Der alte Mann und die Wunderzeichen

 

Rolf Müller

 

Unsere Grundlage als Christen ist das Wort Gottes. Wenn wir dem Wort Gottes nicht mehr vertrauen, verlieren wir alles. Erst verliert man die Liebe, dann die Kraft, dann die Treue, dann das Leben. Und am Ende steht man ohne Jesus da. Unsere Kraft ist das Wort Gottes. Es hilft uns, in der Gnade und Erkenntnis zu wachsen.

 

Der Herr Jesus erzählt in Lukas 16 von einem reichen Mann, der täglich herrlich und in Freuden lebte. Als er starb und im Totenreich saß, wollte er evangelisieren. Zu seinen Lebzeiten hatte ihn das Wort Gottes nicht interessiert. Jetzt denkt er an seine Brüder. „Vater Abraham, schicke den Lazarus in meines Vaters Haus, denn ich habe noch fünf Brüder und ich möchte sie warnen, dass sie nicht an diesen Ort der Qual kommen.“

 

Dem alten Mann fallen in diesem Bibeltext Bezüge zur heutigen Zeit auf. Das Wort Gottes hat einen geringen Stellenwert. Die Leute kümmern sich um andere Dinge. Sie leben in den Tag hinein. An Gott und Ewigkeit denken sie nicht. Der reiche Mann wacht auf, als es zu spät für ihn ist.

 

Der alte Mann fragt sich, was geschehen muss, damit Menschen zum Glauben kommen. Der reiche Mann schlägt vor, Lazarus soll von den Toten auferstehen und seine Brüder warnen. Das würde sie zur Besinnung bringen. Er bekommt die Antwort: „Sie haben Mose und die Propheten, die sollen sie hören.“

Das Wort Gottes hat Kraft, Glauben zu wirken und zu stärken. Gott hat sein Wort gegeben. Wer dem Wort glaubt, wird selig.

 

Den alten Mann wundert es nicht, dass das Nein aus dem Totenreich kommt. Auch heute vertritt man die Ansicht, dass man mit dem Wort Gottes keinen Hund mehr hinter dem Ofen vorlocken kann. Die Bibel brauchen wir in der modernen Zeit nicht mehr.

„Nein, Vater Abraham. Aber wenn jemand aus den Toten auferstünde und zu ihnen ginge, dann würden sie Buße tun.“ Diese Antwort beweist, warum der reiche Mann genau an der Stelle saß, wo er war. Er verachtete Gottes Wort. Die Bibel ist gut, aber sie genügt nicht. Wir benötigen Zeichen und Wunder. Wenn Lahme hüpfend aus dem Rollstuhl springen und Tote lebendig werden, dann kommt die große Erweckung. Das Wort der Bibel reißt heute keinen mehr vom Hocker. Wir brauchen außergewöhnliche Erlebnisse und Aktionen.

 

Der alte Mann findet die Antwort Gottes durch Abraham sehr interessant. „Hören sie Mose und die Propheten nicht, werden sie auch nicht glauben, wenn jemand aus den Toten aufersteht.“ Sie werden nicht glauben! Auch nicht, wenn Gott sie mit Zeichen und Wundern zuschütten würde. Ihnen würde Hören und Sehen vergehen, aber glauben würden sie nicht. Wer dem Wort Gottes nicht glaubt, kann auch nicht durch Wunder überzeugt werden.

 

Wenn der alte Mann das Leben großer Gottesmänner untersucht, entdeckt er, dass sie eine ungebrochene Stellung zur Bibel hatten und ständig im Gebet blieben. Deshalb haben sie viele Segensspuren hinterlassen.

 

Heute ist vielfach Bibelkritik in die Gemeinden eingedrungen. Es werden Abstriche von der Bibel gemacht. Elias Schrenk sagte:  „Alle Bibelkritik ist eine Majestätsbeleidigung und schleust einen falschen Geist ein.“ Kein Wunder, wenn heute in den Gemeinden falsche Geister auftreten und den Heiligen Geist nachahmen. Der wirksamste Schutz gegen falsche Geister ist das Hören auf Gottes Wort. Gott hat seinen Segen und die Erfüllung mit dem Heiligen Geist an sein Wort gebunden. Alles, was über das Wort Gottes hinausgeht, ist Verführung.

 

Ach bleib mit deiner Gnade

bei uns, Herr Jesus Christ,

dass uns hinfort nicht schade

des bösen Feindes List.

 

Ach bleib mit deinem Worte

bei uns, Erlöser wert,

dass uns sei hier und dorte

dein Güt und Heil beschert. 

 

Ach bleib mit deinem Glanze

bei uns, du wertes Licht;

dein Wahrheit uns umschanze,

damit wir irren nicht.

 

Ach bleib mit deinem Segen

bei uns, du reicher Herr;

dein Gnad und alls Vermögen

in uns reichlich vermehr.

 

Ach bleib mit deiner Treue

bei uns, mein Herr und Gott;

Beständigkeit verleihe,

hilf uns aus aller Not.

 

(Josua Stegmann)