Bei Gott wächst eben kein Gras über alte Sachen!
Als ich schwieg, verzehrten sich meine Gebeine … (Psalm 32,3)
Ungeordnete Verfehlungen im Leben eines Christen sind ein Problem, das viel verbreiteter ist, als wir im Allgemeinen denken. An sich ist es schon eine traurige Sache, wenn wir einen Fehltritt tun und durch Worte oder Taten vor Gott und Menschen schuldig werden. Aber wenn wir diese Vorkommnisse nicht schnellstens bereinigen, machen wir uns doppelt schuldig. Wir verhalten uns dann etwa wie die Baubehörde bei einem baufälligen Denkmal im Stadtpark: Anstatt es sanieren oder abreißen zu lassen, wurde zum Schutz der Passanten ein Bauzaun aufgestellt, und das schon vor Jahren.
In diesem Fall ist es nur ein Ärgernis für alle, die Erholung suchen – bei nicht geregelter Schuld dagegen ein schwerwiegender Schaden für uns selbst und andere. „Sich abschotten“ oder „nicht daran rühren“ kann nicht die Lösung unseres Problems sein.
Im geistlichen Leben wird es immer weiter rückwärts mit uns gehen, die Kraft zum Dienen und zum Standhalten in den Versuchungen unserer Zeit schwindet. In den Zusammenkünften der Gläubigen werden die Folgen spürbar, und niemand weiß genau, warum.
Bei Gott wächst eben kein Gras über alte Sachen!
David fand – wenn auch erst nach einer gewissen Zeit – die Kraft, dem Herrn seine Sünde zu bekennen. Deshalb konnte er in unserem Psalm hinzufügen: „Du hast die Ungerechtigkeit meiner Sünde vergeben.“ (V. 5)
Das macht uns Mut, dem Herrn unsere Verfehlungen schnell – aber nicht oberflächlich! – zu bekennen, wenn wir gesündigt haben. Wir selbst werden den größten Nutzen davon haben.
Oder wollen wir es wagen, die mächtige Hand Gottes herauszufordern? Wir können sicher sein, dass ER seinen Kindern in den Weg tritt und sie nicht ins Verderben laufen lässt (1.Korinther 11,32)
Tägliche Bibellese: Obadja 1-11 Sprüche 25,19-28
( Beitrag aus ‘‘Der Herr ist nahe‘‘ vom 18.3.2022 entnommen )