt: Der Teufel, der Widersacher Gottes, benutzt die Todesfurcht als Mittel, um die Menschen zu knechten. Wer das abstreitet, dem kann nicht geholfen werden. Wer aber glaubt, was Gott sagt, der kann durch den Glauben an den Herrn Jesus Christus von dieser Todesfurcht befreit werden. Jesus Christus hat am Kreuz von Golgatha den Teufel durch den Tod, das heißt mit dessen eigener Waffe, besiegt, so wie David Goliath mit dessen eigener Waffe besiegt hatte.

 

Ja, Satan ist ein besiegter Feind! Deshalb gibt es auch so viele, die Jesus Christus, ihrem Herrn und Erretter, freudig ergeben sind. Sie haben ewiges Leben, und das Sterben bedeutet für sie nur den Schritt hinüber in die himmlische Herrlichkeit. Dort werden sie auf ewig bei Christus, ihrem Herrn, sein. Sie haben dem Wort Gottes geglaubt:

 

„Der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.“ Römer 6,23

 

 

 

 

 

Gideon sprach zum HERRN: Wenn ich nun Gnade gefunden habe in deinen Augen, so gib mir ein Zeichen, dass du es bist, der mit mir redet.

Richter 6,17

 

Gott in seiner großen Gnade, führt uns immer den richtigen Weg!

 

Es gibt Situationen, die uns viel abverlangen, weil wir an einer Weggabelung stehen und wählen müssen. Und je mehr Wege von einem Kreuzungspunkt in unserem Leben abzweigen, je mehr Möglichkeiten wir haben, desto leichter verlieren wir die Orientierung.

 

Der gottesfürchtige Israelit Gideon appellierte in einer schwierigen Situation an die Gnade Gottes. Er sollte Israel von seinen Feinden befreien. Da wollte Gideon wissen, ob es wirklich Gott war, der ihm in Gestalt eines Engels erschien. Denn dann könnte er sicher sein: Gott würde ihm mit diesem schweren Auftrag auch die Gnade geben, die dazu nötig war.

 

Auch wir heute können uns vergewissern, wie Gott uns führen will. Zunächst haben wir die Bibel, das Wort Gottes. Darin finden wir den allgemeinen Willen Gottes. Wir erkennen seine Maßstäbe für Gut und Böse. Wir lesen, wie wir - nach einem Leben ohne Gott - durch den Glauben an Jesus Christus zu Gott zurückfinden können.

Und wir finden viele einzelne Hinweise darin, die uns Gottes guten Weg für uns zeigen: „Dein Wort ist Leuchte meinem Fuß und Licht für meinen Pfad“ (Psalm 119,105)

 

Natürlich ist nicht jede Lebenssituation genau in der Bibel beschrieben. Deshalb dürfen und sollen wir immer wieder zu Gott beten, damit Er uns durch sein Wort oder durch andere Hinweise seinen guten Willen erkennen lässt.

Der Heilige Geist, der in jedem gläubigen Christen wohnt, will uns helfen, dass wir die allgemeinen Grundsätze der Bibel und ihre vielen Beispiele auf unsere Lebenssituation anwenden können (vgl. 1. Korinther 6,19; Johannes 16,13.14; Apostelgeschichte 16,6.7)

 

Wie gut, dass Gott uns seine Gnade in allen Situationen des Lebens zuwenden und uns seinen guten Weg führen will!

 

Wir wandeln durch Glauben, nicht durch Schauen.  2. Korinther 5,7

 

 

 

 

Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott wohlzugefallen.  Hebräer 11,6

 

Gott spricht immer noch durch die Bibel

 

Vor einigen Jahren war bei einer Fahrt über den Ärmelkanal der Nebel so dicht, dass wir nicht einmal das Wasser um uns her sehen konnten. Aber das Schiff verfolgte seinen Kurs unbeirrt: Ein Radargerät gab dem Steuermann Aufschluss über alles, was uns im Weg sein konnte. Und tatsächlich konnte man auf dem Bildschirm eine leuchtende Spur erkennen, die ein anderes Schiff weit vor uns anzeigte. Das Radargerät durchdrang den Nebel und machte das Schiff vor uns sichtbar.

 

So ähnlich ist auch der Glaube eine Art „Radar“, das durch die Wolken unserer Schwierigkeiten hindurch das Unsichtbare enthüllt.

 

Der Glaube argumentiert nicht; er glaubt einfach, weil Gott es gesagt hat. Wenn es zum Beispiel um die Erschaffung des Weltalls geht: Der Glaube erkennt, dass die Welten nicht das Ergebnis des Zufalls sind, sondern durch Gottes Wort geschaffen wurden. Darin liegt für den Glauben eine tiefe Gewissheit.

 

Im Gegensatz dazu bieten die zahlreichen Hypothesen, die aufgestellt worden sind, um den Gedanken an einen Schöpfer-Gott auszuschließen, nur Unsicherheit, zumal sie einander oft widersprechen. Dahinter steht die alte Absicht des Teufels, den Menschen zum Misstrauen Gott gegenüber zu verleiten und ihn von seiner Beziehung zu Gott abzuwenden. Seit dem Garten Eden ist seine Sprache immer dieselbe: „Hat Gott wirklich gesagt …?“ (1. Mose 3,1)

 

Der Glaube ist nun nicht eine Art Selbstbeeinflussung oder ein verschwommenes Gefühl, das auf spontanen Empfindungen beruht. Er ist eine Überzeugung - zunächst davon, dass Gott existiert, dann aber auch davon, dass Gott recht hat, wenn Er spricht, ja dass sein Wort Wahrheit ist. Und Gott hat gesprochen; Er spricht immer noch - durch die Bibel.

 

  

 

 

Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Überfluss haben.  Johannes 10,10

 

Gottes Wort zeigt uns den Weg ins Glück

 

Es gibt Erlebnisse im Alltag, die man Sekundenglück nennt. Da staune ich über einen prächtigen Regenbogen, höre eine schöne Melodie, die mein Herz berührt, oder rieche den herrlichen Duft einer Rose. Solche Momente sind oft kurz und kommen nicht so häufig vor, wirken aber auf mich ein. Das kurze Glücksgefühl holt mich aus dem stressigen Alltag und zeigt mir, dass es noch mehr gibt als das, was ich gerade tue, wünsche oder suche. Doch leider sind solche Augenblicke schnell vorbei; ich kehre zurück in die oft eintönige und manchmal auch traurige Wirklichkeit. Und die Suche nach dauerhaftem Glück geht weiter.

 

Sekundenglück weist über sich selbst hinaus. Es zeigt mir, dass es Höheres geben muss. Und tatsächlich gibt es Göttliches, Ewiges, nach dem es sich zu suchen lohnt. Wichtig ist, dass wir an der richtigen Stelle suchen und uns nicht auf trügerische Heilsversprechen einlassen.

 

Wer Göttliches sucht, muss Gott selbst suchen. Und das ist nicht schwer, weil Er sich uns in seinem Sohn Jesus Christus gezeigt hat. Der ewige Sohn Gottes ist Mensch geworden, um uns zu Gott zu führen und uns ewiges Glück und ein erfülltes Leben zu geben. Glück - nicht nur für ein paar Sekunden, sondern als „Leben in Überfluss“.

 

Gottes Wort zeigt uns den Weg zum Glück. Unzählbar viele Menschen können aus Erfahrung davon berichten. Jesus Christus ruft uns zu sich: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben“ (Matthäus 11,28) Wer diesem Ruf Folge leistet, erlangt unbeschreibliches Glück und dauerhafte Freude. Dieses Glück beginnt im Leben auf der Erde und wird in der Ewigkeit bei Gott nie enden und durch nichts mehr getrübt werden.

 

„Seine göttliche Kraft hat uns alles zum Leben und zur Gottseligkeit geschenkt.“ 2. Petrus 1,3

 

 

 

 

 

 

 

Jesus spricht: Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.    Johannes 10,11

 

Der gute Hirte

 

Der Herr Jesus Christus ist der Gute Hirte. Damit steht Er ganz im Gegensatz zu den vielen religiösen Führern und Verführern seiner Zeit, die keineswegs die Eigenschaften von guten Hirten an den Tag legten.

 

Was tut denn ein guter Hirte? Im bekannten Psalm 23 gibt uns der König David eine wunderschöne Antwort:

  • Er lagert mich auf grünen Auen.
  • Er führt mich zu stillen Wassern.
  • Er erquickt meine Seele.
  • Er leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit.
  • Er ist bei mir, auch in schweren Zeiten.
  • Er sorgt für mich, auch wenn Feinde mich umgeben.
  • Er führt mich in das Haus des HERRN.

Jesus Christus, der Gute Hirte, sorgt also selbst für das Wohlergehen aller, die an Ihn glauben. Er hat für seine verirrten Schafe sein Leben hingegeben, und Er sorgt für sie bis in Ewigkeit. Auf ihrem Lebensweg geht Er gleichsam vor ihnen her. - Sind sie in Not? Er ist bei ihnen. - Haben sie Mangel? Er ist da. - Leiden sie? Er leidet mit, Er tröstet sie, und Er führt sie aus der Not heraus.

 

Wo sind die Geistesgrößen und Hirten dieser Welt? Wenn sie nicht auf den Guten Hirten hinweisen, können sie die Menschen nur auf Irrwege führen. Jesus Christus allein ist der Gute Hirte, nur Er konnte seinen „Schafen“ sagen: „Ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit“ (Johannes 10,28)

 

 

Glücklich, wer diesem Hirten angehört und sich von Ihm leiten lässt!

 

 

 

 

 

Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr dies alles nötig habt.    Matthäus 6,32

 

Seid besorgt um euer Seelenheil

 

Eine Frau erzählt, wie sie zum Glauben an den Herrn Jesus gekommen ist:

 

„Ich habe zwar Gott gekannt und auch zu Ihm gebetet, wenn es mir schlecht ging. Aber wenn es mir gut ging, habe ich Ihn vergessen. Bis - ja bis meine Tochter gläubig wurde. Sie erzählte mir von ihrem Herrn und von ihrem Bibelkreis.

 

Das war für mich fremd, und aus der Sorge heraus, wo mein Kind hinging, bin ich eines Tages auch in den Hauskreis gegangen.

 

Im Hauskreis machten wir Bibelarbeit, und anschließend wurde gebetet. Und plötzlich wusste ich: Wenn ich heute nicht Ja sage und morgen sterbe, bin ich verloren. - So gnädig war der Herr. Er hat mich durch die Gebete meiner Tochter und vieler anderer so vorbereitet, dass ich gar nicht anders konnte.

Ich habe dann angefangen, in der Bibel zu lesen. Und heute, nach 28 Jahren, freue ich mich jeden Tag aufs Neue, Gottes Kind zu sein und mit Ihm durch den Tag zu gehen - immer nur durch den heutigen Tag. An den morgigen Tag denke ich nicht, denn Gott sorgt für mich!“

 

„Seid nicht besorgt für euer Leben, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, noch für euren Leib, was ihr anziehen sollt. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? Seht hin auf die Vögel des Himmels, dass sie nicht säen noch ernten, noch in Scheunen sammeln, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel vorzüglicher als sie? …

 

 

So seid nun nicht besorgt, indem ihr sagt: Was sollen wir essen?, oder: Was sollen wir trinken?, oder: Was sollen wir anziehen? … denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr dies alles nötig habt. Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden. So seid nun nicht besorgt für den morgigen Tag, denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen.“   Matthäus 6,25.26.31–34

 

 

 

 

Als Jesus ihren Glauben sah, spricht er zu dem Gelähmten: Kind, deine Sünden sind vergeben. Einige aber von den Schriftgelehrten … überlegten in ihren Herzen: Was redet dieser so? Er lästert. Wer kann Sünden vergeben als nur einer, Gott?    Markus 2,5–7

 

 

Jesus Christus vergibt dir all deine Sünden

 

Das Wichtigste für einen Gelähmten ist, gesund zu werden, oder? Doch der Herr Jesus sieht etwas, was noch wichtiger ist, und sagt: „Deine Sünden sind vergeben.“ Sofort ereifern sich die Schriftgelehrten: „Wer kann Sünden vergeben als nur einer, Gott?“

 

Hier wollen wir kurz über das biblische Wort Sünde nachdenken. Die Bibel fasst die Bedeutung sehr weit, wenn sie sagt: „Jede Ungerechtigkeit ist Sünde“ (1. Johannes 5,17)

Jede Ungerechtigkeit - das ist alles, was im Widerspruch zu Gott und zu seinem offenbarten Willen steht. Wir mögen Sünden übersehen oder nur an die schlimmsten Sünden denken - doch Gott wäre ungerecht, wenn Er dasselbe täte. Außerdem: Was sind große und was kleine Sünden? Gott sieht sie alle.

 

Wenn also jede Tat, jedes Wort, jeder Gedanke und jede Absicht bei Gott zählt, dann sind wir alle hoffnungslos verloren! Dann können wir uns noch so anstrengen: Wir können auch die allerkleinste Schuld nicht ungeschehen machen!

 

Doch es gibt einen Weg: Gott kann Sünde nicht übersehen - aber Er kann sie vergeben! Vergeben aufgrund dessen, was Christus getan hat. Wer nun an Ihn als seinen Erlöser glaubt, der weiß, dass Christus für seine Sünden gestorben ist. Und da Christus auferstanden ist, weiß er auch, dass seine Sünden getilgt sind. „Durch diesen wird euch Vergebung der Sünden verkündigt; … und durch diesen wird jeder Glaubende gerechtfertigt“ (Apostelgeschichte 13,38.39)

 

Es ist wahr: Nur Gott kann Sünden vergeben!

Und genau diesen Anspruch erhebt der Herr Jesus hier für sich selbst. Er unterstreicht ihn, indem Er den Gelähmten gesund macht.

 

 

 

 

 

 

Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch aufgetan werden.    Lukas 11,9

Und ich werde Dir Ruhe geben!

 

Als die ersten Christen nach Japan kamen, traf sich eine Gruppe von buddhistischen Priestern, um zu beraten, wie man diese neue Religion am besten verhindern könnte. Einer von ihnen mit Namen Yohoi schlug vor, dass jeder Priester die Lehren dieser neuen Religion studieren solle. Er selbst ging mit gutem Beispiel voran und besorgte sich noch am gleichen Tag ein Neues Testament.

 

Mehrere Monate lang studierte er es sehr sorgfältig. Zunächst staunte er über die literarische Schönheit dieses Buches, dann aber war er überzeugt, dass es göttlichen Ursprungs war, und wurde von seinem wahren Charakter getroffen. Er erkannte, dass er ein Sünder war und Christus als seinen Retter brauchte. Er gab seinen Dienst am Tempel auf und las weiter. Immer deutlicher wurde ihm bewusst, dass Gott heilig ist, dass Er Sünden gerecht richtet und dass er, Yohoi, deshalb verloren war. In seiner Verzweiflung wollte er das Buch über Gott wegwerfen und zum Buddhismus zurückkehren.

 

Doch dann las er die Worte des Herrn Jesus: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen.“ Eine ganze Nacht lag er wach, dachte darüber nach, glaubte und erfuhr: „… ich werde euch Ruhe geben“ (Matthäus 11,28)

 

Yohoi fing an, Jesus als seinen Retter und Herrn zu bekennen. Dabei kam er immer wieder auf die Verse zurück, die ihm selbst Ruhe gebracht hatten. Doch noch lieber sprach er über den Retter selbst.

 

Es kommt nicht darauf an, ob jemand christlich, buddhistisch oder atheistisch groß geworden ist - jeder darf anfangen, die Bibel so zu lesen wie Yohoi: so gründlich, so bewusst, so fragend. Dann wird Gott sich dazu bekennen und auch ihm eine Antwort geben!

 

 

 

 

 

Die Hohenpriester und die Schriftgelehrten suchten, wie sie Jesus mit List greifen und töten könnten; denn sie sagten: Nicht an dem Fest, damit nicht etwa ein Aufruhr des Volkes entsteht.     Markus 14,1.2

 

Gründonnerstag

 

Jerusalem bereitet sich auf das jährliche Passahfest vor. Aus dem ganzen Land strömen die Festteilnehmer in die Hauptstadt. Aber die religiösen Führer, die den festen Plan haben, Jesus Christus zu töten, sind in Unruhe. Sie fürchten nämlich, dass die Festbesucher sie an ihrem Plan hindern könnten. Viele haben ja die Predigten Jesu gehört und seine Wunder gesehen. Oft sind sie Ihm tagelang staunend gefolgt. Werden sie jetzt zulassen, dass Jesus getötet wird? - Die Anführer entscheiden: Während der Festtage kommt eine Gefangennahme Jesu nicht in Betracht.

 

Doch da bietet sich ihnen eine überraschende Gelegenheit: Judas Iskariot, einer der 12 Apostel, will Jesus den Hohenpriestern heimlich ausliefern. Diese Chance wollen sie sich nicht entgehen lassen. Sie nehmen Jesus gefangen. Wenig später, mitten in der Nacht, suchen die Feinde Jesu nach falschen Zeugen für ihre erfundenen Anklagen, um den völlig unschuldigen Erlöser zum Tod verurteilen zu können. Das Ergebnis steht schon vorher fest: Jesus muss sterben.

 

Dann folgt die Gerichtsverhandlung beim römischen Statthalter Pilatus, denn nur dieser kann das offizielle Todesurteil fällen. Deshalb gehen sie am frühen Morgen zu Pilatus. Er tut sich zuerst schwer, das geforderte Todesurteil zu sprechen. Ja, er betont sogar wiederholt, dass er den Angeklagten für unschuldig hält. Pilatus hat erkannt, dass die Ankläger nur aus Neid fordern, dass Jesus getötet werden soll. Und doch gibt er ihrer Forderung nach (Kap. 15,10-15).

 

Und Jesus? - Er nimmt die falschen Anklagen und die schändliche Verurteilung still hin.

Er geht freiwillig in den Tod, um die Sünden schuldiger Menschen zu sühnen und ihnen das Leben zu geben.

 

Seine Einladung, zu IHM zu kommen und sich von den Sünden retten zu lassen, gilt allen Menschen - auch seinen Feinden.

 

 

 

 

 

Von der sechsten Stunde an kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde. Um die neunte Stunde aber schrie Jesus auf mit lauter Stimme und sagte: Eli, Eli, lama sabachtani?, das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?   Matthäus 27,45.46

 

Karfreitag

 

Warum hast du mich verlassen?“

 

Über dieses Wort des Herrn Jesus Christus am Kreuz können wir nur mit großer Ehrfurcht nachdenken. Es hat eine ganz wesentliche Bedeutung; aber bis in seine letzten Tiefen können wir es nicht ergründen.

 

Seit dem Mittag herrschte plötzlich tiefe Dunkelheit im ganzen Land. Vorher hatte man den Sohn Gottes verspottet; auf einmal waren Hohn und Spott verstummt.

 

In diesen drei finsteren Stunden entzog Gott seinen Sohn den Blicken der Menschen, denn jetzt geschah das Unfassbare: Gott selbst brachte die tiefsten Leiden über Ihn! - Warum?

 

Der Heiland der Welt hing in völliger Einsamkeit am Kreuz; verlassen von den Menschen - jetzt aber auch verlassen von Gott, weil Er die Sünden aller, die an Ihn glauben, sühnen wollte. Im gerechten Strafgericht Gottes war Jesus an die Stelle sündiger Menschen getreten, deshalb hatte Gott sich von Ihm abgewandt und an Ihm das Gericht vollzogen.

 

Ohne dieses Sühnopfer hätte niemand gerettet werden können. Nun aber kommt der Sühnungstod Jesu jedem zugute, der Ihn im Glauben in sein Leben aufnimmt.

 

„Um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Ungerechtigkeiten willen zerschlagen. Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden.“ Jesaja 53,5

 

 

 

 

 

 

 

 

Sie schrien aber allesamt auf und sagten: Weg mit diesem, lass uns aber Barabbas frei! Dieser war wegen eines gewissen Aufruhrs … und wegen eines Mordes ins Gefängnis geworfen worden.

Lukas 23,18.19

Wir Menschen wählen immer das, was uns am meisten schadet!

 

Eine tragische Widersprüchlichkeit im menschlichen Verhalten ist, dass die Leute immer wieder das wählen, was ihnen am meisten schadet. Vor bald 2000 Jahren verlangten die Juden, dass ein Mörder namens Barabbas freigelassen werden solle anstelle ihres Messias. „Lass uns den Barabbas frei!“, schrien sie. Seitdem haben die Menschen noch häufig ihren „Barabbas“ bekommen.

 

Indem sie Barabbas wählten, wählten sie auch das Prinzip, für das er stellvertretend steht: als „freie“ Menschen tun zu können, was ihnen beliebt, wenn es sein muss, auch auf Kosten anderer.

 

Wir heute stehen vor einer vergleichbaren Wahl.

Und wenn wir den egoistischen Lebensstil wählen, der heute in der Welt vorherrscht, dann ernten wir auch die Ergebnisse davon.

 

Aber gab es damals in Jerusalem nicht noch eine Alternative? Ja, sie hätten ihren Messias wählen können, Jesus von Nazareth. Er war nicht gekommen, um seinen eigenen Willen zu tun, sondern den Willen Gottes. Während dem Mörder Barabbas das Leben seines Nächsten nichts bedeutete, opferte Jesus Christus sein Leben am Kreuz von Golgatha, um verlorene Menschen zu retten.

 

Natürlich wollen wir niemand Sympathien für einen Verbrecher wie Barabbas unterstellen. Aber dem Lebensprinzip, das Barabbas verkörpert, huldigen doch mehr oder weniger alle - nämlich immer das zu tun, was einem gerade beliebt.

In Gottes Augen ist das Eigenwille und Sünde, denn unser Schöpfer hat Anspruch auf unseren Gehorsam und auf unsere Liebe.

 

Deshalb brauchen auch wir alle Jesus Christus als unseren Erlöser.

Er bietet jedem, der mit Gott ins Reine kommen will, seine Retterhand.

 

 

 

 

 

Als es nun Abend war an jenem Tag, dem ersten der Woche, und die Türen da, wo die Jünger waren, aus Furcht vor den Juden verschlossen waren, kam Jesus und stand in der Mitte und spricht zu ihnen: Friede euch!    Johannes 20,19

Auferstehungstag

 

Jesus Christus ist auferstanden!

 

Es ist Sonntag, der Auferstehungstag Christi. Am frühen Morgen kommt Maria Magdalene zu der Gruft, in die man den Leib Jesu gelegt hat. Der Stein, der den Zugang versperrt hat, ist weggewälzt, und das Grab ist leer. Tief verwundert holt Maria die Jünger Petrus und Johannes hinzu. Die überzeugen sich davon: Der Leib des Herrn ist tatsächlich nicht mehr da. - Sie kehren nach Hause zurück.

Maria aber bleibt am leeren Grab zurück und weint. Da kommt Jesus selbst zu ihr - welch eine Freude! Er trägt ihr eine Botschaft von unermesslicher Tragweite für die Jünger auf, für „seine Brüder“. Sie sollen seinen Vater jetzt als ihren Vater kennen und seinen Gott als ihren Gott. So nah sind sie zu Gott gebracht durch das Erlösungswerk des Herrn Jesus am Kreuz (V. 17).

 

Am Abend des Tages sind die Jünger in einem Raum beisammen. Die Türen haben sie aus Angst vor den Feinden Jesu verriegelt. - Worüber sprechen die Jünger wohl? Zweifellos über ihren Herrn, den sie zuletzt als Gekreuzigten gesehen haben. Wo Er wohl ist? - Da tritt Jesus in ihre Mitte. „Er sprach zu ihnen: Friede euch! Und als er dies gesagt hatte, zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen“ (V. 19.20).

 

Bis heute will Christus selbst gegenwärtig sein, wenn Christen sich „in seinem Namen versammeln“.

 

Das gilt ganz besonders am Sonntag, an seinem Auferstehungstag, dem „Tag des Herrn“.

 

Und wenn die Gläubigen dann durch Lieder, Gebete und Bibelworte an ihren Herrn denken, werden auch sie voller Freude sein. (Matthäus 18,20; Offenbarung 1,10)

 

 

 

 

 

Ich habe deine Übertretungen getilgt wie einen Nebel und wie eine Wolke deine Sünden.    Jesaja 44,22

 

Sünden sind wie Nebel und Wolken im Leben!

 

Wie anstrengend ist es doch, bei Nebel Auto zu fahren! Selbst das Licht der Scheinwerfer kann nicht hindurchdringen. Nebel behindert den Kontakt zu unserer Umgebung und erschwert die Orientierung. Wolken hingegen rauben uns die Sicht nach oben und den Glanz des hellen Sonnenlichts.

 

Sünden in unserem Leben sind wie Wolken und Nebel. Die Verbindung zu Gott ist gestört, so wie die Wolken uns den Zugang zu den wärmenden Strahlen der Sonne versperren. An Gott liegt es nicht, wenn es in unserem Leben dunkel und trübe wird durch die Sünde. Und solange wir mit unseren Sünden nicht in das Licht Gottes kommen wollen, muss es in unserem Leben finster und traurig bleiben.

 

Doch wenn jemand zu Gott umkehrt und Ihm seine Sünden aufrichtig bekennt, verändert sich die Lage radikal. Dann darf er voll Vertrauen auf den Erlöser Jesus Christus blicken, und er darf unser heutiges Bibelwort ganz persönlich als Verheißung Gottes annehmen: „Ich habe deine Übertretungen getilgt!“

 

Wie wohltuend und befreiend ist es schon in der Natur: Die Wolken reißen plötzlich auf, und die Sonne bricht durch. Oder der Nebel gibt endlich die Sicht auf die herrliche Schöpfung Gottes frei! - Noch viel größer ist die Freude, wenn die Wolken und der Nebel unserer Sünden weichen müssen! Für den Glaubenden stehen sie dann nicht mehr zwischen uns und Gott, sondern haben sich in ein Nichts aufgelöst.

 

„Bei dir ist der Quell des Lebens, in deinem Licht werden wir das Licht sehen. Lass deine Güte fortdauern denen, die dich kennen, und deine Gerechtigkeit den von Herzen Aufrichtigen!“ Psalm 36,10.11

 

 

 

 

 

 

Ihre Propheten sprechen zum Holz: „Du bist mein Vater!“, und zum Stein: „Du hast mich geboren!“ Denn sie haben mir den Rücken zugekehrt und nicht das Angesicht.   Jeremia 2,26.27

 

Die Gnadenbotschaft der Bibel

 

Historisch geht es um Propheten in alter Zeit, die den wahren Gott aufgegeben hatten und stattdessen die Verehrung von Standbildern aus Holz oder Stein propagierten. Zugleich ist dieser Vers hochaktuell, denn er skizziert sehr treffend die materialistische Weltanschauung unserer Tage.

Auch sie hat ihren Ausgangspunkt in der totalen Abkehr von Gott. Sie ist ja der philosophische Versuch, die Welt ohne einen Schöpfer zu erklären.

 

Und auch der Begriff „Propheten“ ist hier nicht fehl am Platz; denn die wesentlichen Behauptungen der Materialisten sind eindeutig Glaubensaussagen, wenn auch keine christlichen.

 

Zum Beispiel ist wissenschaftlich durchaus nicht bewiesen, dass alle Vorgänge und Phänomene der Welt ausschließlich auf Materie und deren Gesetzmäßigkeiten beruhen. Weltanschauungen kann man grundsätzlich nicht beweisen. Sie sind nur ein Erklärungsversuch unserer Beobachtungen.

 

Schließlich führen auch die Materialisten unsere Herkunft - nur noch konsequenter als jene alten Propheten - auf „Holz und Stein“ zurück, auf Materie also.

Ist man den Gott der Bibel als Schöpfer los, ist man Ihn auch als Richter los. So denkt man. Wenn ich nichts weiter bin als hoch organisierte Materie - wer könnte mich dann nach dem Sterben zur Verantwortung ziehen? Das ist der zutiefst religiöse Grund, weshalb alle materialistischen und evolutionistischen Konzepte so beliebt sind. Und das, obwohl ihre grundlegenden Annahmen nicht weniger Glauben erfordern als die Bibel.

 

Wir aber stehen vor der Entscheidung, was uns in der letzten Stunde Halt geben soll: die Gnadenbotschaft der Bibel oder die Argumente des menschlichen Denkens. Jesus Christus sagt: „Wer an mich glaubt, hat ewiges Leben“ (Johannes 6,47)

 

 

 

 

 

Gott ist Liebe. Hierin ist die Liebe Gottes zu uns offenbart worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben möchten. Hierin ist die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als Sühnung für unsere Sünden.

1. Johannes 4,8–10

Jesus Christus kennt mich besser als ich mich selbst!

 

Es ist eine überwältigende Erfahrung, wenn ein Mensch erkennt, dass Gott ihn ohne jede Vorbedingung liebt. Vorher hat uns der Gedanke an Gott Unbehagen bereitet. Das Gewissen hat uns an unsere Verfehlungen erinnert, die Gott uns vorhalten würde, wenn wir Ihm begegnen - so meinten wir jedenfalls. Wie viele Menschen haben deshalb gedacht, sie müssten erst einmal eine Reihe guter Werke vollbringen, um Gott gnädig zu stimmen.

 

Aber so ist es nicht. Wir müssen nicht zuerst etwas tun, um uns Gottes Liebe zu verdienen oder uns dieser Liebe würdig zu erweisen. Das wäre auch gar nicht möglich. Die Wahrheit lautet ganz anders: Gott liebt uns, obwohl wir gar nicht liebens-würdig für Ihn sind. Gott liebt uns, weil Er Liebe ist.

 

An und für sich ist es richtig, davon zu sprechen, dass Gott bedingungslos liebt. Doch diese Aussage dürfen wir nicht missverstehen: Dass Gott Liebe ist, bedeutet nicht, dass Er uns als „der liebe Gott“ weiterhin ein sündiges Leben führen lässt.

 

Weil Gott Liebe ist, bietet Er Sündern und Verlorenen seine Rettung ohne Vorbedingungen an; und weil Er Licht und Liebe ist, will Er uns nicht in diesem sündigen und verlorenen Zustand lassen.

 

Dazu ist Jesus Christus, sein „eingeborener Sohn“, gestorben „als Sühnung für unsere Sünden“. Und deshalb sind die Menschen aufgefordert, „Buße zu tun“ - das heißt ihren Sinn zu ändern und von Herzen zu Gott umzukehren - und die Gnade Gottes in Christus im Glauben anzunehmen. (Apostelgeschichte 20,21)

 

 

 

 

 

Ich werde wohnen im Haus des HERRN auf immerdar.   Psalm 23,6

 

Ich habe Lust, abzuscheiden und bei Christus zu sein; denn es ist weit besser. Philipper 1,23

 

Direkt auf der anderen Seite

 

Ein Mädchen war gewohnt, den Friedhof des Dorfes zu überqueren, um schnell nach Hause zu kommen.

 

Eines Tages wurde sie gefragt, ob sie denn keine Angst bekomme, wenn sie abends diesen Weg ginge. „Nein“, antwortete das Mädchen, „mein Zuhause ist direkt auf der anderen Seite.“

 

Was liegt für uns direkt auf der anderen Seite des Friedhofs, auf der anderen Seite des Todes? Für mich, der ich auf Christus und sein Erlösungswerk vertraue, liegt dort das Haus meines Vaters, der Ort der Ruhe bei Jesus.

 

In einem Krankenhaus lag Frau S. im Sterben; doch ihr Gesicht leuchtete, als sie erzählte: „Gestern ging es mir sehr schlecht, und ich glaubte schon, der Herr würde mich zu sich holen. Aber es dauert wohl noch ein wenig, bis ich in den Himmel komme. - Dort ist ja meine Heimat!

 

Zu diesem Krankenhaus gehört auch ein Pavillon im Grünen, der zahlreiche Patienten im Endstadium ihrer Krankheit beherbergt. Ein Fernsehgerät soll ihnen Zerstreuung bieten. Alles ist dazu angetan, dass sie sich ablenken können und nicht an den Tod denken müssen. - Wer von den Kranken fragt sich, ob er bereit ist, Gott zu begegnen? Werden sie sterben, ohne Gewissheit darüber zu haben und ohne ihr Ziel zu kennen?

Vielleicht konnten sie alle irdischen Angelegenheiten rechtzeitig regeln, aber sind sie mit Gott im Reinen?

 

„Direkt auf der anderen Seite“ des Todes - was erwartet uns dort?

Ist es auch für Sie das Haus des Vaters, von dem der Herr Jesus Christus gesprochen hat? (Johannes 14,2.3)

 

 

 

 

 

Jesus verließ Judäa und zog wieder nach Galiläa. Er musste aber durch Samaria ziehen. Er kommt nun in eine Stadt Samarias, genannt Sichar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Joseph gab. Es war aber dort eine Quelle Jakobs. Jesus nun, ermüdet von der Reise, setzte sich so an der Quelle nieder.  Johannes 4,3–6

 

Lebendiges Wasser (1)

 

Der kürzeste Weg von Judäa nach Galiläa führt durch das Gebiet von Samaria. Die Juden mieden die dort lebenden Samariter wegen deren Herkunft und deren abweichenden Glaubenslehren. Manche Juden wählten daher lieber den Umweg durchs Jordantal.

 

Jesus Christus aber „musste“ durch Samaria ziehen. Dazu trieb Ihn die göttliche Liebe. Denn dort, bei Sichar, gab es eine Person, die Ihn nötig hatte. Hier hatte sich auch Jakob, der Stammvater des Volkes Israel, einmal aufgehalten. Daher waren die Gegend und die Quelle oder der Brunnen nicht ohne Bedeutung für die religiöse Tradition. Der Brunnen liegt gut 1 Kilometer von Sichar entfernt am Kreuzungspunkt zweier Wege. Er ist etwa 35 Meter tief und wird vom Grundwasser gespeist.

 

Ermüdet von der Wanderung legt Jesus hier eine Rast ein. - Zu Beginn seines Evangeliums hatte Johannes den Herrn von einer anderen Seite geschildert: Er ist das ewige Wort, das bei Gott war und selbst Gott ist.

Durch Ihn wurde die Welt erschaffen.

Er ist der eingeborene Sohn, der Mensch geworden ist. Durch Ihn können wir nun Gott, den Vater, erkennen. (Johannes 1,1–3.14–18)

 

Hier aber sehen wir den allmächtigen Sohn Gottes ermüdet von der Reise. Warum hat Jesus Müdigkeit, Hunger, Durst und Bedrängnis auf sich genommen? Weil Er unsere Lebensumstände kennenlernen wollte, damit Er uns aus Erfahrung verstehen und helfen kann.

 

So tief hat sich der Sohn Gottes zu uns herabgeneigt!

 

Da kommt eine Frau aus Samaria, um Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken! … Die samaritische Frau spricht nun zu ihm: Wie bittest du, der du ein Jude bist, von mir zu trinken, die ich eine samaritische Frau bin? - Denn die Juden verkehren nicht mit den Samaritern. - Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du die Gabe Gottes kenntest und wüsstest, wer es ist, der zu dir spricht: Gib mir zu trinken, so hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.

Johannes 4,7–10

Lebendiges Wasser (2)

 

Eine Frau aus der Gegend nähert sich dem einsamen Wanderer am Brunnen. Warum holt sie ihr Wasser nicht aus der Quelle von Sichar, sondern vom weiter entfernten Brunnen Jakobs? Erwartet sie vielleicht wegen der religiösen Tradition eine besondere Wirkung von diesem Wasser? Die Frau ist von vielen Geheimnissen umgeben, die wir nicht aufklären können. Das aber, was Gottes Wort uns mitteilt, zeigt uns: Sie steht mit ihren Bedürfnissen, Fragen und Nöten zugleich auch für uns und die Fragen unseres Lebens.

 

Am Brunnen geschieht ein ganz unerwarteter Tabubruch: Der müde jüdische Wanderer bittet die verachtete Samariterin, für Ihn Wasser aus dem Brunnen zu schöpfen. Das nimmt ihr die Scheu und lässt Vertrauen aufkommen. Die Frau bringt ihr Erstaunen zum Ausdruck. Und Jesus erwähnt dann nicht mehr seinen Durst, sondern spricht über den Durst, den Er in ihrem Herzen entdeckt hat, den tiefen, ungestillten Durst nach „lebendigem Wasser“.

Die Samariterin „kennt die Gabe Gottes nicht“; sie weiß noch nicht, dass Gott in seinem tiefsten Wesen kein fordernder, sondern ein gebender Gott ist.

Und sie kennt den Sohn Gottes noch nicht, der mit ihr spricht.

Sonst hätte sie „ihn gebeten“ und wäre gleich zu Anfang mit ihren Nöten und Erwartungen zu Ihm gekommen.

 

Die Frau spricht zu Jesus: Herr, du hast kein Schöpfgefäß, und der Brunnen ist tief; woher hast du denn das lebendige Wasser? Du bist doch nicht größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gab, und er selbst trank daraus und seine Söhne und sein Vieh? Jesus antwortete und sprach zu ihr: Jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten; wer irgend aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt.    Johannes 4,11–14

 

Lebendiges Wasser (3)

 

Der jüdische Fremde setzt die Samariterin immer mehr in Erstaunen. Zuerst hat Er sie um Wasser gebeten; und jetzt sagt Er, dass Er selbst ihr „lebendiges Wasser“ geben könne. Da überkommt die Frau ein erstes Ahnen, dass der Fremde bedeutender und mächtiger sein könnte als ihr Stammvater Jakob.

 

Der Sohn Gottes erklärt, dass kein Wasser dieser Erde den Durst des Menschen stillen kann. Das gilt im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Das „lebendige Wasser“ aber, das der Sohn Gottes anbietet, ist von ganz anderer Qualität: Es stillt den Durst des Herzens für immer; und es „quillt ins ewige Leben“.

 

Jesus Christus spricht hier von dem reichen Segen, der von seinem Sühnungstod am Kreuz ausgehen würde: Alle, die an Ihn glauben, empfangen die Vergebung ihrer Sünden, die Befreiung aus der Macht Satans, das ewige Leben und dazu die Gabe des Heiligen Geistes. (Johannes 7,38.39)

 

Durch den Heiligen Geist kann schon jetzt jeder Glaubende Gemeinschaft haben mit Gott und mit Jesus Christus, seinem Sohn.

In dieser Gemeinschaft findet die sonst ungestillte Sehnsucht des Menschen nach wirklichem Leben, nach Liebe und Geborgenheit ihre tiefste Erfüllung.

 

 

Die Frau spricht zu Jesus: Herr, gib mir dieses Wasser, damit mich nicht dürste und ich nicht mehr hierherkomme, um zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Geh hin, rufe deinen Mann und komm hierher! Die Frau antwortete und sprach zu ihm: Ich habe keinen Mann. Jesus spricht zu ihr: Du hast recht gesagt: Ich habe keinen Mann; denn fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann; hierin hast du die Wahrheit gesagt.

Johannes 4,15–18

 

Lebendiges Wasser (4)

 

In diesem Fortgang des Gesprächs mit dem Sohn Gottes tritt die ganze Not der Samariterin ans Licht. Mit fünf Männern war sie verheiratet gewesen. Diese werden kaum alle gestorben sein. Offenbar hatten sich einige von ihr scheiden lassen. Das geschah oft schon aus geringfügigen Anlässen. Einzelheiten werden uns nicht mitgeteilt. Aber wir können uns vorstellen, dass die Sehnsucht dieser Frau nach Liebe und Geborgenheit immer wieder herb enttäuscht und dass die aufkeimende Hoffnung jedes Mal von neuem erstickt wurde.

Auf die Vergangenheit geht Jesus nicht näher ein. Aber Er deutet an, dass ihre jetzige Beziehung nicht legitim ist. Darin ist sie schuldig geworden; und gerade weil Er ihr helfen will, kann der Herr diesen Punkt nicht übergehen.

 

Der Sohn Gottes hat der Samariterin das „lebendige Wasser“ angeboten, das den Durst des Herzens wirklich stillt. Darauf geht sie bereitwillig ein. Aber dazu muss sie zuerst mit ihrem ganzen Leben ins Licht Gottes treten.

Ihr Gewissen muss angerührt werden, damit es von seiner Last frei werden kann.

Nur dann, wenn wir unsere Lebensschuld vor Gott aufdecken, kann Gott sie von uns wegnehmen und uns vergeben.

 

Deshalb spricht Jesus diesen Punkt an - nicht vorwurfsvoll, nicht verletzend, aber doch ohne jede Beschönigung.

 

Die Frau spricht zu Jesus: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. Unsere Väter haben auf diesem Berg angebetet, und ihr sagt, dass in Jerusalem der Ort sei, wo man anbeten müsse. Jesus spricht zu ihr: Frau, glaube mir, es kommt die Stunde, da ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. … Es kommt aber die Stunde und ist jetzt, da die wahrhaftigen Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter. Gott ist ein Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten.   Johannes 4,19–24

 

Lebendiges Wasser (5)

 

Der Sohn Gottes hat im Gespräch mit der Samariterin ihre Lebensumstände und ihre Sünde aufgedeckt. Sie ist in ihrem Gewissen berührt, sie denkt über ihre Schuld nach und über ihre Verantwortung Gott gegenüber. Und sie hat noch eine wichtige Frage zu der Verehrung und der Anbetung, die der Mensch Gott bringen soll.

 

Die Frau ist religiös und weiß, dass die Samariter im Gegensatz zu den Juden nur die 5 Bücher Mose als Gottes Wort anerkennen. Daher lehnen sie auch den jüdischen Tempel in Jerusalem ab, weil dieser Ort in den Anweisungen Gottes durch Mose noch nicht genannt ist.

 

Jesus erklärt der Samariterin, worauf es jetzt in der Anbetung Gottes ankommt. Die alten religiösen Stätten erwähnt Er nicht mehr, auch nicht die traditionellen Opferriten.

Gott wünscht Anbetung in Geist und Wahrheit.

Das bedeutet, dass wir Gott in einer geistlichen Form anbeten sollen. Diese wird nicht mehr durch äußere Zeremonien und Tieropfer bestimmt, sondern durch geistliche Einsicht.

Und sie soll durch den Heiligen Geist geleitet sein.

Zugleich ist es eine Anbetung „in Wahrheit“ - eine Anbetung, die der völligen und endgültigen Offenbarung entspricht, die Gott von sich in Jesus Christus gegeben hat.

 

Die Frau spricht zu Jesus: Ich weiß, dass der Messias kommt, der Christus genannt wird; wenn er kommt, wird er uns alles verkündigen. Jesus spricht zu ihr: Ich bin es, der mit dir redet. … Die Frau nun ließ ihren Wasserkrug stehen und ging weg in die Stadt und sagt zu den Leuten: Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe! Dieser ist doch nicht etwa der Christus? Sie gingen aus der Stadt hinaus und kamen zu ihm.  Johannes 4,25–30

Lebendiges Wasser (6)

 

Die Begegnung mit dem müden jüdischen Wanderer war voller Überraschungen für die Samariterin: dass Er überhaupt mit ihr redete; dass Er sie bescheiden um Wasser gebeten hatte; dass Er ihr dann „lebendiges Wasser“ angeboten und ihre Lebensumstände aufgedeckt hatte.

Der Fremde musste ein Prophet sein, das war ihr klar geworden. Aber dann hatte Er noch so eindrucksvoll von Gott als dem Vater gesprochen und sich über die gottesdienstlichen Traditionen von Samaritern und Juden hinweggesetzt. Ist dieser Fremde vielleicht selbst der so lange ersehnte Messias, der Sohn Gottes? Vorsichtig spricht die Frau das Thema an. Und jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, dass Christus sich ihr offenbart: „Ich bin es, der mit dir redet.“

 

Ganz überwältigt von der Gegenwart des Erlösers, vergisst die Frau völlig, warum sie zum Brunnen gekommen ist. Sie lässt den Wasserkrug stehen und eilt in die Stadt, um diese gewaltige Nachricht mit anderen zu teilen.

Sie erzählt ihnen, dass Jesus ihr ganzes Leben kennt - Er muss der verheißene Messias sein! Zwar sagt sie das in Frageform; aber darin liegen keine Zweifel, sondern das tiefe Staunen über das, was sie mit dem Sohn Gottes erlebt hat.

Auch die anderen lernen Jesus kennen; und schließlich glauben viele aus Sichar, dass Jesus „wahrhaftig der Heiland der Welt ist“ (Johannes 4,39–42).

 

 

 

 

 

Aber viele Erste werden Letzte und Letzte Erste sein.    Matthäus 19,30

 

Hören, glauben und danach tun!

 

Ich sehe noch, wie er da vor mir steht und eine Frage hat: „Es heißt: ,Erste werden Letzte und Letzte Erste sein.‘ Ich habe in meinem Leben immer andere vorbeigelassen, schon damals in der Schule und jetzt auch im Beruf, ich habe mich nie vorgedrängt … Mir ist doch ein Platz im Himmel sicher - oder?“

 

Vielleicht sieht jemand in dem Bibelvers eine Chance, sich den Himmel durch eigene Leistungen zu verdienen. Doch die ganze Bibel und der Zusammenhang hier warnen vor allem selbstsicheren Vertrauen auf eigene Möglichkeiten.

  • Es kommt nicht auf das Äußere, das Offensichtliche an - sondern auf das Innere, auf die Gesinnung. Diese Wahrheit illustriert das Gleichnis Jesu von den zwei Menschen, die zum Beten in den Tempel gingen: „Der Zöllner aber, von fern stehend, … schlug sich an die Brust und sprach: O Gott, sei mir, dem Sünder, gnädig!“ Er wurde von Gott gerecht gesprochen - ganz im Gegensatz zu dem Pharisäer, der zwar fromme Worte fand, dabei aber auf sich selbst vertraute und sich für gerecht hielt, anstatt Gott die Ehre zu geben. (Lukas 18,9–14)
  • Es kommt nicht darauf an, ob man Jesus persönlich gesehen hat (wie viele Juden damals, die Ihn dennoch ablehnten) oder ob man von Ihm gehört oder gelesen hat (wie wir heute). Die entscheidende Frage ist, ob man an Jesus Christus glaubt: „Als aber die aus den Nationen es hörten, freuten sie sich und … glaubten“ (Apg.13,48)
  • Es kommt nicht darauf an, ob man christlich oder atheistisch erzogen worden ist. Ausschlaggebend für das ewige Heil ist, ob man neues Leben aus Gott hat: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.“ (Johannes 3,3)

Erst wenn man hört und glaubt, hat man ewiges Leben! (Johannes 5,24)

 

 

  

 

 

 

Der HERR fand ihn im Land der Wüste und in der Öde, dem Geheul der Wildnis; er umgab ihn, gab auf ihn acht, er behütete ihn wie seinen Augapfel.   5. Mose 32,10

 

Blindes Vertrauen (1)

 

Ein Missionsarzt, der vor Jahrzehnten unter den Navajo-Indianern in der Wüste Arizona arbeitete, hatte einmal folgendes Erlebnis:

 

Auf einer seiner Fahrten näherte er sich einem Gebüsch, das sich schon von weitem sichtbar von der Wüste abhob. Je näher er kam, desto deutlicher vernahm er ein schreckliches Geschrei. Er ging davon aus, dass ein Tier in einer Falle gefangen war, stieg aus dem Wagen, nahm sein Gewehr und arbeitete sich durch das Buschwerk.

 

Fast hatte er die andere Seite des Gebüschs erreicht, da fand er zu seiner Überraschung … kein Tier, auch keine Falle, sondern eine Indianerin, die hilflos auf dem Boden lag.

 

Der Arzt erkannte schnell, dass sie sich nicht bewegen konnte und unsägliche Qualen litt. Nach kurzer Untersuchung stellte er fest, dass es für sie kaum noch Hoffnung gab; der Wundbrand ( das Absterben des Gewebes ) hatte bereits eingesetzt. Er gab ihr eine Morphiumspritze, um ihre Schmerzen zu lindern, hüllte sie in eine Wolldecke, trug sie vorsichtig ins Auto und nahm sie mit ins Missionshospital.

 

Unterwegs versuchte er, von der Frau zu erfahren, wie sie an diese einsame Stelle gelangt war. - Sie war schwer krank geworden, und dem Medizinmann war es nicht gelungen, ihr „den Teufel auszutreiben“. Er hatte sie einfach hinausgeworfen und ihrem Schicksal überlassen.

 

Vier Tage hatte sie schon dort gelegen, gelähmt, ohne Speise und Trank, tagsüber der Sonnenglut ausgesetzt und nachts der klirrenden Kälte, denn das Gebiet lag mehr als 2 000 Meter über dem Meeresspiegel.

 

 

 

 

Als die Güte und die Menschenliebe unseres Heiland-Gottes erschien, errettete er uns, nicht aus Werken, die, in Gerechtigkeit vollbracht, wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit.     Titus 3,4.5

 

Blindes Vertrauen (2)

 

Neun Tage und Nächte lang konnte der Arzt die Schwerkranke kaum aus den Augen lassen. Endlich war das heftige Fieber überwunden. Als sie wieder bei vollem Bewusstsein war, erzählte die indianische Krankenschwester ihr, wie der Arzt sich um sie gekümmert hatte.

 

„Warum hat er das getan?“, fragte die Patientin. „Ich bin doch eine Indianerin, und er ist ein Weißer. Mein eigenes Volk hat mich hinausgeworfen, und er brachte mich hierher und gab mir das Leben wieder. Warum hat er das getan?“ Die Krankenschwester antwortete: „Es ist die Liebe Christi, die ihn so handeln ließ.“

 

„Was ist das - die Liebe Christi?“, wollte die Kranke wissen. „Ich habe noch nie davon gehört. Was meinst du damit?“ Doch es dauerte noch einige Tage, bis die Kranke erfassen konnte, wer Jesus Christus ist und was Er aus unendlich großer Liebe auch für sie getan hatte.

 

Immer klarer wurde ihr dann, dass sie vor einer Entscheidung stand: Sollte sie den heidnischen Geisterglauben aufgeben, der ihr nur Ängste und Leid gebracht hatte? Sollte sie stattdessen Jesus Christus als Erlöser und Herrn in ihr Leben aufnehmen?

 

Als sie gerade mit dem geistlichen Leiter der Missionsstation über diese Entscheidung sprach, kam der Arzt, der sie gerettet hatte, unerwartet zur Tür herein, um nach ihr zu sehen.

 Ihr Gesicht hellte sich auf, sie wandte sich an den Missionar und sagte zu ihm: „Wenn Jesus Christus so ist wie der Doktor dort, dann will ich mich Ihm für ewig anvertrauen.“

 

„Jesus von Nazareth ging umher, wohltuend und alle heilend, die von dem Teufel überwältigt waren; denn Gott war mit ihm.“ Apostelgeschichte 10,38

 

 

 

 

 

… nach der wirksamen Kraft, mit der der Herr Jesus Christus vermag, sich auch alle Dinge zu unterwerfen.

Philipper 3,21

 

Jesus Christus der Sohn Gottes!

 

Wenn uns im Leben Ungerechtigkeit widerfährt, wünschen wir uns vielleicht schon einmal, ein großer „Saubermacher“ würde kommen und die aus den Fugen geratenen Verhältnisse wieder in Ordnung bringen. Aber bitte einer, der seine Macht nicht missbraucht. Es ist allerdings zu befürchten, dass alle, die den Anspruch erheben, Gerechtigkeit einzuführen, irgendwie versagen werden.

 

Der große Gott aber hat einen solchen Mann in Bereitschaft. Über Ihn und seine kommende Herrschaft gibt es viele Voraussagen, die unbedingt zuverlässig sind.

Zum Beispiel diese: „Ein Herrscher unter den Menschen, gerecht, ein Herrscher in Gottesfurcht“

(2. Samuel 23,3)

 

Dieser von Gott erwählte Herrscher hat die Macht, sich „alle Dinge“ zu unterwerfen. Das sind nicht nur die Naturgewalten oder die Umweltprobleme der Erde, das sind auch alle Gewalttäter und das brodelnde Völkermeer. Nicht für sich, sondern zum Guten der Schöpfung und - wer spricht heute schon davon! - zur Ehre Gottes.

 

Wer ist diese einzigartige Person? - Wenn die Menschheit ihren Namen hört, ist sie nicht nur enttäuscht, nein viel mehr: Gegen Ihn „toben die Nationen“, und „die Fürsten beraten miteinander gegen den HERRN und seinen Gesalbten“ (Psalm 2,1.2)

Deshalb wird die Welt zuvor noch erleben, wie ganz andere Gewaltige kommen und akzeptiert werden, obwohl sie sich als Tyrannen entpuppen werden (2. Thessalonicher 2,3.4; Offenbarung 13)

 

Der kommende Friedensfürst wird mit großer Macht und Herrlichkeit auf der Erde erscheinen, die Gottlosen richten, die Gerechtigkeit zum Sieg führen und Frieden bringen.

Wer dieser Mann ist?

Sie haben es längst erraten: Es ist Jesus Christus!

 

 

 

 

 

Dem aber, der nicht wirkt, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet.

Römer 4,5

 

Der Glaube an Jesus Christus

 

Wirken - das bedeutet in diesem Zusammenhang: gute Werke verrichten, um dadurch mit Gott ins Reine zu kommen und vor Ihm als gerecht zu bestehen. Und genau das geht nicht!

Sollten wir also ruhig darauf verzichten, gute Werke zu tun? Sollten wir ruhig gottlos leben? Ganz sicher nicht! Aber wir können Gott nicht mit eigenen Leistungen Anerkennung abnötigen, wir können uns den Himmel nicht verdienen.

 

Das Verhalten der Menschen ist Gott nicht einerlei. Wir können vieles tun, was gegen seinen Willen verstößt und damit Sünde ist. Man kann aber auch nach seinem Willen fragen und versuchen, die Sünde zu meiden. Und der Gehorsam seinen Geboten gegenüber ist Gott wohlgefälliger als der Ungehorsam - das ist sicher.

 

Aber wer aus dem eigenen Verhalten ein Verdienst herleiten will, das Gott im Gericht einmal berücksichtigen müsste, der ist im Irrtum. Wir können Gott nie zu unserem Schuldner machen.

 

Kein Mensch, nicht einmal der beste, könnte eigene Leistungen vor Gott geltend machen und sich damit rühmen.

„Alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes.“ Sie können den Anforderungen, die der Herrlichkeit Gottes entsprechen, nicht genügen - weil sie gesündigt haben.

Der Gedanke, dass Gott gute Taten gegen Sünden aufrechnen werde, ist der biblischen Heilslehre fremd.

Das Heil hängt allein davon ab, dass die Frage der Sünde geordnet wird.

Und das geht nur durch den Glauben an Christus und seinen Sühnungstod (Kap. 3,22-25).

 

 

Gnade muss es sein -
Gnade ganz allein!
Alles andre geht in Stücke,
ist nur eine morsche Krücke.
Gnade muss es sein -
Gnade ganz allein!

 

 Jesus sprach zu ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken; ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße.  Lukas 5,31.32

 

Zum Nachdenken

 

Sagen Sie nicht, dass Sie zu schlecht seien; Christus ist gekommen, weil wir schlecht sind.

* * *

Sagen Sie nicht, dass Sie zu unglücklich seien; Christus ist gekommen, weil wir unglücklich sind.

* * *

Sagen Sie nicht, dass das Böse zu groß sei; nichts ist zu groß für Gott.

* * *

Viele Menschen sind bereit, etwas über Gott zu hören, wenn man nur seine Gerechtigkeit und Heiligkeit nicht so deutlich herausstellt. Aber auch von seiner Gnade hört man nicht gern, weil das Wort Gnade unsere Schuld voraussetzt und der Mensch sich dadurch gedemütigt fühlt.

* * *

Der Glaube ist kein Sprung ins Ungewisse. Zwar ist er ein Sprung ins Unsichtbare, aber hin zu einer bekannten Person.

* * *

Manchmal ertragen wir die schweren Prüfungen des Lebens mit mehr Geduld als die kleinen täglichen Probleme. In den großen Schwierigkeiten fühlen wir uns eher genötigt, unsere Last vor Gott zu legen, während wir dazu neigen, die kleinen Tagesprobleme ganz aus eigener Kraft lösen zu wollen.

 

 

 

 

Preise den HERRN, meine Seele, und all mein Inneres seinen heiligen Namen! Preise den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht alle seine Wohltaten! Der da vergibt alle deine Ungerechtigkeit, der da heilt alle deine Krankheiten; der dein Leben erlöst von der Grube, der dich krönt mit Güte und Erbarmungen.

 

Psalm 103,1–4

 

Der dich….

 

Wie könnte ich Gott genug danken für all das Gute, das Er mir in meinem Leben erwiesen hat! Wie der Psalmdichter David könnte ich vieles aufzählen, wenn ich an die Güte denke, mit der Gott mich Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr umgibt.

 

„Der da vergibt alle deine Ungerechtigkeit.“ - Das ist der größte Beweis seiner Liebe. Nichts ist so wichtig und nichts macht mich so froh wie die Gewissheit, dass Gott alle meine Sünden vergeben hat und nie mehr darauf zurückkommen wird.

 

„Der da heilt alle deine Krankheiten.“ - In allen körperlichen und seelischen Nöten habe ich die Nähe Gottes erfahren. Nicht, dass Er jede Krankheit von mir fernhält; auch die Behinderung meiner Tochter hat Er nicht weggenommen. Aber Er gibt Mut und Kraft, so dass wir in jeder Situation froh mit Ihm bestehen können.

 

„Der dich krönt mit Güte und Erbarmungen.“ - Wenn ich auf mein Leben zurückschaue, sehe ich als auffallendstes Kennzeichen eine „Krone“, geflochten aus Güte und Erbarmungen. Gott hat mich nie im Stich gelassen. Seine Erbarmungen haben mir geholfen. Mehr noch: Er hat mich in seiner Güte - ohne dass ich selbst Ihm Anlass hätte geben können - immer wieder reich beschenkt.

 

David weiß um Gottes Güte, aber er kennt auch seine eigene Vergesslichkeit.

Deshalb spornt er sich selbst an, die Wohltaten Gottes nicht zu vergessen, sondern Ihn von ganzem Herzen dafür zu preisen.

 

Das ist die beste Voraussetzung für ein glückliches Leben!

 

 

 

Für jetzt geh hin; wenn ich aber gelegene Zeit habe, werde ich dich rufen lassen.  Apostelgeschichte 24,25

 

 

Lass dich nicht von Statan täuschen!

 

Vor langer Zeit hatten zwei Herrscher ihre Armeen mobilgemacht. Der General des einen Heeres forderte den gegnerischen Heerführer durch einen Boten zur bedingungslosen Kapitulation auf. Der ließ ihm ausrichten: „Ich werde darüber nachdenken!”

 

Als der General diese Antwort las, sagte er seinem Stab: „Soll er nur nachdenken! Während er nachdenkt, werden wir marschieren!“ - Wenig später war das Nachbarland erobert und der Heerführer gefangen genommen. Wie bedauerte er jetzt, dass er nur nachgedacht, nicht aber gehandelt hatte! Nun war es zu spät!

 

Heute lassen sich viele Menschen durch den Teufel täuschen.

 

Der sagt ihnen: „Ihr habt noch sehr viel Zeit, um über das Jenseits und über euer Seelenheil nachzudenken!

Ihr müsst euch nicht beeilen!“

 

Und die Menschen hören auf ihn und warten ab, weil sie denken, sie müssten sich nicht beeilen. Und während sie sich Zeit lassen, vergeht ein Tag nach dem anderen - und auf einmal ist es zu spät.

Die Menschen verdrängen die Gedanken an den Tod und die Ewigkeit. Und damit auch an Gott und daran, wie sie errettet werden können.

So rückt ihr Lebensende näher: unbemerkt … unaufhaltsam … unausweichlich.

 

Die Bibel warnt uns: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht“; und: „Ein Mann, der, oft zurechtgewiesen, den Nacken verhärtet, wird plötzlich zerschmettert werden ohne Heilung“ (Hebräer 3,15; Sprüche 29,1)

 

Voll tiefer Liebe hat sich Jesus Christus um die Stadt Jerusalem und ihre Bewohner bemüht. Doch voll Schmerz und Trauer muss Er dann sagen: „Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt!“ (Matthäus 23,37)

 

„Hier sind wir, wir kommen zu dir; denn du bist der HERR, unser Gott.“ Jeremia 3,22

 

 

 

Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich der Wahrheit Zeugnis gebe.   Johannes 18,37

 

 

Jesus Christus ist die Wahrheit!

 

Das ist die Erklärung des Angeklagten in dem wohl ungewöhnlichsten Gerichtsprozess der Geschichte. Vor dem römischen Statthalter Pilatus steht ein äußerlich schlichter Mann: Es ist Jesus Christus. Die gegen Ihn erhobenen Vorwürfe sollen den Anschein erwecken, Er sei ein Staatsfeind. Dem muss der Vertreter des Staates nachgehen.

 

Das Verhör entwickelt sich dann sehr eigenartig. Die Anklagen lassen sich nicht im Mindesten aufrechterhalten, der oberste Richter muss feststellen, dass Jesus schuldlos ist. Und dennoch wird Er zum Tod verurteilt!

 

Im Verlauf des Verhörs kommt das Thema „Wahrheit“ zur Sprache. Jesus Christus erhebt den einmaligen Anspruch, dass Er dazu geboren und in die Welt gekommen ist, einen ganz bestimmten Auftrag zu erfüllen. Kann denn ein Mensch so etwas von sich sagen? Wie meint Er das? - Ja, Er ist der ewige Sohn Gottes und wurde von Gott mit dem Auftrag in die Welt gesandt, die Wahrheit zu bezeugen. Nicht nur in diesem Augenblick vor Pilatus, nein, immer und in allem.

 

Christus ist der vollkommene Zeuge der Wahrheit - der Wahrheit über sich selbst, über seine Aufgabe, über den Menschen, über Himmel und Hölle, über Gott und seine gerechten Ansprüche an alle Menschen. Mit einem Wort: Er ist Gott selbst, gekommen als Mensch. Durch seine Person und seine Worte hat Er, der die Wahrheit ist, alles ins rechte Licht gerückt.

 

Der hohe Richter tut die Worte Jesu mit der Bemerkung ab: „Was ist Wahrheit?“ Er stellt die Frage, aber die Antwort interessiert ihn nicht. Und doch - für jeden kommt der Tag, an dem er an der Wahrheit Gottes nicht mehr vorbeikommen wird.

 

„Die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.“ Johannes 1,17

 

 

 

 

Meine Hilfe kommt von dem HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat.   Psalm 121,2

 

 

Mut und Kraft durch Gottes Wort

 

Ein Ureinwohner einer Südseeinsel war mit seinem Auslegerkanu durch eine starke Strömung von seiner Heimatinsel abgetrieben worden. 32 Tage lang trieb er auf dem offenen Meer, bis ihn die Besatzung eines japanischen Fischerbootes rettete.

 

Später erzählte der Gerettete den erstaunten Reportern, dass er die Zeit im wahrsten Sinn des Wortes mit Psalm 121 überlebte. Gerade weil er die Worte dieses Psalms immer wieder betete, darüber nachdachte und sich an die Verheißung Gottes klammerte, blieb er vor Panik und Verwirrungszuständen bewahrt. Jedes Mal, wenn er betete, kam eine große Ruhe über ihn. Wenn er dachte, das Ende sei da, gab ihm Gott genau das, was er brauchte. Fliegende Fische fielen in sein Kanu. Mit der Angel konnte er noch andere Fische fangen. Einmal stieß eine Schildkröte an sein Boot. Er konnte sie mit der Hand an Bord ziehen. Ihren Schild benutzte er, um Regenwasser aufzufangen.

 

Am letzten Tag, als er schon so schwach war, dass er nicht mehr sitzen konnte, sah er in der Nähe einen Frachter vorbeifahren. Zu schwach, um noch irgendein Zeichen zu geben, betete er: „Herr, zeige dem Kapitän mein Boot!“ Doch auf dem Schiff bemerkte man ihn anscheinend nicht. Bereit zu sterben, befahl er nun seine Frau und seine Kinder in Gottes Hand. Da tauchte plötzlich ein japanisches Fischerboot auf und rettete ihm im letzten Augenblick das Leben.

 

Diese Begebenheit ist ein Zeugnis für die Treue Gottes und für die Kraft seines Wortes. Daraus schöpfte dieser Insulaner in großer Not immer wieder Trost und Zuversicht.

 

„Der HERR wird dich behüten vor allem Bösen, er wird behüten deine Seele.“ Psalm 121,7

 

 

 

Wer ist der Mann, der Lust zum Leben hat?      Psalm 34,13

 

 

Was ist mein Leben wert?

 

„Was ist mein Leben wert? - Lohnt es sich überhaupt zu leben?“ Solche Fragen werden zwar nur selten offen ausgesprochen, und doch denkt fast jeder hin und wieder einmal darüber nach. Da gibt es Menschen, die dem Schriftsteller Albert Camus zustimmen, der meinte: „Jeder weiß, dass das Leben nicht lebenswert ist.“ Andere halten es eher mit dem Komponisten Franz Lehar. In dessen Operette Giuditta heißt es: „Freunde, das Leben ist lebenswert.“ - Zwei völlig entgegengesetzte Standpunkte! Aber höchstens einer von ihnen kann richtig sein.

 

Manchmal scheint es tatsächlich so, als ob alles ohne Sinn sei. Wenn alle Pläne scheitern, wenn die Freunde sich zurückziehen, wenn die Krankheit oder der Tod geliebter Menschen mir alle Freude nehmen, wenn keiner mehr da ist, der wirkliches Interesse an mir hat - was bietet mir das Leben dann noch?

 

Es gibt Einen, der sich auch für die Entmutigten interessiert: Für Gott sind wir keine „Nummer“, die in der „Masse“ untergeht. Gott sieht jeden Einzelnen von uns, und Er wünscht, dass wir glücklich werden und unser Leben in Harmonie mit Ihm, unserem Schöpfer, führen können. Er hat Jesus Christus, seinen eigenen Sohn, für uns auf die Erde und ans Kreuz gesandt und dadurch gezeigt, wie viel Ihm an uns liegt. Durch Christus will Er unserem Leben Ziel und Sinn geben.

 

Da schreibt ein Mann einen Brief aus seiner Haft in Rom. Es ist der Apostel Paulus, angeklagt von seinen Landsleuten und verlassen von den meisten seiner Freunde. Wie ist ihm da zumute, und was sagt er darüber? - Der Gemeinde in Philippi schreibt Paulus über die Freude, über die Freude in Jesus Christus. Erstaunlich! So kann nur einer reden, der das Ziel und den Halt für sein Leben in Christus gefunden hat!

 

„Freut euch im Herrn allezeit! Wiederum will ich sagen: Freut euch!“ Philipper 4,4

 

 

 

Jesus trat hinzu und rührte die Bahre an; die Träger aber blieben stehen.  Lukas 7,14

 

 

Innerlich bewegt und voller Barmherzigkeit

 

Als Jesus sich mit seinen Jüngern und einer großen Volksmenge der Stadt Nain nähert, kommt ihm ein Trauerzug aus dem Stadttor entgegen. Eine Witwe hat ihren einzigen Sohn verloren. Was für eine unbeschreibliche Not: Neben ihrem geliebten Kind verliert diese Frau zugleich den Menschen, der in Zukunft für sie gesorgt hätte! Die Bewohner Nains zeigen zwar Anteilnahme, aber wirklich helfen können sie in dieser Not nicht.

 

Als der Herr Jesus das sieht, wird Er „innerlich bewegt“.

Dieser Ausdruck bedeutet weit mehr als nur eine kurze emotionale Regung. Jesus fühlt so tief mit dieser trauernden Witwe wie niemand sonst. Er sieht nicht nur ihre Verzweiflung, das Ausmaß ihres Schmerzes, ihre berechtigten Sorgen vor der Zukunft, sondern es berührt Ihn selbst bis ins Innerste.

 

Zu der trauernden Witwe sagt der Herr: „Weine nicht!“ - Diese Aufforderung soll traurigen Menschen natürlich nicht verbieten zu weinen.

Nein, dieses Wort des Herrn Jesus hat damit zu tun, dass Er genau weiß, was Er im nächsten Moment tun wird: Er „trat hinzu“. Diese Worte lesen wir oft, wenn Kranke oder Hilfesuchende zu Jesus kommen und Er ihnen gern hilft. Doch hier steht eine Frau vor Ihm, die so sehr trauert und deren Situation aus menschlicher Sicht so hoffnungslos ist, dass Er selbst die Initiative ergreifen muss.

Das tut Er übrigens bis heute in Situationen, in denen wir nicht einmal mehr in der Lage sind, Hilfe bei Ihm zu suchen.

 

Jesus rührt die Bahre an, die Träger bleiben stehen. Dann spricht der Heiland den Verstorbenen an: „Jüngling, ich sage dir, steh auf!“ - Und was geschieht? Der Tote wird lebendig! Eindrucksvoll beweist der Herr Jesus damit, dass Er der Sohn Gottes ist, der die Macht über Leben und Tod hat.

 

Und zugleich ist Er voller Barmherzigkeit und hilft uns gern in unserer Not - auch dann, wenn wir keinen Ausweg mehr sehen.

 

 

 

 

   

 

 

Du wobst mich im Leib meiner Mutter. Ich preise dich dafür, dass ich auf eine erstaunliche, ausgezeichnete Weise gemacht bin. … Mein Gebein war nicht vor dir verborgen, als ich gemacht wurde im Geheimen, gewirkt wie ein Stickwerk … Meinen Keim sahen deine Augen.   Psalm 139,13–16

 

Mein Baby - mein Werk?

 

Gerade habe ich mein Baby bekommen. Der Arzt legt es mir mit den Worten in die Arme: „Nun können Sie Ihr Werk bewundern!“

 

Darüber muss ich nachdenken. Ist dieses Baby wirklich mein Werk? Ich habe es neun Monate lang getragen und dann zur Welt gebracht, das ist wohl wahr. Aber wer hat die Befruchtung, die Teilung und Vermehrung der ersten Zellen und ihre erstaunlich komplexe Anordnung geleitet? Wer hat da im Geheimen gewirkt während der ganzen Schwangerschaft bis zu dem Moment, als das Baby in die Welt geboren wird - ein Mensch mit einem wunderbar funktionsfähigen Körper, aber auch mit einem Geist und einer Seele? Bin ich als Mutter nicht nur ein Instrument in der Hand des Schöpfers?

 

Meine Gedanken gehen zu Psalm 139.

In diesem Psalm denkt König David über die ersten Augenblicke seiner Existenz nach und staunt darüber, wie Gott ihn gewoben, gemacht und gewirkt hat.

Und als er noch ein ganz zarter und empfindlicher Embryo war, da sah Gott ihn bereits. Und Gott nahm nicht nur Kenntnis von ihm, sondern leitete seine wunderbare Entwicklung.

 

Dieser Psalm zeigt, wie uns schon ein ungeborenes Kind in jedem Stadium bis hin zur Geburt viel von der Weisheit, Macht und Liebe des Schöpfers erkennen lässt.

Jedes Kind - obwohl nur eins unter vielen anderen, die täglich geboren werden - ist für Gott einzigartig, wertvoll, geliebt. Er möchte es einmal für ewig bei sich im Himmel haben. Ja, für jedes Kind ist Jesus Christus gekommen!

 

 

 

Durch Gottes Gnade hat Jesus für alles den Tod geschmeckt.  Hebräer 2,9

Ihr seid um einen Preis erkauft worden; verherrlicht nun Gott in eurem Leib.  1. Korinther 6,20

 

Die unverdiente Gnade Gottes

 

Die biblische Lehre von der Gnade Gottes gehört zu den Grundpfeilern des Evangeliums. Doch hin und wieder wird sie auch missverstanden. - Die Gnade ist nicht eine Art Nachsicht, die Gott unseren kleineren Verfehlungen entgegenbringt. Und noch weniger ist sie eine Anerkennung, die Er unseren Bemühungen zollt, etwa so: „Tut euer Bestes, dann wird Gott das Übrige tun.“

Und schließlich „entschuldigt“ die Gnade nicht die Sünde.

Nein, Gottes Gnade tilgt die Sünde völlig aus.

 

Die Gnade Gottes ist eines der Schlüsselthemen der Heiligen Schrift. Gott ist „der Gott aller Gnade“. Wenn Menschen mit dem Herrn Jesus Christus bekannt gemacht werden, wird ihnen „das Evangelium der Gnade Gottes bezeugt.“ (1. Petrus 5,10; Apostelgeschichte 20,24)

 

Die Gnade hat ihren Ursprung im Wesen Gottes selbst. Gnade bedeutet, dass Er seine Liebe, seine unverdiente Gunst, denen erweist, die gesündigt haben. Und so wird die Gnade Gottes uns allen angeboten, denn „alle haben gesündigt.“ (Römer 3,23)

Die Gnade beschränkt sich aber nicht darauf, den Schuldigen freizusprechen: Sie gibt, sie macht uns reich.

 

Was ist nun der Preis der Gnade? Sie hat Gott unendlich viel gekostet. Er hat „seinen eigenen Sohn nicht verschont“

Jesus Christus musste sterben, um unsere Sünden zu tilgen. Für uns aber ist sie umsonst. Das trifft unseren Stolz; aber wir könnten auch gar nichts tun, um die Gunst Gottes zu erwerben. Wir müssen sie als reines Geschenk im Glauben annehmen.

 (Römer 8,32; Offenbarung 22,17)

 

„Zu einfach!“, sagt vielleicht jemand. Aber: Wäre es nicht eine Beleidigung Gottes, wenn wir für das bezahlen wollten, was Er uns gratis anbietet?

 

 

 

Männer brachten auf einem Bett einen Menschen, der gelähmt war; und sie suchten ihn hineinzubringen und ihn vor Jesus zu legen.    Lukas 5,18

Gehe deinen Lebensweg an der rechten Hand Jesu

 

Die junge Frau war enttäuscht worden: Ein Mann hatte gesagt, dass er sie liebe, doch er hatte nur ihren Körper und ihr Geld gewollt. Dann hatte er sie verlassen.

 

Sie war verzweifelt - und warf sich vor einen Zug. Als sie im Krankenhaus wieder zu sich kam und aufstehen wollte, konnte sie es nicht: Sie hatte beide Beine verloren! Ein Schrei gellte aus ihrem Zimmer …

 

Die nächsten Tage waren voller Verzweiflung, voller Apathie und voller Vorwürfe: „Warum lebe ich noch? Ich werde nie mehr gehen können, nie mehr tun können, was ich will. Ich bin für immer ans Bett gefesselt!“

 

Als sie wieder einmal völlig verzweifelt war, setzte sich eine Krankenschwester zu ihr und fragte sie nach ihrem bisherigen Leben. Die junge Frau erzählte: „Morgens bin ich zur Arbeit gegangen. Wenn ich abends dann nach Hause kam, sind mein Freund und ich auf irgendeine Party gefahren. Irgendwo war ja immer etwas los. Doch nun kann ich nie mehr irgendwo hingehen - nie mehr!“

 

Die Krankenschwester schwieg, dann sagte sie: „Doch, einen Weg können Sie immer noch gehen. Sie haben nicht an diesen Weg gedacht, als Sie gesund waren - doch er steht ihnen auch jetzt immer noch offen.“

 

Und dann erzählte sie ihr von den vier Männern, die ihren gelähmten Freund gemeinsam zu Jesus brachten.

Und wie Dieser zu dem Gelähmten sagte:

„Mensch, deine Sünden sind dir vergeben“

(Lukas 5,18–26).

 

Die junge Frau hörte zu, fragte nach, glaubte und erfuhr die Vergebung ihrer Sünden.

Später sagte sie oft: „Der Weg mit Jesus ist schöner als alle Wege, die ich früher selbst gegangen bin.“

 

„Lehre mich, HERR, deinen Weg, und leite mich auf ebenem Pfad!“ Psalm 27,11

 

 

 

 

 

Als Jesus von dort weiterging, folgten ihm zwei Blinde, die schrien und sprachen: Erbarme dich unser, Sohn Davids! Als er aber in das Haus gekommen war, traten die Blinden zu ihm; und Jesus spricht zu ihnen: Glaubt ihr, dass ich dies tun kann?   Matthäus 9,27.28

 

Glaubst du, dass ICH das tun kann?

 

Auf der Begegnung hier liegt eine gewisse Spannung. Zwei Blinde folgen dem Herrn Jesus und rufen Ihn um Hilfe an. Doch erst als sie mit Ihm in ein Haus hineingehen, spricht Er sie an. Warum lässt Er, der den Menschen in Not stets mitfühlend und liebend begegnet, diese blinden Männer hinter sich herlaufen und geht erst im Haus auf ihre Not ein?

Die Antwort liegt offenbar in seiner Frage: „Glaubt ihr, dass ich dies tun kann?“

 

Die beiden haben immer wieder zum „Sohn Davids“ um Hilfe gerufen. Ein Titel, der für den Messias reserviert ist, für den König, den Gott verheißen hat und den das jüdische Volk seit Jahrhunderten erwartet. Jeder weiß: Der Messias wird ein Nachkomme Davids sein, des größten Königs in der Geschichte Israels. Die Blinden benutzen also einen offiziellen Titel des Messias, wenn sie Jesus so anreden.

 

Mit diesen Worten ehren sie Jesus, denn viele wollen Ihn nicht als den Messias anerkennen.

 

Und doch fragt Jesus sie noch ganz persönlich: „Glaubt ihr, dass ich dies tun kann?“

Den Herrn mit dem formal richtigen Titel anzureden ist leicht - doch wie denken sie persönlich über Ihn?

Sind sie nur gekommen, weil andere Ihn für den Messias halten und interessante Dinge über Ihn erzählen - oder glauben sie selbst an Ihn und an seine Vollmacht als Messias?

 

Heute stellt der Herr mir die gleiche Frage.

Was andere über Ihn sagen, mag gut formuliert und auch ehrerbietig sein.

Doch Er will nicht, dass ich nur wiederhole, was ich über Ihn gehört habe. Er möchte, dass ich aus persönlicher Glaubensüberzeugung zu Ihm komme!

 

Deshalb fragt Jesus auch mich: Glaubst du, dass Ich dies tun kann?

 

 

 

 Ihr habt, was den früheren Lebenswandel betrifft, den alten Menschen abgelegt … und habt den neuen Menschen angezogen, der nach Gott geschaffen ist in wahrhaftiger Gerechtigkeit und Heiligkeit.

Epheser 4,22.24

 

Aus uns selbst heraus können wir absolut nichts!

 

Dieses Wort schrieb der Apostel Paulus an Christen.

Und es gibt Leute, die sich ganz selbstverständlich auch für Christen halten, nur weil sie getauft oder konfirmiert sind oder weil sie eine christliche Moral vertreten.

 

Aber mit Christus selbst wissen sie nichts anzufangen, und so fehlt ihnen die Kraft zu einem christlichen Leben.

 

Der Prediger Max Frommel hatte einmal auf einer Reise eine Unterhaltung mit einem Kaufmann, die wir gekürzt wiedergeben:

 

„Von der christlichen Moral“, sagte der Kaufmann, „halte ich sehr viel, aber all die Glaubenssätze kann ich entbehren.“

 

„Sie sind Kaufmann“, erwiderte Frommel, „und wissen, dass die Ausgaben nicht die Einnahmen übersteigen dürfen. Nun verlangt die christliche Moral aber von uns lauter Ausgaben: ,Du sollst lieben, du sollst dienen, du sollst helfen!‘ Woher aber kommen die Einnahmen, woher die Kraft, alle diese Forderungen zu erfüllen?

Aus uns selbst können wir das doch nicht.

 

Nein, vor dem ständigen Schuldigbleiben und vor dem schließlich völligen Konkurs kann uns nur eine Einnahme von oben schützen:

 

,Hierin ist die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als Sühnung für unsere Sünden.‘ Und dann: ,Lasst uns lieben‘, das ist die Ausgabe; und: ,Gott hat uns zuerst geliebt‘, das ist die Einnahme!“ (1. Johannes 4,7–11.19)

 

Ein treffender Vergleich!

Diese Einnahme kommt allen zugute, die das Geschenk der Vergebung und Liebe Gottes annehmen.

Nur so werden sie befähigt, dann auch selbst die Liebe Gottes in einer lieblosen Welt auszustrahlen.

 

 

 

Wenn jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter, der gleicht einem Mann, der sein natürliches Angesicht in einem Spiegel betrachtet. Denn er hat sich selbst betrachtet und ist weggegangen, und er hat sogleich vergessen, wie er beschaffen war.   Jakobus 1,23.24

 

 

Ungeschminkt, bloß und ohne Maske!

 

Die Umkleidekabine des Bekleidungshauses ist voller Spiegel. Überall schaut man sein Abbild. Man muss ja schließlich sehen, wie man in dem neuen Kleidungsstück wirkt, und dann soll man es natürlich auch kaufen. - Aber man kann es auch lassen und unverrichteter Dinge davongehen.

 

Spiegel begleiten unser Leben. Doch wer denkt dabei schon daran, dass die Bibel, das Wort Gottes, der perfekte Spiegel für den inneren Menschen ist? Wenn wir die Bibel lesen, dann sehen wir plötzlich uns selbst. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir so empfinden, wenn wir ein Buch lesen. Leider ist das Bild nicht immer schmeichelhaft. Denn Gott schmeichelt den Menschen nie, so wie etwa ein Schriftsteller, der hohe Auflagen erzielen will.

Wir entdecken vielmehr unsere eigenen Fehler und gravierenden Mängel, ja wir sehen uns plötzlich so, wie Gott uns sieht: ungeschminkt, bloß und ohne Maske.

 

Diesen Anblick muss ein Mensch erst einmal verkraften, besonders dann, wenn er bisher ein völlig falsches Bild von sich selbst hatte. Viele denken nicht länger darüber nach und gehen zur Tagesordnung über - zu ihrem großen Schaden.

 

Besser ist es, der Wahrheit des „Spiegels“ ins Auge zu sehen, nämlich das Wort Gottes zu hören und auch zu tun. Was denn tun? Einfach Gottes Rettungsbotschaft glauben! Das Evangelium (die gute Botschaft) ist die Kraft Gottes, die jedem Rettung bringt, der glaubt. Wer an Jesus Christus und seine Sühnungstat glaubt, wird von Gott gerecht gesprochen.

Es ist eine Gerechtigkeit, die man nur durch den Glauben bekommen kann.

 

 

 

 

Nur auf Gott vertraut still meine Seele, von ihm kommt meine Rettung.

 

Auf Gott ruht mein Heil und meine Herrlichkeit; der Fels meiner Stärke, meine Zuflucht, ist in Gott. Vertraut auf ihn allezeit, o Volk! Schüttet euer Herz vor ihm aus! Gott ist unsere Zuflucht.  Psalm 62,2.8.9

 

Vertrauen

 

Wie wichtig ist doch das Vertrauen im Zusammenleben und Zusammenarbeiten der Menschen - Vertrauen in die guten Absichten, in die Worte und in die Fähigkeiten des anderen! Es lohnt sich, wenn wir auf vertrauensvolles gegenseitiges Verstehen achten.

 

Wer seinen Alltag nach Stressfaktoren durchforstet, wird feststellen, dass sie in vielen Fällen damit zu tun haben, dass Vertrauen in die Brüche gegangen ist! Wie schwierig und mühsam gestaltet sich dann der Versuch, verloren gegangenes Vertrauen wiederherzustellen.

 

Woher kommt es wohl, dass wir einander nicht immer trauen können? Die Bibel gibt uns die Antwort bereits auf den ersten Seiten: Unsere Vorfahren haben dem Teufel mehr Vertrauen geschenkt als Gott. So übertraten sie Gottes gutes Gebot und wurden zu Sündern. Und als Nachfahren dieser Vertrauens-Versager machen wir es nicht besser; wir sind Sünder und zeigen das durch unser Leben. Der eine wird mehr, der andere weniger schuldig; aber alle erweisen wir uns als Sünder (Römer 3,23)

 

Da stehen wir nun mit unserer Schuld und können nichts tun, um das Verhältnis zu Gott zu reparieren. Doch Gott weist uns auf das hin, was Er selbst getan hat.

Wenn wir Ihm unsere Schuld offen eingestehen, wird der Sühnungstod seines Sohnes zur Grundlage für eine ganz neue, unverbrüchliche Vertrauensbeziehung zu Ihm.

 

Und dann erfahre ich auch Gottes Hilfe in den großen und kleinen Vertrauens-Fragen meines Alltags.

 

 

 

Jesus wurde emporgehoben, indem die Apostel es sahen, und eine Wolke nahm ihn auf von ihren Augen weg. Und wie sie unverwandt zum Himmel schauten, als er auffuhr, siehe, da standen zwei Männer in weißen Kleidern bei ihnen, die auch sprachen: Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht hinauf zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird ebenso kommen, wie ihr ihn habt auffahren sehen in den Himmel.   Apostelgeschichte 1,9–11

 

 

Himmelfahrt

 

In den 40 Tagen nach seiner Auferstehung hat der Herr Jesus Christus mit seinen Aposteln zahlreiche Unterhaltungen geführt. Jetzt aber ist die Stunde seiner Himmelfahrt gekommen. Die Jünger schauen ihrem geliebten Herrn nach und sehen, wie eine Wolke Ihn aufnimmt.

 

Offenbar ist es wie bei anderen Gelegenheiten eine ganz besondere Wolke, in der Gott gegenwärtig ist, seine Herrlichkeit aber vor den Augen der Menschen verbirgt.

 

Auch der „Himmel“, der Jesus nun aufnimmt, ist nicht der atmosphärische Himmel oder das Weltall, sondern die unmittelbare Gegenwart Gottes.  (1. Könige 8,10.11; Matthäus 17,5)

 

Was für ein gewaltiges Ereignis, dass der Sohn Gottes als Mensch und „als Vorläufer“ für die Gläubigen in die Herrlichkeit des Himmels eintritt!

Dort wird Er „von Gott begrüßt“, wird „mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt“ und erhält den Ehrenplatz an Gottes Seite.  (Hebräer 6,20; 5,10; 2,9; 1,13)

 

Der Sohn Gottes ist „in das Haus seines Vaters“ zurückgekehrt und hat dort durch seine Gegenwart als Mensch auch den Gläubigen „eine Stätte bereitet.“ (Johannes 14,2.3)

 

Die Jünger schauen dem Herrn lange nach. Zwei Engel trösten sie, indem sie ihnen erneut versichern, dass Jesus selbst wiederkommen wird.

 

Seine Himmelfahrt geschah vom Ölberg aus, und gerade dort wird Er auch wieder erscheinen, wenn Er sein Friedensreich aufrichtet. (Sacharja 14,4)

 

 

 

So hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.    Johannes 3,16

 

 

Gottes große Liebe

 

Pastor Wilhelm Busch (1897-1966) erzählte einmal, wie er in ein Haus für junge Bergleute kam. Kaum hatte er gesagt, wer er war, da wandte sich einer schon ab mit der Bemerkung: „Ich bin aus der Kirche ausgetreten!“

 

Der Kommentar des Bergmanns ist immer noch aktuell. Man kann ihn auch etwas abwandeln: „Mit der Kirche und dem Pfarrer bin ich fertig!“, oder: „Mit einem Gott, der mir meinen liebsten Menschen genommen hat, will ich nichts mehr zu tun haben!“ Doch darum geht es gar nicht - auch heute nicht!

 

Wilhelm Busch erwiderte dem Bergmann: „Das ist mir ganz gleichgültig. Aber das weiß ich, dass Jesus für dich gestorben ist.“ Da drehte sich der junge Mann um und hörte ihm zu.

 

Es geht darum, dass es Einen gibt, der Sie lieb hat und der für Sie am Kreuz gestorben ist. Dieser Eine ist Jesus Christus.

 

Er hat selbst gesagt:

„Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Überfluss haben. Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.“ Johannes 10,10.11

 

Unbegreifliche Liebe, in der der Sohn Gottes „sich selbst für unsere Sünden gegeben“ hat!

(Galater 1,4)

„Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, da wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist.“ Römer 5,8

 

„Was ich jetzt lebe …, lebe ich durch Glauben, durch den an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.“ Galater 2,20

 

 

 

 

 

 

 

Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.  Johannes 3,3

 

Von neuem geboren

 

Nicht wenige Menschen hoffen immer noch, dass mit dem umfangreichen Wissen unserer sogenannten Informationsgesellschaft über kurz oder lang die Probleme der Welt gelöst werden können. Ein Medienexperte sah das dagegen in einem Interview völlig anders:

„Die ernsten Probleme wie Armut, Krieg, Klima bestehen nicht deshalb, weil wir irgendetwas nicht wissen. Information allein hilft dabei nicht viel.“

 

In der Tat bekommen Informationen erst dann ihren Wert, wenn sie vom Empfänger nicht nur aufgenommen und verstanden werden, sondern wenn dieser auch richtig und konsequent darauf reagiert. Das gilt auch für die Botschaft dieses Kalenders.

 

Das Evangelium, die gute Nachricht von der Gnade Gottes in Jesus Christus, ist zunächst auch nur eine Botschaft.

Die ist zwar im Lauf der Jahrhunderte weltweit verbreitet worden, aber das heißt nicht, dass die ganze Welt deswegen christlich geworden wäre. Die Botschaft Gottes bringt nur denen Nutzen, die sie im Glauben annehmen. Auch das ist eine Aussage der Bibel. (Hebräer 4,2)

 

Nur der kann Anteil an Gottes Reich haben, der „von neuem geboren“, das heißt innerlich ein völlig neuer Mensch wird. Diese Mitteilung des Herrn Jesus Christus hilft dem Menschen aber nur dann weiter, wenn er sich damit auseinandersetzt und innerlich Ja dazu sagt. Erst dann erweist sich Gottes Wort als das Mittel zum Heil.

 

Gott will uns neues Leben schenken, doch wir unsererseits müssen anerkennen, dass wir uns von unserem Schöpfer entfernt haben und Ihm gegenüber schuldig geworden sind. Und wir müssen an Jesus Christus glauben und an sein Erlösungswerk am Kreuz.

 

 

 

Seine Bürger aber hassten ihn und schickten eine Gesandtschaft hinter ihm her und ließen sagen: Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche.  Lukas 19,14

 

 

Der Kandidat

 

„Ich hätte schon einen Kandidaten, aber keiner will Ihn.“ Das war die Antwort eines gläubigen Christen, als man ihn vor einer Wahl fragte, wem er seine Stimme geben würde.

 

Natürlich wollte er mit seiner Antwort auf Jesus Christus hinweisen, den Einzigen, der fähig ist, die vielfältigen Probleme dieser Welt endgültig zu lösen. Leider aber wollen viele nichts von Ihm wissen. Am deutlichsten wurde das, als man Ihn wie einen Übeltäter ans Kreuz schlug. In dem Gleichnis, das Jesus erzählte und aus dem das heutige Bibelwort entnommen ist, hatte der Herr bereits angekündigt, dass man Ihn ablehnen würde. Dennoch wird Er eines Tages seine Herrschaft auf der Erde machtvoll antreten.

 

Damals ist Christus als König von seinem Volk verworfen worden; seitdem aber ist jeder Einzelne dazu aufgerufen, Jesus als seinen Retter und Herrn anzunehmen. Im Johannes-Evangelium lesen wir die ergreifenden Worte:

 

„Er war in der Welt, und die Welt wurde durch ihn, und die Welt kannte ihn nicht. Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an; so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.“ Johannes 1,10–12

 

Geben Sie „Ihre Stimme“ Jesus Christus, indem Sie Ihn aufnehmen und Ihm Herz und Leben ganz übergeben. Er ist der einzige „Kandidat“, der alle seine Zusagen erfüllen wird. Unzählige Gläubige können das bezeugen; Jesus Christus hat ihr Vertrauen niemals enttäuscht.

 

 

 

Bei all diesem ist zwischen uns und euch eine große Kluft befestigt, damit die, die von hier zu euch hinübergehen wollen, nicht können und sie nicht von dort zu uns herüberkommen können.  Lukas 16,26

 

 

Der Ruf zur Umkehr

 

Das sagt der abgeschiedene Glaubensmann Abraham zu einem Verstorbenen, der ohne Gott gelebt hatte. Der Herr Jesus Christus selbst hat das berichtet. Es gibt also tatsächliche zuverlässige Nachrichten über das Jenseits!

 

Daher lohnt es sich wirklich, den ganzen Bericht in Lukas 16 zu studieren. Wir bitten Sie herzlich darum! Denn wenn der Mensch einmal gestorben ist, hat er keine Möglichkeit mehr, sein ewiges Schicksal zu ändern.

 

Die menschliche Existenz endet nicht mit dem Tod. Und Jesus Christus, als Sohn Gottes der einzige beglaubigte Zeuge, erklärt in unserem heutigen Bibelwort in bildlicher Sprache, aber klipp und klar: Im Totenreich gibt es zwei streng geschiedene Bereiche. Die große Kluft zeigt das an.

 

Auf der einen Seite der unüberwindlichen Kluft genießen Menschen nach ihrem Tod Freude und Trost - nach all den Leiden, die sie in ihrem vergangenen Leben erfahren haben mögen. Ungezählte Christen freuen sich auf eine einzigartige Zukunft, die man mit Worten nicht beschreiben kann.

 

Der andere Bereich ist unabänderlich durch Not, Qual und Schmerz gekennzeichnet. Die Worte Durst, Flamme und Pein, die der Herr in seiner Beschreibung verwendet, deuten diese Schrecklichkeit an. Die ganze Schilderung, in sehr nüchternen Ausdrücken gehalten, sollte jeden zum Nachdenken bringen.

 

Dieses Geschick ist nicht mehr umkehrbar. Daher muss jeder Mensch jetzt, wo der Ruf Gottes zur Umkehr noch an ihn ergeht, die Entscheidung über seine Zukunft treffen.

 

 

 

 

 

Du hast mir zu schaffen gemacht mit deinen Sünden, du hast mich ermüdet mit deinen Ungerechtigkeiten. Ich, ich bin es, der deine Übertretungen tilgt um meinetwillen; und deiner Sünden will ich nicht mehr gedenken.  Jesaja 43,24.25

 

 

Was ist Sünde?

 

„Sünde“ ist ein moralischer Begriff.

Es geht dabei nicht nur um ein einfaches Übertreten einer Regel wie einer Diätvorschrift oder dergleichen.

 

 „Sünde“ bezeichnet in der Bibel jedes Abweichen von den guten Wertmaßstäben Gottes.

 

Wir können sowohl gegen Gott als auch gegen unsere Mitmenschen sündigen. Warum aber ist dieses Wort heute so sehr in Verruf gekommen, dass viele es für veraltet halten und es am liebsten aus ihrem Wörterbuch streichen möchten? Selbst Menschen, die nicht an Gott glauben wollen, erkennen doch allgemein an, dass sie ihren Mitmenschen gegenüber gewisse moralische Verpflichtungen haben. Und wenn man diese verletzt, sündigt man. Warum also die Abneigung gegen dieses Wort?

 

Nun, in dem Augenblick, wo wir die Forderungen Gottes nicht mehr anerkennen, verlieren wir zugleich jeden allgemeingültigen Maßstab für das Verhalten gegenüber unseren Mitmenschen.

Den rein irdischen Gesetzen gegenüber lebt man dann oft nach dem Wahlspruch: „Alles ist erlaubt, man darf sich nur nicht erwischen lassen.“

 

So aber geht eine Gesellschaft dem sicheren Untergang entgegen.

 

Nein, eine wahrhaft ethische Norm und allgemeingültige Werte müssen von außerhalb der menschlichen Gesellschaft kommen: von unserem Schöpfer; von dem Gott, der in sich selbst völlig gut ist, der Licht und Liebe ist.

 

Er ist die Instanz, die über Gut und Böse urteilt, die aber auch Sünden vergibt.

 

„Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“ 1. Johannes 1,9

 

 

 

 

Der Glaube ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft, eine Überzeugung von Dingen, die man nicht sieht.   Hebräer 11,1

 

 

Vertrauenswürdig?

 

Mit der Vertrauenswürdigkeit von Aussagen haben wir nicht selten schlechte Erfahrungen gemacht. Deshalb bilden wir uns anhand von sicht- oder greifbaren Tatsachen gern selbst ein Urteil. Manch einer neigt ja zu Übertreibungen und stellt sich gern in einem günstigeren Licht dar, so dass es verständlich ist, wenn wir erst einmal Vorsicht walten lassen.

 

Tatsächlich können wir unserem Gegenüber immer nur vor die Stirn sehen. Wenn wir einschätzen wollen, ob seine Aussagen wohlmeinend, redlich und zutreffend sind oder aber berechnend und unrealistisch, dann kann uns die Erfahrung helfen: Hat diese Person sich in der Vergangenheit als glaubwürdig oder verlässlich erwiesen, werde ich ihr unter normalen Umständen glauben.

 

Ob ein Mensch mir wirklich zugetan ist, kann ich allerdings nicht sehen, ich muss es glauben oder eben nicht. Das Vertrauen, das ich jemand entgegenbringe, kann enttäuscht werden, oder es bestätigt sich im weiteren Verlauf.

 

Unser heutiger Bibelvers zeigt uns, dass der biblische Glaube nicht mit der sichtbaren, sondern mit der unsichtbaren Welt zu tun hat. Und doch handelt es sich um eine feste Überzeugung.

 

Wie kann das sein?

 

Denken wir an einen Rettungsring, der uns zugeworfen wird. Er ist durch ein Seil mit dem Festland oder dem Rettungskreuzer verbunden. Wenn ich zugreife - aber erst dann -, verspüre ich den Zug und die Sicherheit. So wächst mein Vertrauen und wird nicht enttäuscht.

 

Bedenken wir:

 

Manche Tatsachen erschließen sich uns erst dann, wenn wir uns darauf einlassen. Nur wer Gottes Wort annimmt, wird von seiner Wahrheit überzeugt werden.

 

 

 

Es ist den Menschen gesetzt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht.  Hebräer 9,27

 

 

Jesus Christus der persönliche Rette und Erlöser!

 

Kurz vor seinem Tod im Jahr 2007 sagte der Schriftsteller Norman Mailer in einem seiner letzten Interviews: „Ich war in meinem Leben eine ordentliche Mischung aus Gut und Böse - wenn ich in die Hölle kommen sollte, dann will ich nicht wissen, was mit der schlechten Hälfte der Menschheit passiert.“

 

Irgendwie glaubte dieser Mann an die Existenz Gottes und seines Gegenspielers. Aber er hatte sich sein eigenes Bild darüber gemacht und seine eigenen Vorstellungen von Himmel und Hölle entwickelt. Das Schlimmste daran: Jesus Christus war für ihn auch nur eine „Mischung aus Gut und Böse“. - Dann aber wäre Christus selbst erlösungsbedürftig und könnte nicht unser Retter sein!

 

So sah dieser Schriftsteller dem Tod und dem Jenseits entgegen ohne die Gewissheit, dass seine Sünden vergeben waren. - War das die Ursache für seine spöttischen Bemerkungen?

 

Allerdings gibt es tatsächlich Leute, die meinen, bei einem Teil der Menschheit überwiege das Gute, beim anderen das Böse. Natürlich würden sie selbst zur ersten Gruppe gehören. - Das meint man immer!

 

Ob es zum Himmel oder zur Hölle geht, entscheidet sich aber gar nicht an der Zahl der bösen und der guten Taten eines Menschen. Die Frage ist, ob es überhaupt Böses in unserem Leben gibt. Denn das können wir nicht ungeschehen machen; damit können wir vor dem heiligen Gott nicht bestehen.

 

Deshalb braucht jeder den Sohn Gottes als seinen Erlöser.

Weil Jesus Christus selbst völlig rein und heilig war und nie eine Sünde getan hatte, konnte Er stellvertretend am Kreuz die Strafe für schuldige Menschen auf sich nehmen.

Wenn wir einmal in Frieden sterben wollen, müssen wir Ihn als unseren Heiland haben.

 

 

 

Nachdem ihr geglaubt habt, seid ihr versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung.

 

Epheser 1,13

In einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden … und sind alle mit einem Geist getränkt worden.

1. Korinther 12,13

Die Wirkungen des Heiligen Geistes

Christus kehrte nach seiner Auferstehung in den Himmel zurück. Am Pfingsttag danach ging in Erfüllung, was Er versprochen hatte: Der Heilige Geist kam auf die Erde, um fortan in den Gläubigen zu wohnen. Das geschah damals unter besonderen, auffallenden Begleiterscheinungen. Es war die Anfangszeit des Christentums, die Übergangszeit, in der „Gott mitzeugte sowohl durch Zeichen als durch Wunder“. Dadurch wurde das neue Werk Gottes beglaubigt, bis die Lehre des Christentums völlig offenbart und „das Wort Gottes vollendet“ war. (Hebräer 2,4; Kolosser 1,25.26)

 

Wenn heute ein Mensch zum Glauben an Christus kommt und den Heiligen Geist empfängt, geschieht das nicht mehr unter äußerlich sichtbaren Erscheinungen. Die Wirkung ist eine innere: „Der Geist selbst bezeugt mit unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind.“ Er verbindet sich mit unserem eigenen Geist und bewirkt in den Gläubigen das Bewusstsein, dass sie Kinder Gottes sind.

 (Römer 8,16)

 

Der Heilige Geist leitet die Gläubigen auf ihrem Lebensweg, damit sie mit Einsicht den Willen Gottes tun: „So viele durch den Geist Gottes geleitet werden, diese sind Söhne Gottes.“ (Römer 8,14)

 

Schließlich ist es der Heilige Geist, der alle Gläubigen zu dem einen geistlichen Leib zusammengefügt hat, dessen Haupt Christus, der verherrlichte Herr im Himmel, ist. Sie sind alle von ein und demselben Geist durchdrungen. Er wohnt in jedem Einzelnen von ihnen. Darum ist ihr Körper der „Tempel des Heiligen Geistes.“ (1. Korinther 6,19)

 

 

 

 

Ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden.  Römer 1,16

 

 

Ich vertraue auf die Hilfe von oben

 

Als auf der Insel Borneo ein ehemaliger Häuptling der Dayak getauft wurde, legte er ein ausführliches Zeugnis von seinem Glauben ab:

 

Bevor ich das Evangelium kennenlernte, als ich noch ein Heide war, wurde ich bei Tag und Nacht von Furcht und Angst gequält. Ich fürchtete mich vor jedem Baum und jedem Stein, denn ich dachte, es könnte ein böser Geist darin stecken. Überall witterte ich Verhexung und Verzauberung und hatte keine frohe Stunde.

 

Jetzt aber glaube ich an den allmächtigen Gott, der Himmel und Erde gemacht hat, als meinen Vater. Früher stand ich den bösen Mächten ohne Gott gegenüber; jetzt aber fühle ich mich sicher in seiner allmächtigen Hand und fürchte mich vor keiner bösen Macht mehr.

Wenn ich auf mich selbst schaue, bin ich gar nicht würdig, diesem Gott zu dienen und sein Kind zu heißen, denn ich kenne meine Sünde und Schuld.

 

Darum glaube ich an Jesus Christus, den Sohn Gottes. Er ist vom Himmel gekommen und für mich gestorben. Durch Ihn sind meine Sünden vergeben, und ich darf ein Kind Gottes heißen. Und weil Er wieder auferstanden ist, werde auch ich einmal wieder zum Leben auferstehen.

 

Ich selbst bin viel zu schwach, um Jesus als sein Jünger nachfolgen zu können, auch wenn ich mich noch so sehr anstrenge. Deshalb glaube ich an den Heiligen Geist. Er gibt mir die Kraft, ein neues Leben zu führen und Jesus zu folgen.

 

Ich weiß: Als getaufter Christ werde ich neue Verfolgungen erleiden müssen - wie bisher schon, seit ich mich zu Christus bekenne. Mein Glaube wird auf die Probe gestellt werden, aber ich vertraue auf die Hilfe von oben.

 

 

 

Kehre zurück …, spricht der HERR; ich will nicht finster auf euch blicken. Denn ich bin gütig, spricht der HERR.

 

Jeremia 3,12

 

Ich liebe dich noch immer

 

Vor vielen Jahren verließ eine junge Frau ihr Heimatdorf und zog in die Großstadt, um dort zu arbeiten. Ihre verwitwete Mutter, eine gläubige Christin, fragte sich nicht ohne Sorge, ob ihre Tochter Maria ihr Leben dort so führen würde, wie Gott es wollte.

 

In der neuen Umgebung geriet Maria bald auf die schiefe Bahn. Ihre Mutter konnte das an ihren Briefen merken, die mit der Zeit seltener kamen und immer kürzer und kühler wurden. Schließlich erhielt sie überhaupt keine Nachricht mehr. Ihre eigenen Briefe kamen mit dem Vermerk „Unbekannt verzogen“ zurück.

 

Die Mutter machte sich große Sorgen. Eines Tages hörte sie, dass ihre Tochter in der Stadt gesehen worden war. Sofort machte sie sich auf den Weg in die Stadt, um ihr Kind zu finden. Tagelang suchte sie vergeblich, und sie war nahe daran, aufzugeben. Da kam ihr plötzlich ein Gedanke! Sie ließ sich fotografieren und bat dann in verschiedenen Kneipen und Bars darum, Abzüge des Fotos aushängen zu dürfen. Dann reiste sie wieder nach Hause.

 

Nicht lange danach betrat die Tochter eine dieser Kneipen und sah das Foto. „Die Frau sieht aus wie meine Mutter“, stellte sie fest und trat näher. „Ja, sie ist es wirklich!“, rief sie und sah genauer hin. Da las sie unter dem Foto die Worte: „Maria, ich liebe dich noch immer!“

 

Das hatte Maria nicht erwartet. Sie stellte sich vor, wie ihre Mutter sie in diesem verrufenen Stadtviertel gesucht hatte. Plötzlich musste sie an ihre glückliche Kindheit denken und an die Gebete ihrer Mutter. Sie kämpfte noch eine Weile mit sich, dann beschloss sie, heimzukehren. Überglücklich schloss die Mutter sie in die Arme. Und ihre Freude wurde noch größer, als Maria einige Zeit später den Herrn Jesus als ihren persönlichen Retter und Heiland annahm.

 

 

 

 

 

Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, nachdem ihr eine kurze Zeit gelitten habt, er selbst wird euch vollkommen machen, befestigen, kräftigen, gründen.

 

1. Petrus 5,10

 

Unverdiente Gnade

 

„Das halte ich nicht mehr länger aus!“ - „So viel liegt vor mir. Wo soll ich bloß anfangen?“ - „Wie soll das weitergehen?“ - Wie oft türmen sich in unseren Gedanken Fragen auf, die uns überfordern, auf die wir keine Antwort wissen und die uns mit einem Gefühl großer Hilflosigkeit zurücklassen.

 

Sind solche Situationen neu? Keineswegs! Es hat sie schon immer gegeben. Und wenn wir die Bibel aufschlagen, stellen wir fest, wie lebensnah Gottes Wort ist: Wir begegnen vielen Männern und Frauen, die mit erheblichen Schwierigkeiten und Herausforderungen zu kämpfen hatten - und die in all diesen Problemen erfahren haben: Gott ist „der Gott aller Gnade“.

 

Gnade ist unverdiente Gunst. Gott will denen, die Ihm vertrauen, seine Gunst zuwenden. Und das in so einem reichen Maß, dass es für alle Fragen, Bedürfnisse und Nöte des Lebens ausreicht. Ja, Gott ist der Gott aller Gnade.

 

Diese unverdiente Gunst Gottes ist nicht nur notwendig, wenn es um unser ewiges Heil geht, sondern wir brauchen sie auch im Alltag.

 

Ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie die Gnade Gottes wirkt und hilft, sehen wir bei Mose. Mose hatte den Auftrag von Gott, das Volk Israel aus der Sklaverei in Ägypten herauszuführen und ins Land Kanaan zu bringen. Mose bat Gott: „Wenn ich denn Gnade gefunden habe in deinen Augen, so lass mich doch deinen Weg wissen, dass ich dich erkenne, damit ich Gnade finde in deinen Augen …!“ - Die Antwort Gottes ist herzergreifend: „Und der HERR sprach zu Mose: Auch dies, was du gesagt hast, werde ich tun; denn du hast Gnade gefunden in meinen Augen, und ich kenne dich mit Namen“ (2. Mose 33,13.17)

 

Beten wir zu Gott um Gnade - für uns persönlich und für alle Situationen des Lebens! Er will sie uns gern schenken.

 

 

 

Wer mich findet, hat das Leben gefunden und Wohlgefallen erlangt von dem HERRN.   Sprüche 8,35

 

 

Der Mensch ist ein Geschöpf Gottes und ist für die Ewigkeit bestimmt

 

Auf den schmucken und von Fachwerk dominierten Marktplatz des schmucken hessischen Städtchens gehört nun einmal ein schmuckes Denkmal. Da waren sich alle einig - Bürger, Bürgermeister, Magistrat, Firmen und Touristen.

 

Ein fähiger Bildhauer entwickelte Ideen, stellte sie vor, und schließlich wurden die drei „Herborner Schwätzer“ unter der großen Linde dem Rathaus gegenüber installiert. Hier stehen sie nun, in Bronze gegossen. Drei ehrenwerte Bürger aus vergangenen Zeiten, unter eindrucksvollen Hüten und mit vorgeschobenen Bäuchen - endlos ins Gespräch vertieft.

Nach welchen Kriterien wurden die drei Herren wohl ausgewählt? Ist es ihr Einsatz für das Gemeinwohl, ihr Bekanntheitsgrad im Städtchen oder ihr Vermögen, was sie für die Nachwelt unvergesslich macht? Fragen wir noch weiter: Was macht den Wert eines Menschen eigentlich aus? Seine Intelligenz? Sein Reichtum? Seine Leistungen für die Gesellschaft? Sein Großmut?

 

Die Bibel gibt darauf eindeutige Antworten. Der Wert jedes Menschen ist unermesslich groß; er ist ja ein Geschöpf Gottes und für die Ewigkeit bestimmt. Verglichen damit bildet das Leben auf der Erde nur einen winzigen Zeitabschnitt. Aber der soll dazu dienen, dass wir uns auf die Ewigkeit vorbereiten.

 

Wer in die Herrlichkeit des Himmels eingehen will, braucht eine Lebensverbindung zu seinem Schöpfer durch Jesus Christus. Dazu hat der Sohn Gottes freiwillig sein Leben gegeben; so wertvoll ist der Mensch für Ihn - für Gott!

 

Und jeder, der Jesus Christus als Retter und Herrn angenommen hat, „hat das Leben gefunden“ und erfreut sich der Zustimmung Gottes - auch wenn ihm auf der Erde kein Denkmal errichtet wird.

 

 

 

Die Frucht des Geistes aber ist: … Freude.  Galater 5,22

 

Wahre echte Freude kommt nur von Gott allein

 

Freude ist etwas, was jeder Mensch braucht und sucht. Viele Menschen meinen, ihre Freude vorwiegend in Vergnügungen und Zerstreuungen aller Art zu finden. Aber dauerhafte Befriedigung gibt das nicht, und das Ende davon ist oft Ernüchterung und Traurigkeit.

 

Andere suchen ihre Freude darin, alles Schöne und Erhabene zu genießen, was die Schöpfung oder die menschliche Kunst uns bieten. Aber auch das alles ist vergänglich und bietet keinen Trost und keine Hilfe, wenn der Mensch an der Schwelle zur Ewigkeit steht.

 

Wahre Freude, die nicht von den äußeren Umständen abhängig ist, ja über ihnen steht und gerade dadurch ihren Wert erweist, kann nur von Gott kommen. Sie wird durch seinen Geist gewirkt, der in jedem gläubigen Christen wohnt. Solche Freude machte den Apostel Paulus fähig, im Gefängnis getrost zu sein, ja von dort aus sogar noch andere zu ermuntern und zu erfreuen.

 

Was für ein Augenblick, wenn ein Mensch zum Glauben an Jesus Christus kommt und zum ersten Mal die Freude des Heils kennenlernt! Von dieser Freude kann jeder neue Tag erfüllt sein. Dazu braucht der Christ nur an die große Errettung zu denken, die ihm durch den Herrn Jesus geschenkt ist, und Ihm dafür zu danken.

 

Der Geist Gottes zeigt dem Gläubigen aber auch, was für ein großes Glück es ist, „Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus“ zu haben. Dann ist seine „Freude völlig“

(1. Johannes 1,3.4). Diese Freude der Gemeinschaft verbindet die Kinder Gottes auch miteinander; sie belebt die Gläubigen und zeugt davon, dass sie neues Leben haben.

 

„Freut euch im Herrn allezeit!“ Philipper 4,4

 

 

 

 

Dann schreien sie zu dem HERRN in ihrer Bedrängnis, und er führt sie heraus aus ihren Drangsalen.

 

Psalm 107,28

 

Der unsichtbare Steuermann

 

Daniel neigte zu Handgreiflichkeiten und hatte seiner Familie viele Probleme bereitet. Seine Leidenschaft war das Meer. Er heuerte auf einem Fischtrawler an und war einige Jahre auf den Meeren zu Hause. Sein Kamerad Tom versuchte wiederholt, ihm von Jesus Christus zu erzählen - doch Daniel war sehr ablehnend.

 

Eines Nachts erhebt sich auf offener See ein schwerer Sturm. Daniel steht mit Tom auf der Brücke. Die beste Lösung wäre es, so schnell wie möglich den nächsten Hafen zu erreichen. Doch schon fegt eine riesige Welle die Brücke komplett weg und schleuderte Tom ins tosende Wasser.

 

Angesichts der entfesselten Elemente ist es völlig unmöglich, Tom im Wasser zu finden! Daniel muss sich selbst krampfhaft am Steuerruder festhalten, um die Küste zu erreichen. Stundenlang kämpft er mit den Naturgewalten und versucht, einen Lichtschimmer in der pechschwarzen Nacht zu entdecken. Die Kälte durchfrostet ihn, die Gischt peitscht ihm ins Gesicht - Daniel ist verzweifelt und am Ende seiner Kräfte. Da tut er das, was er nie für möglich gehalten hätte: Er ruft: „O Gott, hilf mir!“

 

An die Momente danach erinnert Daniel sich wie folgt: „Etwas Eigenartiges passierte dann. Das Ruder ließ sich viel leichter bewegen, als wenn eine kräftige Faust mit angepackt hätte, und das Boot änderte die Richtung leicht! Dann legte sich der Wind, und das Schiff war in der Fahrrinne vor dem Hafen! Da wusste ich, dass Gott selbst mir zu Hilfe gekommen war.“

 

Daniels Leben veränderte sich von Grund auf. Er sprach gern von dem unsichtbaren Steuermann, der ihn zum Hafen geleitet hatte, und von Tom, seinem Kameraden, der ihm von Jesus, dem Retter, erzählt hatte. - Wie froh war jetzt Daniel in seinem Leben mit Christus!

 

 

 

 

 Siehe, der Sämann ging aus, um zu säen.  Matthäus 13,3

 

Schlechte Erde - gute Erde (1)

 

Das Bild, das der Herr Jesus Christus im Gleichnis vom Sämann verwendet, stammt aus der Zeit, als der Bauer das Saatgut mit der Hand in weiten Schwüngen auf die Erde warf. Vielleicht hatte der Herr gerade ein Feld vor Augen: mit den festgetretenen Streifen am Rand, mit Felsen, die zum Teil von einer dünnen Erdschicht bedeckt waren, mit Dornen, aber auch mit guter Erde.

Auf diese vier Arten von Boden fielen die Saatkörner.

Das Bild ist zwar alt, aber auch für einen Hobbygärtner heute noch gut nachvollziehbar.

 

Im Gleichnis geht es um drei Elemente: Zwei davon, nämlich der Sämann und das Saatgut, bleiben unverändert - der Boden jedoch ist unterschiedlich.

 

Der Sämann ist ein Bild von Jesus Christus. Wenig später, bei einem anderen Gleichnis, heißt es: „Der den guten Samen sät, ist der Sohn des Menschen.“ Damit ist der Sämann gleichzeitig auch der Maßstab für jeden, der das Evangelium, die gute Botschaft Gottes, weitergeben und dadurch Menschen zu Jesus führen will (V. 37).

Das Saatgut ist gleichsam keimgarantiert, von bester Qualität und überall einsetzbar. „Der Same ist das Wort Gottes. “ Ja, Gottes Wort ist „lebendig und wirksam“.

Auch heute noch!  (Lukas 8,11; Hebräer 4,12)

 

Der Boden dagegen ist sehr unterschiedlich. Er ist ein Bild des Herzens des Menschen, wie Jesus selbst es wenig später erklärt: „… was in sein Herz gesät ist.“

Der Boden steht für die persönliche Verantwortung des Menschen, für seinen Willen und sein Gewissen und damit für seine persönliche Einstellung zum Wort Gottes. (Mtt.13,19)

 

 

 

 

Und als er säte, fiel einiges auf den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf.  Matthäus 13,4

 

Schlechte Erde - gute Erde (2)

 

Der erste Boden ist ein harter Boden. Vielleicht ein festgetretener Pfad am Rand des Feldes. Der Sämann sät, das Saatkorn fällt auf den Weg, dringt nicht ein, bildet keine Wurzeln, wird weggeweht, weggeschwemmt oder wie hier von den Vögeln gefressen. Gutes Saatkorn wird investiert, doch nichts kommt dabei heraus - ein völliger Misserfolg!

 

Warum kann - in der übertragenen Bedeutung - Gottes Wort in diesem Fall im Herzen des Menschen nichts bewirken? Es liegt nicht daran, dass die Botschaft zu kompliziert wäre und deshalb nicht verstanden werden könnte, nein, hier will jemand nicht hören, nicht aufnehmen, nicht verstehen.

Da denkt der eine „Nicht schon wieder!“ und schaltet auf Durchzug. Der andere ist gegen den Redner oder gegen die biblische Botschaft eingestellt und deshalb erreicht ihn das Gesagte nicht.

Und der Dritte ist mit seinen Gedanken woanders, denkt an die nächste E-Mail, SMS oder Nachricht, die noch zu beantworten ist, und hört nicht zu und nimmt nichts auf.

 

Jesus erklärt, dass es „der Böse“, der Teufel selbst ist, der „kommt und wegreißt“ (V. 19). So können keine tiefen, echten und bleibenden Eindrücke entstehen - und das Gesagte ist unwiederbringlich verloren!

 

Solch harten Boden finden wir bei den religiösen Führern damals. Sie waren prinzipiell gegen Jesus und seine Botschaft. So „machten sie in Bezug auf sich selbst den Ratschluss Gottes wirkungslos“ (Lukas 7,30). Sie brachten keine Frucht.

 

Auch heute wird das Wort Gottes verkündigt.

Doch hartherzige Hörer nehmen das Wort nicht auf und bringen keine Frucht für Gott!

 

Anderes aber fiel auf das Steinige, wo es nicht viel Erde hatte; und sogleich ging es auf, weil es keine tiefe Erde hatte. Als aber die Sonne aufgegangen war, wurde es verbrannt, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es.  Matthäus 13,5.6

 

Schlechte Erde - gute Erde (3)

 

Der zweite Boden ist steinig. Da liegt ein wenig Erde auf einem Felsen, das Saatgut fällt darauf und keimt schnell, weil die Erdschicht dünn ist. Doch es kann keine tiefen Wurzeln bilden. Wenn wenig später die Sonne scheint, verbrennt und verdorrt alles. Wieder wird gutes Saatkorn investiert - doch die Freude ist nur kurz, dann ist alles wieder kahl.

 

In diesem Fall wird ein Mensch durch das Wort Gottes angesprochen und berührt. Er stimmt vielleicht zu, dass er ein Sünder ist. Er freut sich darüber, dass Gott vergeben und segnen will, freut sich auch über alles Gute in der Gemeinschaft der Christen. Er nimmt das Wort „sogleich mit Freuden“ auf.

 

Doch das Saatkorn hat keine Wurzeln bilden können. Das heißt: Der Mensch hat keine wahre Sinnesänderung erlebt …, ist nicht wirklich zu Gott umgekehrt …, ist nicht von neuem geboren …, ist nicht fest mit Christus verbunden. Solange die äußeren Umstände im christlichen Bereich günstig sind, mag das gar nicht auffallen. Aber es wird sofort offenbar, wenn Drangsal oder Verfolgung kommen.

Wahre Gläubige beten in solchen Notzeiten zu Gott um Bewahrung und Hilfe.

Doch dort, wo Gottes Wort keine Wurzeln schlagen konnte, wirft man „sogleich“ alles wieder über Bord (V. 20.21).

 

Auch heute kann jemand begeistert reagieren, wenn er das Wort Gottes hört. Aber ist nicht Schmerz das erste Ergebnis, wenn Gottes Wort unsere Schuld aufdeckt?

Erst wenn ein Mensch dann zu Gott umkehrt, Ihm seine Schuld offen bekennt und Vergebung empfängt, dann hat die Freude ihren Platz - Freude, die nie vergeht.

 

Anderes aber fiel in die Dornen; und die Dornen schossen auf und erstickten es.   Matthäus 13,7

 

Schlechte Erde - gute Erde (4)

 

Der dritte Boden ist voll Dornen. Das Saatkorn wird gesät, doch die Dornen ersticken die aufgehende Saat. Das Unkraut wächst schneller und kräftiger und entzieht dem Boden die Nährstoffe, die der Saat dann fehlen. Sie verkümmert und es kommt nicht zur Frucht.

 

In seiner Erklärung nennt der Herr drei Arten von „Dornen“: „Was aber in die Dornen fiel, das sind solche, die gehört haben und hingehen und durch Sorgen und Reichtum und Vergnügungen des Lebens erstickt werden und nichts zur Reife bringen“ (Lukas 8,14; vgl. Matthäus 13,22)

 

Sorgen - Reichtum - Vergnügungen des Lebens: Sie alle betreffen die materiellen Dinge auf der Erde. Und wenn sie das Herz des Menschen ausfüllen, wenn sie seine Gedanken und sein Streben beherrschen, dann verhindern sie, dass die Saat des Wortes Gottes im Herzen reift und Frucht bringt.

 

Martha von Bethanien glaubte wirklich an den Sohn Gottes, aber sie war übermäßig besorgt und beunruhigt wegen der Aufgaben des Lebens; ihre Schwester Maria aber nahm sich Zeit, auf das Wort des Herrn zu hören. - Ein reicher Kornbauer gibt uns ein warnendes Beispiel: Er war so sehr damit beschäftigt, seinen Besitz zu vergrößern und zu genießen, dass er das Wesentliche vergaß.

 

Und sehen wir heute nicht deutlicher als je zuvor, dass das Streben nach den Lebensfreuden keinen Raum mehr lässt für Gott und sein Wort? (Lesen Sie bitte Lukas 10,38–42; 12,16–21!)

 

Die Tage fassen dann nicht, was wir unterbringen wollen - und für Gott und für das Hören auf sein Wort ist kein Platz.

Unnötiges, Überflüssiges, Schädliches erstickt das, was Gott uns sagen möchte!

 

 

 

Anderes aber fiel auf die gute Erde und gab Frucht: das eine hundert-, das andere sechzig-, das andere dreißigfach. Wer Ohren hat, zu hören, der höre!  Matthäus 13,8.9

 

Schlechte Erde - gute Erde (5)

 

Der letzte Boden ist gute Erde. Sie ist tief genug, und sie ist frei von Felsen und Dornen. Das Saatkorn fällt hinein, findet ideale Bedingungen vor, keimt, wächst und bringt Frucht. Einfach großartig!

 

Der Herr Jesus erklärt das Bild von der guten Erde so: „Der aber auf die gute Erde gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört und versteht, der wirklich Frucht trägt; und der eine bringt hervor hundert-, der andere sechzig-, der andere dreißigfach.“ (V. 23)

 

Wir spüren sofort, worauf es ankommt: das Wort Gottes zu hören und zu verstehen. Das bedeutet, es bereitwillig aufzunehmen, darüber nachzudenken, es auf mein Herz und Gewissen einwirken lassen, mein Leben dadurch verändern lassen. - Dann kommt es zur Frucht.

 

Diese Frucht ist der Beweis dafür, dass der Glaube echt ist. Die Person ist wirklich „wiedergeboren durch das lebendige und bleibende Wort Gottes“. Nicht alle Kinder Gottes bringen im selben Maß Frucht für Gott, sondern „der eine hundert-, der andere sechzig-, der andere dreißigfach“. Aber sie alle bringen „mit Ausharren“ reiche Frucht für Ihn. (1. Petrus 1,23; Lukas 8,15)

 

Wo finde ich mich in diesem Gleichnis wieder?

  • Ist mein Herz so hart, dass es Gottes Wort sofort abweist?
  • Bejahe ich Gottes Wort vielleicht mit dem Verstand und mit meinen Gefühlen, aber lasse es nicht in mir wirken?
  • Ersticken zeitliche, irdische Interessen die Saat des Wortes Gottes?
  • Oder höre ich wirklich auf Gott und sein Wort, so dass es an mir wirken und Frucht für Gott bringen kann?

„Wer Ohren hat zu hören, der höre!“

 

 

 

 

Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens.  Johannes 6,68

 

 

Auf der Suche nach der Wahrheit

 

Eine Studentin fragte nach dem Sinn des Lebens. Sie untersuchte die alten philosophischen und theologischen Schriften: Sokrates, Platon, Aristoteles, Thomas von Aquin. Eine befriedigende Antwort fand sie dort nicht. Die Biografie des Kirchenlehrers Augustinus sprach sie zwar an, konnte ihr aber nicht weiterhelfen.

 

Schließlich öffnete sie sich dem Okkultismus. Doch als ein Medium ihr sagte, dass sie vor 1000 Jahren schon einmal gelebt habe und die Tochter eines griechischen Gottes sei, wandte sie sich auch hier enttäuscht wieder ab. Niemand hatte die Antwort auf ihre brennende Frage: „Wo finde ich die Wahrheit?“

 

Eines Tages nahm die Studentin die Bibel zur Hand und begann zu lesen. Und da erhielt sie die Antwort, nach der sie so lange gesucht hatte. Sie las von Menschen mit denselben Fragen wie sie und von den Antworten, die Gott gegeben hatte. Und dann begann sie, zum Herrn Jesus Christus zu beten.

 

Später sagte sie: „Mir ist klar geworden, dass ich die Wahrheit in der Bibel finde - dass Jesus selbst die Wahrheit und das Leben ist und der Weg, der zum Himmel führt (Kap. 14,6). Ich habe erfahren, dass es genügt, an Christus zu glauben, um wirklich frei zu werden. Jetzt bin ich sehr glücklich.“

„Weil die Welt durch die Weisheit Gott nicht erkannte, so gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Predigt die Glaubenden zu erretten.“ 1. Korinther 1,21

 

„Das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns … voller Gnade und Wahrheit.“

„Die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.“ Johannes 1,14.17

 

 

 

 

 

Sei nicht weise in deinen Augen, fürchte den HERRN und weiche vom Bösen.   Sprüche 3,7

 

Mein einziger Meister

 

Die französische Ministerin steht in der Kritik. In einem Interview versichert sie mit Überzeugung: „Mein einziger Meister ist mein Gewissen.“ Und sie erklärt, dass sie gar keine Lust habe, genau zu untersuchen, welche Elemente davon auf die Einflüsse ihrer religiösen Erziehung, ihrer kulturellen Umgebung oder ihres erworbenen Wissens zurückgehen. Sie sei das Ergebnis davon, dass sich all das in harmonischen wie in stürmischen Lebensabschnitten vermischt habe.

 

Es ist offensichtlich eine gute Sache, wenn man seinem Gewissen folgt. Aber dann stellt sich die Frage: Wodurch wird denn das Gewissen selbst gesteuert? Die befragte Ministerin ist sich dessen bewusst; sie erklärt, dass sie das Produkt ihrer Erziehung, ihrer Kultur und ihres Wissens ist. Wenn sie nun die These vertritt: „Mein einziger Meister ist mein Gewissen“, dann sagt sie damit eigentlich: „Mein einziger Meister ist das, was ich denke.“ - Und dann meint sie letzten Endes doch wieder sich selbst!

 

Die Bibel redet anders über das Gewissen und über den Maßstab für Gut und Böse. Was gut und was böse ist, legt Gott fest, der Schöpfer des Menschen. Ihm sind seine Geschöpfe Rechenschaft schuldig. Deshalb ist es ein grundlegender Fehler, wenn der Mensch selbst entscheiden will, was gut und was böse ist.

 

Wie Gott über Gut und Böse denkt und was Er uns darüber in der Bibel mitgeteilt hat, wird in alle Ewigkeit der Maßstab bleiben. Denn nicht der Mensch, sondern Gott ist der Urgrund und Bezugspunkt von allem. Und während Gottes Wort der Maßstab ist, funktioniert das Gewissen wie ein Zeiger. Deshalb muss unser Gewissen immer wieder an Gottes Wort „geeicht“ werden.

 

Nur wenn wir auf Gott und sein Wort hören, können wir richtig zwischen Gut und Böse unterscheiden und in Harmonie mit dem Schöpfer leben.

 

 

  

 

 

Vertraut auf ihn allezeit, o Volk! Schüttet euer Herz vor ihm aus! Gott ist unsere Zuflucht.  Psalm 62,9

 

Wem schüttest Du dein Herz aus?

 

Manche Menschen reden immer - sofort und über alles. Andere dagegen brauchen Zeit, um dann, wenn Vertrauen vorhanden ist, ihr Herz auszuschütten. Das gilt für Schule, Beruf und Arztbesuch, aber auch in Ehe und Familie.

 

Diese bildliche Ausdrucksweise, die wir aus dem allgemeinen Sprachgebrauch gut kennen, findet sich auch in der Bibel. Dort steht das Herz an vielen Stellen bildlich für das Wollen, das Denken und das Fühlen des Menschen.

 

Wenn wir unser Herz ausschütten, dann reden wir uns von der Seele, was uns bewegt und was wir gern loswerden möchten.

 

In der Bibel lesen wir von der Israelitin Hanna, die kein Kind bekommen kann und darüber verzweifelt ist. Neben ihr hat ihr Mann noch eine weitere Frau …, und die hat Kinder …, und die mobbt und quält Hanna. Ihr Mann versucht, sie zu trösten - vergebens.

 

Hanna geht und sagt Gott ihre Not. Öffentlich, aber lautlos - sie bewegt nur ihre Lippen. Der Hohepriester beobachtet sie dabei und denkt, sie sei betrunken. Hanna entgegnet ihm: „Nein, mein Herr, eine Frau beschwerten Geistes bin ich; … ich habe meine Seele vor dem HERRN ausgeschüttet. … Aus der Fülle meines Kummers und meiner Kränkung habe ich geredet“ (1. Samuel 1,15.16)

 

Hanna sagt - und es ist ein schöner Ausdruck -: Ich habe meine Seele vor Gott ausgeschüttet. Sie hat nichts zurückgehalten; sie hat Ihm alles gesagt, was ihr Herz belastet.

 

In unserem Bibelvers fordert David alle Angehörigen seines Volkes auf, ihr Herz vor Gott auszuschütten. Weil Er ihre Zuflucht ist!

 

Ja, wenn ich weiß, dass Jesus Christus meine Schuld vor Gott bezahlt hat, dann kenne ich Den, dem ich alles sagen kann, was mich bewegt. Gott hat so viel für mich getan - Er wird hören, wenn ich mein Herz vor Ihm ausschütte!

 

 

 

Ich war elend, und der HERR hat mich gerettet.     Psalm 116,6

 

Die große Richtungsänderung

 

Ein ehemaliger Soldat berichtet aus seinem Leben: Ich fühlte eine große Leere in mir; eine derartige Leere, dass ich in eine sehr tiefe Depression versank.

 

Vom christlichen Glauben erwartete ich nichts. Für mich galt: Gott existiert nicht als Person. Das Göttliche ist schlicht und ergreifend das, was den Menschen leben lässt: die Luft, die Sonne, das Wasser und die Nahrung. - Jesus predigte Liebe. Aber er war nur ein Mensch. - Die Bibel ist nur ein Buch wie alle anderen; sie ist im Bereich der Fantasy-Literatur anzusiedeln.

Ich diente beim Militär. Nach einem Abend an der Bar meines Regiments begann ein Kamerad, mir von Jesus Christus zu erzählen. Obwohl ich ein wenig beschwipst war, fing ich in der Nacht an, darüber nachzudenken. Am nächsten Tag fuhr ich per Anhalter über das Wochenende nach Hause. Mein Fahrer lud mich unterwegs ein, einen Kaffee zu trinken.

 

Als wir ein christliches Café betraten, ging dort gerade eine Kurzpredigt zu Ende. Wir unterhielten uns mit dem Prediger; und was er sagte, berührte mich sehr. Mir wurde klar, dass Gott mich rief, denn an Zufall glaubte ich nicht. Auf einmal verstand und bejahte ich, dass ich von Grund auf verändert werden musste.

 

In der folgenden Zeit unterhielt ich mich oft mit meinem Kameraden über das Evangelium. Gemeinsam besuchten wir die wöchentlichen Bibelstunden einer Gemeinde. Dann begann ich, auch in meinem Heimatdorf Gottesdienste zu besuchen, und einige Monate später wurde ich getauft.

 

Der Herr Jesus hat mich selbst und mein ganzes Leben verändert. Nun gehöre ich Ihm schon seit über drei Jahrzehnten an. Und obwohl das Leben in dieser Zeit nicht immer zart mit mir umgegangen ist, bereue ich nichts.

 

 

 

Durch Glauben brachte Abel Gott ein vorzüglicheres Opfer dar als Kain, durch das er Zeugnis erlangte, dass er gerecht war.  Hebräer 11,4

 

Die glückliche Ewigkeit im Himmel

 

Auf den ersten Blick tun die Brüder Kain und Abel dasselbe: Beide bringen Gott ein Opfer dar. Kain bringt Feldfrüchte herzu, das Ergebnis seiner Arbeit; Abel opfert ein Tier aus seiner Herde. Das Opfer Abels nimmt Gott an, das Opfer Kains nicht. Abel handelt aus Glauben. Offenbar folgt er dem Beispiel, das Gott selbst gegeben hat: Gott hatte seine Eltern mit Kleidern von Fell bekleidet.

Ein Tier hatte stellvertretend für sie sterben müssen, um sie selbst und ihre Schuld vor Gott zu bedecken. (1. Mose 3,21)

Kain dagegen kommt mit seinen eigenen Vorstellungen zu Gott - und findet keine Annahme.

 

Lukas berichtet von zwei Menschen, einem Pharisäer und einem Zöllner, die den Tempel in Jerusalem aufsuchen. Beide gehen dorthin, um zu beten. Der Pharisäer präsentiert Gott wortreich und selbstgefällig sein ordentliches Leben: Er lebe gerecht und fromm. Der zweite Beter, der Zöllner, sagt: „O Gott, sei mir, dem Sünder, gnädig!“ (Lukas 18,13) Das Gebet des Pharisäers ist für Gott wertlos. Dagegen nimmt Gott das Gebet des Zöllners an; Er vergibt ihm seine Sünden.

 

Zwei Verbrecher werden zusammen mit dem Herrn Jesus gekreuzigt. Beide wissen, dass sie nur noch wenige Stunden zu leben haben. Der eine verspottet den Sohn Gottes, der andere erkennt Ihn als Herrn an und vertraut ihm seine Zukunft an.

Einer ist für ewig verloren, der andere für ewig gerettet. (Lukas 23,39–43)

 

So gibt es bis heute, letztlich nur zwei Menschengruppen. Äußerlich, im Leben auf der Erde, haben sie noch vieles gemeinsam, aber im Tod scheiden sich ihre Wege. Wer Jesus Christus als seinen Retter und Herrn angenommen hat, darf sich auf die glückliche Ewigkeit im Himmel freuen; alle anderen werden für immer fern von Gott sein.

 

Die Entscheidung, wo wir die Ewigkeit verbringen, treffen wir selbst, während wir leben!

 

 

 

 

 

Nun, Herr, entlässt du deinen Knecht … in Frieden; denn meine Augen haben dein Heil gesehen.

Lukas 2,29.30

 

Hier ruht in Frieden …

 

In der Konstantin-Ausstellung in Trier im Jahr 2007 gab es viel zu sehen über Leben, Werk und Wirkung dieses römischen Kaisers. Während die Christen unter seinen Vorgängern immer wieder verfolgt wurden, kam es unter Konstantin dem Großen zu einer Wende. Im Jahr 313 erließ er zusammen mit einem Mitkaiser das Toleranzedikt von Mailand, das den Christen freie Religionsausübung zusicherte. Und Konstantin trat selbst zum christlichen Glauben über.

 

Die neu gewonnene Freiheit, den christlichen Glauben öffentlich zu bekennen, hinterließ ihre Spuren in der Geschichte. Da ist nicht nur an zahlreiche Kirchenbauten zu denken, sondern auch an Grabinschriften. So wurde im Rahmen dieser Ausstellung eine Reihe frühchristlicher Grabinschriften aus Trier gezeigt.

 

Da gibt es Inschriften, in denen ausdrücklich der Name Christus genannt wird. Oder es gibt christliche Symbole wie zum Beispiel eine Taube. Aber es gibt auch Inschriften, die einfach sagen: „Hic pausat in pace“, oder: „Hic quiescet in pace.“ Beides bedeutet: „Hier ruht in Frieden.“

 

Sind denn auch solche Inschriften schon eindeutig christlich? Die wissenschaftliche Leitung der Ausstellung gab eine bejahende Antwort: Diese Formulierung ist nur für christliche Gräber typisch; sie findet sich nicht in heidnischen Grabinschriften; und sie entspricht auch nicht den heidnischen Vorstellungen vom Jenseits.

 

Ja, in Frieden sterben und in Frieden ruhen wie die frühen Christen - das können auch heute nur die, die „das Heil Gottes gesehen“ haben und Jesus Christus als ihren Erlöser kennen.

 

Der sterbende Gläubige weiß, dass er zu Christus ins Paradies geht. (Lukas 23,43; Philipper 1,23)

 

 

 

 

Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als Leib zu verderben vermag in der Hölle.   Matthäus 10,28

 

Das letzte Wort spricht und hat nur Gott allein!

 

Schwierige Aufgaben machen uns oft mutlos. Und Prognosen wie: „Das wird richtig hart werden, was du da vorhast!“, machen es uns auch nicht leichter!

 

So ähnlich müssen sich die 12 Apostel damals fühlen, als Jesus Christus sie aussendet, das Evangelium in den Städten und Dörfern zu predigen. Er kündigt ihnen große Schwierigkeiten an: „Ich sende euch wie Schafe inmitten von Wölfen … Ihr werdet von allen gehasst werden um meines Namens willen.“

 

Doch der Herr fügt hinzu, dass sie sich vor denen, die sie hassen, nicht zu fürchten brauchen. Sie können ihnen ja nichts Schlimmeres antun, als ihren Körper zu töten. Das ist schrecklich - keine Frage! Und wie viele haben diesen Preis bezahlt, angefangen von den ersten Aposteln bis hin zu Christen in unserer Zeit! (V. 16.22)

Warum brauchen die Jünger sich dennoch nicht zu fürchten? Weil die, die sie hassen, ihre Seele nicht töten können.

Dazu haben sie keine Macht.

Es ist vielmehr Gott, der alle Macht hat und Seele und Leib in der Hölle richten kann. Und Er wird dieses Urteil an denen vollziehen, die keine Ehrfurcht vor Ihm haben und Ihm nicht dienen wollen. Die Feinde der Gläubigen werden also nicht das letzte Wort haben - das hat Gott!

 

Nein, gläubige Christen müssen sich nicht vor ihren Feinden fürchten. Gott wird sie beschützen. Er sorgt ja auch für die Sperlinge, die in den Augen der Menschen keinen Wert haben, wie der Herr in diesem Zusammenhang betont.

Wie viel mehr sorgt Er dann für seine Kinder, die Ihm so unendlich wertvoll sind! (V. 29-31). Er wird seine Kinder nicht zuschanden werden lassen - weder in der Zeit noch in der Ewigkeit.

 

Daher können und sollen gläubige Christen Gott freudig vertrauen und Ihm mit Ehrfurcht dienen!

 

 

 

Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, wie Schnee sollen sie weiß werden.   Jesaja 1,18

 

Vor dem Richterstuhl Gottes - Sündenvergebung

 

„Das Sündenregister wird immer länger.“ So sagt es die Schlagzeile auf der Titelseite der Tageszeitung. Gemeint sind politische Fehlentscheidungen und Versäumnisse, die der Regierung - ob berechtigt oder nicht - von der Opposition vorgehalten werden.

 

Dabei fällt auf, dass das alte Wort „Sünde“ benutzt wird, obwohl man es, angewandt auf die Moral oder den Lebenswandel des Einzelnen, heutzutage gar nicht mehr hören will. Bestenfalls spricht man noch von „sündigen“, wenn jemand sich nicht streng an die Diätvorschriften hält.

 

Doch hier wird sogar ein ganzes „Sündenregister“ ausgemacht! Wenn die Vorwürfe gegen die Politiker zu Recht erhoben werden, müssen diese damit rechnen, bei der nächsten Wahl einen Denkzettel von den Bürgern zu erhalten. Möglicherweise müssen sie sich für den einen oder anderen Missstand auch noch vor einem Untersuchungsausschuss des Parlaments verantworten.

 

Dass der Mensch für seine Verfehlungen verantwortlich ist, gilt nicht nur für die Politik oder für das Berufsleben, sondern für unsere ganze Lebensführung.

Vielen ist das unangenehm; deshalb wollen sie Gott und den Begriff „Sünde“ aus ihren Gedanken verdrängen. Doch an der Existenz Gottes und an der Verantwortung, die wir Ihm schulden, ändert das natürlich nichts.

 

Wer seine Verfehlungen verdrängt, wird einst vor dem „Richterstuhl Gottes“ nicht bestehen können. Das kann nur der, der zu seinen Lebzeiten zu Gott umkehrt und sein „Sündenregister“ vor Ihm aufdeckt.

Dann erfährt er, dass der große Gott ein Gott der Liebe und der Vergebung ist: Weil Jesus Christus, der Sohn Gottes, die Schuld durch seinen Kreuzestod gesühnt hat, werden alle, die an Ihn glauben, von ihren Sünden gereinigt und freigesprochen.

 

 

 

 

Dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes.  1. Johannes 5,13

 

Sicherheit für die Ewigkeit gibt es nur bei Jesus Christus

 

Unser Hotelzimmer war gut, nur die Beleuchtung reichte nicht aus. Schnell sorgte ein Fachmann für Abhilfe. Dabei erzählte er von unvorsichtigen Gästen, die sich nicht an die üblichen Sicherheitsvorschriften gehalten und Schaden verursacht hatten. Für ihn hätte Sicherheit daher immer den Vorrang.

 

Wir hörten interessiert zu und fragten den Mann dann, ob er sich mit der gleichen Sorgfalt auch um die Sicherheit seiner Seele kümmere und ob er die Gewissheit habe, die Ewigkeit in der Herrlichkeit des Himmels zuzubringen.

 

Da erzählte er uns, dass er Moslem sei. Er nehme seinen Glauben ernst, hätte aber die vorgeschriebene Pilgerfahrt nach Mekka bisher nicht machen können. Doch an die anderen „Säulen des Islam“ - das Bekenntnis zu Allah, das Fasten, die regelmäßigen Gebete und gute soziale Taten - würde er sich halten. Er bemühte sich sehr und hoffte, einmal in den Himmel eingelassen zu werden.

 

In dem Gespräch spürten wir deutlich: Die Religionen der Welt gehen davon aus, dass der Mensch sich die ewige Seligkeit durch eigene Leistungen verdienen muss. Deshalb kann es in ihnen keine Heilsgewissheit geben. Ein aufrichtiger Mensch fühlt ja, dass nicht einmal seine guten Taten völlig frei von unedlen Motiven sind; und er weiß nicht, wie seine schlechten Taten ausgetilgt werden können. Je ernster er die religiösen Forderungen nimmt, desto größer wird seine Unsicherheit.

 

Wie froh waren wir, dass wir dem freundlichen Mann erzählen konnten, wo es Sicherheit für die Ewigkeit gibt: bei Jesus Christus!

Sicherheit, weil Er der Sohn Gottes ist und uns den Vater und den Weg zum Vater offenbart.

Ja, Er selbst, der gestorbene und auferstandene Heiland, ist dieser Weg.

 

Sicherheit gibt es niemals durch eigenes Tun, wohl aber durch den Glauben an den Retter, der alles für uns getan hat.

 

 

 

Falsche Lehrer …, die den Gebieter verleugnen, der sie erkauft hat, und sich selbst schnelles Verderben zuziehen.     2. Petrus 2,1

 

Christus, der Gebieter

 

Das Wort „Gebieter“ klingt streng für unsere Ohren. Die Bibel nennt Christus nur in besonderen Zusammenhängen mit diesem Titel. In unserem Vers geht es um die Rechte des Herrn Jesus Christus, die Er sich durch seinen Kreuzestod erworben hat: Rechte über die ganze Welt und über alle Menschen - Er hat sie erkauft.

 

„Erkaufen“ ist nicht dasselbe wie „erlösen“. Der Unterschied ist sogar sehr bedeutsam. Christus hat „sich selbst gegeben als Lösegeld für alle“, so dass jeder, der will, erlöst werden kann. Tatsächlich erlöst wird allerdings nur der, der Christus im Glauben annimmt.

 

Erkauft hat Christus durch seinen Tod am Kreuz jedoch die ganze Welt und jeden einzelnen Menschen. (vgl. auch Matthäus 13,44.38)

 

Heute steht jeder Mensch vor der Wahl, ob er Jesus Christus für sich persönlich als seinen Erlöser annehmen will. Vor die Wahl, ob Christus sein Gebieter sein soll, wird jedoch niemand gestellt. Dieses Recht hat Jesus sich durch seinen Tod erworben und wird es einmal geltend machen.

Der Tag wird kommen, an dem alle Menschen sich vor Jesus Christus beugen und anerkennen müssen, dass Er Herr ist. (Philipper 2,10.11)

 

Wer heute den Sohn Gottes als Erlöser ablehnt, muss diesen Tag fürchten, denn an Christus als Gebieter und Richter wird keiner vorbeikommen.

 

Das gilt noch ganz besonders für solche, die durch falsche, unbiblische Lehren andere Menschen verführen. - Doch wer Christus als seinen Erlöser kennt, freut sich auf diesen Tag.

 

Er freut sich darüber, dass Christus, der einen so hohen Preis für seine Erlösung bezahlt hat, einmal die Ehre und die Anerkennung erhält, die Ihm gebühren.

 

 

 

 

Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.   1. Johannes 4,19

 

Gott liebt jeden Menschen

 

Nach einer Predigt sprach ich einen jungen Mann an. Er signalisierte mir, dass er taub sei. Daher benutzte ich die Gebärdensprache und sagte ihm: „Gott liebt Sie!“ Doch sofort schüttelte er den Kopf und erklärte mir: „Nein, das stimmt nicht, Er hasst mich. Ich weiß das, weil man mir gesagt hat, dass Er mich in die Hölle wirft, wenn ich nicht gerecht und heilig lebe und die Gebote Gottes halte. Seitdem ich das gehört habe, habe ich die Bibel nicht mehr angerührt. Ich habe Angst vor Gott.“

 

Ich sagte ihm, dass ich den Grund wüsste, warum er heute Abend hier sei, auch wenn er die Predigt nicht verstehen konnte: Er sollte hören, dass Gott ihn liebt! Dann stellte ich mich neben ihn, öffnete meine Bibel, und wies mit meinem Finger nacheinander auf zwei Bibelstellen, die ich mit ihm las:

 

„So hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.“ Johannes 3,16

 

„Gott ist Liebe. … Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.“ 1. Johannes 4,16.19

 

In seinem Gesicht stand die Frage, ob das denn wahr sei und ob es auch für ihn gelte. Dann aber konnte ich erkennen, dass seine Furcht wich und Freude einzog.

 

Ein Mensch kann auch geistlich taub sein!

Dann hört er Gott nicht, der zu ihm spricht. 

Doch es ist wahr: Gott liebt uns!

Und Er hat uns seine Liebe gezeigt, indem Er seinen Sohn gegeben hat: Jesus Christus ist für uns gestorben. Denn Er hat „kein Gefallen am Tod des Gottlosen“.

Wenn Er es hätte, dann hätte Jesus Christus nicht sterben müssen. - Gott will, „dass der Gottlose von seinem Weg umkehrt und lebt“ (Hesekiel 33,11)

 

„Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, da wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist.“ Römer 5,8

 

 

 

 

Das Werk eines jeden wird offenbar werden, denn der Tag wird es klar machen.     1. Korinther 3,13

 

Das „geschönte“ Bild

 

Einige Touristen schlenderten durch die Straßen von Paris. An einer Ecke blieben sie stehen und sahen zu, wie ein Kunstmaler das Portrait einer Fremden auf die Leinwand brachte. Der Künstler vollendete sein Werk, und die Kundin entfernte sich mit dem Bild. Da meinte eine Frau zu dem Maler: „Ihr Portrait war aber viel schöner als die Wirklichkeit.“ - „Ach, Madame“, entgegnete der lächelnd, „wenn das nicht so wäre, wollte niemand ein Bild von sich haben. Es muss immer etwas jünger und charmanter aussehen, sonst wollen es die Leute gar nicht. In diesem Punkt lassen sie sich gern zum Narren halten.“

 

Das trifft nicht nur für Damen zu. Der Mensch lässt sich nur zu gern schmeicheln - und das nicht nur in Bezug auf sein Äußeres, sondern auch, was das Innere betrifft. Und dann ist man ganz zufrieden mit sich selbst und meint, auch Gott müsste mit uns zufrieden sein.

 

Doch Gott sagt in seinem Wort:

„Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. … Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, so machen wir Gott zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.“  1.Johannes 1,8

 

Menschen, die so etwas behaupten, haben eine hohe Meinung von sich.

Aber ihr Selbstbetrug hat schwerwiegende Folgen.

Viel vernünftiger ist es, die Tatsachen anzuerkennen und das zu tun, was Gottes Wort uns in diesem Zusammenhang noch vorstellt:

 

„Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist Gott treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“ 1.Johannes 1,8–10

 

 

 

 

Was soll ich denn mit Jesus tun?    Matthäus 27,22

 

Entscheidest Du dich auch gegen Jesus Christus?

 

Diese Frage ist heute noch so aktuell wie damals, als der römische Statthalter Pilatus sie stellte. Der hat sie auf seine Weise beantwortet und Jesus Christus ohne berechtigten Anklagegrund kreuzigen lassen.

 

Sicher hat Pilatus später an diese Nacht zurückdenken müssen. Hatte er nicht immer wieder gehört, dass dieser Jesus von Nazareth bei seinen Wanderungen durch das Land den Menschen nur Gutes getan und viele geheilt hatte? Hatte er nicht auch schnell bemerkt, dass die religiösen Führer des Volkes, die Hohenpriester und die Schriftgelehrten, Jesus nur aus Neid angeklagt hatten? Und während Pilatus sich damals mit diesem Fall auseinandersetzte, hatte er von seiner Frau die warnende Botschaft erhalten: „Habe du nichts zu schaffen mit jenem Gerechten“ (V. 19).

Pilatus war gut informiert, wie es sich für einen Statthalter und Richter gehörte. Und er hatte absolut keine Schuld an diesem Menschen feststellen können. Dennoch hatte er den Schuldlosen abgeurteilt! War es nicht schon ein himmelschreiendes Unrecht gewesen, dass er Ihn hatte geißeln lassen? Nun ja, er hatte versucht, Ihn freizugeben, wie das am Passahfest seine Gewohnheit war. Dass das Volk stattdessen die Freilassung des Mörders Barabbas forderte - damit hatte er doch nicht rechnen können!

 

„Was soll ich denn mit Jesus tun?“

Mit dieser Frage überließ er das Urteil dann dem Volk, um selbst seine Hände in Unschuld zu waschen und auszurufen: „Ich bin schuldlos an dem Blut dieses Gerechten, seht ihr zu“ (V. 24).

 

Pilatus gab den Forderungen des Pöbels nach und entschied sich gegen Jesus Christus! - Und Sie? Entscheiden Sie sich für den Sohn Gottes! Geben Sie dem Sohn Gottes den Platz in Ihrem Leben, der Ihm zukommt!

 

 

 

 

Wenn jemand in Christus ist, da ist eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.

2. Korinther 5,17

Radikaler Neuanfang in deinem Leben!

 

„Ich wünschte, ich könnte auf den Mond auswandern und dort noch einmal ganz von vorn anfangen und ein neues Leben beginnen.“ Es war noch ein recht junger Mann, der das sagte. Und wohl jeder Mensch hat schon einzelne Taten oder ganze Entwicklungen in seinem Leben bedauert, dabei aber auch schmerzlich erfahren, dass sich Geschehenes nicht ungeschehen machen lässt.

 

„Wenn man doch nur reinen Tisch machen und noch einmal ganz neu anfangen könnte!“ Aber die Uhr lässt sich nicht zurückdrehen. Und es würde uns auch nur wenig helfen. Wir selbst würden unverändert bleiben und wieder Fehler machen, wenn nicht dieselben, dann doch andere, die wir ebenso sehr bedauern würden.

 

Auswandern kann das Problem nicht lösen, und selbst wenn wir die Zeit zurückdrehen könnten, würde uns das nicht helfen. Der Neuanfang, nach dem so viele sich sehnen, müsste viel radikaler sein. Doch er liegt ganz außerhalb unserer Reichweite.

 

So scheint es jedenfalls. Unser Bibelwort aber spricht von einer „neuen Schöpfung“. Dieser Neubeginn hat seinen Ausgangspunkt im Herzen des Menschen. Dort muss in der Beziehung zu Gott eine radikale Veränderung eintreten. Die negativen Entwicklungen unseres Lebens haben nämlich alle ihren Ursprung darin, dass wir uns von Gott entfernt und nicht auf sein Wort gehört haben. Doch für den, der sich ganz Jesus Christus anvertraut, wird alles neu.

Die Worte „in Christus“ stehen dann als Überschrift über seinem Leben. Und das bedeutet: eine heile Beziehung zu Gott und Gottes Kraft, die auch aus den Trümmern einer irdischen Existenz wieder ein lebenswertes Leben hervorkommen lässt.

 

Lesen Sie einmal in der Bibel die vielen ermutigenden Berichte, wie Menschen Jesus begegnen und diesen radikalen Neuanfang erleben!

 

 

 

 

Während sie aber fuhren, schlief Jesus ein.  Lukas 8,23

 

Jesus schläft nie – IHM kannst und sollst du rückhaltlos vertrauen!

 

Eines Tages steigt Jesus mit seinen Jüngern in ein Schiff und bittet sie, an das andere Ufer des Sees Genezareth zu fahren. Während der Überfahrt schläft Jesus ein. Darüber wollen wir einmal nachdenken. Denn der Mensch Jesus Christus ist ja zugleich der Sohn Gottes - der ewige Sohn.

 

In Psalm 121,4 wird über Gott gesagt: „Siehe, der Hüter Israels, er schlummert nicht und schläft nicht.“ Gott benötigt keinen Schlaf.

Seine Kraft ist immer konstant und unerschöpflich

Wenn wir an Grenzen kommen, wenn wir müde werden, ob körperlich oder seelisch, wenn uns Lebensmut und Zuversicht entgleiten - Gott ist da und will uns helfen. Das ist beruhigend.

 

Hier auf dem Schiff schläft Jesus ein, weil Er körperlich müde ist. Auch der Evangelist Johannes berichtet davon, dass Jesus von einer Reise ermüdet ist (Johannes 4,6). Diese Ereignisse zeigen deutlich, dass Er wahrer Mensch geworden ist. Er hat das getan, um als sündloser Stellvertreter für sündige Menschen am Kreuz von Golgatha leiden und sterben zu können. Und noch einen weiteren Grund gibt es dafür, dass der Sohn Gottes Mensch geworden ist: Weil Er als Mensch auf der Erde gelebt hat - und das in den schwierigsten Umständen und in den allertiefsten Leiden -, kann Er uns aus Erfahrung verstehen und helfen, wenn wir durch Nöte gehen.

Darin liegt ein besonders starker Trost für alle, die Ihn durch den Glauben kennen. (vgl. Hebräer 2,17.18; 4,15)

 

In derselben Begebenheit auf dem See wird deutlich: Der schlafende Heiland auf dem Schiff ist zugleich Der, der das ganze Universum erschaffen hat und in seiner starken Hand hält. Als das Schiff voll Wasser läuft und die Jünger Ihn aufwecken, offenbart Er seine göttliche Macht und hilft aus der Not: „Er aber wachte auf, schalt den Wind und das Wogen des Wassers, und sie hörten auf, und es trat Stille ein“ (Lukas 8,24)

 

Ist dieser Herr es nicht wert, dass wir Ihm rückhaltlos vertrauen?

 

 

 

Er zog seinen Weg mit Freuden.  Apostelgeschichte 8,39

 

 

Die tiefe Sehnsucht unseres Herzens kann kein Urlaub stillen!

 

Urlaub braucht der Mensch - einen Ausgleich zu der Hektik und den Sorgen des Berufslebens. Doch ganz gleich, wie weit die Urlaubsreise geht, eine Gefahr besteht immer: die Gefahr überzogener Erwartungen. Wer hofft, dass der Urlaub seine Stimmung dauerhaft bessert - und das vielleicht nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Beziehung, in der er lebt -, wird meistens enttäuscht.

 

Die Baustelle neben dem Hotel, ein verdreckter Strand oder ein ungenießbares Essen lassen die Stimmung schnell wieder auf den Nullpunkt sinken. Und selbst wenn es gar nichts zu kritisieren gibt: Die tiefe Sehnsucht unseres Herzens kann auch der schönste Urlaub nicht stillen. - Darüber haben sich schon die alten Gelehrten Seneca und Sokrates Gedanken gemacht:

 

„Du wunderst dich wie über etwas Unerhörtes, dass es dir durch deine lang sich hinziehende Reise und durch den mannigfachen Wechsel der Landschaftsbilder nicht gelungen ist, dich deines Trübsinnes und deiner Schwermut zu entschlagen? Deine Sinnesweise musst du ändern, nicht den Himmelsstrich.“ Seneca

 

„Was wunderst du dich, dass deine Reisen dir nichts nützen? Bist du es nicht selber, den du herumschleppst? Was dich forttrieb, sitzt dir unmittelbar im Nacken.“ Sokrates

 

Diese Denker konnten das Problem aufzeigen, aber noch nicht die Lösung. Die finden wir in der Geschichte des Schatzministers von Äthiopien. Der Minister hatte die Reise nach Jerusalem gemacht, um inneren Frieden zu finden - doch vergeblich.

Auf dem Rückweg aber trifft er jemand, der ihm helfen kann und ihn auf Jesus Christus, den Erlöser, hinweist.

Da verändert sich alles für ihn!

Und dann, erst dann, kann „er seinen Weg mit Freuden ziehen“.

 

Ganz in diesem Sinn wünschen wir Ihnen von Herzen einen wirklich guten Urlaub!

 

 

 

Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst aus tun, außer was er den Vater tun sieht … Ich kann nichts von mir selbst aus tun; … ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.   Johannes 5,19.30

 

 

Wissenswertes über den Sohn Gottes

 

Jesus hatte die Macht, die erstaunlichsten Wunder zu tun. Er ist ja Gott, der Sohn. Doch mit den Worten „Der Sohn kann nichts von sich selbst aus tun“ scheint Er seine Macht irgendwie zu begrenzen. Seltsam!

 

Wenn in der Bibel etwas unüblich klingt, dann ist es oft wichtig!

So wie hier, wo Jesus mit den religiösen Führern spricht, die wütend sind, weil Er zum wiederholten Mal am Sabbat geheilt hat (V. 1-18). Sie wollen, dass das Gesetz, das Gott dem Volk Israel durch Mose gegeben hat, um jeden Preis eingehalten wird, und zwar genau in dem Sinn, wie sie selbst es verstehen und auslegen.

Und da das Gesetz verbietet, am Sabbat zu arbeiten, sei es auch verboten, am Sabbat zu heilen; so meinen sie.

Doch der Herr erklärt ihnen, dass es kein Ungehorsam ist, wenn Er Barmherzigkeit übt.

 

Jesus nennt Gott hier seinen Vater und sich selbst Sohn. Damit ist für seine Zuhörer klar, dass Er beansprucht, Gott gleich zu sein.

Das aber ist in ihren Augen Gotteslästerung!

Doch der Herr schwächt seine Aussage nicht ab, sondern verstärkt sie noch: Er bestätigt, was die Bibel auch an anderen Stellen über die Beziehungen innerhalb der Gottheit lehrt.

 

Als der Sohn beansprucht Er tatsächlich, dem Vater gleich zu sein.

Doch als Er Mensch wurde, nahm Er auf der Erde freiwillig eine Stellung ein, in der Er ganz abhängig von Gott, seinem Vater, lebte und handelte - obwohl Er gleichzeitig Gewalt hat (V. 25-27).

 

Wie wertvoll ist das, was wir hier über die Person des Herrn Jesus Christus lernen.

Und damit auch über Gott.

Alles, was der Herr tat, stimmte mit dem Willen seines Vaters überein. In seinem Leben wird sichtbar, wie der Mensch leben soll.

 

 

 

 

Wenn wir, da wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, so werden wir viel mehr, da wir versöhnt sind, durch sein Leben gerettet werden.   Römer 5,10

 

Schlage diese einmalig Angebot nicht aus!

 

Während des amerikanischen Unabhängigkeitskriegs lebte in Pennsylvania der Prediger Peter Miller. Er war in seiner Gemeinde sehr geschätzt, hatte aber einen Nachbarn, der ihn hasste und ihm manche Kränkung zufügte. Eines Tages wurde dieser Nachbar verhaftet und in der Stadt Philadelphia wegen Landesverrats zum Tod verurteilt. Als das Urteil bekannt wurde, begab sich Miller unverzüglich zu General Washington, dem späteren ersten Präsidenten der USA.

 

Miller setzte sich lebhaft für den Todeskandidaten ein, aber Washington entgegnete: „Es tut mir leid, aber ich kann Ihren Freund nicht begnadigen.“ - „Meinen Freund?“, rief Miller aus. „Dieser Mann ist der größte Feind, den ich auf der Welt habe!“ - „Was?“, fragte Washington erstaunt, „Sie sind ganze 60 Meilen gelaufen, um das Leben eines Feindes zu retten? Dann stellt sich die Sache doch anders dar. Um Ihretwillen soll er begnadigt werden.“

 

Miller erhielt die Begnadigungsurkunde und begab sich damit noch einmal auf einen Fußweg von 15 Meilen, um die für den Nachmittag angesetzte Hinrichtung noch zu verhindern. Gerade rechtzeitig kam er an der Stätte an. Der Verurteilte erkannte ihn und rief bitter: „Ha, Miller, bist du so weit gereist, um Rache zu nehmen und mich hängen zu sehen?“ Wie erstaunt war er dann, als Miller das Dokument vorzeigte, das ihm das Leben schenkte!

 

Viel größer noch ist die Liebe Gottes, in der Er uns, seinen Feinden, Gnade und Leben anbietet!

Dafür hat Er ja seinen eigenen geliebten Sohn in den Tod geben müssen.

 

Dieses Angebot auszuschlagen wäre die größte Sünde!

 

 

 

 

Ich baute mir Häuser, ich pflanzte mir Weinberge; ich machte mir Gärten und Parkanlagen …; ich machte mir Wasserteiche …     Prediger 2,4–6

 

Nach Gottes Willen fragen ist Gewinn!

 

Das muss ein erfolgreicher Mann gewesen sein, der diese Unternehmungen nicht nur planen, sondern auch ausführen konnte! Wie viele Leute können von solchen Möglichkeiten nur träumen! Mancher würde gern Kraft und Zeit dafür aufwenden, um seine gestalterischen Fähigkeiten einmal auszuprobieren, um Kunstverstand und Schönheitsempfinden zum Ausdruck bringen zu können, um die bewundernden Blicke anderer auf sich zu ziehen.

 

Der aktive Unternehmer in unserem Bibelwort nennt sich selbst „der Prediger“. Seiner Lebensbeschreibung, die er von sich gibt, ist zu entnehmen, dass es kein Geringerer ist als der König Salomo des antiken Reiches Israel (z. B. Kap. 1,12). Dieser Mann verfügte nicht nur über beinahe unbegrenzte Möglichkeiten, er wollte auch seinen Mitmenschen die Ergebnisse seiner „Testreihe“ zu ihrem Nutzen mitteilen.

Zu welchem Fazit kommt der unermesslich reiche König Salomo nun? - „Alles war Nichtigkeit“, lautet seine Antwort, „und ein Haschen nach Wind; und es gibt keinen Gewinn unter der Sonne“ (Kap. 2,11).

 

Der Mann hat gut reden, könnte man denken, wie soll ich das je nachvollziehen! Doch Salomo hat recht: Wenn wir Menschen unsere Ziele nur auf die sichtbare Welt „unter der Sonne“ beschränken, wird unser Leben zwangsläufig früher oder später langweilig und hohl. Denken wir also auch daran, was nach diesem Leben kommt: die Ewigkeit!

 

Doch der Prediger hat noch etwas zu sagen; es ist gleichsam der Schlussstrich unter seine Beobachtungen: „Fürchte Gott und halte seine Gebote.“ (Prediger 12,13)

 

Das ist alles andere als Selbstzufriedenheit.

Es bedeutet: Nach Gottes Willen fragen ist Gewinn - für jetzt und für ewig!

 

 

 

 

Ist mir Ephraim ein teurer Sohn oder ein Kind der Wonne? Denn sooft ich auch gegen ihn geredet habe, gedenke ich seiner doch immer wieder. Darum ist mein Innerstes um ihn erregt; ich will mich seiner gewiss erbarmen, spricht der HERR.    Jeremia 31,20

 

Gottes große unverdiente Liebe

 

Hier lässt Gott uns einen Blick in sein Herz tun: Was für einen Schmerz hat sein irdisches Volk Israel - repräsentiert durch den Stamm Ephraim - Ihm angetan! Es wollte dem lebendigen Gott nicht länger dienen und seine Gebote nicht mehr beachten. Auch durch Jeremia und viele andere Propheten ließ das Volk sich nicht warnen; es hielt am Bösen und am Götzendienst fest. So kam es, dass Gott schließlich große Bedrängnisse sandte, um sein Volk zur Umkehr zu bewegen.

 

Auch heute bemüht sich Gott voller Geduld um Menschen, die Ihm gegenüber gleichgültig sind. Sein Beweggrund ist stets die Liebe, und das auch dann, wenn Er die Menschen in Bedrängnis geraten lässt, um sie zu sich ziehen. - Wenn es doch heute allen, die sich bisher nicht um Gott gekümmert haben, tief in Herz und Gewissen dringen würde, was Gott hier sagt: „Mein Innerstes ist um ihn erregt; ich will mich seiner gewiss erbarmen“!

 

Diese unbegreifliche Liebe Gottes zu Menschen, die gar nichts von Ihm wissen wollen, ist am deutlichsten sichtbar geworden, als Er seinen Sohn in die Welt gesandt hat, um sie zu retten:

„So hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.“ Johannes 3,16

 

Gott hat uns lieb!

Das hat Er bewiesen - wir können Ihm vertrauen.

Öffnen wir doch unser Herz für seine Liebe, indem wir zu Ihm umkehren und seinen Sohn im Glauben in unser Leben aufnehmen!

 

 

 

 

 

 

Seid aber zueinander gütig, mitleidig, einander vergebend, wie auch Gott in Christus euch vergeben hat.

Epheser 4,32

Wahre,ehrliche Vergebung geschieht nur durch Gottes Gnade

 

Pfarrer Richard Wurmbrand berichtet von Dimitri, einem Prediger in Rumänien.

Wegen seines Glaubens an Christus warfen ihn die Kommunisten ins Gefängnis. Dort schlug ihm ein grausamer Wärter mit einem Hammer immer wieder auf die Wirbelsäule. Dimitri wurde querschnittsgelähmt und konnte nicht einmal mehr die Arme bewegen. Jahrelang lag er dann in seiner Zelle, ohne ordentlich gepflegt und versorgt zu werden. Seine Gefährten waren ja draußen und hatten Zwangsarbeit zu verrichten.

 

Als im Jahr 1989 die politische Wende kam, wurde auch Dimitri frei und konnte zu seiner Familie zurückkehren. - Eines Tages klopfte es, und der Kommunist, der die Gesundheit Dimitris zerstört hatte, stand vor der Tür. Er sagte:

 

„Glauben Sie nicht, dass ich gekommen bin, um Sie um Vergebung zu bitten. Für das, was ich getan habe, gibt es keine Vergebung, weder auf der Erde noch im Himmel. Sie sind auch nicht der Einzige, den ich so gefoltert habe. Sie können mir nicht vergeben; niemand kann mir vergeben - auch Gott nicht. Mein Verbrechen ist zu groß. Ich bin nur gekommen, um Ihnen zu sagen, wie leid mir das tut, was ich getan habe.“

 

Dimitri erwiderte: „In all den Jahren habe ich nie so sehr wie heute bedauert, dass ich meine Arme nicht mehr bewegen kann. Ich würde sie gern ausstrecken und Sie umarmen. Seit Jahren habe ich jeden Tag für Sie gebetet. Ich liebe Sie von ganzem Herzen. Ich habe Ihnen vergeben!“

 

In einem Sinn hatte der Kommunist allerdings recht:

Die Kraft, sogar unseren schlimmsten Feinden zu vergeben, können wir von uns aus gar nicht aufbringen.

Aber wir können diese Kraft empfangen, wenn wir selbst die Vergebung Gottes erfahren haben. Lesen Sie dazu aus dem Lukas-Evangelium, Kapitel 15, Vers 20!

 

 

 

 

Sogleich kam ihm aus den Grüften ein Mensch mit einem unreinen Geist entgegen, der seine Wohnung in den Grabstätten hatte; und selbst mit Ketten konnte ihn niemand mehr binden.  Markus 5,2.3

 

Ein Wunder - doch nicht alle freuen sich (1)

 

Der Herr Jesus überquert den See Genezareth in einem Boot. Als Er am Ufer landet, kommt Ihm ein wild aussehender Mann entgegen. Der ist von dämonischen Geistern beherrscht, wohnt in den Grüften und Grabanlagen und läuft unbekleidet umher (Lukas 8,27). Ein Mensch, vor dem alle anderen Angst haben! Schon oft hat man ihn mit Ketten und Fußfesseln gebunden. Doch umsonst! Jedes Mal hat er die Ketten zerrissen und die Fußfesseln zerrieben. Niemand kann ihn bändigen, und jeder vermeidet es, ihm zu begegnen. Er ist ruhelos, immer in den Grabstätten oder in den Bergen unterwegs. Dabei schreit er laut und zerschlägt sich selbst mit Steinen - eine bedauernswerte Person!

 

Als dieser Mann nun Jesus erblickt, läuft er zu Ihm hin und wirft sich vor Ihm nieder. Dann schreit er: „Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesus, Sohn Gottes, des Höchsten?“ Erstaunlich - der Dämon, der aus dem Mann spricht, weiß genau, dass Jesus der Sohn Gottes ist! Doch dieses Wissen ändert und rettet den Besessenen nicht.

Jesus gebietet dem dämonischen Geist, von dem Mann auszufahren. Doch bevor das geschieht, hat der Dämon noch eine Bitte: Er möchte in die Herde Schweine fahren, die ganz in der Nähe ist.

Jesus erlaubt es ihm.

Der Dämon verlässt den Mann und fährt in die Tiere. Die Schweine schrecken auf, stürzen sich einen Abhang hinunter und ertrinken im See. Die Hüter der Tiere sehen die Katastrophe, können sie nicht verhindern und laufen in die Stadt, um zu erzählen, was geschehen ist.

 

Ein tief unglücklicher Mann wird aus den Fesseln Satans befreit. Was für ein Anlass zur Freude, nicht wahr? - Leider gilt das nicht für alle …

 

 

 

 

Und sie kommen zu Jesus und sehen den Besessenen dasitzen, bekleidet und vernünftig …; und sie fürchteten sich. … Und sie fingen an, Jesus zuzureden, aus ihrem Gebiet wegzugehen.   Markus 5,15.17

 

Ein Wunder - doch nicht alle freuen sich (2)

 

Vorher hielt die schreckliche Besessenheit dieses Mannes die Menschen „auf Distanz“. Doch jetzt ist es die Kraft und die Barmherzigkeit des Sohnes Gottes, die sie „auf Abstand“ gehen lässt. Offensichtlich graut ihnen vor beidem: vor dem Teufel und seinen Machenschaften wie auch vor Jesus und seinem Handeln in Gnade.

 

Die Menschen kommen, um zu sehen, was geschehen ist - und stehen plötzlich der Macht und Gnade des Herrn Jesus gegenüber.

Denn der Mann, der die ganze Zeit nicht zu bändigen war und vor dem sich jeder fürchtete, sitzt da - bekleidet und vernünftig.

Er ist das Bild eines Menschen, der von der Macht Satans befreit worden und nun zur Ruhe gekommen ist.

Seine Schuld ist vergeben, durch den Glauben an Jesus ist er für gerecht erklärt und mit Gott versöhnt. Seine Feindschaft gegen Gott ist verschwunden.

 

Die Menschen kommen und sehen Jesus, den Sohn Gottes. Sie erblicken den Beweis seiner göttlichen Macht - „und sie fürchteten sich“. Was für eine ungewöhnliche Reaktion! Ja, schuldige Menschen haben Angst vor Gott!

Als der erste Mensch gesündigt hatte, fürchtete er sich vor Gott genauso wie die Menschen hier. Egal, ob Gott zu Besuch kommt - wie bei Adam im Garten Eden - oder ob Er wie hier kommt, um einem Menschen in verzweifelter Lage zu helfen: Für schuldige Menschen ist die Gegenwart Gottes unerträglich!

Da haben sie es doch lieber mit einem dämonisch Besessenen (und auch mit den Schweinen!) zu tun als mit der Macht und Gnade des Sohnes Gottes. So fangen sie an, „ihm zuzureden, aus ihrem Gebiet wegzugehen“. Und Er erhört ihre Bitte … und geht.

 

Der geheilte Mann aber will seinem Retter folgen und erzählt voll Freude in der ganzen Gegend, wie viel Jesus an ihm getan hat. (Markus 5,18–20)

 

 

 

 

Das Wort ist gewiss und aller Annahme wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, um Sünder zu erretten, von denen ich der erste bin.

1. Timotheus 1,15

Der Herr ist langmütig euch gegenüber, da er nicht will, dass irgendwelche verloren gehen.

2. Petrus 3,9

 

Rettung auf dem Meer

 

In meinem aufblasbaren Boot werde ich sanft von den Wellen geschaukelt. Ich genieße das Meer, die Sonne und die Freiheit, während die Menschen sich am Strand drängen. Plötzlich laufen dort mehrere Personen wild gestikulierend in meine Richtung. Die Ursache kann ich sofort spürbar erleben: Die Wogen werden immer stärker, und die Strömung zieht mich aufs Meer hinaus. Ich rufe um Hilfe, aber das Rauschen des Meeres verschluckt meine Stimme. - Ich bin verloren!

 

Doch die Strandaufsicht hat meine Notlage bemerkt und informiert die Küstenwache. Diese schätzt meine Lage als so gefährlich ein, dass ein Rettungshubschrauber von der Küste abhebt. Während die Rotoren über meinem Kopf knatternd die Luft zerschneiden, lässt sich ein Retter am Ende eines Seiles herab, packt mich und legt mir das Gurtsystem an. Zehn Minuten später bin ich am Strand in Sicherheit. - Ich bin gerettet!

 

Verloren und gerettet - zwei Begriffe, die uns durch dieses Erlebnis sehr deutlich vor Augen geführt werden.

Ähnlich ist es in übertragenem Sinn: Wenn jemand seinem Schöpfer gegenüber gleichgültig ist und nicht nach seinem Willen fragt oder wenn er sich bewusst gegen Gott auflehnt, dann entfernt er sich immer mehr von Gott. Ihm droht das ewige Verderben. So ist es uns allen einmal ergangen.

Aber es gibt Rettung für ihn, denn Jesus Christus „ist gekommen, zu suchen und zu erretten, was verloren ist“ (Lukas 19,10)

 

Ich muss nur meine Notlage einsehen und seine rettende Hand ergreifen und mich von Ihm retten lassen.

 

 

 

Ich werde den Regen fallen lassen zu seiner Zeit, Regen des Segens werden es sein.  Hesekiel 34,26

 

Der Regen

 

Der Regen trommelt gegen die Fensterscheiben. Ein kleines Kind könnte denken, dass das Wasser einfach immer nur vom Himmel herunterkäme. Doch die Älteren wissen längst, dass es einen perfekt eingerichteten Wasserkreislauf gibt:

 

Wasser verdunstet durch Sonneneinwirkung. Die feuchtwarme Luft steigt in die Höhe. Dort verdichten sich die Wasserteilchen und bilden Wolken. Und wenn sie schwer genug sind, fängt es an zu regnen. Über Bäche und Flüsse gelangt das Wasser wieder ins Meer, und der Kreislauf beginnt von neuem.

 

Diesen Kreislauf hat Gott zum Wohl des Menschen eingerichtet, damit der Erdboden Wasser bekommt und die Pflanzen leben können. Das ist nur eines von unzähligen Beispielen dafür, wie Gott sich um seine Geschöpfe kümmert. Er kümmert sich auch um Sie.

Um das Weltall zu erschaffen, war nur das Wort des Allmächtigen nötig. Doch um den verlorenen Menschen, den Gott liebt, erretten zu können, war viel mehr nötig: der Sühnungstod seines Sohnes. Wie sehr Gott uns liebt, erkennen wir daran, dass Er seinen einzigen, geliebten Sohn für uns hingegeben hat, damit wir durch seinen Sühnungstod ewiges Leben empfangen können.

 

Die Allmacht Gottes, seine Weisheit und Kraft können wir in all den erstaunlichen Einzelheiten der Schöpfung erkennen. Seine Liebe und Gnade aber erkennen wir in Jesus Christus, in seiner Menschwerdung, in seinem Leben auf der Erde und in seinem Sühnungstod.

Wenn wir an den Sohn Gottes glauben und sein Sühnungswerk für uns in Anspruch nehmen, wird die gestörte Beziehung zu Gott wiederhergestellt.

Jesus Christus ist der Weg zum Vater.  Er ist „der Weg und die Wahrheit und das Leben“ (Johannes 14,6)

 

 

 

 

Deine Ohren werden ein Wort hinter dir her hören: Dies ist der Weg, wandelt darauf! Jesaja 30,21

 

Jesus spricht: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.   Johannes 14,6

 

Der Weg bin ich!“

 

Während des Zweiten Weltkriegs wurde ein amerikanisches Flugzeug über Birma (heute Myanmar) abgeschossen. Der Pilot, der lebend davongekommen war, sah sich völlig verloren im Dschungel. Schließlich traf er einen Einheimischen. Der konnte etwas Englisch und war bereit, ihn in Sicherheit zu bringen.

 

Aber wie aus einem dichten Wald herauskommen, wo es nicht den geringsten Pfad gab? Der Birmane nahm sein Buschmesser und bahnte sich einen Weg. Der Flieger folgte ihm durch ein unbeschreibliches Gewirr von unbekannten Gewächsen. Hier und da konnte er Schlangen und andere wilde Tiere erspähen. Ganz verängstigt fragte der Pilot den Birmanen: „Wo ist denn eigentlich der Weg? Sind Sie sicher, dass Sie den Weg kennen?“

Der Mann des Dschungels antwortete: „Der Weg bin ich! Kommen Sie nur hinter mir her; dann werden wir hier herauskommen!“ Und so geschah es auch.

 

Allein in den Schwierigkeiten des Lebens, vielerlei Gefahren ausgesetzt und von der Sünde umstrickt - das ist die Situation des Menschen ohne Gott.

Wie dieser Pilot ist er hoffnungslos verloren. Wer kann ihm den Weg zeigen, der ihn zu Gott führt? Jesus sagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“ Er führt jeden zum Vater, der Ihm vertraut.

 

 

Du bist der Weg, Herr Jesus!
Sonst gibt’s keinen
für jeden, der am Scheidewege steht
in dunkler Nacht,
wenn keine Lichter scheinen
und ihm der Sturm die letzte Spur verweht.

 

 

 

 

 

Sie geben vor, Gott zu kennen, aber in den Werken verleugnen sie ihn.  Titus 1,16

 

Gott bietet jedem durch Jesus Christus Vergebung an.

 

Wer von sich sagt: „Ich kenne Gott“, nimmt eine große Verpflichtung auf sich. Denn er sagt damit zugleich: „Ich weiß, Er ist mein Schöpfer, der mir das Leben und die Lebensmöglichkeiten geschaffen hat und der sie auch wieder wegnehmen kann und wird. Er hat das Recht, über mich zu befinden, und kann mein Schicksal bestimmen, weil Er Gott ist.“

 

Weil Er Gott ist, ist alles, was Er tut, recht und gut; und ich akzeptiere es. Als Gott und Schöpfer fordert Er mit Recht, dass ich mich vor Ihm für meine Taten verantworte. Über Gut und Böse entscheidet Er, und Er hat mir in meinem Gewissen eine Vorstellung davon gegeben. Die unveränderlichen Maßstäbe dafür hat Er in seinem Wort, der Bibel, festgelegt.

 

Aber nur Worte im Mund zu führen und nur zu wissen, dass Gott existiert, genügt nicht. Vielmehr machen erst die Taten insgesamt deutlich, ob jemand Gott wirklich kennt. Wenn wir Gott durch unsere Werke nicht „verleugnen“ wollen, dann muss unser Leben mit dem übereinstimmen, was die Bibel uns über Gott selbst und über seinen Willen mitteilt.

 

Soll man nun den Gedanken an Gott aus Furcht beiseiteschieben? Das wäre völlig verkehrt. Denn Gott will sich dem Menschen, der Ihn kennenlernen will, in Liebe offenbaren.

 

Wer den heiligen Gott wirklich kennt, der weiß, dass Er Sünde nicht einfach hinnehmen oder dulden kann; aber er weiß auch, dass Gott sich in Gnade jedem zuwendet, der seine Schuld vor Ihm einsieht und Ihn um Hilfe anruft.

 

Gott bietet jedem durch Jesus Christus Vergebung an.

 

Und wer an Ihn glaubt, lernt Gottes Liebe kennen: Er erfährt, dass Gott ihm seine Schuld vergibt und ihn dann auch in seinem Leben leitet. Von da an wird er an seinem Verhalten und an seinem Leben als Christ zu erkennen sein.

 

 

 

 

Wenn sie euch aber vor … die Obrigkeiten und die Gewalten führen, so seid nicht besorgt, wie oder womit ihr euch verantworten oder was ihr sagen sollt; denn der Heilige Geist wird euch in derselben Stunde lehren, was ihr sagen sollt.

Lukas 12,11.12

 

Jesus Christus kennen heißt, an IHN glauben, IHN lieben, vertrauen und leben.

 

Ein chinesischer Christ war wegen seines Glaubens inhaftiert worden und hatte schon eine lange Zeit im Gefängnis verbracht. Schließlich wurde er vor Gericht gestellt.

 

„Glauben Sie immer noch an das Christentum?“, fragte ihn der Richter mit ironischem Unterton. - „Nicht das Christentum ist es, woran ich glaube …“, antwortete der Mann.

 

„Ach nein? Woran denn?“ - „Ich glaube an Jesus Christus, also nicht an eine Religion, sondern an eine Person“, erwiderte der Gläubige.

 

„Unterlassen Sie diese Wortklaubereien!“, entfuhr es dem Richter.

 

„Sie verstehen mich nicht richtig“, antwortete der Christ. „Sie können die Kirchen schließen, die Christen einkerkern oder töten, jede Religionsausübung verbieten und sogar die Bibeln verbrennen - aber können Sie Jesus Christus antasten? Er lebt ewig; Er lebt in meinem Herzen, Sie können Ihn nicht herausreißen! Und wenn Sie mich töten, werde ich für immer bei Ihm sein.“

 

Nein, das war keine Wortklauberei, sondern eine wichtige Unterscheidung!

 

Eine Religion ist ein System von Ritualen und Überzeugungen. Sie ist durch ihre soziale und kulturelle Umgebung beeinflusst und mit Irrtümern und menschlichen Schwächen behaftet.

 

Der biblische Glaube dagegen ist eine reale und persönliche Beziehung zu dem lebendigen Gott und seinem Sohn Jesus Christus. Dazu gehört, dass man Christus kennt, an Ihn glaubt, Ihm vertraut, Ihn liebt und für Ihn lebt.

 

 

Du sollst nicht töten.  2. Mose 20,13

 

 

Sei es ach nur in Gedanken und Worten

 

Mord wird wohl noch in allen Ländern durch die Justiz bestraft, ganz in Übereinstimmung mit Gottes Gebot: „Du sollst nicht töten!“ - Und es ist gut, dass das so ist!

 

Fernsehen, Film, Internet und Illustrierte allerdings vermarkten den Mord, als wäre er eine Ware. Doch selbst wer sich längst daran gewöhnt hat, sollte sich einmal die Frage stellen: Was gilt mehr, das Sensationsbedürfnis oder Gottes Gebot; der Nervenkitzel oder Gottes Maßstab?

 

Das Gegenargument liegt auf der Hand: „Es ist doch alles nur Spiel.“ - Wirklich? Es gibt doch erschütternde Beispiele von Verbrechen, die von haltlosen Menschen ganz nach Video-Vorbild verübt wurden. Und darüber hinaus:

Kann man das Böse ungestraft denken oder mit wachen Gefühlen sehen oder hören?

Sollte es wirklich keine Wechselwirkung geben zwischen dem Betrachten und Empfinden, zwischen dem Äußeren und dem Inneren des Menschen?

 

Der Herr Jesus Christus, der Sohn Gottes, hat dazu etwas gesagt, worüber wir, einmal nachdenken sollten: „Die Lampe des Leibes ist das Auge.“

Das heißt nichts anderes, als dass unser Inneres vom Sehen beeinflusst wird. „Wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein“ (Matthäus 6,22.23)

 

Wer sich Böses immer wieder anschaut, dessen Leben wird unweigerlich mit der Zeit beeinflusst. So jemand gerät immer mehr in Versuchung, seinem Zorn freien Lauf zu lassen - und sei es auch nur in Gedanken oder Worten.

 

Wenn es heißt: „Du sollst nicht töten!“, sollten wir beachten, dass Gott schon die Anfänge davon - den bösen Gedanken über unseren Mitmenschen oder das wütende Schimpfwort, das wir ihm an den Kopf werfen - als Sünde beurteilt. (Matthäus 5,21.22)

 

 

 

 

 

Wohlan, lasst uns herabfahren und ihre Sprache dort verwirren, dass sie einer des anderen Sprache nicht verstehen! Und der HERR zerstreute sie von dort über die ganze Erde.

1. Mose 11,7.8

 

Warum gibt es so eine große Vielfaltigkeit der Sprachen?

 

An diese Geschichte vom Turmbau zu Babel und der Sprachenverwirrung fühlte ich mich erinnert, als ich in einer Zeitung las, dass die Kinder von London mindestens 307 Sprachen sprechen. Wie die „Times“ berichtete, reicht das Lexikon der Londoner Sprachen von Abe, einer Sprache der Elfenbeinküste, bis Zulu. Die nach Englisch am meisten gesprochenen Sprachen stammen vom indischen Subkontinent: Bengali, Pandschabi, Gujarati und Hindi.

 

Ob heute wohl noch viele daran denken, dass die Vielfalt der Sprachen keine Erfindung des Menschen, sondern eine Strafe Gottes war? Der Mensch wollte in der Frühzeit seiner Geschichte einmal einen Turm bauen, der bis an den Himmel reichen sollte. Damit war möglicherweise die Vorstellung verbunden, dass der sichtbare Himmel den Thron Gottes darstellt. So wollten sich die Menschen mit diesem Turm einen Namen machen und an Gott heranreichen.

 

Gott sah, dass dieses Unternehmen nur die Absicht der Menschen verriet, groß und größer zu werden und sich einen Ruf zu erarbeiten, der über die ganze Erde reichen sollte. Und vor allem sollte diese Tat zeigen: Wir werden ohne Gott fertig werden!

Diesem Hochmut begegnete Gott, indem Er ihre Sprache verwirrte.

Das hat dazu geführt, dass bis heute die meisten Menschen nicht miteinander reden können, wenn sie nicht die Sprache des anderen gelernt haben oder einen Dolmetscher zu Hilfe nehmen.

 

„Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade“ (1. Petrus 5,5)

 

Wer in Demut zu Ihm kommt, den nimmt Er gern an.

Und wir alle haben Ihn nötig.

 

 

Am folgenden Tag wollte Jesus aufbrechen nach Galiläa, und er findet Philippus; und Jesus spricht zu ihm: Folge mir nach!   Johannes 1,43

 

 

Gott ruft heute noch immer, aus unverdienter Gnade, Menschen in SEINE Nachfolge!

 

Dieser denkbar kurze Satz: „Folge mir nach!“, klingt wie ein Befehl. Und Philippus folgt dieser bestimmten Aufforderung augenblicklich. Ob er den Herrn vorher gekannt hat, berichtet die Bibel nicht. Christus spricht drei kurze Worte, und sie verfehlen ihre Wirkung nicht. - Später wird Philippus einer der zwölf Apostel Jesu.

 

Werfen wir einmal einen Blick auf den biblischen Schöpfungsbericht! Da spricht Gott: „Es werde Licht!“ Und es wurde Licht. Gott ruft also das Licht, und es antwortet gleichsam auf der Stelle. Der Apostel Paulus erklärt viel später: „Er ruft das Nichtseiende, wie wenn es da wäre.“ Hier kommt unser Verstand an seine Grenzen. Und doch ist es so: Gott ruft - und es gibt eine unmittelbare Antwort auf sein allmächtiges Wort.

Das ist eben nur Gott möglich, und es ist angemessen für Ihn. (Römer 4,17)

Gott ruft heute Menschen. Und wie lautet ihre Antwort? Die Schöpfung sagt sofort Ja! Und die Menschen? Da Gott sie mit einer eigenen Entscheidungskraft ausgestattet hat, nehmen es sich viele heraus, einfach mit Nein zu antworten. Das ist eine Kränkung für den Schöpfer-Gott. Er zwingt ihnen den guten Entschluss nicht auf.

Aber das Nein der eigenwilligen Menschen ist zu ihrem großen und ewigen Schaden.

 

Anders dieser Philippus: Er folgte dem Sohn Gottes. Und wenn die altkirchliche Überlieferung recht hat, starb er den Märtyrertod. Offensichtlich bereute er nie den Schritt in die Nachfolge Jesu.

 

„Warum bin ich gekommen, und kein Mensch war da, habe gerufen, und niemand antwortete? Ist meine Hand etwa zu kurz zur Erlösung? Oder ist in mir keine Kraft, um zu erretten?“ Jesaja 50,2

 

 

 

Der HERR ist langsam zum Zorn und groß an Güte, der Ungerechtigkeit und Übertretung vergibt - aber keineswegs hält er für schuldlos den Schuldigen.    4. Mose 14,18

 

Mit Gott ins Reine kommen!

 

Mehrmals stand er an der Schwelle des Todes. Einmal befand er sich auf einer Bergtour in den Alpen, als eine dünne Schneeschicht unter ihm einbrach und er beinahe in einem Gletschersee ertrunken wäre. Ein anderes Mal kenterte sein Segelboot im Sturm. Dass er gerettet wurde, verdankte er der Seepolizei.

 

Als er Mitte 40 war, erkrankte er an Leukämie. Dank ausgezeichneter medizinischer Behandlung kam die Krankheit zum Stillstand. Gott schenkte ihm noch 15 weitere Jahre, bis er bei einem Orkan von einem umstürzenden Baum erschlagen wurde, als er im Auto unterwegs war.

 

Warum erzähle ich das alles? Weil dieser Mann, der übrigens zu allen Leuten sehr nett und freundlich war, gläubige Nachbarn hatte. Einer von ihnen sprach mehrmals mit ihm über den Glauben an Jesus Christus. Doch obwohl der Mann die Bibel gut kannte, sah er nicht ein, dass er einen Retter nötig hatte, um mit Gott ins Reine zu kommen.

 

Gott wollte diesen Mann retten. Er warnte ihn immer wieder sehr eindringlich. Aber an jenem stürmischen Tag war seine Lebenszeit auf dieser Erde abgelaufen. Er wurde von einer Minute auf die andere in die Ewigkeit abgerufen - um sich vor Gott, seinem Schöpfer, zu verantworten!

 

„Siehe, das alles tut Gott zwei-, dreimal mit dem Mann, um seine Seele abzuwenden von der Grube, dass sie erleuchtet werde vom Licht der Lebendigen.“ Hiob 33,29.30

 

„Verachtest du den Reichtum seiner Güte und Geduld und Langmut und weißt nicht, dass die Güte Gottes dich zur Buße leitet?“ Römer 2,4

 

 

 

 

Einsam und elend bin ich.   Psalm 25,16

 

Hätten mein Vater und meine Mutter mich verlassen, so nähme doch der HERR mich auf.   Psalm 27,10

 

Einsamkeit

 

In einer Zeitschrift war zu lesen: „Auch im Zeitalter von Internet und Mobiltelefon gibt es durchaus noch Einsamkeit. Davon sind nicht so sehr die jüngeren, sondern vor allem ältere Menschen betroffen, besonders die über 70-Jährigen.“

 

Dafür werden verschiedene Gründe aufgelistet, darunter die Tatsache, dass die Älteren, die nicht mehr am Berufsleben teilnehmen, andere Interessen haben als ihre jüngere Umgebung - ein Faktor, der zur Einsamkeit beitragen kann.

 

Auch das Neue Testament beschreibt die Erfahrung, dass unterschiedliche Interessen zur Einsamkeit führen können. - Das Interesse des Herrn Jesus Christus bestand ganz darin, den Willen Gottes zu tun und den Menschen zu zeigen, wer Gott ist in seiner Heiligkeit und in seiner Liebe.

 

Das war sein Lebensinhalt. (vgl. Johannes 4,34)

 

Diesem tiefen Interesse des Sohnes Gottes stand die Gesellschaft gleichgültig oder feindlich gegenüber; und so war Christus einsam und unverstanden. Selbst seine Jünger waren oft nicht in der Lage, seine Gedanken und Empfindungen zu teilen.

Doch obwohl Jesus diese Einsamkeit zutiefst fühlte, war Er den Menschen weiterhin in Liebe zugetan.

Den Jüngern kündigte Er an: „Die Stunde kommt, dass ihr … mich allein lasst.“ Aber Er hatte ein Geheimnis: „Ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir.“ (Johannes 16,32)

Und dann hat Jesus die tiefe Not und die Einsamkeit des Kreuzestodes erduldet. Das tat Er für uns.

 

Niemand versteht besser als Christus, was es bedeutet, allein und verlassen zu sein! Er fühlt mit uns; Er bietet uns seine Nähe und Gemeinschaft!

 

Dann muss die Einsamkeit weichen.

 

 

Hierin ist die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als Sühnung für unsere Sünden. 1. Johannes 4,10

 

 

Gott sei Dank für seine unaussprechliche Gabe!  2. Korinther 9,15

 

Meine Bankrotterklärung vor Gott

 

„Nein, wir lassen uns nichts schenken.“ - Mit diesen Worten weisen ein Mann und eine Frau das angebotene Traktat zurück. - „Kennen Sie das größte Geschenk Gottes?“ - „Deswegen sind wir ja hier“, entgegnet die Frau. Ihre Blicke gleiten über die schöne Landschaft, über den idyllischen See zu ihren Füßen.

 

„Ja, Gott hat alles wunderbar geschaffen für den Menschen; die Schöpfung zeugt von seiner Schöpfer-Herrlichkeit. Aber es gibt ein noch weitaus größeres Geschenk Gottes an uns Menschen. Das größte Geschenk Gottes ist sein eigener Sohn, Jesus Christus, der Mensch wurde, um am Kreuz für uns und unsere Sünden zu sterben.“ - „Deswegen sind wir nicht hier“ - mit diesen Worten verabschiedeten sich die beiden.

 

Nein, von der „unaussprechlichen“ und mit Worten nicht zu beschreibenden Gabe Gottes wollten sie nichts wissen. Jesus Christus als ihren Erretter brauchten sie nicht. Sie begnügten sich mit der sichtbaren Schönheit der Schöpfung Gottes und taten so, als ob zwischen ihnen und Gott alles in Ordnung wäre.

 

„Wir lassen uns nichts schenken“ - wie viele Menschen denken wie diese beiden und weisen nicht nur eine christliche Schrift, sondern auch Gottes einzigartige Gabe zurück. Sie gehen an der einzigen Quelle des Heils achtlos vorüber. Sind sie zu stolz, um zuzugeben, dass wir Menschen mit leeren Händen vor Gott stehen?

 

Wer seinen eigenen Bankrott vor Gott erklärt, den beschenkt Gott unendlich reich in Jesus Christus. Aber - Geschenke müssen angenommen werden.

 

An Christus muss man glauben!

 

 

 

 

Es geschah ihnen aber, … dass die Jünger zuerst in Antiochien Christen genannt wurden.

Apostelgeschichte 11,26

Die Bezeichnung Christ

 

Die Bezeichnung Christ findet man nur dreimal im Neuen Testament:

 

Dieser Name kam in Antiochien auf, in einer Stadt im heutigen Syrien. Der christliche Glaube hatte sich ausgebreitet und die Grenzen Israels überschritten. Auch Nichtjuden nahmen Christus an - wie hier in Antiochien. Ihre Umgebung erkannte, dass sie Anhänger und Nachfolger von Jesus Christus waren, und nannte sie deshalb Christen.

 

Zum zweiten Mal stoßen wir auf die Bezeichnung Christ, als der Apostel Paulus vor dem König Agrippa steht. Herodes Agrippa II. war König in den Gebieten nördlich und nordöstlich von Palästina. - Vor seiner Bekehrung hat Paulus die Christen verfolgt. Nun steht er selbst als ein gefangener Nachfolger Christi vor dem König und schildert ihm seine Bekehrung. Agrippa sagt: „In kurzem überredest du mich, ein Christ zu werden.“ (Apostelgeschichte 26,28)

 

Einige Jahre später werden die Gläubigen durch den römischen Kaiser Nero verfolgt und umgebracht. Der Apostel Petrus schreibt ihnen: „Wenn aber jemand als Christ leidet, so schäme er sich nicht, sondern verherrliche Gott in diesem Namen.“ Hier wurden Menschen verfolgt - einfach, weil sie Christen waren. (1.Petrus 4,16)

 

Bei allen drei Begebenheiten nannten die Gläubigen sich nicht selbst so; andere stellten fest, dass sie Jesus Christus nachfolgten - und nannten sie Christen.

Heute bezeichnen sich viele Menschen als Christen.

 

Doch nur wenige folgen Jesus Christus wirklich nach. Und Er hat doch gesagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“! (Johannes 14,6)

 

Wie ist das bei Ihnen?

 

Haben Sie Jesus Christus schon als Ihren Herrn und Heiland angenommen, und folgen Sie Ihm nun nach?  Nur dann sind Sie wirklich Christ!

 

 

 

Kein Mensch hat Macht über den Wind, den Wind zurückzuhalten; und niemand hat Macht über den Tag des Todes.   Prediger 8,8

 

Gott alleine gebührt die Ehre

 

Am 24. Juli 2000 wurden die ersten Vorverträge über den Kauf des Airbus A380 abgeschlossen. Dieses Großraumflugzeug ist das größte zivile Verkehrsflugzeug, das in Serienfertigung hergestellt wird. Der Abschluss der Verträge wurde am nächsten Tag in einer Regionalzeitung in Südfrankreich entsprechend gewürdigt. In Toulouse befindet sich ja der Hauptsitz von Airbus.

 

Dieselbe Zeitung brachte einen Tag später auch einen Artikel über einen schon etwas älteren „Superflieger“: die Concorde. Der Bericht endete folgendermaßen: „Die Concorde dürfte auch noch im Jahr 2020 fliegen.“

 

Doch noch am Abend dieses 25. Juli geschieht beim Start vom Pariser Flughafen das tragische Unglück, das 113 Todesopfer fordert und der Anfang vom Ende der Concorde werden soll …

 

Inzwischen ist die Nachfrage für den Airbus A380 gesunken, und im Jahr 2021 soll die Produktion auslaufen.

 

Der Airbus A380, die Concorde oder auch die amerikanische Weltraumfähre Columbia demonstrieren für ihre Zeit auf eindrucksvolle Weise die Fortschritte der Technik und die Fähigkeiten ihrer Konstrukteure. Voller Stolz nimmt die Welt Kenntnis von solch großartigen Errungenschaften. Aber wenn es später irgendwann durch technisches oder menschliches Versagen zu einer Katastrophe kommt, dann beschleicht uns ein Gefühl tiefer Unsicherheit, dann empfinden wir eine beängstigende Ohnmacht.

 

Auch der „Prediger“ in unserem Bibelvers spricht über Kräfte und Entwicklungen, die wir nicht zurückhalten können, über Ereignisse, denen wir ohnmächtig gegenüberstehen. Dieser Mann war ein kluger Beobachter. Er hatte gelernt, worauf es im Leben ankam.

 

Die Ohnmacht des Menschen nimmt er zum Anlass, uns auf den ewigen Gott hinzuweisen. Ihn sollen wir ehren; und seiner allmächtigen Hand dürfen wir uns anvertrauen. (Kap. 8,12; 9,1)

 

 

 

 

Und nach dem Bissen fuhr dann der Satan in ihn. Jesus spricht nun zu ihm: Was du tust, tu schnell! Keiner aber von den zu Tisch Liegenden verstand, wozu er ihm dies sagte. Denn einige meinten, weil Judas die Kasse hatte, dass Jesus zu ihm sage: Kaufe, was wir für das Fest nötig haben, oder dass er den Armen etwas geben solle. Als er nun den Bissen genommen hatte, ging er sogleich hinaus. Es war aber Nacht.

Johannes 13,27–30

 

Die große Habgier Judas

 

Nachdem Jesus seinen Verräter mit einem Bissen bekannt gemacht hat, ergreift Satan ganz Besitz von Judas und fährt in ihn. In der Entwicklung von Judas können wir drei Stufen unterscheiden:

  1. Da war zuerst seine Habgier, der er keinen Einhalt gebot und die ihn zum Dieb werden ließ (Kap. 12,6).
  2. Dann weckte Satan in ihm den Gedanken, sich für die entgangenen 300 Denare, für die man Marias Salbe hätte verkaufen können, Entschädigung zu verschaffen. So handelte er mit den Hohenpriestern 30 Silberstücke für die Überlieferung seines Herrn aus (Matthäus 26,15).
  3. Zuletzt fuhr Satan in ihn. Damit gewann der Oberste der Dämonen die persönliche Kontrolle über Judas, der zum hilflosen Werkzeug seiner Pläne wird. Für Judas gibt es nun kein Zurück mehr; deshalb kann der Herr zu ihm sagen: „Was du tust, tue schnell.“

Diese Aufforderung bedeutet nicht, dass Judas etwas für das Passahfest kaufen soll, sondern dass er seinen Herrn und Meister in die Hände seiner Feinde verkauft. Auch soll Judas nicht den Armen etwas geben, sondern der Sohn Gottes, der reich war, soll hier „um unsertwillen arm werden, damit wir durch seine Armut reich würden“ (2. Korinther 8,9).

 

Die schlimmste Sünde eines Menschen und die unendliche Liebe Gottes treffen beim Sterben Jesu zusammen.

 

 

 

Sei mir gnädig, o Gott, nach deiner Güte! Nach der Größe deiner Erbarmungen tilge meine Übertretungen! Wasche mich völlig von meiner Ungerechtigkeit, und reinige mich von meiner Sünde! Denn ich kenne meine Übertretungen, und meine Sünde ist beständig vor mir. Gegen dich, gegen dich allein habe ich gesündigt, und ich habe getan, was böse ist in deinen Augen.  Psalm 51,3–6

 

Gott überlässt seine Kinder nicht sich selbst

 

Gläubige Christen, die Jesus Christus ihre Schuld bekannt und Ihn als Retter und Herrn in ihr Leben aufgenommen haben, sind damit in sich selbst noch keine besseren Menschen geworden. Noch immer wohnt in ihnen die Fähigkeit, Böses zu tun. Sie können sogar lügen, stehlen und zu Ehebrechern werden - wenn sie sich in ihrem Herzen von Gott und seinem Wort entfernen!

 

Die Geschichte des Königs David, der den Psalm 51 gedichtet hat, zeigt das. David war ein wirklich gläubiger Mensch. Gott nennt ihn sogar den „Mann nach seinem Herzen.“ (1. Samuel 13,14)

Und dieser Mann wird zum Ehebrecher, zum Heuchler, zum Lügner und zum Mörder - es ist nicht zu fassen!

 

Doch Gott überlässt seine Kinder nicht sich selbst, wenn sie sich verirrt haben. Er geht ihnen nach; Er redet zu Herzen und Gewissen, damit sie umkehren und ihre Schuld eingestehen.

 

So geschah es mit David. Gott sandte den Propheten Nathan zu ihm, der ihm sagte: „Warum hast du das Wort des HERRN verachtet, indem du tatest, was böse ist in seinen Augen?“

Da bekennt David aufrichtig: „Ich habe gegen den HERRN gesündigt“; und der Prophet sichert ihm zu: „So hat auch der HERR deine Sünde weggetan.“ (2. Samuel 12,9.13)

 

Wohl hat David noch unter den Folgen seiner Sünde zu leiden - die nimmt Gott nicht immer weg -, aber er kann sich wieder an der Gemeinschaft mit Gott erfreuen und sein Leben unter Gottes Segen weiterführen.

 

 

Bindet ihm Füße und Hände und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis: Dort wird das Weinen und das Zähneknirschen sein.    Matthäus 22,13

 

 

Kehre um von deinen bösen Wegen

 

Wie habe ich mich geärgert! - Soeben im Urlaubsort angekommen, suchten wir einen Supermarkt, wo wir einkaufen konnten. Wir fanden einen …, parkten …, stiegen aus …, kauften ein. Als wir vom Einkauf zurückkamen, flatterte an der Windschutzscheibe ein Knöllchen im Wind. Ich hatte vergessen, die Parkgebühr von 1 Euro zu bezahlen. Nun wurde eine Nachforderung von 40 Euro erhoben. Höchst ärgerlich! Und teuer noch dazu!

 

Ich hatte gewusst, dass ich bezahlen musste. Ich hatte sogar den Parkautomaten gesehen, aber dann hatte ich vergessen zu bezahlen. Es war mein Fehler! Leider.

 

In der Ewigkeit wird „Weinen und Zähneknirschen“ sein, weil Menschen erkennen müssen, dass sie es durch eigene Schuld versäumt haben, ihre Sache mit Gott in Ordnung zu bringen. Sie haben es nicht für nötig erachtet …, es vergessen …, es übersehen …, es nicht gewollt. Mit weitreichenden, ja mit ewigen Folgen!

 

Mein Vergehen war klein, der Ärger war groß, die Strafe belastete die Urlaubskasse - aber alles das ließ sich verschmerzen. Doch das ewige Heil zu versäumen ist keine Kleinigkeit! Es kommt darauf an, dass wir jetzt, zu Lebzeiten auf der Erde, für den Himmel errettet werden. Das ist das Entscheidende, das Wichtigste im Leben! Wenn ein Mensch in die Ewigkeit abberufen wird, ohne dass seine Lebensschuld vergeben ist, wird ihn eine große und unabänderliche Strafe treffen.

 

Doch Gott hat kein Gefallen am Verderben des Sünders. Er will nicht, dass wir weiter ohne Ihn leben und so ins Verderben laufen. Deshalb ruft Er auch uns zu: „Kehrt um, kehrt um von euren bösen Wegen!“ - In Jesus Christus liegt die Rettung für uns bereit.

 

Wir müssen uns nur aufmachen und umkehren und sie annehmen! (Hesekiel 33,11)

 

 

 

 

 

Der Vater sprach: Wenn du etwas kannst, so erbarme dich unser und hilf uns! Jesus aber sprach zu ihm: Was das „wenn du kannst“ betrifft - dem Glaubenden ist alles möglich.    Markus 9,22.23

 

Das Wichtigste ist, ob du glaubst

 

Dieses Gespräch gehört zu den ergreifendsten Szenen im Neuen Testament. Da bringt ein Mann seinen einzigen Sohn herbei. Dieser ist von einem gewalttätigen Dämon besessen, der den Jungen oft ins Wasser und ins Feuer wirft. Und das von Kindheit an. Nur mit Mühe kann der Vater ihn immer wieder retten. Kein Wunder, dass der Mann ausruft: „Wenn du etwas kannst, so erbarme dich unser und hilf uns!“ - Wie gut verstehen wir ihn!

 

Auf den ersten Blick würden wir sagen, dass der Mann sich an die richtige Stelle wendet. Denn nur Jesus kann ihm helfen! Doch der Herr hört noch einen Nebenton heraus, der in seinen Worten anklingt. Der Vater bittet nämlich: „Wenn du etwas kannst“, und dabei schwingt ein Hauch von Zweifel mit.

 

Der Herr beantwortet dieses Wenn mit einem anderen Wenn: Wenn du glauben kannst. Er sagt: Das Wichtigste ist jetzt nicht die Frage, ob Ich fähig bin; das Wichtigste ist, ob du glaubst. - Und Er erklärt dem Vater: „Dem Glaubenden ist alles möglich.“ Der Vater verteidigt sich nun nicht, sondern nimmt die Korrektur an und sagt: „Ich glaube, hilf meinem Unglauben.“ Wie peinlich für ihn, aber wie erfrischend zugleich ist diese ehrliche Antwort! Dann treibt der Herr den Dämon aus und gibt den Jungen seinem Vater zurück.

 

Manchmal denken wir ähnlich, wenn wir in Not sind. Wir sagen dann sinngemäß: Wenn Du kannst, dann komm und hilf! - Und Gott gibt uns ähnlich sanft zu verstehen, dass Er darauf nicht antworten wird. Nein, wir müssen uns im Glauben - so klein er auch sein mag - auf die klaren Zusagen Gottes stützen.

 

Im Vertrauen auf Ihn, der allein Macht hat und alles vermag, kommen wir zur Ruhe und erfahren seine Hilfe.

 

 

 

Der HERR ist in seinem heiligen Palast. Der HERR - in den Himmeln ist sein Thron; seine Augen schauen, seine Augenlider prüfen die Menschenkinder.  Psalm 11,4

 

Kennst Du Jesus Christus als deinen persönlichen Retter?

 

Wer studieren will, muss heutzutage nicht mehr unbedingt die eigenen vier Wände verlassen. Wenn man sich für ein Fernstudium entscheidet, kommt das Lernmaterial entweder per Post oder wird über das Internet bereitgestellt. Man lernt dann bequem zu Hause.

 

Was den Studenten allerdings auch bei einem Fernstudium nicht erspart bleibt, sind die Leistungsprüfungen. Doch selbst hier bieten manche Studiengänge für einen Teil der Klausuren eine elegante Heim-Lösung an: Der Student meldet sich telefonisch oder per E-Mail zur Klausur an, und prompt werden die Aufgaben auf einer Plattform im Internet für ihn freigeschaltet. Nun hat der Kandidat eine bestimmte Zeit zur Verfügung, um seine Antworten einzureichen. Bei Abschluss-Prüfungen geht das allerdings nicht.

 

 

Von einer Art „Fern-Prüfung“ ist auch in unserem Bibelwort die Rede. Was können wir diesem Psalmvers dazu entnehmen?

  • Der Prüfer ist der heilige Gott selbst.
  • Die Prüflinge sind alle Menschen.
  • Die Prüfung besteht darin, dass Gott vom Himmel her das Leben jedes Menschen sieht und bewertet.

Das Bedrückende an dieser Prüfung ist: Keiner der Menschen kann diese Prüfung bestehen. Wir alle fallen durch! - „Da ist kein Gerechter, auch nicht einer.“ - Und doch gibt es Grund zum Aufatmen, denn Einer hat die Prüfung bestanden: „Es hat ja Christus einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe“ (Römer 3,10; 1. Petrus 3,18)

 

Wer Christus als seinen Retter kennt, braucht die „Abschlussprüfung“ nicht zu fürchten.

 

 

 

Als Gott dem Abraham die Verheißung gab, schwor er, weil er bei keinem Größeren zu schwören hatte, bei sich selbst.   Hebräer 6,13

 

Jesus aber antwortete dem Teufel und sprach: Es steht geschrieben: „Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht.“  Matthäus 4,4

 

Gottes Wort ist und bleibt der Maßstab

 

In der Sachliteratur ist es üblich und sinnvoll, dass Autoren ihre Gedankengänge und Thesen mit Zitaten aus den Schriften anderer Autoren untermauern. In unserem Kalender werden Sie finden, dass wir immer wieder aus einem Buch zitieren: aus der Bibel.

 

Die Bibel selbst aber benutzt solche Rückgriffe nicht. Sie stützt die Wahrheit und Autorität ihrer Worte nicht auf die Aussagen von Schriftstellern aus dem Altertum. Die Bibel ist ja Gottes Wort, das Gott uns - vor allem durch Mose, durch die Propheten und durch die Apostel - gegeben hat und durch das Er selbst mit Autorität zu den Menschen redet.

 

Gott ist die allerhöchste Instanz. Wenn Er schwört, dann kann Er nur bei sich selbst schwören, weil es keinen Höheren gibt. Und wenn Gott redet, dann hat Er es nicht nötig, sich dabei auf die Aussagen von Menschen zu stützen. Sein Wort ist die Wahrheit, weil es sein Wort ist.

 

Deshalb hat der Sohn Gottes, als Er auf der Erde war, sich immer wieder nur auf das geschriebene Wort Gottes berufen. Als der Herr seinen öffentlichen Dienst begann, wurde Er in der Wüste vom Teufel auf die Probe gestellt. Drei dieser Versuchungen werden uns in der Bibel mitgeteilt. Und dreimal antwortete Jesus mit einem Zitat aus Gottes Wort: „Es steht geschrieben …“

 

Gottes Wort ist und bleibt der Maßstab, an dem sich jede geistliche Botschaft ausrichten und messen lassen muss.

 

 

 

 

 

Jesus aber ergriff sie bei der Hand und rief und sprach: Kind, steh auf!    Lukas 8,54

 

Jesus ruft dich!

 

Ein eigenes Kind verlieren - das ist eine schreckliche Verlusterfahrung! Und darum geht es auch im Zusammenhang unseres Bibelwortes. Dort wird von einem Synagogenvorsteher berichtet, der Jesus zu sich nach Hause bittet, weil seine Tochter im Sterben liegt. Auf dem Weg dorthin wird Jesus jedoch aufgehalten, weil eine schwer kranke Frau seine Hilfe braucht. Während Er noch mit ihr spricht, bekommt der Vater die Nachricht: „Deine Tochter ist gestorben, bemühe den Lehrer nicht.“ Aber Jesus macht ihm Mut: „Fürchte dich nicht“, sagt Er zu ihm, „glaube nur“ (V. 49.50)

 

Was soll der Vater denn glauben? Wir könnten es so formulieren: Deine Tochter ist gestorben. Aber, wenn du Jesus vertraust, wirst du erleben, dass Er einen Ausweg hat, den du dir nicht vorstellen kannst.

 

Wenn man Jesus Christus, den Sohn Gottes, außer Betracht lässt, dann gibt es für den Vater allen Grund zur Furcht, dann ist die Lage hoffnungslos. Aber sein furchtsames Herz kann zur Ruhe kommen, wenn er Jesus und seinen Zusagen vertraut. Und das ist heute im Grunde nicht anders: Unsere Schuld vor Gott und viele Probleme, die daraus resultieren, können uns Angst einjagen. Aus unserer Sicht und für unsere Möglichkeiten ist alles hoffnungslos.

Aber Jesus ruft uns auf, zu Ihm kommen.

Er will die ganze Schuld vergeben und uns helfen, ein glückliches Leben mit Ihm zu führen. Wir müssen nur wie dieser Vater zu Jesus gehen und Ihm vertrauen.

 

Jesus rettet das gestorbene Kind des Synagogenvorstehers, indem Er es bei der Hand ergreift und es mit Namen ruft. Und wer einmal im übertragenen Sinn von der starken Hand des Herrn Jesus ergriffen worden ist, darf sich fest auf seine Worte verlassen: „Ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben.“

 (Johannes 10,28)

 

 

 

 Wende dich zu mir und sei mir gnädig! Gewähre deinem Knecht deine Kraft!  Psalm 86,16

 

Kraft zum Leben

 

Der Lac des Dix im Kanton Wallis ist der volumenmäßig größte Stausee der Schweiz. Seine Staumauer „Grande Dixence“ ist 285 Meter hoch und am Fuß 200 Meter dick. Mit 400 Millionen Kubikmetern Wasser, die von 35 Gletschern stammen, bildet er den größten Speicher für erneuerbare Energie in der Schweiz. Die angeschlossenen Wasserkraftwerke sind in der Lage, innerhalb von drei Minuten die Leistung der beiden großen Schweizer Kernkraftwerke zu erbringen.

 

Als ich den Stausee besichtigte, musste ich denken: „Wenn man die Schieber der Talsperre nicht öffnen würde, könnte selbst diese Riesenmenge an Wasser nicht ins Tal stürzen, und dann würde in den Turbinen keine elektrische Energie erzeugt.“

 

Dieser gewaltige Energiespeicher lässt mich an die Kraft Gottes denken, die Er gern für das Wohl der Menschen einsetzt. Damit seine Kraft in unserem Leben wirksam wird, müssen wir eine gute Verbindung zu Gott haben. Wir müssen die „Schieber“ öffnen, müssen alles Blockierende entfernen. Wenn zum Beispiel Schuld auf unserem Leben lastet, die wir Gott noch nicht bekannt haben, dann kann sich seine Kraft nicht in uns entfalten. Gott ist ja heilig; Er kann uns seine Kraft und seinen Segen nicht zuwenden, wenn wir das Böse in unserem Leben dulden.

 

Wenn wir Gott das Verkehrte aber bekannt haben - alles, was uns bewusst ist - und wenn wir auf Jesus Christus vertrauen, dann gibt es „gebahnte Wege“ in unserem Leben, dann kann die Kraft Gottes ungehindert wirken. Sie hilft uns in allen Schwierigkeiten, die uns begegnen, und sie führt uns sicher zum ewigen Ziel.

 

„Glückselig der Mensch, dessen Stärke in dir ist, in deren Herzen gebahnte Wege sind! Wenn sie durchs Tränental gehen, machen sie es zu einem Quellenort; ja, mit Segnungen bedeckt es der Frühregen. Sie gehen von Kraft zu Kraft; sie erscheinen vor Gott in Zion.“ Psalm 84,6–8

 

 

Mehr als die Haare meines Hauptes sind die, die ohne Ursache mich hassen.  Psalm 69,5  

 

 

Gehasst ohne jeglichen Grund

 

David ist der Dichter dieser Psalmworte. Er war König in Israel und hatte trotz seiner hohen Stellung große Nöte zu durchleben. Dazu gehörte auch die Verschwörung, die sein eigener Sohn Absalom anzettelte. Es ist gut zu verstehen, dass David das tief empfand und klagte: „… die ohne Ursache mich hassen.“

Doch mehr noch: Die Worte Davids enthalten einen Hinweis auf Jesus Christus. Auch Er wurde ohne Ursache verraten, ja sogar misshandelt und getötet:

 

Die Knechte der Hohenpriester kamen mit Schwertern und Stöcken, um Ihn gefangen zu nehmen.

 

Die Volksmengen, die vor dem römischen Statthalter Pilatus versammelt waren, riefen: „Hinweg, hinweg! Kreuzige ihn!“

 

Herodes, der Landesfürst von Galiläa, behandelte Christus geringschätzig und verspottete ihn.

 

Römische Soldaten verspotteten Ihn durch einen Purpurmantel und eine Dornenkrone.

 

Einer der mit Jesus gekreuzigten Übeltäter lästerte: „Bist du nicht der Christus? Rette dich selbst und uns!“

 

Selbst die unbeteiligten Vorübergehenden lästerten Ihn.

 

Und auch die Hohenpriester und die Schriftgelehrten verspotteten Ihn.

 

Keiner von ihnen hatte einen Grund, Jesus Christus zu hassen. Und doch konnten die religiösen Führer des Volkes - angestachelt durch ihren Neid - viele mit ihrem Hass gegen Jesus beeinflussen. So haben denn Menschen aus allen Schichten der Bevölkerung durch Misshandlungen und Spott gezeigt, dass sie Feinde Gottes und seines Sohnes waren - ohne jede Ursache.

 

Auch heute kann niemand einen triftigen Grund angeben, warum er Jesus Christus feindlich oder ablehnend gegenübersteht.

 

 

 

 

Meine Ungerechtigkeiten sind über mein Haupt gegangen, wie eine schwere Last sind sie zu schwer für mich.

 

Psalm 38,5  

 

Gepriesen sei der Herr! Tag für Tag trägt er unsere Last; Gott ist unsere Rettung.

Psalm 68,20

 

Schwere Lasten

 

Schwere Lasten zu heben und zu transportieren war schon im Altertum eine große Herausforderung; denken wir nur an die Pyramiden in Ägypten. Aus der römischen Antike besitzen wir Abbildungen von großen Baukränen, zum Beispiel auf dem Haterier-Relief, das im Museum des Vatikans aufbewahrt wird. Dieses Relief gehörte zum Grabmal der Haterier in Rom und stammt aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. Am linken Bildrand ragt ein mächtiger Kran empor, der von einem großen Tretrad angetrieben wird.

 

Diese Abbildung eines Römerkrans zeigt, was für Hochleistungsmaschinen bereits in der Antike konstruiert und verwendet wurden. Der Kran verfügt über eine ausgeklügelte Technik, die mittels Flaschenzügen, Kupplung und vielen Seilen in der Lage ist, schwere Lasten allein mit Menschenkraft zu bewältigen.

 

Neben physischen Lasten gibt es auch Lasten, die die Seele bedrücken. Und diese sind viel schwerer zu bewältigen. Allein schaffen wir es gar nicht. Und keine ausgeklügelten „Techniken“, auch nicht aus dem Bereich der Philosophie oder der Religion, können uns bei der schwersten aller Lasten helfen.

 

Wie gut, dass wir mit der schwersten Last unseres Lebens, mit unseren Sünden, zu Jesus Christus kommen können. Wer sie Ihm offen bekennt, erfährt völlige Vergebung. Die große Last wird ihm ganz abgenommen.

Warum? Weil Christus die Last dieser Sünden am Kreuz von Golgatha getragen hat.

 

Und die übrigen Lasten des täglichen Lebens brauchen Kinder Gottes nicht allein zu tragen. Tag für Tag erfahren sie, dass ihr Gott sie mit ihnen trägt.

 

 

Das war das wahrhaftige Licht, das, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet.    Johannes 1,9

 

 

Mit Jesus Christus im Herzen beginnt ein neues Leben!

 

Ohne Licht kein Leben! - Mit den Begriffen Licht und Finsternis kann jeder schon aus eigener Erfahrung etwas anfangen. Und wir wissen, dass man dabei an mehr denken muss, nämlich an Wirklichkeiten, die hinter diesen bildlichen Ausdrücken liegen. Genau solch ein „Denkprozess“ erwartet den Leser des Johannes-Evangeliums.

 

In unserem heutigen Bibelvers ist die Rede von Dem, der endlich Licht in die verworrene Weltgeschichte bringt, ja mehr als das: der selbst das Licht ist. Verständlich, dass die Leute von damals höchst erwartungsvoll waren, wer diese Persönlichkeit wohl wäre. Und sie stand mitten unter ihnen!

 

In den ersten Versen seines Evangeliums hatte Johannes schon einiges über Ihn, den Sohn Gottes, mitgeteilt: Er ist selbst Gott und war von Ewigkeit her bei dem Vater; und die ganze Welt ist durch Ihn geschaffen (V. 1-3).

 

Durch Jesu Kommen in die Welt vor 2000 Jahren und durch sein vollkommenes Leben auf der Erde wird jeder Mensch ins Licht gestellt. Denn in Ihm erkennen wir, wer Gott ist und wer der Mensch ist und wie er leben soll.

Die entscheidende Frage lautet nun: Was machen wir mit diesem Licht?

Erkennen wir an, was es uns zeigt, oder verschließen wir die Augen davor?

 

Ich kenne viele, die Jesus und sein Licht in ihr Leben eingelassen haben.

Das hat dazu geführt, dass sie gelernt haben, die eigene Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ganz anders zu beurteilen, und dass sie ein völlig neues Leben begonnen haben.

 

„So viele ihn aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.“ Johannes 1,12

 

 

Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit …, er selbst wird euch vollkommen machen, befestigen, kräftigen, gründen.   1. Petrus 5,10  

 

 

Aus unverdienter Gnade errettet

 

Unter Gnade versteht man im Allgemeinen eine Gunst, auf die man keinen Anspruch hat. Die Wohltaten, die Menschen einander erweisen, haben nur selten diesen Charakter - sie beruhen mehr auf Gegenseitigkeit.

 

Wenn aber Gott einem Menschen seine Gunst erweist, geschieht es nie „auf Gegenseitigkeit“; es ist immer reine Gnade. Sonst könnte der schuldig gewordene Mensch gar nicht mit Gott in Verbindung treten. Es geht nur durch unverdiente Gnade, durch die Gnade, die Gott uns durch seinen Sohn Jesus Christus zuwenden will.

 

Hier stehen alle Menschen, selbst wenn sie ein recht vorbildliches Leben geführt haben, vor Gott auf einer Stufe. - „Alle haben gesündigt!“ - Das reichte aus, Gottes Nähe und Zuwendung ein für alle Mal zu verwirken.

 

Doch Gott wollte Gnade erweisen. Das war allerdings nur möglich, wenn das Sündenproblem auf eine gerechte Weise gelöst wurde. Dazu kam Jesus Christus, der Sohn Gottes, als Mensch auf die Erde. Weil Er durch sein Opfer am Kreuz die Sünde gesühnt hat, kann und will Gott jetzt jeden Sünder begnadigen, der zu Ihm umkehrt. Christus hat alles vollbracht. Wer seine Schuld erkannt hat und die Lebenswende zu Gott hin vollzieht, darf dieses Geschenk, die Vergebung der Sünden, im Glauben annehmen und Gott dafür danken.

 

Den Erlösten ist es dann ein tiefes Anliegen, ihr Leben mit Christus und zur Ehre Gottes zu führen. Doch auch das gelingt ihnen nicht aus eigener Kraft: Sie sind dazu auf Gottes Gnade angewiesen. Und Gott ist „der Gott aller Gnade“. Er gibt seinen Kindern jede Hilfe und Kraft, die sie nötig haben.

Sie werden ihr Lebensziel - die ewige Herrlichkeit - sicher erreichen.

 

 

 

Sie brachten Kinder zu Jesus, damit er sie anrühre.    Markus 10,13

 

 

Jesus liebt Kinder (1)

 

Die Begebenheit, die uns in den nächsten Tagen beschäftigen wird, ist wunderschön - wenn da nicht auch Menschen wären, die Unverständnis und Widerstand zeigen. In diesem Fall sind es sogar die Jünger Jesu. Doch der Herr Jesus greift ein und korrigiert sie und zeigt dabei seine ganze Liebe und Gnade. Einfach herrlich!

 

Wahrscheinlich sind es die Mütter, vielleicht auch die Eltern gemeinsam, die hier ihre kleinen Kinder zu Jesus bringen. Sie haben Vertrauen zu Ihm; sie möchten, dass Er sie anrührt und segnet. Sie nehmen ihre Kinder ernst und wollen nur das Beste für sie. Sie investieren Zeit und Kraft, so wie auch heute Eltern mit ihren Kindern Zeit verbringen, ihnen zuhören, sie fördern und motivieren. Sie haben ihre Kinder lieb und bringen sie deshalb zu Jesus.

 

Wie kann man heute Kinder zu Jesus Christus bringen? Indem man für sie betet und mit ihnen betet. Indem man christliche Lieder mit ihnen singt und ihnen biblische Geschichten erzählt. Indem man sie dorthin mitnimmt, wo Gottes Wort gepredigt wird. Sicher verstehen sie manches noch nicht - aber sie spüren die Atmosphäre und erleben die Gemeinschaft.

 

Hier wurden Kinder direkt zum Herrn Jesus gebracht. Doch man brachte auch solche Menschen zu Ihm, die krank waren, die selbst nicht gehen konnten, die getragen oder geführt werden mussten.

(s. Matthäus 15,30; Lukas 5,18)

 

Beides sollen wir auch heute tun: Wir sollen nicht nur Kinder zu Jesus bringen, sondern auch Menschen, die Schweres erlebt haben, die den Mut verloren haben, die hilflos sind.

 

Und auch alle anderen sollen wir zu Jesus führen, denn alle brauchen den Erretter und die persönliche Beziehung zu Ihm. (Johannes 1,42)

 

 

 

Sie brachten Kinder zu Jesus, damit er sie anrühre. Die Jünger aber verwiesen es ihnen. Als aber Jesus es sah, wurde er unwillig.  Markus 10,13.14

 

Jesus liebt Kinder (2)

 

Im Bibelwort von gestern war alles hell und freundlich - heute ziehen Wolken auf. Gestern herrschten Vertrauen, Mut und Offenheit - heute gibt es Hindernisse und Verbote. Und heute wird der Meister sogar unwillig.

 

Eltern bringen ihre Kinder zum Herrn Jesus. Sie möchten, dass Er sie anrührt, sie segnet. Doch da schreiten die Jünger ein: Sie treten den Eltern entgegen, fahren sie an, weisen sie schroff ab. Sie wollen nicht - vielleicht sogar mit guter Absicht -, dass ihr Meister gestört wird. Er hat schließlich Wichtigeres zu tun, als sich um Kinder zu kümmern. So meinen sie.

 

Aber sind denn Kinder weniger wert oder weniger wichtig als Erwachsene? Darf man sie einfach zur Seite schieben? Wer so empfindet oder denkt, hat den Herrn Jesus Christus noch nicht gut verstanden.

 

Der Herr sieht, was seine Jünger anrichten, und schreitet ein. Reagiert „unwillig“ und korrigiert damit deutlich ihr Verhalten. Warum ist seine Reaktion so heftig?

Weil das Verhalten seiner Jünger Ihn und seinen Auftrag verleugnet; weil es seinen Dienst behindert. Und das kann Er nicht zulassen! Er reagiert „unwillig“ - und doch ist sein Unwille über ihr Verhalten der Situation völlig angemessen und ein Ausdruck seiner Vollkommenheit.

 

Wie gut, dass Jesus Christus auch mit meinem Versagen, meinen Fehlern und „Patzern“ fertig wird; dass Er eingreift und das heilt und verbindet, was ich kaputt gemacht habe.

 

Hier sagt Er: „Lasst die Kinder zu mir kommen, wehrt ihnen nicht, denn solcher ist das Reich der Himmel.“

 

Lasst die Kinder zu mir kommen, wehrt ihnen nicht, denn solcher ist das Reich der Himmel.    Markus 10,14

 

 

Jesus liebt Kinder (3)

 

Jesus Christus tadelt das Verhalten seiner Jünger deutlich und heißt die Kinder voll Liebe und Freundlichkeit willkommen.

 

Bei einer anderen Begebenheit stellt Er ein Kind in die Mitte und sagt: „Der Sohn des Menschen ist gekommen, das Verlorene zu erretten.“ Dagegen sagt Er bei dem Zolleintreiber Zachäus: „Der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu erretten, was verloren ist.“ Das eine Mal will Er das Verlorene erretten - das andere Mal will Er es suchen und erretten. Alle müssen errettet werden! Aber von den Kleinen wird nicht gesagt, dass sie gesucht werden müssen. Ist es nicht deshalb, weil die Erwachsenen im Unterschied zu den Kindern ganz bewusst von Gott weggelaufen sind? (Matthäus 18,11; Lukas 19,10)

 

Jesus sagt: „Lasst die Kinder zu mir kommen.“ Man spürt: Bei Kindern ist alles noch einfach. Sie sind gern bereit, dem Sohn Gottes zu vertrauen, der ihnen so freundlich begegnet. Doch wenn sie älter werden, wenn sie erwachsen sind, ist es schwieriger, dass sie errettet werden: weil sie sich schon eigenmächtig entfernt haben, weil sie weggelaufen sind. Doch auch dann ist der Heiland da mit seiner suchenden Gnade und Liebe. Keine Frage!

 

Vielleicht sind Sie christlich erzogen worden, hatten Eltern oder Großeltern, die für Sie gebetet haben, die Ihnen von dem Herrn Jesus erzählt haben. Dann sind Sie bevorzugt und bevorrechtigt, sozusagen ganz nahe am Reich Gottes. (1. Korinther 7,14)

 

 Aber dadurch sind Sie noch nicht drinnen, sind Sie noch nicht gerettet!

Das sind Sie erst dann, wenn Sie Gott ihre Sünden bekannt haben, wenn Sie an Christus und sein Sühnopfer glauben. Und das wünsche ich Ihnen von Herzen!

 

Wahrlich, ich sage euch: Wer irgend das Reich Gottes nicht aufnimmt wie ein Kind, wird nicht dort hineinkommen.  Markus 10,15

 

 

Jesus liebt Kinder (4)

 

Es heißt hier „wahrlich“ und man spürt, dass das, was nun folgt, ernst und wichtig ist. Kinder sind nicht nur eingeladen, ins Reich Gottes zu kommen - sie sind auch der Maßstab für alle, die hineingehen wollen.

 

Ein kleines Kind ist arglos, noch ohne Hintergedanken. Es stellt noch keine besonderen Ansprüche. Es bildet sich nichts auf sich ein und handelt unbeeindruckt von Rang und Namen. Ein Kind weiß aus Erfahrung, dass es seinen Eltern vertrauen kann. Und es bringt in der Regel auch den Freunden der Eltern Vertrauen entgegen. So ist ein Kind das Vorbild für Eintritt und Grundhaltung im Reich Gottes.

 

Pfarrer Wilhelm Busch (1897-1966) erzählte über die unruhigen Tage im Frühjahr 1945, als der Krieg zu Ende war und viele Menschen hungerten und plünderten. Eines Morgens schleppten Männer Säcke aus einem Lebensmittellager weg. Da tauchten Soldaten auf …, ein Sack fiel zu Boden …, weißer Zucker rieselte heraus …, die Männer flüchteten, und die Soldaten trugen den aufgeplatzten Sack weg. Zurück blieben kleine Zuckerhäufchen. Da erschien ein kleines Mädchen, kniete nieder und löffelte den Zucker mit einem Löffel in eine kleine Schüssel. Busch erkannte darin seine eigene Tochter. Im Zucker war zwar Lehm, aber mithilfe der Mutter wurden daraus seltsame, aber köstliche Bonbons.

 

Dieses Kind hatte nicht auf die Gefahren, Hindernisse und Unmöglichkeiten gesehen, sondern den Zucker entdeckt und geborgen.

 

Können wir Jesus Christus so kindlich vertrauen?

Wir können es, wenn wir in den Berichten der Evangelien erkennen, wer Er ist und mit welcher Liebe Er den Menschen begegnet.

 

Jesus nahm die Kinder in die Arme, legte die Hände auf sie und segnete sie.  Markus 10,16

 

 

Jesus liebt Kinder (5)

 

Ist das nicht ein wunderschöner Abschluss dieser kleinen Geschichte? Nicht die harten Worte der Jünger, auch nicht ihre ablehnende Reaktion sind das, was nachklingt - sondern die einladenden Worte des Herrn Jesus und sein liebevolles Handeln.

 

„Er nahm sie in die Arme.“ In seinen Armen sind die Kinder sicher und gut aufgehoben. Im Alten Testament ist angekündigt, wie mitfühlend, zart und liebevoll der Herr die Kleinen seiner Herde trägt: „Die Lämmer wird er auf seinen Arm nehmen und in seinem Schoß (seinem Gewand oder Umhang) tragen.“ (Jesaja 40,11)

 

„Er legte ihnen die Hände auf und segnete sie.“ Ja, Begegnungen mit Jesus Christus hinterlassen Spuren - Spuren des Segens! König David wusste von solchen Spuren zu berichten: „Du hast das Jahr deiner Güte gekrönt, und deine Spuren triefen von Fett.“ Im Alten Testament war das ein Zeichen von Wohlstand und Segen. (Psalm 65,12)

 

Wie schön, dass Eltern und Kinder nicht umsonst gekommen waren! Und sicher haben sich alle noch lange und oft an diese wunderschöne Begegnung mit Jesus erinnert.

 

Wir Menschen lieben oft das Herausragende, das Außergewöhnliche, das Beeindruckende, das Erfolgversprechende. Doch Jesus liebt Kinder! Und genauso liebt Er die Schwachen, die Geringen, die Ängstlichen, die Mutlosen, die, die mit ihrem Leben nicht zurechtkommen, die Gestrauchelten, die Ausgegrenzten, die Ausgebooteten, die Vergessenen. Sie alle sind wertvoll für Ihn! Für sie alle ist Er „gekommen, damit sie Leben haben und es in Überfluss haben.“ (Johannes 10,10)

 

Für sie alle hat Er sein Leben gegeben. Sie alle möchte Er einmal bei sich haben.

Sind Sie dabei; sind Sie schon zu Ihm gekommen?

 

 

 

Der HERR antwortete Hiob aus dem Sturm und sprach: … Kannst du das Gebinde des Siebengestirns knüpfen oder die Fesseln des Orion lösen?

 

Hiob 38,1.31

Jesus wird hier auf der Erde seine Herrschaft antreten

In der Französischen Revolution (1789-1799) gab es eine Phase, in der besonders stark gegen alles vorgegangen wurde, was mit dem Christentum zu tun hatte. Alte Berichte erzählen davon, wie alle christlichen Symbole aus den Kirchen und von den Friedhöfen entfernt wurden. Auch der Verkauf von Bibeln wurde verboten.

 

„Jedes Zeichen, das an Gott erinnert, muss verschwinden!“, so erklärte man einem alten Mann. Doch der war auch nicht auf den Mund gefallen, sondern entgegnete: „Nun, die Sterne am Himmel werdet ihr ja vorläufig noch stehen lassen!“ Diese würden auch weiterhin sichtbare Zeichen von der Größe Gottes sein.

 

Was damals in der Französischen Revolution nicht gelungen ist, wird auch dem aggressiven Atheismus nicht gelingen, der heute auf dem Vormarsch ist.

 

Gott selbst hat schon im Alten Testament angekündigt, dass Christus einmal hier auf der Erde seine Herrschaft antreten wird.

 

Was dem vorausgeht, wird in Psalm 2 beschrieben:

„Warum toben die Nationen und sinnen Eitles die Völkerschaften? Die Könige der Erde treten auf, und die Fürsten beraten miteinander gegen den HERRN und gegen seinen Gesalbten: ,Lasst uns zerreißen ihre Fesseln und von uns werfen ihre Seile!‘

 

Der im Himmel thront, lacht, der Herr spottet ihrer. Dann wird er zu ihnen reden in seinem Zorn, und in seiner Zornesglut wird er sie schrecken. ,Habe ich doch meinen König eingesetzt auf Zion, meinem heiligen Berg!‘ …

 

Und nun, ihr Könige, seid verständig, lasst euch zurechtweisen, ihr Richter der Erde! Dient dem HERRN mit Furcht, und f

 

Simon Petrus spricht zu ihm: Herr, wohin gehst du? Jesus antwortete ihm: Wohin ich gehe, dahin kannst du mir jetzt nicht folgen; du wirst mir aber später folgen. Petrus spricht zu ihm: Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Mein Leben will ich für dich lassen. Jesus antwortet: Dein Leben willst du für mich lassen? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, der Hahn wird nicht krähen, bis du mich dreimal verleugnet hast.

 

Johannes 13,36–38

 

Selbstvertrauen führt zur Niederlage!

 

Hat das neue Gebot, das Jesus seinen Jüngern gerade gegeben hat, keinen Eindruck auf Petrus gemacht? Einander zu lieben, wie ihr Herr sie geliebt hat - das klingt doch sehr herausfordernd. Petrus traut sich wieder einmal viel zu. Jedenfalls möchte er seinen Herrn keinesfalls verlieren; er will Ihm folgen. Deshalb hakt er nach.

 

In seiner Antwort deutet der Herr auf seinen Sühnetod und seine Auferstehung hin - darin kann Ihm niemand folgen. Die Erlösung kann nur Er zustande bringen. Doch in einem erweiterten Sinn würden manche dem Herrn folgen, auch Petrus. Im 21. Kapitel unseres Evangeliums erfahren wir mehr darüber: Dort sagt Jesus voraus, dass Petrus den Märtyrertod sterben würde (V. 18.19).

 

Doch Petrus gibt sich mit einem „Später“ nicht zufrieden. Anstatt dem Herrn zu vertrauen und seine Antwort zu akzeptieren, wird er anmaßend.

Er verliert die Liebe seines Herrn aus dem Blick und denkt nur an seine eigene Liebe zum Herrn. Und die hält er für groß und tragfähig: Er will sein Leben für den Herrn lassen!

 

Wie wenig kennt Petrus sich selbst! Das muss er wenige Stunden später bitter erfahren. Er versagt schon, als ihn eine Magd anspricht, weil sie ihn als Jünger Jesu erkennt: Er leugnet, Jesus zu kennen. Als er zum dritten Mal angesprochen wird, bangt er so sehr um sein Leben, dass er seinen Herrn unter Fluch und Schwur verleugnet.

 

Lassen wir uns warnen: Selbstvertrauen führt zur Niederlage!

 

 

Meinst du, dass ich nicht meinen Vater bitten könnte und er mir jetzt mehr als zwölf Legionen Engel stellen würde? Wie sollten denn die Schriften erfüllt werden?    Matthäus 26,53

 

 

Jesu Tod geschah stellvertretend für der Welt Sündenschuld

 

Das sagte Jesus Christus bei seiner Verhaftung zu seinem Jünger Petrus. Dieser hatte nämlich das Schwert gezogen, um seinen Meister zu verteidigen. Auf den ersten Blick ist es ja wirklich ein schwieriger Gedanke, dass Christus, der verheißene Erlöser und Messias-König der Juden, sich ohne Gegenwehr von seinen Feinden gefangen nehmen ließ. Wusste Er denn nicht, was für Ihn auf dem Spiel stand? - Keine Frage: Jesus hatte vorher oft genug und sehr deutlich von seinem Tod gesprochen … und von seiner Auferstehung.

 

Aber warum griff der große Gott, auf den sich Jesus immer wieder berufen hatte, jetzt nicht zu seinen Gunsten ein? War dazu denn die ausdrückliche Bitte des Sohnes Gottes nötig? Und wenn Jesus von mehr als zwölf Legionen Engeln sprach, wollte Er damit in dieser kritischen Situation nur seine Nachfolger beruhigen? - Nein, selbst wenn Jesus den Kreuzestod erduldete, war und blieb Er doch der Herr, der über alle Macht verfügte.

 

Mit besonderer Betonung verweist Jesus auf die heiligen Schriften, die tatsächlich vom Sterben des Messias und dem tiefsten Grund für seinen Tod gesprochen hatten. Alles war eindeutig vorhergesagt: Christus sollte stellvertretend für schuldige Menschen den Tod erdulden, und diesen Sühnetod nahm der heilige Gott als Sühnopfer für die Sünde an.

 

Jesus Christus ist gestorben. Gottes Ratschluss, von dem schon die Schriften des Alten Testaments gesprochen hatten, ist erfüllt. Wer das alles gründlich bedenkt, kommt aus dem Staunen nicht heraus.

 

„Unser Herr Jesus Christus ist für uns gestorben, damit wir … zusammen mit ihm leben.“

1. Thessalonicher 5,10

 

 

 

 

Du sollst seinen Namen Jesus nennen; denn er wird sein Volk erretten von ihren Sünden.  Matthäus 1,21

 

 

Was muss ICH tun, um gerettet zu werden?

 

Auf einem Fluss rudert ein Mann. Plötzlich kippt sein Boot um, und er fällt ins Wasser. Er strampelt und schlägt um sich, doch er geht immer wieder unter. Offensichtlich kann er nicht schwimmen. Menschen laufen zusammen und rufen ihm zu: „Weiter so! Nicht aufgeben, sonst ertrinkst du!“ Einer von ihnen hat ein langes Seil dabei und wirft es dem Mann zu - allerdings ohne das Seilende in der Hand zu behalten.

 

Doch beides hilft dem Mann im Wasser nicht: Die guten Ratschläge retten ihn nicht, weil er nicht schwimmen kann. Und das Seil, das im Wasser schwimmt, aber nirgendwo festgemacht ist, bringt ihm auch keine Rettung. Er ist verloren - wenn nicht jemand von außen eingreift und ihn rettet.

 

Ein Mensch, der gesündigt hat, ist in einer ähnlichen Situation. Ratschläge wie „Lass dich nicht unterkriegen!“ oder „Immer weiter so!“ helfen ihm nicht, auch nicht die Beschwichtigung „Alles wird gut“. –

Der Mensch braucht einen Retter; er braucht den Einen, der ihn retten kann und retten will. Den Einen, der dafür sorgt, dass Gott seine Sünde nicht mehr sieht. Er braucht Jesus Christus.

 

Was muss er tun, um gerettet zu werden? Er muss den Retter um Hilfe anrufen. Wird Er hören und helfen? Ja, Er wird kommen, denn Er wartet nur auf den Hilferuf eines Menschen, um ihm dann zu Hilfe zu eilen. Er wird ihm das Seil der Rettung zuwerfen und dabei das andere Ende fest und sicher in der Hand halten.

 

Das muss der Mensch, der gesündigt hat, nur ergreifen, indem Er an den Sohn Gottes glaubt und an sein Sühnungswerk am Kreuz.

 

„Wir selbst haben gehört und wissen, dass dieser wahrhaftig der Heiland der Welt ist.“
Johannes 4,42

 

 

Andreas findet zuerst seinen eigenen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden, was übersetzt ist: Christus. Er führte ihn zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sprach: Du bist Simon, der Sohn Jonas; du wirst Kephas heißen, was übersetzt wird: Stein.    Johannes 1,41.42

 

 

Simon Petrus begegnet Jesus

 

Andreas, der Fischer vom See Genezareth, hört zu, als Johannes der Täufer predigt. Er erkennt, dass Jesus von Nazareth der erwartete Messias ist, der Erlöser. Diese überwältigende Neuigkeit muss er weitererzählen, als Erstes seinem Bruder Simon.

 

Wenn jemand Jesus Christus persönlich kennenlernt, dann möchte er von dem erzählen, was er erlebt hat - wie Andreas hier. Wir wissen wenig über ihn, aber er führt seinen Bruder Simon zu Jesus Christus. Und dieser Simon ist kein anderer als der Apostel Petrus, der Jahre später zu Tausenden von Menschen predigen wird, von denen an einem Tag 3000 gerettet werden.

Und diese vielen haben es weitererzählt … bis zu uns heute! (Apostelgeschichte 2,41)

 

Simon wird durch seinen Bruder Andreas zum Herrn Jesus geführt - und das verändert sein Leben! Jesus blickt ihn an, wie nur Er, der Sohn Gottes, Menschen ansehen kann. Dann gibt Er ihm einen neuen Namen: Kephas. Das ist aramäisch und bedeutet „Stein“ (griechisch heißt es dann Petros und lateinisch Petrus). Die tiefere Bedeutung dieses „Namenwechsels“ wird Simon erst später deutlich. (Matthäus 16,18; 1. Petrus 2,4)

 

Simon Petrus glaubte an Gott; und er erwartete den verheißenen Erlöser. Deshalb hatte er sich Johannes dem Täufer angeschlossen, dem Vorläufer des Messias. Doch jetzt begegnet Simon dem Erlöser selbst. Er erhält einen neuen Namen - ein Zeichen dafür, dass er errettet, dass er „eine neue Schöpfung“ ist. (Lukas 10,20)

 

 

Betrachte die Weisheit für deine Seele: Wenn du sie gefunden hast, so gibt es eine Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht vernichtet werden.   Sprüche 24,14

 

 

Meine Vorsorge nach dem Tod

 

Er ist aus Syrien geflohen und vor drei Jahren nach Deutschland gekommen. Als man ihn fragt, was er für typisch deutsch hält, antwortet er: „Das Wort sicherheitshalber.“ Er meint es ernst und begründet es: „Die Deutschen denken immer an die Zukunft! Das macht ihnen manches leider schwer. Aber dieses Denken schützt sie auch vor Gefahren.“ Deshalb trägt er persönlich beim Skaten jetzt auch immer einen Helm. Sicherheitshalber!

 

Man kann über seine Worte schmunzeln. Und ganz sicher schränkt „sicherheitshalber“ manches tollkühne Abenteuer ein. Doch oft ist es auch wichtig, lebenswichtig. Aber denken wir immer an die Zukunft? Sind wir immer vorbereitet und „sicher“?

 

Natürlich: In der Grundschule denken Eltern an die anstehende Schulempfehlung … Ein Abiturient denkt an Studienplatz und Studienort … Ein Student denkt bei den Abschlussklausuren an die Karriere und die zukünftigen Arbeitgeber … Ein älterer Mitarbeiter denkt an die Rente … Und Rentner und Pensionäre denken an … Ja, denken wenigstens sie weit genug in die Zukunft?

 

Wir kennen Abgasvorschriften und Anschnallpflicht, sorgen uns um die TÜV-Plakette, nehmen Weiterbildung wichtig und kennen den gesicherten Auszahlungsbetrag unserer Lebensversicherung. Aber denken wir auch daran, was nach dem Tod kommt? Denken wir an die „Zeit“ nach der Zeit - an die Ewigkeit? Haben wir eine Zukunft bei Gott und in der Freude des Himmels? Oder werden wir für immer fern von Gott sein und in der ewigen Pein? In diesem Punkt müssen wir uns jetzt und heute Sicherheit verschaffen! - Der Apostel Paulus hatte sie:

 

„Ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, … weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges … uns zu scheiden vermögen wird von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ Römer 8,38.39

 

 

 

 

 

 

 

Ich kenne meine Übertretungen, und meine Sünde ist beständig vor mir. Gegen dich, gegen dich allein habe ich gesündigt, und ich habe getan, was böse ist in deinen Augen.

Psalm 51,5.6

 

Selbsterkenntnis

 

Wir Menschen haben einen scharfen Blick für die Sünden und Schwachheiten unserer Mitmenschen. Das nennen wir oft „Menschenkenntnis“.

 

Der Pharisäer in Lukas 18 ging in den Tempel hinauf, um zu beten. Aber seine Worte waren keine Bitte. Er brauchte ja nichts! Er betrachtete sich selbst als weit erhaben über all die Menschen, die er da kommen und gehen sah, vor allem auch über den Zöllner, den er hinter sich stehen sah - zum Glück weit hinter sich! So meinte der Pharisäer genügend Anlass zu haben zum Danken.

 

Wem denn? Gott? Ja, er sagte zwar: „O Gott, ich danke dir“, aber eigentlich meinte er sich selbst: „… dass ich nicht bin wie die Übrigen der Menschen!“

 

Für Gott gab es keinen Grund, auf den Pharisäer zu hören. Dieser religiöse Mann hatte kein Empfinden für die Heiligkeit Gottes und auch nicht für den wahren Zustand seines Herzens, das durch die Sünde verdorben war. Er sah gar keinen Anlass dafür, Gnade von Gott zu erbitten. So verblendet, wie er gekommen war, ging er auch wieder nach Hause.

 

Der Zöllner hingegen sah sich im Licht der Heiligkeit Gottes und das machte ihn tief demütig. Er sah keinen Grund, andere zu beschuldigen. Diese Selbsterkenntnis ist nötig, wenn man mit Gott in Kontakt kommen will. Der Zöllner betete: „O Gott, sei mir, dem Sünder, gnädig!“ - Und der Herr Jesus Christus fügt hinzu: „Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus vor jenem.“ Wer in dieser Haltung zu Gott kommt, empfängt Vergebung und Frieden.

 

 

Hast du gegessen und bist satt geworden, so sollst du den HERRN, deinen Gott, für das gute Land preisen, das er dir gegeben hat. Hüte dich, dass du den HERRN, deinen Gott, nicht vergisst

 

5. Mose 8,10.11

Danke Gott für dein tägliches Brot

 

Frühstückspause in einer großen Fabrik. Man bedient sich an der Theke der Werkskantine oder packt die mitgebrachten Brote und Getränke aus. Die einen lesen Zeitung, die anderen tauschen sich über die neuesten Ereignisse in Politik und Sport aus. Der ganze Raum ist von Stimmengewirr erfüllt, hier und da hört man Gelächter. Man lässt es sich schmecken.

 

Nur einer senkt vor der Mahlzeit kurz den Kopf, um sich zu sammeln und Gott, seinem Schöpfer, in einem stillen Gebet für die Speisen zu danken. Erstaunte Blicke um ihn herum. Der eine oder andere verzieht spöttisch lächelnd das Gesicht. Das Dankgebet des „Frommen“ fällt irgendwie aus dem Rahmen.

 

Ja, wer will heute noch daran denken, woher „unser tägliches Brot“ tatsächlich kommt! Haben wir uns denn nicht alles selbst erarbeitet?

Von Zeit zu Zeit kommt es zu drastischen Anstiegen der Nahrungsmittelpreise - zum Teil in Krisenregionen, zum Teil auch weltweit. Daher warnen Wissenschaftler und Politiker vor weltweiten Hunger-Unruhen. Gibt das nicht Anlass,

  • darüber nachzudenken, dass wir als Geschöpfe von Gott und seiner Güte abhängig sind?
  • Ihm für alles Gute zu danken, was Er uns gibt?
  • sorgfältig mit Nahrungsmitteln umzugehen, damit nichts davon umkommt (Johannes 6,12)?
  • denen zu helfen, die Armut und Hunger leiden (2. Korinther 9,6–9; Galater 6,10)?

„Armut und Reichtum gib mir nicht, speise mich mit dem mir beschiedenen Brot; damit ich nicht satt werde und dich verleugne und spreche: Wer ist der HERR?, und damit ich nicht verarme und stehle und mich vergreife an dem Namen meines Gottes.“ Sprüche 30,8.9

 

 

Euer Herz werde nicht bestürzt. Ihr glaubt an Gott, glaubt auch an mich! In dem Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn es nicht so wäre, hätte ich es euch gesagt; denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit, wo ich bin, auch ihr seiet.     Johannes 14,1–3

 

 

Die große Barmherzigkeit Jesu Christi

 

Jesus hat seinen Jüngern mitgeteilt, dass Er sie verlassen würde und sie Ihm jetzt nicht folgen könnten. Die Jünger beunruhigt der Gedanke an einen Abschied, denn sie erwarten immer noch, dass Er sie als der von Gott bestätigte Messias endlich von der Herrschaft der Römer befreien würde.

 

Wie barmherzig ist der Herr! Er kümmert sich liebevoll um seine Jünger und tröstet sie mit drei großartigen Aussagen, die auch uns Zuversicht geben:

  1. Jesus Christus im Himmel ist der Gegenstand des Glaubens. Er ist die sichere Zuflucht für alle Gläubigen zu allen Zeiten an allen Orten. Im Gegensatz dazu war Er während seines Lebens auf der Erde nur für eine kurze Zeit und für relativ wenige Menschen direkt erreichbar.
  2. Die Gläubigen haben ihre ewige Heimat dort, wo auch ihr Herr zu Hause ist: im Vaterhaus. Dort gibt es genug Platz für alle Kinder Gottes. Jesus ist für sie nicht nur gestorben, sondern Er ist auch als Mensch in den Himmel gegangen, damit sich die Seinen dort aufhalten können. Weil Er jetzt schon dort ist, ist die „Stätte“ für sie „bereitet“.
  3. Kinder Gottes haben nicht nur einen ewigen Wohnort, der auf sie wartet, sondern vor allem einen Herrn, der nicht für immer von ihnen getrennt sein will. Er kommt wieder, damit sie dort sind, wo Er ist. Er sendet übrigens keinen Engel, um die Seinen zu sich zu nehmen; Er kommt selbst. Kann es einen schöneren Ort geben als dort, wo der Sohn Gottes zu Hause ist?

 

 

 

 

 

 

 

Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte, die Lämmer wird er auf seinen Arm nehmen.     Jesaja 40,11

 

Weil ich Jesu Schäflein bin

 

Pfarrer Wilhelm Busch (1897-1966) machte Besuche im Krankenhaus. So von Tür zu Tür. Auf der Privatstation sagte ihm eine Krankenschwester, dass ein Kranker, ein stadtbekannter Industrieller, keinen Besuch eines Pfarrers wünsche. Doch Busch öffnete die Tür und trat ein.

 

Im Bett lag ein alter Herr. Wilhelm Busch stellte sich vor. Der Kranke erwiderte: „Ach so! Na ja! Sie sind ja schon lange in unserer Stadt. Ihren Namen habe ich auch oft gehört. Da ist es mir recht, wenn ich Sie auch einmal kennenlerne. Nur - Herr Pastor - von Ihrem Gott reden Sie bitte nicht!“ Der Mann hatte sich, wie er sagte, „eine eigene Lebensanschauung aufgebaut“.

 

Busch appellierte an ihn, er würde bald vor Gott hintreten müssen. Wie er dann mit einer selbst gebastelten Lebensanschauung vor Ihm bestehen wolle? - Der Kranke schwieg. So erzählte Wilhelm Busch von einem Lied, dass seine Frau oft mit ihren Kindern gesungen hatte:

 

Weil ich Jesu Schäflein bin,
freu ich mich nur immerhin
über meinen guten Hirten,
der mich wohl weiß zu bewirten,
der mich liebet, der mich kennt
und bei meinem Namen nennt.

 

Eine tiefe Bewegung ging über das Gesicht des alten Herrn. Und Busch erzählte: „Sehen Sie, sooft ich dieses Lied hörte, musste ich denken:

Ein Mann, ein richtiger Mann, kann es nach allen Kämpfen seines Lebens gar nicht weiter bringen, als dass er am Ende wie ein kleines Kind sagen kann:

Ich freue mich unbändig, dass der Sohn Gottes mein Hirte ist und dass Er mich lieb hat und kennt und errettet.“

 

 

Geh von mir hinaus, denn ich bin ein sündiger Mensch, Herr.      Lukas 5,8

 

 

Simon Petrus - ein sündiger Mensch

 

Schon bei einer früheren Gelegenheit hatten Petrus und andere spätere Apostel Jesus von Nazareth persönlich kennengelernt. Nun aber sollen sie ihren Broterwerb verlassen und den Erlöser auf seinen Reisen durch das Land begleiten. Doch vorher müssen sie noch lernen, wie es wirklich in ihren Herzen aussieht. Besonders Simon Petrus, ihr Wortführer.

 

Jesus sitzt hier im Boot von Petrus. Nachdem Er gepredigt hat, sagt Er zu Petrus: „Fahre hinaus auf die Tiefe und lasst eure Netze zum Fang hinab.“ Petrus protestiert. Nur zu verständlich, denn sie haben die ganze Nacht gefischt und nichts gefangen. Und am helllichten Tag fischt man eher im seichten Gewässer als mitten auf dem See. Sollen sie wirklich noch einmal hinausfahren und die Netze auswerfen? Das klingt nicht Erfolg versprechend! Doch was Petrus auch denken mag, er tut das, was Jesus sagt - und plötzlich sind die Netze voll von Fischen! (V. 4-7).

Petrus ist erstaunt, ja entsetzt. Er erkennt: Jesus Christus hat Macht über die ganze Schöpfung, auch über „die Fische des Meeres“ (Psalm 8,7–9). Damit kennt diese göttliche Person aber auch ihn durch und durch. Wie nie zuvor wird Petrus bewusst, dass er ein Sünder ist und dass sich das in seinen Gedanken, Worten und Handlungen immer wieder zeigt. Er fällt nieder und ruft: „Geh von mir hinaus, denn ich bin ein sündiger Mensch, Herr.“ - Ja, je mehr ich erkenne, wie göttlich groß Jesus Christus ist, umso mehr wird mir meine eigene Unfähigkeit und Sündhaftigkeit bewusst!

 

Doch der heilige Sohn Gottes ist der Erlöser, der allen, die Ihm vertrauen, nicht nur die Sünden vergeben, sondern sie auch von der Macht der Sünde, die in ihnen wohnt, befreien will. Simon Petrus wird das erfahren.

 

Nun hat Er den Erlöser und auch sich selbst viel besser kennengelernt und folgt Ihm nach.

 

 

Durch die Gnade seid ihr errettet, mittels des Glaubens; und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es.   

 

Epheser 2,8

 

Durch die Gnade und aus Glauben

 

Manche religiösen Leute meinen, sie hätten bei Gott eine Art Konto mit Soll und Haben. Da würden fortlaufend die Schulden und die Guthaben des einzelnen Menschen eingetragen: auf der einen Seite das Böse, das sind die Übertretungen und die Unterlassungssünden; auf der andern aber das Gute, nämlich die treue Erfüllung der Pflicht und die guten Werke. Gott werde dann die vielen Posten zusammenzählen und den Saldo ermitteln.

 

Diese Menschen hoffen, dass für sie ein Guthaben übrig bleibe, so dass Gott sie annehmen werde. Doch diese Überlegung findet keine Stütze in Gottes Wort! Als Geschöpf ist der Mensch schuldig, Gott mit dem ganzen Leben zu dienen. (Kolosser 1,16) Er ist verpflichtet, Gutes zu tun. Das Gute ist also kein Bonus, der mit schlechten oder bösen Taten verrechnet werden könnte!

 

Hinzu kommt: Alles Gute, was ein Mensch tut, ist nicht gut genug für Gott und den Himmel. Selbst unsere besten Taten sind ja nicht völlig frei vom Makel der Sünde. Wir können das schnell anhand der Frage überprüfen, ob wir denn unsere guten Taten wirklich in erster Linie aus Liebe zu Gott und aus Liebe zu unserem Nächsten tun oder ob nicht auch weniger gute Beweggründe hinzukommen.

 

Das Fazit der Bibel lautet: „Wir sind allesamt wie ein Unreiner geworden, und alle unsere Gerechtigkeiten wie ein beflecktes Kleid.“ Es besteht also kein Guthaben bei Gott, auf das wir uns einmal berufen könnten. (Lukas 10,27; Jesaja 64,5)

 

Weil Er uns helfen und retten wollte, ist Jesus Christus gekommen und hat „für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe“ (1. Petrus 3,18)

 

Es geht eben nur „durch die Gnade“ und „aus Glauben“.

 

 

 

 

Jeder Bittende empfängt, und der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird aufgetan werden.

 

Lukas 11,10

 

Verschlossene Tür

Vor einer verschlossenen Tür zu stehen ist ärgerlich - und hin und wieder auch teuer. Doch manchmal entscheidet eine verschlossene Tür auch über Leben und Tod.

 

So geschehen um das Jahr 1875 auf der Insel Borkum. Es war Dezember, und es war Nacht, als ein Schiff im Sturm vor dem Weststrand der Insel auf Grund lief. Die Wellen zerschlugen das Schiff. Die Besatzung wollte sich schwimmend retten, aber ertrank. Nur ein 17-jähriger Schiffsjunge erreichte die Insel.

 

Auf Borkum hatte keiner die Strandung bemerkt. Es war frischer Schnee gefallen, so dass man den Weg des Jungen später nachvollziehen konnte. Nach seiner Rettung wandte er sich den großen Häusern in Strandnähe zu. Er klopfte an verschiedenen Haustüren an. Doch die Schlafzimmer lagen auf der Rückseite der Häuser, und so hörte niemand sein Klopfen. Dann versuchte er es an der Tür des Großen Leuchtturms - doch auch diese war verschlossen. Entkräftet und sicherlich auch unterkühlt setzte er sich auf die Treppe des Turms. Dort fand man ihn am nächsten Morgen. Er war tot.

 

Wie schrecklich! Gerettet - und doch verloren, weil Türen verschlossen blieben.

Jesus Christus dagegen sagt: „Klopft an …, und es wird euch aufgetan werden“; und: „Wen dürstet, der komme; wer will, nehme.“ Bei Christus steht niemand vor verschlossenen Türen! (Lukas 11,9; Offenbarung 22,17)

 

Doch die Bibel spricht auch davon, dass Jesus selbst vor einer Tür steht. Da geht es um die Tür zum Herzen des Menschen. Jesus möchte, dass man Ihm öffnet, Ihn einlädt und einlässt. Wer Ihn aufnimmt - in sein Herz und in sein Leben -, hat jetzt und in Ewigkeit glückliche Gemeinschaft mit dem Sohn Gottes. (vgl. Offenbarung 3,20)

 

 

Der Tor spricht in seinem Herzen: Es ist kein Gott!     Psalm 14,1

 

 

Gott redet zu uns durch das Gewissen!

Viele Menschen in unserer Zeit glauben nicht mehr an Gott. Wohl sehen sie die Schöpfung Gottes, empfinden ihre Schönheit und erkennen vieles von den wunderbaren Zusammenhängen in der Natur. Aber an einen Gott, der das alles geschaffen hat, wollen sie nicht glauben. Lieber nehmen sie ihre Zuflucht zu Theorien über die Entstehung des Lebens und der Natur, die ohne Gott auskommen, obwohl auch dazu sehr viel Glaube gehört - nur kein Glaube an Gott.

 

Aber Gott gibt den Menschen nicht auf. Er ist langmütig, „da er nicht will, dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur Buße kommen“. Nach wie vor bezeugt Er sich an jedem durch die Schöpfung, „denn das Unsichtbare von ihm wird geschaut, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, die von Erschaffung der Welt an in dem Gemachten wahrgenommen werden“

(2. Petrus 3,9; Römer 1,20)

 

Gott redet zu uns Menschen auch durch das Gewissen. Es ist der ständige Mahner in uns und zeugt davon, dass es moralische Werte und Gesetzmäßigkeiten gibt, gegen die man nicht ungestraft verstößt. Das Empfinden von Recht und Unrecht, von Edlem und Gemeinem zeichnet den Menschen aus gegenüber dem Tier.

 

Und schließlich trägt jeder auch eine gewisse Erkenntnis Gottes und ein Bewusstsein der Ewigkeit in sich. Gott hat „die Ewigkeit in ihr Herz gelegt“ und den Menschen auch dadurch vor jedem anderen irdischen Geschöpf ausgezeichnet. (Prediger 3,11)

 

Das alles hat Gott getan, damit der Mensch zu Ihm umkehrt und nicht wegen seiner Sünden gerichtet wird, wenn „Gott das Verborgene der Menschen richten wird.“ (Römer 2,16)

 

„Wer weise ist, wird dies beachten.“ Psalm 107,43

 

 

 Als Petrus aber den starken Wind sah, fürchtete er sich; und als er anfing zu sinken, schrie er und sprach: Herr, rette mich! Sogleich aber streckte Jesus die Hand aus, ergriff ihn und spricht zu ihm: Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?    Matthäus 14,30.31  

 

Simon Petrus - ein Kleingläubiger

 

Die Jünger überqueren im Schiff den See Genezareth. Sie rudern hart, kommen aber nur wenig voran, „denn der Wind war ihnen entgegen“. Da kommt Jesus in den frühen Morgenstunden auf dem Wasser zu ihnen. Die Jünger - durchnässt, erschöpft und übermüdet - denken zuerst, es sei ein Gespenst. Sie schreien vor Furcht, doch Jesus beruhigt sie: „Seid guten Mutes, ich bin es; fürchtet euch nicht!“

 

Als Petrus hört, dass es Jesus ist, will er sofort ganz nah bei Ihm sein: „Herr, wenn du es bist, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf den Wassern.“ Jesus sagt: „Komm!“, und Petrus steigt aus dem Schiff und geht auf dem Wasser, um zu Jesus zu kommen.

 

Doch dann spürt er den Wind auf einmal viel drohender und stärker als eben, als er noch im Schiff saß. Und dann der Gedanke, dass er auf Wasser geht, wo Wasser doch keine Balken hat! Petrus gerät in Panik. Er merkt, dass er den Naturgewalten nicht standhalten kann; er fängt an zu sinken und schreit: „Herr, rette mich!“ Und sogleich ist Jesus da, ergreift ihn bei der Hand und sagt: „Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?“

 

Als Petrus auf Wind und Wellen sah, verlor er den Blickkontakt zu seinem Herrn. Ja, wer mit Jesus Christus unterwegs ist und dabei auf die Lebensumstände sieht und nicht mehr auf Jesus, der verliert den Halt. Das ist heute nicht anders! Doch wer „den Namen des Herrn“ im Glauben anruft - der „wird errettet werden“. Errettet für die Ewigkeit und errettet in den Notsituationen des Lebens. Und auch das ist heute nicht anders! (Vgl. Joel 3,5; 1. Petrus 1,5)

 

 

 

 

 

 

Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit; du tust deine Hand auf und sättigst alles Lebende nach Begehr.      Psalm 145,15.16

 

Und vergiss nicht was ER dir Gutes getan hat!

 

Ich hatte einen Urlaub auf dem Bauernhof gebucht. Mit Familienanschluss! Beim ersten Abendessen standen alle auf - Familie, Angestellte und Gäste. Der Hausherr betete: „Alle Augen, Herr, warten auf Dich. Denn Du gibst uns zu essen. Du tust Deine Hand auf und machst alle satt. Herr, unser Gott, segne diese Mahlzeit. Amen.“ Alle standen ehrfürchtig und mit gefalteten Händen da - sogar ich. Doch meine Knie zitterten, denn noch nie in meinem Leben hatte ich so etwas erlebt.

 

Nach dem Essen fragte mich der fünfjährige Sohn des Bauern: „Kannst du mir etwas vom Herrn Jesus erzählen?“ - Nun, ich konnte es nicht! Denn ich wusste nichts von Ihm! Da der Kleine mich so erwartungsvoll ansah, fing ich an, ihm von Kühen, Pferden und Schafen zu erzählen … Er unterbrach mich: „Nein, nicht davon, sondern vom Herrn Jesus.“ Als ich ihm sagte, dass ich darüber nichts wüsste, schüttelte er den Kopf und sagte: „Was? Du weißt nichts über Ihn? Und du bist doch schon so groß!“

 

Zum nächsten Abendessen kam ich bewusst zu spät. Doch man hatte mir etwas zurückgestellt. Als ich gerade anfangen wollte zu essen, stand mein kleiner Freund vor mir und sagte sehr ernsthaft: „Du musst erst noch beten!“ - Als ich zögerte, faltete er seine Hände und betete: „Herr Jesus, segne dieses Essen. Amen.“

 

Später auf meinem Zimmer betete ich auch. Zum ersten Mal in meinem Leben. Ich sagte: Gott, du bist Gott in diesem Haus. Werde auch mein Gott!“ - Und Er ist es geworden. Ich habe Ihm meine Sünden bekannt und Jesus Christus als meinen Retter angenommen. Heute bete auch ich vor jeder Mahlzeit und danke Gott, der sie mir gegeben hat.

 

„Preise den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht alle seine Wohltaten!“ Psalm 103,2

 

 

Wir urteilen, dass ein Mensch durch Glauben gerechtfertigt wird, ohne Gesetzeswerke.    Römer 3,28

 

,,Ich tue mein Bestes‘‘ (1)

 

„Sind Sie errettet?“, fragte einmal ein gläubiger Christ seinen Gesprächspartner. „Ich tue mein Bestes“, war die Antwort. „Ich auch“, erwiderte der Christ, „aber nicht, um errettet zu werden, sondern weil ich es bin!“

 

Viele religiöse Menschen meinen, sie könnten durch gute Werke errettet werden - durch ihre eigenen Leistungen. Sie sehen zwar ein, dass sie so, wie sie sind, nicht Gottes Zustimmung haben. Sie gehören nicht zur Masse der Gleichgültigen, die gar nicht nach Gott und der Ewigkeit fragen; und das ist sehr gut. - Aber wir Menschen haben tief in uns den Drang, dass wir Gott auf unsere Weise irgendwie zufriedenstellen wollen. Das ist schon immer so gewesen. In manchen heidnischen Religionen ging das so weit, dass man sogar meinte, durch das Opfern der eigenen Kinder „die Gottheit versöhnen“ zu können.

 

Der Irrtum liegt dabei darin, dass Gott gar nicht mit uns versöhnt werden muss. Gott ist nicht der Feind des Menschen, sondern wir, die Menschen, leben in Aufruhr gegen Ihn. Wenn Gott dann manchmal schmerzlich in das Leben des Einzelnen oder ganzer Völker eingreift, dann tut Er das, um uns wachzurütteln und an seine Ansprüche zu erinnern. Als gerechter Richter muss Er das Böse richten, aber Er ist niemals gegen uns.

 

Nein, wir müssen mit Ihm versöhnt werden, und das kann nur durch eine tiefgreifende Veränderung geschehen, die in uns stattfinden muss! Diese Umkehr auf unserer Seite beginnt damit, dass wir unsere Sünden vor Gott bekennen und durch den Glauben an den Herrn Jesus Christus, seinen Sohn, Vergebung und Frieden empfangen.

 

Durch die Gnade seid ihr errettet, mittels des Glaubens; und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme. Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvorbereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.

Epheser 2,8–10

 

,,Ich tue mein Bestes‘‘ (2)

 

Die Errettung, die jeder Mensch empfängt, der Gott seine Lebensschuld bekennt, ist ein Geschenk. Sie ist eine Gabe, die man sich nicht durch gute Werke erarbeiten kann, sondern die man durch den Glauben an den Herrn Jesus Christus in Besitz nimmt. In diesem Punkt ist nichts zu gebrauchen, was von uns selbst kommt; Gott muss der Gebende sein.

 

Mit der Errettung gibt Gott zugleich einen völlig neuen Anfang. „Wenn jemand in Christus ist, da ist eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden“ (2. Korinther 5,17) So ist jeder Glaubende, geistlich gesehen, eine neue Schöpfung: Gottes Werk, geschaffen in Christus Jesus.

 

Und wozu geschaffen? Zu guten Werken! Jetzt erst redet Gottes Wort von guten Werken. Aber auch das sind nicht einfach unsere eigenen Leistungen, die wir unabhängig von Gott vollbringen könnten. Nein, Er hat sie „zuvorbereitet“. Und der Glaubende kann sie in der Kraft des neuen Lebens, das er empfangen hat, ausüben. Er tut das, weil dieses neue Leben ihn dazu drängt.

 

Das ist kein Mühen und Plagen in der ungewissen Hoffnung, sich dadurch bei Gott Verdienste zu erwerben. Nein, das ist eine glückliche Nachfolge in den Fußspuren des Herrn Jesus. Er hat auf dieser Erde Gott verherrlicht und wünscht nun, dass seine Erlösten hier seinen Platz einnehmen. So sind „gute Werke“, wie Gott sie sieht, nur solche, die jemand tut, weil er errettet ist.

 

 

Das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott auserwählt und das, was nicht ist, damit er das, was ist, zunichtemache, damit sich vor Gott kein Fleisch rühme.  1. Korinther 1,28.29

 

Gott denkt und handelt ganz anders!

 

Er ist Chefscout eines Fußballvereins. Er ist ein Späher, der Talente sucht, Fußballtalente, junge Spieler, die man noch günstig kaufen kann, die die Mannschaft verstärken, die belastungs- und ausbaufähig sind - und die man später wieder teuer verkaufen kann. Manchmal fühlt er sich wie ein Schatzsucher …

 

Er hat Life-Scouts an seiner Seite, Talentsucher vor Ort im Fußballstadion. Er nutzt das Video-Scouting und die Datenanalyse. Und wenn er endlich jemand gefunden hat - dann muss dieses Talent auch noch den Charaktertest bestehen. Und vielleicht, vielleicht steht dann am Ende der eine Spieler, der alle anderen in den Schatten stellt …, der groß herauskommt …, an dem der Verein finanziell gesundet. Der Aufwand, den Profifußballvereine betreiben, um die besten Spieler anzulocken, ist immens. Doch die meisten von ihnen fallen durch …

 

Wie gut, dass Gott ganz anders handelt! Er sucht und wählt und sortiert nicht aus, führt keine Ranglisten, diskutiert nicht über das Für und Wider, lässt nicht nur die Besten, Schönsten, Schnellsten oder Reichsten übrig. Nein, Gott nimmt gerade das Unedle, das Törichte, das Schwache, das Verachtete an - und weist gleichzeitig die Edlen, die Weisen und die Geachteten nicht ab. Bei Ihm fällt keiner durch! Er hat sogar mich angenommen, obwohl ich kein Talent war und kein Geheimtipp, obwohl ich nichts vorzuweisen hatte, was Ihm gefiel.

 

Vor Gott kann sich kein Mensch rühmen. Vor Ihm hat keiner Grund, sich etwas auf sich und sein Können, sein Aussehen, seine Finanzen einzubilden. Und der Glaube beruht „nicht auf Menschenweisheit“ - sondern allein „auf Gottes Kraft.“ (Kap. 2,5)

 

 

Wie werden wir entfliehen, wenn wir eine so große Errettung vernachlässigen?  Hebräer 2,3

 

Gottes Errettung ist groß

 

Hier in unserem Bibelvers steht nicht: Wie werden wir entfliehen, wenn wir eine so große Errettung ablehnen oder sie anzweifeln. Hier steht: „wenn wir sie vernachlässigen“, sie also unbeachtet lassen und uns nicht um sie kümmern.

 

Stellen Sie sich vor, jemand ist von einer giftigen Schlange gebissen worden, doch es gibt ein Serum, das ihn retten kann. Wenn er nun das Fläschchen mit dem Gegengift aus Wut aus dem Fenster wirft oder es ihm vor Aufregung oder Schwäche auf den Boden fällt und zerspringt, dann muss er sterben. Doch er muss auch sterben, wenn er sich das Serum nur ansieht oder es nur in seiner Hand hält. Er muss das Serum einnehmen - nichts anderes hilft ihm!

 

Die Errettung, die Gott anbietet, befreit Menschen von der Schuld, von der Herrschaft und von den ewigen Folgen der Sünde. Es ist eine große Errettung, denn:

  • Ihr Urheber - Der, der es bewirkt hat - ist groß.
  • Das Mittel, durch das die Errettung bewirkt worden ist, ist groß.
  • Die Auswirkung - die Reichweite - dieser Errettung ist groß.

Man kann mit Worten nicht beschreiben, wie hoch der Preis war, der für diese Errettung bezahlt worden ist; wie tief das Elend war, aus dem sie uns herausgeholt hat; und wie reich sie uns gemacht hat.

 

Ich muss also nicht viele Sünden oder große Sünden getan haben, um verloren zu gehen - ich muss nur stillsitzen und nichts tun, wenn Jesus zu mir spricht, … muss nur die Tür zulassen, wenn Er davorsteht und mich retten will, … muss Ihn einfach nur ignorieren. Mehr nicht. Doch wenn ich das tue - wie will ich dann dem Gericht entfliehen? Auf wen oder was will ich mich dann noch stützen oder verlassen?

 

 

 

Wenn ihr mich erkannt hättet, würdet ihr auch meinen Vater erkannt haben; und von jetzt an erkennt ihr ihn und habt ihn gesehen. Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns. Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen, und wie sagst du: Zeige uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist? Johannes 14,7–10

 

Eine falsche Vorstellung von Gott!!

 

Viele meinen, sie bräuchten Jesus nicht, um mit Gott im Reinen zu sein. Doch das ist eine Illusion und entspricht nicht der Wahrheit. Wer meint, er brauche Jesus nicht, hat eine falsche Vorstellung von Gott. Wer wissen möchte, wer Gott ist und ob man bei Ihm angenommen ist, kommt an Jesus nicht vorbei: „Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist, der hat ihn kundgemacht.“ (Kap. 1,18)

 

Wen sehen wir in dem Menschen Jesus Christus? Sehen wir in Ihm nur den Sohn Josephs, den Zimmermann - wie damals viele dachten? Oder ist Er nur der Messias für das Volk Israel - wie die Jünger meinten? Das wäre zu wenig.

 

Es kann sein, dass wir schon lange mit Jesus „unterwegs“ sind, Ihn aber trotzdem nicht wirklich erkannt haben. Gott hat sich in seinem Sohn offenbart, „damit wir den Wahrhaftigen erkennen“

(1. Johannes 5,20)

 

Jesus ist der ewige Sohn Gottes!

 

Wenn der Herr sagt: „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen“, dann meint Er damit nicht das physische Sehen, sondern Glauben. Über die äußere Gestalt hinwegzublicken und den Sohn Gottes im Glauben zu sehen heißt, Gott, den Vater, zu sehen, denn der Sohn ist die vollkommene Enthüllung des Vaters.

 

Dass Jesus mit Gott, dem Vater, wesensgleich ist - Er in dem Vater und der Vater in Ihm -, können wir nicht erklären. Aber wir glauben es, weil Er es gesagt hat.

 

 

Der jüngere Sohn reiste weg in ein fernes Land, und dort vergeudete er sein Vermögen, indem er ausschweifend lebte. Als er aber alles verschwendet hatte, kam eine gewaltige Hungersnot über jenes Land, und er selbst fing an, Mangel zu leiden. … Als er aber zu sich selbst kam, sprach er: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Überfluss an Brot, ich aber komme hier um vor Hunger. Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und will zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen; mache mich wie einen deiner Tagelöhner. Und er machte sich auf und ging zu seinem Vater. Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und wurde innerlich bewegt und lief hin und fiel ihm um den Hals und küsste ihn sehr.  Lukas 15,13–20

 

Die Umarmung des Vaters

 

In seinem Gemälde „Die Rückkehr des verlorenen Sohnes“ interpretiert Rembrandt den Ausgang dieses Gleichnisses. Die Kleidung des zurückgekehrten Sohnes ist zerlumpt, die Sandalen fallen ihm von den Füßen, und seine Haare sind als Zeichen der Schande geschoren. Er sinkt vor dem Vater auf die Knie und birgt den Kopf in seinem Schoß. Und voller Liebe und Erbarmen umfasst der Vater mit beiden Händen die Schultern des Heimgekehrten.

Wer das Werk des alten Meisters betrachtet, hat unweigerlich den Eindruck, in die Umarmung des Vaters eingeschlossen zu werden. Und genau zu diesem Zweck hat Jesus Christus das Gleichnis ja erzählt: Es ist eine ergreifende Einladung an jeden, der sich nach einem Leben der Geborgenheit in Gemeinschaft mit Gott, dem Vater, sehnt.

 

Wie in einem Spiegel erkennen wir in der Geschichte des verlorenen Sohnes: Gott wartet darauf, dass wir zu Ihm umkehren, dass wir unsere Schuld bekennen und uns - durch Jesus Christus - bei Ihm bergen.

 

 

Jesus spricht zu ihnen: Ihr aber, wer sagt ihr, dass ich sei? Simon Petrus aber antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.  Matthäus 16,15.16

 

Simon Petrus und seine Antwort des Glaubens

 

Viele Menschen folgen Jesus nach, weil sie erfahren haben, dass Er ihnen in ihrer Lebenssituation hilft. Doch als Jesus von seinem Tod spricht und von ihrer persönlichen Verantwortung vor Gott, da sagen sie: „Diese Rede ist hart, wer kann sie hören?“ Und sie verlassen Ihn. Da fragt Jesus seine Jünger, ob sie auch weggehen wollen. Petrus antwortet für alle: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Heilige Gottes bist.“ (Johannes 6,60.67–69)

 

Bei einer späteren Gelegenheit fragt Jesus: „Wer sagen die Menschen, dass ich, der Sohn des Menschen, sei?“ Und seine Jünger erzählen, wie hoch die Menschen von Ihm denken. Doch dann fragt Er sie ganz persönlich: „Ihr aber, wer sagt ihr, dass ich sei?“ Wieder ist es Petrus, der antwortet: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“ Es ist nicht seine eigene Schlussfolgerung - nein, Gott, der Vater, hat es ihm offenbart. (Matthäus 16,13–17)

 

Und jetzt, als Petrus Ihn als „Christus, den Sohn des lebendigen Gottes“ bekennt, kommt Jesus noch einmal auf die Namensänderung von Simon zu Petrus zu sprechen. Er sagt: „Du bist Petrus [ein Stein]; und auf diesen Felsen [griechisch: petra] werde ich meine Versammlung bauen.“ Die Gemeinde ist also auf den Felsen gebaut - auf die Tatsache und das Bekenntnis, dass Jesus der Sohn des lebendigen Gottes ist.

 

Petrus selbst erklärt später, dass er und alle anderen Gläubigen zu Jesus Christus, dem „lebendigen Stein“, gekommen sind und gemeinsam als „lebendige Steine“ zu einem geistlichen Haus aufgebaut werden - das ist die Versammlung oder Gemeinde. (1. Petrus 2,4.5)

 

 

Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, sich nicht mit der Tafelkost des Königs und mit dem Wein, den er trank, zu verunreinigen.    Daniel 1,8

 

Daniel war fest gegründet im Glauben Gott

 

Manchmal wird darüber geklagt, dass es zu wenig Menschen gibt, die ohne Rücksicht auf ihre Position eine ethisch eindeutige Haltung einnehmen.

 

Daniel war ein junger jüdischer Gefangener in Babylon am Hof des mächtigsten Herrschers seiner Zeit. Er wurde dazu ausersehen, eine Sonderausbildung zu machen, damit man ihn später im Staatsdienst verwenden konnte.

 

Als besondere Vergünstigung sollte er mit einigen anderen Studenten mit Speise und Wein vom Königshof versorgt werden. Doch was sich so positiv anhörte, stellte für den jungen Mann ein großes Problem dar; denn vieles von dem, was da geboten wurde, war in Verbindung mit Götzenopfern und heidnischen Ritualen zubereitet worden. Und solche Speisen kamen für einen Juden niemals in Frage; er hätte sich dadurch verunreinigt.

 

Jeder andere hätte sich mit dieser Zwangslage abgefunden, sich damit abfinden müssen, wie man meint. Ganz anders Daniel. Er erbat sich vom Ausbildungsleiter die Erlaubnis, es bei ihm mit Gemüse und Wasser zu versuchen. Für den Vorgesetzten war das durchaus keine leichte Entscheidung; schließlich stand sein eigenes Leben auf dem Spiel, wenn der Versuch misslang. Und doch ging dieser Mann auf Daniels Bitte ein. Mit Erfolg; denn Daniel war am Ende gesünder und stärker als alle, die die königlichen Speisen gegessen hatten.

 

Wie kam dieser junge Mann dazu, in einer so brisanten Situation festzubleiben? Daniel war fest gegründet im Glauben an den Gott seines Volkes, an den Gott der Bibel.

 

Und Gott ließ ihn nicht ohne Hilfe.

 

Wie gut, wenn man diesen Gott kennt und mit Ihm lebt! Der Gott Daniels wird jedem, der seinen Lebensweg mit Ihm gehen möchte, in allen Konflikten ebenso beistehen.

 

 

 

Die Jünger aber erstaunten über die Maßen und sagten zueinander: Und wer kann dann errettet werden? Jesus aber sah sie an und spricht: Bei Menschen ist es unmöglich, aber nicht bei Gott; denn bei Gott sind alle Dinge möglich.  Markus 10,26.27

Bei Gott sind alle Dinge möglich

 

„Bei Gott sind alle Dinge möglich“ - das bedeutet nicht: Mit Gott kann alles Mögliche eintreten, sondern: Gott kann alle Dinge bewerkstelligen und zum Ziel führen. Oder auch: Gott ist allmächtig, Er vermag alles.

 

Hier hat ein reicher junger Mann mit dem Herrn Jesus über geistliche Dinge geredet. Doch dann geht er weg, weil er den Reichtum mehr liebt als die Wahrheit. Der Herr sieht ihm mit einem Herz voll Liebe traurig hinterher und sagt: „Wie schwer werden die, die Vermögen haben, in das Reich Gottes eingehen!“ (V. 23)

 

Darüber sind die Jünger entsetzt. Sie lebten in der traditionellen Vorstellung: Jemand, der reich ist, ist von Gott gesegnet worden, weil er ein gutes Leben führt! Doch der Herr macht klar, dass man diesen Schluss so nicht ziehen darf. Und die Jünger wundern sich: Sie wissen, dass jeder errettet werden muss - doch zu Unrecht nehmen sie an, dass ein Reicher bessere Eintrittsbedingungen hat.

 

Nebenbei: Dass jeder errettet werden muss, klingt das nicht fast wie eine Beleidigung? Nimmt Gott uns nicht so an, wie wir sind?

Gott liebt uns, und wir dürfen zu Ihm kommen, so wie wir sind. Anders geht es nicht. Und doch sind wir so, wie wir sind, nicht passend für die Gegenwart Gottes oder für sein Reich. Deshalb will Gott uns radikal verändern, und auch dafür musste Jesus leiden und sterben.

 

Dieser junge Mann war reich. Vielleicht sind Sie nicht finanziell reich, aber Sie sind freundlich oder fleißig oder haben andere Qualitäten. Doch nichts davon öffnet Ihnen die Tür zum Reich Gottes.

 

Dort hinein kommen Sie nur auf dem Weg, den Gott gezeigt hat. Kommen Sie zu Ihm, dem alle Dinge möglich sind!

 

 

Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet.  2. Timotheus 4,7

 

Jesus Christus Ziel und Sinn in deinem Leben

 

Mit diesen Worten hält der Apostel Paulus kurz vor seinem Märtyrertod Rückschau. Sein Leben hatte sich gelohnt, seit er in Jesus, dem Sohn Gottes, Ziel und Sinn gefunden hatte. Schon vorher war er religiös gewesen, sogar fanatisch religiös. Er hatte die Christen systematisch aufgespürt und ins Gefängnis gebracht. Dann aber war die Kehrtwende gekommen, und Jesus Christus wurde für ihn zum Lebensinhalt und zum Thema der guten Botschaft, die er von nun an verkündigte.

 

Viele Menschen beneiden Glaubenszeugen wie Paulus um ihr erfülltes Leben. Sie spüren, dass im Vergleich dazu ihr eigenes Leben ohne klare Orientierung verläuft - sie sind innerlich leer und unbefriedigt geblieben.

 

In einer Abiturklasse fragten einmal die Schüler den Schulleiter: „Bitte sagen Sie uns, wann hat sich ein Leben gelohnt, und wann hat es sich nicht gelohnt? Sie haben doch Karriere gemacht!“ Der Schulleiter war Mathematiker und nicht etwa Religionslehrer. Er sagte: „Meine Damen und Herren, wenn Sie sich am lebendigen Gott verrechnet haben, hat sich Ihr Leben nicht gelohnt.“

 

Nicht jeder Rechenfehler macht auch alle anderen Teilergebnisse einer Aufgabe unbrauchbar. Und viele „Rechenfehler“ im Leben können korrigiert werden. Doch wer sich an Gott verrechnet, wer sich an Jesus Christus verrechnet, der enthält seinem Leben Fundament und Ziel vor: Die ganze „Lebensaufgabe“, das ganze Dasein, bleibt unbrauchbar, sinnlos und leer.

 

„Bei dir ist der Quell des Lebens,in deinem Licht werden wir das Licht sehen.“ Psalm 36,10

 

 

Du aber bist ein Gott der Vergebung, gnädig und barmherzig, langsam zum Zorn und groß an Güte.

Nehemia 9,17

Ein Gott der Vergebung

 

Ein junger Mann hielt einem erfahrenen Christen vor: „Wie kommen Sie dazu, das Christentum für die alleinige Wahrheit zu halten? Ich glaube, es ist dem Herrgott gleichgültig, ob man Ihn als Moslem, Buddhist oder Christ verehrt.“

Der alte Christ hörte geduldig zu und sagte dann: „Auf diese Frage hat schon vor fast 3000 Jahren der Prophet Micha geantwortet, als er sagte: ,Wer ist ein Gott wie du, der die Ungerechtigkeit vergibt? …

 

Du wirst alle ihre Sünden in die Tiefen des Meeres werfen.‘ Wissen Sie, die Vergebung der Sünden wird uns nur in der Bibel verkündigt. Dort heißt es von Jesus Christus: ,Der uns liebt und uns von unseren Sünden gewaschen hat in seinem Blut.‘ Wenn Sie die Vergebung der Sünden nicht nötig haben, dann werden Sie getrost Moslem. Im anderen Fall würde ich Ihnen doch raten …“

(Micha 7,18.19; Offenbarung 1,5)

 

Er kam nicht zu Ende. Der junge Mann hatte es auf einmal sehr eilig wegzukommen. So blieb das Letzte, was der Alte sagte, gewissermaßen in der Luft stehen.

 

Niemand von uns sollte der Entscheidung ausweichen. Gehen Sie nicht weg! Fangen Sie an, im Gebet mit dem Herrn Jesus Christus zu reden! Er hört Sie. Bekennen Sie Ihm Ihre Sünden, und sagen Sie Ihm alles, was Sie bedrückt. Dann wird Er Ihnen die ganze Schuld vergeben und Ihnen ewiges Leben schenken.

 

Glücklich jeder, der sagen kann: Auch ich habe die Barmherzigkeit Gottes erfahren.

 

„So steht geschrieben, dass der Christus leiden und am dritten Tag auferstehen sollte aus den Toten und in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden gepredigt werden sollten allen Nationen.“ Lukas 24,46.47

 

 

Als sie aber völlig aufgewacht waren, sahen sie seine Herrlichkeit.  Lukas 9,32

 

Simon Petrus - ein Augenzeuge

 

Die Apostel hatten in Jesus den verheißenen Messias und Erlöser erkannt. Sie erwarteten von Ihm, dass Er sein Friedensreich auf der Erde errichten würde, wie es im Alten Testament angekündigt war. Dabei ließen sie aber solche Stellen außer Acht, die von den Leiden und dem Tod des Messias sprachen, zum Beispiel das 53. Kapitel im Buch des Propheten Jesaja.

 

Als Jesus seinen Jüngern nun sagte, „dass er nach Jerusalem hingehen müsse“, um dort „vieles zu leiden und getötet und am dritten Tag auferweckt“ zu werden, waren sie bestürzt. Das galt besonders für Petrus. Die Apostel wussten damals nicht, dass der Messias zuerst leiden und sterben musste, um sie und unzählige andere zu erlösen. Erst danach wird Er sein Reich auf dieser Erde in Herrlichkeit aufrichten. (Matthäus 16,21–23; 1. Petrus 1,11)

 

Der Herr sieht die Verwirrung und Bestürzung in den Herzen seiner Jünger. Sie sollen erkennen: Auch wenn Christus zuerst leiden und sterben muss - die herrliche Aussicht auf sein Reich wird dadurch keineswegs ungewiss. Jesus nimmt Petrus und zwei andere Jünger mit auf einen Berg. Und dort sehen sie in einer Vorausschau die Herrlichkeit des Herrn Jesus Christus in seinem kommenden Friedensreich.

 

Und während die Führer des Volkes den Messias ablehnen und töten wollen, bekennt Gott selbst sich hier vor den Jüngern zu seinem Sohn und sagt: „Dieser ist mein geliebter Sohn, ihn hört.“

(Lukas 9,28–35)

 

Viele Jahre später kommt Petrus auf diese Begebenheit zurück. Er hält daran fest, dass Jesus Christus wiederkommen und sein Reich in Macht und Herrlichkeit errichten wird. Er betont, dass er selbst „Augenzeuge seiner herrlichen Größe“ gewesen ist. Dieses Ereignis auf dem Berg bestätigt eindrücklich die prophetischen Aussagen der Bibel. (2. Petrus 1,16–21)

 

 

Was ist leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind vergeben, oder zu sagen: Steh auf, nimm dein Bett auf und geh umher?  Markus 2,9

 

Deine Sünden sind vergeben

 

Der Herr Jesus Christus hat einem gelähmten Mann gesagt: „Deine Sünden sind vergeben“ (V. 5). Bei einigen Schriftgelehrten regt sich Widerspruch im Herzen: Sünden vergeben? Das kann doch nur Gott!

 

Auf diese Gedanken antwortet Jesus mit der Frage in unserem Bibelwort. Diese Frage kann man aus zwei Perspektiven beantworten. Aus der Sicht der Menschen ist es viel leichter, zu sagen: „Deine Sünden sind vergeben“, als einem Lahmen zu befehlen: „Steh auf.“ Schließlich können wir nicht überprüfen, ob die Sünden wirklich vergeben sind. Doch ob ein Gelähmter plötzlich laufen kann, das ist leicht zu beobachten. Und die Aufforderung dazu wird niemand leichtfertig aussprechen. Sonst würde man ihn schnell als Betrüger entlarven.

 

Jesus, der Sohn Gottes, zeigt nun, dass Er wirklich die Vollmacht hat, Sünden zu vergeben. Wie zeigt Er das? Er befiehlt dem Gelähmten, aufzustehen, sein Tragbett aufzunehmen und nach Hause zu gehen. Und tatsächlich - das Wunder geschieht: Der gelähmte Mann kann seine Beine wieder gebrauchen.

 

Als Jesus Christus auf der Erde war, gebrauchte Er seine göttliche Kraft, um Kranke zu heilen. Er tat das nie leichthin, sondern mit tiefem Mitempfinden. Angesichts des menschlichen Elends war Er stets „innerlich bewegt“ (z. B. Kap. 1,41; 6,34; 8,2).

 

Doch damit unsere Sünden gesühnt würden, genügte kein göttliches Machtwort. Dazu musste der Sohn Gottes das Gericht Gottes über unsere Sünden tragen und in den Tod gehen. Aus dieser Sicht war es für Jesus viel schwerer, zu sagen: „Deine Sünden sind vergeben“, als zu sagen: „Steh auf und geh umher.“

 

Doch aus unfassbarer Liebe zu uns ist der Sohn Gottes diesen schweren Weg gegangen.

 

Nun darf jeder, der an Ihn glaubt, die Gewissheit haben:

„Deine Sünden sind vergeben.“

 

 

 

 

 

 

Saulus aber sprach: Wer bist du, Herr? Er aber sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst.

Apostelgeschichte 9,5

 

Die Predigt auf der Zeche (1)

 

Einige Bergleute stehen zusammen und warten auf die wöchentliche Lohnauszahlung. Da sagt einer zu einem anderen: „Fred, ich habe gehört, du bist letzte Woche fromm geworden. Wir haben noch 5 Minuten Zeit - halte uns doch mal eine Predigt!“ Andere stimmen zu: „Ja, ja, eine richtige Predigt, mit einem Bibelwort am Anfang! Das wird ein Gaudi!“

 

Erst zögert Fred, dann beginnt er:

 

„Mein Predigttext ist das Wort, dass Jesus Saulus von Tarsus zuruft: ‚Ich bin Jesus, den du verfolgst.‘ - Jungs, vor zwei Wochen noch habe ich geflucht und geschworen, dass es keinen Gott gibt. Doch jetzt weiß ich, dass es Ihn gibt und dass Er mein Vater ist. Und ich weiß, dass es einen Retter gibt und dass Er mich gerettet hat. Ich will euch erzählen, wie das passiert ist:

 

Letzte Woche Mittwoch habe ich nach der Schicht den letzten Bus verpasst. So musste ich die 10 Kilometer nach Hause laufen. Es war kalt und stockdunkel, und der Weg war nur schlecht zu erkennen. Als ich mich mühsam durch das Dunkel kämpfte, fiel mir plötzlich ein Wort meiner Mutter ein. Sie hatte mir als Kind von zwei Lebenswegen erzählt: von einem, der zu Gott führt, und von einem anderen, der ins Verderben führt (Matthäus 7,13.14).

 

Auf einmal wusste ich, dass ich auf dem Weg zum Verderben war. In meinem Inneren schrie ich: ‚Gott, das ist wahr, das ist alles wahr, o Gott, rette mich!‘ Plötzlich fiel mir ein weiteres Bibelwort ein, das meine Mutter mir gesagt hatte, das Wort, das Saulus von Tarsus gehört hatte:

‚Ich bin Jesus, den du verfolgst.‘

 

Das Wort traf mich tief!“

 

Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.  Johannes 6,37

 

Die Predigt auf der Zeche (2)

 

Einige Bergleute warten auf die wöchentliche Lohnauszahlung. Um sich die Zeit zu vertreiben, haben sie Fred aufgefordert, ihnen eine kurze Predigt zu halten. Sie haben nämlich gehört, dass er fromm geworden sei.

 

Fred erzählt:

 

„Ich erinnerte mich an das Wort, das Jesus Christus zu Saulus von Tarsus sagt: ‚Ich bin Jesus, den du verfolgst.‘ Und ich merkte, dass Gott dadurch zu mir redete. Dann fielen mir noch zwei weitere Bibelworte aus dem Mund meiner Mutter ein: ‚Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben‘ (Matthäus 11,28); und der Satz: ‚Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.‘

 

Da wurde es Licht in meiner Seele. Denn auch ich hatte Jesus verfolgt, hatte seinen Namen missbraucht und verlacht. Doch dort auf dem Nachhauseweg kam ich zu Ihm und bekannte Ihm meine Sünden. Nun weiß ich, dass Er mich angenommen hat und dass ich gerettet bin.

Ich bin kein Prediger, Jungs, aber ich wünschte mir, ich könnte eure Herzen erreichen und euch mit diesem wunderbaren Heiland bekannt machen. Er hat mir geholfen, zu euch zu reden, und Er sagt auch euch: ‚Ich bin Jesus, den du verfolgst.‘ Jesus heißt Retter. Und so wie Er den Verfolger Saulus gerettet hat, so hat Er auch mich gerettet. Und mit euch will Er dasselbe tun.“

 

Freds Predigt ist zu Ende. In die eingetretene Stille hinein sagt einer der Bergleute: „Fred, du hast erwähnt, dass Jesus gesagt hat: ‚Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.‘

 

Ich sage es jetzt vor euch allen, dass ich auch zu Ihm kommen möchte …“

 

 

Wie ein Vater sich über die Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, die ihn fürchten. Denn er kennt unser Gebilde, ist eingedenk, dass wir Staub sind.    Psalm 103,13.14

 

Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren!

 

Die Naturwissenschaft hat teilweise für Ernüchterung gesorgt; sie lässt wenig Raum für Träumereien über unsere Wichtigkeit. Wie „unromantisch“ ist zum Beispiel der Gedanke, dass mit dem Erlöschen der Sonne kein Leben mehr auf der Erde möglich wäre! Wie ernüchternd die Einsicht, dass - in kosmischen Dimensionen gedacht - die Menschheit im Grunde nicht mehr ist als ein Bakterienhaufen!

 

Und doch hatte der Psalmdichter schon vor 3000 Jahren eine solche Einsicht. „Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren!“, so war er von Gott belehrt.

 

Was aber folgern wir nun aus unserer „Wertlosigkeit“? Hier kann uns die Wissenschaft nicht weiterhelfen. Sie kann Gott nicht erforschen und nichts über Ihn aussagen. Hier sind wir darauf angewiesen, dass sich der große Gott selbst offenbart. Und diese Offenbarung gibt es! Wir finden sie in der Bibel, der beglaubigten Urkunde seiner Offenbarung.

 

Lesen wir das Bibelwort noch einmal: Gott weiß also, dass wir „Staub“ sind. Dennoch kümmert Er sich um uns. Das ist erstaunlich und entspricht seiner Güte. Aber Er will noch mehr: Er will sich über uns erbarmen wie ein Vater über seine Kinder.

 

Dieses Erbarmen wendet Gott denen zu, „die ihn fürchten“. Das sind die, die sich seiner Autorität als Schöpfer unterwerfen. Sie erkennen an, dass Gott das Verfügungsrecht über ihr Leben hat. Aber sie müssen eingestehen, dass sie ihrer Verantwortung nicht entsprochen haben, sondern vor Ihm schuldig geworden sind.

 

Deshalb nehmen sie dankbar die Vergebung an, die Gott uns in Christus anbietet, und stützen sich Tag für Tag auf sein Erbarmen.

 

 

 

 

 

 

 

Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter.

Jakobus 1,17

 

Zurückgelassene Bibeln

 

Vor einigen Jahrzehnten erzählte der Evangelist Erino Dapozzo folgendes Erlebnis:

„Ich gab in einigen Zeitungen der französischen Schweiz Inserate auf, so in Genf, Montreux und Lausanne. In diesen Anzeigen suchte ich Bibeln, und zwar für die Missionsarbeit in Frankreich. Lange hörte ich nichts. Dann kam eine Nachricht von einem Gastwirt. Wohlgemerkt, eine Nachricht aus einem Restaurant, nicht aus einem Pfarrhaus. Der Gastwirt schrieb mir kurz: ‚Bitte kommen Sie vorbei! Ich habe viele Bibeln zu verschenken.‘ - Ich machte mich sofort auf den Weg. Der Wirt war sehr freundlich. ‚Ich habe einen ganzen Berg von Bibeln‘, sagte er.

 

Und dann erklärte er mir die Hintergründe: ‚Sehen Sie, dort steht die Kirche - hier mein Restaurant. Die Paare, die sich dort trauen lassen, erhalten eine Hochzeitsbibel vom Pastor. Vorn auf dem ersten Blatt sind Name und Vorname sorgfältig in Schönschrift eingetragen. Nach der Trauung kommt die Hochzeitsgesellschaft dann zu mir zum Mittagessen. Sie essen gut und viel und trinken noch mehr. Und wenn sie fortgehen, nehmen viele Paare das erste Blatt mit dem Namen aus der Bibel heraus, tun es in die Tasche und lassen die Bibel hier.‘

 

Dann führte mich der Wirt in einen Nebenraum. Da lagen 62 Hochzeitsbibeln auf dem Tisch. 62 neue Bibeln - fortgeworfen!“

 

Die Ehe ist eine göttliche Einrichtung; sie stammt noch aus dem Garten Eden. (1. Mose 2,24) Und die innige Beziehung von Mann und Frau ist ein beglückendes Geschenk Gottes. Doch wenn dieses Glück Tiefgang und Bestand haben soll, dann geht es nicht ohne Gott und sein Wort.

Die Bibel zeigt uns, wie wir alles Gute, was Gott uns schenkt, zu unserer Freude und zu seiner Ehre genießen können.

 

Es ist ein Genuss ohne Reue, ein Genuss, der in die ewige Freude bei Gott übergeht.

 

 

Petrus spricht zu Jesus: Niemals sollst du mir die Füße waschen! Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du kein Teil mit mir. Simon Petrus spricht zu ihm: Herr, nicht meine Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt! Jesus spricht zu ihm: Wer gebadet ist, hat nicht nötig, sich zu waschen, ausgenommen die Füße.      Johannes 13,8–10

 

Simon Petrus braucht Korrektur

 

Das Passahfest steht vor der Tür, und der Herr Jesus ist mit seinen Jüngern versammelt. In wenigen Stunden wird Er leiden und sterben. Doch Jesus denkt nicht an sich, sondern an seine Jünger. Und mit einer symbolischen Handlung bereitet Er sie auf die Zeit vor, wenn Er nicht mehr sichtbar bei ihnen ist.

 

Jesus steht vom Abendessen auf, legt die Oberkleider ab, nimmt ein leinenes Tuch, umgürtet sich, gießt Wasser in ein Waschbecken und beginnt, die Füße der Jünger zu waschen. Petrus protestiert. Für ihn kommt es nicht in Frage, dass sein Herr eine so niedrige Arbeit verrichtet und ihm die Füße wäscht.

Petrus redet offen und ehrlich, leidenschaftlich - aber auch voreilig. Doch Petrus muss sich die Füße von Jesus waschen lassen, damit er Gemeinschaft mit Ihm haben kann. Sofort ändert Petrus seine Meinung: „Nicht meine Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt!“ - Er möchte, dass nichts zwischen ihm und seinem Meister steht!

 

Doch der Herr korrigiert ihn: „Wer gebadet ist, hat nicht nötig, sich zu waschen, ausgenommen die Füße.“ Baden ist einmalig; es steht für die nur einmal geschehene neue Geburt, für den Anfang des Glaubenslebens: „Wir sind wiedergeboren … durch das lebendige und bleibende Wort Gottes“

(1. Petrus 1,23)

 

Das Waschen der Füße, die durch Staub und Schmutz immer wieder dreckig werden, steht für eine tägliche Reinigung.

 

Sie muss immer wieder geschehen und entspricht dem täglichen Sündenbekenntnis, das Jesus durch Gottes Wort bei uns bewirken will.

 

 

Wenn wir, da wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, so werden wir viel mehr, da wir versöhnt sind, durch sein Leben gerettet werden. Römer 5,10

 

Wir bitten an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott! 2. Korinther 5,20

 

Lasst dich versöhnen mit Gott!

 

Jeder Mensch ist von Natur aus ein Sünder. Sein Denken und Handeln entspricht nicht Gottes Maßstab.

Die Bibel spricht in diesem Zusammenhang davon, dass der Mensch dem Leben Gottes entfremdet ist.

 

Erinnern wir uns daran, wie alles angefangen hat: Als Adam und Eva von der verbotenen Frucht gegessen und damit das Gebot Gottes übertreten hatten, versteckten sie sich vor Ihm, weil ihr Gewissen sie verurteilte. Schon bald zeigte sich die Feindschaft der ganzen Menschheit: Großtun gegenüber Gott und alles daransetzen, ohne Ihn auszukommen.

 

Aber Gott war nie der Feind des Menschen. Er hat ja die Welt so geliebt, dass Er seinen eingeborenen Sohn gab! Daher musste Gott nie mit Menschen versöhnt werden. Doch der Mensch muss mit Gott versöhnt werden. Seine Beziehung zu Gott, die durch die Sünde gestört war, musste wieder in Ordnung gebracht werden. Das ist die Bedeutung des biblischen Begriffs Versöhnung.

 

Für alle, die den Tod Christi glaubend für sich in Anspruch nehmen, ist diese Versöhnung eine vollendete Tatsache. Der auferstandene Herr ist für sie die Garantie ihrer Errettung. Allen anderen gilt noch die Botschaft Christi: „Lasst euch versöhnen mit Gott!“ Wer es versäumt, ist für ewig verloren.

 

Einmal werden alle Dinge auf der Erde und im Himmel mit Gott versöhnt sein. Sie werden dann in ungetrübter, gesegneter Beziehung zu Ihm stehen. Das gilt aber keineswegs für alle Menschen. Sie sind vernunftbegabte, verantwortliche Wesen. Deshalb müssen sie jetzt, in der Zeit der Gnade, den Schritt des Glaubens und der Umkehr zu Gott bewusst tun.

 

 

 

 

 

 

So weit der Osten ist vom Westen, hat er von uns entfernt unsere Übertretungen.  Psalm 103,12

 

Völlig vergeben

 

Manche Christen sagen: „Niemand kann wissen, ob seine Sünden vergeben sind; das wird man erst in der Ewigkeit erfahren.“ - Aber warum sollten wir das nicht wissen können? Hat Gott denn in seinem Wort nicht klar genug darüber gesprochen? Immerhin wusste schon der Psalmdichter David, dass seine „Übertretungen“ unvorstellbar weit von ihm entfernt waren: Sie waren ihm völlig vergeben. Und mit diesem Wissen stand er nicht allein.

 

Welches Interesse könnte Gott daran haben, die Menschen, denen Er Gnade erweist, bis zuletzt im Unklaren zu lassen? Dass es nicht so ist, wird an mehreren Stellen des Neuen Testaments bezeugt. Eine davon steht im ersten Brief des Apostels Johannes: „Dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes.“ (Joh.5,13)

Mit seinem Brief wollte er den Gläubigen also vor allem versichern, dass ihre Sünden vergeben waren und sie „ewiges Leben“ besaßen - ein Leben, das für die Gegenwart Gottes passend ist.

 

Ähnlich deutliche Aussprüche finden wir auch an anderen Stellen des Wortes Gottes.

(vgl. Johannes 5,24; Römer 5,1; Hebräer 10,10.14.17.18). Und trotzdem trifft man immer wieder Menschen, die sich ihrer Schuld vor Gott bewusst geworden sind, die ihre Sünden bereut und Ihm bekannt haben, aber dennoch sagen: „Ich hoffe, in den Himmel zu kommen“, anstatt zu sprechen: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.“ (Hiob 19,25)

 

Wir möchten solche besorgten Menschen daran erinnern, dass das Sühnopfer Jesu Christi vollkommen ist; es ist die alleinige Grundlage dafür, dass Sünden vergeben werden können.

 

Und die Sicherheit für uns liegt in der bestimmten Zusage der Errettung, die Gott in seinem Wort gegeben hat.

 

 

 

So viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.       Johannes 1,12

 

Annehmen und Gott „Danke“ dafür sagen!

 

Im letzten Sommer habe ich eine Segeltour gemacht. Dabei kam ich mit dem Skipper, dem Kapitän, ins Gespräch. Als wir über Anstand und fehlende Werte sprachen, fragte ich ihn, ob er glaube, dass er in den Himmel komme. Überrascht sah er mich an und sagte: „Ich denke schon!“

 

Nun wollte ich wissen, warum er davon überzeugt war. Er dachte kurz nach und antwortete dann: „Nun, ich denke, dass ich ein anständiger Kerl bin: Ich bin meiner Frau treu, ich kümmere mich um meine Kinder. Hin und wieder trinke ich einen über den Durst, aber das tun ja alle hier. Ich bin bei der Steuer ehrlich …“ Ich schaute ihn erwartungsvoll an: „Ist das alles?“ - „Nein, nein“, sagte er, „manchmal gehe ich sonntags in die Kirche, auf jeden Fall Weihnachten und Ostern. Ich habe keinen Streit mit meinen Nachbarn, helfe im Segelklub, und auch wenn mich jemand nachts braucht, bin ich für ihn da.“ Er sah mich an und sagte: „Ich denke, das genügt!“

 

Ich schüttelte den Kopf: „Nein, das reicht nicht aus, und das alles bringt Sie auch nicht in den Himmel!“ - Und dann erklärte ich ihm, dass Gott Menschen erretten will, dass Er dabei aber nicht von guten Werken gesprochen hat. Ich erzählte ihm von der Gnade Gottes und von dem Weg der Erlösung - und ich sah in seinem Gesicht, dass er davon noch nie etwas gehört hatte.

 

Viele glauben wie er, dass sie sich mit guten Taten den Himmel verdienen können. Doch den Himmel kann man sich nicht verdienen, man kann ihn nur geschenkt bekommen!

 

Die Errettung ist ein Werk Gottes, ein Geschenk, und ein Geschenk kann man sich nicht verdienen oder erarbeiten. Man kann es nur annehmen - und dann Gott „Danke“ dafür sagen.

 

„Durch die Gnade seid ihr errettet, mittels des Glaubens; und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.“ Epheser 2,8.9

 

 

 

 

Er wird nicht streiten noch schreien, noch wird jemand seine Stimme auf den Straßen hören; ein geknicktes Rohr wird er nicht zerbrechen, und einen glimmenden Docht wird er nicht auslöschen, bis er das Gericht zum Sieg führt.  Matthäus 12,19.20

 

Das Kommen Jesu ist nahe!

 

Diese Verse beschreiben das Wirken des Herrn Jesus Christus mit einem Zitat aus dem Propheten Jesaja. Schon Jesaja hatte im Voraus gesehen, dass der Messias ganz anders auftreten würde als die Großen dieser Welt. Und wie genau hat sich seine Prophezeiung erfüllt!

 

Jesus hat die Sache Gottes mit ganzer Hingabe vertreten, allerdings nicht in geräuschvoller Selbstdarstellung, sondern in ruhigem, beständigem Dienen. Er hat seine Botschaft nicht wie ein aufdringlicher Marktschreier verkündet, der nur am Verkauf seiner Waren, nicht aber an den Menschen interessiert ist.

Nein, das Wirken Jesu war durch Liebe und Fürsorge, durch Sanftmut und Demut geprägt.

 (Kap. 11,28-30)

 

Bald wird der Sohn Gottes erneut auf die Erde kommen und sein Friedensreich aufrichten. Dann werden Recht und Gerechtigkeit auf der Erde herrschen. Doch bis dahin gibt es - selbst in den Rechtsstaaten dieser Welt - vieles, was als Ungerechtigkeit und Bedrückung empfunden wird.

 

Wie gut ist es, dass Christus als Heiland und Erlöser auf alle zugeht, die sich schwach und zerschlagen fühlen!

Er hat einen Blick für die Hilflosen, an denen andere achtlos vorübergehen.

 

Das „geknickte Rohr“ und der „glimmende Docht“ finden bei Ihm Rettung und Hilfe. Diese bildlichen Ausdrücke beschreiben das Elend, das durch die Sünde in die Welt gekommen ist und die Menschen bedrückt. Allen, die unter dieser Last leiden, gilt die Einladung Jesu:

 

„Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben.“
Matthäus 11,28

 

 

 

Petrus aber sprach zu Jesus: Herr, mit dir bin ich bereit, auch ins Gefängnis und in den Tod zu gehen.

Lukas 22,33

 

Simon Petrus überschätzt sich

 

Gerade hat der Herr Jesus seine Jünger gewarnt, dass Satan sie auf die Probe stellen will, wie man Weizen durch ein Sieb schüttelt. (V. 31) Das betrifft besonders Petrus, den Wortführer der Zwölf. Doch der ist von sich selbst überzeugt und fühlt sich nicht angesprochen. Die drei Worte „Ich bin bereit“ sind der Schlüssel zu der Erklärung, wie es zu der größten Krise in seinem Leben kommen kann.

 

Petrus meint, was er sagt. Und er liebt den Herrn wirklich. Doch er weiß nicht, dass er aus sich selbst heraus gar nichts kann. Er denkt, er schafft das - und weiß nicht, wie schwach er eigentlich ist. Er hat noch nicht gelernt, „dass in mir … nichts Gutes wohnt“, so wie Paulus es später schreibt. Was hätte Petrus geholfen, was hätte ihn bewahrt? Sicherlich das, was der Herr wenig später sagt: „Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt; der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber schwach.“ Petrus muss lernen - schmerzlich lernen -, dass er versagt, wenn er auf sich und seine Fähigkeiten vertraut. (Römer 7,18; Matthäus 26,41)

 

Petrus würde seinen Meister verleugnen. Doch der Herr hat für Petrus gebetet, damit sein Glaube nicht aufhört. Und wenn er umgekehrt, wenn er wieder zurechtgekommen sein wird - dann hat Er noch eine Aufgabe für Petrus: Er soll seine Brüder stärken. (V. 32)

 

„Wer zu stehen meint, sehe zu, dass er nicht falle.“ - Wir sollen zu Gott beten, weil nur Er uns vor allem Straucheln bewahren und unbeschadet ans himmlische Ziel bringen kann. - Wenn wir aber wie Petrus versagt haben, dann sollen wir unsere Sünden bekennen und umkehren!

Denn Gott ist „treu und gerecht, dass er … die Sünden vergibt und … uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“  (1. Korinther 10,12; Judas 24; 1. Johannes 1,9)

 

 

Ein geknicktes Rohr wird er nicht zerbrechen, und einen glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.

Matthäus 12,20

Gott hilft auch in der größten Not!

 

Es war bewegend, wie der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Barack Obama, am Pult des Weißen Hauses stand - und weinte. Weinte, weil 27 Menschen, davon allein 20 Kinder, bei einem der schlimmsten Amokläufe an Schulen getötet worden waren. Er sagte: „Unsere Herzen sind heute gebrochen. … Es gibt keine Worte, die den Schmerz lindern können.“ Ja, Situationen wie diese können Herzen zerreißen und zerbrechen.

 

Es mögen viele betroffen sein, wie damals Ende des Jahres 2012 - es mögen nur wenige betroffen sein wie Anfang 2019, als der zweijährige Julen in Spanien in ein 110 Meter tiefes Bohrloch fiel und nach fast zweiwöchigen Rettungsbohrungen nur noch tot geborgen werden konnte. Auch hier war die Hilflosigkeit greifbar und ließ zerbrochene Herzen zurück. Herzen, die riefen …, die schrien …, die sich sehnten, getröstet zu werden!

 

Auch die Bibel redet von zerbrochenen Herzen: Sie sagt, dass Gott „ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz … nicht verachten wird“. Er sieht auf solche Herzen nicht herab, sondern steht ihnen bei: „Nahe ist der HERR denen, die zerbrochenen Herzens sind, und die zerschlagenen Geistes sind, rettet er.“ Doch Er möchte diesen Herzen nicht nur nahe sein, sondern möchte „heilen, die zerbrochenen Herzens sind“. Er selbst möchte diese Herzen wieder gesund machen: „Er heilt, die zerbrochenen Herzen sind und verbindet ihre Wunden.“ (Psalm 51,19; 34,19; 147,3; Jesaja 61,1)

 

Gott will helfen und heilen, wenn wir zerschlagen und ohnmächtig sind. Vielleicht hat uns ein Unglück von außen getroffen. Oder uns macht unsere Schuld vor Gott zu schaffen - das steht in den angeführten Bibelworten im Vordergrund. Gott ist immer bereit, zu verbinden und zu heilen. Auch heute noch. Auch in unserem Leben!

 

Dazu müssen wir nur uns selbst und unsere Not Ihm ausliefern.

 

Du bist eine Festung gewesen dem Geringen, eine Festung dem Armen in seiner Bedrängnis, eine Zuflucht vor dem Regensturm, ein Schatten vor der Glut.   Jesaja 25,4

 

Siehe, ein König wird regieren in Gerechtigkeit; und die Fürsten, sie werden nach Recht herrschen. Und ein Mann wird sein wie ein Bergungsort vor dem Wind und ein Schutz vor dem Unwetter, wie Wasserbäche in dürrer Gegend, wie der Schatten eines gewaltigen Felsens in lechzendem Land.  Jesaja 32,1.2

 

Die apokalyptischen Ereignisse der Endzeit

 

Der Wanderer im Gebirge weiß den Wert eines Zufluchtsortes sehr zu schätzen, wenn unerwartet ein Gewitter losbricht - und wäre es auch nur eine Baumgruppe oder die Hütte eines Hirten. Und wie ist es erst, wenn jemand eine Wüste durchquert und der heiße Wind dann ganze Sandstürme aufwirbelt! Die Bewohner des Orients waren genügend vertraut damit, so dass sie das Bild, das der Prophet gebraucht, verstehen konnten.

 

Unsere Bibelverse weisen prophetisch voraus auf die apokalyptischen Ereignisse der Endzeit. Doch auch jeder, der heute durch Leiden geht, weiß sie zu schätzen; die Verse trösten ihn. Er denkt an die persönliche Nähe des Herrn Jesus Christus und weiß, dass Er seinen Erlösten gern zur Seite steht, wenn sie durch Nöte gehen. Der 121. Psalm sagt wiederholt: „Dein Hüter schlummert nicht“ (V. 3).

 

Ein Zufluchtsort ist sehr nützlich, wenn der Sturm losbricht. Aber ein Schatten gegen die Hitze und Wasserbäche in einer dürren Gegend sind vielleicht noch wertvoller. Denn es gibt ja im Leben nicht nur große Stürme, sondern oft sind es die kleinen Probleme und Sorgen, die sich überlagern und dadurch drückender sein können als ein Unglück. Sie verursachen nicht so sehr Schmerz, sondern machen müde und mutlos.

Doch Jesus ist auch dann für alle da, die Ihm vertrauen, um ihre Herzen aufzurichten.

 

„Der HERR ist dein Schatten über deiner rechten Hand.“ Psalm 121,5

 

 

 

 

 

Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel eingehen.

Matthäus 18,3

 

So tut nun Buße und bekehrt euch, damit eure Sünden ausgetilgt werden. Apostelgeschichte 3,19

 

Eine Damaskus-Stunde die dein Leben verändert!

 

Manchmal hört man den Ausdruck: „Der hat seine Damaskus-Stunde erlebt.“ Damit ist gemeint, dass jemand seine Einstellung schlagartig geändert hat: Mit einem Mal bejaht er das, was er bisher abgelehnt oder sogar bekämpft hat, und gibt sich ihm ganz hin.

Auf vielen Gebieten des Lebens kann man seine „Damaskus-Stunde“ erleben und eine totale Kehrtwendung machen. Auch Skiläufer sprechen von einer Kehre, wenn man sich auf der Stelle in die Gegenrichtung umwendet.

 

Der Erste, der im wortwörtlichen Sinn seine „Damaskus-Stunde“ erlebte, war Saulus von Tarsus. Er lebte im 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung und war ein erbitterter Gegner des christlichen Glaubens. Eines Tages war er auf dem Weg nach Damaskus, um auch dort die Christen zu verfolgen. Doch unterwegs hatte er eine plötzliche und unerwartete Begegnung, die sein ganzes Leben verändern sollte.

 

Dieser Jesus, den Saulus so heftig bekämpfte, indem er die Christen verfolgte, erschien ihm in einem Licht aus dem Himmel, „das den Glanz der Sonne übertraf“. Jesus gebot ihm Halt und fragte ihn: „Saul, Saul, was verfolgst du mich?“ Und auf die Frage: „Wer bist du, Herr?“, hörte Saulus die Antwort: „Ich bin Jesus, den du verfolgst.“ (Apostelgeschichte 9,4.5; 26,13)

Da wurde Saulus klar, dass er auf einem Irrweg war. Und von dem Tag an wurde er von einem unerbittlichen Verfolger zu einem feurigen Verkündiger Jesu Christi.

 

Wie damals Saulus so muss auch heute jeder seine „Damaskus-Stunde“ erleben und Jesus Christus begegnen. Wie auch das bisherige Leben war, bei Christus findet jeder Vergebung seiner Sünden und ein völlig neues Leben. Und je mehr wir uns der Leitung und dem Schutz des Herrn Jesus unterstellen, desto mehr wird sich das neue Leben entfalten und desto mehr Freude werden wir erfahren.

 

 

 

Geh von mir hinaus, denn ich bin ein sündiger Mensch, Herr.   Lukas 5,8

 

Wir alle sollten anerkennen, dass wir Sünder sind!

Er machte einen seriösen und verantwortungsbewussten Eindruck. Als ich ihm eine christliche Schrift anbot, schüttelte er mitleidig den Kopf: „Da sind Sie bei mir an der falschen Adresse. Ich wüsste nicht, was ich Gott bekennen müsste. Geben Sie das lieber jemand anderem.“

 

Da er jedoch stehen blieb, fragte ich ihn: „Haben Sie noch nie einen bösen Gedanken gehabt, noch nie ein Gesetz übertreten oder die Unwahrheit gesagt, noch nie hart oder unbarmherzig reagiert?“ - „Na ja“, sagte er, „wenn Sie mich so fragen: Natürlich!“ - „Nun“, sagte ich, „Gott sagt uns in seinem Wort, dass alle unsere Gedanken, Worte und Taten von der Sünde befleckt sind. Nichts ist so gut und rein, dass es vor Ihm Bestand haben könnte. Und für alles müssen wir einmal vor Ihm Rechenschaft ablegen - selbst für jedes unnütze Wort.“ (vgl. 1. Mose 6,5; Römer 3,10–18; Matthäus 12,36)

Noch immer blieb der Mann stehen, und so fuhr ich fort: „Nehmen wir einmal an, Sie haben nur dreimal am Tag gesündigt. Das ist auf 24 Stunden gerechnet nicht viel. Macht zusammen 1 000 Sünden im Jahr - und bei Ihnen ungefähr 50 000 Sünden bisher in Ihrem Leben.“ Er sah mich an und sagte: „Wenn Sie diesen Maßstab anlegen, dann haben Sie recht. Was kann ich da tun?“

 

Nun, ein Mensch kann hier nichts tun. Aber wir sollen anerkennen, dass wir Sünder sind und schuldig vor Gott. Und wir dürfen und sollen uns an Jesus Christus wenden, der am Kreuz von Golgatha stellvertretend für Sünder gestorben ist. Dort hat Er die Sünden aller, die an Ihn glauben, gesühnt und dafür bezahlt. Wenn wir also Gott unsere Sünden bekennen und an den Retter Jesus Christus glauben, dann zeigt Gott uns, dass Jesus am Kreuz schon alles für uns getan hat.

 

Jede Verfehlung trennt von Gott, und zwar ganz unabhängig davon, ob ich in meinem Leben weniger oder mehr gesündigt habe. Und Gottes Rettungsangebot gilt allen - mir und dir!

 

 

…und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Matthäus 28,19

 

Die Dreieinheit Gottes

 

Während die heidnischen Völker meist eine Vielzahl von Göttern verehren, lehrt die Bibel im Alten wie im Neuen Testament den Glauben an den einen wahren Gott. (5. Mose 6,4; 1. Timotheus 2,5)

 

In der Bibel zeigt uns Gott, dass Er eins ist im Wesen. Aber Er hat sich uns in drei Personen offenbart: als Vater, als Sohn und als Heiliger Geist. Als Christen sprechen wir daher von der „Dreieinheit“ Gottes. Dieser Ausdruck kommt zwar in der Bibel selbst nicht vor; auch das Wort „Person“ wird dort nicht für Gott gebraucht. Wir finden aber an sehr vielen Stellen der Bibel, dass sowohl Gott, der Vater, als auch der Sohn und der Heilige Geist bewusst denken, wollen, reden und handeln.

 

Im Alten Testament wird die Dreieinheit Gottes bereits angedeutet, aber noch nicht offenbart.

(z. B. 1. Mose 1,26; Psalm 110,1; Jesaja 9,5) Doch als Jesus Christus im Jordan getauft wurde, traten alle drei Personen der Gottheit zusammen in Erscheinung. (Matthäus 3,16.17) Dem entspricht dann auch die Formulierung Jesu im Tauf-Auftrag an seine Jünger: „Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“

 

Das Neue Testament teilt uns mit, dass der Vater den Sohn in die Welt gesandt hat und dass der Vater und der Sohn den Heiligen Geist gesandt haben. (Johannes 3,17; 14,26; 15,26; 16,7) Hieraus dürfen wir allerdings nicht darauf schließen, dass es „Rangunterschiede“ in den Beziehungen innerhalb der Gottheit gäbe. Es sollte uns genügen, zu wissen, dass der Vater Gott ist, dass der Sohn Gott ist und dass der Heilige Geist Gott ist. (siehe Johannes 1,1; 2. Korinther 3,18)

 

 

 

 

 

 

Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.    Johannes 3,3

 

„Von neuem geboren“ – Wiedergeburt

 

Ich bin christlich erzogen worden, und die Bibel war für mich immer schon ein heiliges Buch. Dann bin ich Mitglied in einer Kirche geworden und habe viele Jahre lang dort mitgearbeitet. Oft habe ich in dieser Zeit mit Pfarrern, Diakonen und Presbytern gesprochen, doch nie hat mich jemand gefragt, ob ich ein Kind Gottes bin. - Ich habe kirchliche Veranstaltungen geplant, die Finanzen verwaltet und die musikalischen Beiträge im Gottesdienst organisiert, doch nie hat sich jemand für meine persönliche Beziehung zu Gott interessiert. Ich habe an der äußeren Architektur der Christenheit mitgeplant, mitgebaut, doch ich habe nie über die inneren, geistlichen Aspekte nachgedacht.

 

Dann traf ich mich mit einem Geschäftsfreund. Ich erzählte ihm, wie sich die Kirche in den letzten Jahrzehnten gewandelt hätte und dass sie attraktiver geworden sei. Er entgegnete mir: „Das mag sein. Doch die Frage ist, ob dort das biblische Evangelium gepredigt wird. Wird deutlich, dass jeder persönlich zu Gott umkehren muss, dass jeder von neuem geboren werden muss?“ Diese Antwort überraschte mich, denn ich hatte noch nie davon gehört, dass man sich persönlich bekehren müsse.

 

Ich fragte den Geschäftsfreund, was er damit meine, und er nahm sich Zeit, mir zu erklären: Ein Mensch kann nicht durch gute Taten oder religiöse Formen errettet werden, sondern nur durch die Umkehr zu Gott und durch den Glauben an Jesus Christus. Irritiert, aufgewühlt, aber auch neugierig hörte ich zu, als er mir aus der Bibel vorlas: „Wen dürstet, der komme; wer will, nehme das Wasser des Lebens umsonst.“ (Offenbarung 22,17)

Es hieß dort wen und wer - und das war ganz persönlich gemeint!

 

Da verstand ich, dass mich weder Kirchenzugehörigkeit noch Kirchenmitarbeit retten konnten - ich musste „von neuem geboren“ werden: ganz persönlich und ganz aus Gnade!

 

Petrus aber leugnete: Frau, ich kenne ihn nicht. … Mensch, ich bin es nicht. … Mensch, ich weiß nicht, was du sagst. … Und der Herr wandte sich um und blickte Petrus an … Und er ging hinaus und weinte bitterlich.

Lukas 22,57–62

 

Simon Petrus verleugnet Jesus

 

Jesus hat ihn gewarnt: „Ich sage dir, Petrus, der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal geleugnet hast, mich zu kennen.“ (V. 34) Dann geht der Herr mit seinen Jüngern zum Ölberg und betet sehr intensiv im Garten Gethsemane. Währenddessen schlafen die Jünger. Dann kommt Judas und verrät Ihn.

 

Der Herr wird gefangen genommen und zum Haus des Hohenpriesters gebracht. Petrus folgt der Menge, zuerst noch „von weitem“ (V. 54), doch dann wagt er sich in die Höhle des Löwen und setzt sich - sicher mit klopfendem Herzen - „mitten unter sie“. Plötzlich wird es gefährlich für ihn, denn man redet über ihn: „Auch dieser war mit ihm.“ Und man spricht ihn an: „Auch du bist einer von ihnen.“ Petrus fürchtet um sein Leben - und verleugnet seinen Herrn. Dreimal. Wie angekündigt.

 

Da wendet Jesus sich um und sieht Petrus an. Ob Petrus an den Blick denkt, wie der Herr ihn das erste Mal angeblickt hat, als er durch seinen Bruder Andreas zu Ihm kam? Der Herr sieht ihn an: vielleicht traurig, sicherlich aber liebevoll. Ja, da, wo Petrus sich von Jesus abwendet, wendet dieser sich ihm zu! Und dieser Blick erreicht das Herz von Petrus und lässt ihn Tränen der Reue über sein Versagen weinen.

 

Doch dieser Blick erinnert Petrus auch an das Wort des Herrn: „Und du, bist du einst umgekehrt …“ Er zeigt Petrus, dass er nicht verzweifeln muss …, dass es eine Umkehr gibt …, dass noch nicht alles zu Ende ist.

 

Vielleicht blickt der Heiland jetzt auch jemand an, bei dem es etwas zu bekennen und zu bereinigen gibt …

 

 

Jesus betete, dass, wenn es möglich wäre, die Stunde an ihm vorübergehe. Und er sprach: Abba, Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir weg! Doch nicht, was ich will, sondern was du willst!

Markus 14,35.36

 

Er der keine Sünde kannte, wurde zur Sünde gemacht!

 

Unsere Bibelverse führen uns zu den letzten Stunden des Herrn Jesus vor dem Kreuz. Wir können kaum verstehen, was der Tod, der Ihm bevorstand, für Ihn bedeutete. Es würden unvorstellbare körperliche Schmerzen sein, denn man hatte für Ihn den qualvollen Tod am Kreuz vorgesehen. Ihm sollten die grausamsten Schmerzen zugefügt werden.

 

Doch nicht deshalb betete Jesus, „dass, wenn es möglich wäre, die Stunde an ihm vorübergehe“. Der tiefere Grund war: Er sollte „zur Sünde gemacht“ werden! Er würde Gottes Gericht stellvertretend für sündige Menschen erleiden, für solche, die es verdient hatten. Das würde für Ihn, der ohne Sünde war und „der Sünde nicht kannte“, die allergrößte Not bedeuten. Deshalb ruft Er hier - „mit starkem Schreien und Tränen“ - zu seinem Vater: „Alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir weg!“

(2. Korinther 5,21; Hebräer 5,7)

 

Ja, Gott ist alles möglich. Doch in dieser Frage handelt Gott nicht entsprechend seiner Macht. Und auch der Herr Jesus will seine eigene Macht nicht einsetzen. Stattdessen sagt Er: „Wenn dieser Kelch nicht vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, so geschehe dein Wille.“ (Matthäus 26,42)

Es gab keinen anderen Weg, denn Gott sah unsere Schuld; Gott sah, dass wir uns selbst nicht retten konnten. Nur dieser eine Weg konnte Menschen wieder in eine Beziehung zu Ihm bringen.

 

In seiner Macht hätte Gott „den Kelch von ihm wegnehmen“ können - aber nicht in seiner Liebe zu uns! Der Kelch konnte nicht an Jesus vorübergehen. So verließ der Herr Jesus Christus den Garten des Gebets und ging zum Kreuz.

 

Dort gab Er sich selbst hin bis in den Tod, damit wir zu Gott kommen können.

 

 

 

 

 

 

 

 

Meinst du, dass ich nicht meinen Vater bitten könnte und er mir jetzt mehr als zwölf Legionen Engel stellen würde?     Matthäus 26,53

Es kommt auch vor, dass Gott das nicht tut.

 

Der Herr Jesus hat im Garten Gethsemane gebetet. Als Er den Garten verlässt, kommt Ihm eine Menschenmenge mit Schwertern und Stöcken entgegen, um Ihn gefangen zu nehmen. Sie wird angeführt von Judas, der Jesus für 30 Silberstücke verraten hat.

 

Als die Menge näher kommt, nimmt Petrus ein Schwert und schlägt einem Mann ein Ohr ab. - Petrus hat geschlafen, als der Herr gebetet hat, deshalb ist er jetzt in seiner aggressiven Handlung ganz fehlgeleitet. Der Herr befiehlt ihm, das Schwert wegzutun, und fügt hinzu: „Oder meinst du, dass ich nicht meinen Vater bitten könnte und er mir jetzt mehr als zwölf Legionen Engel stellen würde?“

 

Wenn der Herr fragt: „Meinst du, ich könnte nicht“, dann bedeutet das: „Ich kann!“ Er kann mehr als 12 Legionen Engel zu Hilfe rufen. Eine typische römische Legion bestand aus 6000 Soldaten. Der Herr spricht hier also von über 72 000 Engeln, die Er sofort herbeirufen könne. Nach dem Alten Testament tötete ein einziger Engel einmal 185 000 Soldaten eines gottlosen Heerführers in nur einer Nacht. Wenn ein einziger Engel schon so viel Macht hat - wozu sind dann 12 Legionen nötig.?  (2. Könige 19,35)

 

Doch jetzt ruft der Herr keinen einzigen Engel zu Hilfe. Warum? Weil Er auf dem Weg der Leiden sehr viel Größeres bewirken will.

 

Wenn Kinder Gottes ihren Vater im Himmel bitten, seine Macht für sie zu gebrauchen, dann kommt es auch vor, dass Gott das nicht tut. Das liegt aber niemals daran, dass seine Macht nicht ausreichen würde! Nein, in einem solchen Fall hat Er einen ganz anderen, guten Plan für uns!

 

Gott gerät niemals in Verlegenheit, niemals in Verwirrung, und Er kann von nichts überrascht werden.

 

Und wenn Er seine Kinder nicht vor einem bestimmten Leid bewahrt, dann können wir sicher sein, dass Er etwas Größeres bewirken will.

 

 

Dies habe ich zu euch geredet, während ich bei euch bin. Der Sachwalter aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch.

Johannes 14,25–27

Glückselig die mit dem Herrn im Himmel verbunden sind!

 

Beachten wir in unserem Tagesvers die beiden Worte „dies“ und „alles“. Als Jesus hier auf der Erde war, hatte Er den Jüngern schon manches mitgeteilt. Aber Er konnte nicht über alles reden, weil die Jünger noch nicht alles verstehen konnten, denn der Heilige Geist wohnte noch nicht in den Gläubigen.

 

Zehn Tage nach der Himmelfahrt Jesu war es dann so weit: Gott, der Vater, sandte den Heiligen Geist auf die Erde. Er hat die 12 Apostel „alles“ gelehrt - alles, was der Herr ihnen noch nicht mitteilen konnte. Wir denken an den Platz Christi zur Rechten Gottes und an alles, was damit in Verbindung steht: an geistliche Segnungen in der himmlischen Welt, an die Versammlung (Gemeinde), die sein Leib ist, bis hin zu dem neuen Himmel und der neuen Erde. Das „alles“ ist in den Briefen des Neuen Testaments und in dem Buch der Offenbarung niedergelegt.

 

Nichts, was mit Christus zu tun hat, sollte verloren gehen. Deshalb erinnerte der Heilige Geist die Jünger an „alles“, was der Herr ihnen gesagt hatte. Die vier Evangelien sind also nicht ein Produkt eines unvollkommenen und fehlbaren Gedächtnisses, sondern Gottes vollkommenes Wort.

Dann spricht der Herr über zwei Arten von Frieden:

  1. Er starb, um uns Frieden (mit Gott) zu hinterlassen.
  2. Er „gibt“ den Gläubigen seinen eigenen Herzensfrieden - allerdings ohne dass Er selbst diesen Frieden abgibt oder weniger davon hat.

Wie glücklich dürfen sich alle schätzen, die mit dem Herrn im Himmel verbunden sind!

 

 

 

Jesus Christus hat vor Pontius Pilatus das gute Bekenntnis bezeugt.  1. Timotheus 6,13

 

Jesus Christus sprach ganz und gar die Wahrheit, auch über jeden Menschen

 

Mit anderen Worten: Jesus Christus stand vor der höchsten staatlichen Autorität und bekannte sich dort freimütig zu seiner Person, zu seinem Amt, zu seiner Aufgabe. Er sprach ganz und gar die Wahrheit, obwohl Ihm das die Todesstrafe einbrachte.

 

Vergleichen wir das mit tragischen Enthüllungen aus jüngerer Zeit: Nach langem Leugnen gesteht der anerkannte Politiker, tief in zweifelhafte Aktivitäten des Geheimdienstes verstrickt gewesen zu sein. Der Schock und die Enttäuschung bei seinen Parteifreunden sitzen tief. Niemand von den bisherigen Freunden des Unglücklichen erscheint zur Pressekonferenz, um ihm beizustehen.

Dem Mann hatte es an Mut gefehlt, die rechtswidrigen Beziehungen ganz abzulehnen oder sie rechtzeitig abzubrechen. Er hatte auch nicht die Kraft aufgebracht, sich selbst zu offenbaren und die Konsequenzen zu ziehen. Nicht einmal seiner Familie hatte er reinen Wein eingeschenkt. Und dann sah er auf einmal einem höchst ungewissen Schicksal entgegen.

 

Warum sprechen wir einen solch traurigen Fall hier an? Weil es für jeden Menschen nötig ist, rechtzeitig mit dem alten Leben - dem Leben ohne Gott, dem Leben im Eigenwillen - Schluss zu machen und seine Sünden vor Gott aufzudecken! Wer allerdings vor dem Allwissenden weiter Versteck spielen will, müsste dafür ewig die Folgen tragen.

 

Aber zurück zum Anfang: Jesus Christus, der Sohn Gottes, verdient unser volles Vertrauen. Er hat niemals gelogen. Alle seine Aussagen sind zuverlässig, auch das Angebot, dass Er jeden vor dem ewigen Verderben retten will, der zu Ihm kommt.

 

Warum sollten Sie davon in Ihrer Situation - so verfahren sie auch sein könnte - keinen Gebrauch machen?

 

 

 

 

 

Das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist … und ein Beurteiler der Gedanken und Überlegungen des Herzens.

Hebräer 4,12

Das Wort Gottes beurteilt deine Gedanken, Worte und Taten!

 

Es war am Büchertisch. Wir hatten Kugelschreiber ausliegen mit dem Bibelvers: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben“ (Matthäus 11,28). Uns schien dieser Vers einladend und freundlich zu sein. Doch dann sahen wir, wie ein Mann vorbeiging …, zurückkam …, sich einen Kugelschreiber nahm …, im Weggehen den Bibelvers las …, erneut umkehrte … und den Kugelschreiber wieder zurücklegte. Wie eine hochexplosive Fracht, die man schnell loswerden will!

 

Ja, Gottes Wort ist lebendig: nicht verstaubt, leblos oder tot. Nein, es redet deutlich, es nennt die Dinge beim Namen.

 

Es ist wirksam: kein Placebo, sondern tröstend, motivierend, korrigierend, manchmal auch aufrüttelnd, treffend, beunruhigend (wie bei dem Kugelschreiber).

 

Es ist schärfer als jedes Schwert: immer ehrlich und ungeschminkt, manchmal schneidend, aber nicht zerstörend, sondern situationsbezogen, zielgerichtet, punktgenau.

 

Es dringt durch bis zur Scheidung von Seele und Geist: Es berührt Gefühle und Empfindungen, spricht aber auch Verstand und Herz offen, klar und ehrlich an.

 

Es beurteilt die Gedanken, legt sie offen, ungefiltert und ungeschminkt.

 

Es macht die Überlegungen des Herzens bewusst: Es stößt vor bis zum Kern unseres Denkens, unseres Bewusstseins, ja unseres ganzen Wesens.

 

Haben Sie das nicht auch schon gespürt, dass das Wort Gottes Ihre Gedanken, Worte und Taten beurteilt? Manchmal auch verurteilt? Gibt es vielleicht auch Bibelworte, die Sie verdrängen und vergessen möchten? Die Sie am liebsten nie gehört hätten? - Ja, „das Wort Gottes ist lebendig …“

 

 

 

„Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, Armen gute Botschaft zu verkündigen; er hat mich gesandt, Gefangenen Befreiung auszurufen und Blinden das Augenlicht, Zerschlagene in Freiheit hinzusenden, auszurufen das angenehme Jahr des Herrn.“ Und als Jesus das Buch zugerollt hatte, gab er es dem Diener zurück.  Lukas 4,18–20

 

Der kommende Zorn Gottes

 

Wir befinden uns in der Synagoge von Nazareth, der Heimatstadt des Herrn Jesus Christus. Gerade hat Jesus diese Worte aus der Buchrolle des Propheten Jesaja vorgelesen. Danach rollt Er das Buch zu und gibt es dem Diener zurück. - Das ist durchaus keine unbedeutende Zwischenbemerkung. Daraus wird nämlich klar, dass Jesus das Zitat aus Jesaja exakt an dieser Stelle abbricht.

Warum ist das so wichtig? Nun, bei Jesaja heißt es weiter: „… und den Tag der Rache unseres Gottes“! (Jesaja 61,2). Jesus ist bei seinem ersten Kommen auf die Erde aber nicht dazu gesandt, den „Tag der Rache“ einzuleiten oder als bevorstehend anzukündigen. - Dieser Tag wird allerdings noch kommen, wenn Christus in Macht und Herrlichkeit auf der Erde erscheint. Das Buch der Offenbarung spricht davon.

 

Es ist ein Wunder der Gnade, dass Jesus zunächst nur die „gute Botschaft“, „das angenehme Jahr des Herrn“, ausruft. Das ist die Zeit, in der das Evangelium von Jesus Christus, dem Retter, verkündigt wird. Unter der Gnade Gottes dauert diese Zeit bis heute an. Aber es ist nötig, dass wir dem Ruf des Herrn Folge leisten, damit wir vor dem „kommenden Zorn“ gerettet werden (1. Thessalonicher 1,10).

 

Wie umfassend ist die Heilsbotschaft Jesu für alle, die sie annehmen! Wer in Ketten der Sünde gefangen ist, der kann noch frei werden. Wer blind ist für seinen verlorenen Zustand und für die Liebe Gottes, der kann jetzt noch die rechte Sicht empfangen. Wer unter den Folgen der Sünde zerschlagen ist, der kann heute noch ein befreites Gewissen erhalten. - Wie lange wohl noch?

 

 

 

Seid nun Nachahmer Gottes, als geliebte Kinder, und wandelt in Liebe, wie auch der Christus uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat.   Epheser 5,1.2

 

Jesus Christus und die Bibel

 

Seit über 50 Jahren kenne ich ihn nun - diesen älteren Christen, der gemeinsam mit seiner Frau so viel Güte und Freundlichkeit ausstrahlt und so viel Hilfsbereitschaft. Was prägt dieses Ehepaar? Woher nehmen sie trotz mancher Krankheit im Lauf der Jahre das Motiv und die Kraft, dass so viel Liebe von ihnen ausströmt? - Ihr Geheimnis ist eine Person und ein Buch: Jesus Christus und die Bibel. Lassen wir im Folgenden den Mann selbst zu Wort kommen:

 

Die Bibel, Gottes Wort, hat uns seit über 80 Jahren angezogen, und mit großer und wachsender Freude haben wir Tag für Tag darin gelesen. Für uns war es viel mehr als nur Lektüre, es war Nahrung für unsere Seele. Die Bibel ist das einzig wahre und reine Wort Gottes, sein großes Geschenk an uns Menschen, damit wir den Weg zu Ihm und zum ewigen Leben finden.

 

Gottes Wort zeigt uns dabei auch unseren verlorenen, sündigen Zustand, durch den wir von Gott getrennt sind. Dafür ist der Heiland Jesus Christus ans Kreuz gegangen. Dort hat Er durch seinen Tod Sühnung für die Sünden getan. So kann jede Sünde, die ein Mensch jemals getan hat, völlig ausgelöscht werden.

Er muss nur zu Gott umkehren, Ihm seine Schuld offen bekennen und an Christus, den Retter, glauben. Das reißt uns aus der Verlorenheit und bewahrt uns vor dem gerechten Gericht Gottes. Wir sind dann für Zeit und Ewigkeit in Christus geborgen. Was für einen Frieden gibt uns das!

 

Wollen nicht auch Sie dieses Wort täglich lesen? Denn dort finden wir immer wieder Jesus Christus, unseren Heiland, Helfer und Herrn. Er hat gesagt:

 

„Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.“ Johannes 5,24

 

 

 

 

 

 

 

 

So besitzen wir das prophetische Wort umso fester, auf das zu achten ihr wohltut, als auf eine Lampe, die an einem dunklen Ort leuchtet, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen.

2. Petrus 1,19

 

Das Barometer (1)

 

Für großräumige Wettervorhersagen sind Wettersatelliten unverzichtbar. Jeder kennt die beeindruckenden Satellitenfotos von Hurrikans im Nordatlantik, die es möglich machen, frühzeitig vor Gefahren für Schiffe und Städte zu warnen.

 

Das große Segelschiff Hyacinth hingegen, das im August des Jahres 1831 zur Insel Barbados unterwegs war, verfügte nur über ein Barometer. Das Meer war ruhig und der Himmel wolkenlos. Umso erstaunter war Kapitän Oldrey, als sein Blick auf das Barometer in seiner Kajüte fiel. Es war plötzlich ungewöhnlich tief gesunken und zeigte „Sturm“ an. Besorgt ging er auf Deck, um Himmel und Meer nach Hinweisen abzusuchen. Doch von einem Wetterumschwung war nicht das geringste Anzeichen zu erkennen.

 

Oldrey beriet sich mit seinen Offizieren. Diese gingen von einem Defekt des Gerätes aus. Der erfahrene Kapitän aber fürchtete die Hurrikans in diesem Gebiet und nahm die Warnung des Barometers ernst. Er ließ die Segel einholen und alle losen und beweglichen Teile sichern, um das Schiff und seine Besatzung vor Schaden zu bewahren. - Schon zwei Stunden später wurde die Hyacinth von einem Hurrikan erreicht, doch sie konnte seinem Toben standhalten.

 

Für die Fahrt über „den Ozean des Lebens“ hat Gott uns nicht ohne „Barometer“ gelassen. Dieses Barometer finden wir im „prophetischen Wort“. Die Propheten in alter Zeit, dann Jesus Christus selbst und schließlich die Apostel Jesu haben uns zahlreiche prophetische Hinweise hinterlassen, damit wir die „Zeichen der Zeit“ erkennen und rechtzeitig die notwendigen Maßnahmen treffen können.

 

… dann werden sie den Sohn des Menschen kommen sehen in einer Wolke mit Macht und großer Herrlichkeit.         Lukas 21,27

 

Das Barometer (2)

 

Jesus Christus, der Sohn des Menschen, kommt wieder! Seinem Kommen auf diese Erde gehen bestimmte Zeichen voraus, die Gott uns als „Barometer“ gegeben hat. Jesus, der Herr, erwähnt im Zusammenhang dieser Verse sowohl „Zeichen an Sonne und Mond und Sternen“ als auch das „Tosen und Wogen des Meeres“ sowie „Ratlosigkeit“ und „Furcht“ bei den Menschen, die die Probleme der Welt nicht mehr in den Griff bekommen.

 

Der Klimawandel mit seinen Auswirkungen, zum Beispiel dem Anstieg des Meeresspiegels, dann weltweite Finanz- und Wirtschaftskrisen und schließlich die Terrorgefahr einerseits und die zunehmende Überwachung durch den Staat andererseits - das alles sind Entwicklungen, die schon jetzt besorgt stimmen. Und Jesus fordert dazu auf, den Anfang dieser Ereignisse zu beachten (V. 28). Je mehr diese Entwicklungen fortschreiten, desto mehr werden sie die Menschen ratlos machen und das Fürchten lehren. - Das „Barometer“ der Bibel steht längst auf „Sturm“!

 

Noch deutlicher wird das, wenn wir zur Kenntnis nehmen, was der Apostel Paulus voraussagt: Der Abfall vom biblischen Glauben ist ein Zeichen der Endzeit. Genau das erfüllt sich jetzt! Die Mehrheit in den früher christlichen Ländern sagt nun von Christus: „Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche.“ Sie lehnen nicht nur die biblischen Maßstäbe für Gut und Böse ab, sondern auch Jesus Christus selbst. Und die Warnsignale des „Barometers“ nehmen sie nicht ernst.

(2. Thessalonicher 2,3; Lukas 19,14)

 

Wie wichtig ist es deshalb für jeden Einzelnen, dass er nicht anderen blind ins Verderben folgt, sondern - wie Kapitän Oldrey auf der Hyacinth - rechtzeitig Vorsorge trifft!

 

 

 

Als sie nun gefrühstückt hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn Jonas, liebst du mich mehr als diese? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Er spricht zu ihm: Weide meine Lämmer!

Johannes 21,15

 

Simon Petrus bekommt Aufgaben

 

Der Herr Jesus hat Petrus vergeben - dort in dem persönlichen Gespräch am Auferstehungstag. Doch Petrus hat Ihn öffentlich verleugnet, und deshalb muss er auch öffentlich, vor den anderen Jüngern, wiederhergestellt werden.

 

Der Herr bereitet nun seinen Jüngern ein Frühstück. Er lädt sie ein zu essen und bedient sie persönlich. Und dort, vor allen, spricht Er noch einmal mit Petrus.

 

Petrus hat Ihn dreimal verleugnet. Und dreimal fragt Jesus ihn jetzt, ob er Ihn lieb hat. Dreimal antwortet Petrus, dass es so ist; und dreimal gibt der Herr ihm einen Auftrag. Das muss Petrus tief berührt haben!

 

Zuerst fragt der Herr Ihn: „Liebst du mich mehr als diese?“ Petrus hatte ja behauptet: Wenn alle - ich aber nicht! Demütig antwortet er jetzt: „Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe.“ Noch einmal fragt der Herr ihn … und dann noch ein drittes Mal. Doch jetzt sagt Petrus nur noch: „Herr, du weißt alles; du erkennst, dass ich dich lieb habe“ (Matthäus 26,33)

 

Jetzt gibt Petrus nichts mehr auf sich und seine Worte und überlässt es ganz und gar dem Herrn, ihn zu beurteilen. Und dann hört er: Jetzt soll er nicht mehr nur ein Menschenfischer sein, sondern auch ein Hirte. Der Auftrag, den Jesus ihm jetzt gibt, ist dreifach: „Weide meine Lämmer!“ - „Hüte meine Schafe!“ - „Weide meine Schafe!“ (Lukas 5,10; Johannes 21,15–17)

 

Das falsche Selbstvertrauen von Petrus ist völlig zerstört worden. Nun blickt er nicht mehr auf sich, sondern auf seinen Meister. So ist er fähig, auch anderen zu helfen.

 

 

 

Ist dieser nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria, und seine Brüder Jakobus und Joseph und Simon und Judas? … Und sie nahmen Anstoß an ihm.   Matthäus 13,55.57

 

Wissen allein genügt nicht – man muss auch etwas dafür tun!

 

Sie wussten damals so vieles über Ihn, aber sie glaubten nicht an Ihn!

Auch heute wissen viele Menschen etwas über Jesus Christus. Viele von ihnen nennen sich sogar nach seinem Namen. Doch sie vertrauen Ihm nicht ihr Leben und ihre Zukunft an! Zwischen wissen oder kennen und auf der anderen Seite glauben oder vertrauen liegt ein großer Unterschied! Jemand hat es einmal so formuliert: Viele Menschen sind Christen - aber nur im Kopf, nicht im Herzen! Ich kann im Kopf wissen, was es heißt, Christ zu sein - aber ohne mit dem Herzen an Christus zu glauben, ohne selbst eine Umkehr zu Gott erlebt zu haben, ohne wirklich gerettet zu sein.

 

Als Kind habe ich einmal einen Seenotrettungskreuzer besichtigt: Ich bin auf ihm herumgeklettert, habe mir die verschiedenen Rettungshilfen erklären lassen und über die PS-Kraft der Motoren gestaunt. Ich wusste alles über dieses Schiff. Doch in diesem Moment musste es mich nicht retten: Es lag gut vertäut im Hafen, und ich stand nicht in Gefahr, zu ertrinken.

 

Wenn ich aber an Deck eines sinkenden Schiffes wäre, wie würde ich mir da einen Seenotrettungskreuzer herbeiwünschen! Er wäre meine einzige Hoffnung auf Rettung! Wie erleichtert würde ich ihn betreten, wie froh wäre ich, wenn er mich retten könnte! Ich wüsste dann nicht nur alles über ihn, ich würde mich ihm tatsächlich anvertrauen.

 

Ich kann wenig oder viel über Jesus Christus wissen - das rettet mich nicht. Ich muss Ihm glauben, muss mich Ihm anvertrauen - erst dann bin ich gerettet! Es heißt:

 

„Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden.“ Apostelgeschichte 16,31

 

 

 

Wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss der Sohn des Menschen erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.  Johannes 3,14.15

 

Es lohnt sich, darüber weiter nachzudenken

 

Jeder Jude kannte den Bericht aus dem 4. Buch Mose und auch den Hintergrund. Diese Begebenheit greift der Herr Jesus Christus auf.

 

Damals hatte Gott Giftschlangen als Strafgericht für das murrende Volk Israel gesandt. Viele Israeliten waren von ihnen gebissen worden und so dem Tod geweiht. In seiner Gnade hatte Gott ihnen ein einziges Heilmittel verordnet: Sie konnten auf die Nachbildung einer Schlange aus Kupfer schauen, die Mose gemacht hatte; dann würden sie nach Gottes Willen geheilt werden.

 

Wenn Jesus an diese Begebenheit anknüpft, sagt Er zunächst voraus, dass Er selbst „erhöht“ werden würde. So geschah es dann am Kreuz von Golgatha etwa drei Jahre später. Da hing Er, der Retter, für alle sichtbar.

 

Damals konnten die Israeliten zur kupfernen Schlange aufblicken. Heute kann jeder, der den großen Schaden verspürt, den die Sünde in seinem Leben angerichtet hat, auf den am Kreuz erhöhten „Heiland“ (Erretter) blicken.

 

Sagen Sie bitte nicht: „Was geht mich die alte Geschichte an?“! - Jesus Christus wurde nämlich nicht etwa für eigene Schuld ans Kreuz geschlagen. Er hat den Tod stellvertretend für andere erlitten, die sich gegen Gott versündigt haben.

 

Das geht uns alle an; denn keiner hat je ganz und gar für Gott gelebt, von den vielen Tatsünden und Unterlassungssünden einmal ganz abgesehen. Darauf steht das ewige Verderben, sagt Gottes Wort.

 

Lesen Sie noch einmal das gewaltige Wort des Herrn zu Beginn! Damit sagt Er allen, die im Vertrauen zu Ihm aufschauen, ewiges Leben zu. Es lohnt sich, darüber weiter nachzudenken.

 

 

 

Das Wort ist gewiss und aller Annahme wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, um Sünder zu erretten.     1. Timotheus 1,15

 

Warum sind Sie kein wiedergeborener Christ?

 

Sind Sie deshalb kein Christ, weil Sie sich fürchten, von Ihren Freunden und Bekannten belächelt zu werden?

Jesus Christus sagt: „Wer irgend sich meiner und meiner Worte schämt …, dessen wird sich auch der Sohn des Menschen schämen.“ Markus 8,38

 

Oder stoßen Sie sich am Lebenswandel von Menschen, die sich als gläubig bezeichnen?

Gottes Wort sagt: „Jeder von uns wird für sich selbst Gott Rechenschaft geben.“ Römer 14,12

 

Vielleicht denken Sie, dass Gott mit Ihnen und Ihren Werken schon zufrieden sein müsse?

Jesus Christus sagt: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.“ Johannes 3,3

 

Könnte es sein, dass Sie nicht bereit sind, die Sünde und alles, was Sie von Christus abhält, um seinetwillen aufzugeben?

Christus sagt: „Was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber seine Seele einbüßt?“ Matthäus 16,26

 

Oder fürchten Sie, Christus werde Sie nicht annehmen?

Er ruft Ihnen zu: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“ Johannes 6,37

 

Vielleicht fragen Sie sich besorgt, ob Sie bis ans Ziel durchhalten werden.

 

Paulus sagt: „Ich bin guter Zuversicht, dass der, der ein gutes Werk in euch angefangen hat, es vollenden wird bis auf den Tag Jesu Christi.“ Philipper 1,6

 

 

 

Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner. Jede Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, die nimmt er weg; und jede, die Frucht bringt, die reinigt er, damit sie mehr Frucht bringe.  Johannes 15,1.2

 

Werden in deinem Verhalten, die Wesenszüge Jeu Christi sichtbar?

 

Der Herr Jesus und seine Jünger haben im Obersaal gemeinsam das Passah gefeiert. Bei dieser Gelegenheit hat Er über ihre Beziehungen zu den Personen der Gottheit gesprochen. Jetzt befinden sie auf dem Weg zum Garten Gethsemane; dieser führt durch die Weinberge. Diese Umgebung nimmt der Herr zum Anlass, seine Jünger darüber zu unterweisen, welche Aufgabe und welche Position sie in Zukunft in dieser Welt haben würden.

Jesus selbst bezeichnet sich hier als der wahre Weinstock. Es hatte zwar schon einmal einen Weinstock gegeben, doch jener hatte keine Frucht für Gott gebracht: Das Volk Israel wird an mehreren Stellen im Alten Testament mit einem Weinstock bzw. Weinberg verglichen (vgl. Psalm 80,9–17; Jesaja 5,1.2) Doch wenn ein Weinstock keine Frucht bringt, ist er nutzlos. Andere Bäume spenden wenigstens noch Holz, mit dem Holz des Weinstocks dagegen kann man nichts anfangen.

 

Das große Thema hier lautet: „Frucht bringen“. Dabei geht es weniger um das, was wir tun, sondern mehr darum, wie wir etwas tun. Gott möchte Freude an unserem Verhalten, ja an unserem ganzen Leben haben. Alle, die sich zu Jesus Christus bekennen - und sei es nur durch ihre Taufe -, stehen dadurch in einer gewissen Verbindung zum Weinstock. Daher sollen in ihrem Verhalten die Wesenszüge Jesu sichtbar werden.

 

Der Weingärtner schaut genau hin: Er weiß, wer Frucht bringt und wer nicht, wer ein echter Jünger des Herrn ist und wer nicht.

 

Nur die echten werden von Ihm gefördert.

 

 

 

Der Vater hat uns errettet aus der Gewalt der Finsternis und versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe, in dem wir die Erlösung haben, die Vergebung der Sünden.           Kolosser 1,13.14

 

Die Erlösungsbotschaft steht in der Bibel im Vordergrund

 

Da schrieb einmal jemand sinngemäß: Die größten Bestseller-Autoren der Geschichte haben ihren Lesern die Erlösung von allen Übeln versprochen: Philosophen, politische Heilslehrer, die biblischen Evangelisten.

 

Ja, die Erlösungsbotschaft steht in der Bibel im Vordergrund. Aber das ist nicht der einzige Grund, warum Gottes Wort so viel gelesen wird. Viele haben entdeckt, dass sie in der Bibel Wegweisung, Freude und Kraft für alle Lebenslagen finden können.

 

Das Entscheidende ist: Dieses Buch bringt uns in Verbindung mit dem allmächtigen Gott und mit seinem Sohn Jesus Christus. Das macht die Aktualität der Bibel aus und unterscheidet sie von anderen Büchern.

 

Was nun die Erlösung angeht, so haben die großen Geister der Menschheitsgeschichte ihre Heilsversprechungen nicht eingelöst. Nur in Jesus Christus ist die Erlösung eine Tatsache geworden, die von ungezählten Christen erfahren und bezeugt wurde. Sie sind von ihrer Lebensschuld und dem drohenden Gericht freigesprochen worden. Sie haben auch erfahren, dass sie nicht mehr unter der fremden, unheimlichen Verfügungsgewalt des Teufels stehen.

 

Das alles hat Gott getan - durch Jesus Christus, „den Sohn seiner Liebe“, wie Er in unserem heutigen Bibelvers genannt wird. Natürlich ist diese Erlösung nicht „umsonst“ geschehen. Der Sohn Gottes selbst hat das Lösegeld dafür gegeben, als Er stellvertretend für sündige Menschen in den Tod ging.

 

Wer sich im Glauben auf Ihn und sein Sühnopfer stützt, der wird erlöst.

 

 

 

Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.      Apostelgeschichte 2,36

 

Simon Petrus, der mutige Glaubenszeuge

 

Sagt das derselbe Mann, der kurz zuvor Jesus Christus verleugnet hat? Der abgestritten hat, Jesus zu kennen und Ihm nachzufolgen? Ja, es ist derselbe Petrus! Aber was hat Ihn so verändert? (Markus 14,66–72)

 

Jesus Christus ist auferstanden! Als Er gekreuzigt wurde und starb, schien alles verloren. Doch Er ist auferstanden. Er erscheint den Aposteln und anderen Jüngern bei verschiedenen Gelegenheiten. Da lernt Petrus: Der Kreuzestod Jesu bedeutet nicht Niederlage, sondern Sieg! Es ist der Sieg des Sohnes Gottes über Tod und Teufel. Das gibt den Jüngern neuen Mut und tiefe Freude - auch für die Zeit, wo ihr Meister in den Himmel aufgefahren ist. (vgl. Johannes 20,19–29)

 

Wenig später, zehn Tage nach der Himmelfahrt Jesu, kommt der Heilige Geist auf die Erde. Er wohnt in den Gläubigen als ihr Sachwalter oder Beistand. Durch Ihn empfangen sie Kraft, Christus zu dienen und von Ihm zu zeugen. (Johannes 14,26; Apostelgeschichte 1,8)

 

Dieses Kommen des Heiligen Geistes am Pfingstfest in Jerusalem wurde von sichtbaren Zeichen begleitet. Petrus erklärt den erstaunten Festbesuchern, worum es sich handelt. Eine mutige und kraftvolle Predigt! Denn Petrus redet von Jesus, von seinem Meister und Herrn. Er redet Klartext und klagt seine Zuhörer an, dass sie „diesen Jesus“ gekreuzigt haben. Er spricht mit Vollmacht - aber auch mit Liebe.

 

Die Predigt dringt vielen Hörern ins Herz, und sie fragen: „Was sollen wir tun?“ Petrus ermahnt sie zum Umdenken und zur Umkehr. Sie sollen an Jesus Christus glauben und sich zu Ihm, dem von Gott gesandten Retter, bekennen. - An diesem Tag werden etwa 3000 Menschen errettet. (Apostelgeschichte 2,1–4.14–41)

 

 

 

Der HERR hat zu euch geredet … Wisst bestimmt, dass ich es euch heute ernstlich bezeugt habe.

Jeremia 42,19

 

Der Anhalter

 

Vor einigen Jahren ereignete sich in Berchtesgaden ein Vorfall, der zeigt, wie Gott den einzelnen Menschen nachgeht, damit sie zu Ihm zurückfinden.

 

Ein Christ nimmt auf dem Weg zum Bahnhof einen Anhalter mit. Auf der nur fünfminütigen Fahrt fasst er sich ein Herz und spricht seinen Mitfahrer, der aus dem fernen Bremen stammt, auf das zentrale Lebensthema an: „Glauben Sie an Gott?“

 

Die Reaktion des Trampers zeigt dem Fragesteller, dass er einen empfindlichen Nerv getroffen hat. Aber es ist keine ablehnende Reaktion wie von jemand, der sofort allergisch reagiert, wenn er auf Gott angesprochen wird. Nein, das genaue Gegenteil ist der Fall:

 

„Gerade vorhin hat mir jemand dieses Neue Testament geschenkt“, klärt der Norddeutsche den verdutzten Fahrer auf, „und da habe ich im Stillen gebetet: ,Gott, wenn es Dich wirklich gibt, dann sorge dafür, dass ich noch rechtzeitig zum Bahnhof komme.‘ Und jetzt erreiche ich nicht nur rechtzeitig den Bahnhof, sondern werde auch noch auf Gott angesprochen!“

 

Ähnliche Momente gibt es im Leben eines jeden Menschen - Momente, in denen wir spüren, wie wir in unserem Herzen von Gott angesprochen werden. Und dann stehen wir vor der Entscheidung: Wollen wir uns auf Ihn einlassen? Wollen wir das, was Gott uns zu sagen hat, wirklich zur Kenntnis nehmen und beherzigen? Oder wollen wir lieber unseren eigenen Lebenskurs weitersteuern?

 

Wieder einmal hat Gott sein Wort „heute ernstlich bezeugt“. Da sollte jeder innehalten und sein Verhältnis zu Gott überdenken - und dann die gute Entscheidung fällen!

 

 

 

Die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend für alle Menschen.  Titus 2,11

 

Die große Gnade Gottes

 

Die Gnade Gottes ist nicht etwa eine abstrakte Größe, zu der noch niemand Zugang bekommen hätte. Nein, sie ist auf der Erde „erschienen“, als Jesus Christus, der Sohn Gottes, Mensch wurde. In Ihm ist die Gnade Gottes sichtbar geworden.

 

Schon die Tatsache, dass Gott seinen Sohn auf die Erde sendet, ist ein deutlicher Beweis für seine Gnade. Und bei seinen Wanderungen durch das Land Israel hat Jesus Christus dann den Menschen unentwegt Liebe erwiesen und ihnen in ihrer Not geholfen. In jedem Dorf, das Er betrat, hinterließ Er eine sichtbare Spur von der Gnade Gottes. Und schließlich hat Er am Kreuz von Golgatha sein Leben gegeben - die größte Gnadentat Gottes, sichtbar für alle Zeiten!

 

So ist die Gnade Gottes „erschienen“, um uns Heil und Rettung zu bringen. Jede von Menschen erdachte Religion stellt Forderungen an den Menschen, aber „die Gnade Gottes ist erschienen“, um dem Menschen etwas zu bringen. Sie bringt das Heil und bietet es jedem Menschen an. Dieses Heil ist sehr umfassend: Es befreit uns vom verdienten Gericht über unsere Sünden; es ist Hilfe und Führung Gottes auf unserem Lebensweg; es schenkt uns die Gemeinschaft mit Gott und dann das ewige Leben in der Herrlichkeit des Himmels.

 

Jeder darf kommen und das Geschenk Gottes durch den Glauben an Jesus Christus annehmen! Wer sich nicht dafür interessiert, wer Gottes Gnade und Vergebung ablehnt, wird sich einmal vor Ihm für seine Sünden verantworten müssen.

 

Dann aber kann er keine Gnade mehr erwarten. - Die Entscheidung für Gott und sein Heil müssen wir treffen, solange wir leben.

 

Deshalb sollte niemand zögern!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gott ist einer, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gab als Lösegeld für alle.     1.Timotheus 2,5.6

 

Geradezu gibt gute Renner

 

Dieses Sprichwort wurde von Herzog Georg dem Bärtigen von Sachsen (1471-1539) gern benutzt. Es bedeutet: Wer direkt und ohne Umschweife auf sein Ziel zusteuert, wird es eher schaffen als andere, die sich vielleicht kluge, aber umständliche Schleichwege aussuchen.

 

Direkt und geradeaus - so verhielt sich der Herzog in den Auseinandersetzungen seiner Zeit. Nicht umsonst galt er als der offenste und schärfste Gegner Martin Luthers unter den deutschen Fürsten. Zwar hielt auch Herzog Georg Reformen in der Kirche für dringend geboten, aber dass Luther - unter Berufung auf die Bibel - so völlig selbstständig dachte und handelte, verurteilte er scharf.

 

Als der Herzog auf dem Sterbebett lag, bedrückte ihn der Gedanke, dass er vor Gott treten müsse, um Rechenschaft über sein Leben abzulegen. Beruhigend wies ihn der Priester auf seine eigenen Verdienste hin und auf die Verdienste der Heiligen. Doch darin konnte Herzog Georg keinen Trost finden.

 

Der Leibarzt Dr. Roth und die Junker Johann von Lindenau und Friedrich von Oelsnitz bemerkten, wie die innere Not ihres Fürsten immer größer wurde. Da wagten sie den Rat: „Gnädiger Herr! Ihr habt ein Sprichwort: ,Geradezu gibt die besten Renner‘. Wendet Euer Herz gerade auf Jesus, der für unsere Sünde gestorben und unser einziger Fürsprecher ist, so seid Ihr Eurer Seligkeit gewiss.“

 

Da betete Herzog Georg sein letztes Gebet: „Ei, so hilf Du mir, Du getreuer Heiland, Jesu

Christ! Erbarme Dich über mich, und mache mich selig durch Dein bitteres Leiden und Sterben.“

 

Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. Bleibt in mir, und ich in euch. Wie die Rebe nicht von sich selbst aus Frucht bringen kann, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, dieser bringt viel Frucht, denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun.    Johannes 15,3–5

 

Aus eigener Kraft werden wir niemals Gott gefallen!

 

Schon einmal hatte der Herr zu seinen Jüngern gesagt: „Ihr seid rein“, und dann hinzugefügt: „aber nicht alle“ (Kap. 13,10). Bis auf Judas konnte der Herr im Obersaal seine Jünger „rein“ nennen. Jetzt war Judas nicht mehr dabei. Deshalb heißt es uneingeschränkt: „Ihr seid rein.“ Judas war nicht rein, weil er den Worten Jesu ausgewichen war. Er war Jesus nur äußerlich gefolgt, hatte aber der göttlichen Wahrheit nicht von Herzen gehorcht. (vgl. 1. Petrus 1,22)

 

Dann kommt der Herr auf das Thema „Frucht bringen“ zurück. Wir erinnern uns: Es geht hier nicht zuerst darum, dass wir viele gute Werke tun, sondern dass die Charakterzüge Jesu in unserem Leben sichtbar werden: Liebe, Freude, Friede, Langmut

Manche Menschen strengen sich mächtig an, um die Gebote des Alten Testaments zu halten. Andere erlegen sich eigene Regeln auf, um an Frömmigkeit zu gewinnen. Doch beide Ansätze führen ins Leere. Aus eigener Kraft schaffen wir es nie, Gott zu gefallen. Ist nun die Konsequenz, dass man es deshalb gar nicht erst versuchen sollte?

 

Der Herr macht es seinen Jüngern damals und heute einfach: Er ist der Weinstock, wir sind die Reben. Wir müssen in Ihm bleiben, das heißt ganz nahe bei Ihm bleiben, Ihn immer vor Augen haben und sein „Bild“ anschauen. Dann werden wir Ihm ähnlicher und werden automatisch Frucht bringen.

 

 

 

Saul sprach: Ich habe gesündigt! Nun ehre mich doch vor den Ältesten meines Volkes und vor Israel …

1. Samuel 15,30

 

Krokodilstränen weinen

 

Offenbar gibt es die sprichwörtlichen Krokodilstränen wirklich. Bei Kaimanen und Alligatoren, die den Krokodilen nahe verwandt sind, hat man beobachtet, dass sie beim Fressen feuchte Augen bekommen. Die Ursache für die Tränenbildung ist noch nicht geklärt. Vorgetäuschtes Mitleid ist es natürlich nicht.

 

„Krokodilstränen weinen“ - das hat sich als sprichwörtliche Redensart eingebürgert. Davon spricht man, wenn jemand Rührung vortäuscht oder Mitgefühl heuchelt.

 

Tiefe innere Rührung vorspiegeln kann man auch in geistlichen Fragen. Wir könnten zum Beispiel Reue heucheln, wenn wir gesündigt haben. Genau das ist das Problem von Saul, dem ersten König Israels. Er hat öffentlich gegen Gottes Gebot verstoßen. Und der alte Prophet Samuel zieht ihn dafür zur Rechenschaft. Wie peinlich ist das für den König!

 

„Ich habe gesündigt“, sagt Saul. Aber das sind „Krokodilstränen“; sein wirkliches Anliegen lautet: „Schwamm drüber!“ Der Prophet soll dabei mitspielen und die Ehre des Königs öffentlich wiederherstellen: „Ehre mich doch vor den Ältesten.“ - Doch Krokodilstränen helfen nicht weiter, wenn wir gesündigt haben. Außerdem darf es dabei gar nicht um unsere Ehre gehen, sondern um die Ehre Gottes, den wir durch die Sünde beleidigt haben.

 

Sauls Nachfolger David hat das verstanden. Von ihm lesen wir in Psalm 51 ein ergreifendes Sündenbekenntnis. Dort heißt es: „Gegen dich, gegen dich allein habe ich gesündigt, und ich habe getan, was böse ist in deinen Augen“; und dann kommt David auf Gottes Ehre zu sprechen.

 

Übrigens: David bittet Gott nicht nur um Vergebung, sondern auch um ein reines Herz! (Psalm 51,12)

 

Nur ein Schritt ist zwischen mir und dem Tod! 1. Samuel 20,3

 

Es waren nur zwei Minuten!

 

Es waren nur zwei Minuten! Zwei Minuten, die er zu spät war, um noch ins Flugzeug gelassen zu werden! Zwei Minuten, die zwischen Tod und Leben entschieden!

Die Boeing sollte von Äthiopien nach Kenia fliegen. 157 Menschen waren schon an Bord. Ihn ließ man nicht mehr hinein, obwohl er Platz 2L in der Business Class gebucht hatte. Er war zu spät! Und das Personal war unerbittlich.

 

Der Grieche Antonis Mavropoulos war wütend. Noch ärgerlicher wurde er, als er drei Stunden später seinen Ersatzflug nach Nairobi antreten wollte. Er saß schon im Flieger, als Sicherheitsleute ihn herausholten und zur Polizei brachten. Der Beamte sagte zu ihm, er solle aufhören zu protestieren und stattdessen lieber Gott danken. Da erst erfuhr Mavropoulos, dass die Maschine, die er verpasst hatte, sechs Minuten nach dem Abheben abgestürzt sei. Keiner habe überlebt. Er selbst sei der Einzige, der auf der Passagierliste stand und überlebt habe.

 

Vielleicht war es nicht ganz so ins Auge fallend - aber haben Sie und ich nicht auch schon oft erfahren, dass wir bewahrt geblieben sind? Dass wir das Leben noch einmal geschenkt bekommen haben? Vielleicht ist es uns sogar erst im Nachhinein so richtig bewusst geworden! Hier waren es nur lächerliche zwei Minuten, bei Ihnen und mir ging es vielleicht auch nur um Haaresbreite, nur um einen einzigen Schritt.

 

Gott hat Ihnen und mir noch einmal Gnade erwiesen und Zeit geschenkt: Zeit, in der wir Ihn suchen und finden, in der wir uns Ihm zuwenden können. Auch Zeit, um Ihm zu danken: für seine Bewahrung, für seine Güte, Treue und Hilfe, ohne die wir verloren gewesen wären. Und auch Zeit, um das, was wir selbst erfahren haben, anderen weiterzuerzählen.

 

„Mögen sie den HERRN preisen wegen seiner Güte und wegen seiner Wundertaten an den Menschenkindern!“ Psalm 107,8

 

 

 

Ihr erforscht die Schriften …, und sie sind es, die von mir zeugen.  Johannes 5,39

 

Es gibt vier Evangelien

 

Es gibt vier Evangelien - vier Bibelbücher, die das Leben von Jesus Christus aus unterschiedlichen Blickwinkeln beschreiben. Sie sind zwar unterschiedlich, aber entsprechen alle jeweils bis ins kleinste Detail der besonderen Absicht Gottes.

 

Im Matthäus-Evangelium sehen wir Jesus Christus als Messias, als Sohn Abrahams und Sohn Davids. Das bedeutet: Er ist der verheißene Erlöser, der die Menschen von ihren Sünden retten will und sein Friedensreich in der Welt errichten wird. In seiner Beschreibung folgt Matthäus unter der Leitung des Geistes Gottes nicht der historischen Reihenfolge der Ereignisse, sondern er fügt Begebenheiten zusammen, die zu ganz unterschiedlichen Zeiten geschehen sind.

 

Markus zeigt uns Jesus Christus als Diener, Prediger und Lehrer, als einen, der tagsüber arbeitet und nachts betet. Markus beschreibt, was Er tat und wie Er es tat. Anders als Matthäus und Lukas gibt Markus keine Abstammungslinie Jesu wieder - für Diener ist sie nicht relevant. So skizziert er den wunderbaren Dienst des Herrn Jesus weitgehend in chronologischer Folge.

 

Lukas zeigt uns Jesus Christus als wahren, vollkommenen Menschen. Deshalb führt er seine Abstammung bis zu Adam, dem ersten Menschen, zurück. Hier sehen wir, wie nahe Jesus uns Menschen gekommen ist: um unsere Lage aus Erfahrung zu verstehen, um uns zu helfen, um uns zu erlösen, um uns in die Gemeinschaft mit Gott zurückzuführen und um uns ewige Freude zu schenken.

 

Das Johannes-Evangelium dagegen lenkt unseren Blick zunächst zurück in die Ewigkeit. Hier schreibt der Heilige Geist über den Sohn Gottes: Er ist das Wort; Er ist das ewige Leben; Er ist wahrer Gott; Er ist der Sohn, der von Ewigkeit her war, der aber von den Juden und von der Welt verworfen wurde. Johannes gibt uns die herrlichste Offenbarung des Sohnes Gottes und zeigt uns zugleich immer wieder, wie Er jedem einzelnen Sünder persönlich voll Gnade begegnet.

 

 

 

So wird mein Wort sein, das aus meinem Mund hervorgeht: Es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es wird ausrichten, was mir gefällt, und durchführen, wozu ich es gesandt habe.  Jesaja 55,11

 

Die Liebe Gottes zu allen Menschen ist groß!

 

Nach Jahren mühevoller Arbeit war die Übersetzung endlich fertiggestellt. Nun lag das Neue Testament in gedruckter Form in einer weiteren Indianersprache vor, die in den Bergen Mexikos gesprochen wird. Dieses Ereignis wurde in einer kleinen Feierstunde gewürdigt.

 

Bei den Aufräumarbeiten danach half ein junger Mann, der selbst nicht lesen konnte. Dabei fand er eins der feierlich überreichten Neuen Testamente im Müll liegen. „Soll das Buch denn wirklich in den Müll?“, fragte er ganz erstaunt den Vorsteher des Dorfes.

 

„Das Buch taugt nichts!“, war die knappe Antwort. Dennoch bat der junge Mann um das Testament, und er durfte es tatsächlich behalten.

 

Anhand dieses Neuen Testaments lernte er das Lesen. Das war gar nicht einfach, weil er nur wenig Hilfe bekam. Zudem handelt es sich bei seiner Sprache um eine komplizierte Tonsprache, in der die Tonhöhe mit Ziffern angegeben wird, damit die Schrift richtig gelesen und verstanden wird. Aber sein Interesse war nun einmal geweckt. Immer mehr merkte er, wie wertvoll dieses Buch ist und wie viel es „taugt“! Je besser er lesen konnte, desto mehr nahm er von der Botschaft auf. So lernte er Jesus Christus, den Sohn Gottes, als seinen persönlichen Retter kennen und wurde Christ.

 

Bald traf er sich regelmäßig mit anderen jungen Männern, um mit ihnen gemeinsam die Bibel zu lesen und sich darüber auszutauschen. Es ist sein Wunsch, dass möglichst viele aus seinem Dorf lernen, das Neue Testament zu lesen, damit sie erkennen, wie groß die Liebe Gottes zu ihnen ist.

 

 

 

Es bleibt alles so von Anfang der Schöpfung an.    2. Petrus 3,4

 

So weit ging’s gut!“ (1)

 

Die Worte in unserem Bibelvers stellen nicht etwa die Überzeugung des Apostels Petrus dar. Im Gegenteil, es handelt sich um die Ansicht von Spöttern. Sie wollen nicht glauben, dass Jesus Christus wiederkommen wird, um die Erde von allem Bösen zu reinigen und sein Friedensreich zu errichten. Und wie begründen diese Spötter ihre Ansicht? Seit der Entstehung der Erde habe sich überhaupt nichts verändert, deshalb sei auch nicht mit einem Wiederkommen Jesu zu rechnen. - Dabei übersehen sie mutwillig die geologischen Umwälzungen, die im Lauf der Erdgeschichte nach Gottes Willen stattgefunden haben (V. 5.6).

Wenn etwas eine Zeit lang gutgegangen ist, denkt man leicht, dass es immer so weitergehen müsse. Schon bei Fontane heißt es: „Nichts ist schwerer zu ertragen als eine Reihe von guten Tagen.“ Subjektiv empfinden wir die guten Tage zwar nicht als schwer, sondern als angenehm. Objektiv aber wiegen wir uns dadurch allzu leicht in der verkehrten Sicherheit, es ginge immer so weiter.

 

Die anhaltenden Finanzkrisen halten die Fachwelt in Atem. Die Krisen setzten ein, nachdem es an den Finanzmärkten trotz riskanter Geschäfte jahrelang gutgegangen war. Und alle, besonders die hart Betroffenen, fragten fassungslos, wie es dazu kommen konnte. „Wir vergessen Risiken, wenn lange nichts schiefgegangen ist - und fallen dann tiefer“, so das Fazit von Fachleuten in einer Tageszeitung.

 

„So weit ging’s gut!“ - Aber Gott warnt uns vor den Risiken: Es geht nicht immer so weiter, nicht mit der Erde und nicht mit dem einzelnen Menschen.

 

Gottes Warnungen sollten wir nicht mutwillig in den Wind schlagen.

 

Ich habe auf dich vertraut, HERR; ich sprach: Du bist mein Gott! In deiner Hand sind meine Zeiten.

Psalm 31,15.16

 

So weit ging’s gut!“ (2)

 

Heute vor 40 Jahren starb der legendäre Schauspieler Steve McQueen. Das Zitat in der Überschrift geht auf ihn zurück.

 

In dem Film „Die glorreichen Sieben“ kommen sieben Abenteurer einem mexikanischen Dorf zu Hilfe, das immer wieder von Banditen überfallen wird. Wegen der großen Übermacht der Banditen gehen sie dabei ein ziemliches Risiko ein. Aber das sind sie gewohnt. Einer der Abenteurer, dargestellt von Steve McQueen, erzählt:

 

„Dabei fällt mir der Mann ein, der aus dem zehnten Stock gefallen ist. Der hat bei jedem Stockwerk, an dem er vorbeikam, gesagt: ,So weit ging’s gut!‘ - Das sagen wir auch.“

 

„So weit ging’s gut!“ - Diesem Motto war McQueen in seinem eigenen Leben lange gefolgt. Gott hatte für ihn keine Rolle gespielt. „Ich glaube an mich selbst“, meinte er einmal auf die Frage, ob er an Gott glaube.

 

Im Jahr 1979 aber erzählte er einem Freund: „Ich bin dem Tod so oft von der Schippe gesprungen, dass ich mich manchmal wirklich frage, warum ich noch am Leben bin. Es ist, als ob jemand über mir gewacht und so viele, viele Male für mich gesorgt habe.“ In dieser Zeit hatte McQueen mit seinem Fluglehrer intensive Gespräche über Gott und die Bibel. Bisher war er dem Glück immer auf der Überholspur nachgejagt - vergeblich. Jetzt aber machten ihm seine Sünden zu schaffen. Durch den Glauben an Christus fand er Vergebung und Frieden.

 

Einige Wochen später wurde bei ihm eine unheilbare Krebserkrankung festgestellt. Aber Steve McQueen hatte sein Leben in Gottes Hand gelegt; darin fühlte er sich auch in seinen letzten Monaten geborgen. Und in diesem Vertrauen ging er als Fünfzigjähriger in die Ewigkeit.

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn jemand nicht in mir bleibt, wird er hinausgeworfen wie die Rebe und verdorrt; und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, um was ihr wollt, und es wird euch geschehen. Hierin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt, und ihr werdet meine Jünger werden.   Johannes 15,6–8

 

Bringt die Rebe Frucht oder bringt sie keine Frucht?

 

In Israel gehörte der Weinbau damals zum Alltag. Die Jünger konnten sich also etwas darunter vorstellen, wenn der Herr zum Beispiel davon sprach, dass die Reben „gereinigt“ werden, damit sie mehr Frucht bringen.

 

Doch wie an manchen anderen Stellen, wo der Herr ein Alltagsgeschehen aufgreift, um seine Unterweisung zu illustrieren, geht seine Belehrung über die natürlichen Gegebenheiten hinaus: Die Reben hier haben eine Verantwortung, nämlich am Weinstock zu bleiben. Das ist die Besonderheit. Und was geschieht, wenn sie nicht am Weinstock bleiben? Der Weingärtner schneidet sie weg, so dass sie schließlich im Feuer landen. Das entspricht wieder dem bekannten Vorgang, wenn Reben keine Frucht tragen.

 

Entscheidend ist also: Bringt die Rebe Frucht oder bringt sie keine Frucht? Wenn sie Frucht bringt, steht es gut: Sie kann noch mehr Frucht bringen. Der Weingärtner tut alles dafür, aber auch jeder persönlich muss dazu beitragen, „viel“ Frucht zu bringen. Gott, der Vater, hat große Freude an den Gläubigen, bei denen klar erkennbar ist, dass sie Jünger Jesu sind, weil sie ihrem Meister ganz ähnlich sind. Dadurch wird Er geehrt.

 

Leider gibt es auch Reben, die zwar äußerlich mit dem Weinstock verbunden sind, aber doch keine Frucht bringen. Gemeint sind Menschen, die nur der Form und dem Bekenntnis nach Jünger sind, ansonsten aber keine Ähnlichkeit mit Christus aufweisen.

 

Sie werden einmal das ewige Gericht erleiden: den Feuersee.

 

 

 

Die Vorübergehenden aber lästerten Jesus … Ebenso spotteten auch die Hohenpriester samt den Schriftgelehrten und Ältesten … Auf dieselbe Weise aber schmähten ihn auch die Räuber, die mit ihm gekreuzigt waren.   Matthäus 27,39.41.44

 

Worte wie Pfeile (1)

 

Das Kreuz auf der Hinrichtungsstätte Golgatha zieht die Menschen in Jerusalem an - und der Mann an dem Kreuz in der Mitte ist das Ziel ihrer Verachtung!

 

Da sind „Vorübergehende“ - unter ihnen nicht nur Juden aus Jerusalem und Umgebung, sondern auch Pilger, die zum Passahfest nach Jerusalem gekommen sind. Manche sind da, um bei dem aufsehenerregenden Ereignis zuzusehen. Andere haben es eilig: Sie haben Wichtigeres vor, haben für eine gründliche Untersuchung keine Zeit oder kein Interesse. Was schallt dem Herrn Jesus von dieser Gruppe der Vorübergehenden entgegen? - Sie lästern Ihn.

 

Da sind „die Hohenpriester samt den Schriftgelehrten und Ältesten“ - die religiösen Führer, die Meinungsmacher. Damit auch die, die Jesus Christus, dem Gekreuzigten, am nächsten stehen sollten: die Repräsentanten Gottes, die die heiligen Schriften kennen und untersuchen. Nach außen hin erscheinen sie ehrbar und religiös, doch auch sie spotten. Sie tun es verhalten, mehr „untereinander“ (Markus 15,31) Ihre Ablehnung klingt daher vielleicht kultivierter oder vornehmer, aber sie ist umso erbitterter.

 

Und da sind „Räuber“: Gestrauchelte, Gefallene, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten und deshalb schuldig sind. Sie sind mit Jesus gekreuzigt worden, doch auch sie schmähen den Herrn ohne Mitleid.

 

Hier werden die Worte aus den Psalmen wahr: „Alle, die mich sehen, spotten über mich“ (Psalm 22,8) In ihrem Spott und ihrer Verachtung für Jesus Christus sind sich Zuschauer aus allen Gesellschaftsschichten einig. Das ist auch heute noch so!

 

Die Vorübergehenden aber lästerten Jesus, indem sie ihre Köpfe schüttelten und sagten: Der du den Tempel abbrichst und in drei Tagen aufbaust, rette dich selbst. Wenn du Gottes Sohn bist, so steige herab vom KreuzMatthäus 27,39.40

Worte wie Pfeile (2)

 

Die Vorübergehenden lästern und zeigen ihre ganze Verachtung, „indem sie ihre Köpfe schüttelten“. Selbst, wenn man nicht hört, was sie sagen, weiß man, was sie denken.

 

Was werfen sie dem Mann am Kreuz vor? Das, was man Ihm, dem Herrn Jesus Christus, schon vorgeworfen hat, als man Ihn angeklagt hat: „Dieser sagte: Ich kann den Tempel Gottes abbrechen und ihn in drei Tagen aufbauen.“ Doch das hatte Jesus gar nicht gesagt! Er hatte gesagt: „Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen werde ich ihn aufrichten.“ Damit hatte Er den „Tempel seines Leibes“ gemeint, den sie abbrechen würden; Er hatte also von seinem Tod und seiner Auferstehung gesprochen. Sie aber denken an den Tempel, an dem Herodes 46 Jahre gebaut hat, und behaupten, Er wolle ihn abbrechen. Wie wahr ist die Aussage: „Meine Worte verdrehen sie den ganzen Tag, alle ihre Gedanken sind gegen mich zum Bösen“! (Matthäus 26,61; Johannes 2,18–22; Psalm 56,6)

 

Auch heute erklärt sich vieles in der Bibel, wenn man eine gute Übersetzung benutzt, wenn man den Bibeltext genau liest, wenn man vor allem den Zusammenhang beachtet, wenn man sich vor vorschnellen Interpretationen hütet, wenn man nachforscht und nachfragt. Dann kann Dunkles klar werden.

 

Sie fügen hinzu: „Wenn du Gottes Sohn bist, so steige herab vom Kreuz!“ - Drei Tage später ist das Grab leer und der „Sohn Gottes in Kraft erwiesen … durch Toten-Auferstehung“. Glauben sie nun? Nein! Jesus hat es angekündigt: „Sie werden auch nicht überzeugt werden, wenn jemand aus den Toten aufersteht.“ - Sie glauben nicht, weil sie nicht wollen!

 

Ob das heute anders ist …?  (Römer 1,4; Lukas 16,31)

 

Ebenso spotteten auch die Hohenpriester samt den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen: Andere hat er gerettet …      Matthäus 27,41.42

 

Worte wie Pfeile (3)

 

Nun spotten die Führer des Volkes: „Andere hat er gerettet.“ Bewusst oder unbewusst sagen sie etwas sehr Bedeutsames. Was sie sagen, ist wahr - es ist wie eine Überschrift über sein Leben: Jesus hat Menschen von ihren Sünden gerettet und von ihren Krankheiten geheilt. Beides ist in dem Wort „gerettet“ enthalten.

 

Die Obersten des Volkes können nicht leugnen, dass Er Blinde und Lahme gesund gemacht, ja Tote zum Leben erweckt hat. Doch Jesus Christus hat noch mehr getan: Er hat Menschen auch für den Himmel gerettet, hat ihnen neues, ewiges Leben gegeben. Er hat nämlich auch gesagt: „Deine Sünden sind vergeben“, und: „Ich gebe ihnen ewiges Leben.“ Weil Jesus Menschen für den Himmel retten will, hängt Er jetzt am Kreuz. Auch in diesem umfassenderen Sinn sind ihre Worte wahr (Markus 2,5; Johannes 10,28)

 

Doch was die Führer des Volkes spottend sagen, ist zugleich auch falsch: Jesus Christus hat nicht nur gerettet (Vergangenheit), sondern Er rettet immer noch (Gegenwart). Als Er am Kreuz hängt, rettet Er den Räuber, der sich zu Ihm wendet, und auch heute rettet Er jeden, der zu Ihm kommt!

(Lukas 23,43)

 

Was sie sagen, ist aber auch traurig. Wenn es um Rettung geht, denken sie an Jesus und die anderen, aber nicht an sich selbst. Sie sagen: „Andere hat er gerettet.“ Andere - aber nicht uns. Oder persönlicher: Andere - aber nicht mich! Es lag nicht an Jesus Christus, dass sie keinerlei Rettung durch Ihn erfuhren, sondern an ihnen selbst. Denn Gott „will, dass alle Menschen gerettet werden“

(1. Timotheus 2,4) Dafür musste der Sohn Gottes sterben.

 

Wenn ich also nicht zu Ihm komme, dann zeige ich Ihm, dass ich nicht gerettet werden will!

 

Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten.  Matthäus 27,42

 

Worte wie Pfeile (4)

 

Gestern haben wir über den ersten Teil des Satzes nachgedacht, doch auch der zweite Teil hat es in sich: „Sich selbst kann er nicht retten.“ Ist das wahr?

 

Nein - denn Jesus Christus ist der Sohn Gottes, ist „Israels König“, ist „der Auserwählte Gottes“. Er hat „alle Gewalt im Himmel und auf der Erde“, und Er ist der Schöpfer und Erhalter aller Menschen. Wenige Stunden vorher hat Er es bewiesen: Da wollte man Ihn gefangen nehmen; und als Er sagte: „Ich bin es, wichen sie zurück und fielen zu Boden“ (Lukas 23,35; Johannes 18,6)

 

Ja - weil Er andere retten will, konnte Er sich selbst jetzt nicht retten. Er hängt dort,

  • weil es in den Schriften des Alten Testaments angekündigt ist: Er ist Jesus, der „sein Volk erretten wird von ihren Sünden“. Durch Ihn werden „die Schriften erfüllt werden“ (Matthäus 1,21; 26,54)
  • weil Er seinem Gott und Vater gehorsam ist: Deshalb lässt Er sich kreuzigen und erniedrigt sich „bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz“ (Philipper 2,8)
  • weil Er uns Menschen liebt: Er ist gekommen, um „das Verlorene zu erretten“. Als der gute Hirte wird Er am Kreuz „sein Leben für die Schafe“ lassen (Matthäus 18,11; Johannes 10,11)

Er wollte sich nicht retten, und Er konnte sich nicht retten - weil Er schon vor 2000 Jahren an mich gedacht hat! Und an Sie! Und an viele andere! Und weil Er sich selbst nicht gerettet hat - deshalb kann Er jetzt andere retten!

 

Was für eine unendlich große, aufopferungsbereite Liebe! Sie berührt mich tief.

 

Er ist Israels König; so steige er jetzt vom Kreuz herab, und wir wollen an ihn glauben.

Matthäus 27,42

 

Worte wie Pfeile (5)

 

Der Spott der Führer des Volkes ist noch nicht zu Ende. Jetzt sagen sie: „Er ist Israels König.“ Das war ihr Anklagegrund bei dem Statthalter, das war auch ihr Druckmittel, als er Jesus freigeben wollte. Und die Beschuldigungsschrift über dem Kreuz lautete: „Dieser ist Jesus, der König der Juden.“ Jetzt sagen sie: Du sollst es sein, wenn du tust, was wir wollen! Also: Steig herab! Beweise es uns - dann erkennen wir dich als König an! Doch was wäre das für ein König, der tun würde, was andere ihm vorschreiben! (Matthäus 27,11.37; Johannes 19,12)

 

Sie sagen: Tu ein Wunder, dann glauben wir dir! Der Ausgangspunkt ihres Glaubens soll etwas Sichtbares, etwas Offensichtliches sein. - Doch der Glaube, von dem die Bibel spricht, ist das genaue Gegenteil: Er ist „eine Überzeugung von Dingen, die man nicht sieht.“ (Hebräer 11,1)

Biblischer Glaube stützt sich auf Gottes Wort. Er erkennt, dass Gott sich in Jesus Christus offenbart hat und dass die Auferstehung Jesu Ihn wirklich als Sohn Gottes ausweist. Und er vertraut Gott und seinen Zusagen auch in den Punkten, die noch nicht zu sehen sind.

(vgl. Johannes 2,22; Römer 1,4)

 

Doch sind die Einwände, die man heute gegenüber Jesus Christus hat, nicht ähnlich? Man sagt: Wenn ein lieber Mensch nicht stirbt; wenn ich hier lebend herauskomme; wenn du, Gott, das tust, was ich will - dann will ich glauben! Man will glauben, wenn Wünsche erfüllt werden, wenn Wunder geschehen, wenn Erfolg da ist. Man will sehen … und dann erst glauben!

Doch Gott sagt: Verlass dich auf mich!

Vertraue meinen Verheißungen, meinen Zusagen, meinem Wort! Stütze dich nicht auf Sichtbares - stütze dich auf mich!

 

Er vertraute auf Gott, der rette ihn jetzt, wenn er ihn begehrt; denn er sagte: Ich bin Gottes Sohn.

Matthäus 27,43

 

Worte wie Pfeile (6)

 

Der letzte Spott wiegt am schwersten und trifft den Heiland am tiefsten, denn er gipfelt in der vorwurfsvollen Frage: Wo ist denn dein Gott? Wenn Gott wirklich dein Vater wäre, dann würde er doch …? Doch offensichtlich schweigt Er …? Also …?

 

Doch dieser Spott ist ein einziges Missverständnis, wie Pfarrer Wilhelm Busch (1897-1966) es einmal genannt hat:

  • Am Kreuz geht es nicht um die Not Jesu (obwohl sie unvorstellbar groß war), sondern um unsere Not, um unser Problem der Sünde.
  • Am Kreuz geht es nicht darum, ob Gott seinen Sohn retten will (das hätte Er tun können!), sondern dass Menschen gerettet werden.
  • Am Kreuz geht es nicht darum, ob Gott seinen Sohn begehrt (das hat Er bewiesen, als vom Himmel die Stimme Gottes erging: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe“; 2. Petrus 1,17) - sondern darum, dass Gott einmal Menschen bei sich, in seiner Nähe, haben will.

Darum hängt Jesus am Kreuz! Und darum muss Er sterben!

Wenn Jesus Christus vor dem Kreuz bewahrt geblieben wäre, müsste ich ewig von Gott getrennt sein! Nur weil Gott Ihn nicht verschont hat, kann ich leben! Für mich hing der Heiland am Kreuz, für mich stieg Er nicht herab (V. 40); für mich rettete Er sich nicht selbst (V. 42); für mich befreite Gott Ihn nicht (V. 43)!

 

Unfassbare Liebe Gottes, die den einzigen, geliebten Sohn in den Tod gibt! Unfassbare Liebe des Herrn Jesus, der den Plan der Errettung umgesetzt und ausgeführt hat - und der dabei an mich und an Sie und an alle, die an Ihn glauben würden, gedacht hat!

 

 

 

Wie der Vater mich geliebt hat, habe auch ich euch geliebt; bleibt in meiner Liebe. Wenn ihr meine Gebote haltet, so werdet ihr in meiner Liebe bleiben, wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. Dies habe ich zu euch geredet, damit meine Freude in euch sei und eure Freude völlig werde.    Johannes 15,9–11

 

Die Liebe Jeu ist wie die Sonne, sie scheint immer

 

Im Johannes-Evangelium spricht der Herr mehrfach von der Liebe. Fügt man diese Aussagen wie vier Linien zusammen, ergibt das ein Viereck der Liebe:

  1. Der Vater liebt den Sohn. (Kap. 3,35)
  2. Der Vater liebt die Gläubigen, wie Er seinen Sohn liebt. (Kap. 17,23)
  3. Der Herr liebt die Seinen, wie der Vater Ihn liebt. (Kap. 15,9)
  4. Die Gläubigen sollen einander lieben, wie der Herr sie geliebt hat. (Kap. 13,34)

Die Liebe des Vaters zu seinem Sohn ist eine ewige Liebe, die die Gläubigen wohl nie ganz begreifen können, die sie aber immer bewundern werden. Und mit dieser Liebe werden sie selbst geliebt!

 

Sind wir uns als Gläubige dieser Liebe immer bewusst? Wenn wir eigenwillige Wege gehen und den Geboten des Herrn nicht gehorsam sind, gleichen wir Kindern, die die Liebe ihrer Eltern nicht schätzen, weil sie ein schlechtes Gewissen haben.

 

Die Liebe des Herrn ist wie die Sonne - sie scheint immer. Sie entsteht nicht dadurch, dass wir seine Gebote halten. Aber wir müssen seine Gebote befolgen; nur so setzen wir uns den Strahlen der Liebe aus.

 

Der Herr selbst ist uns das beste Beispiel: Er lebte immer in völliger Übereinstimmung mit seinem Vater.

 

So blieb Er in dessen Liebe und daraus ergab sich eine tiefe Freude, die Er auch uns von Herzen wünscht.

 

 

  

 

 

 

Mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, mit dem Mund aber wird bekannt zum Heil.

Römer 10,10

 

Eine persönliche Sache zwischen Gott und dem Menschen

 

Es war am Büchertisch. Die Frau, die gerade einen Kalender mit Tagesandachten für das nächste Jahr mitgenommen hatte, war mir bekannt. Jedes Jahr holte sie sich ihren Kalender ab.

 

Sie strahlte und wollte mir offensichtlich etwas erzählen. Ja, sie würde den Kalender schon viele Jahre lesen. Und sie hätte ihn zu Hause immer in der Eckbanktruhe in ihrer Küche versteckt. Ihr Mann sollte nicht erfahren, dass sie einen christlichen Kalender liest. Der würde sie vor die Tür setzen, wenn er das erführe - so hatte sie gedacht. Und dann hatte sie sich letztes Jahr bekehrt und Jesus Christus als ihren Herrn und Heiland angenommen. Eigentlich wollte sie es ihrem Mann ja sagen, aber sie wusste nicht wie.

 

Einige Wochen später stand sie wie jeden Morgen an der Eckbank, um ihren Kalender zu holen und zu lesen. Und ihr Mann stand am anderen Ende der Bank und hielt auch einen Kalender in der Hand - weil er ihn lesen wollte, aber sich nicht traute, es seiner Frau zu sagen. Denn die würde ihn sicher vor die Tür setzen.

 

Beim Erzählen spürte man ihre Freude, dass Gott ihr und ihrem Mann klargemacht hatte, dass das Versteckspiel nun vorbei war. Dass sie ihren Glauben bekennen sollten, auch voreinander als Ehepartner.

 

Es ist wahr: „Mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit.“ Da ist oft keiner dabei, weil es eine persönliche Sache ist zwischen einem Menschen und Gott. Durch den Glauben an Christus und sein Sühnopfer werden wir vor Gott gerechtfertigt. (Kap. 3,21-26)

 

Doch „mit dem Mund wird bekannt zum Heil“. Wenn echter Herzensglaube an Jesus Christus da ist, wird er sich auch äußern - zum Heil und Segen für den Glaubenden selbst und für seine Umgebung.

 

 

 

Lasst uns nun hingehen nach Bethlehem und diese Sache sehen, die geschehen ist, die der Herr uns kundgetan hat.   Lukas 2,15

 

Stationen im Leben Jesu: Bethlehem

 

Bethlehem liegt 10 Kilometer südlich von Jerusalem im Gebirge Judäa. Hier bringt die Jungfrau Maria ein Kind zur Welt, wie der Engel Gabriel es ihr angekündigt hat: „Der Heilige Geist wird auf dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren werden wird, Sohn Gottes genannt werden“ (Kap. 1,35). - Der Geburtsort Jesu ist bereits sieben Jahrhunderte zuvor vom Propheten Micha genannt worden. (Micha 5,1)

 

Engel verkünden den Hirten von Bethlehem die Geburt des Erlösers. Und auch wir wollen gleichsam wie die Hirten hingehen und sehen, was geschehen ist. Wer dieses Kind ist, zeigen vor allem diese

 

Namen:

Es ist Jesus, das bedeutet: Der HERR ist Rettung. - Wie lange schon hat das jüdische Volk auf den Messias, den Retter, gewartet! Jetzt ist Er da. Und der Heilsplan Gottes geht noch weit über die Grenzen Israels hinaus. In Jesus Christus bietet Gott allen Menschen seine Rettung, sein Heil, seine Vergebung an. Dazu wurde der Sohn Gottes in Bethlehem Mensch - um am Kreuz von Golgatha für die Sünden zu sterben. (vgl. Matthäus 1,21; Lukas 2,32)

 

Das Kind ist Emmanuel, das heißt: Gott mit uns. - Gott kommt in Jesus Christus zu uns. Er kommt hinein in unsere Lebensumstände. Er ist kein ferner, unnahbarer Gott, sondern Er ist „mit uns.“ (Matthäus 1,23)

 

Jesus ist ebenso Sohn des Höchsten und Sohn Gottes. - Innerhalb der Gottheit ist Er schon ewig der Sohn. Aber auch als Mensch auf der Erde und schon als Kind in Bethlehem ist Er der Sohn Gottes. Er offenbart den Menschen, wer Gott ist. (Lukas 1,32.35)

 

 

 

Nachdem nun Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen hat, gebietet er jetzt den Menschen, dass sie alle überall Buße tun sollen.

 

Ich bezeugte sowohl Juden als auch Griechen die Buße zu Gott und den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus.     Apostelgeschichte 17,30; 20,21

 

Was versteht die Bibel unter Buße?

 

Buße bezeichnet eine innere Haltung, die jemand vor Gott einnimmt - ein sittliches Urteil, das jemand über sich selbst und sein Tun fällt. Dagegen bedeutet Buße in der Bibel niemals, dass der Mensch Bußübungen verrichtet oder eine Wiedergutmachung ableistet.

 

Buße „zu Gott“ ist die Voraussetzung dafür, dass Gott in Gnade vergibt. Sie ist weit mehr als nur Reue, die man auch für sich allein empfinden kann, wenn man eine Tat bereut. Wer Buße tut, erkennt Gott gegenüber an, dass er auf einem falschen Weg war, und kehrt um. Er bekennt Gott seine Sünden und verurteilt nicht nur seine Taten, sondern auch sich selbst, weil er zu diesen Taten fähig war. Als der verlorene Sohn vor seinem Vater stand, sprach er nicht nur: „Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir“, sondern auch: „Ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen.“ Das ist Buße, wie die Bibel sie kennt. (Lukas 15,21)

 

Zur Buße zu Gott gehört auch der „Glaube an unseren Herrn Jesus Christus“. Gott will Gnade üben, und Christus ist dazu am Kreuz von Golgatha gestorben, damit „durch den Glauben an sein Blut“ jeder Vergebung und Frieden mit Gott empfangen kann. Es ist Gottes Güte, die uns „zur Buße leitet“, damit Er uns vergeben kann! (Römer 3,25; 2,4)

 

„So tut nun Buße und bekehrt euch, damit eure Sünden ausgetilgt werden.“ Apostelgeschichte 3,19

 

 

 

 

 

 

Du aber steh jetzt still, dass ich dich das Wort Gottes hören lasse.  1. Samuel 9,27

 

Stehe still!

 

Der Wecker klingelt. Johannes springt aus dem Bett, läuft unter die Dusche und schlürft dann hastig seinen Kaffee. Nach einer Dreiviertelstunde in einer überfüllten U-Bahn kommt er an seinem Arbeitsplatz an. Eine erste Besprechung erfordert Konzentration; eine zweite folgt direkt im Anschluss. Während der Mittagspause gibt es ein paar wichtige Punkte mit den Kollegen zu besprechen. Dann folgen zwei Treffen mit Kunden; Berichte müssen verfasst werden; und zwischendurch wird er immer wieder von Anrufen unterbrochen …

 

Es ist schon acht Uhr abends, als Johannes wieder zu Hause ankommt. Während er seine Post und seine E-Mails liest, schlingt er sein Abendessen herunter. Dann wirft er sich aufs Sofa und schaltet den Fernseher ein. Doch Johannes ist zu müde, um dem Film zu folgen; er geht zu Bett und schläft wie ein Stein. Der Wecker klingelt …

 

Johannes, du musst damit aufhören, so durchs Leben zu rasen. Wenn du so weitermachst, wirst du - falls dein Herz nicht vorher schlappmacht - im Rentenalter ankommen, ohne wirklich gelebt zu haben. Nimm dir die Zeit, anzuhalten und nachzudenken, damit du nicht das Wesentliche verpasst.

 

Du hechelst einem erfüllten Leben nach, ohne es zu erreichen. Doch Gott will dir heute noch tiefes Glück und Erfüllung schenken.

 

Lies die beste Nachricht der Welt - entdecke, dass Gott dich liebt und alles vorbereitet hat, damit du heute glücklich werden kannst. Schlage dazu deine Bibel auf oder lies im Internet unter csv-bibel.de!

 

„Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt und seine Seele einbüßt?“

Markus 8,36

 

 

 

Öffne meine Augen, damit ich Wunder schaue in deinem Gesetz!  Psalm 119,18

 

Tipps zum Bibellesen

  • Beginne mit Gebet. Bitte Gott darum, dass du sein Wort verstehst.
  • Die ganze Bibel ist Gottes Wort, doch es gibt einfachere und schwierigere Bibelbücher. Beginne im Neuen Testament; darin finden wir die Grundlagen des christlichen Glaubens. Lies zuerst die Evangelien, dann die Apostelgeschichte, die Briefe und die Offenbarung. Im Alten Testament lesen wir vor allem, wie Gott das Volk Israel führt. Auch darin will vieles die Gläubigen heute anspornen und ermuntern.
  • Lies fortlaufend und nicht aufs Geratewohl. So kannst du die Texte in ihrem Zusammenhang besser verstehen.
  • Lies regelmäßig. Gottes Wort ist die geistliche Nahrung, auf die wir täglich angewiesen sind.
  • Halte dich nicht zu lange an einer Stelle auf, die dir schwierig erscheint, sondern lies weiter. In dem Maß, wie du die Bibel liest, wirst du sie immer besser verstehen.
  • Forsche in der Bibel nach Jesus Christus, dem Heiland. Er wird uns in vielfältiger Weise vorgestellt, damit wir Ihn immer besser kennenlernen und uns an Ihm erfreuen können.
  • Bibelauslegungen können dir dabei helfen, die Bibel besser zu verstehen. Achte dann darauf, dass die Verfasser die Bibel als inspiriertes Wort Gottes anerkennen.
  • Danke Gott für das, was Er dir in seinem Wort gezeigt hat.

Für verschlossene Herzen ist die Bibel ein verschlossenes Buch. Wer aber die Wahrheit sucht, wird darin die Entdeckung seines Lebens machen.

 

 

 

Um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Ungerechtigkeiten willen zerschlagen.

Jesaja 53,5

 

Gott ist gerecht

 

Der elegante Herr, der da vor Pfarrer Wilhelm Busch (1897-1966) sitzt, redet sich immer mehr in Rage:

„Ja, ich bin Christ. Und natürlich braucht man Religion, deshalb habe ich meinen Jungen ja auch in den Konfirmationsunterricht geschickt. Jetzt kommt der nach Hause und erzählt mir von Sünde und Schuld und Golgatha. Ist die Kirche nicht weitergekommen, um mittlerweile mehr praktische Lebensweisheiten zu vermitteln? Wer kann denn heute noch etwas mit Golgatha anfangen? Und Sünde - so ein antiquiertes Wort! Wenn damals im Krieg jemand mal etwas versiebte, dann gab es einen Anpfiff - und damit war die Sache vorbei. Sollte Gott das nicht ähnlich sehen?“

 

Freundlich fragte Wilhelm Busch:

„Sie sind doch im Krieg Offizier gewesen. Und da haben Sie alle Leute, die etwas versiebt haben, nur mit einem Anpfiff weggeschickt? Allerhand!“ - „Nein, nein“, sagte der Mann, „wenn einer die Gesetze übertreten hatte, dann wurde er natürlich verurteilt. Es gibt ja ein Recht, und wer das verletzt, der wird verurteilt.“

 

Da wurde Wilhelm Busch energisch: „Es gibt ein Recht - gerade darum geht es doch!

 

Wer also die Rechte Gottes übertritt, wird verurteilt! Denn Gott ist gerecht. Doch auf Golgatha ist Einer als Bürge für mich eingesprungen und hat das Urteil abgewendet - Jesus Christus! Entweder erkennen Sie also Gottes Urteil an und wenden sich an Den, der als Bürge für Sie eingetreten ist - oder Sie gehen Ihrer Verurteilung bei Gott entgegen!“

 

Auch heute können viele Menschen mit dem Sühnetod Jesu am Kreuz von Golgatha nichts mehr anfangen.

Weil sie nicht verstehen, dass Gott gerecht ist.

 

Und dass sie vor Ihm schuldig geworden sind. Und dass Jesus Christus „um unserer Übertretungen willen“ gelitten hat - auf Golgatha!

 

 

 

 

 

 

Dies ist mein Gebot, dass ihr einander liebet, wie ich euch geliebt habe. Größere Liebe hat niemand als diese, dass jemand sein Leben lässt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete. Ich nenne euch nicht mehr Knechte, denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut; euch aber habe ich Freunde genannt, weil ich alles, was ich von meinem Vater gehört habe, euch kundgetan habe.

Johannes 15,12–15

 

Jesus lässt uns an der Beziehung teilhaben, die Er mit seinem Vater hat!

 

Wer würde sich zutrauen, das Gebot Jesu zu erfüllen: einander zu lieben, wie Er uns geliebt hat? Ist das überhaupt möglich? - Wenn die Kinder Gottes gar nicht dazu in der Lage wären, hätte der Herr ihnen dieses Gebot nicht auferlegt. Wer durch Umkehr und Glauben eine Neugeburt erlebt hat, besitzt ewiges Leben. Die Kraft dieses göttlichen Lebens befähigt ihn, seine Mitgläubigen trotz aller Eigenarten und Verschiedenheit zu lieben.

 

Liebe beschränkt sich nicht darauf, positive Gefühle für den anderen zu haben; sie gibt sich alle Mühe, in jeder Hinsicht zum Wohlergehen des anderen beizutragen. Das fängt mit Interesse an und findet seinen Höhepunkt in der Bereitschaft, das eigene Leben für die Brüder einzusetzen oder hinzugeben. (vgl. 1. Johannes 3,16)

 

Jesus nennt die Gläubigen seine Freunde - was für ein großer Segen! Denn es bedeutet, dass Er sie ausführlich in seine Gedanken und Absichten einweiht. Für Knechte oder Sklaven dagegen gäbe es nur Arbeitsanweisungen.

 

Mit einem Freund sprechen wir über unsere Pläne. Wir wissen: Er interessiert sich dafür, selbst wenn sie ihn nicht direkt betreffen. Einen solch vertrauten Umgang hatte Gott schon mit Abraham, der auch „Freund Gottes“ genannt wird: „Sollte ich vor Abraham verbergen, was ich tun will?“

(1. Mose 18,17)

 

Ja, die Gläubigen sind die „besten“ Freunde Jesu! Er lässt sie an der Beziehung teilhaben, die Er mit seinem Vater hat!

 

 

 

wenn ein Mann sich bereichert, wenn sich die Herrlichkeit seines Hauses vergrößert.

wenn er stirbt, nimmt er das alles nicht mit; nicht folgt ihm hinab seine Herrlichkeit.

Psalm 49,17.18

„Das alles muss ich zurücklassen!“

 

Jules Mazarin (1602-1661), der französische Kardinal und Diplomat, war lange Zeit der regierende Minister von Frankreich. Durch Einkünfte aus zahlreichen Ämtern erwarb er ein großes Vermögen. In Paris ließ er sich einen eigenen Palast bauen, der seine umfangreiche Bibliothek und die vielen wertvollen Gemälde aufnahm.

 

Kurz vor Mazarins Tod wurde der Graf von Brienne Zeuge, wie dieser sich noch einmal in seine Gemäldegalerie schleppte. Immer wieder murmelte er dabei vor sich hin: „Das alles muss ich zurücklassen!“ Er war schon sehr schwach, so dass er nach jedem Schritt innehielt. Wieder sagte er: „Und auch das! Wie viel Mühe hat es gekostet, das zu erwerben! Wie könnte ich es ohne Bedauern zurücklassen! Dort, wo ich hingehe, werde ich nichts mehr davon sehen.“

 

Ob es Reichtum ist oder Ansehen und Macht - alles was zu dieser Erde gehört, müssen auch wir einmal zurücklassen. Deshalb mahnt Jesus Christus uns so eindringlich:

 

„Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo Motte und Rost zerstören und wo Diebe einbrechen und stehlen; sammelt euch aber Schätze im Himmel …; denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.“ Matthäus 6,19–21

 

Die entscheidende Frage ist: Woran hängt unser Herz? Was haben wir uns als Lebensinhalt und Lebensziel gewählt? Hängt mein Herz an Christus, der sein Leben für mich hingegeben hat? Dann ist Er selbst mein „Schatz“ und mit Ihm alles das, was Ihm gehört. Dieser Schatz im Himmel ist für ewig sicher.

 

 

 

Als sie alles nach dem Gesetz des Herrn vollendet hatten, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazareth zurück. Lukas 2,39

 

Stationen im Leben Jesu: Nazareth

 

Wer Nazareth in Israel besucht, trifft auf eine Stadt mit rund 75.000 Einwohnern. Man schätzt, dass hier inmitten der Hügel im Westen des Sees Genezareth in biblischer Zeit nur 200 bis 500 Menschen lebten.

 

Jesus wurde in Bethlehem geboren. Danach brachten Joseph und Maria in Jerusalem ein Opfer für Ihn dar. Dann kehrten sie in ihren Heimatort Nazareth zurück. Dort wuchs Jesus gemeinsam mit seinen Halbbrüdern Jakobus, Joseph, Simon, Judas und seinen Schwestern auf. (Matthäus 13,55.56; Lukas 2,22–24.51)

 

In Nazareth kannte man Jesus als „Sohn des Zimmermanns“; und es ist anzunehmen, dass Er diesen Beruf erlernte und ausübte, bis er im Alter von ungefähr 30 Jahren seinen öffentlichen Dienst begann. (vgl. Markus 6,3)

 

Die religiösen Leute in Israel erwarteten nichts Positives aus der nördlichen Provinz Galiläa, erst recht nicht aus einem so unbedeutenden Ort wie Nazareth. „Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen?“, fragte der fromme Israelit Nathanael, als er die Herkunft Jesu erfuhr. Zudem lehnten auch die Leute aus Nazareth Jesus ab, als Er in ihrer Synagoge predigte. Sie „wurden von Wut erfüllt, … stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn bis an den Rand des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war, um ihn hinabzustürzen“ (Johannes 1,46; Lukas 4,28.29)

 

Verachtung und Ablehnung - das erfuhr Jesus von Nazareth im Übermaß. Später kam der Hass der jüdischen Hohenpriester und Schriftgelehrten hinzu. Sie sahen ihren Einfluss durch den Wanderprediger aus Nazareth bedroht.

 

Bis heute wird Jesus von Nazareth von denen abgelehnt, die ihre Schuld vor Gott nicht eingestehen wollen und meinen, ohne Jesus als ihren Retter auszukommen. Für die aber, die an Ihn glauben und Ihm nachfolgen, ist Er der Weg zu Gott, dem Vater. (Johannes 14,6)

 

 

 

 

Euer Glaube beruhe nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft.  1. Korinther 2,5

 

Worauf stützt sich meine Lebenshaltung?

 

Wieder einmal wurde ein Christ in China verhaftet, weil er bei der Verteilung von Bibeln mitgewirkt hatte. Später erzählte er: „Ich konnte geradezu spüren, dass ich etwas hinzulernen sollte. Gott wollte mich für eine Aufgabe vorbereiten; ich sollte von Ihm Zeugnis ablegen. Und so ließ Er mich in diese Situation kommen. Ich sollte zuerst Ihn selbst besser kennenlernen. Darum habe ich das nicht als Strafe empfunden …“

 

Was für eine bemerkenswerte Reaktion! Dieser Christ hat den festen Wunsch, seinen Gott immer besser kennenzulernen - jeden Tag, selbst in schwierigen Lebensumständen. Deshalb setzt er nicht alles daran, sich das Leben so bequem wie möglich und nach eigenem Gutdünken zu gestalten. Nein, vor allem anderen achtet er darauf, dass die persönliche Beziehung zu Gott, der Glaube an Ihn und das Vertrauen auf Gottes Kraft sein Leben prägen.

 

Worauf stützt sich unsere Lebenshaltung? Auf eigene Kraft und eigenes Ermessen? Auf die Weisheit anderer Menschen? Oder haben auch wir diesen lebendigen Glauben, der durch Gottes Kraft hervorgebracht wird und sich nur darauf stützt?

Darüber können wir uns leicht Klarheit verschaffen, wenn wir uns selbst fragen:

  • Stütze ich mein Glück auf eigenes Tun oder auf Gott und den Kreuzestod seines Sohnes?
  • Mache ich meine Pläne nach eigenem Gutdünken, oder frage ich nach Gottes Willen?
  • Lasse ich mich in meinem Leben von einer irdisch-weltlichen Auffassung aller Fragen leiten, oder ist mir die Sicht Gottes wichtig?

Der Herr Jesus Christus ruft uns zu: „Habt Glauben an Gott“ (Markus 11,22)

 

 

 

Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben.  Matthäus 11,28

 

Kommt her zu mir, ich werde euch Ruhe geben

 

Wie viele Menschen, denen wir begegnen, sind müde, abgekämpft und mutlos, und das nicht nur wegen Arbeitsüberlastung oder Stress. Manche haben auch keinen Mut mehr, weiterzuleben. Das gibt es erschreckend oft in der Zeit, in der wir leben. Jesus hat gerade auch solche Menschen gemeint, als Er gesagt hat: „Kommt her zu mir, ich werde euch Ruhe geben.“

 

Da stehen Menschen vor der Scheidung ihrer Ehe. Viele wissen nicht, wie es dann weitergehen soll. Jesus Christus, der Sohn Gottes, ruft jedem von ihnen zu: „Komm her zu mir, ich werde dir Ruhe geben.“

 

Und dann die Kranken mit ihren Schmerzen, mit ihrer Hilflosigkeit und ihrer Verzweiflung! Die Ärzte sind ratlos; niemand kann mehr helfen. Niemand? Doch: Jesus hat allen, die zu Ihm kommen, Ruhe verheißen. Er weiß, was Schmerzen sind, Er hat ja selbst am Kreuz die tiefsten Qualen erduldet. Er kann uns verstehen, wenn die Not groß wird, Er kann zutiefst mit uns fühlen und will uns hindurchhelfen.

Besonders schwer haben es die, die unter Niedergeschlagenheit leiden, denen Angst und Sorge Hoffnung und Freude rauben. Auch ihnen gilt die Einladung des Herrn: „Kommt her zu mir!“ Im Garten Gethsemane hat Er selbst tiefste Bestürzung und Angst empfunden, als der Kreuzestod mit all seinen Schrecken vor seiner Seele stand. Aber Er hat auch den Trost seines Vaters erfahren. Und mit diesem Vater will Er alle, die mit ihrer Last zu Ihm kommen, bekannt machen.

 

Jesus Christus spricht:

„Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird niemals dürsten. …

Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“  Johannes 6,35.37

 

 

 

Der HERR hat mich gesandt, ... Freiheit auszurufen den Gefangenen und Öffnung des Kerkers den Gebundenen.  Jesaja 61,1

 

Der Mensch ist gefangen - gefangen in seiner Eigenliebe und Neigungen!

 

Ein Chronist der Stadt Bern berichtet im Jahre 1513, wie die siegreich aus der Schlacht von Novara heimkehrenden Berner auch einen lebenden Bären als Kriegsbeute in ihrem Triumphzug mitführten. Er wurde im Stadtgraben vor dem Käfigturm gehalten. Der heutige Berner Bärengraben ist bereits der vierte seiner Art und wurde 1857 feierlich eröffnet. Zeitweise wurden 12 und mehr Bären in dem dreieinhalb Meter tiefen Graben gehalten.

 

Im Jahr 2009 wurde ein großer Bärenpark an der Aare eröffnet, der den Bären viel mehr Auslauf erlaubt. Über einen Tunnel ist der Zugang zum traditionsreichen Bärengraben erhalten geblieben.

 

Ebenso wie die Berner Bären in ihrem Graben ist auch der Mensch gefangen - gefangen in seiner Eigenliebe und seiner Neigung zum Bösen, das ihn in Gedanken, Worten und Taten immer wieder einholt!

 

Die Bibel sagt, dass der Mensch, seitdem Adam und Eva in Sünde gefallen sind, ein „Sklave der Sünde“ ist. (Römer 6,12–23)

Das heißt, dass es in uns eine zwanghafte Neigung zum Sündigen gibt, der wir nicht widerstehen können. Davon frei werden können wir nicht etwa dadurch, dass wir - wie die Berner für ihre Bären - die Grenzen ausweiten und uns einfach mehr gestatten. Damit könnten wir zwar die Stimme des Gewissens zum Schweigen bringen, aber wir würden nicht frei.

 

Wirklich frei werden wir nur, wenn wir unsere eigene Sündhaftigkeit und Hilflosigkeit einsehen und wenn wir Gott unsere Schuld bekennen und Christus als unseren persönlichen Erlöser annehmen.

 

„Wenn nun der Sohn euch frei macht, werdet ihr wirklich frei sein.“ Johannes 8,36

 

 

  

 

 

Also ist der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort.  Römer 10,17

 

Buße ist kein Gefühl

 

Viele Menschen halten Begriffe wie Schuld, Buße, Vergebung und Glauben für eine Sache der Gefühle. Schuld bedeutet für sie, sich schuldig zu fühlen. Aber in Wirklichkeit ist Schuld eine objektive Tatsache. Was uns vor Gott schuldig macht, ist die unbestreitbare Tatsache, dass wir gegen Ihn gesündigt und seine Gebote missachtet haben. Wenn wir gegen die Gesetze unseres Landes verstoßen, ist es ja genauso. Der objektive Tatbestand macht uns schuldig - nicht das, was wir dabei fühlen.

 

Auch Buße ist kein Gefühl. Sie ist die bewusste Antwort auf das, was Gott in unserem Leben aufdeckt. Buße bedeutet nicht nur, dass wir die Folgen unserer sündigen Taten sehen und diese deshalb bereuen. Buße bedeutet, das Verkehrte einzusehen und zu verurteilen und dann wirklich zu Gott umzukehren. Das ist etwas ganz anderes als eine schnell vorübergehende Gefühlsregung, wie sie durch äußere Eindrücke hervorgerufen wird. Das Evangelium wendet sich nicht an die Gefühle, sondern an das Gewissen, und es ruft uns dazu auf, an Gottes Wort zu glauben.

 

So ist auch die Gewissheit der Vergebung kein bloßes Gefühl. Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist Gott „treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt“ (1. Johannes 1,9) Das hat Gott versprochen! Und wer seine Sünden aufrichtig vor Ihm bekennt, darf und soll glauben, dass Christus auch für ihn am Kreuz gestorben ist und dass Gott ihm deshalb vergeben hat.

 

Dabei stützt sich der Glaube auf Gottes Wort und nicht auf unsere Gefühle. Wir müssen die Vergebung annehmen, weil Gott sie uns zugesagt hat, nicht weil wir sie fühlen. - Erst im Anschluss daran ruft der lebendige Glaube an Christus, an Gott und sein Wort auch Gefühle der Freude und des Friedens hervor.

 

„Dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes.“ 1. Johannes 5,13

 

 

 

Ihr habt nicht mich auserwählt, sondern ich habe euch auserwählt und euch dazu bestimmt, dass ihr hingehet und Frucht bringet und eure Frucht bleibe, damit, um was irgend ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, er euch gebe. Dies gebiete ich euch, dass ihr einander liebet. Johannes 15,16.17

 

Er hat uns auserwählt!

 

Der Herr konnte seine Jünger als „Freunde“ bezeichnen, weil Er sie in die vertraulichen Mitteilungen seines Vaters eingeweiht hatte. Damit standen sie in einer besonders engen Beziehung zu Ihm. Und dennoch war Er weiterhin ihr Herr und Meister. Ja, sie waren Freunde, doch Er hatte sie ausgewählt, nicht sie Ihn. Das ist der Unterschied zur rein menschlichen Freundschaft, die sich aus einer beiderseitigen Wahl ergibt.

 

Bereits zweimal hatte Jesus davon gesprochen, dass Er seine Jünger auserwählt hatte (Kap. 6,70; 13,18). In unserem Tagesvers geht es vor allem um die Beziehung, die Freunde haben, und um das Ziel, zu dem sie auserwählt waren: Sie waren dazu bestimmt, bleibende Frucht zu tragen. Während der Herr im Himmel ist, sollten die Jünger in dieser Welt in ihrem Verhalten seine Wesenszüge widerspiegeln. Und so geschah es auch: Das Neue Testament berichtet an vielen Stellen davon, dass die Jünger und die Apostel des Herrn mit ihrem Verhalten ein gutes Beispiel gaben.

 

Der Herr leitet dann zum Thema „Gebet“ über. Man könnte denken, die Jünger erhalten hier einen Blankoscheck. „Um was irgend ihr … bitten werdet“ - das ist in der Tat sehr weit gefasst. Doch die Gebete werden nur dann gewiss erhört, wenn sie „im Namen Jesu“ gebetet werden, nicht, wenn sie sich um rein egoistische Wünsche drehen.

 

Noch einmal wiederholt der Herr sein Gebot, dass seine Jünger einander lieben sollen. Er sieht voraus, wie nötig dieses Gebot für die Zukunft sein würde. Müssen wir Christen uns nicht eingestehen, dass wir es zu wenig beachtet haben?

 

 

 

Hebt zur Höhe eure Augen empor und seht: Wer hat diese da geschaffen?  Jesaja 40,26

 

 

Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn.  Hebräer 1,1.2

 

Warum nicht?

 

Fabian betrachtet das Foto auf dem Einband eines Schulbuches. Es zeigt die berühmte Bronzeskulptur „Der Denker“ von Auguste Rodin (1840-1917): Ein muskulöser Mann sitzt auf einem Stein, den Kopf schwer in die Hand gestützt und den Blick zu Boden gerichtet.

Ich frage Fabian: „Was hältst du von dieser Skulptur?“ - „Sehr eindrucksvoll“, stellt er fest, „man könnte meinen, dass er Sorgen hat.“ - „Genau! Fast möchte man ihm zurufen: ,Richte dich auf! Such die Lösung nicht in dir selbst oder auf der Erde - heb den Kopf und schau nach oben!‘“

 

Ausgehend von ihren Kenntnissen und ihren Erfahrungen, haben die großen Denker ihre Überzeugungen über Gott und die Welt niedergeschrieben - wobei Gott allerdings heutzutage immer mehr ausgeklammert wird. Sie haben versucht, zu einer Gesamtschau zu kommen; aber ein wirklich zufriedenstellendes, abschließendes Ergebnis ist nicht in Sicht …

 

Warum nicht? - „Gott hat uns gemacht und nicht wir selbst.“ Deshalb können wir zu einer Gesamtschau der Welt und des Lebens nur aus Gottes Perspektive kommen. Ohne Gott bleibt alles Fragen nach dem Urgrund des Seins nur ein hilfloses „Tasten“ (Ps.100,3; Apg.17,27)

 

Aber Gott selbst ist zu uns gekommen in seinem eigenen Sohn. Jesus Christus hat gezeigt, wer Gott ist und wer der Mensch ist. Durch Christus bietet Gott uns das Leben in seiner Fülle an, das ewige Leben.

Und so ruft Er uns zu, dass wir aufsehen sollen - aufblicken zu Jesus, dem Retter und Herrn.

 (Johannes 3,16; 10,10; Hebräer 12,2)