Der alte Mann und die Erbauung. (1. Thess. 5).

Rolf Müller.

Der Apostel Paulus schrieb an die Thessalonicher: "Ermahnt euch untereinander und erbaut einer den anderen, wie ihr auch tut."

Ermahnen und erbauen, der alte Mann weiß, dass beides wichtig ist. Wie sieht Erbauen aus? "Erkennt die an, die euch vorstehen im Herrn, die euch ermahnen. Habt sie um ihres Werkes willen lieb. Haltet Frieden untereinander. Weist die Ungezogenen zurecht." Gibt’s denn das? Gibt es ungezogene Gotteskinder? Der alte Mann denkt schon, dass es das gibt.

Das sind Geschwister, die lassen sich nie etwas sagen. Die wissen immer alles besser in der Gemeinde. Die wollen immer die erste Geige spielen. Die lassen sich überhaupt nicht vom Geist Gottes erziehen. Paulus sagt: "Ermahnt sie, weist sie zurecht!"

"Tröstet die Kleinmütigen!" Viele leiden heute unter Depressionen. Der alte Mann weiß, dass das auch bei Kindern Gottes vorkommt. Das hat verschiedene Ursachen. Was machen wir mit diesen Geschwistern? Wir sollen sie trösten. Und die Schwachen in unserer Gemeinde? Die sollen wir tragen. Jawohl, so sieht das aus. Wenn ich einen Schwachen erbauen will, muss ich ihn tragen. Wenn ich einen Kleinmütigen erbauen will, muss ich ihn trösten. Wenn ich einen Ungezogenen erbauen will, muss ich ihn ermahnen.

Einen Ungezogenen kann ich nicht trösten, das wäre Unsinn. Wenn ich einen Kleinmütigen ermahne, das hilft nichts. Es wird nur schlimmer, wenn ich ihm den Kopf wasche. Der Heiland hat gesagt, wir sollen uns die Füße waschen. Kleinmütige muss man trösten. So sieht Erbauung aus.

"Seht zu, dass keiner dem andern Böses mit Bösem vergelte, sondern jagt allezeit dem Guten nach." Der alte Mann hat erlebt, dass es auch unter Gläubigen vorkommt, dass man sich Böses zufügt. Aber so sollte es nicht sein. Wir sollen nicht Böses mit Bösem vergelten.

"Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass, seid dankbar in allen Dingen, denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus  an euch." 

So sieht Erbauung aus. So sieht es aus, wenn Gläubige sich gegenseitig erbauen. Das ist der Wille Gottes an uns. Viele fragen, was der Wille Gottes ist. Sie wollen wissen, was Gott von uns will. Hier ist eine der vielen Bibelstellen, wo es uns gesagt wird. Wenn wir wirklich wissen wollen, was Gott von uns will, hier steht's. So sieht Erbauung aus.

Dem alten Mann ist bewusst, wie schwierig es ist, allezeit fröhlich zu sein. Es gibt auch Zeiten der Traurigkeit. Es sind oft besondere Umstände, die Traurigkeit, Gebetsarmut und Undankbarkeit verursachen. Wir lassen uns von den Umständen beherrschen und verlieren den Herrn aus dem Blick. Was können wir tun? Wir dürfen unsere Gedanken gefangen      nehmen lassen unter den Gehorsam Christi. Wir dürfen mit Paul Gerhardt singen: "Die Sonne, die mir lachet, ist mein Herr Jesus Christ, das, was mich singen machet, ist, was im Himmel ist."

"Den Geist dämpfet nicht. Prophetische Rede verachtet nicht. Prüft alles, und das Gute behaltet. Meidet das Böse in jeder Gestalt."

Das heißt Erbauung. So sieht das ganz praktisch aus. Wir denken ja manchmal, Erbauung ist, wenn wir im Gottesdienst gerührt werden. Wenn uns die Tränen kommen und wenn wir ein richtiges Hochgefühl haben. Dann sagen wir: Das war eine erbauliche Stunde. Aber das hat nichts mit Erbauung zu tun. Natürlich wird vom Wort Gottes auch unser Gefühl angesprochen. Wir sind bewegt, wir sind glücklich. Es ist normal, wenn der ganze Mensch vom Wort Gottes erreicht wird. Aber unser Gefühl ist kein Gradmesser für unseren Glauben. Das Gefühl ist zu vielen Schwankungen unterworfen. Wenn die Gemüter in Wallung geraten, ist das nicht unbedingt der Heilige Geist. Der Heilige Geist erleuchtet unseren Verstand. Er leitet uns in alle Wahrheit. Er führt uns zu dem, der die Wahrheit ist, zu Jesus Christus.

"Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch, und euer ganzes Wesen möge untadelig bewahrt werden bei der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus! Treu ist der, der euch beruft, er wird es auch tun."

"Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch! Amen."

 

Ach bleib mit deiner Gnade     

bei uns, Herr Jesus Christ,       

dass uns hinfort nicht schade  

des bösen Feindes List.

 

Ach bleib mit deinem Glanze 

bei uns, du wertes Licht,           

dein Wahrheit uns umschanze,

damit wir irren nicht.

 

Ach bleib mit deinem Schutze  

bei uns, du starker Held,            

dass uns der Feind nicht trutze,

noch fäll die böse Welt.

 

Ach bleib mit deiner Treue     

bei uns, mein Herr und Gott;   

Beständigkeit verleihe,            

hilf uns aus aller Not.

 

Josua Stegmann.