Die bibeltreue Gemeinde

 

Rolf Müller

 

Die Gemeinde Jesu steht in der Gefahr, sich in zweitrangige Aktivitäten hineinziehen zu lassen. Sie ist ein Tempel des Heiligen Geistes. Gott sucht Anbeter, die ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. Oft fehlt in der Gemeinde die Furcht Gottes. Auch beim Singen spürt man manchmal die geistliche Armut. Oberflächliche Lieder mit vielen Wiederholungen haben die alten Glaubenslieder abgelöst. Anbetung und Lobpreis bestehen oft nur aus Worten ohne Inhalt.

 

Ist Gott das Ziel unserer Zusammenkünfte, ist er anwesend, oder preisen wir den Lobpreis und beten die Anbetung an? Biblische Lehre hat heute nur geringen Wert, sie ist nicht gefragt. Sie erscheint uns langweilig. Aber biblische Lehre ist die Grundlage einer Gemeinde.

 

Wie sieht das verkündigte Evangelium aus? Wir suchen Menschen zu retten, die gar nicht wissen, dass sie verloren sind. Oder wollen wir sie nur unterhalten und ihre Eigenliebe stärken? Bedienen wir die Bedürfnisse der Menschen? Stellen wir ihnen Gott als Kumpel vor, der ihnen bei ihren Problemen hilft und nichts fordert? Der alte Mann vermisst bei der Verkündigung oft die Lehre, die Unterweisung, die Ermahnung und die Korrektur. Alle Schrift ist von Gott eingegeben, der ganze Ratschluss Gottes muss verkündigt werden.

 

Die Bibel ist heute nicht mehr die Richtschnur. Sie spielt nicht mehr die Hauptrolle. Tradition und weltliche Elemente schieben sich in den Vordergrund und setzen sich an die Stelle der Bibel. Man verändert die Schrift in ihr Gegenteil. Aber die Bibel, die ganze Bibel, ist alles, was wir brauchen zum Leben und zum Sterben. Eine christliche Gemeinde ohne Bibel ist keine christliche Gemeinde.

 

Die Gemeinde ist ein Ort, wo Gott angebetet wird. In der Gemeinde werden Jünger in der Gerechtigkeit unterwiesen und zugerüstet für den Dienst. Viele der Lehrbriefe im Neuen Testament wurden geschrieben, weil Korrekturen in der Gemeinde erforderlich waren. Heute sieht man häufig über Fehlentwicklungen in der Gemeinde hinweg. "Richtet nicht!" Nur  ja niemanden auf die Füße treten oder vor den Kopf stoßen. In den heutigen Gemeinden ist Gemeindezucht ein Fremdwort.

 

Es darf nicht hingenommen werden, dass von der Wahrheit abgewichen wird und unbiblische Lehren verbreitet werden. Die höchste Autorität müssen Gott und sein Wort haben. Was Gott sagt, zählt und nicht die noch so gescheiten Ansichten von Fachleuten und Experten. Wenn ihre "Weisheiten" nicht mit der Bibel vereinbart werden können, muss man sie verwerfen. Das Evangelium spricht für sich selber, es ist die Kraft Gottes.

 

Wort des Lebens, wer dich höret,  

dem versprichst du ewges Heil; 

doch nur dem, der dich bewahret,

wird das Kleinod einst zuteil.  

                                                                    

Nun, so will ich dich bewahren, 

Schwert des Geistes, Gottes Wort;  

hilf mir hier auf Erden streiten 

und die Kron ererben dort.

 

(Philipp  Spitta)