Gott macht lebendig
Neh.9,6: Herr,…; du machst alles lebendig, und das himmlische Heer betet dich an.
Apg.4,31: Und als sie gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren, und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimut.
Nehemia betet Gott als den Schöpfer allen Lebens an und reiht sich damit ein unter die großen Anbeter des Alten Testaments. Er verwendet für die Größe der Schöpfung die Formulierung, die Salomo bei der Weihe des ersten Tempels für Gottes Unbegreiflichkeit benutzt: „Aller Himmel Himmel“. Diese Majestät investiert Gott in seine Idee, Leben zu schaffen.
Ein Zeugnis dieser anbetungswürdigen Majestät gibt alles Leben, das Gott schafft. Die
Studiengemeinschaft Wort und Wissen dokumentiert das immer wieder. Und das größte Zeugnis seiner Majestät ist, daß niemand Leben erklären oder hervorbringen kann als Gott allein. Gottesleugner brauchen viele Zufälle und noch mehr Zeit und müssen doch am Ende zugeben: Wir halten die Evolution nur fest, weil wir die Alternative nicht dulden können.
Ganz ähnlich und genauso groß ist das Wunder des neuen Lebens, das Gott schafft. Wir dürfen die ganze Größe und Unbegreiflichkeit Gottes auch vom Werk seines Heiligen Geistes erwarten, allerdings anders als die Charismatiker. Der Geist des Lebens verbindet sich mit Gottes Wort und macht es zum Wort des Lebens. Dieses Wort lässt neues Leben entstehen und aufwachsen. Das ist das unbegreifliche Geschehen von Pfingsten: Die Kraft des Evangeliums durch den Geist Gottes.
Methoden verleihen dem Evangelium keine Kraft; das Evangelium verleiht den Methoden Sinn – oder auch nicht. Nichts Menschliches verleiht je der Verkündigung Vollmacht, sondern „der Erweis des Geistes und der Kraft“. Wäre Paulus menschlich nach Korinth gekommen, hätten sie ihn wohl im Hafenbecken versenkt, diesen „Geringen“. Aber das Wort vom Kreuz schafft Gemeinde Jesu.
Der Geist Gottes führt auch nicht in die Eigendrehung, wie man heute meint, sondern in die Freiheit des Evangeliums. Stephanus hat diese Freiheit mit dem Leben bezahlt. Die Freiheit meint also nicht in erster Linie den Christen, sondern die Sache Gottes in dieser Welt.
Der neue Abschnitt der Sache Gottes beginnt mit einem Erdbeben, wohl als Zeichen dafür, welches Dynamit drinsteckt: „Das Wort vom Kreuz ist eine Gotteskraft“. Wenn Jesus sagt, daß seine Jünger größere Dinge tun werden als er, dann meint er diese Gotteskraft, mit der sie die Welt umkrempeln und Leben aus dem Tod ausbreiten.
Mission und Evangelisation sind das „Größere“, weil durch sie die Kraft Gottes der Verlorenheit dieser Welt Rettung und Leben entgegensetzt.
Gedanken und Auslegung von Bruder Jens Döhling 8.6.2025