Aus "52 Wochen-Impulse" von Emanuel Keller

36. KW -  Deine Fürbitte bewirkt viel!

Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist. - (Jakobus 5,16)

 

 

Lesen wir den ganzen Jakobusvers, sehen wir, dass hier von Fürbitte die Rede ist. Vielen von uns liegen Menschen auf dem Herzen, die sie lieben und von denen manche vermutlich noch nicht errettet sind. Doch Gott liebt unsere Fürbitte und will sie. Er hat uns ja nicht allein zu seinen Kindern gemacht, sondern auch zu Priestern (Offenbarung 1,6), zu Menschen eben, die für andere vor ihm einstehen.

 

Abraham erfuhr eines Tages, dass Gott vorhatte, die Städte Sodom und Gomorra demnächst zu vernichten. Er blieb aber vor dem Herrn stehen und bat um allfällige zehn Gerechte, die dort ja mit den Gottlosen umkommen würden. Natürlich ging es ihm dabei vor allem um seinen Neffen Lot, der dorthin gezogen war.

 

Das Gericht über die Städte kam. Aber wir lesen (1. Mose 19,29): Und es geschah, als Gott die Städte in der Gegend vernichtete, gedachte er an Abraham und geleitete Lot aus den Städten, die er zerstörte, in denen Lot gewohnt hatte. - Wie gut, hatte Lot einen betenden Onkel!

 

Seit Golgatha dauert Gottes sehr großzügig bemessene Gnadenzeit nun schon so lange an! Wir wissen aber, dass Gericht angekündigt ist - seien es die furchtbaren Ereignisse, die in der Offenbarung beschrieben sind, und für die wir Gotteskinder nicht bestimmt sind (1. Thessalonicher 5,9), sei es aber auch das Jüngste Gericht, an dem Jesus die Böcke von den Schafen scheidet (Matthäus 25,31-46). Gerne wird der Herr dann an dich und deine Fürbitte denken und Menschen verschonen. Zugegeben das ist eine gewagte Aussage, ist aber in der Bibel, an die wir fest glauben wollen, vielfältig belegt.

 

Ich kann mir vorstellen, dass jemand unter uns nun denkt: Ja, Abraham! Das war eben ein ganz besonderer Mann. Er, Mose, Elia und andere große Beter, von denen wir gehört haben, konnten natürlich viel bewirken. Aber wer bin ich schon...? Vielleicht schaust du auch an jetzt lebenden Personen hinauf, von denen du meinst, die könnten viel besser beten als du. Jakobus aber, der unseren Eingangsvers geschrieben hat, möchte verhindern, dass wir meinen, wirksames Gebet sei ganz besonderen Glaubenshelden vorbehalten. Darum schreibt er (Jakobus 5,17): Elia war ein schwacher Mensch wie wir!

 

Sind wir schwach? Was für eine Frage! Aber Gottes Geist selbst hilft unserer Schwachheit auf und tritt vor Gott für uns ein - zusammen mit Jesus, der zur Rechten Gottes ist und uns vertritt (Römer 8,26.34). Dein und mein Gebet kommen also in richtiger Weise und kraftvoll genug vor den Himmelsthron!

 

So wollen wir ermutigt sein, in unserer Fürbitte fortzufahren und nicht nachzulassen, auch wenn wir manchmal lange keinen "Erfolg" sehen. Wer weiß, für wen nicht gerade du die einzige Person bist, die betet? Mach weiter und erwarte Großes. Weil ER retten und helfen will.