Wie der Ton in der Hand des Töpfers, so seid ihr in meiner Hand. (Jeremia 18,6)

 

Gefäße in der Hand Gottes

 

Schauen wir einem Töpfer bei der Arbeit zu: Er nimmt einen Klumpen Ton, knetet ihn, legt ihn auf die Töpferscheibe und gibt ihm seine Form. Während sich die Scheibe dreht, drückt die eine Hand den Ton innen zur Seite und gibt dem Gefäß das gewünschte Volumen. Die andere Hand formt und glättet den Ton von außen. Aus einer unförmigen Masse entsteht ein schöner Gegen­stand.

 

Die Bibel überträgt dieses Bild auf das Wirken Gottes: Er ist der Töpfer und wir Menschen sind der Ton. Im Schöpfungsbericht heißt es: „Gott der HERR bildete den Menschen, Staub vom Erdboden, und hauchte in seine Nase den Odem des Lebens; und der Mensch wurde eine lebendige Seele. … Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut“ (1. Mose 2,7; 1,31).

 

Aber das schöne „Gefäß“ wurde verdorben. Jeremia beschreibt das so: „Das Gefäß, das er aus dem Ton machte, missriet in der Hand des Töpfers; und er machte ein anderes Gefäß daraus“ (Jeremia 18,4). Beachten wir jedoch: Nicht Gott ist schuld daran, dass das „Gefäß“ missriet, sondern der Mensch. Das geht aus dem folgenden Vers hervor: „Sie sagen: Es ist umsonst; denn unseren Gedanken wollen wir nachgehen und jeder nach dem Starrsinn seines bösen Herzens tun“ (V. 12).

 

Doch Gott gibt nicht auf. Er kann das erste Gefäß, den verdorbenen Menschen, zwar nicht einfach „reparieren“, aber Er formt neue Gefäße. Menschen, die an Jesus Christus glauben, bekommen neues Leben: „Daher, wenn jemand in Christus ist, da ist eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden“ (2. Korinther 5,17). Der gläubige Christ ist also ein „neues Gefäß“. Er hat den „alten Menschen mit seinen Handlungen ausgezogen und den neuen angezogen“ (Kolosser 3,9.10). Dieser neue Mensch wird geformt, damit er Jesus, seinem vollkommenen Vorbild, ähnlicher wird.

 

aus dem "Der Herr ist nahe" Kalender, 12.07.2025