Versöhnung ist nötig!
Jes.55,7: Der Übeltäter lasse von seinen Gedanken und bekehre sich zum Herrn, denn bei ihm ist viel Vergebung!
2.Kor.5,20: Lasst euch versöhnen mit Gott!
Wer mit Voltaire sagt: „Gott muss vergeben, das ist sein Beruf“, lästert Gottes Heiligkeit. Er muss nicht vergeben, er muss Sünde richten. Die angemessene Konsequenz der Heiligkeit Gottes war die Sintflut. Alles andere, angefangen mit dem Verzicht auf eine erneute Sintflut, ist Gnade. Die Bundesschlüsse im Alten Testament, auch die Torah, sind ihrem Wesen nach Gnade, weil sie das Gegenteil von Gericht sind.
Gottes Heiligkeit bleibt aber vollkommen bestehen. Deshalb kann seine Gnade niemals „billig“ im Sinne Bonhoeffers sein. Heutige Verkündigung macht aus Gnade einen Waschlappen, aus Heiligkeit eine Blubberblase beim Lobpreis und aus Gott einen Kumpel, der die Spendier-Hosen anhat. Solche Verkündigung ist antichristlich!
Wir brauchen Versöhnung. Der heilige Gott will Versöhnung. Und das Evangelium lautet: Sein Sohn schafft Versöhnung! Sein Kreuz ist das Alles-Entscheidende. Hier bleibt Gottes Heiligkeit, was sie ist. Hier bleibt Gottes Gnade so teuer, wie sie sein muss. Hier empfängt die Sünde das schwerste Gericht. Hier gilt beides: Dem Tod wird der Preis gezahlt, den er durch die Sünde zurecht fordert, und der Heiligkeit Gottes wird Genüge getan.
Das Blut Jesu Christi füllt die Gnade mit Substanz. Das macht sie kostbar und teuer, das macht sie aber auch wirksam. Der Sohn zahlt den Preis für meine Verlorenheit, und dadurch schenkt er mir seine Sohnschaft – er „versöhnt“ mich. Wer als Übeltäter von seinem Tun und Denken umkehrt, findet bei ihm alles bezahlt.
Das Kreuz Jesu ist der Weg, aber es versperrt auch jeden anderen Weg. Egal, auf welche Weise jemand versucht, das Kreuz zu umgehen, er lästert immer Gottes Heiligkeit und zementiert seine eigene Sünde. Seit Golgatha ist Sünde nicht mehr das eigentliche Problem, sondern die Verweigerung der Umkehr und der Versöhnung.
Diejenigen, die Jesus als „reißende Wölfe“ bezeichnet hat, kann man immer daran erkennen, wie sie zum Kreuz stehen.
Wer behauptet, alles sei versöhnt, oder wer behauptet, er brauche nicht versöhnt zu werden, leugnet das Kreuz.
Wer das Kreuz verkündigt, lädt ein: „Lasst euch versöhnen mit Gott!“
Gedanken und Auslegung von Bruder Jens Döhling 6.7.2025