Gefahrenpunkte meiden !
Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt; der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber schwach. (Markus 14,38)
Ein Fischer reinigte eines Morgens am Strand seine Netze. Plötzlich sah er einen jungen, starken Adler, der sich ganz in der Nähe auf einem Steinhaufen niederließ. Es war ein außerordentlich schönes Tier. Dann schüttelte sich der Adler, hob seine Flügel und flog wie ein Pfeil hinauf in die Luft. Höher und immer höher stieg er, und bald war er nur noch als kleiner schwarzer Punkt zu erkennen.
Doch auf einmal wurde der Punkt wieder größer und größer: Der Adler kam wieder herunter. Aber nicht in elegantem Gleitflug, sondern in immer schneller werdendem Sturz, bis er schließlich kopfüber wenige Meter vom Land entfernt ins Wasser fiel. Der Fischer sprang in sein Boot; mit ein paar Ruderschlägen war er bei dem Adler und hob ihn ins Boot. Der König der Lüfte war tot! Als der Fischer ihn näher untersuchte, entdeckte er eine kleine Kreuzotter, die sich in der Brust des Adlers festgebissen hatte.
In einem unbewachten Augenblick, als der Adler in der Sonne saß, hatte sich die Schlange wohl an ihn herangemacht. Und dann hatte ihr giftiger Biss dem stolzen Himmelsflug, dem kraftvollen Leben ein jähes Ende bereitet.
Wie leicht kann uns Kindern Gottes Ähnliches passieren. So können beispielsweise bestimmte Orte und Situationen eine Gefahr für uns darstellen – das zeigt uns Gottes Wort und sicher auch unsere eigene Erfahrung. Deshalb sollten wir diese Gefahrenpunkte meiden und uns nicht leichtfertig der Versuchung aussetzen. Sonst kann der Feind uns seine „giftigen Bisse“ zufügen und den Flug des Glaubens schwerwiegend beeinträchtigen. Sicherheit für uns gibt es nur im täglichen bewussten Leben mit dem Herrn. Nur bei Ihm sind wir „wohlbewahrt“ (vgl. 1. Samuel 22,23).
aus dem Kalender "Der Herr ist nahe" - 15.09.2025