Wege aus der Verbitterung: BETEN im GLAUBEN!

 

Hanna war in der Seele verbittert, und sie betete zu dem HERRN und weinte sehr.

(1. Samuel 1,10)

 

Wie gut können wir Hanna verstehen! Sie ist kinderlos, obwohl Gott seinem Volk Israel doch verheißen hatte, dass Er es mit Nachkommen segnen würde, wenn es fleißig auf seine Stimme hören würde (5. Mose 28,1.4). Und dann ist da noch Pennina, die zweite Frau ihres Mannes, „ihre Wider­sacherin“ (1. Samuel 1,6), die stichelt und kränkt, und das viel und heftig und immer wieder.

 

Hanna nennt sich selbst „eine Frau beschwerten Geistes“ (V. 15). Doch sie leidet nicht nur innerlich, auch äußerlich sieht man es ihr an: Sie weint und isst nicht. Ihr Mann versucht, sie zu trösten; vergebens. Hanna fühlt sich abgelehnt, hilflos, unverstanden. – Vielleicht kennen auch du und ich solche Situationen, die uns aufwühlen und traurig machen, die uns hilflos und leer zurücklassen.

 

Was macht Hanna? Sie betet. Sie erzählt Gott die Not ihrer Seele, redet zu Ihm „aus der Fülle ihres Kummers und ihrer Kränkung“ (V. 16). Dann aber richtet sie ihren Blick nach vorn: Sie bittet Gott um einen Sohn und verspricht Gott, Ihm diesen zu weihen. Sie versinkt nicht in Selbstmitleid, sondern betet voll Erwartung, voll Glauben. Und so hört sie in den Segensworten des Priesters Eli eine Antwort und Verheißung Gottes. Danach kann sie wieder essen – und ihr Aussehen und Auftreten ändern sich (V. 17.18). Sie ist sichtlich erleichtert.

 

Das darf auch dein und mein Weg sein: Gott die Not unseres Herzens sagen, dabei unseren großen Gott in den Mittelpunkt unserer Gedanken und Worte stellen, im Glauben die Antwort von Ihm erwarten und schließlich Gott für den Segen danken. Auch das zeigt uns Hanna. Nach ihrer Gebetserhörung dankt sie ihrem Gott aus vollem Herzen: „Mein Herz frohlockt in dem HERRN … Mein Mund ist weit aufgetan“ (Kap. 2,1). Aus der verbitterten Seele ist ein frohlockendes Herz geworden!

 

aus dem Kalender "Der Herr ist nahe" - 15.12.2025