Ein Katholik schrieb mir, dass ihm die Ehrfurcht vor Gott bei manchen Gottesdiensten fehle.
Aber ist die Ehrfurcht vor einem liebgewonnenen Ritus auch schon eine Ehrfurcht vor Gott? Oder fehlt noch die Ehrfurcht vor dem Wort Gottes, das uns den Willen Gottes klar vor Augen stellt zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei?


 

Ich kann Ihr Leid als Katholik gut nachvollziehen. Auch ich empfinde es als respektlos, wenn beim Gottesdienst Menschen so hervorgekehrt werden als ob sie sich selber feiern würden. Ich bin 1963 zum Priester geweiht worden und habe noch die tridentinische Messe gefeiert im Geist der damaligen katholischen Kirche. Ich bin im guten Glauben vor dem Allerheiligsten im Tabernakel gewesen, um mit dem Herrn zu reden und auf ihn zu hören, bis mir das Zeugnis des Stephanus aus der Apostelgeschichte zu Herzen ging und mir die Augen geöffnet wurden, wo er sagt:

„Der Höchste wohnt nicht in Tempeln, die von Händen gemacht sind, wie der Prophet spricht: „Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel für meine Füße. Was für ein Haus wollt ihr mir bauen, spricht der Herr, oder was ist der Ort, an dem ich ruhen soll? Hat nicht meine Hand das alles gemacht?"  (Apostelgeschichte 7,48-50).

Jesus sagte ja: Tut dies zu meinem Gedächtnis. Was? Davon essen und trinken und den Tod des Herrn verkünden bis er wiederkommt wie im Korintherbrief steht: „Denn so oft ihr dieses Brot esst und diesen Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt." (1 Korintherbrief 11,26).

Jesus ist der Hohepriester der zukünftigen Heilsgüter, er ist durch  das größere und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht, das heißt nicht von dieser Schöpfung ist, mit seinem eigenen Blut ein für allemal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erlangt: Er hat sich durch den ewigen Geist als ein makelloses Opfer Gott dargebracht und so unser Gewissen gereinigt von toten Werken, das meint, durch Werke müsse man Gott nahen, damit wir dem lebendigen Gott dienen könnten  (vgl. Hebräerbrief 9, 11-14).

Er ist ja der Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks, so ist er umso mehr der Bürge eines besseren Bundes. Er hat ja, weil er in Ewigkeit bleibt, ein unübertragbares Priestertum, der diejenigen vollkommen erretten kann, die durch ihn zu Gott kommen, weil er für immer lebt, um für uns einzutreten (vgl. Hebräerbrief 7, 18-25).

Er hat mit einem einzigen Opfer die für immer vollendet, welche geheiligt werden. So hat er sich, nachdem er ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht hat, das für immer gilt, zur Rechten Gottes gesetzt (vgl. Hebräerbrief 10, 11-14).

Das alles sollen wir bedenken, wenn wir von dem Brot nehmen und vom Kelch trinken. Der Kelch des Segens, den wir segnen, ist Gemeinschaft mit dem Blut des Christus und das Brot, das wir brechen, ist Gemeinschaft mit dem Leib des Christus (vgl. 1 Korintherbrief 10, 14-17). Dabei ist immer von Kelch und von Brot die Rede und von keiner Verwandlung. Als Jesus Wasser in Wein verwandelte, da waren nicht mehr der Geschmack des Wassers und das Aussehen des Wassers, es war Wein, der schmeckte wie Wein und sah aus wie Wein. Hätte Jesus Brot verwandeln wollen, dann wäre es auch im Aussehen und Geschmack nicht mehr Brot. Jesus selber hat gesagt: Ich bin das Bot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, den wird niemals dürsten (Johannesevangelium 6, 34-35). Als Jesus das sagte, geschah keine Verwandlung Jesu in ein Brot, obwohl er sagt: Ich bin das Brot des Lebens. Wir essen dieses Brot, wenn wir zu Jesus kommen, dann werden wir nicht mehr hungern.
Er hat auch nicht gesagt, dass das Brot im Abendmahlsaal gegenwärtig hingegeben wird, sondern erst später am Kreuz wird er selber hingegeben. Im Abendmahlsaal war er noch nicht so hingegeben.

Wer Jesus aufnimmt, der hat Anrecht, Kind Gottes zu werden (vgl. Johannesevangelium 1, 12-13) und wir nehmen Jesus im Glauben auf, darum heißt es: Der Gerechte wird aus Glauben leben (vgl. Römerbrief 1, 17) und durch Glauben wird er gerechtfertigt und hat Frieden mit Gott und Zugang zu der Gnade (vgl. Römerbrief 5, 1-5).

Weil wir in diesem Glauben das Zeugnis Gottes haben, dass er uns ewiges Leben gegeben hat und dieses Leben im Sohn ist, wissen wir, dass wir das ewige Leben haben (vgl. 1 Johannesbrief 5, 10-13).

In dieser Stellung in Christus feiern wir nun das Herrenmahl in höchster Ehrfurcht und Dankbarkeit, wobei wir uns prüfen, damit es uns nicht zum Gericht wird.

Da Jesus ein einmaliges Opfer dargebracht hat, gibt es keine Vergegenwärtigung oder Wiederholung desselben. Weil ohne Blutvergießen  keine Vergebung geschieht (vgl. Hebräerbrief 9, 22), darum gibt es auch keine unblutige Erneuerung des Kreuzesopfers.

Sie suchen den HERRN und lieben IHN in Ehrfurcht und wollen IHM dienen. Lesen Sie all das in der Heiligen Schrift nach und Sie werden die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird Sie frei machen. Vorausgesetzt ist, dass wir in Seinem Wort bleiben (vgl. Johannesevangelium 8, 31-33) und nicht darüber hinausgehen (vgl. 1 Korintherbrief 4, 6). Denn alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei (2Timotheusbrieb 3,16.

In Diesem Sinne einen lieben Gruß und mein Gebet, dass noch vielen die Augen geöffnet werden, damit sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Herrschaft Satans zu Gott, damit sie Vergebung der Sünden empfangen und ein Erbteil unter denen, die durch den Glauben geheiligt sind! (vgl. Apostelgeschichte 26, 16-18).  Es sei noch auf http://www.justforcatholics.org/de.htm  „Speziell für Katholiken“ in den Links meiner Internetseite hingewiesen. 


Johannes Ramel
www.johannes-ramel.at