Nicht lange danach erhob sich von dorther ein Wirbelsturm, Eurakylon genannt. Als aber das Schiff mitgerissen wurde und dem Wind nicht zu widerstehen vermochte, gaben wir auf und ließen uns treiben. (Apostelgeschichte 27,14.15)

 

Auch in Zeiten der Not ein Botschafter Christi sein

 

Lukas berichtet in diesem Schriftabschnitt von der Reise nach Rom, wo der Apostel Paulus sich vor dem Kaiser verantworten sollte. 

 

Stürme sind in der Heiligen Schrift oft Bilder für Schwierigkeiten im Leben eines Gläubigen. Manchmal sollen sie zur Korrektur eines falschen Weges dienen, vielfach auch dem geistlichen Wachstum des Geprüften. In unserer Begebenheit ist weder das eine noch das andere zu erkennen. Paulus und seine Begleiter waren auf dem Weg, den Gott sie führte. Und der Apostel vertraute der Zusage des Herrn, dass er auch in Rom von Ihm zeugen sollte (Kap. 23,11). Doch wozu sollte dann dieser Sturm dienen? 

 

Unter normalen Umständen hätte Paulus die Insel Malta wohl nie betreten. Ob Gott den Sturm und den Schiffbruch wohl sandte, um diesen Insel­bewohnern durch seine Diener das Evangelium zu bringen? 

 

In unserem Leben können schwierige Wege ebenfalls dazu dienen, dass Menschen mit dem Evangelium erreicht werden, die es sonst nie gehört hätten. Wie oft konnten Christen in Tagen der Krankheit im Krankenhaus, in der Reha oder in der Kur glaubwürdige Zeugen für ihren Herrn sein! Den Mitpatienten und dem Pflegepersonal fällt es ja auf, wenn Gläubige ihre Krankheit geduldig aus der Hand des Herrn annehmen und selbst bei schlimmen Diagnosen nicht verzweifeln. 

 

Gerade unser Verhalten in Schwierigkeiten kann andere zum Nachdenken bringen und ihre Herzen für das Evangelium öffnen. Wir werden wohl erst in der Ewigkeit erkennen, wie oft Gott die Krankheit eines Christen dazu benutzt hat, verlorene Sünder zu sich zu ziehen – nicht zuletzt durch Bibeln, Bücher und Flyer, die weitergegeben wurden. 

 

aus "Der Herr ist nahe" Kalender 19.12.2023