Alan Redpath aus "Leben im Sieg"
Der Schlüssel zum Reich
Matthäus 5,3; Jesaja 61,1-3
Glückselig die Armen im Geist, denn ihrer ist das Reich der Himmel (Mt. 5,3)
Es gibt sieben Seligpreisungen, und Jesus ordnete sie nicht nach dem Zufallsprinzip an. Diese erste ist der Schlüssel zu allen weiteren, denn sie zeigt, dass der Erfüllung eine Entleerung vorausgehen muss. Vor der Bekehrung muss die Überzeugung kommen. Der christliche Glaube ist kein "Do-it-yourself"-Glaube. Am Anfang steht die Erkenntnis, dass man innerlich vollkommen verdorben und unfähig ist, sich selbst zu befreien. Das ist die Bedeutung von "arm im Geist" zu sein.
Geistlich arm ist jeder von uns, denn uns allen mangelt es an Liebe, Wahrheit und Redlichkeit, und wir alle sind schuldig vor Gott, wie alle, die die Erlösung brauchen.
Arm im Geist werden wir dann, wenn wir mit Hilfe des Heiligen Geistes erkannt haben, dass wir geistlich arm sind. Wir sind nichts und haben nichts, wodurch wir unsere Position vor Gott verbessern könnten, bis wir unsere dringende Bedürftigkeit erkennen und uns entschließen, Jesus als unserem Retter zu vertrauen. Wenn dieser Vorgang abgeschlossen ist, erfahren wir die Tatsache, dass wir "arm im Geist" sind. D.h. wir sind vollkommen abhängig von der Fülle des Geistes, weil wir wissen, dass es in uns abgesehen von Jesus nichts Gutes gibt.
Als Folge davon wird uns Zugang zum Reich gewährt - jetzt sofort, bereits in der Gegenwart. Somit liegt im Verständnis von und im Gehorsam gegenüber dieser ersten Seligpreisung der Schlüssel zum Reich und zur folgenden Lehre Christi. Mögen wir alle diesen Segen erfahren, weil wir Jesus wahrhaftig kennen.
Ein Gebet:
Mein eignes, eitles, leeres Ich
werd' jeden Tag geringer:
O dass ich Tag für Tag durch dich
dir sei ein würdigerer Jünger
(nach Johann Kaspar Lavater)
Andacht zum 12. November
