Über das Beten

 

Rolf Müller

 

Kalte Gebete erfrieren unterwegs, hitzige Gebete verdampfen. Gläubiges Gebet ist keine Kanonade, durch die man Gott zur Kapitulation zwingt, sondern die Bitte eines Tiefgebeugten, der alles von Gott erwartet, aber auch alles von ihm zu nehmen bereit ist.

 

Wir beten nicht, um Gottes Pläne zu ändern, sondern um ihn zu verherrlichen und für diese Pläne zu danken. Gott ist kein stummer Torso, den wir wecken, informieren und Beine machen müssen. Gott schläft und schlummert nicht  Wir müssen und können nicht durch Gebet seinen Arm bewegen. Er ist nicht auf uns angewiesen. Er ist allwissend und allmächtig.

 

Die beste Anleitung zum Gebet finden wir in seinem Wort. Die Macht ist bei dem, der das Gebet hört, nicht bei dem, der es sagt, Oft wissen wir nicht, was wir beten sollen. Dann hilft der Geist unserer Schwachheit auf.  

 

Wir beten unseren Willen in den Willen des Vaters hinein. Gott redet zu uns und er freut sich, wenn wir mit ihm reden und unser Herz vor ihm ausschütten. Wir dürfen zu ihm kommen und aus allen unseren Sorgen ein Gebet machen. 

 

Gebet ist das Tor in Gottes Gegenwart, aber nur wenige gehen hindurch. Wo kein Gebet ist, ist auch keine Kraft.